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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - ...und ihre Folgen

von Schwesterherz

So hier bin ich mit einem weiteren Chap! Vielen Dank für die begeisterte Rückmeldung, ich hab mich riesig gefreut! ;)

@Annaly: Sooo klein ist Scorp mit 11 zum Glück nicht mehr. Aber es ist ne Menge, geb ich zu. Dich einbauen? *gg* Mal sehen... ;) nachher denken die anderen, ich bevorzuge dich :D. Wobei du ja wirklich zu meinen ganz treuen Lesern gehörst und dafür danke ich dir von Herzen :) :*. Grausam aber genial? Ich gebe mal mehr auf das zweite Adjektiv und bedanke mich ;) :D. Viel Spaß nun beim folgendem Chap! <3

@Chellie.: Soo zu deinem Moonsterkomi, was mich hocherfreut hatte :D. Hihi, ja Greengrass ist ätzend. Punkt. :D Freut mich, dass er bei den Lesern scheinbar genau die richtigen Gefühle erweckt xD (bis auf ne Ausnahme :P). Was die Gryffindors angeht, so würd ich gern noch einmal auf den Sprechenden Hut verweisen, was er zum Schluss sagte... und auf diesen Link; Tada: http://cheezcomixed.files.wordpress.com/2011/11/koma-comic-strip-theyre-just-people.jpg ^^
Ja, Connor hat manchmal so Geistesblitze, die hier gehörte zu seinen besten :D. Dein Lob mit dem Alltag hat mich erfreut, genau das möcht ich ja erreichen :). Prof Robards ist an einen Lehrer angelehnt, den ich in einem Unterrichtsfach habe. Ich mag ihn auch sehr ich glaub er ist der Liebling von uns allen ^^. ZUm Glück hab ich keinen Lehrer der is wie Dawlish. Naja, weißt du, er behält Scorp im Auge weil er aus ihm einen disziplinierten Menschen machen will.. sein zu spät kommen in der ersten Stunde war der Auslöser dafür und jetzt.. ja. :D Über Thalia hatten wir ja bereits gesprochen ;). Nein, die Idee mit der Recherche war nachvollziehbar aber alles andere als gut. Wie es zwischen Draco und Scorp weiter geht, erfährst du nun :). Danke für all dein Lob und das Mitfiebern! :) <333

@mia.winchester: Daankeschön :). Ja, armer Scorp. Oh, jemand, dem der neue Hausmeister aufgefallen ist^^. Seine Tochter ist in Scorpius Jahrgang:). Und ja, ich glaube, zwei Stinkstiefel hintereinander als HM sind seeeeehr unwahrscheinlich, vielleicht so groß, wie die Chance, nen sechser im Lotto abzustauben :D. Danke, die Bezeichnung "umwerfend toll" im Zusammenhang mit meinen OC's hat mich beinahe zur Decke schweben lassen :D. Bevor Scorpius dem Hausmeister die Situation erklärt, tippt Connor ihm auf die Schulter und flüstert ihm seine Idee (eben diese Schlafwandelgeschichte) ins Ohr ;). Deswegen fragt Scorp nachdem sie sich da rausgeholt hatten, woher er den Einfall hatte. ^^ Ich danke dir für dein überschwängliches Lob & hoffe, das neue Kap gefällt dir :)


Kapitel 10

...& ihre Folgen


-Scorpius-

Das Wasser prasselte auf Scorpius nieder und obwohl es eine Wohltat war, unter der heißen Brause zu stehen, konnte diese seine Beklemmung und die Bestürzung nicht fortspülen. Wie an seinem Geburtstag, als er erfahren hatte, dass seine ganze Familie die Seite der Todesser unterstützt hatte, so fühlte er sich auch jetzt wieder so erschüttert und wütend. Doch vor allen Dingen war er enttäuscht. Sein Vater hatte zwar angedeutet, dass das, was er Scorp vor dessen Schuleintritt erzählt hatte, nicht alles war, doch dieser hätte sich niemals denken können, dass diese Details, die sein Dad ihm vorenthalten hatte, solche Schreckenstaten mit einschlossen, wie er sie gerade gelesen hatte.

Dass er dort dabei gewesen war... skrupellos diese Morde mit angesehen hatte, ohne einzuschreiten... das war eine Realität, mit der Scorp nicht umgehen konnte und die dafür sorgte, dass sein Vater ihm fremd und unheimlich erschien. Er wusste nicht, was er glauben sollte. Das Einzige, was er mit Gewissheit sagen konnte, war, dass sein Dad heute anders war. Aber das änderte nichts an den Taten, die vor so vielen Jahren geschehen waren, oder? Taten, die Scorp's Vater miterlebt- und vielleicht sogar auch selbst durchgeführt hatte. Dem jüngsten Malfoy drehte sich der Magen um. Er hatte das Gefühl zu ersticken und so drehte er zügig das Wasser ab und stieg aus der Duschkabine. Er rubbelte sich die Haare trocken und zog seinen Bademantel an, alles, ohne auch nur für einen Augenblick von den erdrückenden Gedanken weg zu kommen, die ihn plagten. Er fühlte sich hilflos, irgendwie verlassen und betrogen.

Als er in seinen Schlafsaal zurückkehrte, lag 'Finstere Taten - Opfer berichten' auf seinem Nachtisch. Connor saß auf Scorpius Bett und kraulte Violettas namenlosen Kater, der sich auf diesem zusammen gerollt hatte, doch er sah sofort auf, als Scorp eintrat. „Ich hab's gelesen“, sagte er schlicht und wies auf das Buch. Scorpius seufzte und wusste nicht, was er erwidern sollte, also brachte er nur eine merkwürdige Geste zwischen Kopfnicken und Schulterzucken zustande. „Willst du darüber reden?“, fragte Connor direkt. „Ich weiß nicht. Ich glaube nicht... nicht heute.“ „Okay“, Connor stand auf, „falls du es dir anders überlegst-“ „-Danke.“ Sie tauschten ein verständnisvolles Lächeln aus und Connor verließ den Raum. Mit dem Gefühl, als hätte er einen Ziegelstein verschluckt, zog Scorpius sich sein Nachtzeug an und kuschelte sich unter die Decke, die Beine seltsam verrenkt, damit Vi's Kater sich nicht genötigt fühlen musste, zu weichen. Der schwarzweiße Stubentiger blitzte Scorp aus bernsteinfarbenen Augen duldsam an, als wolle er sagen: 'He, nimm's nich so schwer, du darfst auch bei mir schlafen!' Mit einem milden Lächeln streichelte Scorpius den Kopf des Tieres. „Danke“, murmelte er und legte sich in die Kissen zurück, um dorthin zu reisen, wo alles banal war und er alles erreichen konnte und der Verstand keine Rolle spielte.

Der kommende Tag war ein Donnerstag. Scorpius schälte sich voller Unlust aus den Federn. Nicht nur, dass ihn sofort wieder die schlechten Gedanken vom Vortag verfolgten, heute hatten sie auch beinahe alle Fächer mit den Slytherins und dass diese ihm andauernd ihre 'Malfoy stinkt' - Abzeichen unter die Nase halten würden, war ja anzunehmen. Er war so mies gelaunt, dass ihn nicht einmal der Gedanke, gleich Flugstunde zu haben, aufmuntern konnte. Und- passend zu seinem tristen Gefühl- sagte ihm ein Blick aus dem Fenster, dass es eine sehr nasse erste Stunde werden würde.

„Bist du fertig?“, fragte Connor mit einem beinahe zaghaften Unterton, als Scorpius gerade vor dem Spiegel stand, um sich seine Krawatte zu binden. „Gleich“, brummte der jüngste Malfoy und beendete seine Arbeit, ehe er nach dem Wasserabweisenden Umhang griff und ihn überzog. Im Gemeinschaftsraum wartete Violetta auf die Jungen. „Morgen!“ Sie lächelte ihnen zu, doch ein Blick auf Scorpius Miene genügte, um das Lächeln zum Verschwinden zu bringen. Doch da sie nicht nachfragte, wusste Scorp, dass Connor ihr gestern Abend erzählt haben musste, was geschehen war. Ohne ein Wort ging der hellblonde Hufflepuff an den zwei anderen vorbei. Sie folgten ihm schweigend.

„Du solltest ihm schreiben.“, riet Vi, als sie beim Frühstück saßen. „Ich habe nicht vor, jemals wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen!“, entgegnete Scorpius scharf und öffnete so wütend ein Marmeladenglas, dass ihm die Hälfte des Inhaltes auf den Umhang spritzte. „Mist!“ „Hier“, sagte Louis und reichte ihm eine Papierservierte. „Danke...“, Scorpius säuberte seine Schulgarnitur und ignorierte den neugierigen Blick des Weasleys. Doch dieser ließ nicht locker. „Wem willst du denn nicht schreiben, wenn ich fragen darf?“

„Scorpius hat seine Augen vor der Wahrheit verschlossen, dass sein Vater einst als Todesser tätig war.“, erklärte Violetta mit herber Tonlage. „Und nun, wo ihm dieser Umstand durch ein Buch, was er sich unbedingt hatte ausleihen wollen, klar geworden ist, kann er nicht damit umgehen!“ „Ich will mal sehen, wie du reagierst, wenn du den Namen deines Vaters als Täter in einer Massenmordbeschreibung siehst, Vi!“, fauchte Scorpius, „und außerdem habe ich nicht meine Augen vor der Wahrheit verschlossen, Dad hatte mir nur keine Details genannt und ich hatte nicht darüber nachgedacht, was er damit meinte, dass es nach dem Mord an Dumbledore nicht vorbei gewesen war! Immerhin habe ich hier mit genügend Problemen zu kämpfen, oder nicht?!“

„Man, das muss hart sein, so etwas zu lesen.“, murmelte Louis betreten. „Du sagst es!“, Scorpius funkelte seine beste Freundin an, die schuldbewusst den Blick senkte. „Tut mir Leid... aber ich bin immer noch der Meinung, dass du ihm schreiben solltest! Das würde dir gut tun, Scorp! Du bist wütend und enttäuscht und wenn du das nur an uns auslässt, dann ändert das gar nichts! Wenn du es allerdings deinem Vater schreibst, kann er sich damit auseinander setzen und dir antworten und vielleicht... kannst du ihm dann leichter verzeihen. Ich wette, er hat sich das alles noch nicht einmal selbst vergeben!“

Scorpius schluckte. Unwillkürlich musste er an den Morgen zurück denken, als er den Hogwarts-Brief erhalten hatte. Wie sein Vater ihm nicht hatte in die Augen sehen können, da er gewusst hatte, wie ihr Gespräch ihn verändert hatte. Und Scorpius hatte ihm deswegen keine Vorwürfe gemacht, weil er nicht hatte ahnen können, was sein Handeln einmal für Konsequenzen haben würde. Doch jetzt war es etwas anderes- damals war Scorpius froh gewesen über die Offenheit Dracos, die ihm vorher nie begegnet war. Jetzt hatte er erkennen müssen, dass Draco ihm kaum etwas erzählt hatte. Das Einzige, was er bewusst gesagt und gezeigt hatte, war, dass Scorpius Familie aus Todessern bestanden hatte. Doch was das wirklich bedeutete, das wusste Scorp erst jetzt und es schnürte ihm die Kehle zu.

„Sie hat Recht, Scorpius.“, holte Louis Weasley ihn aus seinen Gedanken. „Du solltest ihm schreiben, nur dadurch kannst du dich besser fühlen!“ „Wieso“, erwiderte Scorp, „sollte ich mich ihm vollkommen öffnen, ihm tiefe Einblicke geben, wie ich mich fühle, wenn er es nicht für nötig gehalten hat, mir ins Gesicht zu sagen, was seine Verbrechen gewesen waren?“ „Weil“, entgegnete Connor ernst, „du dich, wenn du es nicht tust, nur auf sein Niveau hinab begeben würdest- und das ist doch wohl kaum das, was du möchtest!“ Scorpius atmete tief durch und wiegte unentschlossen den Kopf. „Jetzt kannst du ihm eh nicht schreiben“, sagte Violetta, „wir müssen los zur Flugstunde!“ Connor nickte und stand auf. „Vielleicht wird dich das aufmuntern.“, meinte er und zog Scorp am wasserfesten Umhang auf die Beine. Seufzend ließ dieser sein Marmeladenbrot liegen und folgte seinen Freunden hinaus.

Im Regen zu fliegen war kein Zuckerschlecken. Es war kalt und feucht und noch ungemütlicher, als ohne Niederschlag. Zudem frischte der Wind auf, sodass manche Mädchen sich gar nicht mehr trauten, in die Lüfte zu steigen. Scorpius klamme Finger hielten den Besenstiel fest, doch Spaß hatte er an diesem Morgen ganz gewiss nicht. Triefend vor Nässe fanden Violetta, Connor und er sich wieder in der Eingangshalle ein. „G-gibt es
k-keinen Zauber, der u-uns trocknen könnte?“, bibberte Connor und versuchte durch das Aneinanderreiben seiner Hände, diesen wieder Leben einzuhauchen. „Den gibt's b-bestimmt“, auch

Scorp zitterte am ganzen Leib, „nur leider k-kenn ich ihn nicht.“ „W-wir haben jetzt Verwandlung, vielleicht k-kann Professor R-Robards uns h-helfen!“, schlotterte Violetta. Tatsächlich beherrschte ihr Verwandlungslehrer einen Zauber, der ihre Kleidung augenblicklich trocknete, sodass sie seinen Unterricht nicht frierend verbringen mussten. Scorpius dachte, dass die Doppelstunde Verwandlung wohl das Beste vom ganzen Tag sein würde, wo es den Slytherins doch verboten war, ihn mit den Abzeichen zu ärgern. Dieses Mal war er so beschäftigt mit den Zaubern, dass selbst die vorabendlichen Geschehnisse in den Hintergrund gerieten. Sobald der Unterricht jedoch zu Ende war, fielen die plagenden Gedanken über seinen Vater wieder über ihn her.

Connor und Violetta entgingen seine Grübeleien nicht und so sagte Scorp's beste Freundin: „So geht das nicht weiter! Das zerfrisst dich noch, wenn du nichts unternimmst! Geh schnell etwas essen und dann schreib deinem Dad, Scorp!“ Scorpius wusste, dass Vi sich nicht irrte, dennoch tat er sich schwer damit, das zuzugeben. Der Gedanke, alles aufzuschreiben, bedeutete immerhin auch, sich gründlich mit der Tatsache zu beschäftigen, was sein Vater vor so vielen Jahren getan hatte. Das tat er jetzt zwar auch- auf sehr aufwühlende Art und Weise- aber er fürchtete sich trotzdem davor, es in Worte zu fassen. Doch als auch Connor meinte, dass das die einzige Lösung sei, willigte Scorp zögernd ein. Also zog er sich nach dem Mittagessen in ein leeres Klassenzimmer zurück und versuchte, seine aufgepeitschten Empfindungen in Worte zu fassen.

Ich habe ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen, um den Grund etwas besser nachvollziehen zu können, warum die anderen mich verachten. Es nennt sich „Finstere Taten- Opfer berichten“. Was soll ich sagen, Dad? Gleich bei der zweiten wahren Grauensgeschichte einer gewissen Thalia Simpson sprang mir am Ende dein Name ins Auge! Ich kann es echt nicht fassen! Ich dachte, du hattest mir keine Details nennen wollen, um mich zu schützen aber eigentlich hattest du sie weggelassen, um zu verhindern, dass ich dich tatsächlich als das sehe, was du bist: als ehemaliger Todesser! Ich kann nicht glauben, zu was zu fähig warst! Was du getan hast! Du meintest selbst, dass es mit dem Mord an Albus Dumbledore nicht vorbei gewesen war, doch ich hätte niemals erwartet, dass du an Massenmorden beteiligt warst! Dass du unschuldige Menschen gefoltert hast, auf brutalste Weise! Ich habe das Gefühl, als würde ich dich nicht mehr kennen... ich bin so enttäuscht von dir, Dad... so enttäuscht! Und wie du es dir, nach all dem, herausnehmen kannst, ein Problem damit zu haben, dass dein einziger Erbe in Hufflepuff gelandet ist! Ich weiß, dass du das in keiner Silbe erwähnt hattest, aber ich kann zwischen den Zeilen lesen! Du hattest mich doch wohl in Slytherin gesehen, oder?! Du hast mich nie so gekannt, wie Mum es tut! Und ich... ich habe dich nie wirklich gekannt... das weiß ich jetzt! Ich bin einfach entsetzt, wie erbarmungslos und kaltblütig du warst...

Sobald der letzte Satz geschrieben war, versiegelte Scorpius die Nachricht und eilte zur Eulerei, ehe er es sich anders überlegen konnte. Als er einem Uhu den Brief umband, dachte er an Nicolas und wie es ihm inzwischen wohl gehen würde. Ohne eine Regung blickte der jüngste Malfoy dem Vogel nach. Tief durchatmend machte er sich daraufhin auf zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Auf dem Weg hinunter in die erste Etage rempelten ihn einige Gryffindors rüde beiseite. „Aus dem Weg, Malfoy!“, riefen sie immer wieder und einer der Fünftklässler sagte: „Du bist echt die Pest!“ Einige Löwen trugen sogar die Anstecker- sie verbreiteten sich also noch rascher, als Scorpius befürchtet hatte. Niedergeschlagen traf er seine Freunde im Korridor, die dort bereits auf ihn warteten. „Hast du ihn abgeschickt?“, wollte Connor wissen. Scorpius brachte nur ein Nicken zustande.

Violetta sagte gar nichts, sondern nahm ihn einfach nur in den Arm. Scorp schloss die Augen und genoss die vertraute Nähe. Jemand, der ihn seit Jahren kannte und ihn nicht für etwas verachtete, was er nicht getan hatte. In Verteidigung war er unkonzentriert und obwohl Professor Dawlish ihn mehrmals auf diesen Umstand hinwies, schaffte er es nicht, sich zusammen zu reißen. Der abgeschickte Brief hatte alles noch mehr aufgewirbelt. Ihm war, als wäre ihm schlecht und ständig hatte er seinen (un)vermummten Vater vor Augen, der ein kleines Mädchen oder eine arme Muggelfrau folterte. Und wenn dies gerade nicht der Fall war, dann verfluchte er seinen Vater in Gedanken dafür, diese Abzeichen erfunden zu haben! „Mr. Malfoy, auf ein Wort zu mir!“, rief der Verteidigungslehrer, als das Klingenzeichen ertönte und während alle anderen den Raum verließen, schleppte Genannter sich lustlos nach vorne zum Pult. Professor Dawlish sah ihn streng an. „Sie werden mir zur nächsten Stunde einen Aufsatz schreiben, wozu die Schutzzauber, die wir heute theoretisch durchgenommen haben, gebraucht werden können, verstanden?“ „Aber, Sir-“ „-Sie müssen lernen, Ihre Konzentrationsschwierigkeiten in den Griff zu bekommen! Ihre Priorität ist es doch, den Abschluss mit guten Noten zu bestehen, oder?“ „Klar, aber-“ „-Nun, dann halten Sie Ihre Aufmerksamkeit beisammen! Was Sie hier nicht schaffen, müssen Sie nachholen, so ist das nun einmal. Einen schönen Tag noch!“ Damit rauschte der Lehrer aus dem Klassenzimmer. Scorp folgte ihm missmutig.

„Du kannst meine Aufzeichnungen haben“, sagte Vi sofort, als Scorpius ihr und Connor erzählt hatte, was Dawlish von ihm verlangte. „Das ist lieb.“, antwortete Scorp matt. „Geht es dir gut?“, fragte Connor. „Du siehst so blass aus.“ „Ich bin okay.“ „Behauptest du das nur, damit wir uns besser fühlen?“, hakte Violetta skeptisch nach, „oder ist wirklich alles in Ordnung?“ „In Ordnung ist nichts, aber ich bin nicht krank.“, stellte Scorpius mit dumpfer Tonlage klar. Schweigend kehrten sie in den Gemeinschaftsraum ihres Hauses zurück. Dort angelangt wandte Scorpius sich an die beiden anderen: „Am Besten, ich mache den Aufsatz gleich, dann hab ich es hinter mir und vielleicht schaffe ich es ja nun, ohne die Slytherins, mich mehr zu konzentrieren. Gibst du mir deine Unterlagen, Vi?“ „Sicher!“ Seine beste Freundin wühlte in ihrer Tasche und reichte ihm eine grüne Mappe. „Danke.“

Schlecht gelaunt ließ Scorpius sich an einem Schreibtisch nieder und ging die Notizen Violettas durch. Sie waren nach dem Alphabet geordnet und einfacher zu verstehen, als Scorpius vermutet hatte. Außerdem gab es erst sechs Schutzzauber, da dann der Unterricht beendet gewesen war. Verdrossen machte er sich an die Arbeit.

Schutzzauber werden verwendet, um sich selbst oder andere Personen sowie Gegenstände zu schützen. Es gibt reichlich viele Schutzzauber in unserer Welt. Die wichtigsten werde ich jetzt erklären:

Ein Anti-Disapparier-Fluch sorgt dafür, dass Räume, Gebäude und/oder Gelände nicht durch Apparieren oder Disapparieren zugänglich sind. So kann man magische Personen an der Flucht hindern oder sein zu Hause oder wichtige Einrichtungen vor Überfällen sichern. Anti-Eindringlings-Flüche sind vom selben Schlag, nur sorgen sie dafür, dass allgemein niemand Zugang zu den oben erwähnten Gebäuden hat.

Anti-Schummel-Zauber werden verwendet, um zu verhindern, dass bei Prüfungen und/oder sportlichen Aktivitäten betrogen werden kann.

Der Desillusionierungszauber verbirgt eine Person ähnlich wie ein Chamäleon, welches seine Tarnung verwendet- er bewirkt, dass der Körper haargenau das Aussehen der Umgebung annimmt.

Der Schutzzauber Expecto Patronum beschwört den persönlichen Schutzpatron einer Person herauf, der diese beispielsweise wirkungsvoll vor Dementoren verteidigen kann.

Der Fidelius-Zauber ist ein komplizierter Schutzzauber, der ein Aufenthaltsort oder Gebäude im Gedächtnis einer Person verstecken kann. Dieser so genannte Geheimniswahrer ist dann der Einzige, der weiß, wo dieser Ort/das Gebäude ist und so kann nur er dafür sorgen, dass andere diesen Ort oder das Gebäude finden können. Wer nicht eingeweiht ist, kann den Ort oder das Gebäude schlichtweg nicht entdecken, bzw. die Personen nicht finden, die dort leben.

Erleichtert, nun mit seiner Arbeit fertig zu sein, legte Scorpius die Feder beiseite. Mit einem Blick auf Violetta und Connor erkannte er, dass diese noch in ihre Hausaufgaben vertieft waren. Eigentlich müsste auch er weiter ackern; den Aufsatz für Zaubertränke hatte er noch nicht einmal begonnen. Doch er konnte sich jetzt nicht dafür aufraffen. Außerdem musste die Schularbeit erst am Montag abgegeben werden. Freitags hatten sie nämlich kein Zaubertränke. Also beschloss Scorp, ein wenig auf den Schlossgründen herumzugehen. Die frische Luft würde ihm sicher gut tun- noch immer fühlte er sich wie eine zermatschte Orange. Vielleicht hatten seine Freunde Recht und er wurde tatsächlich krank?

In der Tat fühlte sich der hellblonde Hufflepuff-Erstklässler etwas besser, als er am Ufer des schwarzen Sees entlang spazierte. Der Regen schien vorübergehend aufgehört zu haben und trotz des wolkenverhangenen Himmels war der 21 September nun nicht mehr so kalt- das hieß, wenn nicht gerade eine Windböe über die Schlossgründe hinweg fegte. Außer ihm hatten sich nur wenige Schüler nach draußen verirrt. Scorp's eisgraue Augen verweilten über einem undefinierbaren Punkt des Gewässers. Wären die Hogwarts Bewohner doch nur so friedlich, wie Hogwarts selbst.

„Wen haben wir denn da?“, ertönte eine höhnische Stimme wie gerufen, die Scorpius unsanft zurück in die Gegenwart beförderte. Er drehte sich um und stöhnte: Ray, Chris und einige ihrer Mitschüler kamen über den Abhang auf ihn zu. Wohl wissend, ihnen nicht entkommen zu können, kehrte Scorp sich um und ging mit schnellen Schritten in die entgegengesetzte Richtung davon. „Wie unhöflich, Malfoy! Locomotor Mortis!“ Scorpius spürte, wie seine Beine zusammen schnappten- in den nächsten Sekunden war er schon im freien Fall und krachte auf den Boden. Zu seinem Glück verletzte er sich nicht, aber nun konnte er erst Recht nicht vor den johlenden Fünftklässlern abhauen. Diese hatten ihn schnell erreicht. Chris und Ray zielten mit den Zauberstäben auf ihn. Diese verlogenen Hornochsen!

Die Gesichter ringsum sahen belustigt auf ihn herab, wie er sich abmühte, wieder auf die Beine zu kommen. „Wir mussten gestern mal wieder die Eulerei säubern“, sagte Chris. „Hat uns nicht sonderlich gefallen, verstehst du?“, fügte Ray hinzu. Beide trugen einen 'Malfoy stinkt'- Button. Scorp erwiderte nichts, doch sein Blick hätte vernichtender kaum sein können. Chris grinste süffisant: „Wollen wir ihm mal zeigen, was wir mit kleinen Nachfolgetodessern anstellen?“ „Furnunculus!“, brüllte Ray im selben Moment und Scorp merkte, wie sein ganzes Gesicht anfing zu spannen und zu schmerzen. Endlich hatte er es geschafft, sich aufzuraffen und ein Blick in den See bestätigte ihm, dass er vom Haaransatz bis zum Kinn mit widerlichen, eiternden Beulen übersät war. Trotz der Scham kniff er die Lippen fest zusammen. „Es macht ihn nicht mal hässlicher!“, grinste einer der Umstehenden boshaft.

Chris dunkles Augenpaar blieb an dem See haften. „Vielleicht würde ihm ein angenehm kaltes Bad helfen, was meint ihr?“ Fragend sah er in die Runde und ein paar stimmten ihm begeistert zu, während wenige andere einfach nur spöttisch lächelten. Bevor Scorpius auch nur den Versuch machen konnte, sich zu verteidigen, hob ihn der Zauber 'Wingardium Leviosa' in die Lüfte.
Höher und höher stieg er und dann mehr und mehr auf die Seemitte hinaus. Chancenlos starrte er auf die finstere Seeoberfläche mehrere Meter unter ihm hinab, die ihm nicht preis gab, was unter ihr in den Tiefen lauerte. Sein Herz schlug schnell hinter seinem Brustkorb. Und dann- wusch! - stürzte er hinab in Eiseskälte. Er hatte das Gefühl, als würde er auf der Stelle zu einem Eiszapfen mutieren. Hinzu kam, dass noch immer der Beinklammerfluch auf ihm lag und er somit nicht auftauchen konnte- er war den Fünftklässlern hilflos ausgeliefert, konnte nur hoffen, dass sie nicht mit seinem Leben spielten. Sein Herz pochte protestierend vor Furcht, als er tiefer und tiefer hinab sank, spürte, wie ihm die Luft ausging.

Plötzlich fühlte er, wie er, als würde er an unsichtbaren Fäden hängen, wieder nach oben gezogen wurde- im nächsten Augenblick durchtrennte sein weißblonder Haarschopf die Wasseroberfläche und er befand sich von neuem in der Luft. Er hatte gerade ein, zwei kräftige Atemzüge genommen, da ging das Spiel von vorne los. Vier Mal wurde Scorp ins Wasser getaucht... vier Mal überkam ihn Panik, Atemnot- bis „SEID IHR NOCH GANZ DICHT?!?!?!“

Er war gerade wieder am Stürzen gewesen, als ihn etwas Unsichtbares aufzufangen schien und sachte zum Ufer trug. Scorpius, total benommen und vor Angst und Kälte schlotternd, blinzelte irritiert. Kam ihm da etwa jemand zu Hilfe? Und tatsächlich kippte er vor den Füßen einer rothaarigen Schönheit zu Boden- es war Victoire, Louis älteste Schwester. „Finite“, sagte sie rasch und endlich konnte Scorpius seine Beine wieder bewegen. „IHR SEID DIE GRÖSSTEN IDIOTEN, DIE ICH JE DAS PECH GEHABT HATTE, TREFFEN ZU MÜSSEN!“, schrie sie die Fünftklässler an, die allesamt zusammen zuckten. Sie atmete tief durch und verpasste Scorpius sowohl einen Wärme- als auch einen Trockenzauber. Von einem Moment auf den anderen fühlte er sich viel wohler. „Wäre ich Schulsprecherin, würde ich dafür sorgen, dass ihr alle rausfliegt! Aber wenn ihr glaubt, dass euch deswegen, weil ich's eben nicht bin, keine Konsequenzen blühen, dann habt ihr euch geschnitten! Ich werde mit Professor Longbottom sprechen und es ist mir egal, ob er euch dann für euer Benehmen je 50 Punkte abzieht!“ Erschrocken und belämmert starrten die Gryffindorjungen sie an.

„Aber wir tun das doch nur weil er ein hinterhältiger Sack ist, er hat zwei Gryffindors verraten und du bist doch auch in Gryffindor!“ „Ja und ich kann es nicht fassen, wie sehr ihr den Ruf unseres Hauses gerade in den Schmutz gezogen habt! Am liebsten würde ich euch dasselbe, was ihr gerade mit ihm gemacht habt, antun- aber ich will mich nicht auf euer nicht vorhandenes Niveau hinab begeben!“ Ihre Augen sprühten Funken, ganz ähnlich wie am 1.September, als sie sich mit ihrer Mutter gestritten hatte. „Doch wartet's nur ab! Das hier wird Folgen für euch haben!“ Sie legte Scorpius die Hand auf die Schulter und führte ihn mit sanfter Gewalt weg, über die Ländereien, hinein in die Eingangshalle. „Bist du okay?“, wollte sie wissen. „Ich- ja.“ „Die Furunkel können nur mit einem Heiltrank entfernt werden. Dazu musst du-“ „-In den Krankenflügel- mal wieder.“ Scorpius stöhnte.

„Lass den Kopf nicht hängen- irgendwann wird ihnen langweilig werden und dann bist du sie los! Und falls sie noch einmal dermaßen zu weit gehen, such bloß einen Lehrer auf, die dürfen sich nun wirklich nicht alles erlauben, klar, Malfoy?!“ „Okay“, sagte er schlicht, mit dem Wissen, dass seine Zustimmung eine Lüge war. Er hatte nicht vor, ihrem ernsten Rat zu folgen, denn damit würde er die Kerle nur noch mehr gegen sich aufhetzen- und wenn sie fliegen würden, dann wäre er erst Recht der böse, dem Vater nacheifernde Malfoysohn! Und dann- von einer Sekunde zur anderen- überkam ihn eine grollende Wut auf seinen Vater!

Er war Schuld an dem ganzen Desaster! Selbst, wenn er als Teenager nicht aus eigener Kraft daraus kam, weswegen hatte er sich nach dem Krieg Jahrelang zurückgezogen?! Die anderen taten all diese Dinge, weil sie ihn, Scorp, nicht kannten- weil sie nicht wussten, wie er lebte, außerhalb von Hogwarts! „Kann ich dich jetzt guten Gewissens alleine lassen, ohne, dass irgendwo auf dem Weg noch mehr Typen warten, die dir irgendwas anhängen wollen?“, fragte Victoire und lenkte ihn somit von seinem inneren Ärger ab. „Darauf kann ich keine Garantie geben- aber du musst mich trotzdem nicht begleiten.“, antwortete er mit fester Stimme (obgleich er im Innern ganz gewiss nicht so mutig war, wie er preisgeben wollte). Sie sah ihn scharf an: „Sicher, Malfoy?“ Er nickte. „Nun gut... dann sehen wir uns heute Abend beim Essen.“ „Bestimmt- und Danke!“ Sie nickte abermals und ein mildes Lächeln schlich sich auf ihre ebenen Gesichtszüge: „Keine Ursache.“

TBC


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