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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Enthüllung

von Schwesterherz

RE-Kommi:

@Chellie.: Hey, begeisterte Stammleserin! ;) Es freut mich richtig, dass du hierher gefunden hast! Danke, für dein Lob über den Titel, ich habe auch eine Weile über ihm gebrütet, aber dafür mag ich ihn jetzt auch xD- ich finde es schrecklich, an einer FF zu schreiben, deren Titel mir nicht gefällt :D. Es ist gut zu wissen, dass die Inhaltsangabe & der Prolog ihren Zweck erfüllen! ;) Neugier sorgt immerhin für's dranbleiben! :D Ja, Scorpius Eltern werden in vielen FFs als ebenso grausam/streng dargestellt, wie Lucius Malfoy, aber ich denke, dass der Krieg Draco verändert hat- dazu gibt's hier jetzt auch mehr ;). Also, ich wünsche dir viel Vergnügen! Alles Liebe :)



Kapitel 2

Enthüllung


-Scorpius-

Violetta und seine Muggelfreunde sollten erst am Nachmittag erscheinen. Scorpius hatte den Eulenkäfig und sein Fenster geöffnet, damit sein neues Haustier jederzeit hinaus fliegen konnte, sollte es das Verlangen haben, seine Flügel ein wenig zu strecken. Doch das Eulenmännchen hatte den Kopf im Gefieder verborgen und schlief. Scorpius beobachtete den Vogel eine Weile, ehe er beschloss, sein neues Krimibuch aus dem Wohnzimmer zu holen.

Er öffnete die Tür, wandte sich um zur Treppe- und erstarrte, als just in dem Augenblick eine kalte Stimme diese hinauf wehte: „Wie kannst du es wagen, dich mir in den Weg zu stellen! Er ist mein Enkelkind, du elendes Weib!“ Scorps Herz klopfte zügig hinter seinem Brustkorb. Die Stimme hatte ihn zum Frösteln gebracht. Sie war ihm nicht gänzlich unbekannt, aber es war Jahre her, dass er sie gehört hatte.

„Du hast hier nichts verloren, Lucius! Verschwinde, ehe ich meinem Mann Bescheid gebe…!“ „Draco kann gar nichts ausrichten! Scorpius ist nun elf Jahre alt und es wird an der Zeit, dass ihm bewusst wird, welche Ehre sein Nachname-“ „-Dieser Nachname wird ihm auf Hogwarts nur Probleme bereiten!“, fuhr Dracos Mutter dem ungebetenem Besucher dazwischen. „Du behauptest, ein Malfoy zu sein, sei eine Schande?!“, keifte die kalte Stimme aufgebracht und es ertönte ein Rumsen.

Scorpius stand auf der ersten Treppenstufe und konnte sich nicht rühren. Wovon wurde da unten gesprochen? Und warum schneite sein Großvater nach so vielen Jahren bei ihm zu Hause herein und verlangte, ihn zu sehen?! „Die Vergangenheit, die auf dem Namen lastet, ist eine Schande!“, berichtigte Astoria zornig, „und es ist nicht deine Aufgabe, diese zu enthüllen, das wird Draco heute Abend erledigen!“

„Draco wird die ganze Geschichte anders darstellen, als sie tatsächlich gewesen ist! Wir waren treue Diener des dunklen Lords und-“ „-Und genau diese Auffassung ist verkehrt! Draco hatte in der Zeit des Krieges begriffen, worum es sich bei Lord Voldemort wirklich handelte… ein Irrer mit Köpfchen, dem es ein Vergnügen war, seine Gefolgsleute zu quälen und zu demütigen… oder zu töten! Genauso wie etliche Muggel und Hexen oder Zauberer, die sich ihm entgegen stellten!“

„Der dunkle Lord war mächtig und sein Sieg wäre der größte Triumph für alle reinblütigen Zauberer und Hexen dieser Welt gewesen! Und Draco gehörte ebenso zu seinen treuesten Ergebenen wie ich und unsere restliche Familie es taten!“ „Verschwinde!“, rief Astoria aufgebracht und die Härte und geballte Wut in ihrer Stimme schienen auch Scorpius Starre einen Schlag zu verpassen.

Atemlos und am ganzen Körper zitternd drehte der Junge sich um und hastete zurück in sein Zimmer. Es konnte keine zehn Minuten her sein, seit er dieses verlassen hatte, aber es kam ihm so vor, als wäre das Leben vor diesen zehn Minuten eine andere Welt gewesen…
Er konnte nicht fassen, was er da gerade zu Hören bekommen hatte… sein Vater war ein Anhänger Lord Voldemorts gewesen… ein treuer Diener… seine gesamte Familie hatte zu dem Pack gehört, welches den größten Schwarzmagier aller Zeiten unterstützt hatte…

Scorp schloss die Augen. Das Blut rauschte ihm in den Ohren, sein Puls raste, er schwitzte und fühlte sich machtlos gegenüber dem Sturm an Emotionen, der in ihm herrschte. Er konnte die einzelnen Gefühle kaum unterscheiden, alles überlagerte sich... doch eines wusste er: Er wollte weg! Sein Augenmerk fiel auf seinen Nimbus 2016, welcher an seiner Schrankwand lehnte, und ohne noch einen weiteren Gedanken an den Ort zu verschwenden, wohin er denn sollte, griff er sich den Besen, brachte sich in Position und stürzte aus dem offenen Fenster. Nur fort von hier… er wollte alles zurück lassen.

Der warme Sommerwind des ersten Julis wehte ihm die hellblonden Haare aus der Stirn. Scorpius schloss die Augen und flog so schnell es ihm nur möglich war. Er fegte über sein Dorf hinweg und vergaß dabei völlig, dass dieses nicht ausschließlich von magischen Menschen bevölkert war, sondern auch Muggel hier ihr zu Hause hatten. Doch er bemerkte seinen Nachbarn Dr. Shelton nicht, der vor Schreck seinen Gartenschlauch fallen ließ und auch der Aufschrei der alten Mrs. Bakers erreichte nicht seine Ohren. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf das Fliegen gelenkt… und auf einen Ort, der möglichst weit weg war.

Scorpius überflog die grünen Baumwipfel und denen folgten mehrere gelbe, braune und grüne Felder die mal mehr und mal weniger mit dunklen Flecken, vermutlich Kühen, besprenkelt waren. Er war bestimmt schon eine Dreiviertelstunde unterwegs, als er einen schmalen Bach erreichte, und sich entschied, dort zu landen. Das sanfte Plätschern schien auf Anhieb eine beruhigende Wirkung auf ihn zu haben, aber auch der Flug hatte ihm schon gut getan. Tief durchatmend legte Scorpius den Besen beiseite, zog sich Schuhe und Strümpfe aus und hielt die Füße ins angenehm kühle Wasser.

Er hatte sich zwischen mehreren Brombeersträuchern niedergelassen und war von oben bestimmt nicht so schnell zu entdecken, sollte seine Familie bereits auf der Suche nach ihm sein. Er legte sich ins Gras und schloss die Augen. Versuchte, sich ausschließlich auf die warmen Sonnenstrahlen und die Natur zu konzentrieren und alles andere vorerst aus seinem Kopf zu verbannen. Das half ihm, seine Emotionen im Innern zu ordnen… endlich konnte er all das, was ihn so aufwühlte benennen: Wut, Verzweiflung, Entsetzen, Enttäuschung… Angst. Und vollkommener Abscheu.

Die Worte seiner Mutter hallten in seinem Kopf wieder: 'Die Vergangenheit, die auf dem Namen lastet, ist eine Schande! Dieser Nachname wird ihm auf Hogwarts nur Probleme bereiten!' Malfoy… der Name war berüchtigt, etwas, was Scorpius bis jetzt immer vorenthalten worden war… auch wusste er nicht besonders viel über den damaligen Krieg… seine Eltern hatten ihm wirklich nur das Nötigste erzählt, nachdem er mal gefragt hatte, weswegen Harry Potter und seine Familie andauernd in der Zeitung standen.

Ihm war jetzt natürlich bewusst, wieso sie sich auf das Wesentliche beschränkt hatten. Und weswegen sein Kontakt zur Zaubererwelt nie so intensiv gewesen war, wie zur nichtmagischen Welt. Violetta war seine einzige magische Freundin… seine besten Freunde Kevin und Maikel waren Muggel. Sie hatten sich in der Elementary School kennen gelernt.

Würden die Schüler auf Hogwarts ihn tatsächlich für etwas verachten, was er nicht getan hatte? War die ganze Vorfreude umsonst gewesen? Würde sich alles zu einem total Fiasko entwickeln? Scorpius dachte an die vier Häuser und Angst schwappte über ihm zusammen wie eine enorme Flutwelle. Angst, wie alle in seiner Familie zuvor, im Haus Slytherin zu landen und somit schon den ersten Grundstein für eine Zukunft zu legen, die seinen Wünschen widersprechen würde. Eine Zukunft, die von Ablehnung und Vorurteilen geprägt sein würde…

°~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~°

-Draco-

„Draco, in Tinworth ist die Hölle los! Ich hab gerade Bescheid bekommen, wir müssen sofort aufbrechen!“ Draco war bei den Worten seines Kollegen Joe augenblicklich aufgesprungen und eilte nun mit ihm zusammen aus seinem Büro die Gänge entlang. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. Joe warf ihm einen beunruhigten Blick zu. „Nun ja… ein Junge flog mit seinem Besen über das Dorf und wurde von mehreren Muggeln gesichtet…“

Draco stoppte abrupt, ein Ausdruck völligen Entsetzens im Gesicht. "Nein…“, murmelte er entgeistert und fasste sich an die Stirn. „Joe, es ist Scorp, richtig?“ „Das steht nicht fest…“, wich sein Begleiter aus. „Ich muss auf der Stelle zu Astoria! Ich weiß, dass es Scorp ist, er muss etwas in Erfahrung gebracht haben!“ Draco spurtete durch das Ministerium und apparierte, sobald er konnte.

„Draco…“, seine Frau empfing ihn sofort, als er die Haustür öffnete, ihr Gesicht war tränennass. „Wo ist er, ist er hier, Astoria? Scorpius?“, wollte Draco umgehend wissen, während er ihr Gesicht in beide Hände nahm und ihr fest in die Augen schaute. „Nein, ich…“, sie presste die Lippen aufeinander, „Lucius war hier und- wir haben uns gestritten… über die… Ansichten, du weißt schon…“, sie stockte. „Er hat Voldemort erwähnt… und unseren Zusammenhang zu ihm?“

„Ja… und… ich hatte keine Ahnung, dass Scorpius… aber, nachdem ich Lucius raus geworfen hatte, war ich hoch in sein Zimmer und…“, sie schluchzte auf, „er ist abgehauen, Draco! Sein Besen ist weg, er könnte überall sein, seine Freunde wissen nicht Bescheid, er ist… verschwunden!“

Draco nahm seine aufgelöste Frau in den Arm und warf Joe einen Blick zu, der zur Hälfte aus Unsicherheit und zur anderen Hälfte aus Sorge geprägt war. „Wir finden ihn…“, wisperte er und strich Astoria beruhigend über den Kopf, „wir finden ihn, Liebling.“

°~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~°

-Scorpius-

Scorp hatte keine Ahnung, wie viel Zeit verstrichen war, seitdem er sich hier niedergelassen hatte. Der Sonne nach zu urteilen, musste es jetzt irgendwann nachmittags sein. Sein Magen knurrte, die Brombeeren hielten nicht lange vor. Aber zurück wollte er nicht. Sollten sie sich doch sorgen, das geschah ihnen recht!

Er strich über den Stiel seines Besens… wie perfekt er verarbeitet war… das Holz war auf Hochglanz poliert und die Verarbeitung hatte keinen einzigen Makel. Besen herstellen… das wäre was, das wäre brillant… oder aber Profiquidditchspieler werden. Er liebte Quidditch, seit er sich mit drei Jahren das erste Mal auf einem Besen hatte halten können. Aber hatte er überhaupt eine Chance mit dem Nachnamen Malfoy? Oder würde alles über seinen Kopf entschieden werden- zu seinen Ungunsten?

„Scorp!“

Scorpius schloss die Augen und atmete kurz tief durch. Das durfte doch nicht wahr sein! Definitiv die Stimme seines Vaters. Ohne einen Blick zum Himmel zu verschwenden, erhob er sich, nahm seinen Besen auf und lief davon. „Scorpius, warte! Bleib stehen!“ Beinahe klang er befehlend. Das war ja schon fast belustigend. Was hatte er erwartet, wie Scorp ihn begrüßen würde? Mit einer Umarmung? Er tat seinem Dad nicht den Gefallen und hielt an, sondern beschleunigte sein Tempo noch.

Aber gegen die langen Beine des Älteren konnte er sich nicht behaupten. Doch als er dessen Hand auf seiner Schulter spürte, schüttelte er diese ab, wirbelte herum und fauchte: „Was willst du von mir, Dad?! Dass ich mit nach Hause komme? Ich bin abgehauen, um den Menschen, die mich mein ganzes Leben lang belogen haben, nicht mehr ins Gesicht schauen zu müssen… und selbst das gönnst du mir nicht!“ Mit vollkommener Abscheu starrte der Elfjährige seinen Vater an. &

bdquo;Wir haben dich nie belogen, Scorpius…“, erwiderte dieser leise, „wir haben dir nur Dinge verschwiegen, von denen wir wollten, dass du sie erst erfährst, wenn du soweit bist.“ Vater und Sohn sahen sich schweigend an. „Heute Abend, ja?“, Scorpius musterte das blasse Gesicht seines Gegenübers. „Ja.“ „Und wieso ausgerechnet heute an meinem elften Geburtstag? Schön vermiesen, am Schluss, oder was? Wie kommt ihr überhaupt ausgerechnet auf dieses Alter? Auf die Idee, ich wäre reif genug? Nur, weil ich jetzt Hogwarts besuchen werde? Wenn ich das nicht getan hätte, hättet ihr mir das noch weiter verschwiegen?! Vielleicht bis zum Siebzehnten?!?“

Scorps Stimme war immer lauter geworden, bis er seinem Vater direkt ins Gesicht geschrieen hatte. Etwas, was er sich normalerweise nie getraut hätte. Doch dies hier war ein Ausnahmezustand. Und sein Vater blieb gefasst. „Ich verstehe deine Wut. Aber bitte, versuche, uns auch zu verstehen, Scorpius. Deine Mutter und ich hatten immer nur das Beste für dich im Sinn. Deswegen hatten wir uns dazu entschlossen, die Vergangenheit vorerst vor dir geheim zu halten, um nicht deine Kindheit damit belasten zu müssen. Aber wir hatten immer vorgehabt, dir alles zu sagen, sobald du soweit sein würdest. Und es hat sich auch ohne Hogwarts früh genug herausgestellt, dass du es nun bist. Lässt du mich erzählen?“ Scorpius zögerte, doch schließlich zuckte er die Schultern und nickte. „Gut.“

„Ich bin ganz anders erzogen worden, damals, als du, Scorp. Mein Vater war streng aber vor allem war er grausam. Ich fürchtete mich vor ihm, aber natürlich hätte ich das niemals zugegeben, denn ein Malfoy hat keine Angst. Er hatte mich niemals gelobt. Und nie hatte er gesagt, er würde mich lieben. Es herrschte ständig und fortwährend eine Distanz zwischen uns. Viel stärker ausgeprägt, als bei uns beiden. Ich durfte keinen Kontakt zu Muggeln haben, ich lernte von Klein auf, dass Muggel Abschaum wären. Und dass nur reinblütige Zauberer und Hexen überleben würden, und alle, die verunreinigtes Blut hätten, untergehen würden. Mein Leben war geprägt von den Ermahnungen meines Vaters… ich solle ihm bloß keine Schande bereiten, immer der Beste sein und so weiter...", Draco seufzte und starrte in die Ferne, sah wohl Bilder vor seinem inneren Auge ablaufen, die längst verjährt waren.

"...Auf Hogwarts versuchte ich, ihm alles recht zu machen, aber er gab mir doch nur das Gefühl, nicht gut genug zu sein und als Hermine Weasley, damals noch Granger, mich nach meinem ersten Jahr in den Prüfungen geschlagen hatte und Jahrgangsbeste gewesen war, da hatte ich von meinem Vater eine saftige Schelle als Begrüßung erhalten. Kurz gesagt, ich entsprach niemals seinen Erwartungen… dann, nach meinem fünften Schuljahr, kam mein Vater nach Askaban, denn er und einige andere Gefolgsleute Voldemorts- der zu dem Zeitpunkt bereits wieder aktiv war- hatten im Kampf gegen die Ordensmitglieder im Zaubereiministeriums nicht fliehen können. Und in den Sommerferien erhielt ich einen Auftrag von Voldemort höchstpersönlich… ich wurde in seinen Kreis aufgenommen…“, Draco hielt Scorpius den linken Arm hin und zog den Ärmel hoch.

Dort, auf der Innenseite seines Armes, war ganz blass ein Totenschädel zu erkennen, aus dessen Mund sich eine Schlange ringelte. Das Dunkle Mal. Erschrocken starrte Scorp das Zeichen an, und Draco ließ den Ärmel wieder hinunter rutschen und erzählte weiter: „Voldemort gab mir die Aufgabe, den Todessern Zugang nach Hogwarts zu gewähren und Dumbledore zu töten. Natürlich war ihm bewusst, dass dieser Auftrag für einen Sechzehnjährigen viel zu schwierig war. Meine Mutter war der Überzeugung, dass Voldemort sich damit nur an meinem Vater hatte rächen wollen. Vielleicht war das der Grund gewesen, obwohl ich, wie gesagt, nie das Gefühl hatte, meinem Vater würde etwas an mir liegen. In meinem sechsten Schuljahr versuchte ich also mit allen Mitteln, meinen Auftrag zu erfüllen…“, er seufzte.

„Denn so wollte ich meinem Vater endlich beweisen, was in mir steckte und ich wollte endlich erfahren, wie es war, wenn Lucius stolz auf mich war. Natürlich schlugen meine Pläne fehl, ich hätte beinahe Katie Bell und Ronald Weasley getötet und wurde immer verzweifelter, da Voldemort mich unter Druck gesetzt hatte… und dennoch hatte ich nicht aufgegeben und es geschafft, Todesser ins Schloss zu schleusen… und schließlich auch Dumbledore auf dem Astronomieturm zu entwaffnen…“ Draco stoppte und atmete tief durch. Scorpius sah mit großen Augen zu ihm auf. Nie zuvor war sein Vater dermaßen offen und ehrlich zu ihm gewesen.

„Dumbledore hatte schon seit einiger Zeit geahnt, wer hinter den Anschlägen steckte, aber er hatte mich nicht stoppen wollen, aus Furcht, Voldemort könnte mir etwas antun. Er hatte mir in den letzten Minuten seines Lebens meinen kompletten Plan entlockt- und als er mir anbot, zur guten Seite zu wechseln, mir erklärte, dass es Schutz geben würde, da brach die Angst und die Panik aus mir hervor. Natürlich war ich nicht bereit, zu morden, aber ich musste, oder ich würde das Leben meiner Eltern auf dem Gewissen haben… du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich gefühlt hatte, mein Sohn…“ Kurz herrschte Stille zwischen den Beiden. Die Sonne hatte inzwischen den Horizont erreicht und brachte diesen mit atemberaubenden Farbnuancen zum Strahlen.

Scorpius schluckte und schaute dem Älteren ins Gesicht. „Was war geschehen, Dad?“ „Nun, ich war gerade von meiner Tante gedrängt worden, den Mord endlich auszuüben, als die Tür aufgerissen wurde und Snape hereinplatzte. Ich weiß den genauen Ablauf nicht mehr, jedenfalls… war er es, der Dumbledores Leben ausgelöscht hatte… was schon lange vorab von den Beiden geplant gewesen war, wie ich später heraus gefunden hatte. Somit war ich von dem Mord befreit… aber das hieß nicht, dass es vorbei war, im Gegenteil. Ich weiß nicht, wie viel du von dem Streit zwischen deiner Mutter und deinem Großvater mitbekommen hast, Scorp-“ „-Sie meinte, du hättest in der Zeit des Krieges begriffen, worum es sich bei Voldemort wirklich handelte.“, schnitt der Angesprochene dem Erzählenden das Wort ab.

„Ja, das ist richtig“, Draco schloss die Augen und seufzte kurz, „noch heute habe ich Alpträume aus jener Zeit. Ich werde dir keine Details nennen, mein Junge. Voldemort und viele seiner Anhänger- dazu zählte meine irre Tante Bellatrix Lestrange- waren entsetzlich grausam. Du kannst dir das Entsetzen in mir nicht vorstellen, als ich den scheinbar toten Harry Potter in den Armen des riesigen Rubeus Hagrid gesehen hatte. Ich hatte auf ihn gezählt- auf seinen Sieg. Die Vorstellung unserer Zukunft zog vor meinem inneren Auge ab und ich sag dir, diese Überlegungen waren furchtbar. Diese friedliche Welt, in die du hineingeboren wurdest, ist ein Privileg, Scorpius. Es hätte auch ganz anders kommen können.“

Wieder war das einzige Geräusch das leise Rauschen des Gewässers und hier und da das Zirpen der Grillen.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Dad… ich…“, Scorpius stoppte und sah ratlos zu seinem Vater auf. Dieser lächelte matt zu ihm hinab. „Das alles überfordert dich wahrscheinlich gerade ein wenig, was verständlich ist. Ich will dir nur noch eine Sache bewusst machen, Scorp. Wir wissen, wie unsere Ansichten heute sind. Dass wir den dunklen Künsten und dem fanatischem Wahn des reinen Blutes und der Schreckensherrschaft den Rücken gekehrt haben. Dennoch sind viele der magischen Bevölkerung der Auffassung, dass dem nicht so ist, weil wir uns seit deiner Geburt sehr zurückgezogen haben.", Draco sah seinem Sohn direkt in die Augen.

"Albus Severus Potter wird dieses Jahr gemeinsam mit dir in Hogwarts eingeschult. Vielleicht wird er es als Sohn des berühmten Bezwingers Voldemort nicht unbedingt einfach haben, in Hogwarts, aber die Schüler werden ihn wahrscheinlich lieben und er wird, sobald er das erste Mal durch die Tore von Hogwarts schreitet, beliebt sein, ohne etwas dafür getan zu haben. Und Scorpius, du musst dir diese Beliebtheit wahrscheinlich erst einmal aneignen, da die Schüler dir wohl skeptisch oder sogar extrem misstrauisch gegenüber stehen werden." Scorpius schluckte.

Draco lächelte ihm zu und fuhr fort: "Ich weiß, dass du ein guter Mensch bist, mein Sohn. Wir haben dich geborgen aufwachsen lassen, fernab von Vorurteilen oder Verwandten, die dir eine Erziehung aufzwingen wollten, welche Astoria und ich für unangebracht hielten. Du hast ein großes Herz. Und ich bin mir sicher, dass du deinen Weg gehen wirst, mit Freunden an deiner Seite, denen du wirklich vertrauen kannst. Du wirst mein Fehlverhalten sicherlich nicht wiederholen, dessen bin ich mir vollkommen bewusst. Und ich möchte, dass du weißt, dass ich stolz bin auf dich, sehr sogar.“

Scorp fand keine Worte, außer ein gehaspeltes „Dankeschön…“ Aber Vater und Sohn sahen sich an und das Verständnis war auf beiden Seiten vorhanden, wie es noch nie zuvor geschehen war. Eine unsichtbare Grenze zwischen ihnen war mit dieser enormen Aufrichtigkeit entwichen.

„Scorp!“, Scorpius fand kaum die Zeit, von seinem Besen zu steigen, als er in eine stürmische Umarmung gerissen wurde. „Ich war so besorgt um dich! Wieso warst du verschwunden? Ist alles in Ordnung bei dir? Bist du verletzt?“ „Violetta!“ „Ja?“, die Angesprochene mit dem schwarzen Lockenschopf sah ihn aus aufgerissenen, hellbraunen, mandelförmigen Augen an. „Mir geht es gut. Alles ist okay… Dad und ich… wir hatten ein ausführliches Gespräch… über die Vergangenheit meiner Familie. Das ist alles.“, erklärte Scorpius ruhig und lächelte seine Freundin an.

„Jag mir ja nie wieder so einen Schrecken ein!“, rief Violetta und funkelte ihn an. „Ich geb mir Mühe, okay?“ Sie nickte, halbwegs besänftigt, und umarmte ihn ein zweites Mal. Er erwiderte die Umarmung und blickte auf- direkt in die eisblauen, tränengefüllten Augen seiner Mutter. „Mum“, sagte er und trat vorsichtig auf sie zu, „es tut mir Leid.“ Sie schloss ihn in eine feste Umarmung, ohne ein Wort zu sagen. „Hauptsache, er ist wohlauf.“, erklang die erleichterte Stimme von Violettas Mutter. Ihr Gatte stand bei Draco und war in ein Gespräch mit diesem vertieft, was wohl das eben Erlebte behandelte. „Ja“, sagte Astoria und küsste Scorpius auf die Stirn, „hauptsache du bist wohlauf.“ „Bin ich.“, versicherte er und Mutter und Sohn lächelten sich an.


TBC


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