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Fanfiction

The Trial - Awakening - ~X~ Adjournment - The Oath of Extinction

von Dante

»And then we crash into the sun
With so much left undone.«

TIAMAT: »Misantropolis«


Alles, was nach jenem Abend der letzten Turnierrunde geschehen war, war, so verstand ich nun, in einer Art Trance geschehen, die die Ereignisse auf unwirkliche, verschwommene Weise verzerrt hatte, sodass es mir im Nachhinein schwerfiel, mich präzise an bestimmte Einzelheiten zu erinnern oder eine genaue Zuordnung ihrerseits zu treffen. Es war wie ein flüchtiger Traum, dessen Inhalt kaum greifbar war, von dem man aber genau wusste, dass man ihn geträumt hatte, wie eine ferne, nebelhafte und unscharfe Erinnerung, aus der bestimmte, klarer umrissene Momente herausragten wie die unberührten Stellen eines vom Wasser befallenen Gemäldes. Jenes Gespräch mit meinen Freunden zählt dazu, ebenso jenes mit Dumbledore, und auch noch zwei weitere – die einzigen, die ich in den verbliebenen Schultagen noch geführt hatte. Es war, rückblickend betrachtet, alles wahnsinnig schnell gegangen. Mein Wutausbruch, die Gespräche, das Recherchieren und die Heimfahrt … das alles schien mir kaum länger gedauert zu haben als einige, wenige Stunden, obwohl sich diese letzte Schulwoche durchaus länger angefühlt hatte, wie eine auf schwer zu beschreibende Weise zeitlose erste Ferienwoche.
Natürlich war der Grund dafür das Gefühls- und Gedankenchaos, das seit der Nachricht von Voldemorts Rückkehr in meinem Kopf geherrscht hatte und das sich erst vor wenigen Stunden, als ich mit den anderen in den Hogwarts-Express gestiegen und heim nach London gefahren war, etwas gelichtet hatte. In der vergangenen Woche hatte es alles, jeden klaren Gedanken und jedwedes Denken an etwas anderes als an Voldemort selbst und die Schriftrolle verhindert und mich einzig und allein darauf konzentrieren lassen. Vielleicht war das der Grund, warum ich erst jetzt, als ich am Fenster meines Schlafzimmers stand und mir die vergangenen Tage noch einmal vergegenwärtigte, richtig begriff, was eigentlich alles passiert war.
Das erste der beiden weiteren Gespräche war das mit Fleur gewesen. Es hatte sich nicht vermeiden lassen, so gern ich das getan hätte, und ich hatte das gewusst. Die verbliebene Woche des Schuljahres hatte ich dafür genutzt, weiter nach Informationen über die Schriftrolle zu suchen; ich war jeden Tag in der Bibliothek gesessen, und an einem dieser goldenen, von Sonnenschein erleuchteten Nachmittage war sie zu mir gekommen, auf leisen Schritten, sodass ich sie nicht bemerkt hatte, nicht einmal, als sie neben mir gestanden war, bis sie zu sprechen begonnen hatte.
»De occultis fontibus artis magicæ in antiquitate et diffundendo per Europam ... was genau ’eißt das?«
Überrascht hatte ich aufgeblickt und sie angesehen. Nichts in ihrem Gesicht hatte darauf hingedeutet, dass sie verärgert oder zornig gewesen wäre; es war glatt und unbewegt gewesen, auf eine Art, wie ich sie bei Fleur noch nie gesehen hatte. Ich hatte nach einer Regung darin gesucht, aber keine gefunden. »Über die okkulten Quellen der Magie in der Antike und ihre Verbreitung in Europa«, hatte ich erwidert und in Gedanken bitter festgestellt, dass der Inhalt des Werkes dem vielversprechenden Titel bis dato nicht gerecht zu werden vermocht gehabt hatte.
»Du liest viele solche Bücher, nischt?«
Ich hatte genickt. »Stimmt schon.«
»Wie bist du auf dieses Thema gekommen?«
»Ist eine alte Leidenschaft von mir.«
»Dann ’ast du sie in letzter Seit wo’l neu entdeckt ...«
»Wie meinst du das?«, hatte ich gefragt.
»In letzter Seit machst du kaum etwas anderes«, hatte sie leise geantwortet, und ich hatte den Kopf geschüttelt.
»Das hat nichts mit Leidenschaft zu tun.«
»Sondern?« Fleur hatte mich fragend angesehen.
Sondern mit Hass. Laut erwiderte ich nichts, schwieg nur und wich dem Blick der Französin aus. Dann hatte sie geseufzt und genickt.
»Schon gut, isch kann es mir ja denken, eigentlisch …«
»Vermutlich triffst du es damit auch ganz gut«, hatte ich erwidert.
»Bist du deswegen verschwunden? Nach die Turnier? Isch ‘ab disch gesucht, aber du warst einfach weg … dann dachte isch, dass es vielleischt damit su tun ‘at, was ‘Arry gesagt ‘at. Und dass du allein sein willst. Darum ‘ab isch disch in Ru‘e gelassen …«
»Ja … deswegen.«
»Und … warum genau?«
»Weil ich noch eine Rechnung mit ihm offen habe. Schon sehr lange«, hatte ich schließlich geantwortet.
»Und die wäre?«
»Er hat meine Eltern getötet.«
»Wann?«, hatte sie leise und betroffen gefragt, ein bedauerndes und erschrockenes Schimmern in den Augen.
»Vor dreizehn Jahren. Kurz, bevor er verschwunden ist.«
»Und jetzt ... ist das alles wieder … verste‘e …« Kurz hatte sie mit abgewandtem Blick geschwiegen, doch als sie mich wiederum angesehen hatte, war das beinahe noch unangenehmer gewesen als zuvor.
»Warum … ’ast du es mir nischt frü’er gesagt?«
»Ich konnte nicht … ich wollte nichts mehr damit zu tun haben. Ich wollte … überhaupt nie mehr darüber sprechen. Ich wollte das alles einfach vergessen.« Ich erinnerte mich, nach diesen Worten gelächelt und an Fleur vorbei aus dem Fenster zum See geblickt zu haben.
»Aber das kann ich jetzt nicht mehr. Er ist wieder da … und es wird nie wieder so sein wie früher.«
Dann war es an mir gewesen, zu seufzen.
»Ich glaube, es ist besser, wenn du noch ein wenig damit wartest … nach England zu kommen«, hatte ich leise gesagt. »Wir können uns schreiben … aber im Moment brauch‘ ich … ein bisschen Zeit für mich …«
Fleur hatte mich nach diesen Worten lange angesehen, und ich hatte fest damit gerechnet, dass sie etwas erwidern würde, ob es nun zornig, verletzt oder verzweifelt gewesen wäre. Aber sie hatte geschwiegen, und nichts gesagt ... und nach einer schier endlosen Weile, in der wir einander gegenseitig in die Augen geblickt hatten, hatte sie sich umgedreht und war davon gegangen.
Ich war sicher, dass sie geweint hatte … doch selbst das hatte keine allzu starke Gefühlsregung in mir hervorgerufen. Ich hatte nur ein weiteres Mal geseufzt, weil ich gewusst hatte, dass das Gespräch so ausgehen würde. Es hatte mich letzten Endes auch nicht trauriger machen können, als ich bereits war.
Am späteren Abend desselben Tages war ich fündig geworden; eine Abbildung in einem der Bücher entsprach exakt den Symbolen auf meinem Pergament. Wie vermutet, handelte es sich um eine Spruchrolle – noch dazu offensichtlich um eine der ältesten, die überhaupt existierten. Sie war jedoch nicht die einzige ihrer Art: In den Aufzeichnungen hatte ich von so genannten Großen Schriften gelesen, derer es drei gegeben hätte oder noch immer geben sollte. Jene Großen Schriften bargen angeblich ungeahnte Kräfte und verliehen ihrem Besitzer große Macht, wenngleich ich keinerlei Hinweise darauf erhielt, wie diese Macht geartet war. Nur von uralten, unvergleichlichen Zaubern war die Rede; von astronomischer Magie gewaltigen Ausmaßes, die zu ›Großem‹ fähig sei – was auch immer das bedeuten mochte.
Offenkundig rankten sich viele Legenden um diese Schriften, und lediglich die Existenz einer von ihnen schien bestätigt zu sein. Die Herkunft dieser tatsächlich existenten Rolle war sichtlich unbekannt; der ihr gewidmete, nicht besonders lange Textabschnitt verriet allerdings, dass es sich dabei um das wertvollste Besitztum eines Kults handelte, der seit der ersten Eisenzeit im Norden Europas existiert hatte. Womit genau sich diese Gemeinschaft beschäftigt hatte, ergab sich aus dem Buch nicht; ich konnte nur die Mutmaßung anstellen, dass es schwarze Magie war, denn das würde zumindest erklären, warum von einem dunklen Kult oder einem Schattenkult die Rede war. Die Schriftrolle sei mit dem letzten Hohepriester des Kults zusammen begraben worden. Danach hätte man nichts mehr von dem Artefakt gehört oder gesehen.
Die Befriedigung über diesen Fund hatte nur kurz gehalten, faktisch nicht mehr als einige, wenige Minuten. Dann war mir bewusst geworden, dass ich im Grunde kaum etwas wusste – am allerwenigsten, was der Zauber in der Schriftrolle bewirkte oder wie ich ihn aufrief. Und auch die Tatsache, dass die Schriftrolle angeblich zusammen mit dem Priester des Kults begraben worden war, hatte mich konsterniert … wie war sie dann in den Besitz meiner Familie gelangt, wo das Grab doch überall sein mochte?
Ich hatte erkannt, dass noch einige Arbeit auf mich wartete – und mich sofort auf einige weitere Bücher gestürzt, obwohl ich insgeheim gewusst hatte, dass ich an meinem allerletzten Tag auf Hogwarts nichts mehr diesbezüglich herausfinden würde. Und so war es auch gewesen und ich hatte der Bibliothek erfolglos zum letzten Mal den Rücken gekehrt.
Wie gut traf es sich da, dass ich ohnehin eine Anstellung an einem Ort anstrebte, an dem ich vermutlich besser als überall sonst nach weiteren Details würde suchen können? Es war ein vorteilhafter Zufall, dass ich mich damals gerade dafür entschieden hatte, als hätte ich gewusst, dass mir das später nützlich sein würde …
Ich blickte hinab auf die laternenbeschienene Straße und musste unwillkürlich seufzen. So viele Dinge, von denen ich nicht geglaubt hatte, sie würden noch existieren, waren in jener Nacht am Rande des Irrgartens plötzlich wieder aufgekeimt … allen voran die alte Verzweiflung über das, was geschehen war und über die Rolle, die ich in allem gespielt hatte – oder auch nicht. Für ein paar Tage hatte sie mich wieder gehabt, ehe ich sie niedergerungen hatte … und ich wusste, dass diese Verzweiflung darüber, nichts getan haben zu können und unfähig gewesen zu sein, als es passiert war, letztendlich nichts anderes gewesen war als der Wunsch, die Zeit zurückzudrehen und etwas zu unternehmen; rückgängig zu machen, was passiert war, um zumindest dabei sein zu können – und manchmal auch der Wunsch, er möge noch am Leben sein, damit ich zumindest die Gelegenheit hätte, meine Eltern zu rächen.
Jetzt, als plötzlich alte Narben wieder aufgebrochen waren, war auch dieser Wunsch nach Vergeltung wieder lebendig, unleugbar und unmissverständlich – und ich wusste, dass es die ganze Zeit über nicht nur ein Wunsch gewesen war, sondern auch ein Eid. Ich hatte Rache geschworen, in diesem Wunschdenken, dieser irrealen Möglichkeitsform … in dieser Vorstellung, deren Aussichtslosigkeit ich immer gekannt und die mich noch weiter verzweifeln hatte lassen, hatte ich den Eid geleistet, ihn auszulöschen, sollte ich je die Möglichkeit dazu haben.
Bloß hatte ich nie gedacht, dass es tatsächlich je so weit kommen würde.

Ich hatte es gespürt, schon am Abend der letzten Turnierrunde.
Etwas in mir war erwacht.
Der Rächer in mir war erwacht.



Ende Der Ersten Erzählung


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