Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

In Ottery St. Catchpole und anderswo - Todd und Debbie

von Lynette

Todd spürte die heißen Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht. Er hielt die Augen fest geschlossen und lauschte den Vögeln, die etwas entfernt im Wald sangen. Ganz in der Nähe zirpte eine Grille, ein leichter steter Windhauch brachte die Weizenähren um sie herum in Bewegung.
Todd lächelte zufrieden. In der Autowerkstatt wäre es um diese Zeit unerträglich. Es würde nach Motorenöl stinken statt nach Sommer duften, es wäre heiß und stickig und die einzige Abkühlung käme von einem alten Ventilator. Das Radio würde nervige Musik aus den Siebzigern dudeln, die tatsächlich den Arbeitslärm übertönte, und sein Chef, Mr Montgomery, würde so laut brüllen, dass er selbst das Radio übertönte.
Welche Wohltat war dagegen das Singen der Vögel, das Rauschen der Ähren im Wind und das Zirpen der Grillen!
Todd öffnete langsam seine Augen und schirmte sie mit der Hand ab, um sie vorsichtig an das gleißende Sonnenlicht zu gewöhnen. Er blinzelte und drehte den Kopf nach rechts, wo Debbie neben ihm saß.
„Oh“, sagte sie, ohne ihn anzusehen, „du bist wach.“
„Ja“, antwortete Todd, obwohl es eine Feststellung und keine Frage war.
Er betrachtete Debbie. Aus seiner Perspektive sah es so aus, als sei sie größer als die Weizenähren, die Bäume und die Berge und alles um sie herum. Sie ragte hoch über ihm auf und nur der wolkenlose Himmel mit der gleißenden Sonne schien sie in ihre Grenzen zu verweisen.
Debbie war das schönste Mädchen, das Todd kannte. Ihre glänzenden blonden Locken hatte sie in einen lockeren Knoten am Hinterkopf geschlungen. Ein paar Strähnen hatten sich gelöst und fielen ihr ins Gesicht. Ihre Nasenspitze war ein bisschen gerötet und auch ihr Nacken zeigte Anzeichen von einem Sonnenbrand. Mit angewinkelten Beinen saß sie da und konzentrierte sich ganz auf ihre Fußnägel, die sie gerade knallrot lackierte. Todd musste lächeln. Das schaffte auch bloß Debbie, sich mitten in einem Kornfeld die Zehennägel zu lackieren!
Debbie hielt inne und begutachtete ihr Werk. Ein Träger ihres geblümten Tops war ihr von der Schulter gerutscht. Todd schob ihn wieder an den richtigen Platz, dann strich er mit dem Zeigefinger sanft an Debbies Oberarm bis zu ihrer Armbeuge hinab. Obwohl sie so tat, als bemerke sie ihn nicht, spürte er, wie sich die feinen Härchen auf ihrer Haut aufstellten.
„Das war eine tolle Idee von dir“, murmelte er und setzte sich auf. „Einfach frei machen, den Sommer genießen.“
Debbie pustete auf den Nagellack auf ihren Zehennägeln, aber sie ließ es zu, dass er den Arm um ihre Taille schlang und den Kopf auf ihre Schulter legte.
„Ja, aber mein Vater wird uns die Köpfe abreißen“, sagte sie mit einem Seufzer.
Todd verzog das Gesicht. Er wurde nicht gern daran erinnert, dass Debbie die Tochter seines cholerischen Chefs war.
„Ich wird ihm einfach sagen, dass ich krank war“, murmelte er beruhigend und rieb seine Nase an ihrer Wange.
„Und du glaubst, das nimmt er dir ab?“, fragte Debbie.
Todd überlegte. „Wahrscheinlich nicht“, gab er zu.
„Ist ja auch egal“, murmelte Debbie. Sie streckte die Beine aus und lehnte sich an ihn. „Es ist wunderschön hier.“
Todd drückte ihr einen sanften Kuss aufs Haar und wiegte sie hin und her. Eine Weile schwiegen sie und beobachteten ein paar Vögel, die ganz in der Nähe hin und her flogen.
„Was willst du später machen?“, fragte Debbie schließlich.
„Was meinst du?“
„Du willst doch nicht für immer für meinen Vater arbeiten, oder?“
Todd überlegte. Er hatte eigentlich nie über seine Zukunft nachgedacht. Gleich nachdem er die Schule hinter sich gebracht hatte, hatte er eine Lehrstelle bei Montgomerys Autowerkstatt bekommen. Seit einem Jahr arbeitete er nun schon dort. Früher hatte er hochfliegende Pläne gehabt. Er wollte Pilot werden, Lokomotivführer, Polizist, sogar Astronaut. Leider hatte sein Notendurchschnitt ihm all das verbaut und schließlich blieb nur noch die Autowerkstatt in Ottery St. Catchpole. Insgeheim träumte er davon, ein Rockstar zu sein, in einer erfolgreichen Band Schlagzeug zu spielen, aber das hatte er noch nie jemandem erzählt. Nicht einmal Debbie. Es wäre zu deprimierend. Schließlich konnte er nicht mal Schlagzeug spielen.
„Nein“, sagte er schließlich, „aber ich wüsste auch nicht, was ich sonst machen soll.“
Er löste Debbies Haarknoten und wickelte ein paar dunkelblonde Strähnen um seinen Finger.
„Was ist mit dir?“, fragte er sie. „Wo willst du hin, jetzt, wo du mit der Schule fertig bist?“
Debbie antwortete nicht sofort.
„Ich hoffe, dass ich in Oxford angenommen werde“, sagte sie. „Dad will, dass ich bei ihm die Buchhaltung mache, aber das kommt mir so langweilig und vorhersehbar vor. Das interessiert mich überhaupt nicht. Weißt du, Todd, ich will etwas verändern. Ich will nicht einfach nur so bedeutungslos vor mich hinleben und nach meinem Tod vergessen werden. Ich will, dass die Leute sich an mich erinnern, an das, was ich getan habe, ich will, dass sie mir Denkmäler bauen und dass mein Geburtstag ein Feiertag ist und mein Todestag sowieso. Ich will in die Geschichte eingehen.“
Todd schwieg und spielte mit Debbies Locken. Sie war so ehrgeizig und hatte so hehre Ziele, dass ihm sein Traum vom Rockstardasein schäbig und kleinlich vorkam.
„Was machst du, wenn es nicht klappt?“, murmelte er.
„Daran denke ich erst, wenn es soweit ist“, sagte Debbie rasch, aber in ihrer Stimme klang Unsicherheit. „Es ist Sommer, wir sollten das genießen und uns keine Gedanken um die Zukunft machen.“
Todd stimmte ihr zu. Es war Sommer, sie waren jung und verliebt, die Vögel sangen und die Sonne schien. Wieso sollten sie sich sorgen? Das Leben war schön.
Debbie summte vor sich hin. Todd zwickte sie ärgerlich in den Bauch, als er die Melodie erkannte, und sie sprang mit einem Quieken auf.
„Ich kotze, wenn ich noch einmal Dancing Queen hören muss!“, drohte er.
Grinsend begann Debbie zu singen. „You are the dancing queen, young and sweet, only seventeen…
Todd sprang auf und begann Debbie zu jagen, die kreischend vor ihm davonlief, doch schließlich erwischte er sie, warf sie zu Boden zwischen die Weizenähren und begann sie zu kitzeln. Schwer atmend und lachend lagen sie schließlich da, Hand in Hand, und schauten zum Himmel hinauf.
„Es ist toll mit dir, weißt du das, Todd?“, flüsterte Debbie.
„Du bist toll“, antwortete Todd, beugte sich über sie und küsste sie.
Ihre Lippen schmeckten nach Erdbeeren, bemerkte er.
„AUTSCH!“
Etwas Hartes traf ihn am Hinterkopf und prallte daran ab. Todd fiel heftig auf Debbie, bevor er sich abstützen konnte.
„Was war das?“
Todd und Debbie rappelten sich hoch und suchten nach der Ursache für diesen Zusammenprall. Der Grund befand sich keine zwanzig Zentimeter von Todds Füßen entfernt, war dreißig Zentimeter groß, hatte braune, ledrige Haut, einen dicken Glatzkopf und eine Knollennase.
„Was ist das denn?“, hauchte Debbie ungläubig. Sie klammerte sich an Todds Arm.
Das kleine Wesen brabbelte unverständliche Worte vor sich hin und torkelte ein wenig umher.
Todd ging langsam auf die Knie und näherte sich dem seltsamen Wesen.
„Todd, nicht!“, flehte Debbie.
Aber Todd achtete nicht auf sie. Vorsichtig schob er sich an das seltsame Ding heran, das ihn unsanft getroffen hatte, und nun seine spitzen Fäuste schwang und vor sich hin brabbelte.
„So was hab ich ja noch nie gesehen“, staunte Todd. Er streckte den Zeigefinger aus, um das Wesen an zu stupsen, um sich zu beweisen, dass er es sich nicht bloß einbildete.
„Nein, Todd – nicht anfassen!“, rief Debbie ängstlich.
Todd hörte nicht auf sie – doch einen Moment später bereute er es. Das seltsame Wesen reagierte schneller als er und biss ihn mit spitzen Zähnen kräftig in den Finger.
Während Todd vor Schmerz Tränen in die Augen schossen, hüpfte es zielstrebig davon.
„Todd! Oh mein Gott, du bist verletzt!“, rief Debbie erschrocken.
Sie verband seinen blutenden Finger notdürftig mit einem Taschentuch.
„Wir sollten nach Hause gehen“, sagte sie. „Dr Gordon sollte sich die Wunde mal ansehen. Das war kein gewöhnliches Tier.“
Todd biss die Zähne zusammen und versuchte den Schmerz in seinem Finger zu ignorieren.
Debbie stützte ihn und half ihm auf dem Weg hinunter ins Dorf. Sie gingen die Hauptstraße entlang auf direktem Weg zu Dr Gordon, doch kurz bevor die Autowerkstatt in Sicht kam, blieben sie stehen.
„Wir sollten vielleicht einen kleinen Umweg machen“, schlug sie vor. „Daddy kann später mit uns schimpfen, jetzt müssen wir die Wunde versorgen.“
Todd widersprach nicht.
Dr Gordon war ein überaus freundlicher Mann. Er hatte einen weißen Vollbart und eine Brille und sah genauso aus, wie man sich den Weihnachtsmann vorstellte.
Stirnrunzelnd betrachtete er die Bisswunde.
„…und dieses – Ding hatte eine knubblige Nase und hat vor sich hingebrabbelt“, schloss Todd seine Erzählung über das Wesen, das ihn so verletzt hatte.
„Tatsächlich“, knurrte Dr Gordon und desinfizierte die Wunde.
„Glauben Sie uns, Dr Gordon, wir haben das wirklich gesehen!“, beteuerte Debbie.
„Zweifellos“, knurrte Dr Gordon. Er wickelte einen Verband um Todds Finger.
„Vielen Dank, Dr Gordon“, sagte Todd und rutschte von der Liege.
„Hört mal, Kinder“, knurrte Dr Gordon, „vielleicht solltet ihr Mr Montgomery etwas anderes erzählen. Diese Knubbelkopf-Geschichte kauft euch nämlich keiner ab.“
„Wie Sie meinen, Dr Gordon, aber ich weiß, was ich gesehen habe“, antwortete Todd und gab ihm zum Abschied die Hand.
„Am besten gehen wir jetzt zu Dad“, seufzte Debbie. „Wir können es eh nicht länger rausschieben.“
Todd machte ein noch finsteres Gesicht als ohnehin schon. Mr Montgomery würde furchtbar wütend sein, weil er unentschuldigt gefehlt hatte. Er würde brüllen und wüten und vielleicht sogar mit Schraubenschlüsseln werfen.
Debbie griff nach seiner unverletzten Hand und drückte sie.
„Das wird schon“, sagte sie aufmunternd.
Mr Montgomery reagierte genauso, wie Todd es sich ausgemalt hatte. Er brüllte. Er nannte Todd einen verantwortungslosen Herumtreiber. Er bezichtigte ihn der Lüge. Er verdonnerte ihn zu unbezahlten Überstunden.
„WAS BILDEST DU DIR EIGENTLICH EIN, DICH IN DEINER ARBEITSZEIT IN DEN FELDERN RUMZUTREIBEN? UND WIE HAST DU ES BITTE SCHÖN GESCHAFFT, DICH DABEI AUCH NOCH ZU VERLETZEN?“, schrie Mr Montgomery ihn mit hochrotem Kopf an.
„Das war so ein seltsames Wesen, Sir, es hatte einen Knubbelkopf und spitze Zähne und kam durch die Luft geflogen“, stammelte Todd.
Mr Montgomery schien es einen Moment lang tatsächlich die Sprache verschlagen zu haben. Er starrte Todd mit hervorquellenden Augen an. Dann holte er tief Luft, plusterte sich regelrecht auf und begann zu schreien.
„ICH LASS MICH HIER DOCH NICHT FÜR DUMM VERKAUFEN!“, brüllte er und besprühte Todds Gesicht mit Spucketröpfchen. „DU BIST GEFEUERT! UND DEN UMGANG MIT MEINER TOCHTER VERBIETE ICH DIR AUCH! UND AUSSERDEM MUSST DU DEINE ARBEITSZEIT NACHHOLEN! UND DU KRIEGST KEINEN URLAUB!“
„Aber ich bin doch gefeuert“, wagte Todd einzuwenden.
„WER SAGT DAS?“
„Na du, Dad“, antwortete Debbie. Sie löste sich von Todd, ging hinüber zu ihrem Vater und hakte sich bei ihm ein. „Du bist vollkommen erschöpft von der Hitze und der Arbeit, ich mach dir jetzt erst mal einen kleinen Imbiss.“
Mit Bestimmtheit führte sie ihren Vater durch die Werkstatt hindurch zur Tür zur Privatwohnung der Montgomerys. Über die Schulter hinweg lächelte sie Todd aufmunternd zu, der immer noch wie angewurzelt dastand.
„Was ist denn jetzt?“, fragte er Chad, seinen älteren Kollegen, der liebevoll die Karosserie eines alten Volvos polierte. „Bin ich gefeuert oder nicht?“
Chad grinste nur. „Nimm den Chef nicht so ernst, Todd. Morgen hat der alles wieder vergessen. Und jetzt hilf mir mal hier drüben.“
Seufzend nahm Todd Eimer und Lappen.
Und im Radio sang ABBA in voller Lautstärke Dancing Queen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
Joanne K. Rowling