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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Ein ungewolltes Abenteuer

von Schwesterherz

@all: Danke für all die lieben Kommentare, ich reiche meine Antworten nach, ist nur spät und ich muss ins Bett und ich wollte euch das Kapitel nicht vorenthalten! Also, viel Spaß!

Kapitel 5

Ein ungewolltes Abenteuer


-Scorpius-

Es war ein Samstag und obwohl Scorpius Wochenenden für gewöhnlich liebte, so verging dieses doch wahnsinnig langsam- vor Allem, da er am Vorabend mit Connor und Violetta beschlossen hatte, früh zum Frühstück zu gehen, um neugierigen Blicken möglichst auszuweichen. Doch er wollte wissen, wie der Unterricht war und jetzt musste er sich bis Montag gedulden. Als (endlich) der Abend hereinbrach, gesellte Violetta sich zu Scorpius, der an einem Tisch im Gemeinschaftsraum saß (Connor war in dem Sessel neben ihm eingeschlafen).

Scorp hatte vorgehabt, den Brief an seine Eltern zu schreiben, doch seine letzten drei Versuche waren im Feuer des Kamins gelandet (der praktischerweise nicht weit entfernt war) und das aktuelle Pergament vor ihm war noch immer in einem tadellosen, unbeschriebenen Zustand. Violetta registrierte das auch mit einem kurzen Blick und legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter. „Was glaubst du denn, was er tut?“, fragte sie leise. „Er liebt dich doch, Scorp.“ Der jüngste Malfoy hob die Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Aber da ist einfach dieses mulmige Gefühl, dass er einen Hufflepuff als Sohn nicht akzeptieren wird.“

„Glaubst du, er ist Lucius noch immer dermaßen ähnlich?“ Er starrte sie an. An diesen Zusammenhang hatte er noch gar nicht gedacht. „Nein.“, gab er zu. „Vielleicht wird es ein Schock für ihn sein“, lenkte sie ein, „aber ich glaube nicht, dass er dir als Antwort einen Heuler schickt. Er wird schon damit klar kommen. Also fass dir ein Herz und schreib ihnen.“ Sie fuhr Scorpius- beinahe liebevoll- durchs Haar und setzte sich dann zu ihren neuen Mitschülerinnen hinüber, um ihm seine Ruhe zu gönnen. Er seufzte, tunkte die Feder- wie einige Male zuvor- ins Tintenfass und begann, die ersten Zeilen zu schreiben.

Liebe Mum, lieber Dad

Ich bin gut angekommen hier in Hogwarts. Es ist echt alles unheimlich imposant und riesengroß! Connor, Violetta und ich hatten uns heute früh auf dem Weg zur Großen Halle verlaufen. Und als wir zum Gemeinschaftsraum zurückkehren wollten, ebenso. Ich hoffe, das hält nicht so lange an… Connor ist mit mir in einem Haus gelandet und er hat mich gestern Abend vor einer Mitschülerin verteidigt, die, wie sich später herausstellte, unsere Vertrauensschülerin ist! Dass solch garstige Biester dazu auserkoren werden, ist eine Unverschämtheit! Connor ist ziemlich mollig und läuft mit einem unmöglichen Haarschnitt durch die Gegend (es ist noch nicht mal einer, er trägt seine Haare einfach halblang und so hängt ihm der Pony ständig in den Augen) aber er ist ein echt netter Kerl und so ziemlich der Einzige hier, der mich normal behandelt (mit Ausnahme von Violetta natürlich). Ich wünschte, es wäre schon Montag, ich glaube, es hatte nie zuvor ein Wochenende gegeben, was dermaßen langsam verstrichen war (außer natürlich, Weihnachten lag auf einem Montag! ;)). Ich will was lernen! Unglaublich, diese Wörter aus meinem Mund zu hören, oder?

Ich schreibe euch bald wieder.

Viele, liebe Grüße,

Scorp


Ach so, ich bin in Hufflepuff gelandet.

Vielleicht klang der angeschobene Satz mit Hufflepuff ein bisschen aufgesetzt, vielleicht war das wirklich durchschaubar, aber Scorpius konnte jetzt beim besten Willen nichts verfassen, was glaubwürdiger nach jemandem klang, der mutig zugab, ein Hufflepuff geworden und stolz darauf zu sein. Das war momentan einfach nicht er. Also ließ er alles so, wie es war und legte die Feder beiseite. Seufzend erhob er sich. „Willst du jetzt zur Eulerei gehen?“, fragte eine Jungenstimme hinter ihm und erschrocken wandte er sich um.

Simon Grantham lächelte ihm schüchtern zu. Er musste Scorp schon eine ganze Weile beobachtet haben, um ihn das zu fragen, denn in seiner Hand sah der Blonde einen Brief, der bestimmt ebenfalls verschickt werden wollte. „Ja. Willst du mitkommen?“, stellte Scorp die Gegenfrage und Simon nickte erleichtert. „Sehr gerne!“, fügte er hinzu und die Beiden verließen den Gemeinschaftsraum. „Hast du eine Ahnung, wo es hingeht?“, wollte Simon wissen. „Dad hatte mir gesagt, dass die Eulerei im Westturm liegt. Ich denke also, dass wir so einige Etagen nach oben klettern müssen.“, antwortete Scorpius. So machten sie sich auf den Weg.

„Ich kenne hier echt niemanden…“, murmelte Simon, „genau davor hatte es mir gegraut, als ich erfahren hatte, dass ich ein Zauberer bin! Dass ich hier niemanden finden würde… es ist nicht gerade einfach, Freundschaften zu schließen, wenn man nicht mal genug Mut besitzt, andere anzusprechen…“ „Ach komm!“, versuchte Scorp ihn aufzumuntern, „das wird schon. Der Anfang ist nie besonders leicht, für keinen.“ Simon seufzte und zuckte mit den Schultern. „Wie kamen deine Eltern auf so einen komischen Namen?“, wechselte er das Thema. „Scorpius? Das ist so eine alte Tradition in meiner Familie.“, erklärte Scorp und verzog das Gesicht.

„Scorpius ist ein Sternenname. So wie Draco, so heißt mein Dad, oder Sirius, der ist dir vielleicht als Hundsstern bekannt.“ Simon nickte. „Das ist ja cool!“, sagte er beeindruckt. „Nach einem Stern benannt zu sein!“ Scorp sah ihn erstaunt an. „Ehrlich?“ „Klar! Dagegen sind die anderen Namen doch langweilig! Obwohl dieser Albus Severus auch sehr merkwürdig klang… aber ich vermute mal, das war nicht der Grund dafür, dass alle plötzlich totenstill waren, oder? Ich hatte mich nicht getraut, zu fragen.“ Scorp seufzte. „Nein. Sein Vater- Harry Potter- ist berühmt, weil er vor einigen Jahren einen der schrecklichsten und mächtigsten Schwarzmagier aller Zeiten erledigt hatte.“ „Puh. Das ist alles noch so neu für mich!“, stöhnte Simon. „Stimmt- aber du wirst dich schon noch einfinden!“, ermutigte Scorpius ihn.

Sie gelangten tatsächlich zur Eulerei und Scorpius entdeckte nach einem kurzen Rundumblick Nicolas auf einer der oberen Stangen sitzen. Mit einem leisen Pfiff lockte er den Habichtskauz auf seinen linken Unterarm und band ihm den Brief am Bein fest. „Für meine Eltern… Astoria und Draco Malfoy… okay?“ Der Vogel blinzelte ihn aus intelligenten Augen an und erhob sich in die Lüfte, hinaus in die Dunkelheit der Nacht. „Dann guten Flug…“, murmelte Scorp. Er fürchtete sich jetzt schon vor dem Moment, in dem er Nicolas wiedersehen würde. Er drehte sich zu Simon um, der noch immer seinen Brief umklammert hielt. „Was ist?“, fragte er verständnislos nach. „Ich hatte noch nie ne Eule auf dem Arm. Und es ist so komisch, die als Briefträger zu verwenden… sind die wirklich zahm?“ Scorpius lachte und nahm Simon den Brief ab. „Klar! Die Schuleulen können vielleicht mal ein wenig zickig sein, aber absichtlich verletzen tun die dich nicht.“

Er lockte eine Schleiereule zu sich hinab und band ihr die Nachricht ans Bein. „So. Der ist für Simon Granthams Eltern… ja?“ Der Vogel brachte ein leises Gurren zustande und folgte Scorps Habichtskauz aus demselben Fenster hinaus.
„Wahnsinn…“, flüsterte Simon, der dem Tier staunend nachblickte. „Die coolsten Postboten, die ich je gesehen habe!“ Scorpius lachte. „Stimmt, Eulen sind stark!“ Zusammen traten sie den Rücktritt an, doch Scorpius hatte gerade erst ein paar Schritte getan, als er beinahe mit jemandem zusammen prallte. „Malfoy!“ Er blickte auf. „Alexander“, sagte er kühl. Sein Gegenüber blickte ihn verächtlich an. Nichts war mehr von der aufgesetzten Höflichkeit vom Vorabend übrig geblieben. Die war zwar arrogant gewesen, aber besser als der Blick, mit dem der junge Malfoy nun bedacht wurde.

„Treuloser Verräter! Hufflepuff, ich kann's noch immer nicht fassen!“ „Und trotzdem gehören wir noch immer einer Familie an.“, meinte Scorp, doch Alexander stieß ihn zurück. „Falsch!“, fauchte er, „wir sind nicht mehr verwandt, du bist eine Schande für unsere Familie und hast deinen Namen in den Dreck gezogen…!“ Scorp konnte Alexander Greengrass nicht leiden, absolut nicht, und trotzdem, die Tatsache, dass er ihn verleugnete… tat dennoch weh.

Auch wenn das verrückt war, er konnte froh sein, dass sein Cousin nichts mit ihm zu tun haben wollte. Alexanders Blick war wutentbrannt. „Und noch was… ich an deiner Stelle würde von nun an immer aufpassen, wenn du einem aus dem Haus Slytherin begegnest… wir sind nicht sehr freundlich zu treulosen Verrätern…“, er sah Simon an, der stumm und verängstigt dastand, „oder ihren Freunden.“ Mit einem letzten, eindringlichen Blick spuckte Alex Scorpius vor die Füße und wandte sich ab.

„Wenn wir uns wiedersehen, wirst du anschließend Bekanntschaft mit dem Krankenpfleger machen können, Malfoy… sieh dich also vor!“, rief er noch über seine Schulter hinweg. Scorpius blickte ihm fassungslos hinterher. Den ganzen Weg zurück sprachen Simon und Scorp kein Wort miteinander und als sie nach einiger Herumsucherei schließlich wieder den Gemeinschaftsraum betraten, murmelte der andere ihm ein „Ciao…“ zu und trat zu Ryan hinüber, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen in Empfang nahm und mit einem unübersehbaren Kopfnicken auf Scorpius deutete. Doch Simon schüttelte nur den Kopf und beide warfen ihm einen unverhohlenen Blick zu.

„Na, hast du deine Post abgeschickt?“, wollte Violetta wissen, die von ihrem Kaminplatz aufgestanden war, als sie ihn entdeckt hatte. „Ja“, murmelte Scorp abwesend, „ich… ich geh schlafen, ja? Gute Nacht.“ „Scorp- was ist passiert?“, wollte sie sofort wissen, doch er winkte ab, „nichts Weltbewegendes, okay? Bis morgen.“ Und noch ehe sie etwas erwidern konnte, war er mit wenigen Schritten zur Tür der Jungenschlafsäle gelaufen und mit einem letzten Blick zurück auf Violettas verstörten Gesichtsausdruck, dahinter verschwunden.

In seinem Schlafsaal warf er sich auf sein Bett und starrte mit weit aufgerissenen Augen an die Decke seines Himmelbettes, wie am Abend zuvor. Dass Alexander Greengrass ihm quasi die Feindschaft angekündigt hatte, war eigentlich zu erwarten gewesen- Scorp hatte nur noch keinen Gedanken an seinen Cousin verschwendet, hatte er doch gestern erst erkannt, dass dieser mit ihm im selben Jahr eingeschult wurde.

Was Scorpius viel mehr beschäftigte, war Simons merkwürdiges Verhalten auf der Rücktour und dann auch im Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs. Scorpius war sich fast sicher, dass Simon Ryan belogen und verneint hatte, als dieser gefragt hatte, ob er mit Scorp unterwegs gewesen war. Sicher hatte er behauptet, sie wären nur gemeinsam herein gekommen und hätten sich zufällig vor dem Eingang getroffen.

Scorpius wusste nicht, wie viel der muggelgeborene Simon sich aus Ryans gestrigem Verhalten und der Begegnung mit Alexander zusammen reimte, aber es war wohl genug, um ihn, Scorp, zukünftig zu meiden (was Ryan ihm sicher gerade riet). Und der junge Malfoy konnte es ihm nicht einmal verübeln, immerhin hatte sein Cousin auch ihm offen gedroht. Würde Connor sich auch von ihm abwenden, sobald die Slytherins ihre ersten Attacken auf den Verräter ausübten? Würde er gemieden werden, von allen, außer vielleicht Violetta? Und wie lange sollte er das ertragen? Ihm waren Freundschaft und Ehrlichkeit schon immer sehr wichtig gewesen und das, was hier passierte, vereinigte weder das Eine noch das Andere. Scorpius schluckte. Das alles schien sich wirklich zu einem Desaster zu entwickeln.

Es klopfte und schnell stellte er sich schlafend. Die Tür öffnete sich und kurz darauf knarrte das Bett direkt neben Scorpius. „Ich weiß, dass du nicht pennst, du kannst es also gleich lassen“, sagte Connors Stimme ruhig. Scorp öffnete die Augen. Sein pummliger Gegenüber zuckte die Schultern: „Was auch immer passiert ist, du musst nicht mit mir darüber sprechen… immerhin sind wir nicht befreundet…“, der Rest des Satzes war eher zögernd über die Lippen Connors gekommen und Scorpius zuckte zusammen.

Stimmt, sie waren nicht befreundet… aber sie waren auf dem besten Weg, Freunde zu werden, oder nicht? „Sind wir nicht? Ich meine… willst du nicht?“, fragte Scorp und wartete mit klopfendem Herzen auf die Antwort, die auch sogleich kam: „Doch, wollen schon! Ich dachte nur, du… willst nicht.“ „Ich bin über jede Freundschaft dankbar, die ich hier aufbauen kann, ehrlich. Also… wenn es dich wirklich interessiert?“ Scorpius schaute sein Gegenüber fragend an, der wild nickte. „Schieß los, was ist passiert?“

„Gut, hier die Kurzfassung: ich war zusammen mit Simon Grantham zum Eulenturm gelaufen, um die Post abzuschicken und traf beim Weggehen vor dem Eulenturm auf meinen Cousin, Alexander Greengrass, der mich als treulosen Verräter beschimpft hatte und gemeint hatte, dass die Slytherins künftig weder zu mir noch zu meinen Freunden freundlich gestimmt sein würden… beim Weggehen hatte er noch gedroht, dass ich, wenn ich das nächste Mal auf ihn treffen würde, Bekanntschaft mit dem Krankenpfleger machen würde… daraufhin sind Simon und ich schweigend zurück gelaufen und im Gemeinschaftsraum hat er sich sofort von mir wegbewegt und vor Ryan geleugnet, mit mir unterwegs gewesen zu sein…“, Scorpius Worte verloren sich.

„Das muss ein mieses Gefühl für dich sein.“, murmelte Connor. „Ich kenne das… auf meiner alten Schule wollte auch niemand etwas mit mir zu tun haben.“ „Wieso das denn?“, fragte Scorpius verständnislos nach. Ein bitteres Lächeln glitt über Connors Gesicht. „Weil ich dick bin“, sagte er schlicht. „Aber du bist doch ein toller Kerl!“, rief Scorpius entrüstet. „Ist doch egal, ob du ein bisschen mehr Speck auf den Rippen hast oder nicht!“ „Das sagst du“, erwiderte Connor, „aber meine alte Klasse war sehr objektiv… ich war gemobbt worden und so… deswegen hatte ich schlussendlich Privatunterricht erhalten. Es war einfach die beste Lösung… aber Freunde hatte ich noch nie… oder Leute, die mit mir befreundet sein wollen.“ Scorpius lächelte Connor zu: „Jetzt schon. Ich möchte mit dir befreundet sein.“ „Und dasselbe gilt bei mir für dich“, versicherte Connor ihm, „egal, was die anderen auch sagen.“ Scorp nickte erleichtert. „Da bin ich froh!“

Am Sonntag weihte Scorpius Violetta doch noch ein, die voller Entrüstung einige Schimpftiraden vom Stapel abließ, von denen Scorp gar nicht gewusst hatte, dass sie diese Wörter überhaupt kannte. Einvernehmlich blieben sie an diesem Tag im Gemeinschaftsraum und blätterten in ihren neuen Schulbüchern, um sich vielleicht schon vorab etwas vorbereiten zu können. Außerdem hatten sie alle keine Lust, sich gegen die Slytherins behaupten zu müssen, das schoben sie gerne auf. So verging der Sonntag ebenso langwierig und als es endlich Schlafenszeit wurde, spürte Scorpius ein aufregendes Kribbeln in seiner Bauchgegend. „Morgen geht es endlich richtig los!“, flüsterte er Connor zu. „Ja!“, sagte dieser. „Ich bin mal wirklich gespannt, wie die Lehrer so sein werden.“ Scorp nickte. „Ich auch.“

Scorpius sah sich sämtlichen Blicken ausgeliefert, sobald er am nächsten Morgen gemeinsam mit Connor die Große Halle betrat. Im Gegensatz zum Wochenende, waren dieses Mal alle Tische beinahe vollständig besetzt. Die Slytherins sahen missmutig oder feindselig drein, doch von denen konnte Scorp einfach nichts anderes erwarten. Er befürchtete, dass die Idioten aus dem Schlangenhaus jede Gelegenheit ausnutzen würden, um ihn bloß zu stellen. Und vermutlich würde er auch lange brauchen, um den richtigen Anschluss in seinem eigenen Haus zu finden. Die Blicke der anderen am Wochenende waren ihm keinesfalls entgangen. Skepsis. Misstrauen. Das würde ein hartes Stück Arbeit werden, mit einem von denen gut auszukommen, ohne dass sie gleich Vorurteile hegten.
Seufzend ließ er sich von Connor weiterzerren und als er sich an den Hufflepufftisch setzte, verrenkten sich die anderen Häuser fast die Hälse, nur um zu sehen, dass ein Malfoy, der eigentlich ein derart typischer Slytherin hätte sein sollen, wirklich nach Hufflepuff gewählt worden war und sie das ganze am ersten Abend nicht nur geträumt hatten.

Genervt langte er nach einer Schüssel und füllte sie mit Müsli und Milch. Erst, als er begann, sein Frühstück zu essen, wandten die anderen ihre Blicke ab. Ihm sollte es Recht sein. „Mach dir nichts draus.“, murmelte ihm ein blonder, gutaussehender Junge zu, der ihm schräg gegenübersaß. Scorpius betrachtete kurz nachdenklich sein Gesicht. „Dich hab ich doch beim Bahnhof gesehen- zusammen mit dieser Rothaarigen, die sich mit ihrer Mutter gezofft hatte!“, stellte er fest. „Jedenfalls denke ich, dass sie Streit hatten, ich spreche kein Französisch und weiß auch nicht, wie viel und temperamentvoll Franzosen gestikulieren.“ Der Junge lachte: „Das war Victoire, meine älteste Schwester. Und ja, sie und Maman hatten sich gestritten. Vic sitzt dort drüben.“ Er wies auf den Gryffindortisch, an dessen einen Ende tatsächlich die rothaarige Schönheit vom Freitag hockte.

„Schön, dass ihr euch scheinbar kennt, aber dürfte ich deinen Namen auch noch erfahren?“, fuhr Connor ungeduldig dazwischen. Er hatte sich eine Unmenge Pfannkuchen auf den Teller geladen und war genüsslich dabei, diese zu verschlingen. „Louis Weasley.“, stellte Genannter sich vor und deutete mit einem Kopfneigen eine Verbeugung an. Scorpius grinste amüsiert. Im nächsten Moment traf ihn etwas hart am Hinterkopf. „Danke, dass du auf mich gewartet hast!“, zischte Violetta beleidigt und setzte sich neben Connor auf die Bank. „Wir dachten, du wärst schon hier, Violetta, ehrlich.“, verteidigte Scorpius sich und rieb sich die Stelle, wo ihre flache Hand ihn so rüde getroffen hatte. Das würde ne Beule geben, er hatte vergessen, wie gut sie zuschlagen konnte...

„Schon klar!“, schnaufte sie bissig und griff nach dem Brötchenkorb. „Hey, Vi, is keine große Sache, das kann passieren. Machen wir eben ab jetzt ne Zeit aus und damit hat sich's.“, lenkte Connor sorglos ein und schob sich einen weiteren Pfannkuchen-Bissen in den Mund. Verwundert blickte sie ihn an. „Wie hast du mich gerade genannt?“ „Nascha... Violetscha ischt mir su long!“, erklärte er mit einem schlichten Schulternzucken. Sie verzog das Gesicht. „Weißt du, ich habe kein Verlangen danach, den erstaunlich unappetitlichen Inhalt deines Mundes begutachten zu müssen!“ „Tschorry.“, mampfte Connor gleichmütig und Louis und Scorpius brachen aufgrund Violettas empörtem Gesichtsausdruck in Gelächter aus.

Als es auf 9°° Uhr zuging, standen die meisten Schüler auf und machten sich auf den Weg zum Unterricht. Nur die Erstklässler hatten ihre Stundenpläne noch nicht erhalten und saßen an ihren jeweiligen Tischen mit einer gehörigen Portion Unsicherheit und Verwirrung. Doch dann tauchte Professor Mayor auf und lächelte den Übriggebliebenen zu. In der Hand hielt sie viele übereinander liegende DinA5 große Blätter. „Guten Morgen, ihr Lieben! Es tut mir und meinen Kollegen Leid, dass ihr länger auf eure Pläne warten musstet, aber es gab ein paar kleine Komplikationen. Doch nun sind wir fertig …. Wir sehen uns dann heute Abend hier wieder... ich wünsche euch einen schönen, ersten Schultag!“ Und mit einem Schwung ihres Zauberstabs verteilten sich die Stundenpläne in ihren Armen durch die ganze Halle.

Scorpius fing seinen auf und starrte begierig auf den Tag 'Montag'. Als Erstes hatten sie Kräuterkunde. Das war doch gar nicht mal schlecht … ihm fiel auf, dass alle Stundenpläne eingeschweißt waren, sodass sie nicht knicken oder schmutzig werden konnten. Zufrieden steckte er ihn ein und meinte zu Connor und Violetta: „Was ist, wollen wir los?“ Sie nickten. Zeitgleich erhoben sie sich und verließen die Große Halle. Dort begegneten sie noch einmal Professor Mayor. Violetta winkte ihr freundlich zu und lächelte. Sie lächelte mit einem Nicken zurück und verschwand um die Ecke.

„Was sollte das denn?“, Connor sah sie an, als wäre sie verrückt geworden. Eine freundlich gemeinte Geste zu einem Lehrer zu schicken, wäre ihm wohl nie in den Sinn gekommen. „Sie ist mir sympathisch.“, entgegnete Violetta knapp und ging ein paar Schritte voraus zum Portal. Sie drückte das schwere Tor auf und augenblicklich wurden ihre schwarzen Haare von einer Windböe erfasst und nach hinten gewirbelt. Connor folgte ihr, kopfschüttelnd über ihre vorhin begangene 'Tat' und Scorpius trat als Letzter hinaus. Sofort schlug ihm der Wind ins Gesicht und zerzauste sein hellblondes Haar. „Und wo sollen wir jetzt hin?“, wollte er wissen und sah sich ratlos um. „Ich glaube wir müssen hier nach rechts.“, antwortete Violetta, mit einem Unterton in der Stimme, der Scorpius mitteilte, dass sie noch immer verstimmt war. Sie ging voran, die Jungen folgten ihr mit gesenkten Köpfen, um sich gegen den Wind zu schützen.

Die Hände hatten sie in den Taschen ihrer Umhänge vergraben. „Dort unten sind Gewächshäuser. Wir sind richtig.“ „Toll“, sagte Connor mit einer Menge Sarkasmus in der Stimme. Er schien sich nicht besonders auf die erste Stunde zu freuen. „Hallo!“, begrüßte Oliver sie, als sie bei dem kleinen Ravenclaw-Grüppchen ankamen. „Freut ihr euch auch so sehr auf die erste Stunde?“ Connor blickte ihn nur verständnislos an. „Du bist ein Muggelgeborener, oder?“, fragte er. „Wie?“, nun war es Oliver, der fragend dreinblickte. „Deine Eltern sind nichtmagisch.“, erklärte Violetta schnell. „Wir nennen solche Leute hier Muggel.“

„Ah!“ „Muggelgeboren und in Ravenclaw- bei so einer Zusammenstellung ist diese Freude keine Überraschung mehr...“, murmelte Connor. „Es ist unsere allererste Stunde, ich freue mich auch drauf!“, stellte Violetta klar. „Ich mich auch.“, stimmte Scorpius zu. „Wenn es Verwandlung oder Zauberkunst wäre, okay. Darauf bin ich auch gespannt... aber Kräuterkunde? Was ist daran faszinierend? Erklärt's mir!“, verlangte Connor und blickte sie auffordernd an.

Doch noch ehe sie etwas zur Antwort geben konnten, erreichte sie ein Mann Mitte dreißig in einem weinroten Umhang, der sein dunkelbraunes Haar zurück strich (es flog ihm dennoch sofort wieder ins Gesicht) und sie alle freundlich anlächelte: „Guten Morgen, Klasse! Mein Name ist Professor Longbottom und ich bin Ihr Lehrer für Kräuterkunde! Nun, dann wollen wir gleich beginnen, nicht wahr?“ Er führte sie zu dem Gewächshaus mit der 1 und öffnete die Tür.

Erst, als der Letzte hindurch getreten war, folgte er den Neulingen und stellte sich an die Stirnseite des langen Tisches, auf dessen Oberfläche eine Reihe merkwürdig ausschauender Pflanzen standen. „Ihr könnt ruhig näher herantreten, die Pflanzen sind ungefährlich! Was ihr hier vor euch seht, ist Phaseolus coccineus oder auch- ähm- ja, Miss-?“ „Almond, Sir.“ „Miss Almond, ja?“, er nickte der Ravenclaw-Erstklässlerin zu, um ihr zu bedeuten, dass sie weitererzählen durfte. „Diese Pflanze ist auch als Feuerbohne bekannt, Sir. Sie wächst drei bis vier Meter pro Saison, ist also raschwüchsig. Sie bildet dichte, grüne Laubwände. Je nach Art gibt es weiße oder auch hellrote Blüten, die von Juni bis September blühen.“

„Wunderbar, besser hätte ich es auch nicht erklären können, fünf Punkte für Ravenclaw!“ Sie wurde rot und starrte auf ihre Schuhspitzen. Professor Longbottom lächelte, dann wandte er sich wieder der gesamten Klasse zu und meinte: „Die Farbe der Blüten heben sich deutlich vom Laub ab, wie ihr es an diesem Exemplar sehen könnt“, er deutete auf eine der zehn Pflanzen, die mit hellroten Blüten versehen war. Es war wirklich schon von weitem zu erkennen. „Es sind Bohnenfrüchte, roh sind sie giftig, aber jung und gekocht sind sie durchaus essbar. Ihr werdet sie früher oder später auch als Zaubertrankzutat kennen lernen. Kann mir jemand sagen, welche magischen Eigenschaften die Feuerbohnen haben*?“ Die Einzige, die sich meldete, war wieder die Almond. „Ja, bitte.“, nahm der Lehrer sie ein weiteres Mal an die Reihe.

„Das magische Potenzial der Feuerbohne besteht aus ihren brillanten Heilkräften.“, plapperte die Ravenclaw drauf los, „nimmt man sie gekocht zu sich, so wirken diese augenblicklich bei schweren Verbrennungen oder inneren Verletzungen.“ „Großartig, nehmen Sie weitere fünf Punkte!“, lobte ihr Kräuterkundelehrer. „Darf ich fragen, woher Sie dieses Wissen haben, Miss Almond?“ Sie biss sich verlegen auf der Unterlippe herum. „Ähm- mein Vater arbeitet seit Jahren mit diesen Pflanzen“, erklärte sie, „ich bin damit aufgewachsen.“ „Nun, dann ist es doch erfreulich, dass Sie Ihr Wissen bereits in der ersten Stunde anwenden konnten!“, gab Professor Longbottom lächelnd zurück und sie nickte.

„Was ist mit diesem fetten, um sich schlagendem Baum, von dem mein Vater mir erzählt hat?“, platzte es aus einem anderen Schüler neugierig heraus, der sich anscheinend ebenso wenig auf die farbenfrohen Gewächse vor ihm einlassen konnte, wie Connor. „Sie meinen die Peitschende Weide.“, erwiderte der Lehrer schlicht und seufzte. „Soweit ich weiß, wurde sie Anfang der siebziger Jahre gepflanzt. Der Grund ist mir nicht bekannt. Ich muss zugeben, dass ich Ihre Faszination verstehen kann, aber sein Sie bitte auf der Hut, wenn Sie sich in die Nähe dieses magischen Baumes wagen! Bis jetzt gab es leider schon zwei Schüler, die wegen ihm schwer verletzt worden waren. Der Erste nur wenige Jahre, nachdem die Peitschende Weide gepflanzt worden war, er hatte beinahe sein eines Augen verloren. Der Zweite hatte einen zerquetschten Arm als Erinnerung an eine Risikowette davon tragen müssen. Die darauf folgende Nacht war für ihn ziemlich qualvoll gewesen, denn zuerst hatten ihm alle Knochen aus dem Arm- alle- entfernt werden müssen und dann hatte unser Krankenpfleger sie über Nacht ganz neu wachsen lassen müssen, was eine schmerzhafte Angelegenheit gewesen war. Sie können ihn gerne fragen, bevor Sie sich etwas ähnlich Wagemutiges zutrauen, er geht nun in die dritte Klasse und war ein Erstklässler wie ihr, als ihm das passiert war.“ „Sicher James Potter...“, murmelte Violetta Scorpius zu und er zuckte die Schultern. Das könnte natürlich gut angehen, aber so genau interessierte es ihn auch wieder nicht. Er hatte nicht vor, jemals in die Nähe der Peitschenden Weide zu gelangen.

Nach Beendigung der ersten Stunde strömten alle wieder zum Schloss hinauf. Scorpius wollte gerade fragen, ob einer der anderen beiden wusste, was sie als nächstes hatten, doch Connor kam ihm zuvor: „Was haben wir jetzt?“ „Schau doch auf deinen Stundenplan, da steht es schwarz auf weiß!“, antwortete Violetta ihm gereizt. Connor verzog den Mund: „Musst mich ja nicht gleich so anschnauzen!“ „Ich hab dich nicht angeschnauzt!“ „Doch, hast du.“, bestimmte Scorpius. „Hey, es tut mir Leid, dass wir heut früh nicht gewartet haben, Vi. Es wird nicht wieder vorkommen, okay?“ Dieser penetrant schlechte Gemütszustand war ja nicht zum Aushalten! Ein besänftigtes Lächeln huschte über ihre Züge. „Na gut“, sagte sie gedehnt. „Findest du, Vi passt zu mir?“, fragte sie unvermittelt, als sie die Eingangshalle betraten. „Klar.“, erwiderte Scorpius. Sie nickte und ihr Lächeln wurde breiter. „Wir haben übrigens Zauberkunst.“, informierte sie die Jungen dann. So weit so gut. Jetzt war nur noch die Frage, wo das Klassenzimmer zu finden war, in dem der Unterricht stattfand.

Gerade in dem Augenblick kamen zwei Gryffindors um die Ecke und Scorp packte die Gelegenheit beim Schopf und sprach sie an: „Hey, Jungs!“ Sie drehten sich um. Beide waren ein ganzes Stück größer als er, sie mussten mindestens fünfzehn Jahre alt sein. „Was willst du, Knirps?“, blaffte ihn der Eine an. Er hatte dunkelblondes Haar, welches mit Hilfe von jeder Menge magischen Haargels wie Igelstacheln von seinem Kopf abstanden. „Könnt ihr uns vielleicht sagen, wo der Klassenraum für Zauberkunst ist?“, Scorp ließ sich nicht einschüchtern und stellte die Frage ohne jedes Zittern in der Stimme. Der Kumpel von dem Blonden flüsterte ihm etwas ins Ohr. Daraufhin grinsten beide.

„Wir können's euch auch gleich zeigen! Kommt mit“, sagte der andere und schwenkte herum. Seine tiefbraunen, schulterlangen Haare bekamen einen Hauch Leben eingebläut, als sie um seinen Kopf herumflogen. Scorp wechselte einen Blick mit Connor und Violetta, aber schließlich folgten sie den Älteren. „Wisst ihr, dass Hogwarts einhundertundzweiundvierzig Treppen hat? In allen möglichen Formen und Variationen. Lange, kurze, breite, schmale, enge, wackelige, weit ausschwingende, Wendeltreppen-“ „- Ja, wir haben's verstanden!“, unterbrach Violetta den Redeschwall des Braunhaarigen. Seine grauen Augen blitzen, aber er zuckte nur mit den Schultern und führte sie weiter.

„Dann gibt's natürlich noch tausende Geheimgänge. Und Orte, wo kaum jemand gewesen ist!“, fuhr der Blonde mit den Igelstacheln fort. „Ja? Wie interessant!“, antwortete Connor mit einem saftigen Spritzer Ironie in der Stimme. „Wieso ist denn das Klassenzimmer für Zauberkunst so versteckt? Wir sind schon durch etliche, kurvenreiche Korridore gebogen und gehen immer weiter ins Innere des Schlosses…“, sagte Scorpius misstrauisch und hielt an. „Was weiß ich, was sich die Lehrer dabei gedacht haben!“, antwortete der mit den halblangen Haaren gereizt. „Aber jetzt sind wir da. Ihr müsst in diesen Korridor hinein und am Ende ist das Klassenzimmer! Viel Spaß beim Unterricht!“
Die beiden Gryffindors warfen ihnen noch einen hämischen Blick zu und verschwanden wieder die Treppe hinunter.

„Wir sollten ihnen zurück folgen“, meinte Scorpius, „ich glaube nicht, dass sie uns richtig geführt haben!“ „Quatsch, nur weil sie nicht die Freundlichsten waren, heißt das nicht, dass sie uns reinlegen wollten.“, antwortete Connor unbekümmert und öffnete die Tür zum Korridor. Die Scharniere quietschten. „Die wurde bestimmt schon seit Ewigkeiten nicht mehr aufgemacht!“, sagte Scorp düster aber die beiden Anderen waren schon vorgegangen und so seufzte er und machte, dass er hinterher kam.

Gerade, als sie die Mitte des dunklen Flures erreicht hatten (die einzige Lichtquelle bestand aus einem breiten Streifen, der vom Ausgang hereinfiel), schlug die Tür zu und sie blieben stocksteif in völliger Finsternis stehen. „Ich hab es doch gesagt!“, rief Scorpius und rannte zurück. Er rüttelte am Türknauf, aber nichts geschah. „Ich hab es doch gesagt!“ „Du wiederholst dich!“, das war die schnippische Stimme von Violetta. „Na und?!“, fauchte er. „Beruhig dich!“, er spürte eine Hand auf seiner Schulter und versuchte das Gesicht Connors auszumachen, der jetzt direkt neben ihm stehen müsste. „Es wird alles wieder gut, wir müssen nur warten …“ „Und wie lange?“, brauste der junge Malfoy auf, „zwei Stunden? Oder doch lieber fünf Tage? Wer weiß denn schon, wie oft hier einer vorbei kommt! Diese Idioten!“ „Wir sind Idioten!“, verbesserte ihn die Stimme Violettas, „das sind Arschlöcher.“ Er lachte bitter. Das entsprach wohl der Wahrheit.

Zäh floss die Zeit dahin. Es war unglaublich langweilig, denn es gab einfach nichts zu tun. „Wisst ihr was, mir stinkt's jetzt“, sagte Connor nach einer Zeit, die Scorp wie eine Ewigkeit erschienen war (obwohl er jegliches Zeitgefühl verloren hatte), „ich schau mich hier mal um.“ „Geht schlecht ohne Licht, was?“, murrte Scorpius. Er hockte mit Violetta vor der Tür und schlug alle paar Minuten dagegen, in der Hoffnung, gehört zu werden. „Vielleicht ist in dem Zimmer dahinten ja Licht“, erwiderte Connor unbekümmert und machte sich daran, den Flur zu durchqueren.

„Halt!“, Violettas Stimme hallte an den Steinwänden wieder und er verharrte in seiner Bewegung. „Wir waren schon so dumm, und haben uns hier einsperren lassen. Wir sollten nicht auch noch in diesen Raum dort hinten gehen. Wer weiß, was dahinter lauert.“ „Du bist doch paranoid“, schnaubte Connor, „die Armleuchter haben uns eingesperrt, das ist alles.“ Er setzte sich erneut in Bewegung und nach kurzem Zögern stand Scorpius ebenfalls auf.

„Scorp!“, rief Violetta entrüstet. „Was?“, er streckte sich, „Connor hat Recht- was soll uns denn hier schon begegnen?“ „Von wem kam der Einwand, dass diese Tür wahrscheinlich seit Ewigkeiten nicht mehr geöffnet worden war?“, rief ihm Violetta in Erinnerung. „Vi, komm schon. Wer weiß, vielleicht gibt es in dem Raum noch eine andere Tür, aus der wir verschwinden können.“ Doch sie blieb standhaft: „Dann schaut nach- und falls dies so ist, könnt ihr mich ja rufen.“ Scorpius seufzte und sah zu, dass er zu Connor aufschloss, der die gegenüberliegende Tür schon fast erreicht hatte. Dieser drückte die Klinke hinunter. „Abgeschlossen“, sagte er enttäuscht.

Auch Scorp probierte es- doch auch er war nicht erfolgreich. „Schade“, seufzte er. In dem Augenblick rempelte etwas mit einem gewaltigen RUMS gegen die alte Holztür und ein angsteinflößendes Knurren drang zu ihnen hinüber. Connor und Scorpius sahen sich entsetzt an. RUMS. „Zurück, aber dalli!“, rief Connor und machte auf der Stelle kehrt, Scorpius dicht auf den Fersen. RUMS.

Ein unheilvolles Knacken ertönte und als der junge Malfoy einen Blick zurückwarf, sah er mit Schrecken, wie eine Planke der Tür heraus gebrochen war. Das Loch gab den Blick auf eine riesige Pranke frei, die wie wild gegen das Holz schlug. „Wenn wir Pech haben, bricht gleich die ganze Tür ein!“, stöhnte Violetta, „wenn wir hier lebend raus kommen, bring ich euch um!“ „Klar kommen wir hier lebend raus!“, entgegnete Scorpius, aber seine Stimme bebte. RUMS!

„HILFE!“, schrie er und hämmerte mit Leibeskräften gegen die Tür. Sofort taten die anderen Beiden es ihm nach. Ein zweites fatales Knacken am anderen Ende des Ganges. Scorps Herz schlug wild hinter seinem Brustkorb. Er wollte nicht sterben! Von Panik gepackt trommelte er gegen die Tür, obwohl seine Hände schon schmerzten. Plötzlich ertönte von der anderen Seite eine männliche Stimme, die ihm vage bekannt vorkam: „Hey? Ist da jemand drin?!“ „Ja! Beeil dich!“, brüllte Scorp. Ein drittes Brechen erreichte ihre Ohren. „SCHNELL!“

Das wütende Kläffen ließ die Drei herumwirbeln. Zwei riesige Hundeköpfe versuchten, sich durch die Tür zu quetschen. Mit hochgezogenen Lefzen knurrten sie die Erstklässler an.

TBC…

*magisches von mir zugedachtes Potenzial! :D


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