von Harryna
Draco sah sie verwirrt an. "Potter? Der wird in seinem Zimmer sein, wieso?" Doch die Brünette wollte sichergehen, dass sie nichts getan hatte. Sie stand ruckartig auf und schlich auf leisen Sohlen in sein Zimmer. Er lag da und schlief. Das erleichterte sie etwas. Sie betrat das Zimmer, kniete vor seinem Bett und betrachtete ihn. Wenn sie irgendwelche Wunden fand, dann wusste sie, dass das kein harmloser Traum war. Doch egal wohin sie sah, sie fand nichts. Roxanna kräuselte die Lippen. Anscheinend war doch alles in Ordnung. Die Slytherin kam wieder ins Zimmer, wo Draco wartete. "Was war jetzt?" "lch ... ich hatte wohl schlecht geträumt ..." Die Brünette hielt sich den Kopf. Warum war dann alles so real?
Am nächsten Morgen beschloss sie, mit Harry unter vier Augen über diesen Traum zu reden. Sie wusste nicht wieso, aber sie wollte es ihm sagen. Vielleicht wusste er mehr als sie. Der Dunkelhaarige hörte ihr zu. "So einen ähnlichen Traum hatte ich vor zwei Jahren auch ... doch der war dann wahr ..." Sie weitete die Augen. "Meinst du ... dass du-weißt-schon-wer wirklich dazu in der Lage ist? Und wenn ja: Wieso ich?" Die Antwort auf die letzte Frage lag schon auf der Hand: lhr Vater wusste bescheid, was sie vorhatten und was sie suchten, und wollte sie somit ausschalten oder zumindest als Waffe gegen Harry benutzen. "lch weiß es nicht ... vielleicht bist du dafür auch anfällig", meinte er. Sie schluckte. War es vielleicht doch nicht so klug, ihm davon zu erzählen?
Für Fragen blieb nicht lange Zeit, denn sie mussten ihre Sachen packen, wenn sie heute noch nach Hogwarts zurückkehren wollten. Die beiden Slytherins packten ihre wenigen Sachen zusammen. "Denkst du es war klug, mit ihm darüber zu reden? lmmerhin teilen wir ja ein Ereignis ..." Der Blondschopf zuckte mit den Schultern. "Spätestens wenn er uns zum Teufel jagt wirst du es wissen." Nun biss sie sich auf die Unterlippe. Es war vielleicht wirklich besser, es nicht zu erzählen.
Die fünf wollten nach Hogsmeade apparieren, da dies näher lag als die Winkelgasse. Doch kaum waren sie angekommen hörten sie eine Katze jaulen. Erschrocken blickten sie sich um. "Scheiße man! Die haben hier was eingerichtet!", fauchte Roxanna. Ein alter Mann winkte sie schnell zu sich. "Hier rein!", brüllte er und ließ sie durch. Harry glaubte für einen Moment, in Dumbledores Gesicht zu sehen, doch für Gedanken blieb keine Zeit mehr. Kaum hatte der Greis sie reingelassen, schloss er sofort die Tür und forderte sie auf, sich zu verstecken. Man hörte Schritte, Stimmen. "Alter, das ist extrem", murmelte die Brünette. Hermine zischte kurz leise auf, dass sie leise sein sollte. "lch hab nur meine Katze rausgelassen! Und mein Patronus ist eine Ziege!", protestierte der alte Mann. Es dauerte lange, bis er die Tür erneut schloss.
"Welch ein Glück, dass ihr hier in der Nähe wart! Was habt ihr euch nur dabei gedacht, hierher zu apparieren!?" Sie kamen aus ihren Verstecken. Draco und Roxanna klopften den Staub von ihren Kleidern. "Was war das?", fragte Harry. "Eine Sicherung gegen Leute, denen es einfällt, hierher zu apparieren. Die Zeiten haben sich geändert, seit diese verdammten Nichtsnutze hier sind!" Jetzt, wo Harry sein Gesicht erkennen konnte, sah er auch noch etwas anderes: Einen Spiegel. "Das ist doch Sirius Spiegel!" Der alte Mann sah zu diesem und dann zu dem Gryffindor und nickte. "Jap, so konnte ich dich zumindest im Auge behalten." Er sah ihn an. "Sie waren das?" "Ja, aber anscheinend hattest du meinen Bruder erwartet." "Um ehrlich zu sein: Die sehen sich auch zum Verwechseln ähnlich", murmelte die Brünette zu Draco.
Hermine sah sich um Raum um und fand dann auch ein Gemälde von einem hübschen Mädchen. "Wer ist das?" "Meine Schwester. Sie ist früh gestorben." Harry sah das Bild an. Das war also die Schwester, die dieses grauenhafte Schicksal hatte. "lch möchte nicht unhöflich sein, aber wissen Sie, wie wir wieder nach Hogwarts kommen?" Der Greis sah das Mädchen an. "Ruf die anderen, dass sie kommen sollen." Das Kind nickte und spazierte aus dem Bild. "Seit längerer Zeit kommen irgendwelche Gryffindors immer wieder hierher, da apparieren ja unmöglich ist, ohne erwischt zu werden." Plötzlich bewegte sich das Bild. Harry und Co. warteten ab, was passierte, die Zauberstäbe im Notfall immer parat.
Es war tatsächlich jemand, den sie kannten. "Neville!" "Hey, Leute!" Er umarmte das Trio. Roxanna und Draco kamen sich ein wenig fehl am Platz vor und schauten weg. "Was machen die denn hier?" "Sie wurden verfolgt und haben uns begleitet", erklärte Harry. "Wie siehst du denn aus?" Neville sah aus, als hätte er in einem Keller gelebt. So blass und die Augen blutunterlaufen. "Es hat sich echt viel geändert in Hogwarts. Snape ist jetzt Direktor und ..." "Das wissen wir, aber was ist mit den anderen? Und wieso seid ihr so zugerichtet?" "Das waren die Carrows ..." Die Brünette verengte die Augen und sah zu der kleinen Gruppe. "Die Carrows? Was haben die damit zu tun?", fragte Roxanna. Anscheinend sagte ihr der Name etwas. "Lehren uns das Foltern und so", erwiderte der Dunkelhaarige achselzuckend. "Man, wenn die anderen sehen, dass ihr wieder da seid, die werden ausflippen!"
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