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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Finstere Taten...

von Schwesterherz

RE-Kommis

@klothhilde: Professor Robards mag ich auch am liebsten :D. Er erinnert mich an einen meiner Lehrer, der ist auch fair :). Japs, Goldstein war mit Harry in Hogwarts ^^. Ja, was aus dem Duellierantritt wird... naja, siehst du ja jetzt :). Viel Spaß! <3

@:) Ginny: Naja durch die Emailadressen, die die Verschwiegenheitsgeräte vergeben und die mit einem weiteren Gerät in Hogsmeade verbunden ist. Die fertigen Emails werden dann mit einer Posteule nach Hogwarts geschickt. Ja, Alex kann sehr gemein sein und Tiere sind für ihn wirklich nichts wert. Warte Zacharias erst einmal ab ;). Ich hab meine Informationen über Dawlish aus Harry Potter Wiki und entschieden, dass er halt nach dem Krieg abgeschoben wurde, weil er wirklich ZU sehr danach geht, was sein Chef sagt und er nicht selbst seinen Kopf einschaltet. Pech gehabt :D. Hier ist nun der nächste Teil, viel Spaß :).

@Annaly: Willkommen! <33 Wow, so viel Lob, ich fühl mich geschmeichelt! ;) Ja, ich hab wirklich lange überlegt, wohin ich Scorp stecken sollte & Hufflepuff war die richtige Entscheidung :). Oh man, da war ich schon froh, durch Französisch ein wenig davon einbringen zu können und trotzdem passiert mir so ein Fehler! xD Mist, aber danke, dass du mich darauf hingewiesen hast :D. Ich freue mich wirklich, wie sehr du mit Scorp mit fieberst! :) Hier hast du nun endlich die Fortsetzung! ;)

@mia.winchester: Wow, was für ein Lob :) Scorp als Lieblings- "Nach-Potter-Ära" :) Er würd sich sicher drüber freuen (wie ich mich natürlich auch! :D). Lustig, dass Scorp sich vor der ganzen Halle total blamiert hatte? Na, das würd er weniger gern hören :D. Aber ich weiß, wie du es meinst ;). So, weiter geht's jetzt! Viel Vergnügen :).

Kapitel 9

Finstere Taten...


-Scorpius-

Violetta wechselte den restlichen Tag kein Wort mehr mit Scorpius und ging auch demonstrativ mit einem blondhaarigen Mädchen aus ihrem Schlafsaal zum Nachmittagsunterricht. „Sie hat vermutlich Angst, dass du fliegst.“, meinte Connor, als sie nach Unterrichtsschluss ihrem davonwehendem Lockenschopf nachblickten. „Und sie findet es dumm von mir, dass ich mich von Greengrass provozieren lasse.“, fügte Scorp hinzu. „Vielleicht steckt er ihr ja nächstes Mal eine Kotzpastille zu, dann kann ich mich so daneben aufführen, nachdem sie ihr Temperament an Greengrass ausgelassen hat!“ „Ich muss gestehen, ich bin froh, wenn die kommende Nacht hinter uns liegt“, sagte Connor. Scorpius seufzte: „Ich auch.“

Eine halbe Stunde vor Mitternacht schlichen die beiden Jungs sich aus ihrem Schlafsaal. Simons Schnarchen hatte ihre Schritte wunderbar übertönt. Im Gemeinschaftsraum loderte das Kaminfeuer, ansonsten gab es keinerlei Lichtquellen mehr. „Lumos.“, murmelte Scorpius und Connor tat es ihm nach. Mit klopfendem Herzen verließen die Zwei ihren Gemeinschaftsraum. Sie sahen sich an. „Dann mal los!“ Ihre Schritte hallten viel zu laut in den Fluren wieder. Scorp schluckte und hoffte, dass sie heil in ihren Gemeinschaftsraum zurückkehren würden, ohne irgendwelche Verletzungen oder gar Schulverweise.

„Die Schulbibliothek ist im vierten Stock.“, erinnerte Connor sich. Vorsichtig stiegen sie die Treppen hinauf, darauf bedacht, die Trickstufe zu überspringen. Auf allen Gängen herrschte absolute Ruhe. Zu ihrer eigenen Verwunderung kamen sie ohne Schwierigkeiten in der Bibliothek an. „Gut“, sagte Scorpius, „der erste Teil wäre geschafft. Am besten, du hältst dich versteckt. Falls Alexander mit Verstärkung auftaucht, kannst du einen Überraschungsangriff starten.“ „Verstanden!“ Connor nickte und zog sich zurück. Scorp wartete angespannt. Er konnte seinen Cousin wirklich schlecht einschätzen. Vielleicht würde er kneifen. Vielleicht aber auch- „Hier hinüber, Sir!“ „Ganz ruhig. Ich hoffe, Sie haben einen guten Grund, mich hierher zu scheuchen!“

Scorp erstarrte- Greengrass hatte gepetzt und wollte ihn auflaufen lassen! Entsetzt wich er zurück gegen eine der hundert Bücherwände und das gerade noch rechtzeitig- einen Moment später wurde die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, von einem blendenden Lichtkegel beleuchtet. „Ich hab ihn vorbei gehen sehen, als ich gerade auf dem Weg zurück in meinen Gemeinschaftsraum war“, erklärte der Slytherin-Erstklässler, „des nachts so frei umher zu stromern, sollte bestraft werden, oder nicht?“ „In der Tat.“ Scorpius konnte einen erschreckten Laut gerade noch zurückhalten, als Connor ihn an der Schulter berührte. „Wir könnten folgendes machen“, wisperte er und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

Scorpius trat in den Lichtschein der Petroleumlampe, kaum, dass Alexander und dessen Begleiter in Erscheinung traten. Wie er jetzt erkannte, handelte es sich bei diesem um den Hausmeister, Mr. Jones. Er war noch sehr jung und relativ gutmütig- sehr zu Scorpius Gunsten. „Guten Abend, Sir.“ „Guten Abend? Wohl eher gute Nacht, junger Herr! Wie ist Ihr Name?“ „Scorpius Malfoy, Sir. Es tut mir Leid, dass ich die Regeln verletze, aber das hat einen triftigen Grund!“ „Na dann- lassen Sie hören!“ Scorpius grinste seinem Cousin beinahe unmerklich zu, der misstrauisch die Augen zusammenkniff und zog Connor hinter sich hervor, der einen unbeteiligten Eindruck vermittelte. „Mein Kollege hier schlafwandelt. Ich habe mit Schlafwandlern keine Erfahrung, weiß jedoch, dass sie einem riesigen Verletzungsrisiko ausgeliefert sind, erst Recht in so einem großen Schloss wie diesem. Also bin ich ihm kurzerhand gefolgt, um auszuschließen, dass ihm etwas passiert. Er ist dann zur Bibliothek gegangen und hat eine Zaubertrankzutat nachgeschlagen. Erst dort habe ich mich getraut, ihn ruhig bei seiner Tätigkeit zu unterbrechen und jetzt wollte ich ihn ins Bett zurück begleiten und hoffen, dass er liegen bleibt.“ Mr. Jones nickte verstehend und musterte Scorpius Gefährten, dessen Gesicht ausdruckslos war.

„Was für eine Nacht, hm?“, mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete er die drei Erstklässler. „Zuerst sind Sie in der Bibliothek eingeschlafen, Mr. Greengrass, und kaum haben Sie diese verlassen, um wohlerzogen in Ihren Gemeinschaftsraum zurückzukehren, da fällt Ihnen Mr. Malfoy ins Auge, der seinen schlafwandelnden Freund verfolgt. Sehr eigenartig.“ „Sowas kommt vor.“, murrte Greengrass, der wusste, dass Scorpius Ausrede viel zu gut war. Eisig sahen sie sich an. „Nun denn, ich würde meinen, Sie alle gehen jetzt in Ihre Betten zurück- marsch, marsch!“ „Ja, Sir.“ „Gute Nacht.“ Mit einem letzten hasserfüllten Blick kehrten die Cousins sich den Rücken zu und Scorpius führte Connor- der seine Rolle mit perfekter mangelnder Koordination ausübte- die Flure entlang. Er spürte den Blick des Hausmeisters im Rücken und wusste, dass dieser höchstwahrscheinlich hinter die ganze Fassade blicken konnte. Umso erleichterter war er, dass er dennoch so tat, als würde er ihnen die Geschichten abkaufen.

„Okay- woher bitte kam dieser geniale Geistesblitz?“, verlangte Scorpius zu wissen, als sie das Treppenhaus erreichten. „Ich bin als Kind wirklich schlafgewandelt“, erklärte Connor, „deswegen konnte ich auch-“ „SCHÜLER AUS DEN BETTEN!“, kreischte es über ihnen und sie zuckten zusammen und rissen die Köpfe in den Nacken. „Peeves!“, zischte Scorpius, „du mieser, kleiner, dreckiger-“, er unterbrach seine Schimpftirade, als sie die Stimme ihres Verteidigungslehrers hörten: „Halte sie auf, Peeves, ich komme!“

„Dawlish!“, stöhnte Connor und sie stürzten los- beiden war bewusst, dass er ihnen die Schlafwandel-Story nicht so leicht abnehmen würde und da er so gern aus ihnen disziplinierte Schüler machen wollte... „Bloß weg!“ Sie hechteten die Stufen hinab, Peeves im Nacken, der in unerträglich hoher Tonlage sang: „Ungezogen, nun wird euch Strafe blühn'! Vielleicht, jaah vielleicht, seid ihr dann nächstes Mal nich so kühn!“ „Ah!“, mit einem Mal riss etwas Scorp aus seinem Tempo- er hatte die Trickstufe übersehen und jetzt hing sein Fuß darin fest- lautstark polterte er auf die Treppe. „Connor!“

Mit schmerzverzerrtem Gesicht rappelte der junge Malfoy sich wieder auf. Connor, der schon das untere Stockwerk erreicht hatte, als Scorpius gestürzt war, kehrte atemlos zurück. „Was- los?“, pfiff er und hielt sich die Seiten, während er panisch um sich schaute, als würde Dawlish gleich aus dem Nichts auftauchen. „Frech und ungezogen!“, griente der Poltergeist über ihren Köpfen und bewarf sie mit Kreidestückchen. „Hilf mir, ich stecke in der Trickstufe!“ „Was für ne Panne!“ Ohne Zögern eilte Connor herbei, um ihm zu helfen. Da hörten sie die sich überschlagende Stimme des Lehrers: „Peeves!“

„Schnell!“ Connor zerrte Scorpius Fuß aus der Trickstufe, was unerbittlich pochte. Offenbar hatte er sich den Knöchel verstaucht, als er gefallen war. Doch auf den Schmerz wurde jetzt keine Rücksicht genommen. Ohne sich noch einmal herum zu drehen, liefen die zwei Erstklässler weiter. Peeves, der bei den Treppen geblieben war, hörten sie gackernd davon schweben. Im Gemeinschaftsraum stoppten sie und hielten sich die stechenden Seiten. „Dieser Schuft von einem Poltergeist!“, wütete Connor japsend. „Ohne ihn hätten wir das locker geschafft!“ „Jeden-jedenfalls ist es nun vorbei.“, keuchte Scorpius. „Ja“, nickte Connor, „hat sich was mit Duell, hm?“

Am nächsten Morgen war Scorpius Knöchel stark geschwollen und blau angelaufen. „Du solltest in den Krankenflügel“, stellte Connor sinnigerweise fest. „Nicht schon wieder!“, antwortete Scorpius entnervt, „wenn das so weiter geht, kann ich dort auch gleich einziehen!“ Ryan bedachte die beiden mit einem argwöhnischen Blick, sagte jedoch nichts. So führte Scorpius Weg statt zum Frühstück zur Krankenstation. Zum Glück fragte Dr. Sheffield nicht, wie genau er sich die Verletzung zugezogen hatte, stattdessen sagte er: „Sie sind zurzeit ein häufig gesehener Gast hier. Haben Sie ein Problem, Mr. Malfoy?“ 'Abgesehen davon, dass die Gryffindors sich in dem Glauben bestätigt sehen, dass ich gemein und unfair bin und sie sich deswegen nicht davor scheuen, mich zu kränken und zu ärgern und mein ach so lieber Cousin dauernd versucht, mich zu provozieren, gar nichts!', dachte Scorpius bitter. „Nein, Sir“, antwortete er, „ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, das passiert schon mal.“ Er würde sich hüten, noch mehr Leute zu verpetzen- man sah ja deutlich, wo das beim ersten Mal hingeführt hatte.

Greengrass war merklich unzufrieden damit, dass Scorpius es geschafft hatte, ohne Schulverweis die letzte Nacht zu überstehen. Violetta war wieder versöhnlich gestimmt und sagte zu der ganzen Geschichte nur: „Ich hoffe, ihr habt daraus gelernt!“ Scorpius war einfach nur froh, dass Connor und er noch einmal davon gekommen waren. Doch zwei Tage später verging ihm die Freude. Als er nach einer vertrackten Doppelstunde Zaubertränke das verschlossene Verwandlungsklassenzimmer erreichte, fiel ihm sofort das verschlagene Grinsen seines Cousins auf, der sich bereits mit seinen Anhängern im Flur herumtrieb. „Schau mal, Malfoy!“, rief er und deutete auf einen Anstecker, den er unübersehbar an seine Brust gepinnt hatte. Dort stand in leuchtengrüner Schrift: 'Malfoy stinkt!' Sofort sackte Scorpius das Herz in die Hose. Nicht auch noch das!

„Als ich vorgestern groß im Slytherin-Gemeinschaftsraum herum erzählt hatte, dass du aus dem Mund gestunken hattest, da hatte einer von uns die glorreiche Idee, die Anstecker deines Vaters wieder aufleben zu lassen!“ „Meines... Vaters?“, konfus blickte Scorpius auf die schillernden Buchstaben. „Der hatte die damals erfunden, um Stunk gegen Potter zu machen“, erklärte Greengrass und ein hämisches Lächeln blitzte über sein Gesicht: „Ich bin ihm ja so dankbar! Ist doch wirklich ein toller Schmuck, oder? Sicher gehen die weg, wie warme Semmeln!“ „Du schleimige Kanalratte!“, fauchte Violetta und starrte Greengrass mit zorngerötetem Gesicht an. „Ist dir heiß, Stevenson?“, fragte Greengrass kühl, „siehst aus, als hätte jemand einen fehlgeschlagenen Zauber an dir ausprobiert, vielleicht wollte er dich in einen Knallrümpfigen Kröter verwandeln- hat aber nichts genützt, du bist noch immer genauso hässlich!“ Gekränkt wandte Violetta den Blick ab. Scorp sah ein verdächtiges Schimmern in ihren mandelförmigen Augen.

Verdrießlich zog er seinen Zauberstab, doch er kam nicht dazu, seinen Cousin anzugreifen. „Was bitte wollen Sie damit anstellen?“, fragte die raue Stimme ihres Verwandlungslehrers hinter ihm. Er sah auf in das abwartende Gesicht des Professors und sagte: „Nichts, Sir.“ „Gut, dann können wir ja mit dem Unterricht beginnen!“, erwiderte Robards bestimmt und schob die Neulinge in die nun geöffnete Klasse. Violetta war schon bald in ihre Arbeit vertieft und verlor kein Wort über das, was im Korridor geschehen war. Die Jungen nahmen sich an ihr ein Beispiel. Connor mühte sich ebenfalls mit dem Zaubern ab, doch Scorpius konnte sich nicht konzentrieren. Abwesend sah er auf das Minizahnrad hinunter, was er in eine ebenso winzige Sicherheitsnadel verwandeln sollte. Noch immer blinkten die grellen Buchstaben vor seinem inneren Auge. Er bezweifelte nicht, dass ihm bald in der ganzen Schule diese dämlichen Anstecker entgegen kommen würden.

Seufzend strich Scorpius über seinen Zauberstab aus Weidenholz. Er wusste, dass seine Mitschüler ihn ablehnten, weil er der Sohn eines Todessers war. Viele hatten Angehörige aus der Hand seines Großvaters verloren. Doch er hatte nichts Genaues über die damalige Zeit im Kopf, wusste nicht, aus was die Taten bestanden, wegen denen er es jetzt so schwer hatte. Und so fasste er den Entschluss, genau das herauszufinden. Energisch richtete er sich auf. Auf Anhieb leuchtete 'Malfoy stinkt!' zu ihm hinüber. „Packen Sie das auf der Stelle weg, Mr. Greengrass!“, schimpfte Professor Robards, „niemand wird in meinem Unterricht gehänselt!“ Feindselig starrte Scorpius Cousin seinen Lehrer an, tat jedoch, was dieser verlangte.

Nach Beendigung der Stunde machten Connor, Vi und Scorpius sich auf den Weg in die Große Halle, um dort zu Mittag zu essen. „Du warst in Verwandlung so nachdenklich, ist alles okay bei dir?“, wollte Vi wissen und musterte ihren besten Freund prüfend. „Mir geht's gut.“, versicherte dieser, „ich habe nur darüber gegrübelt, dass ich nicht die Details kenne, aus der Kriegszeit. Mein Vater hatte dies nur allgemein gehalten. Und darüber möchte ich jetzt nachforschen.“ „Willst du dir das wirklich antun?“, hakte Connor zweifelnd nach, „das muss alles ganz schrecklich gewesen sein, meine Eltern verlieren auch nur ungern ein Wort darüber.“ „Ich möchte wissen, was die Todesser verbrochen hatten, damit ich mich nicht mehr so blind fühle... ich bin mir sicher, selbst ihr wisst mehr über den Krieg, als ich. Doch ich bin es, der heutzutage aufgrund dieser abscheulichen Handlungen leidet.“, erklärte Scorpius. „Ich möchte einfach besser Bescheid wissen.“ „Ich halte das für eine sehr schlechte Idee.“, antwortete Violetta energisch, doch Scorpius erwiderte erregt: „Ich lasse mich nicht aufhalten! Mein Entschluss ist gefasst, Vi!“

Und so beeilte der junge Malfoy sich mit seinem Mittagessen, um dann zügig zur Bibliothek zu gelangen. Da fast alle in der Großen Halle waren, gab es ausnahmsweise einmal niemanden, der ihn aufhielt, hänselte oder auslachte. Statt lange in den Regalen herumzustöbern, suchte er gleich die Bibliothekarin Madam Stanwood auf. Dort erhielt er die Auskunft, dass die meisten Bücher, die sich näher mit der zweiten Schreckensherrschaft Lord Voldemorts befassten, in der Verbotenen Abteilung untergebracht waren. „Das bedeutet, dass Sie daraus nur ein Werk bekommen, wenn Sie mir die schriftliche Erlaubnis eines Lehrers vorweisen können.“, erklärte sie und hielt ihm einen kleinen Zettel hin, den er sofort ergriff. „Gut, danke!“ Scorpius hechtete hinaus. Der Einzige, den er um so etwas würde bitten wollen, war Professor Robards. Dieser würde ihn verstehen und keine blöden Fragen stellen. Zumindest war das Scorpius Hoffnung.

So fing er diesen ab, als er aus der Großen Halle trat, um das Lehrerzimmer aufzusuchen. „Sir!“, außer Atem blieb Scorp vor ihm stehen. „Mr. Malfoy?“ Aufmerksam betrachtete Professor Robards das schweißüberströmte Gesicht seines Schülers. „Könnten-sie-mir-freundlicherweise-eine Unterschrift-für-eine-Sondergenehmigung-geben?“, japste Scorpius und hielt seinem Gegenüber das Blatt von der Bibliothek vor die Nase. „Eine Hausaufgabe?“, erkundigte dieser sich interessiert und nahm die Erlaubnis an sich. 'Ich könnte lügen und ja sagen', überlegte Scorpius, 'doch das ist nicht fair, das verdient er nicht!' „Nein“, sagte er also nach wie vor keuchend und sich die Seiten haltend, „ich möchte über Voldemorts zweite Schreckensherrschaft recherchieren. Eher gesagt- die Taten der Todesser! Vielleicht- vielleicht gelingt es mir dann, das Verhalten der anderen mehr zu verstehen!“

Der eindringliche Blick des Lehrers behagte dem Erstklässler nicht. „Das ist eine Literatur, die ich Ihnen nur ungern zumuten möchte.“ Scorpius biss sich auf die Unterlippe. „Bitte, Sir! Es ist mir wirklich wichtig!“ Abwartend blickte er empor. „Nun gut.“ Der Lehrer zog eine Feder aus seinem Umhang hervor, saugte kurz an ihr und setzte sie dann auf das Blatt, welches er straff festhielt. Die Feder schwang hinüber und Robards drückte dem Erstklässler die Erlaubnis in die Hand. „Aber schützen Sie sich selbst!“, warnte er. „Sollte es Ihnen zu viel werden, dann geben Sie das Buch bitte wieder zurück! Ich verlasse mich auf Sie, Mr. Malfoy!“ „Ja, Sir, Dankeschön!“ Mit dem Ticket, endlich mehr erfahren zu können, kehrte Scorpius in die Bibliothek zurück.

Er kam erst am Abend dazu, zu lesen, denn nach dem Nachmittagsunterricht hatten zwei Aufsätze und eine Skizze für Astronomie auf ihre Fertigstellung gewartet. So hatte er sich nach dem Abendessen im Schlafsaal zurückgezogen und besah sich nun den Titel des ausgeliehenen Buches: Finstere Taten - Opfer berichten. Scorpius zögerte, doch dann schlug er die erste Seite auf.

Lord Voldemort (* 31. Dezember 1926; † 2. Mai 1998) gilt noch heute als einer der schrecklichsten und mächtigsten Schwarzmagier aller Zeiten. Er baute ab 1944 eine Terrorherrschaft auf, ohne je offiziell die Kontrolle zu übernehmen. Diese Terrorherrschaft ging sogar über Landesgrenzen hinaus. Er und seine Anhänger, die sich Todesser nannten, kämpften zur damaligen Zeit mit dunkelster Magie, darunter die drei Unverzeilichen Flüche (Imperius-Fluch, Cruciatus-Fluch und der Todesfluch Avada Kedavra). Ihr Ziel war die Reinhaltung der Zaubererrasse und die gleichzeitige Ausrottung der für sie wertlosen Zauberer und Hexen, deren Eltern nichtmagisch waren. Voldemort selbst sehnte sich nach absoluter Macht und Unsterblichkeit, doch in diesem Band geht es alleinig um seine Gefolgsleute- die sich Todesser nannten- und um den Schaden, den sie angerichtet hatten. Opfer erzählen ihre Erlebnisse und geben so ihre schlimmsten Erinnerungen frei.

Scorpius sah auf. Die Frage Connors zog sich durch seinen Geist: „Willst du dir das wirklich antun?“ Er las die Überschrift der ersten wahren Geschichte und stockte: sie war erzählt von seinem Kräutekundelehrer, Neville Longbottom!

Neville Longbottom, Kräutekundelehrer der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei, über seine Eltern Alice und Frank Longbottom

Ich bin bei meiner Großmutter väterlicherseits aufgewachsen. Meine Eltern, Frank und Alice Longbottom, hatten nach ihrem Schulabschluss als erfolgreiche Auroren gearbeitet. Nach dem ersten Sturz von Lord Voldemort waren viele zu übermütig, zu unvorsichtig gewesen. So hatten auch meine Eltern die Schutzzauber über ihrem Haus deaktiviert- eine Handlung, die ihnen zum Verhängnis wurde. Wenige Tage nach Halloween 1981 brachen Bartemius Crouch jr., Bellatrix Lestrange, ihr Mann Rodolphus und dessen Bruder Rabastan in ihr Haus ein. Die treuen Anhänger Voldemorts versuchten mit dem Folterfluch 'Crucio' meinen Eltern Informationen über den aktuellen Aufenthaltsort ihres Meisters abzupressen. Eine Zeugin, die damals die Auroren gerufen hatte, erzählte, wie immer wieder die Schmerzensschreie meiner Mutter und meines Vaters durch das Haus geklungen waren. Und plötzlich herrschte Stille. Sie hatte gedacht, dass sie gestorben waren, doch das entsprach nicht der Wahrheit. Als die Auroren die Todesser überführten, mussten sie erkennen, dass beide, Alice und Frank, ihren Verstand verloren hatten. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Noch heute hat sich an ihrem Zustand nichts geändert. Ich besuche sie regelmäßig im St.-Mungo-Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen, auch, wenn sie mich nicht erkennen können.

Die Anhänger Voldemorts sind der Grund dafür, dass ich keine Kinder in diese Welt setzen möchte. Meine Großmutter ist vor wenigen Jahren verstorben und so hätte mein Kind niemanden mehr, falls sich je eine ähnliche schwarze Macht erheben sollte, wie damals, die Leid, Tod und Elend verbreiten würde. Man kann nicht wissen, was die Zukunft bringt und so bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der einzige Weg, mein/e Kind/er zu schützen der ist, dass sie nicht existieren.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Scorpius auf die Wörter hinab. Grauenhafte Bilder zogen sich durch seinen Kopf. Bilder von Menschen mit gequälten Gesichtsausdrücken und schwarzvermummte Gestalten, die sie mit dem Folterfluch quälten. Er schüttelte sich. Konnte er noch mehr ertragen?

Thalia Simpson, Verkäuferin im Honigtopf, über die schaurige Ermordung ihrer Familie

Es war zweieinhalb Wochen nach meinem fünfzehnten Geburtstag geschehen. Ich bin eine muggelgeborene Hexe und hatte Hogwarts im Jahr 1997 aus diesem Grunde nicht besuchen dürfen. Am 13.August.1997 standen plötzlich vier Todesser vor unserer Tür. Sie waren maskiert und hatten keinen Ton gesagt, aber sie hatten den Tod gebracht.

Zuerst hatten sie meine vierjährige Schwester, meine Eltern und mich gefesselt... dann hatten sie genüsslich gefoltert. Zu Beginn meine Schwester, doch sie hatten nicht lange gebraucht, um sie zu zermürben. Noch heute hallen mir die Schreie durch den Kopf und ich sehe ihre kindlichen, leidvoll verzogenen Züge vor meinem geistigen Auge... als mit ihr rein gar nichts mehr anzufangen war, töteten die Anhänger Voldemorts sie mit einem raschen Avada Kedavra. Meine Eltern waren wie versteinert- die Eindringlinge hatten sie vollkommen überrumpelt und sie hatten nie viel Magie miterlebt, denn die meiste Zeit hatte ich mich ja auf Hogwarts befunden. Und die Zauber, die sie miterlebt hatten, hatten nichts Schwarzmagisches an sich gehabt. Nach der Ermordung an ihrer jüngsten Tochter hatten sich die Todesser an meine Mutter gewandt. Sie musste dasselbe erleiden, wie meine Schwester- um ihre Willensstärke zu brechen, hatten die Todesser sie vergewaltigt und 29 Mal mit dem Cruciatus-Fluch geschunden. Der 30. Fluch war der Todesfluch- und mit leerem Blick hatte sie an die Decke gestarrt. Daraufhin hatten die Schwarzmagier mit meinem Vater weiter gemacht. Sie hatten ihn mit dem Imperius-Fluch belegt und ihn gezwungen, sich selbst den Bauch aufzuschlitzen.

Unter fürchterlichen Qualen war er zusammen gebrochen. Ohne weiter darauf einzugehen, hatten sie ihn endlose Minuten leiden lassen, ehe sie ihn ebenfalls durch Avada Kedavra erlöst hatten. Sie waren gerade dabei gewesen, mich mit dem Cruciatus-Fluch zu foltern, als ein paar Leute vom Phönixorden hereingeplatzt kamen und sofort den Kampf gesucht hatten. Ich erinnere mich, dass Elphias Doge einen Todesser umgeworfen hatte, dem daraufhin die Maske entglitten war. Es war Draco Malfoy, den ich zuletzt in der Schule gesehen hatte, denn er war nur wenige Jahre älter als ich gewesen. Sein fassungsloses, erstarrtes Gesicht habe ich noch heute im Gedächtnis. Beinahe im selben Augenblick waren er und seine Mitglieder disappariert. Mein Blick war über die Leichen meiner Familie gewandert. Es gibt keine Worte, die mein Grauen, was ich in jenem Augenblick empfunden hatte, beschreiben könnten. Innerhalb einer Stunde hatten die Todesser mein ganzes Leben zerstört.

Schwer atmend blickte Scorpius auf den Namen seines Vaters hinab. Er konnte es nicht glauben- er wollte es nicht fassen! „Dad...“, hauchte er entsetzt und konnte seine Augen nicht abwenden.

Tausend Gedanken spuckten in seinem Kopf umher: „Der dunkle Lord war mächtig und sein Sieg wäre der größte Triumph für alle reinblütigen Zauberer und Hexen dieser Welt gewesen! Und Draco gehörte ebenso zu seinen treuesten Ergebenen wie ich und unsere restliche Familie es taten!“ - „Und genau diese Auffassung ist verkehrt! Draco hatte in der Zeit des Krieges begriffen, worum es sich bei Lord Voldemort wirklich handelte… ein Irrer mit Köpfchen, dem es ein Vergnügen war, seine Gefolgsleute zu quälen und zu demütigen… oder zu töten!“ - „Und in den Sommerferien erhielt ich einen Auftrag von Voldemort höchstpersönlich… ich wurde in seinen Kreis aufgenommen…“ - „Natürlich war ich nicht bereit, zu morden, aber ich musste, oder ich würde das Leben meiner Eltern auf dem Gewissen haben… du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt hatte, mein Sohn…“ - „Somit war ich von dem Mord befreit… aber das hieß nicht, dass es vorbei war, im Gegenteil.“ „NEIN!“, Scorpius schleuderte das Buch mit aller Kraft von sich- es klatschte gegen das Fenster und rutschte zu Boden.

Mit hastigen Atemzügen sprang der jüngste Malfoy von seinem Bett auf. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Connor trat ein. „Hey, Scorp, ich wollte fragen- weinst du?“, unterbrach er sich selbst und starrte ihn an. Verstört wischte Scorpius sich mit dem Handrücken über das Gesicht. Er hatte nicht bemerkt, dass Tränen geflossen waren. „Ich geh duschen“, sagte er knapp und drängte sich an Connor vorbei, ohne ihm ins Gesicht zu sehen. Er spürte den Blick seines Kollegen im Rücken, als er dem Bad das Passwort nannte und hinter dessen Tür verschwand.

TBC


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