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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die BĂĽrde der Vergangenheit - Die erste Zugfahrt

von Schwesterherz

@chellie.: Wow, wieder so ein Riesenkommi :). Ich habe mich echt gefreut! <3 Irgendwie war es mir von vorneherein klar, wie Scorp hinter das Geheimnis kommen sollte. ^^ Schön, dass mir die Stelle gelungen ist :D. Die Sache mit den verschiedenen Sichtweisen: ich weiß noch nicht, ob Dracos Sicht eine Ausnahme bleibt. Bis jetzt sind alle weiteren Kapitel aus Scorp's Sicht. Aber man weiß ja nie?! :D Ja, das mit dem Beschränken auf das Nötigste war gar nicht so einfach xD. Aber in Hogwarts holt Scorp ja eh die Vergangenheit ein ;). Eigentlich ist Draco in meiner Vorstellung als Vater so, wie ich ihn dort beschrieben habe. Ich denke auf alle Fälle, dass er sich verändert hat- und dass er auch sein Denken verändert hat. Immerhin waren das einschneidende Erlebnisse in seinem 16/17 Lebensjahr.. Draco arbeitet als "Vergissmich" in der Abteilung für Magische Unfälle und Katastrophen. Ach so und ich sehe immer zu, dass die Kapitel nie zu lang werden... durchschnittlich sind sie 4-7 Seiten lang ;). So und nun viiel Spaß :D.

Kapitel 3

Die erste Zugfahrt


Scorpius

Der Juli zog dahin mit milden aber nicht gerade sommerlichen Temperaturen. Scorpius traf sich häufig mit Violetta, spielte mit ihr Quidditch oder verabredete sich mit seinen Muggel-Freunden Maikel und Kevin. Es war alles wie immer. Und doch konnte er nicht abstreiten, dass das Gespräch mit seinem Vater und das daraus entstandene Wissen ihn verändert hatten.

Er war ruhiger geworden, ein wenig verschlossener und nachdenklicher. Er freute sich noch immer auf Hogwarts, doch nun schwang auch immer das Gefühl der Sorge mit, sobald er an das Zaubererinternat dachte. Als der Monat sich dem Ende entgegen neigte, wurde er immer unruhiger.

Nervös tigerte er am dreiundzwanzigsten Juli in seinem Zimmer auf und ab. War es normal, dass die Hogwarts-Briefe so spät kamen? Oder war denen irgendein Fehler unterlaufen? Vielleicht wollten sie keinen Malfoy an ihrer Schule haben?!? Er wollte nach Hogwarts, klar, jedes Kind, ob Zauberer oder Hexe, wünschte sich nichts sehnlicher.

Aber er hatte auch Angst. Angst, dass die anderen nicht erkennen würden, dass er anders war. Furcht davor, als Ausgestoßener in Hogwarts leben zu müssen, ohne die Chance zu erhalten, die Verhältnisse aufzuklären. Er wollte kein Außenseiter sein!

Aber vor allen Dingen hatte er Angst, nach Slytherin zu kommen. Scorp tickte zwar anders, als sein Großvater, oder sein Vater zu seiner Zeit, aber jeder Malfoy war bisher nach Slytherin gekommen. Er hoffte nur von ganzem Herzen, dass er diese Tradition brechen würde. Das hieß, wenn der Brief denn kommen sollte.

Am nächsten Morgen gegen neun, als Scorpius gerade sein zweites Brötchen schmierte, erschien ihre Hauselfe Tinkerbell in der Küche und sagte: „Ich habe hier zwei Schreiben für Master Malfoy und ein Schreiben für den jungen Mr. Scorpius Malfoy.“ „Sehr schön, Tinkerbell. Gib sie mir.“, antwortete Scorps Vater ruhig, obwohl Ersterer heraushören konnte, dass auch er aufgeregt klang.

Scorp war eher nervös. War es tatsächlich das Schreiben, was er erhoffte? Sein Dad nahm Tinkerbell die Briefe ab und reichte ihm einen Umschlag, der schwerer war, als er aussah, wie Scorp rasch bemerkte. „Ich denke, er ist es. So hat meiner damals auch ausgesehen.“, murmelte sein Dad. Scorpius drehte den Brief und erkannte das Siegel von Hogwarts. Der Brief war da!


HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI

Schulleiterin: Minerva McGonagall
(Orden des Merlin Erster Klasse, Mitglied Internationale Vereinigung d. Zauberer)

Sehr geehrter Mr. Malfoy,
wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September 2017. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31. Juli.

Mit freundlichen Grüßen

Stephen Robards
Stellvertretender Schulleiter

Über Scorpius Gesicht glitt ein Strahlen. „Ich bin angenommen!“, verkündete er ausgelassen. „Natürlich, warum solltest du nicht?“, entgegnete Draco, mied es jedoch, ihm in die Augen zu sehen. Scorpius wusste, dass ihm ebenfalls aufgefallen war, dass in ihm eine Veränderung vorgefallen war und er vermutete, dass sein Vater sich schuldig fühlte.

Aber er hatte mit sechzehn sicherlich nicht abschätzen können, welch weitreichende Konsequenzen sein Handeln einmal haben würde, also war es aus Scorpius Sicht völlig unsinnig, sich zwanzig Jahre danach noch darüber den Kopf zu zerbrechen.

Er jedenfalls machte seinem Vater keine Vorwürfe. Im Gegenteil, er war ihm dankbar für seine Offenheit und Ehrlichkeit. Denn es wäre für Scorpius wesentlich schlimmer zu ertragen gewesen, wenn er erst in der Schule von der Vergangenheit seiner Familie, insbesondere die seines Vaters, erfahren hätte.

Am darauf folgendem Nachmittag fand Violetta Scorp mal wieder teilnahmslos auf seinem Bett liegend und seine Eule Nicolas (Violetta hatte dem Vogel diesen Namen gegeben) beim Putzen beobachtend. Er schaute nur kurz auf und als er sie erkannte, wanderte sein Blick zurück zu dem Tier. „Hi“, sagte er leise.

„Scorp… was ist denn los?“, fragte sie besorgt und setzte sich zu ihm auf den Bettrand. „Nichts, alles okay.“, murmelte er abwesend.
„Scorpius Hyperion Malfoy!“ Violetta klang wirklich zornig und Scorpius biss sich auf die Unterlippe und schaute auf. Eisgau traf auf rehbraun.

„Du bildest dir doch nicht wirklich ein, dass mir deine Abwesenheit nicht auffällt, oder?“, fuhr sie ihn an. „Seit deinem abrupten Verduften an deinem Geburtstag bist du so seltsam! Ich möchte erfahren, was los ist, ist das zu viel verlangt?!“ Er seufzte und lächelte matt.

„Entschuldige… nein, es ist nicht zu viel verlangt… na ja… du weißt ja, dass Dad und ich… über unsere Familie gesprochen hatten…“, er stockte. Wenn sie es erfahren würde… würde sie gehen? Für immer? Ein großer Kloß bildete sich in seinem Hals. Sie war die einzige magische Freundin, die er hatte. Und die längste sowieso.

Wieder suchte er ihren Blick. Mit einer Geste forderte sie ihn auf, weiter zu reden und so berichtete er zögernd die Details des privaten Vater-Sohn Gesprächs am Abend seines elften Geburtstages. Nachdem der letzte Satz gesprochen war, regierte zunächst einmal eine unheimliche Stille über den Beiden.

Scorpius atmete kurz tief durch und betrachtete eingehend seine Hände, die ineinander verknotet auf seinen Schenkeln ruhten. „Jetzt kann ich dein Verhalten endlich nachvollziehen.“, beendete Violetta schließlich das Schweigen. „Ich glaube, mich würde so eine Familienvergangenheit auch aufwühlen.“ Scorp seufzte.

„Ich hab mich so auf Hogwarts gefreut…“, murmelte er. „Und jetzt? Werden sie mich akzeptieren? Den Sohn eines Todessers?“ „Ich weiß nicht, ob sie dich sofort respektieren werden.“, antwortete Violetta ehrlich. „Ich glaube dein Vater hat ganz Recht, dass viele skeptisch sein werden. Aber du gehörst einer neuen Generation an, Scorp… du hast nichts mit den Verbrechen der damaligen Zeit zu tun, du bist in diese Familie und in diese Situation hinein geboren worden. Du bist ein toller Mensch! Und das werden sie merken, keine Sorge.“

Bevor er wusste, wie ihm geschah, fand er sich in Violettas Armen wieder. Eine Weile verharrten sie so, bis er wieder etwas Abstand aufbaute. „Danke“, sagte er. Es kam aus tiefstem Herzen. Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Hey! Dafür sind Freunde doch da!“

Der August verflog geschwind. Der Höhepunkt des diesen war natürlich der Einkauf in der Winkelgasse, bei dem Scorpius seinen eigenen Zauberstab erhielt; Drachenherzfaser, zwölfeinhalb Zoll, Weidenholz. Der junge Mr. Ollivander, Neffe des vorherigen Besitzers, hatte ihm erklärt, dass das Holz der Weide sehr biegsam und geschmeidig war und dass Weide trösten würde und Beistand leisten würde, um Leiden zu meistern und Schwierigkeiten zu überwinden. Dafür stand sie zumindest im naturmedizinischen Sinn.

Als Scorp am ersten September die Augen aufschlug, brodelte eine aufgeheizte Mischung an Emotionen in seinem Innern. Er war nervös, aufgewühlt, erwartungsvoll... und angespannt. Gedankenlos zog er sich an und achtete umsichtig darauf, seinen Zauberstab im Bund seiner Jeanshose zu verstauen. Als er die Küche betrat, blickte sein Vater zu ihm hinüber und verschluckte sich vor Lachen an seinem Kaffee. „Du trägst dein
T-Shirt auf Links.“, informierte ihn seine Mum und Scorpius blickte verwirrt an sich hinab, ehe er selbst anfing zu lachen, und seinen Fehler korrigierte.

Das Frühstück brachte er ähnlich zerfahren hinter sich und schon war es an der Zeit, seinen Koffer und den Käfig mit dem aufgeregt schuhuendem Nicolas zur Hand zu nehmen und zum Bahnhof zu reisen. Mit heftig pochendem Herzen ergriff er den Arm Astorias und gelangte mit ihr Per Seit-an-Seit apparieren zum Bahnhof King's Cross. Wenige Sekunden darauf erschien Draco neben ihnen.

„Wartet, ich hole eben einen Gepäckkarren“, sagte er und verschwand hinter einer fünfköpfigen Familie, von denen drei einen Rotschopf besaßen. Sicherlich welche von den Weasleys. Neugierig beobachtete Scorpius, wie die offenbar Älteste der drei Kinder sich mit der blondhaarigen Mutter zankte- er verstand kein Wort, denn beide sprachen auf schnellem Französisch miteinander.

Wütend wischte das Mädchen sich ein paar lange, rote Haarsträhnen aus dem Gesicht, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten. „J'ai dix-sept ans, maman!“, fauchte sie gerade, als sie aus Scorpius Hörweite verschwanden. „So, ich helfe dir beim Aufladen.“, meinte Draco, der Scorp somit von dem Streitgespräch ablenkte. Koffer und Käfig fanden ihren Platz auf dem Karren und weiter ging es zum Hogwarts-Express.

Es dauerte nicht lange, bis sie die Mauer erreichten, hinter der sich das Gleis 9 ¾ verbarg. „Du zuerst, mein Sohn?“, fragte Scorpius Dad und sah ihn auffordernd an. Er nickte, packte seinen Gepäckkarren fester und schaffte es beinahe ohne Zögern, das geheime Tor zu passieren.

Als er aufblickte, erkannte er die riesige, scharlachrote Lok, mit der er nach Hogwarts reisen würde. Der Bahnsteig war durch dichten, weißen Dampf verschleiert, der aus dem Schornstein der Lokomotive paffte. Es herrschte ein dichtes Gewusel, was mehr durch den Lärm erkennbar war, denn wegen des Nebels waren alle Anwesenden, ob Eltern, Kinder oder Teenager nur als verschwommene Gestalten auszumachen.

Mit halb offenem Mund trat Scorpius ein wenig beiseite, um den nachfolgenden Leuten platz zu machen. Kurz darauf waren seine Eltern an seiner Seite. „Dann wollen wir mal...“, murmelte Draco und die kleine Familie setzte sich erneut in Bewegung. Bei den hinteren Waggonreihen blieben sie stehen und Scorpius hievte mithilfe seines Vaters den Koffer und den Eulenkäfig auf den Zug. Nachdem das erledigt war, biss er sich nervös auf der Unterlippe herum und schaute sich um, in der Hoffnung, ein ganz bestimmtes, vertrautes Gesicht auszumachen.

Da lichteten sich die Nebelschwaden für einen Augenblick und Astoria flüsterte ihrem Mann zu: „Draco, sieh mal.“ Sie wies mit einem angedeuteten Kopfnicken auf eine etwa fünfzig Meter entfernte Stelle hin. Dort stand Harry Potter mit seinen drei Kindern und seinen Freunden Hermine und Ron Weasley und deren Sprösslingen. Scorpius Dad nickte ihnen kurz zu und wandte sich wieder ab. Scorp warf einen Blick auf seinen zukünftigen Mitschüler, den zweitjüngsten Sohn des berühmtesten Zauberers der Welt.

„Wirklich erstaunlich, wie sehr er seinem Vater vom Aussehen ähnelt.“, murmelte Draco. „Na, schau dir unseren Sohn an.“, antwortete Astoria und ein amüsiertes Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, „er hat auch viel Ähnlichkeit mit dir.“ „Das ist richtig.“, stimmte Scorpius Dad ihr zu und beide Eltern sahen auf ihren einzigen Erben hinab.

„Nur, damit das klar ist, Scorp...“, der Angesprochene schaute zu seiner Mutter auf, die ihm eine Hand auf die Schulter legte und sich ein wenig zu ihm hinabbeugte, „sieh es bitte nicht als deine Pflicht an, ins Haus Slytherin gelangen zu müssen. Ich habe keine Ahnung, wofür der Sprechende Hut sich entscheiden wird, aber du kannst ihm vertrauen. So, wie ich es tue. Ja?“ Scorp nickte. Er wollte gerade etwas erwidern, als eine ihm wohl bekannte, aufgekratzte Stimme zu ihnen hinüber wehte: „Na endlich, da seid ihr ja!“

Einen Moment später schon stand Violetta mit ihren Eltern neben ihnen und Scorpius sah seine beste Freundin erleichtert an. „Wir dachten schon, wir finden euch gar nicht mehr!“, lachte Mr. Stevenson vergnügt. „Ich habe meinen Koffer schon im Zug verstaut“, sagte Violetta. Freudestrahlend blickte sie Scorp an, der ihren Frohmut nur erwidern konnte, obwohl er nach wie vor nervös war.

„Gut, es wird Zeit.“, stellte Draco fest, „in fünf Minuten geht's los!“ Astoria schloss ihren Sohn in die Arme. „Pass auf dich auf, und hab viel Spaß. Wir sehen uns an Weihnachten.“ „Mach's gut, Ma.“, murmelte Scorpius und umarmte seinen Vater. „Ich schreibe euch.“ Gemeinsam mit Violetta stieg er in den Zug. Mr. Stevenson schloss die Tür hinter ihnen.

„Bis Weihnachten, Schatz“, sagte seine Frau, in deren Augen es verdächtig schimmerte. Violetta grinste ihrer Mutter fröhlich zu: „Mach dir um mich keine Sorgen, Mum!“ Der Zug setzte sich in Bewegung. „Bis bald!“, riefen Scorp und seine beste Freundin zugleich und winkten ein letztes Mal, ehe der Zug um eine Kurve bog und ihre Eltern nicht mehr zu sehen waren.

Scorp atmete tief durch. Die Vorfreude pulsierte ebenso in ihm, wie die Unsicherheit und die Furcht. So völlig ahnungslos ins Ungewisse zu fahren konnte er nicht wirklich als angenehm bezeichnen. Trotzdem überwiegte gerade die Vorfreude. „Na komm“, sagte Violetta, „ich bring dich zu meinem Abteil.“ Scorpius nickte und packte den Henkel des Käfigs und die Schlaufe des Koffers.

Es war schon ziemlich anstrengend, mit der ganzen, schweren Ausstattung durch die eher engen Gänge des Zuges zu laufen, deswegen war er froh, als Violetta relativ zügig ein leeres Abteil betrat, in dem nur ihr Koffer und ein Katzenkorb zu finden waren. Mit vereinter Kraft bugsierten sie Scorps Schrankkoffer auf die Ablage. Nicolas Käfig kam auf einen der freien Sitzplätze. Scorp setzte sich dem Katzenkorb gegenüber, hinter dessen Gitterstäben ihn ein bernsteinfarbenes Augenpaar anstarrte.

„Du hast mir gar nicht erzählt, dass du eine Katze bekommen hast.“, meinte Scorpius und lächelte dem schwarzweißen Stubentiger zu. „Das war auch ein Überraschungsgeschenk von heut früh.“, antwortete Violetta und lachte. „Es ist ein Kater. Erst sieben Monate alt.“

„Hast du schon einen Namen für ihn?“, wollte Scorpius wissen. „Noch nicht“, sagte seine Freundin und schüttelte den Kopf, „aber mir wird schon noch was einfallen.“ „Oder ich kann mich revanchieren.“ „Wofür?“, fragte sie verwundert. „Nicolas“, sagte Scorpius schlicht.

In diesem Augenblick öffnete sich ihre Abteiltür und sie wandten zugleich die Köpfe. Am Eingang stand ein hochgewachsener Junge mit schokobraunen Haaren, die ihm in die Augen fielen und auffallend grauen Augen.

„Entschuldigung, ist hier noch frei? Die restlichen Abteile sind voll.“ Er machte einen verunsicherten Eindruck. Vermutlich war er ebenfalls ein Erstklässler. „Sicher.“, Scorp stand auf. „Warte, ich helfe dir mit dem Koffer.“ Zu zweit schafften sie es, das Ungetüm zu verstauen. „Danke“, keuchte der Junge.

„Ich heiße Oliver. Oliver Evans.“, stellte er sich vor. „Ich bin Violetta Stevenson und der freundliche Helfer hier heißt Scorpius Malfoy“, sagte Violetta. Scorp achtete sorgsam auf die Reaktion des Neuankömmlings, doch jener ließ sich nichts anmerken. Oliver setzte sich gegenüber Violetta nieder. Auch Scorp kehrte zu seinem Platz zurück.

„Das ist alles so anders für mich.“, gestand Oliver und blickte auf seine Knie. „Seit ihr, hm... äh, wie sagt man denn-“ „-magisch aufgewachsen?“, fiel Violetta ihm ins Wort und er nickte. „Sind wir.“, bestätigte sie. „Scorp und ich kennen uns schon, seit wir denken können. Unsere Eltern sind seit Jahren befreundet. Und alle vier sind Zauberer, beziehungsweise Hexen.“

„Wow“, staunte der Braunhaarige, „ich habe erst letzten Monat erfahren, dass ich ein Zauberer bin. Das war absolut... verschroben. Steht da so ein komischer Kauz bei einem im Wohnzimmer und behauptet mal eben, dass Zauberei existiert und ich auf eine Schule gehen soll, die mir das Zaubern lehrt... total merkwürdig.“ „Kann ich mir denken.“, murmelte Scorpius. Er war ein Muggelgeborener. Kein Wunder, dass er mit seinem- Scorps- Namen nichts anfangen konnte.

„Du hast also gar keine Magier in deiner Familie?“, vergewisserte der junge Malfoy sich. „Nee“, sagte Oliver, „bin der Erste.“ „Und wie reagierten deine Eltern darauf?“, wollte Violetta wissen. „Hm, sie meinten, sie hätten schon immer geahnt, dass ich nicht ganz normal bin. Bin von den anderen Kindern auch gemieden worden, wegen so seltsamen Zwischenfällen. Ich hoffe, das wird jetzt anders... wie heißt diese sagenhafte Schule noch?“

„Hogwarts.“ „Ich bin wirklich gespannt... ist es selten, dass dort Schüler aufgenommen werden, deren Eltern nicht Hexe und Zauberer sind?“ „Nein, das kommt relativ häufig vor.“, antwortete Violetta. Scorp und sie tauschten einen amüsierten Blick. Diese Ausfragerei würde wahrscheinlich noch die ganze Fahrt über so weiter gehen.

Und sie behielten Recht. Sie erklärten dem wissbegierigem Oliver alles Mögliche, von den unterschiedlichen Süßigkeiten der magischen Welt (er war ganz fasziniert über die davon hüpfenden Schokofrösche und angeekelt als er von Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung probierte und sogleich eine Bohne erwischte, die nach Seife schmeckte) bis hin zu den Utensilien, die Zauberer so benutzten (besonders interessant fand Oliver die Einzelheiten über die Anfertigung der Zauberstäbe, wobei Scorp und Violetta da auch nicht viel zu sagen konnten).

Als es schließlich Zeit wurde, die Umhänge über zu ziehen, waren sie bei Sportaktivitäten angelangt. „Zauberer und Hexen spielen Quidditch“, sagte Scorpius, nachdem er sich den schlichten Hogwartsumhang übergeworfen hatte, „das ist ein Sport, bei dem man auf Besen fliegt, weit oben in der Luft. Es gibt zwei Teams aus je sieben Spielern und für jede Mannschaft auf je einer Seite des Stadions drei Ringe in circa zwanzig Metern Höhe, das sind die Tore. Ein Treffer gibt zehn Punkte, bewacht werden die Ringe vom sogenannten Hüter.“

Violetta fuhr die Erläuterung fort: „Die anderen Positionen heißen Jäger, das sind die, die versuchen, eines der Tore des gegnerischen Teams zu treffen, Sucher, das sind die, die den goldenen Schnatz jagen- einen der drei Bälle, der das Ende des Spiels bestimmt- und Treiber, das sind die, die sich um die Klatscher kümmern- das sind Bälle, die versuchen, Spieler vom Besen zu knocken- und die Treiber sorgen dafür, dass ihre eigene Mannschaft nicht zu Schaden kommt.“ „Da schwirrt einem der Kopf“, lachte Oliver, „klingt aber wesentlich spannender, als Fußball!“

„Allerdings!“, erwiderte Violetta, „Scorp und ich sind beide eingefleischte Quidditchfans und das hat auch seinen Grund. Alle vier Jahre gibt es sogar Weltmeisterschaftsspiele. Und in Hogwarts spielen die vier Häuser um den Quidditchpokal. Leider dürfen Erstklässler noch nicht in die Mannschaft!“ „Vier Häuser, was-?“, begann Oliver, wurde jedoch von einer monotonen Frauenstimme unterbrochen: „Wir kommen in Kürze in Hogsmeade an. Bitte lassen Sie Ihre Koffer im Zug!“ „Oh!“, rief Violetta. Sie und Scorpius tauschten einen aufgeregten Blick. Der Zug rollte langsam aus und kam schließlich mit einem kleinen Ruck zum Stehen.

„Auf geht's, was?“, murmelte Scorp und erhob sich. Er hatte das Gefühl, versehentlich etwas äußerst Wuseliges verschluckt zu haben. Er klemmte sich den Eulenkäfig unter den Arm, Violetta griff nach dem Katzenkorb und schon drängte die Masse sie hinaus auf den Bahnsteig von Hogsmeade. „Erstklässler hier rüber! Erstklässler zu mir!“, rief die Stimme eines monströsen Kerls, dessen riesige Gestalt sich deutlich in der Dämmerung von denen der Schüler abhob.

„Dort sollen wir hin?“, murmelte Oliver und sein Unbehagen war merklich herauszuhören. „Ja, dort sollen wir hin.“, bestätigte Violetta, die sich als Erstes von ihnen in Bewegung setzte. „Al! Rose! Schön, euch zu sehn! Alles gut?“, fragte der Riese und Scorpius sah, wie Harry Potters Sohn mit einem nervösen Lächeln nickte.

Scorps Blick war nicht der Einzige, der auf ihn gerichtet war, beinahe alle Augenpaare sahen zu dem Schwarzhaarigen hinüber. „So, alle da? Dann will ich mich mal vorstellen: Hallo, allerseits, mein Name ist Rubeus Hagrid. Ich bin der Wildhüter von Hogwarts und außerdem Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe. Gut, sind alle beisammen? Dann geht's los!“

Die kleine Traube folgte dem Halbriesen auf einen gewundenen, steilen Pfad, der von Tannen umgeben war. Es war so düster, dass Scorpius mehrmals stolperte. Doch er merkte rasch, dass er nicht der Einzige war, dem das passierte. „Ihr könnt gespannt sein- nur noch um diese Biegung hier und ihr werdet das erste Mal in eurem jungen Leben Hogwarts zu Gesicht bekommen!“, rief Hagrid von vorne und Scorp spürte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann. Atemlos bog er um die Ecke und riss überwältigt die Augen auf.

Neben ihm stieß Violetta ein entzücktes „Oh!“, aus, so wie viele andere der Erstklässler ebenso. Sie standen am Ufer eines großen, dunklen Sees dessen Wellen sachte ans Ufer plätscherten. Auf der gegenüberliegenden Seite, am Gipfel eines gigantischen Berges, ruhte Hogwarts und glitzerte ihnen gemeinsam mit dem faszinierendem Sternenzelt entgegen.

„Sagenhaft!“, hauchte Albus hinter ihm. Scorpius betrachtete die ganzen Zinnen und Türme und dachte, dass nie auch nur die ausführlichste Erzählung seiner Eltern an das Original herangereicht hatte. „Phantastisch!“, tönte die aufgeregte Stimme einer Erstklässlerin zu ihm hinüber. „Al…die nächsten sieben Jahre werden phänomenal!“ Da gab Scorp ihr im Stillen Recht.

„Gut, weiter geht's! Aber nicht mehr als vier Leute in ein Boot, verstanden?“ Hagrid deutete auf ein Dutzend kleiner Boote, die am Ufer befestigt waren. Scorpius kletterte etwas ungeschickt in das Boot, was ihm am nächsten war. Violetta folgte, flott und ohne Schwierigkeiten. Oliver sprang auch zu ihnen. Gerade wollte ein weiterer, ziemlich molliger Junge mit dunkelblonden, halblangen Haaren sich überwinden und hob sein Bein, um es ins Boot zu stellen, als ein schwarzhaariger Erstklässler ihn beiseite drängte und an seiner Stelle den letzten Platz einnahm.

„Loser!“, formte er lautlos mit den Lippen und grinste. Der Andere ließ den Kopf hängen. Scorpius stöhnte innerlich auf- er kannte diesen unverschämten Erstklässler- nicht wirklich gut, aber für seinen Geschmack gut genug. „Sitzen alle? He, Junge, da drüben kannst du dich noch hinzusetzen. Alles klar? Gut. VORWÄRTS!“ Die Boote setzten sich in Bewegung. Scorpius spürte, wie die Nervosität und Unsicherheit in seinem Innern mit jedem Meter, den sie hinter sich brachten, zunahm.

„He, Scorpius, hab dich mit deinem Malfoyhaar gleich erkannt.“, grinste der ungebetene Schiffsgenosse. „Tag auch, Alex.“, brummte Scorp eher missmutig. Alexander Greengrass war sein einziger Cousin und er konnte ihn nicht ausstehen. Früher hatte er immer mit ihm spielen müssen und Weihnachten war jedes Mal schrecklich gewesen, weil Alexander immer sein Spielzeug hatte kaputtmachen wollen. Irgendwann hatten ihre Mütter einen ausgedehnten Streit gehabt und von da an hatte Scorpius sich nur noch selten mit seinem Cousin abgeben müssen. Dass dieser im selben Jahr wie er nach Hogwarts kam, hatte er ganz vergessen.

„Violetta, du hast dich ja ordentlich verändert, seit wir uns zuletzt gesehen haben!“, wandte Alex sich an Scorpius Freundin. „Und du hast noch immer dasselbe Eselsgesicht wie damals.“, konterte Violetta ungerührt und Alex verzog ärgerlich sein Gesicht.
„He, wir sind gleich da!“, rief Oliver neben ihm und er hatte Recht. „Köpfe runter!“, rief Hagrid, als sie die ersten Felsen erreichten und sie duckten sich. Sie schienen durch einen Vorhang aus Efeu zu gleiten, der sich direkt vor den Felsen auftat, schwammen durch einen dunklen Tunnel und erreichten schlussendlich einen unterirdischen Hafen, an dem sie alle aus den Booten kletterten.

Im Anschluss folgten sie Hagrid einen Felsgang empor, kamen auf einer feuchten Wiese wieder heraus und gingen eine lange Steintreppe hinauf. Vor dem riesigen Eichentor des Schlosses blieben sie schließlich stehen. „Alle noch beisammen?“, Hagrids Lampe flog über die Köpfe der zukünftigen Hogwartsschüler hinweg. „Na dann.“ Er hob seine gigantische Faust und klopfte ein paar Mal an das Schlosstor.
Ab dem Augenblick kam es Scorpius so vor, als würde alles in doppelter Geschwindigkeit passieren.

Eine junge Lehrerin nahm Hagrid die Erstklässler ab und führte sie- nachdem sie ihre Tierkäfige und -körbe neben der Marmortreppe abgestellt hatten- in eine Kammer, wo sie sie über die vier Häuser und ihre Eigenschaften und einige Regeln aufklärte. Sobald das geschehen war, bat sie sie, sich in einer Reihe aufzustellen und ihr zu folgen. Scorpius fädelte sich zwischen Violetta und Alex ein.

Sie marschierten im Gänsemarsch aus der Kammer zurück in die imposante Eingangshalle und von da aus in die Große Halle, wo schon alle Schüler ab der zweiten Klasse versammelt waren- und die Erstklässler anglotzten. „Bleibt hier stehen“, sagte die junge Lehrerin, die sich als Professor Mayor vorgestellt hatte, und trat auf das Lehrerpodest neben einem alten Stuhl auf dem der sprechende Hut thronte.

Scorpius hatte einen Moment, um den bizarren Ort auf sich wirken zu lassen- die Halle wurde von tausenden Kerzen beleuchtet, die über den Köpfen der Masse schwebten und an der verzauberten Decke funkelten ebenso die Sterne, wie draußen. Er bemerkte, dass viele Schüler die Hälse reckten, um einen besseren Blick auf die Neuankömmlinge zu haben- doch nicht wegen ihm, sondern wegen Albus Potter.

Der junge Malfoy musterte den Schwarzhaarigen aus den Augenwinkeln und stellte fest, dass dieser auch sehr nervös wirkte. Er schluckte. Auf ihnen beiden lag eine große Erwartung. Was, wenn der Hut ihnen ihren Wunsch nicht erfüllte? In diesem Moment begann der sprechende Hut sein Gedicht vorzutragen.

Scorp wusste, es war unhöflich, aber seine Sorgen wuchsen, sodass er dem Gedicht kein Gehör schenkte. Wenn er nun ein Slytherin wurde? Wie furchtbar würden die nächsten Jahre werden! Alle würden ihn für jemanden halten, der er nicht war … und er würde nicht mehr an Violettas Seite sein, denn es war doch ausgeschlossen, dass sie eine Slytherin wurde. Oder? Es würde schon schlimm genug sein, wenn sie in unterschiedliche Häuser eingeteilt werden würden…doch wie hoch waren seine Chancen überhaupt? Er wurde immer unsicherer, je länger das Abwarten dauerte- wieso sollte gerade er die berüchtigte Ausnahme der Regel sein?

Scorpius wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Applaus für den Sprechenden Hut ertönte. Verlegen, dass er diesem nicht zugehört hatte, klatschte er mit. Professor Mayor entrollte ein langes Pergament und sagte: „Ich werde nun diese Liste vorlesen…und wenn euer Name auftaucht, kommt bitte nach vorne und setzt euch den Hut auf…gut, Almond, Serina!“

Mit wenigen Schritten hatte Genannte sich durch ihre zukünftigen Mitschüler geschoben und sich den Hut geschnappt. Sie setzte sich auf den Schemel und stülpte ihn über. Sie wirkte sehr erfolgssicher und als der Hut nach wenigen Augenblicken „RAVENCLAW!“ ausrief, schien sie überaus zufrieden zu sein. Der zweite Tisch von Links brach in übermütigen Beifall aus.

Scorpius seufzte. Er wollte sich nicht vorstellen, wie die anderen aus seinem Haus reagieren würden, wenn er nicht nach Slytherin kommen sollte. „Cresswell, Ryan!“, ein braunhaariger, relativ breitschultriger Junge nahm den Platz von Serina ein. „HUFFLEPUFF!“ „Cromwell, Floretta!” Ein Mädchen mit seidig glänzendem, rotblondem Haar schwebte an Scorp vorbei. Kurz darauf verkündete der Hut, dass auch sie eine Hufflepuff wäre.

„Donovan, Tyl!“ Mit selbstsicherer Miene drängte sich ein großgewachsener, schwarzhaariger Kerl an Scorpius vorbei. „GRYFFINDOR“, rief der Hut nach ein paar spärlichen Sekunden und der Tisch ganz Links johlte und klatschte begeistert. Seine beiden Nachfolger, Lewis Finnigan und Mona Featherstone, wurden ebenfalls dem Haus Gryffindor zugeordnet. Dann war Oliver an der Reihe. Unruhig rutschte er auf dem Schemel hin und her und knetete sich nervös die Hände. Wenig später rief der Hut: „RAVENCLAW!“

Oliver riss sich den Hut vom Kopf und grinste Scorpius erleichtert zu, ehe er dem tobendem Tisch der Raben entgegen ging und freudig in Empfang genommen wurde. Scorpius schmunzelte matt. Er hatte sich insgeheim schon gedacht, dass Oliver nach Ravenclaw gelangen würde. „Dort passt er wunderbar hinein.“, flüsterte Violetta ihm zu, als hätte sie seine Gedanken erraten. „Stimmt.“, murmelte er zurück.

„HUFFLEPUFF!“, verkündete der Hut schon für den Nächsten und der Tisch zur Rechten spendete großzügigen Applaus. „Greengrass, Alexander!“ „Platz da.“, schnauzte Alex die Übrigen an und rempelte Albus grob beiseite, als er an ihm vorbei kam. Er hatte sich den Hut gerade übergezogen, da teilte dieser schon mit lauter Stimme mit: „SLYTHERIN!“

„Wen wundert's?“, kommentierte ein rothaariges Mädchen- Scorpius erkannte sie als Rose Weasley- die Entscheidung trocken und ihr Cousin pflichtete ihr bei. Dann wandte er den Kopf und fragte Scorpius: „Dein Cousin, oder?“ „Muss ich leider bejahen.“, brummte Scorp und zuckte die Schultern. Albus grinste ihm zu, ehe er sich wieder umdrehte und die Auswahl weiter verfolgte.

So zerrann das kleine Grüppchen vor dem Lehrertisch zusehendes und Scorpius bemerkte, dass seine Anspannung noch mehr stieg. Mit der Zeit war es in der Halle auch unruhiger geworden, die Schüler redeten und lachten miteinander. Dann rief die Professorin seinen Namen auf: „Malfoy, Scorpius Hyperion!“ und schlagartig wurde es still in der Halle. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Als er sich aus seiner Starre löste und sich nach einem energischen Stoß von Violetta endlich in Bewegung setzte, entstand ein Murmeln wie in einem Bienenstock.

„Malfoys Sohn...“ „Wusste nicht, dass er jetzt schon nach Hogwarts kommt.“ „Man weiß kaum etwas über ihn, oder?“ „Bestimmt hat sein Vater ihm hinter verschlossener Tür einige Flüche gezeigt...“ „Jedenfalls ist es ziemlich offensichtlich, wofür der Hut sich entscheiden wird...“ Mit einem dicken Kloß im Hals setzte Scorpius sich auf den Schemel. Sein ausdrucksloses Gesicht verschwand beinahe vollständig unter dem Hut, denn dieser war schon sehr ausgeleiert, sodass er ihm über die Augen rutschte und schließlich nur noch sein Kinn und seine Unterlippe zu sehen waren.

„Ahh, ein Malfoy...", war das Erste, was Scorp vernahm, sobald das Getuschel der Masse beinahe vollständig in den Hintergrund gerückt war. „Hmm..." Der Blondschopf wartete nervös. „Das ist wirklich schwierig, Junge..." Er schluckte, traute sich nicht, in Gedanken etwas zu erwidern. „Da ist deine Verbindung zu Slytherin, die ich nicht ignorieren kann. Aber deine Stärken und Überzeugungen passen überwiegend nicht zu denen des Hauses. Du hast Mut in dir. Und du möchtest beweisen, dass du deine ganz eigenen Idole und Überzeugungen hast, die sich überhaupt nicht mit denen eines Todessers- oder eben dem Sohn eines Todessers- decken. Du möchtest untermauern, dass du anders tickst und dass das Vorurteil, was auf dir lastet, absolut falsch ist. Dafür wäre Gryffindor natürlich nicht schlecht, doch nicht jeder, der sich von den Idealen Slytherins wegbewegt, muss deshalb gleich dort landen. Denn auch, wenn du mutig bist, bist du keiner, der gerne ständig im Rampenlicht steht und kühn Risiken eingeht, und dafür ist das Haus meist auch bekannt. Du bist eher ein ruhiger Zeitgenosse und die Intelligenz kommt auch nicht zu kurz, oh nein, ganz und gar nicht. Ravenclaw wäre also auch eine gute Wahl. Doch auch Loyalität und Fairness sind dir ausgesprochen wichtig und das zeichnet Hufflepuff aus..." Scorpius klammerte sich an beiden Seiten des Schemels fest.

„Slytherin...", murmelte der Hut, „das Haus steht zwar für List und Tücke, doch Slytherins sind auch sehr ehrgeizig und wissen, was sie wollen, was auch auf dich zutrifft. Allerdings ist dir deine Zaubererabstammung ziemlich schnuppe. In Hufflepuff zählen Zuverlässigkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft... sicher, das trifft zu, bei dir... Gryffindor jedoch... Kühnheit, Mut, nicht selten diesen Drang, sich zu beweisen, Werte, die du nicht im nötigen Ausmaß besitzt. Rowena Ravenclaw achtete auf jene, die durch besondere Intelligenz auffallen... Doch nicht jeder, der in Gryffindor ist, würde in die Flammen springen, um die Haut seiner Freunde zu retten. Nicht jeder in Ravenclaw schreibt pausenlos Ohnegleichen. Nicht jeder in Slytherin ist darauf aus, andere zu hintergehen und nur auf das eigene Wohl zu achten und garantiert nicht jeder Hufflepuff ist ein mutloser Schwächling, man sollte sie nicht unterschätzen, gewiss nicht... also... wo stecke ich dich hin?"

TBC


Ich weiß, es ist fies :P Und, was glaubt ihr, wo landet er? ^^


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