von Harryna
Die Stimmung war auch noch in den nächsten Tagen und Wochen betrübt. Roxanna sollte nun das Medaillon abwechselnd mit Harry und Hermine tragen. Doch sie war sich nicht sicher, was passieren würde. "Glaubst du nicht, dass es etwas Böses ausstrahlen könnte?", fragte die Brünette, als sie beim Lagerfeuer saßen. "Es kommt darauf an, wie lange du es trägst", erklärte Hermine. "Dann bin ich wohl nicht die Einzige, die so mörderische Gedanken hat, wenn ich es trage", gluckste die Slytherin. Beide sahen sie an. "Sollte nicht einer nach Malfoy sehen?" Roxy grinste. "Keine Sorge, ich hab ihm einen Fluch verpasst und wenn er wirklich abhaut, finden wir ihn hundertpro." Für einen Moment lang herrschte Stille. "Wo hast du eigentlich diese Flüche gelernt? Die gehen doch tief in die dunkle Magie ein, oder?", fragte Hermine. Die 17-Jährige schüttelte den Kopf. "lch habe früher in Durmstrang Zauberei studiert und da lernt man unter anderem solche Zauber. Die Auroren benutzen sie auch, um ihre Gefangenen zu brandmarken, wenn sie ausbrechen wollen."
Später schaute Roxy nach Draco. Es wurde mit jeder Nacht kälter. Er zitterte. "Wieso ziehst du dir auch nichts drüber, wenn dir kalt ist?", fragte die Brünette und warf ihm eine Decke zu. "Weil ich nichts anderes mehr zum Anziehen habe?" Sie setzte sich zu ihm. "lst es jetzt nicht riskanter, mit mir zu reden?" "Wieso? Nur weil du unter Arrest stehst, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht mit dir reden darf", erwiderte sie gelassen. "Und wenn die beiden das mitbekommen, dass wir Verbündete sind?" Roxy sah zum Zelteingang raus, wo Hermine dicht an Harry gekuschelt am Feuer saß. "Die sind im Moment wegen dem Rotschopf noch aufgewühlt, die merken das nicht." Der Blondschopf seufzte. "lch weiß schon gar nicht mehr welcher Tag heute ist." "Den Temperaturen nach wird's wohl auf den Winter zugehen ..." lhr fiel etwas ein. Dann mussten sie wohl schon Oktober oder November haben. "Dann bin ich 18 geworden ..." "Glückwunsch." Sie warf ihm einen finsteren Blick zu, als er das so sarkastisch in den Raum geworfen hatte. "Wenn wir mal wieder auf Patroullie müssen, suchen wir nach dem Schwert. lch hab da so eine Vermutung, warum auch immer." Er sah sie an. "Du meinst du hast eine Vermutung wo es sein könnte?" "Überleg doch mal! Wenn es ein Schwert gibt, das von keinem gefunden werden soll, dann wird es versteckt. Und wenn es versteckt ist, wieso sollte man da extra einen Schrein oder was mit Fallen errichten? Da würde ich es eher im Wald vergraben, wo es sowieso keiner suchen würde!" "Dann wäre mein Anhaltspunkt Gringotts. Dort wird auch alles sicher verwahrt." "Stimmt ..."
Die vier zogen bald weiter. lhre Stimmung wurde erheblich besser, als sie einen Bauernhof gefunden hatten, wo sie übernachten konnten. "Meinst du es ist schlimm, dass ich das Geld bei den Hühnern hingelegt habe?", fragte Hermine Harry. "Der Bauer wird Augen machen", gluckste Roxy. Die vier hatten seit Ewigkeiten mal wieder etwas Richtiges zu Essen. Am Abend waren sie in Godrics Hollow angekommen. Schnee fiel und in einer kleinen Kapelle in der Nähe des Friedhofs brannte Licht. Man hörte einen Chor und die Glocken läuteten. "Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist", raunte Roxanna. "Wir haben Weihnachten ..." Harry und Hermine standen am Grab von Harrys Eltern und legten einen Kranz nieder. Draco hatte die Brünette in den Arm genommen und sah zu den beiden. "Das erste Weihnachten, dass ich nicht bei meinen Eltern bin", murmelte der Blondschopf. "Letztes Jahr hatte ich die Muggel terrorisiert, eine Familie auseinandergerissen ...", hauchte die 18-Jährige leise. Vor ihrem inneren Auge konnte sie nicht die verängstigten Gesichter vergessen und wie sie jeden einzelnen von ihnen kaltblütig getötet hatte - nur um ihrem Vater zu beweisen, dass sie seiner würdig war.
"Alles ok?" Draco hatte sie besorgt angesehen. Die Brünette verbarg ihr Gesicht in ihrem Schal. "Ja ... ich hab nur ... nachgedacht ..." "Sicher?" Der Slytherin versuchte, ihr in die Augen zu schauen, doch es gelang ihm nicht. Sie wich seinen Blicken einfach aus. "Hast du ein schlechtes Gewissen?" "Sowas ... hab ich nicht ..." Er sah sie kritisch an. Roxanna seufzte. "Okay, mir tut es echt ein bisschen leid, immerhin sind unschuldige Muggel draufgegangen, okay!?" Sie hielt sich die Hände vor den Mund, als ein Mann sie verwundert ansah, ehe er in die Kapelle ging. Was, wenn das jetzt ein Todesser war? lrgendwas schienen die beiden Gryffindors zu bereden, so wie sie am Grab standen. Hermine umarmte Harry. "Glaubst du die sind zusammen?" "Woher soll ich das wissen!?" Die Flocken fielen sanft und leise in ihr Gesicht. "Draco?" "Hm?" Beide sahen sich an. "Frohe Weihnachten ..." ln diesem Moment hätte er sich einen Mistelzweig gewünscht, doch Roxy tat ihm den Gefallen auch ohne ihn. Sie zog ihn zu sich runter, stand auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Verwundert erwiderte er den Kuss.
Nach einer Weile lösten sie den Kuss. "Siehst du das auch?" "Was?" Eine alte Frau wank ihnen zu, als wollte sie, dass sie ihr folgten. Roxy sah Draco unsicher an. Auch Harry und Hermine sahen diese Dame und sahen sich an. "lch glaube sie will, dass wir ihr folgen", hauchte Hermine. Die vier waren noch unsicher, aber dann folgten sie ihr.
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