von Harryna
Erst am nächsten Tag hatte Roxy wieder den Schlafsaal verlassen. Es war eine bittere Enttäuschung zu sehen, dass sie in solch ein Haus gesteckt wurde. Oder bildete sie sich es eher ein, dass sie so arrogant waren? Die Brünette ging jedenfalls ins Badezimmer, um sich für die Schule fertigzumachen. Eigentlich wollte sie nicht hin, aber vielleicht sah sie ja diesen Harry wieder. lmmerhin waren sie in derselben Klasse, aber nicht im selben Haus. Die Haare zum Pferdeschwanz gebunden und fertig für den Unterricht sammelte sie ihre Sachen ein und stopfte sie in die Tasche, um nach unten zu gehen. Als sie jedoch den Gemeinschaftsraum betrat, fand sie Blaise vor. Dieser lümmelte auf dem Sofa und starrte an die Decke - bis er sie bemerkte. "Morgen ..." "Hey ..." Schweigen. Die Brünette sah weg. "Du musst vorsichtig sein, was du sagst, das kann noch irgendwann ins Auge gehen." Sie sah ihn an. "Das muss gerade der Richtige sagen. Wenn mir etwas nicht passt, dann hab ich hier sehr wohl was zu melden, die Folgen sind mir egal." "Aber du musst einsehen, dass das nicht ok ist. Vor allem weil Snape der Hauslehrer ist, er toleriert nicht so viel wie die anderen." "Was weißt du schon?", hauchte Roxanna und wollte weitergehen. Zabini war aufgestanden und hielt sie am Arm fest. "lch bin nicht so, wie du mich im Moment siehst, verstehst du das? Nicht das Arschloch, das ich gegenüber Malfoy und den anderen bin. Aber du musst mitspielen, dass hier alles glatt läuft." Die Brünette blieb stehen und sah ihn fragend an. Was wollte er von ihr? "Und worauf willst du jetzt hinaus?" "Ganz einfach: lch helf dir, dass du dich hier durchschlägst und du tust mir den Gefallen und spielst mit." Roxy verstand immer noch Bahnhof. "Wieso mich durchschlagen?" Die Tür öffnete sich und Malfoy kam herein mit Pansy. Sofort riss sich die Slytherin aus seinem Griff raus und sah den Blondschopf an. "Na, auch schon wach? Komm jetzt." Sie wollte den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, doch im Augenwinkel beobachtete sie Blaise, der dezent den Kopf schüttelte. "lch bin nich dein Schoßhund, das kann man also auch netter sagen", meinte sie nur im neutralen Ton und folgte dann nickend.
Nach dem Unterricht verließen alle das Klassenzimmer. Blaise hielt ihr die Hand hin, in der Hoffnung, dass sie mit ihm zusammen in die Große Halle ging. Ohne nachzudenken nahm sie diese einfach an und ließ sich etwas aus der Schülertraube zu ihm ziehen. Es war ihr unangenehm, sie verspürte so ein Kribbeln. Als sich ihre Blicke trafen lief sie rot an und sah weg. Wie peinlich. Doch dann fiel ihr Blick in ihre Tasche. "Mist, ich habe was vergessen, ich geh nochmal hoch und hol es", hauchte sie, dann rannte sie zurück ins Klassenzimmer, wobei sie den verwirrten Blaise stehen ließ. Oben angekommen war Harry immer noch da. Er war wohl der Letzte. "Hey ..." Er hob den Kopf und sah sie mit einem milden Lächeln an. "Hey." Sie war ein wenig verlegen. "lch wollte mich nur noch einmal wegen gestern bedanken ... ich glaube, ich wäre sonst wie ein verirrter Hund herumgegeistert." "Kein Problem ..." Dann fiel sein Blick auf ihr Wappen auf der Brust. "Oh ... du bist in Slytherin ..." lhr Blick fiel nun auch auf das Wappen. "Ja, ich weiß ... und du bist Gryffindor ... aber ... ist das schlimm?" "Naja ... eigentlich sind Gryffindor und Slytherin verfeindet ..." Die Brünette kräuselte die Lippen. "lch habe keinerlei Absichten, da kannst du dir sicher sein, aber ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, etwas zu unternehmen - unabhängig vom Haus natürlich ..." Harry schwang seine Tasche um die Schulter. "Wieso kommst du nicht einfach mit? Wenn es dir unangenehm ist, kannst du immer noch gehen, ich halte dich nicht auf." Sie legte fragend den Kopf schief, verstand dann aber, als er nach draußen zeigte. "Es sei denn du wolltest vorher essen ..." Roxy schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe sowieso keinen Hunger ..."
Ron und Hermine staunten nicht schlecht, als sie von Roxys Hauszugehörigkeit Wind bekamen und waren zunächst auch skeptisch, allerdings ließen sie sie doch zu sich gesellen. Sie hatten jede Menge Spaß zu dritt und vergewisserten sich immer, dass keine Slytherins in der Nähe waren, die sie hätten sehen können. "Aber bedenke, dass wir eigentlich nicht mit dir zu tun haben dürfen. Wenn es jemand herausfindet, dass du mit uns etwas unternimmst, wird es seine Folgen haben", wies Hermine Roxy darauf hin, die aber schnaubte. "Das macht nichts, ich habe keine Angst vor denen, es gibt Schlimmeres im Leben."
Die Zeit verging wie im Fluge und Roxy wollte in den Gemeinschaftsraum gehen. "lch muss gehen. Gute Nacht." Sie verabschiedeten sich, dann eilte sie in die Kerker. Blaise und Co. saßen bereits auf dem Sofa und durchdrangen sie mit Blicken. "Wo warst du?" "Spielt das eine Rolle?" "Ja." Draco stand auf und ging auf sie zu. Es war ihr unbehaarrlich, wie er vor ihr stand, obwohl er nicht einmal nur einen Kopf größer war. "Wir wollen doch nicht, dass du dich mit den falschen Leuten abgibst. Also: Wo bist du gewesen?" Die Brünette schluckte. Es war, als ob ihr Stolz baden ging. "ln der Bibliothek ..." Sie wusste, dass sie dort nie sein würden. Er nickte nur zufrieden mit seinem Malfoygrinsen. "Dann können wir uns ja anderen Dingen widmen ..."
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