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The Trial - Awakening - Wrath & Decision

von Dante

Auf meine Frage hin, ob sie den Weihnachtsball besuchen würden, gaben Darius, Damian und Alan einstimmig an, sie hätten es jedenfalls vor und ich solle versuchen, eine Begleitung zu finden, weswegen ich mir in den folgenden Tagen zusehends Gedanken darüber machte, wen ich denn zu diesem Anlass würde mitbringen können. Interessant war dabei der Umstand, dass ich selbst offensichtlich in den Überlegungen anderer eine Rolle spielte und unversehens zum Wunschpartner diverser, meist jüngerer Schülerinnen wurde, die mich schüchtern auf den Korridoren ansprachen und mit zurückhaltender Stimme fragten, ob ich sie auf den Ball begleiten würde.
Das war zuallererst einmal sehr erstaunlich und verwunderte mich, und meine auf dieser Verwunderung fußende Reaktion gegenüber der ersten jungen Dame (einer rothaarigen, sommersprossigen Hufflepuff) war ein so ungläubiges Hochziehen der Augenbrauen, dass die Arme, noch ohne meine Antwort abzuwarten, aufgelöst und den Tränen nahe davonrauschte. Sie schien dem Irrglauben anheim gefallen zu sein, ich könnte nur schwer glauben, dass sie das ernst meinte und ich tatsächlich mit ihr auf den Ball gehen sollte, obwohl das natürlich Schwachsinn war; sie hatte so schlecht nicht ausgesehen, und ich war nun auch nicht gerade einer von Hogwarts‘ Beliebten, die andere schnell einmal für unter ihrer Würde befanden.
Na gut, ich tat das gelegentlich auch, aber das war eine andere Geschichte und hatte mit ihr nichts zu tun, schließlich kannte ich sie gar nicht.
Diese erste Begegnung war jedenfalls ungewöhnlich genug, aber als noch weitere folgten – unter anderem mit einer wirklich außergewöhnlich gut aussehenden Gryffindor mit langen, ebenholzschwarzen Haaren – und die Zahl derer beinahe zweistellig wurde, fragte ich mich wirklich, in die Finger welcher dunklen Mächte ich (oder womöglich eher diese Mädchen …) da geraten waren. Die Sache erstaunte mich immer mehr, und ich überlegte jedes Mal noch eine ganze Weile danach, ob ich irgendetwas nicht mitbekommen hatte … was aber natürlich nichts daran änderte, dass ich all diesen Damen knapp und widerspruchslos absagte.
Nein, für mich kamen im Grunde nur wenige Schülerinnen als Partnerin infrage; die Erwartungen jener Mädchen waren wohl zweifellos inkompatibel mit meiner Vorstellung des Abends. Es musste jemand sein, den es nicht stören würde, wenn ich wenig tanzte und viel trank, und mich vor allem viel mit meinen Freunden (und ihren Begleitungen) unterhielt. Dafür wären natürlich irgendwelche beliebigen Mädchen ideal gewesen, die in einer ähnlichen Situation waren wie ich und deren primäres Ziel es war, auf den Ball zu kommen, egal mit wem, solange sie sich mit demjenigen nach der Eröffnung nicht mehr abgeben mussten. Von denen hätte es auch einige gegeben, aber diese Möglichkeit zog ich schon von vornherein nicht in Betracht, da das doch etwas primitiv gewesen wäre und mit einem Hauch von besagtem ›um jeden Preis‹ behaftet gewesen wäre, was ich nicht wollte. Ich wollte nicht mit einer völlig Unbekannten auftauchen, die ich dann den restlichen Abend über nicht mehr sah (und für die drei Slytherins würde dasselbe gelten; wenn wir niemanden aus unserem Bekanntenkreis fänden, würden wir nicht gehen), daher war die Auswahl noch einmal stark eingeschränkt und im Grunde blieben nur drei Frauen übrig:
Zuerst einmal wäre da Luna gewesen – aber sie schloss ich schon in dem Moment aus, als mir der Gedanke kam. Sie war entschieden zu jung, und auch entschieden zu … eigen. In irgendeiner Weise hätte ich mich um sie kümmern müssen, und ich glaubte nicht, dass das gut gehen würde.
Blieben also Rebecca übrig, die prinzipiell sowieso meine erste Wahl gewesen wäre – und Fleur.
Nun, warum Fleur? Meine erste Einschätzung war gewesen, dass Fleur sich von ihrem Partner einen Abend voller ungeteilter Aufmerksamkeit, Getanze und pseudoromantischem Gerede versprach, und daran hatte sich auch nichts geändert; ich ging weiterhin davon aus, dass sie irgendetwas in der Art erwarten würde. Es war auch nicht die Tatsache, dass ich mir selbst sagte, ich würde es schon irgendwie schaffen, sie dazu zu bringen, weniger zu tanzen, mich auch eine Zeitlang mit meinen Freunden zu beschäftigen oder sie diesen gar vorzustellen, um Ersteres zu erreichen, die mich so von dieser Idee überzeugte, dass ich sie ernsthaft in Betracht zog.
Nein, etwas anderes steckte dahinter. Ich konnte mir selbst nicht erklären, warum ich die Möglichkeit plötzlich doch erwog … oder nein, das stimmte nicht: Ich erwog sie deshalb, weil ich mit einem Mal den Wunsch verspürte, mit Fleur hinzugehen, nun, da ich darüber nachdachte, wer zur Auswahl stand – und warum ich das wollte, war, was ich mir nicht erklären konnte. Es war … etwas Unbestimmtes, etwas, das ich nicht in Worte fassen konnte. Es war einfach so, eine schlichte Laune meinerselbst, wie, wenn man Lust auf etwas bekommt, sich nicht erklären kann, warum man es eigentlich möchte, es aber trotzdem weiterhin will.
Ich wusste eben generell nicht genau, was ich an Fleur fand, konnte das nicht so richtig beschreiben. Ich hatte noch immer ein unbestimmbares Interesse an ihr, ohne genau sagen zu können, was ich eigentlich an ihr spannend fand, ihre Art war mir auf undefinierbare Weise sympathisch und hatte etwas an sich, das mir sehr zu gefallen schien, und irgendwie schätzte ich ihren Umgang, obwohl (oder vielleicht gerade weil?) sie oft nervte. Eine Erklärung dafür hatte ich nicht, ebenso wenig, warum ich gerade mit ihr zum Ball wollte, aber der Wunsch wurde im Laufe der folgenden Tage immer konkreter.
Ich überlegte die ganze Woche hin und her, ob ich sie nun fragen sollte oder nicht; gute Chancen rechnete ich mir ja aus, schließlich hatte sie eine eigentlich unmissverständliche Andeutung diesbezüglich gemacht, lediglich die letzte Entschlossenheit fehlte angesichts der Tatsache, dass ich ein wenig unsicher war, ob der Abend dann auch nach meiner Vorstellung verlief. Ganz überzeugt war ich nämlich nicht davon, Fleur mit Gesprächen und Getränken und der Möglichkeit, auch mit anderen zu tanzen, vorlieb nehmen lassen zu können, und darauf, dass sie mir eine Szene machte, hatte ich verständlicherweise wenig Lust. Wenn ich schon dort war, dann sollte es ein cooler Abend werden.
Andererseits: Ich würde sie nach dieser ganzen Geschichte sowieso nie wieder sehen. Ich hatte nicht viel zu verlieren, wenn ich mich jetzt auf sie einließ und mit ihr zum Ball ging … sollte sie anfangen, herumzuzicken und lästig zu werden, weil ich nicht nach ihrer Pfeife tanzte, dann wäre das eine Sache; der Abend wäre vielleicht dezent ruiniert, aber trinken und feiern konnte ich mit meinen Freunden jedes zweite Wochenende in Hogsmeade.
Aber vielleicht wurde es ja nett mit ihr … vielleicht unterhielten wir uns gut, und es wurde ein schöner Abend; die Chance bestand, und es gab nur diese eine Gelegenheit, es herauszufinden. Also beschloss ich, sie zu fragen, am Montag vor Weihnachten.
Der Unterricht war schon etwas über eine Stunde vorbei, als ich die Bibliothek mit ein paar Büchern unterm Arm verließ; direkt nach Zauberkunst hatte ich mich noch eine Weile allein in die Verbotene Abteilung begeben, um nach diversen Bänden zu suchen, ihren Inhalt kurz anzulesen und sie schließlich zu entleihen. Ich folgte dem Korridor in den Nordflügel des Schlosses bis zu der schmalen Treppe im hinteren Teil, die in den siebenten Stock führte, und nutzte, nachdem ich oben die verbliebenen Meter zum Eingang des Ravenclaw-Gemeinschaftsraums zurückgelegt hatte, die Gunst einiger herauskommender Schüler, um rasch hineinzuschlüpfen. Die ewigen Rätsel des bronzenen Türklopfers an der Eingangstür fand ich bisweilen recht anstrengend – der Slytherin in mir, wie Alan sagen würde.
Im Schlafsaal angekommen, warf ich die ausgeliehenen Bücher kurzerhand auf mein Bett, wo bereits ein halb ausgelesener, tausendseitiger Wälzer zwischenlagerte, den ich kommende Woche zurückgeben musste, dessen ich mich aber schon bei nächster Möglichkeit entledigen würde; sonderlich spannend war er nicht gewesen, was auch der Grund dafür war, dass ich mit Nachschub anrückte. In letzter Zeit hatte ich meine Freunde nicht sonderlich oft gesehen und auch sonst nicht das Bedürfnis gehabt, meine Freizeit anders als auf dem Bett liegend und lesend zu verbringen, wenngleich ich sagen musste, dass die Bücher über die Antike mich neuerdings nicht wirklich zu fesseln vermochten. Vielleicht war ich übersättigt und sollte beim nächsten Abstecher nach Hogsmeade wieder den einen oder anderen Roman erstehen.
Fürs erste aber reichte es, und ich blätterte noch ein wenig, bevor ich mich vierzig Minuten später wieder auf den Weg nach unten machte. Ich fand die Französin, wie erwartet, bereits am Ravenclawtisch sitzend in der Großen Halle vor, allerdings nicht in der Nähe eines freien Sitzplatzes, weswegen ich während des Essens immer wieder verstohlene Blicke zu ihr warf, um nicht zu verpassen, wenn sie den Tisch verließ.
Doch Fleur blieb, und zwar ungewöhnlich lang. Die meisten Plätze lichteten sich schon, da saßen sie und ihre Beauxbatons-Freundinnen immer noch beim Nachtisch, und erst, als auch die bereits gegangen waren und nur noch die Nachzügler an den Tischen saßen, erhob Fleur sich und machte Anstalten, die Halle zu verlassen – fast, als wollte sie, dass ich Gelegenheit zu einem Gespräch unter vier Augen bekam und hätte deshalb absichtlich so lange gewartet.
Ich wurde den Eindruck nicht los, dass das der Wahrheit entsprach, konnte mich darüber aber nicht gerade beschweren, denn falls es stimmte, deutete es darauf hin, dass sie mich entweder selbst fragen wollte, oder erwartete, dass ich nun, kurz vor Weihnachten, Anstalten machen würde, sie wegen des Balls zu fragen. Schulterzuckend folgte ich ihr hinaus in die Eingangshalle, in die durch das geöffnete Schlossportal die kalte Luft des frischen Winterabends wehte.
Fleur wandte sich um, als sie meine Schritte hinter sich gewahrte, wenige Meter nur von der Schlosstreppe entfernt, ihre anmutige Gestalt mit den silbrig-blonden Haaren fast strahlend vor dem schwarzen Himmel hinter ihr. Sie lächelte auf eine Art, die nahelegte, dass sie genau gewusst hatte, dass ich ihr folgte – dennoch sprach sie ihre Begrüßung aus, als wäre sie überrascht, mich zu sehen.
»Oh, ‘allo«, sagte sie und blickte mir unerschrocken entgegen, als ich auf sie zukam.
»Hey.« Die Französin sah mich erwartungsvoll an, die Augen funkelnd, als erwartete sie, dass ich die Initiative ergriff, eine indirekte Aufforderung, der ich jedoch in keiner Weise nachkam. Ich wusste, dass sie wissen musste, weshalb ich gekommen war, oder es zumindest ahnte, doch ihre Präpotenz, die sie diesbezüglich heraushängen ließ, war nicht auszuhalten. Nicht, dass das irgendwas an meinem Vorhaben geändert hätte.
»Willst du etwas Bestimmtes?«, fragte Fleur schließlich, als ich nicht von mir aus zu sprechen begann, und lächelte süffisant.
»Wie kommst du darauf?«, fragte ich, gespielt interessiert.
»Weil du sonst wohl nischt mehr ‘inaus ge‘en würdest, um die Seit … oder?«
»Ist nicht gesagt.«
»Aber sufällig genau dann, wenn isch ge‘e? Noch dazu, wo isch ‘eute ungewöhnlisch lange gebraucht ‘ab, sicher länger als du normalerweise?« Ich hasse es, wie sie das macht … warum gibt sie sich manchmal alle Mühe, unsympathisch zu sein? Diese Art hatte ich auch in den vergangenen Gesprächen mit ihr des Öfteren beobachtet, was wohl auch der Grund war, weshalb diese nicht immer rosig geendet waren. Sie war beleidigt gewesen (was auch jetzt der Fall sein würde), weil ich, wie jetzt, nie auf ihre Koketterien eingestiegen war, und die waren derart arrogant gewesen, dass ich ich keine andere Wahl gehabt hatte, als nicht darauf einzusteigen. Vermutlich war das auch der Grund, weshalb unser Verhältnis zueinander ein eher labiles war … ich ging nicht auf sie ein, sie war beleidigt, und wir waren beide zu stur, etwas zu sagen – diese Situationen endeten gerne einmal in einem abgebrochenen Gespräch.
»Da hast du einen Punkt«, rang ich mich durch, zu sagen, ohne mir anmerken zu lassen, dass ich am liebsten etwas ganz anderes gesagt hätte. »Kommt jedenfalls darauf an.«
»Was?«
»Ob ich was von dir will.«
»Ah, und worauf?«
»Ob du am Freitagabend schon etwas vorhast.«
»Ah …«, machte sie mit undurchschaubarer Miene.
»Denn wenn nicht, dann … würde ich dich gern auf den Ball begleiten.«
Ein Lächeln breitete sich auf Fleurs Gesicht aus, hinreißend wie immer, und offensichtlich von aufrichtiger Freude, und beinahe hätte ich selbst leicht gelächelt darüber, dass ich meine Chancen richtig eingeschätzt hatte. Beinahe …
»Oh, Drake, das ist wirklisch lieb, dass du fragst …« Da, in diesem Moment, noch ehe sie das ›aber‹ tatsächlich aussprach, wusste ich, dass es kommen würde, mein Lächeln gefror im Ansatz und meine Züge verhärteten sich angesichts des Zorns, der nun schon in mir aufzusteigen begann, noch unbestimmt, aber im nächsten Augenblick begründet.
»â€¦ aber isch ‘ab schon jemanden. Tut mir wirklisch Leid.« Unwillkürlich ballte ich die Hände zu Fäusten; meine Lippen bebten, und ich hatte das dringende Bedürfnis, ihr irgendetwas Giftiges entgegenzuschleudern. Dennoch blieb ich ruhig.
»Wer?«, fragte ich nur, ohne mit der Wimper zu zucken.
»Mit wem isch ge‘e?«
»Ja«, knurrte ich.
»Oh, mit eine junge Mann, aus deine Haus. Rogier Davies …« Nun war es zu viel.
»Mit dem?!«, entfuhr es mir, und ich nahm an, dass in irgendeiner Weise meine Gesichtszüge entgleist sein mussten. »Mit diesem Vollidioten? Das kann unmöglich dein Ernst sein!«
Nun verblasste Fleurs Lächeln und wich einem kühlen, äußerst reservierten Gesichtsausdruck, indes sie ihren rechten Arm demonstrativ in die Hüfte stemmte.
»Isch kann ge‘en, mit wem isch will«, sagte sie schnippisch und rümpfte die Nase. Ich lachte freudlos.
»Ja, aber wenn du einen talentierten Tänzer suchst, ist das eindeutig die falsche Wahl. Das war ein Fehler, und du wirst ihn bereuen.«
»Tja, ist dann wohl meine Sache, oder? Du ‘attest deine Gelegen‘eit. Isch ‘ätte auch mit dir ge‘en können, aber jetzt ist es su spät dafür. ‘Ättest du dir frü‘er überlegen müssen.«
»Pff, nur, weil ich nicht sofort vor dir auf die Knie gefallen bin?«, fragte ich mit verzogenem Mund.
Fleur schüttelte den Kopf. »Es ist dein Problem, wenn du nischt auf meine Andeutung eingehst … außerdem ‘ättest du auch danach noch genug Seit ge‘abt, isch ‘ab mir ja nischt gleich am Tag danach jemand anders ges–«
»Jaah«, unterbrach ich sie genervt und winkte ab. »Du wirst schon sehen, was du davon hast.«
»Allerdings«, hörte ich noch von ihr, als ich mich bereits umgewandt hatte und zornig in Richtung Marmortreppe davonstapfte; offensichtlich musste sie selbst jetzt unter allen Umständen das letzte Wort behalten. Mit noch immer geballten Fäusten und aufeinander gepressten Lippen stieg ich, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, in den vierten Stock hoch und durchquerte mit weit ausgreifenden Schritten die Korridore des Nordflügels. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal derart wütend gewesen war … diese Frau war doch einfach unmöglich!
Schön, ich hätte mich auch früher für sie entscheiden können, das mochte sein – aber was erwartete sie eigentlich? Dass ich sofort zusagte, ohne genauer darüber nachzudenken? Für sie war scheinbar selbstverständlich gewesen, dass es nur sie gab und nicht vielleicht noch andere Mädchen, die für mich zur Auswahl standen … ja, das passte gut zu ihr, dieser arroganten, vermessenen Tusse! Beleidigt sein, wenn etwas nicht lief, wie sie sich das vorstellte, war eine Sache, schön und gut … aber dann so zu reagieren, das schlug einfach alles! Noch darauf zu warten, ob ich sie nicht vielleicht doch fragte, und mir dann hineinzudrücken, dass sie mit jemand anderem ging – und ich zweifelte kein bisschen daran, dass sie das absichtlich getan hatte! – das war ja wirklich das Letzte …
Aber das ließ ich mir nicht gefallen; soetwas konnte sie mit anderen Kerlen machen, die nicht nach ihrer Pfeife tanzten, aber sicher nicht mit mir! Ich würde dieser selbstgerechten Prinzessin schon zeigen, was für einen Fehlgriff auf ganzer Linie sie sich mit diesem Trottel Davies geleistet hatte … ich würde auf diesen Ball gehen, und sei es nur, um ihr dabei zuzusehen, wie ihr Abend komplett beschissen verlief, und mich am Ende vor sie stellen und sie dafür auslachen zu können. Sie würde schon sehen, was es ihr brachte, so mit mir umzugehen …
Um einiges fester, als notwendig gewesen wäre, schlug ich den Türklopfer gegen die Tür zum Ravenclaw-Gemeinschaftsraum, schleuderte dem Rabenkopf auf seine Frage hin irgendeine pseudophilosophische Antwort entgegen und tat seine lobende Erwiderung mit einem genervten »Jaja«, ab, ohne sie mir richtig anzuhören.
Die Tür hinter mir zustoßend, trat ich einen Schritt weit in den Gemeinschaftsraum und ließ den Blick schweifen. Ich hatte Glück: Rebecca war da; die junge Hexe saß, die Haare streng nach hinten gebunden, in einem Sessel in der Ecke schräg gegenüber und war, wie es schien, recht vertieft in das Buch mit dem samtenen blauen Einband, das sie las.
Überhaupt, so kam es mir kurz in meinem Zorn, war es ein wenig verwunderlich, dass Rebecca mich nicht schon von sich aus gefragt hatte – nach ihrem Getue wegen Hogsmeade hatte ich eigentlich erwartet, dass sie auch diesbezüglich an mich herantreten würde, dass sie eben irgendwie auch gern mit mir auf den Ball gegangen wäre … oder zumindest hätte ich eine Einladung ihrerseits weitaus realistischer eingeschätzt als die all dieser Mädchen, die mich auf den Gängen angesprochen hatten.
Nichtsdestoweniger stand mein Entschluss, ich wischte den Gedanken beiseite und ich ging festen Schrittes auf sie zu.
»McAdams?«, sprach ich sie an, immer noch mit leicht gereizter und wohl nicht besonders freundlicher Stimme.
»Ja?« Sie blickte auf, und ich wusste nicht, ob es Überraschung in ihren Augen war, darüber, mich zu sehen, oder die Frage, weswegen ich sie wohl ansprechen mochte.
»Gehst du mit mir zum Ball?«, fragte ich ohne Umschweife und begegnete dem Blick aus ihren rehbraunen Augen erwartungsvoll. Diesmal wird es keine Überraschung geben … nicht von ihr. Sie wird zusagen … das weiß ich …
Die Ravenclaw sah mich ein paar Sekunden lang zögernd an, als wüsste sie nicht, ob ich das tatsächlich ernst meinte oder es eine gute Idee wäre – dann nickte sie sachte.
»Ja … ja, gerne.«
»Gut.« Kein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, obwohl ihr eines gebührt hätte. Ich überlegte kurz, ob ich noch etwas sagen sollte, befand aber, dass dabei wohl nichts Gutes herausgekommen wäre; ich war noch zu wütend und es wäre besser, wenn ich mich zuerst etwas beruhigte. Also drehte ich mich ohne weitere Worte um und ging nach oben in den Schlafsaal.


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