von Harryna
Am nächsten Morgen wachte Roxy auf und musste sich erst einmal sammeln. Was war geschehen und wo war sie? Sie hatte ihren Vater gefunden, der sie allerdings nicht schnell genug wieder loswurde und nun war sie hier, in Hogwarts, eine weitere Schule, an der sie Vernunft lernen sollte. Was brauchte sie Schulen und was brachten sie ihr? Alles was sie wusste hatte sie sich selbst beigebracht, die Zauber, die sie heimlich aus dem Buch ihrer Mutter rausgeschrieben hatte. Die Brünette schnaubte, suchte ihre Kleider zusammen und zog sich um. Es war ungewohnt, dass sie in einem Zimmer mit den Mädchen war. ln Durmstrang gab es zwar auch Mädchen, aber nicht so viele wie hier. Alle ihre Freundinnen waren dort. Als sie damals an die Muggelschule St. Brutus gekommen war hatte sie alles drangesetzt, um keinen Fuß mehr dort reinsetzen zu müssen - mit Erfolg. Sie sah aus dem Fenster. lhr war nicht danach, heute zum Unterricht zu gehen, aber sie wusste, dass sie nicht anders konnte. Vielleicht suchte sie das nächste Klo auf und versteckte sich dort. lhre Augen weiteten sich: Was für ein genialer Einfall! Sofort zog Roxanna ihren Umhang an und eilte angezogen die Treppen vom Kerker nach oben in die Eingangshalle. Dort aber stieß sie mit Blaise zusammen. "Na hoppla", meinte er und sah sie an, sie war im Gegensatz zu ihm so klein. "Pass doch auf", murmelte Roxy und hielt sich den Kopf. "Aber ist auch nicht die feine Art, in Leute reinzurennen", erwiderte Blaise mit einem Lächeln. Eine Weile verweilten sie so. "Musst du nicht bald zum Unterricht?" "Wir sind doch in derselben Klasse." Ja, obwohl sie mit den Erstklässlern hergekommen war konnte sie bereits in die Klasse von Zabini. "Sah wohl eher so aus, als ob du flüchten wolltest." Verdammt! Er hat mich durchschaut! Jetzt muss ich mir was einfallen lassen, damit ich ihn loswerde! "Keine Sorge, ich werde schon nichts sagen, aber es ist besser, wenn du zum Unterricht erscheinst. Professor Snape ist unser Hauslehrer und streng ..." Sie hob die Augenbraue. "Snape?" Die Brünette wusste, dass sie verwandt waren, wenn auch nur Halbgeschwister. "Ja, kennst du ihn?" Roxanna kräuselte die Lippen. "Nicht allzu gut ..." Für einen Moment hielt er inne, als würde er nachdenken, doch dann packte Pansy ihn schon an der Schulter. "Komm endlich!" "He-hey! lch unterhalte mich gerade mit jemandem!" "Das ist mir egal, komm jetzt!" Draco stand hinter Roxy, als diese gerade rückwärts gehen wollte. "Na, ich glaube, dass wir noch oft miteinander zu tun haben werden." Sie zuckte zusammen. "Das kannst du dir mal schön abschminken! lch bin gern allein!", zischte sie und drehte sich zu ihm um. Sie konnte dieses dumme Grinsen in seinem Gesicht nicht mehr sehen. "Wir müssen bald zum Unterricht, also hol deine Sachen und komm." "Du bist nicht mein Vater!" Mit diesen Worten stürmte sie wieder in den Kerker in den Gemeinschaftsraum. Er war unerträglich, eine Zecke, eine miese, kleine Zecke, die sich überall tief und fest reinbohrte und Wurzeln schlug. Nächster Plan, er würde sicherlich warten. Wahllos stopfte sie Bücher in die Tasche und kam dann doch wieder heraus. Sie fühlte sich wie aus ihrem Schneckenhaus gelockt - so nackt und hilflos sich dem Schicksal ergebend. Der Blondschopf versuchte sachte mit ihr umzugehen, aber um sicherzugehen, dass sie nicht doch verschwand zog er sie am Arm mit sich. Die Brünette fühlte sich ein weiteres Mal so klein.
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