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Fanfiction

In Ottery St. Catchpole und anderswo - Mrs Kendalls Postamt

von Lynette

Rosemary Kendall war eine bedeutende Frau. Ihr gehörte das kleine Postamt von Ottery St. Catchpole, der Mittelpunkt des Dorfklatsches und die Verbindung zur großen weiten Welt. Mrs Kendall war nicht nur die Postbeamtin, sie war auch Vorsitzende des Heimatvereins, den sie ins Leben gerufen hatte, langjähriges Mitglied im Gemeindekirchenrat, Organisatorin des jährlichen Sommerausflugs des Handarbeitszirkels, und natürlich vertrat sie die Interessen der Bürger von Ottery St. Catchpole im Gemeindevorstand.
Böse Zungen behaupteten, sie wäre nur deshalb so rührig, weil sie Klatsch und Tratsch über alles liebte und mit Vergnügen ihre Nase in die Angelegenheiten anderer Leute steckte, und weil ihre Ehe mit Howard Kendall, einem Waldarbeiter, der sich lieber betrank anstatt arbeiten zu gehen, so unglücklich war.
Natürlich würde dies keiner vermuten, der zum ersten Mal das kleine, blitzsaubere Postamt betrat und Mrs Kendall erblickte, die Rechtschaffenheit in Person, die am Ende des Raumes hinter dem Schalter thronte.
An der Wand hing eine Karte von Devon, auf der Mrs Kendall das Dorf Ottery St. Catchpole mit einem deutlich sichtbaren roten Punkt markiert hatte. Darunter hingen verschiedene Zettel und Plakate, die vom dörflichen Leben erzählten. Gemeinderatssitzung, Dienstag, 13. Juli 1993, 14 Uhr stand auf einem schlecht kopierten gelben Zettel. Ein großes buntes Plakat kündigte einen Wanderzirkus an.
Auf der anderen Seite, neben dem Ständer mit den Postkarten, wie man sie in jedem kleineren Postamt Großbritanniens findet, hing das einzige öffentliche Telefon des Dorfes. Früher hatten es auch mal eine Telefonzelle gegeben, aber nachdem vor ein paar Jahren einige Jugendliche sich einen Spaß daraus gemacht hatten, ein paar Feuerwerkskörper darin anzuzünden, hatte man beschlossen, die demolierte Telefonzelle abzubauen und das örtliche Telefon in Mrs Kendalls Postamt anzubringen. Mrs Kendall sagte, dies wäre eine enorme Verbesserung für die Gemeinde, viele Dorfbewohner behaupteten, Mrs Kendall habe sich im Vorstand nur gegen eine neue Telefonzelle ausgesprochen, weil sie nun von ihrem Schalter aus auch die privaten Telefongespräche belauschen konnte.
Vermutlich hatten beide Recht.
An diesem sonnigen Mittwochvormittag im Juli 1993 war Mrs Kendalls Postamt wie gewöhnlich gut besucht. Mrs Clifford, eine hagere ältere Dame, wollte ein Paket an ihre Tochter schicken, die in Südafrika auf Safari war. Darüber musste sie Mrs Kendall natürlich genau berichten. Auch die anderen Damen im Raum, Mrs Langdon und Mrs Mercer, beteiligten sich rege am Gespräch.
„ – unzumutbare Zustände in diesen Hotels, ich habe Evie frische Bettwäsche eingepackt und natürlich ein Desinfektionsspray, da unten nehmen sie’s mit der Sauberkeit ja nicht so genau“, sagte Mrs Clifford naserümpfend.
Mrs Kendall nickte gewichtig.
„Oh ja“, fiel Mrs Langdon ein. Sie war klein und kugelrund und hatte eine Vorliebe für handgestrickte hellblaue Pullover mit kompliziertem Lochmuster. „Ich weiß noch, als George und ich damals auf Flitterwochen in Kairo waren - “
„Kairo ist in Ägypten, nicht in Südafrika“, berichtigte Mrs Clifford mit einem gehässigen Unterton. Sie hatte Pamela Langdon nie verziehen, dass diese den Mann geheiratet hatte, auf welchen sie als junge Frau ein Auge gehabt hatte.
„Aber Kairo liegt ja auch in Afrika“, beschwichtigte Mrs Kendall. „Jeder weiß, dass man dort nicht mit europäischen Standards rechnen kann.“
Mrs Mercer, eine kleine verhuscht wirkende Dame, nickte eifrig mit dem Kopf.
„Meiner Polly würde das Reisen gar nicht gefallen“, sagte sie mit leiser, pfeifender Stimme. „Schon das Busfahren macht ihr jedes Mal fürchterlich zu schaffen, hinterher ist sie immer ganz schlapp und müde.“
„Ich hab Ihnen doch gesagt, sie können ihren Hund ruhig bei mir lassen“, dröhnte Mrs Kendall. „Die Polly ist doch so süß.“
Mrs Mercer wiegte skeptisch den Kopf und sah auf ihren sorgfältig getrimmten Pudel hinunter. Polly knurrte ungeduldig.
„Ach, ich weiß nicht“, sagte sie. „Polly vermisst ihr Frauchen immer so schnell, nicht wahr, mein Schätzchen?“
Mrs Clifford verdrehte die Augen. Sie hasste alles, was mit Schmutz zusammenhing, und Hunde gehörten auf jeden Fall dazu.
In diesem Moment wurde die Türe geöffnet und drei rothaarige Jungen kamen herein. Mrs Kendall kannte sie nicht, was ungewöhnlich war. Angestrengt überlegte sie, zu welcher Familie die drei Jungen gehören konnten, die sich jetzt vorsichtig und unschlüssig in ihrem Postamt umsahen. Die beiden älteren mussten Zwillinge sein, sie glichen einander bis auf die letzte Sommersprosse. Der jüngere war dünn und schlaksig und ging jetzt unsicher auf den Schalter zu.
Mrs Kendall lächelte ihn aufmunternd an. „Na, mein Junge? Wie kann ich dir denn weiterhelfen?“
Der Junge räusperte sich verlegen. „Kann ich hier – ähm – feletonieren?“
Mrs Langdon, Mrs Clifford und Mrs Mercer begannen zu tuscheln. Mrs Kendall bewahrte ihr langjährig erprobtes Beamtengesicht.
Der arme Junge hat einen Sprachfehler, dachte sie mitleidig.
„Aber ja, natürlich“, sagte sie und gestikulierte zu dem Telefon hin, das unübersehbar an der Wand hing. „Wirf einfach ein paar Münzen ein und dann kannst du telefonieren.“
Der Junge nickte und wandte sich um. „Ähm – danke“, sagte er rasch über seine Schulter, als wäre ihm dies gerade noch eingefallen.
Die Jugend von heute, dachte Mrs Kendall kopfschüttelnd und fragte dann Mrs Clifford: „Haben Sie schon gehört, dass Anastacia Winslow heiraten will?“
„Ach nein, wirklich?“
„Und wen?“
Während die Frauen mit diesem ergiebigen Thema beschäftigt waren, waren die drei Jungen zum Telefon hinübergegangen. Sie hatten, nach langem Überlegen, ein paar Münzen in den dafür vorgesehenen Schlitz gesteckt, dann hatte der jüngere eine Nummer gewählt. Nun hielt er den Hörer in der Hand, unschlüssig, wie er ihn ans Ohr halten sollte.
„Sicher werden sie drüben in Honiton heiraten“, sagte Mrs Clifford gerade, als sie unsanft unterbrochen wurde.
„HALLO? HALLO? KÖNNEN SIE MICH HÖREN? ICH – MÖCHTE – MIT - HARRY – POTTER – SPRECHEN!“
Die vier Damen zuckten zusammen und sahen entgeistert den Jungen an, der aus voller Kehle in die Sprechmuschel schrie.
Der Mensch am anderen Ende der Leitung schrie so laut zurück, dass sie seine Worte genau verstehen konnten.
„Wer ist da? Wer sind Sie?“
„RON – WEASLEY!“, brüllte der rothaarige Junge zurück. „ICH – BIN – EIN – SCHULFREUND – VON – HARRY - “
Mrs Mercer steckte sich unwillkürlich die Finger in die Ohren, während Polly wütend den Jungen anknurrte, der ihrem Frauchen und ihr solche Schmerzen bereitete.
Der arme, arme Junge, dachte Mrs Kendall. Ein Sprachfehler, sein Sehvermögen musste auch beeinträchtigt sein, und anscheinend war er obendrein auch noch schwerhörig.
„Es gibt hier keinen Harry Potter! Ich weiß nicht, von welcher Schule sie reden! Ich verbitte mir weitere Belästigungen! Und kommen sie ja nicht in die Nähe meiner Familie!“
Dann wurde die Verbindung unterbrochen.
Für eine kurze Zeit herrschte vollkommene Stille, nur unterbrochen von Pollys Knurren. Dann erwachte der Junge namens Ron aus seiner Starre, er warf den Hörer auf die Gabel und verließ rasch das Postamt, gefolgt von seinen Brüdern, die sich vor Lachen kaum auf den Beinen halten konnten.
„Du meine Güte!“, sagte Mrs Langdon, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. „Du meine Güte! Diese elektronische Tanzmusik macht die jungen Leute ganz verrückt im Kopf!“
„Ja, und dann noch die Drogen, die sie alle nehmen!“, unterbrach Mrs Clifford sie. „Mein Schwager sagt - “
Mrs Kendall schüttelte gewichtig den Kopf.
„Man sollte dieser Familie helfen“, überlegte sie laut. „Sie haben doch gesehen, wie seltsam die angezogen waren. Und dieser Junge war bestimmt nicht ganz richtig im Kopf. Wir sollten einen Ausschuss bilden…“


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