Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Die Entscheidung des Sprechenden Hutes

von Schwesterherz

@Chellie.: Haha, bei deinem ersten Satz musste ich lachen :D. Das war meine Absicht, dass auch die Leser unsicher werden, nich nur der Hut :D. Ja, Violetta ist eine treue, sehr wichtige Verbündete für Scorpius ^^. Wie wichtig Olli nun noch wird, kann ich gar nicht genau sagen :D. Bin selbst gespannt drauf ^^. Und Alexander Greengrass ist ein Aas. Das war mir von Anfang an klar :D. Also, ich hatte vor, dass Scorpius und Al jeweils ihre eigenen Freunde haben. Klar, sie haben in jedem Fall noch miteinander zu tun, das ist fest eingeplant, aber so die allerbesten Freunde werden sie nicht, denn dieser Platz wird schon von einem jeweils anderen eingenommen ^^ Ich wünsche dir viel Spaß beim neuen Chap! :) kussi :*

@Dolohow: vielen Dank! :) Hoffe, das bleibt so :D.

@klothhilde: Hey, willkommen :) Ich freue mich sehr über dein Lob! *strahl* hihi, ich hoffe nur, du liest noch weiter, nachdem du erfahren hast, wo Scorp gelandet ist.


Kapitel 4


Die Entscheidung des Sprechenden Hutes


-Scorpius-

Ein weiterer Augenblick verging, in dem der Sprechende Hut rein gar nichts sagte. Dann tönte er seine Entscheidung durch die Halle: „HUFFLEPUFF!“

Als Scorpius den Hut abnahm, registrierte er das empörte Geflüster der Schülermenge- nicht wenige sahen ihn ungläubig an. Selbst die Lehrer wirkten erstaunt. „Hufflepuff, ist das sein Ernst?“, hörte Scorpius jemanden sagen und ein anderer rief: „Der Hut wird wohl zu alt für seinen Job!“ „Ein Malfoy und Loyalität?! Das ich nicht lache! Zu Lord Voldimordi vielleicht!“, grölte einer der etwas älteren Gryffindors verächtlich. Scorpius bedachte ihn mit einem finsteren Blick, ehe er sich an den Hufflepufftisch niederließ.

Der sperrliche Applaus war schon längst vorüber. Scorpius Sitznachbarn räusperten sich und rückten- betont unauffällig- ein Stück von dem jungen Malfoy ab. Alles, was er tun konnte, war, seine undurchschaubare Maske zur Show zu tragen. Er wechselte einen Blick mit Violetta, die ihn mitleidig ansah. Sein Alptraum schien sich zu bewahrheiten. „SLYTHERIN!“, verkündete der Hut und seine Nachfolgerin ließ sich mit glühendem Gesicht am Tisch der Schlangen nieder, so, wie jeder es von ihm erwartet hätte.

Statt ihrer setzte sich nun der pummelige, dunkelblonde Junge auf den Stuhl, dem Alexander das Boot weggeschnappt hatte. Es dauerte nicht lange, bis der Hut sein Haus ausrief: „HUFFLEPUFF!“ Nun wieder war der Applaus viel lauter als bei Scorpius. „Willkommen“, sagte ein großer, rotblonder Hufflepuff und schenkte dem Neuen ein freundliches Lächeln. Scorpius hätte viel darum gegeben, auch mit so einem ehrlichen Schmunzeln begrüßt worden zu sein.

Der mollige Erstklässler erwiderte den Gruß und setzte sich neben Scorp. „Ich hoffe, die anderen gehen schneller als du, ich hab echt Hunger“, sagte er an ihn gewandt. „Nen elender Hutklemmer war er, der Malfoy.“, fuhr ein Mädchen mit einem blonden, kräuseligen Kurzhaarschnitt dazwischen, die aussah, als wäre sie eine der Oberstufenschülerinnen. Scorp schätzte sie auf sechzehn Jahre.

„Ganze siebeneinhalb Minuten brauchte der Hut, bis er ausgerechnet unser Haus ausgerufen hatte!“, fuhr sie fort und bedachte den jungen Malfoy mit einem zweifelnden Blick. Der füllige Neuankömmling erwiderte schlicht: „Soweit ich weiß, ist dem Hut noch nie ein Fehler unterlaufen. Also hat es ja wohl durchaus seinen Grund, dass er hier ist, oder?“ Bestimmt wandte er sich Scorpius zu und sagte: „Ich heiße übrigens Connor McGowan.“

Scorpius stockte, überrascht darüber, vom anderen Erstklässler angesprochen und sogar verteidigt worden zu sein. Ob er muggelstämmig war? Er wollte ihm gerade antworten, als Professor Mayor folgenden Namen ausrief: „Potter, Albus Severus!“

Sogleich kehrte in der Halle vollständige Ruhe ein. Alle Augen waren auf den gerade Genannten gerichtet. Scorpius beobachtete, wie Albus sich mit zitternden Knien durch die restlichen Verliebenden nach vorne schob. Als er den Hut auflas und sich auf den Stuhl setzte, war sein schmales Gesicht vor Verlegenheit ganz rot. Rasch stülpte er sich den Spitzhut über. Allumfassendes Schweigen. Die Zeit floss zäh dahin. Albus rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her, doch dann: „GRYFFINDOR!“

„Jaah!“, brüllten ein paar dergleichen und Scorp sah, wie ein braunhaarige Junge, den er als James Potter erkannte, freudig die Faust in die Luft stieß, während der aufbrennende Applaus ohrenbetäubend war. Als Albus Gesicht wieder zum Vorschein kam, konnte man die Erleichterung auf diesem deutlich erkennen. Noch immer etwas rosa auf den Wangen, übergab Albus den Hut an 'Robinson, Nadine' und stürmte auf den Gryffindortisch zu. Scorpius Augen folgten ihm, doch sobald er bei den Gryffindors angekommen war, war er in einem Haufen rothaariger Schüler untergegangen. Höchstwahrscheinlich weitere Weasleys, mit denen er verwandt war.

„Boa, das sind ja noch immer sieben Stück!“, maulte Connor neben ihm. „Manno, ich verhungere gleich!“ „So schnell wirst du schon nicht vom Speck fallen!“, spottete die Blonde mit den Kruselhaaren. Connor errötete, doch Scorp konterte für ihn: „Dafür würdest du die Erste sein, die zugrunde geht! Das ist keine Figur, das ist Gerippe!“, er deutete mit einem Kopfnicken auf die gertenschlanke Gestalt des Mädchens und Connor wieherte vor Lachen.

„Du hast doch keine Ahnung!“, schnaubte sie und wandte sich mit verschränkten Armen wieder der Auswahlzeremonie zu. „Jetzt sind wir quitt...“, murmelte Connor ihm aus dem Mundwinkel zu. Über Scorpius Züge glitt ein Grinsen. „Geht klar!“, antwortete er zischelnd. „Stevenson, Violetta!“, rief Professor Mayor und Scorpius Kopf ruckte nach vorne.

Mit zitternden Händen setzte seine beste Freundin sich den Sprechenden Hut auf den Kopf. Scorp bat und flehte; die Angst, sie würde einem anderen Haus zugeordnet werden, war allgegenwärtig. Doch wie sich herausstellte, war sie unbegründet: „HUFFLEPUFF!“ „Jaah!“, rief er begeistert, während Violetta sich unter tosendem Beifall neben ihm niedersinken ließ. „Super, wir sind in einem Haus!“, jubelte sie und fiel ihm um den Hals, was dafür sorgte, dass der Applaus ein rasches Ende fand. Doch wie ihm war ihr das gleich.

„Ja“, sagte er glücklich, „das ist alles, was zählt!“ Nach Shane Thomas wurde Rose Weasley- wie ihr Cousin- ebenfalls eine Gryffindor. Scorpius beobachtete, wie Albus Potter freudig aufsprang, um sie zu umarmen. Die zwei restlich verbliebenen Schüler, Jack Whiteman und Caron Winfield, wurden beides Slytherins. Damit war die letzte Entscheidung des Hutes gefallen. Eine alte Dame mit ergrautem Haar, welches zu einem strengen Dutt zusammen gebunden war, erhob sich von ihrem Platz in der Mitte des Lehrertisches.

„Guten Abend! Mein Name ist Professor McGonagall und ich bin die Schulleiterin von Hogwarts. Ich heiße Sie alle herzlich willkommen und hoffe, ein jeder neue Schüler wird eine Bereicherung für das Haus sein, in das er gekommen ist! Das neue Schuljahr wird Ihre Köpfe mit viel neuem, nötigem Wissen füllen, doch erst einmal gilt es, zu feiern! Die Auswahlzeremonie hat lange genug gedauert. Ich denke, mein Magen ist nicht der Einzige, der rumort; ich wünsche einen guten Appetit!“ Sie klatschte in die Hände und das Essen erschien auf dem Tisch.

Die Hauselfen präsentierten all ihr Können und Scorpius musste seiner Mutter Recht geben, dass deren Fähigkeiten einfach umwerfend waren. Die Platten vor ihm auf dem Tisch waren überhäuft mit Brathähnchen, Schinken, Steaks, Roastbeef, Lammkoteletts, Kartoffeln, Yorkshire-Pudding, Erbsen, Würste, Karotten und so viel mehr, dass er gar nicht alles aufzählen konnte!

„Appetit, den habe ich!“, sagte Connor und nahm sich von den Brathähnchen. „Auch was?“, er reichte sie an Scorp weiter, der sich dankbar auffüllte. „Bist du muggelstämmig?“, fragte er, nachdem er die ersten paar Bisse hinunter geschluckt hatte. „Nö- bin Halbblut. Mein Vater ist ein Zauberer, aber er hat nie Zeit für mich. Ist viel zu beschäftigt damit, hinter das Geheimnis der Liebe zu kommen...“, Connor schnaubte, „meine Mum ist andauernd dabei, mit den Zwillingen herum zu tüfteln, die sind drei Jahre alt. Und mit meiner jüngeren, sehr quengeligen, neunjährigen Schwester.“, er zuckte die Schultern. „Fragst du, weil ich dich nicht anstiere, als wärst du ein extrem seltenes Wesen aus Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind?“

„Und weil du nicht auf Distanz gehst.“, fügte Scorpius hinzu. „Wie schon gesogt...“, mümmelte Connor mit dicken Backen, „fur die Herkunmft kann man nischst und der Hut wird schon wischn, wasch er tut.“ Scorpius lachte: „Connor, du gefällst mir!“ „So sollten alle hier eingestellt sein!“, pflichtete Violetta ihm grinsend bei. „Wie ist's denn bei dir?“, wollte Connor wissen und sah sie auffordernd an.

„Reinblut. Scorpius und meine Eltern sind schon seit Jahren befreundet.“ „Wir kennen uns schon, solange wir denken können“, fügte Scorp bei, „sind wie Geschwister aufgewachsen.“ „Ist ja cool, dass ihr im selben Alter seid“, sagte Connor und biss ein ordentliches Stück Fleisch ab, „habd ihr immerhin wen in Hogwartsch. Isch war gansch allein.“ „Ja, ohne Violetta wäre das alles... weitaus weniger angenehm gewesen.“, Scorp lächelte ihr zu und sie erwiderte das Lächeln.
„Dasch kann isch wohl beschdädign.“, mampfte Connor und füllte sich noch eine Kelle Kartoffelpüree auf.

Nach dem berauschenden Festmahl und McGonagalls übliche Rede über einige Regeln rief die mit den Kruselhaaren alle Erstklässler zusammen. „Hey, mein Name ist Jessica Baker und ich bin eure Vertrauensschülerin. Wenn ihr Probleme oder Fragen habt, könnt ihr euch gerne an mich wenden. Okay- los geht's. Unser Gemeinschaftsraum ist klasse, er wird euch gefallen!“ Sie setzte sich in Bewegung und die Neulinge folgten ihr, aufgeregt miteinander tuschelnd, aus der Großen Halle.

Sie gingen durch eine Tür neben der pompösen Marmortreppe und von da aus über mehrere Treppen weiter hinab zum unterirdischen Teil des Schlossgebäudes. An einer Korridorkreuzung bogen sie nach links, liefen eine weitere Treppe hinab, benutzten eine Abkürzung hinter einem Wandvorhang und gelangten zu einem freundlichen, erhellten und sehr sauberen Gang. Scorpius fiel das Stillleben der Obstschale ins Auge; er meinte sich zu erinnern, wie sein Vater ihm einmal erzählt hatte, dass dies der geheime Eingang zur Schulküche wäre- doch er hatte keine Ahnung, wie er hinein gelangen sollte- es war ein einfaches Bild. Vielleicht hatte sein Dad sich ja auch einen Scherz erlaubt.

Sie gingen an dem Stillleben vorbei und hielten vor einem Stoß großer Fässer. Die Hungergräte mit den Kruselhaaren erklärte ihnen: „Um in den Gemeinschaftsraum zu gelangen, muss man im Rhythmus von 'Helga Hufflepuff' gegen das zweite Fass von unten in der Mitte des Stapels klopfen.“ Sie führte es ihnen vor und der Deckel des Fasses öffnete sich.

„Falls ihr im falschen Rhythmus klopft, oder ein verkehrtes Fass erwischt, blüht euch eine unangenehme Überraschung.“ Scorpius schluckte und fragte sich, aus was diese Überraschung wohl bestehen würde, doch die Vertrauensschülerin ließ keine weiteren Erläuterungen folgen, sondern kletterte in das Innere des Fasses und größtenteils schweigend liefen die Erstklässler ihr hinterher. Im Fass führte ein steiler, erdiger Gang ein kurzes Stück nach oben und direkt in den behaglich ausgestatteten Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs.

Er war mit gelben Wandbehängen und dicken, komfortablen Sesseln desselben Farbtons ausgestattet und über dem mit geschnitzten Dachsen verzierten Kaminsims hing ein Porträt von Helga Hufflepuff, das sie mit ihrem Trinkpokal zeigte. Der Raum hatte kleine, runde Fenster, die sich auf Erdgeschossebene des Schlosses befanden. Obwohl sie niedrig angebracht waren, machte der Gemeinschaftsraum einen freundlichen, heiteren Eindruck. Jessica deutete mit einem Fingerzeig auf zwei runde Türen an der Wand links von ihnen, die ausschauten, wie die Verschlüsse der Fässer.

„Dahinter befinden sich die Schlafsäle der Jungen und Mädchen. Jeder Jahrgang hat seinen eigenen Schlafsaal- und den Jungen ist es nicht gestattet, die Schlafsäle der Mädchen aufzusuchen. Zu jedem Schlafsaal gehört ein Badezimmer, was nur per Passwortabfrage zugänglich ist.“ Sie musterte die zukünftigen Hogwartsschüler und meinte: „Noch irgendwelche Fragen?“ Violetta meldete sich. „Wann beginnt hier der Unterricht?“ „Um neun.“ „Jeah“, murmelte Connor, „das ist cool!“ Scorpius nickte. Das Mädchen mit den rotblonden, seidigen Haaren hob ebenfalls die Hand. „Wie lauten die Passwörter für die Badezimmer?“

„Ich werde euch das Passwort gleich mitteilen. Die Jungen bekommen in Kürze Besuch von unserem Vertrauensschüler-“, Jessica verzog das Gesicht, als würde es ihr Zahnschmerzen bereiten, den Jungen, der das Amt offenbar inne hatte, so nennen zu müssen, „- Sonst noch was?“ Niemand meldete sich. „Gut, wenn das alles war...“, mit einem letzten Blick auf die neuen Hufflepuffs machte Jessica kehrt und verschwand hinter der linken Tür zu den Mädchenschlafsälen.

Auch Scorpius verabschiedete sich von Violetta und ging zur rechten Tür, Connor direkt hinter sich. Hinter der Tür befand sich ein schmaler, lang gestreckter Gang, der beidseitig von weiteren Türen gesäumt war. „Okay“, sagte Connor, „wo ist unsere Schlafsaaltür… ah, da ist sie ja… 1. Jahrgang….Ryan Cresswell, Simon Grantham, Scorpius Hyperion Malfoy, Connor McGowan. Na wundervoll, ein prallgefüllter Schlafsaal… was soll's.“

Er öffnete die Tür und Scorpius folgte ihm. In der Mitte des rechteckigen Raumes, geradlinig ihnen gegenüber, stand ein schwarzer Kohleofen, hinter dessen gusseiserner Tür ein Feuer prasselte. Rechts von ihnen standen vier Betten, zwei in jeder Ecke, mit jeweils einem Nachtisch daneben. Die Bettgestelle waren schwarz, die Bettdecke sowie die Vorhänge sonnengelb und die Kissen und Laken weiß. Auf der gegenüberliegenden linken Seite der Tür stand ein großer Schrank, aufgeteilt in vier Fächer.

Neben diesem befanden sich ihre Schrankkoffer. Die Wand links neben der Tür war mit zwei großen, halbrunden Fenstern versehen, die ebenso mit sonnengelben Vorhängen verziert waren, ganz ähnlich denen, die bei dem jungen Malfoy zu Hause im Wohnzimmer benutzt wurden. Alles in allem wirkte der Raum angenehm einladend auf Scorp, wie er zufrieden feststellte.

„Na, hier lässt's sich doch prima aushalten!“, kommentierte Connor die Einrichtung und warf sich auf das Bett am anderen Ende des Raumes, was dem Schrank gegenüberlag. Scorpius tat es ihm auf dem daneben liegendem Bett nach. „Ich hoffe, der Unterricht wird Morgen spannend“, sagte Connor, „nicht so ein dröges Geleier wie von meinem damaligen Privatlehrer, diesem Deppen.“ „Du hattest Privatunterricht?“, hakte Scorp erstaunt nach. Connor nickte und sein Gesicht verdüsterte sich. „Leider.“

Verwundert hob Scorpius eine Augenbraue. Nicht mal er selber hatte welchen gehabt- damit war er der Erste in seiner Familie gewesen, der zur Muggelschule gegangen war. Offenbar war er in so ziemlich allem der Erste; ein mulmiges Gefühl schlich sich bei ihm ein, als er an die Entscheidung des Hutes dachte. Hufflepuff. Was würde sein Vater dazu sagen, wenn er erfuhr, dass sein einziger Sohn ein Hufflepuff war? Gut, er hatte sich mit ihm über seine Vergangenheit ausgesprochen, das war die eine Sache. Aber diese Häuseraufteilung war noch etwas ganz anderes, da war Scorpius sich sicher.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Schlafsaaltür mit einem lauten Rumsen gegen die Wand schlug. „Hey“, sagte ein braunhaariger Junge ziemlich ruppig. „Ryan Cresswell.“ „Connor McGowan.“, stellte Genannter sich vor. „Scorpius Malfoy.“, teilte Scorp überflüssigerweise mit. „Was du hier verloren hast, weiß ich auch nicht!“, spie Ryan ihm entgegen und funkelte ihn durchdringend an.

„Halt dich von mir und meinen Sachen fern, dann mach ich dein Leben nicht zur Hölle, kapiert?!“ „He, was hat er dir getan?“, fauchte Connor. „Er existiert.“, erwiderte Ryan schroff und wandte sich von ihnen ab, um seinen Koffer neben sein Bett nahe der Tür zu stellen- das Bett, was von Scorpius am Weitesten entfernt stand. Dieser schluckte. Super Anfang.

Ohne ein Wort zu sagen, tauschte er einen ratlosen Blick mit Connor, erhob sich und fing an, seine Klamotten im Schrank zu verstauen. Als er gerade fertig war, ging die Schlafsaaltür ein weiteres Mal auf und ein schmächtiger Junge mit rotblonden, zerwuselten Haaren betrat den Raum. „N'Abend.“, murmelte er und zog sich um, ohne irgendjemandem ins Gesicht zu blicken. Wohl einer von der schüchternden Sorte. Connor und Scorpius erwiderten den Gruß, Ryan schwieg und starrte an die Decke seines Vorhanges. Es klopfte und als niemand etwas sagte, rief Scorp: „Herein!“

Ein großgewachsener Teenagerjunge, mit makellos schönen Gesichtszügen und einem kurz getragenen, braunen Haarschopf, trat ins Zimmer. „Hi, ich bin euer Vertrauensschüler. Mein Name ist Matt. Ich wollte euch nur eben das Passwort eures Badezimmers sagen.“ „Und zwar?“, hakte Scorpius nach. „Riesenkrake.“ „Gut zu wissen, dann werd ich's mal gleich anwenden“, sagte Scorpius und nahm sein Schlaf- und Duschzeug zur Hand. „Bin gleich zurück“, meinte er in Connors Richtung und trat hinaus auf den Flur, gefolgt von Matt, der den anderen noch ein schnelles „Ciao!“ zurief, um dann einen Schlafsaal weiter anzuklopfen.

Scorpius bog links ab (also in die entgegengesetzte Richtung des Gemeinschaftsraumes) und ging weiter den Gang entlang, vorbei an all den Schlafsaaltüren der anderen Jahrgänge. Vor einer Tür auf der rechten Seite, die ihn darüber informierte, dass dahinter das Bad seines Jahrganges lag, blieb er stehen. Scorpius flüsterte der Badezimmertür das Passwort zu, ehe er nach dem Türknauf griff und ihn herumdrehte. Die Tür sprang auf.

Das Bad war imposant. Weiße Kacheln und eine ganze Reihe Waschbecken mit einem durchgehenden Spiegel darüber. Auf der anderen Seite komfortabel aussehende Duschkabinen. Ihm gegenüber war ein großes Fenster, an das sich trüber Nebel drückte. Neben jeder Duschkabine hingen himmlisch flauschig ausschauende Handtücher und Schemel für die Kleidung standen bereit. Scorpius zog sich aus und huschte in eine der Duschkabinen. Als das wohltuend warme Wasser über seinen Körper lief, spürte er, wie sich seine Laune langsam wieder hob. Nichts konnte ihn besser aufmuntern, als eine wohltuende Dusche. Außer Quidditch vielleicht.

Als er mit feuchten Haaren und im smaragdgrünem Pyjama in den Schlafsaal zurückkehrte, war Simon (der mit dem rotblondem Haarschopf) gerade dabei, seine Sachen im Schrank einzuräumen. Connor hockte im buntbedruckten Schlafanzug auf seinem Bett und schrieb mit konzentrierter Miene auf einem Pergament herum, wobei er großzügig einige Tintenkleckse auf seinem Laken und seiner Nasenspitze verteilte. Und Ryan hatte sich hinter seine Vorhänge zurückgezogen.

Sich räuspernd durchquerte Scorpius den Raum und ließ sich auf sein Bett neben Connors niedersinken. „Schreibst du an deine Eltern?“, wollte er an jenen gerichtet wissen und erhielt als Antwort nur ein Nicken. Scorp beschloss, seinen Brief bis zum nächsten Tag hinauszuschieben und glitt leise unter die Decke. Eine Wärmflasche hatte bereits dafür gesorgt, dass darunter eine behagliche Temperatur herrschte. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und blickte zur Decke seines Himmelbettes hinauf.

Seine Gedanken kreisten um die Entscheidung des Hutes. Und wie es ihm mit diesem Beschluss in den nächsten Tagen gehen würde. Er verstand nicht, weshalb so viele noch der Überzeugung waren, dass sich seine Familie noch immer gerne den Dunklen Künsten widmete. Das Vorurteil würde ihm vermutlich schwer zu schaffen machen in der nächsten Zeit. Scorpius dachte an Albus Potter. Er war nach Gryffindor gekommen. Er hatte die Erwartungen erfüllt. Er hatte ohrenbetäubenden Applaus erhalten und war aufs herzlichste in seinem Haus Willkommen geheißen worden.

Die Worte seines Vaters schossen ihm durch den Kopf: „Albus Severus Potter wird dieses Jahr gemeinsam mit dir in Hogwarts eingeschult. Vielleicht wird er es als Sohn des berühmten Bezwingers Voldemort nicht unbedingt einfach haben, in Hogwarts, aber die Schüler werden ihn wahrscheinlich lieben und er wird, sobald er das erste Mal durch die Tore von Hogwarts schreitet, beliebt sein, ohne etwas dafür getan zu haben.“ Scorpius musste dem im Stillen bitter zustimmen. Genauso war es. Er spürte einen leisen Stich der Eifersucht und wusste, dass das falsch war. Albus konnte für diesen Umstand ebenso wenig, wie für seinen bescheuerten Namen- und Scorpius wusste das doch genau, konnte er doch in beiden Punkten ebenfalls ein Lied davon singen.

Also, was sollte der Neid? Das war der verkehrte Weg, um sich die Beliebtheit der Schüler anzueignen, wie sein Vater es genannt hatte. Wahrscheinlich brauchte er einfach etwas Geduld. Und es hatte einen großen, deutlichen Vorteil, dass er nicht in Slytherin gelandet war: Er musste sich nicht verstellen. Und er würde nicht auf Dauer für jemanden angesehen werden, der er nicht war. Denn wenn er nur er selbst bleiben würde- dann würden die anderen schon merken, dass ihre Voreingenommenheit zu vorschnell getroffen worden war. Und sie würden ihre Vorbehalte fallen lassen und ihn als den akzeptieren, der er war.

Das Gesicht Violettas schlich sich in seinen Geist und ihre Worte an ihn, nachdem er ihr von dem Vater-Sohn Gespräch erzählt hatte: „Ich glaube dein Vater hat ganz Recht, dass viele skeptisch sein werden. Aber du gehörst einer neuen Generation an, Scorp… du hast nichts mit den Verbrechen der damaligen Zeit zu tun, du bist in diese Familie und in diese Situation hinein geboren worden. Du bist ein toller Mensch! Und das werden sie merken, keine Sorge.“ Seine Lippen formten ein Lächeln. Sie hatte Recht. Und solange sie zu ihm halten würde, würde er alles schaffen. Ganz sicher.

TBC


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg