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Fanfiction

Nach dem großen Krieg (H/G) - Zukunftsüberlegungen

von Jessica21

Die beiden folgenden Kapitel sollten eigentlich nur eines werden. Aber kaum hatte ich zu Ende geschrieben, wurde mir klar, wie unfassbar lang dieser Text ist - eindeutig zu viel für nur ein Kapitel! Deshalb habe ich es jetzt zweigeteilt.




Am nächsten Morgen weckte sie ein sanfter Kuss auf die Nase.
„Guten Morgen, du Langschläferin“, hörte sie eine leise Stimme und als sie die Augen aufschlug, erblickte sie über sich das Gesicht, das sie mehr als jedes andere liebte.
„Gleichfalls“, gähnte sie. „Wie spät ist es?“
„Halb neun. Du hast ziemlich lange geschlafen.“ Er lachte.
Murrend zog sie sich die Decke über den Kopf und rief sich den gestrigen Abend noch einmal in Erinnerung. Sie lächelte glücklich.
„Nun komm schon“, sagte Harry, und mir nichts, dir nichts, hatte er ihr die Decke weggezogen.
„Hey!“
"Irgendwie muss man dich ja wach kriegen“, grinste er, zog sie aus dem Bett und gab ihr noch einen Kuss. „Komm, Frühstück ist fertig.“
Überrascht folgte sie ihm nach unten und blinzelte, als das helle Sonnenlicht, das durch das Fenster schien, sie blendete. Die Vögel veranstalteten einen Höllenlärm und Ginny fragte sich ganz ernsthaft, wieso sie hatte weiterschlafen wollen, denn der Frühstückstisch sah grandios aus: Auf den beiden Tellern (das Geschirr hatten größtenteils Bill und Fleur spendiert) lag je ein frisches Brötchen, in einem Korb auf dem Tisch lagen noch viele weitere, der Kaffee dampfte in den Tassen und in einer Vase in der Mitte des Tisches stand ein Blumenstrauß.
„Wow!“, rief sie begeistert aus. „Wann hast du das alles gemacht? Das sieht sagenhaft aus!“
„Ich hab doch schon gesagt, dass du ziemlich lange geschlafen hast. Ich war schon vor gut einer Stunde wach und dachte, ich überrasche dich.“
„Danke“, sagte sie überwältigt und nahm ihn in die Arme. „Das ist wunderschön.“ Immer noch strahlend setzten die beiden sich. Wie sich herausstellte, schmeckte das Frühstück genauso wunderbar, wie es aussah. Vielleicht lag das auch daran, dass Harry es extra für sie gemacht hatte oder einfach, dass es ihr erster gemeinsamer Morgen in Godric's Hollow war. Während sie eifrig schmausten, fragte Ginny: „Wann genau wollen Ron und Hermine eigentlich kommen?“
„Wie ich Ron kenne, nicht allzu früh“, grinste Harry und bestrich sich das dritte Brötchen mit Butter. „Vermutlich nachmittags, oder?“
„Würde mich nicht überraschen“, sagte sie fröhlich. „Hey, du hast ja heute Appetit für vier!“
„Die Pasteten deiner Mutter sind super, aber auf Dauer satt machen sie nicht“, belehrte er sie mit erhobenem Zeigefinger und sah in diesem Moment aus wie Professor McGonagall. Da viel ihr ein, dass sie ihn eigentlich ja noch etwas fragen wollte.
„Du, Harry … sag mal, holst du eigentlich dein letztes Jahr in Hogwarts nach?“
Er sah sie nachdenklich an und antwortete eine Weile nicht.
„Ich weiß es nicht“, seufzte er schließlich. „Eigentlich dachte ich, jetzt, wo wir das Haus haben und alles, dass ich vielleicht direkt als Auror anfange, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das ohne Ausbildung kann …“
„Sei nicht albern“, sagte Ginny und schüttelte den Kopf. „Du hast mehr geleistet als jeder Auror des Ministeriums und eigentlich sollten sie dich auf Knien anflehen, du mögest doch bitte bei ihnen anfangen.“
„Da bin ich mir eben nicht sicher“, murmelte er stirnrunzelnd. „Du willst dein letztes Jahr doch sicher noch machen, oder?“
„Ich weiß auch nicht wirklich, was ich machen soll“, gab sie zu. „Hogwarts wird doch nach der Schlacht und allem erst wieder neu aufgebaut, und bis da wieder alles beim Alten und bereit für normalen Unterricht ist … ich dachte, vielleicht kann Mum mir den Rest beibringen – oder ich lasse die Ausbildung einfach sein.“ Sie starrte ihre Kaffeetasse an, als würde die ihr sagen können, was zu tun war. „Ich will sowieso nicht unbedingt Auror werden, von dem her … brauche ich vielleicht keine Ausbildung.“
„Du könntest das später bereuen“, gab er zu denken.
„Ich weiß, dass ich das später bereuen könnte! Aber ich lass dich doch nicht direkt nach unserem Einzug hier sitzen, nur um die Schule zu Ende zu machen!“ Noch während sie sprach, trat ein sehr bedauernder Ausdruck in Harrys Gesicht. Ginny konnte nicht anders, sie verdrehte die Augen.
„Mach dich jetzt bitte nicht wieder dafür verantwortlich, ja? Wehe, du machst dir jetzt wieder Vorwürfe, dass du mich mit hier her genommen hast.“ Sie drohte ihm scherzhaft mit dem Kaffeelöffel. „Es ist wunderschön hier. Ich bin so froh, dass wir das Haus genommen haben. Ich liebe es. Ich liebe Godric's Hollow.“ Sie stand auf und lief um den Tisch herum zu ihm hin. „Und vor allem, Harry, liebe ich doch dich.“ Sie setzte sich auf seinen Schoß, schlang die Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss auf die Nase, genau so, wie er ihr einen gegeben hatte, um sie zu wecken. Er gab sich geschlagen und zog sie näher zu sich heran. „Ich liebe dich auch, Ginny.“
„Na siehst du. Da werd' ich dich ja wohl kaum hier sitzen lassen.“
Die beiden verweilten eine Zeit lang und hingen ihren Gedanken nach, dann ergriff Ginny erneut das Wort.
„Wie wär's, wollen wir morgen den kleinen Teddy besuchen gehen?“
Scheinbar erleichtert, dass sie das Thema gewechselt hatte, nickte er. Zögerlich kam dann die Frage: „Er wohnt jetzt bei Tonks' Mutter, oder?
Sie sah ihn traurig an und flüsterte: „Ja, das wird er wohl … er hat ja sonst n-niemanden mehr.“ Sie schluckte, denn als er Tonks erwähnt hatte, waren auch Bilder von den anderen im Krieg gefallenen Menschen in ihrem Kopf aufgetaucht: Tonks, Lupin, und Fred, ganz besonders Fred … Harry schien ihre Gedanken zu lesen, denn er sagte leise: „Ginny, entschuldige, dass ich dich daran erinnert habe. Es tut mir leid, ich bin wirklich ein Idiot. Bitte, bitte, denk einfach nicht daran.“ Er wischte eine einzelne Träne von ihrer Wange, doch es kamen weitere, die in immer kürzeren Abständen über ihr Gesicht liefen. Sie ließ den Kopf auf seine Schultern sinken und wünschte, sie könnte seinen Wunsch erfüllen, nicht daran zu denken.
Er hatte sie sachte in die Arme genommen, murmelte leise und beruhigend „Schsch … ist schon gut …“ und ließ sie weinen, bis keine Tränen mehr da waren. Ginny hob ein klein wenig den Kopf und hielt entschlossen die Luft an, als ein weiterer Schluchzer ihr entfliehen wollte. Harry sah ihr in die Augen, strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste die restlichen Tränen einfach weg. Ginny holte tief Luft und flüsterte: „Danke. Danke, dass du da bist.“ Er nickte und schien nicht zu wissen, was zu tun war. Nach ein paar weiteren Minuten schaffte Ginny ein Lächeln und sagte: „Danke für das wunderbare Frühstück. Das war wirklich toll. Du bist toll.“ Er lächelte sie an und sagte: „Für dich immer.“ Sie sahen sich wieder eine Zeit lang schweigend an, bis plötzlich eine Stimme krähte: „Neun Uhr, neun Uhr, neun Uhr, neun Uhr, neun Uhr, neun Uhr, neun Uhr, neun Uhr, neun Uhr!“, und der kleine Gnom wieder seinen komischen Tanz zu tanzen begann.
„Wie steht's, machen wir uns fertig?“, fragte Ginny. „Sonst schneien Ron und Hermine hier rein und wir sitzen immer noch im Schlafanzug da.“
„Geh du schon mal hoch, ich räum den Tisch noch ab.“
„Kommt gar nicht in die Tüte“, erwiderte sie, stand auf und mit einem Schwung ihres Zauberstabes, der noch vom Abendessen auf dem Tisch lag, flogen Teller, Tassen und Besteck in die Spüle, wo sie sofort begannen, sich selbst abzuwaschen. Harry indessen hob seinen eigenen Zauberstab und beförderte Marmelade, Butter und Brötchen wieder zurück an ihren Platz im Schrank. Dann verließen sie die Küche und wollten gerade wieder hoch ins Schlafzimmer gehen, um sich anzuziehen, als ein lautes, zweistimmiges Tock-Tock sie dazu veranlasste, sich umzusehen. Ein großer, hübscher Uhu sowie Pigwidgeon hämmerten mit dem Schnabel ans Fenster, der Uhu mit viel, Pigwidgeon mit wenig Post am Bein.
„Ihr schrottet uns irgendwann die Scheibe“, meinte Ginny kopfschüttelnd und ließ die beiden herein. Diesmal streckte Pigwidgeon das Bein prompt so bereitwillig aus, als wolle er dem großen Uhu zeigen, dass er der bessere Postbote war. Der ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken und hielt Harry den linken Fuß hin.
„Ich hab den Tagespropheten abonniert“, erklärte Ginny auf seinen verwunderten Blick hin. „Und diese Handschrift sieht nach Hermine aus“, fügte sie mit einem Blick auf Pigwidgeon hinzu.
„Was schreibt sie?“, fragte Harry, kam zu ihr heran, sah ihr über die Schulter und sie lasen den kurzen Brief gemeinsam.

Lieber Harry, liebe Ginny,
wir hatten ja gestern ganz vergessen, euch zu sagen, wann wir kommen wollen! Deshalb schicke ich Pigwidgeon los, um zu fragen, ob zwei Uhr für euch in Ordnung wäre (ich hoffe, er beeilt sich). Mir geht es soweit ganz gut und meinen Eltern auch, sie sind ziemlich froh, wieder zuhause zu sein …
Aber da ich nicht weiß, wo euer neues Haus genau ist, und Ron natürlich auch nicht, wo wollen wir uns dann treffen? Ron und ich würden zum Haus deiner Eltern apparieren, Harry, denn da weiß ich von letzte Weihnachten noch ungefähr, wo es steht.
Ich hoffe, das geht für euch in Ordnung und euch geht es gut. Mit etwas Glück sehen wir uns dann um zwei!
Liebe Grüße
Hermine und Ron


Darunter hatte Ron offenbar noch etwas hinzufügen müssen, denn das PS war sehr krakelig.

P.S.: Eure Eulenkekse haben Pig gar nicht gut getan, er pupst andauernd. Nur als kleine Warnung.

Fast im selben Moment nahmen die beiden einen sehr üblen Gestank in der Küche wahr, und Ginny riss hastig das Fenster auf. Harry bezahlte die Eule von der Zeitung, die sich sofort auf den Rückflug machte (Ginny vermutete amüsiert, dass sie sie so schnell nicht wiedersehen würden), gab Pigwidgeon einen kleinen Klaps, der quietschvergnügt und kein bisschen schuldbewusst schuhute und zum offenen Fenster heraus flatterte.
„Zwei Uhr, das passt eigentlich gut“, sagte sie und wandte sich mit diesen Worten zu Harry um.
„Ich denke auch. Gehen wir uns umziehen?“
„Ja“, sagte sie zustimmend, „aber das Fenster lass ich noch offen. Schließlich sollen die beiden nachher nicht in Ohnmacht fallen, oder?“ Sie grinste und er lachte.
Beide gingen die Treppe hoch, betraten das Schlafzimmer und kramten im Schrank nach passenden Sachen. Als sie schließlich fertig eingekleidet waren, gingen sie in das Zimmer gegenüber des Schlafzimmers und benutzten zum ersten Mal ihr gemeinsames Badezimmer.
Es war für Ginny ein äußerst merkwürdiges Gefühl, neben Harry dazustehen, sich die Zähne zu putzen und ein ganz alltägliches, gewöhnliches Leben zu führen, wie keiner von beiden es bisher so kennengelernt hatte.
„Meinst du, Ron und Hermine ziehen irgendwann auch zusammen?“, fragte Harry sie später, als sie in der Küche saßen und nicht so recht wussten, was sie anfangen sollten.
„Ich denke, wenn sie sich ein bisschen zusammenreißen und sich ihre Gefühle für einander endlich richtig eingestehen würden, wäre das schon drin“, meinte sie nachdenklich. „Mal sehen, wie sie sich einander gegenüber verhalten, wenn sie nachher da sind.“
„Und was machen wir, bis sie da sind?“
Sie seufzte. „Ich denke, wir sollten unseren wunderschönen kleinen Garten entgnomen. Ich habe das ewig nicht mehr gemacht.“
Er sah sie erstaunt an. „Sag bloß, wir haben schon Gartengnomen!“
„Allerdings, und was für welche“, nickte sie und grinste wieder. „Als wir gestern angekommen sind, hab ich sie zwischen den Büschen am Zaun verschwinden sehen, die Mum gepflanzt hat.“ Begeistert sah Harry sie an. „Weißt du was? Das machen wir. Ich hab das erst einmal gemacht, damals, als ich zwölf war, im Fuchsbau ...“ Er hielt kurz inne. „Mann, das ist jetzt schon fast sechs Jahre her.“ Er schüttelte den Kopf. „Nicht zu fassen.“
„Ich hab euch zugesehen“, sagte Ginny schelmisch. „Hat es wenigstens weh getan, als der erste Gnom dich gebissen hat?“ Beide lachten laut auf.
„Als dann los“, sagte Ginny munter, nahm ihn bei der Hand und zog ihn hinter sich her.

Es war, als hätte man sie in ein früheres Leben zurückversetzt. Während sie den Gnomen hinterher jagten, dachte Ginny an all die Male, die sie als ganz kleines Mädchen den Garten entgnomt hatte. Ron hatte keine Gnade gekannt und die Gnomen doppelt so lange wie nötig durch die Luft geschleudert und die Zwillinge hatten sich richtige Wettkämpfe geliefert, wer weiter werfen konnte … was für verrückte Methoden sie sich ausgedacht hatten, um die kleinen Wichte einzufangen, gemeinsam … und wieder gab ihr der Gedanke an Fred einen Stich.
Hör schon auf damit, ermahnte sie sich. Damit machst du es nicht besser oder ungeschehen und außerdem hätte Fred nie gewollt, dass du jetzt trauerst. Schluss damit.
Sie verjagten die Gnomen nicht wirklich, denn beide hatten die kleinen Kerle furchtbar gerne, und so ließen sie sie mit der Ermahnung, die Regenwürmer zu verschonen, immer wieder laufen. Plötzlich krähte von drinnen Lunas Gnomen-Uhr (die im übrigen natürlich keinen echten Gnomen beherbergte): „Zwei Uhr, zwei Uhr!“
„Ganz schlecht“, sagte Harry fassungslos.
„Oh verdammt!“, schrie Ginny.
„Ron und Hermine!“, riefen sie im Chor, und schon sprinteten sie durch den Garten, liefen hastig die Straße entlang und direkt auf das alte Haus von Lily und James zu. Aber weder Ron noch Hermine waren da. Sie starrten sich an und versuchten, ihr heftiges Seitenstechen unter Kontrolle zu bekommen.
„Na super“, bemerkte Harry keuchend.
„Umsonst gehetzt“, stimmte Ginny zu, als ein lauter Knall ertönte und Ron und Hermine vor ihnen auftauchten. Harry und Ginny gingen auf sie zu und schlossen sie nacheinander beide in die Arme.
„Verzeihung“, sagte Hermine ironisch, „aber Ron musste ja unbedingt noch was essen.“
„Jetzt tu nicht so!“, warf Ron ein. „Wer musste unbedingt nochmal seine Perlenhandtasche umpacken?“
„Das habe ich nur getan, weil du noch beschäftigt warst!“, verteidigte sich Hermine.
„Fällt dir was auf?“, grinste Ginny Harry an.
„Es hat sich nichts verändert“, gab er zurück und beide prusteten los.
„Also los jetzt, ich will euer Haus sehen!“, sagte Hermine aufgeregt und sah die beiden an, offenbar gar nicht bemerkend, dass die sich kaum das Lachen verkneifen konnten. „Wo genau steht es denn?“
„Gar nicht weit von hier“, sagte Ginny. Ron und Hermine folgten ihnen etwas irritiert. Wie sich auf dem kurzen Weg herausstellte, hatte sie offenbar doch ein bisschen am Verhalten ihrer Freunde getan: Sie liefen Arm in Arm und sahen sich interessiert um. Ginny wechselte plötzlich die Straßenseite, obwohl sie auf der richtigen waren, blieb vor einem weißen Haus stehen und legte auf Harrys verwirrte Miene hin warnend den Finger an die Lippen.
„So, dann ratet mal, welches unseres ist“, trug sie Ron und Hermine lächelnd auf.
„Charmant wie immer, mein Schwesterchen“, brummte Ron und Hermine lachte. „Hab dich nicht so, rate lieber mit, ich habe nämlich nicht die entfernteste Ahnung, welches eures ist. Die sehen doch alle gleich aus!“ Sie blickte von Haus zu Haus.
„Was, die sehen alle gleich aus?“, fragte Ginny empört. „Na, dann sieh dich nochmal genau um.“
Sie sah gemeinsam mit Harry zu, wie Ron und Hermine vollkommen überfragt von Haus zu Haus blickten. Dann klatschte Hermine plötzlich in die Hände und Ginny erwartete fast schon, dass ihre Hand gleich in die Luft schoss wie im Unterricht.
„Das ist es, das ist es!“, rief sie begeistert aus, „die Nummer 7 da drüben!“ Und tatsächlich deutete sie auf das hellgelbe Haus direkt gegenüber.
„Hundert Punkte“, sagte Harry mit hochgereckten Daumen, legte einen Arm um Ginny und die beiden Pärchen gingen über die Straße, liefen durch den Vorgarten und Ron sah sich um.
„Kann es sein, dass ihr schon Gnomen habt?“
„Oh ja“, nickte Ginny. „Und im Vergleich zu denen im Fuchsbau, Ron, sind unsere sehr höflich. Schau doch.“
Ein kleiner Gnom hatte eine ausholende Verbeugung gemacht, so schwungvoll, dass er umfiel. Die vier brachen in schallendes Gelächter aus und der Gnom hoppelte davon.
„Kommt rein“, sagte Harry und öffnete die Haustür. Die beiden Bewohner von Nummer 7 warteten gespannt auf die Meinung der Besucher, die sich sprachlos vor Freude umsahen.
„Es ist wunderschön, wirklich wunderschön“, sagte Hermine entzückt. „Hast du das gemalt, Ginny?“ Sie deutete auf die dunkelroten, gemalten Ranken, an denen winzig kleine viele Blätter hingen, um die Haustür herum.
„Ja“, sagte Ginny. „Eigentlich wollten wir es gelb lassen, aber“, sie zuckte die Schultern, „dann haben wir eben noch was dazu gemalt.“
„Sieht wirklich cool aus“, meinte Ron und betrachtete beeindruckt das Türschild, dass in die Küche führte.
„Du willst doch wohl nicht schon wieder was essen!“, rief Hermine entgeistert aus. Ron drehte sich um und sagte gespielt beleidigt: „Was denkst du nur wieder von mir? Ich warte natürlich, bis Harry und Ginny mich einladen.“ Hermine klappte der Mund auf, während Harry und Ginny schallend lachten.
Sie gingen hoch in die zweite Etage, und Hermine fragte: „Sagt mal – wenn das euer Schlafzimmer ist und hier das Bad – bleiben dann nicht“, sie zählte kurz nach, „drei Zimmer übrig?“
Ginny hatte dieses Thema noch nicht mit Harry diskutiert und die Antwort trotzdem parat. „Noch stehen diese Zimmer leer“, sagte sie und ergriff Harrys Hand, „aber wir fänden es schön, hier später vielleicht eine Familie zu gründen, deswegen finden wir es gut, dass Zimmer übrig sind.“ Harry war bei ihren Worten rot angelaufen und sagte nichts. Hermine sah die beiden fasziniert an. „Es wäre wirklich schön, wenn ihr mal Kinder hättet.“

Schließlich begaben sie sich wieder nach unten ins Wohnzimmer und Ron schnitt das Thema an, das schon morgens bei Harry und Ginny diskutiert worden war.
„Wie steht's – holt ihr euren Abschluss in Hogwarts nach?“
Harry sagte: „Ich dachte, ich könnte vielleicht direkt als Auror anfangen.“ Er zwinkerte. „An Berufserfahrung mangelt es uns ja nicht.“
„,Uns'?“, fragte Ron.
„Was willst du denn machen?“
„Weiß nicht…“, murmelte Ron verunsichert. „Ich könnte es mir ja irgendwie schon vorstellen, Auror zu werden … aber -“
„Die Wahrheit ist, dass George ihm angeboten hat, im Scherzartikelladen mitzumachen“, ergriff Hermine das Wort. „Daher steckt er ziemlich in der Zwickmühle.“
„Ich weiß ja, dass George es sich wünscht“, warf Ron ein, „und ich fänd's auch cool, da mitzumachen – immerhin, Geldprobleme hätten wir dann sicher keine – aber Auror zu werden fände ich eben auch cool.“ Er seufzte.
„Könntest du nicht als Auror anfangen und trotzdem etwas im Scherzartikelladen mitwirken?“, schlug Ginny vor. Ron zuckte halbherzig die Achseln. „Was machst du eigentlich, Ginny?“, fragte er schließlich.
„Ich hab Harry heute morgen schon gesagt, dass mir der Abschluss nicht so viel bedeutet. Es ist mir viel wichtiger, dass Harry und ich uns hier ein Zuhause aufbauen und vielleicht auch eine Familie gründen. Und meine Meinung hat sich seither nicht verändert“, fügte sie bestimmt hinzu und sah Harry an, der den Mund geöffnet hatte, um etwas zu sagen, ihn dann aber wieder schloss. „Ich nehme mal an, du machst dein siebtes Jahr nochmal, Hermine?“
„Aber sicher“, antwortete Ron noch vor Hermine. „Sie würde am liebsten nochmal ihre komplette Schulzeit wiederholen, ist doch klar.“
„Übertreib nicht“, lächelte Hermine. „Nein, ich denke, es wäre schon sinnvoll, das letzte Jahr sowie den UTZ zu machen … ihr erinnert euch sicher noch an B.ELFE.R, oder?“, fügte sie hinzu. Als die anderen drei nickten, fuhr sie fort: „Nun, ich weiß, dass daraus vermutlich nichts mehr wird, aber ich habe Kingsley gefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, sich im Ministerium für die Unterdrückten – also Muggelstämmige und Hauselfen, zum Beispiel – einzusetzen, und dafür richtet er jetzt eine ganze Abteilung ein!“ Sie wirkte aufgeregt. „Versteht ihr, was das heißt? Wenn ich mit meinem UTZ durch bin, kann ich da anfangen, dass wäre genial!“
„Was wird dann aus euch beiden?“, fragte Harry. „Ich meine, wenn du wieder nach Hogwarts gehst, Hermine?“
„Darüber haben wir schon gesprochen“, warf Ron ein. „Ihr ist es wichtig, und ich finde es okay. Wir schreiben uns und außerdem hat Mine -“ (Hermine lief bei der Erwähnung ihres Spitznamens dunkelrosa an) „- versprochen, ganz oft im Fuchsbau vorbeizuschauen. Und danach“, sagte Ron und wurde nun ebenfalls rot „ ,suchen wir uns vielleicht auch zusammen ein Haus.“
Ginny war begeistert von dieser Neuigkeit; sie blickte zu Harry, der nicht minder erfreut wirkte.
„Du meine Güte, ist das spät!“, rief Hermine plötzlich. „Unfassbar, wie schnell die Zeit verflogen ist – Ron, wir müssen zurück, deine Mum wartet!“
„Wir bringen euch noch -“, begann Ginny, aber Ron warf ein: „Red keinen Stuss, wir wissen ja jetzt, wo euer Haus liegt. Wir schaffen's schon.“
Sie verabschiedeten sich voneinander und Ron und Hermine gingen hinaus in den Garten, winkten zum Abschied, und schon waren sie verschwunden.


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