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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die BĂĽrde der Vergangenheit - Ein Schuljahr endet

von Schwesterherz

Halli hallo und einen wunderschönen Advent wünsch ich euch! Hier gibt es nun endlich das letzte, "richtige" Kapitel von Scorpius! Der Epilog ist auch schon geschrieben - ich werde ihn an Weihnachten hochladen. Die perfekte Zeit für einen Schlussstrich! Aber bis dahin hoffe ich, dass ihr dieses Kapitel hier mögt ;).


Kapitel 37

Ein Schuljahr endet



-Scorpius-


„...es heißt zwar immer, dass alle auf einen vorurteilsfreien Umgang bestehen, dies ist jedoch oftmals nichts als Heuchelei. Ich hab es selbst erlebt: die ersten Monate verbrachte ich größtenteils damit, Meinungen abzuändern, die bereits über mich getroffen worden waren. Das war auch in meinem eigenen Haus geschehen. Ich war der Sohn eines Schwarzmagiers, ein Hinterwäldler, ein Egoist, der Enkel eines Mörders, ein Verräter. Jeder hatte ein Bild von Scorpius Malfoy im Kopf. Und dass ich nicht nach Slytherin geschickt wurde, hatte nichts daran geändert. Obwohl, und hier möchte ich eine gute Freundin zitieren, der Hut über Eintausend Jahre mehr Erfahrung und Weisheit besitzt als wir. Doch die meisten meinten, es offenbar besser zu wissen. Und irrten sich. Vielleicht wäre es das nächste Mal ratsam, einen Moment inne zu halten und sich zu fragen, ob derjenige, der da gerade von einem verurteilt wird, das wirklich verdient. Und ob es dem Ruf der Schule und der eigenen Persönlichkeit gerecht wird, wenn man einen anderen als Versuchsobjekt benutzt und seinen Frust an ihm auslässt. Der Schaden wird wohl letzten Endes auf den Urheber zurück prallen, so, wie es bei Lucius Malfoy auch geschehen ist - er wurde zu vier Jahren Haft verurteilt, obwohl er „nur“ derjenige war, der meine Peiniger zu diesen Taten angestiftet hatte. Ein Lebewesen als Ventil zu benutzen, halte ich für den falschen Weg. Aber das muss wohl jeder mit sich selbst ausmachen. Auf jeden Fall habe ich aus diesem Jahr eines gelernt: Es gibt für jede Situation einen Ausweg; man muss nur genügend Mut besitzen.

Von: Scorpius Malfoy, Hufflepuff-Erstklässler“

„Wow, Scorp...“, Olli, der den Artikel aus der Schülerzeitung vorgelesen hatte, fehlten offenbar die Worte. „Das ist das schönste Geschenk für mich, weißt du?“, sagte Violetta leise und legte Scorpius einen Arm um die Schultern. „Aber du hattest doch gestern Geburtstag, nicht heute“, murmelte Scorpius mit belegter Stimme. Diesen Artikel zu verfassen hatte ihm einiges abverlangt. Gleichzeitig war es aber wohl auch eine Art Therapie gewesen. Ob Professor Robards das gewusst hatte? Violetta lächelte ihn so zärtlich an, dass er spürte, wie er errötete.

„Das ist unwichtig“, erwiderte sie, „es bedeutet mir so viel, dass du dich dazu entschlossen hast, dich noch einmal diesen Erfahrungen zu stellen- und dass du bereit warst, dich den Schülern noch einmal zu öffnen. Das drückt eine ganz schöne Stärke aus... und du hast damit dir selbst und bestimmt auch einigen anderen geholfen, die noch jetzt in einer ähnlichen Lage stecken, wie die, die du erlebt hattest.“ Scorpius seufzte. „Wir werden sehen, ob es ihnen etwas gebracht hat. Vielleicht trauen sich manche nie, einen Lehrer einzuweihen...“

Er wandte den Blick ab und sah nachdenklich auf das Seewasser hinaus, in dem sich der glutrote Himmel spiegelte. Es war ein später Sommerabend und eigentlich war es Zeit, ihre jeweiligen Häuser aufzusuchen. Aber niemand von ihnen hatte Lust, aufzustehen, die frische Abendluft hinter sich zu lassen und sich den überfüllten und stickigen Gemeinschaftsräumen zu stellen. „Wie auch immer, das liegt jetzt nicht mehr in deiner Hand“, entgegnete Oliver und holte Scorp somit aus seinen Gedanken, „du hast getan, was du tun konntest. Alles, was dir jetzt noch bleibt, ist, die letzte Schulwoche zu genießen und die Sommerferien zu planen.“

„Die du mit deinem Geburtstag einläuten wirst, als Letzter im Bunde!“, rief Connor und zerwuschelte Scorp das Haar, „der Einzige von uns, dessen eins hinter der eins noch keine zwei werden konnte!“ „Ja, danke, für die Erinnerung, Connor“, murrte Scorp und schob die Hand des Molligen beiseite. Seit Connor bemerkt hatte, dass Scorpius der Jüngste von ihnen war, musste er mindestens zwei Mal am Tag eine Bemerkung zu dem Thema abgeben. Und dabei benahm er sich dann, als wäre Scorp sein kleiner Bruder. Es wurde langsam lästig und Scorpius hoffte, dass Connor es bald langweilen würde, sonst würde er noch ein Machtwort mit ihm sprechen müssen.

Und darauf hatte er nun wirklich keine Lust; es war Sommer, die Prüfungen waren geschrieben und es sollte nichts geben, was ihnen jetzt noch die Freude auf die Ferien vermiesen konnte - nun ja, da waren die Zeugnisse, die aufgrund eines mysteriösen Zwischenfalles (hartnäckiger Pustelbefall bei unbeliebten Lehrern…) in der ersten Ferienwoche verschickt werden sollten, anstatt am Ende der letzten Schulwoche ausgeteilt zu werden (jeder hatte den Verdacht, dass das auf James und Freds Mist gewachsen war, aber diese Lausbuben taten total unschuldig, wenn man sie darauf ansprach) - aber Scorpius hatte eigentlich ein recht gutes Gefühl, wenn er daran dachte; es müsste eigentlich locker reichen, um ins zweite Schuljahr wechseln zu können.

„Übrigens - bevor wir uns auflösen, wollte ich euch noch etwas erzählen“, meinte er und wartete grinsend, bis er von allen Dreien die ungeteilte Aufmerksamkeit erhielt, was nicht lange dauerte, da sie schon zu ahnen schienen, um was es ging; den rätselhaften Brief, den er heute beim Frühstück erhalten hatte und von dem er absolut nichts hatte erzählen wollen, außer, dass sein Vater ihn geschrieben hatte. Und aus diesem stammte auch tatsächlich die Neuigkeit, die Scorpius nun verkündete: „Ich habe Dad vor ein paar Wochen gefragt, ob er ein magisches Pärchen kennen würde, das bereit wäre, ein Kind zu adoptieren, das schon älter ist. Er meinte, er wüsste von keinem aber dass er Augen und Ohren offen halten würde. Und heute schrieb er mir, dass es da wohl eines geben würde... er hat sie an das Waisenhaus weiter geleitet, in dem Ryan lebt...“ Seine Freunde starrten ihn an. „Heißt das...“, begann Oliver. „...dass Ryan wegen dir und deinem Vater vielleicht...“, spann Connor den Satz weiter. „...adoptiert wird?“, beendete Violetta den Satz atemlos.

Scorpius zuckte die Schultern und nickte, während er verlegen den Blick senkte und mit leiser Stimme sagte: „Wisst ihr, ich dachte... dass wir- also Dad und ich- dass wir ihm das einfach schulden irgendwie... nach allem, was er wegen meinem Großvater durchmachen musste... ihr kennt die Einzelheiten nicht und ich möchte ihn nicht verraten- aber wenn ich sage, dass er es wirklich verdient hat, in einer Familie aufzuwachsen, die ihn versteht und die mit ihm umgehen kann, dann könnt ihr mir das glauben. Und so ist es... ich hoffe wirklich, dass sie sich für ihn entscheiden.“ Die anderen schwiegen ergriffen. Dann nahm Violetta Scorpius Hand in ihre und drückte sie. „Das hoffen wir auch“, wisperte sie und lächelte ihn an. Scorp erwiderte ihren Händedruck und lächelte zurück.

Und so nahm die letzte Schulwoche ihres ersten Hogwartsjahres ihren Lauf. Die Lehrer ließen sie 'Vier gewinnt' oder 'Zauberschnippschnapp' spielen und Professor Robards versuchte ihnen sogar, 'Zauberschach' beizubringen - die Situation erhielt jedoch etwas Paradoxes, als Simon Grantham den Verwandlungslehrer in einer Partie schlug, ohne mit der Wimper zu zucken. Dafür erhielt er von Professor Robards jedoch glatte 40 Punkte, was sie in der Haustabellenordnung noch dichter an die Ravenclaws heran rücken ließ, die Dank ihres Sieges im Quidditch die unangefochtenen Tabellenführer waren.

Bei Professor Dawlish lernten sie tatsächlich noch den Entwaffungszauber kennen, wobei er Scorp und seinen Freunden bereits bekannt war, sodass ihr Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste nicht drum herum kam, Scorpius am Ende der Stunde lausige fünf Punkte zuzusprechen, weil er zu den Wenigen gehörte, die es geschafft hatten, ihren Übungspartner zu entwaffnen. Scorpius grinste diebisch, da sein zugeteilter Partner sein Cousin war. Als es gongte, war Alexander der Erste, der hinaus stürmte. Scorp wartete in aller Ruhe, bis seine beiden Freunde soweit waren, dann machten sie sich gemächlich auf den Weg. Der Unterricht war für heute beendet und erst um Mitternacht würden sie die letzte Astronomiestunde des Jahres haben.

Sie durchquerten soeben das erste Stockwerk, als Scorp plötzlich von einer Person gepackt und unsanft gegen die Wand gestoßen wurde. „Du hältst dich für so toll, weil du mich, Mulciber und Warrington verpfiffen- und den bösen Großvater hinter Gitter gebracht hast, hä, Malfoy?!”, spie Greengrass wutentbrannt. Er zielte mit dem Zauberstab auf Scorpius und ignorierte, dass Violetta und Connor ebenfalls ihre Zauberstäbe gezückt hatten. „Aber du bist bloß erbärmlich, ein Verräter! Es ist jämmerlich, mit seinen Wehwehchen zum nächsten Lehrer zu rennen, statt sich ihnen selbst zu stellen! Warrington hasst dich, weil du seinem Sohn eine erfolgreiche Zukunft genommen hast! Lucius hasst dich, weil du dich gegen die Familie gerichtet hast! Das ist nichts, worauf du stolz sein kannst! Und dass du mich verschont hast, macht aus dir auch keinen besseren Verräter! Was du getan hast, wird sich früher oder später rächen - so viel kann ich dir versprechen!“

„Halt einfach dein Maul, du miese Schlange!“, knurrte Connor, „bevor ich dir einen Fluch auf den Hals jage!“ Greengrass schnaubte belustigt. „Du trotteliger Fettwanst willst mir drohen? Sei kein Narr, McGowan! Oder jedenfalls weniger als sonst!“
„Wirklich schade, dass dir die Charakterstärke, die Scorp besitzt, fehlt, Greengrass!“, zischte jetzt Violetta, „wenn du ihm ähnlicher wärst, würdest du verstehen, wie sehr du bei ihm eigentlich in der Schuld stehst und wie viel Glück du hast, dass dein Cousin- der von dir misshandelt wurde- so ein lächerlicher Typ ist, der dich wohl noch nicht aufgegeben hat! Was ich, ehrlich gesagt, nicht begreifen kann!“ Der Slytherin wandte sich Violetta zu und sein Gesicht hatte sich vor Ekel verzogen.

„In meinen Augen handelt es sich bei Malfoys Einsetzen für mich um keine edle Tat, sondern um eine Aktion, die er nur wegen einem Rest des schlechten Gewissens gemacht hatte. Müsste er mich nicht als Cousin betiteln, hätte er mich fliegen lassen, ohne Reue, garantiert! In so jemandes Schuld zu stehen ist die größte Schande, die es für mich geben kann. Aber wie gesagt: sein Handeln wird sich rächen, vielleicht nicht gerade in nächster Zeit - aber er wird bereuen - das steht fest.“ Langsam ließ Greengrass den Zauberstab sinken und grinste seinen Cousin höhnisch an. „Aber unser Hufflepuff- Kronprinz hat ja noch gar nichts gesagt... wie ausgesprochen langweilig, dass seine Freunde Schlagfertigkeit beweisen müssen - und dann ist die noch nicht mal besonders gut... na los, Malfoy! Hast du mir gar nichts mitzuteilen?!“

„Nein“, sagte Scorpius ruhig, „nur vielleicht, dass es besser für dich wäre, mich- oder auch meine Freunde- nicht noch einmal zu attackieren - das könnte schmerzhaft für dich enden. Es ist also eine Warnung zu deinem Schutz. Besser, du beherzigst sie. Und jetzt geh mir aus dem Weg - mit dir und deinen komischen, unlogischen Rachegelüsten muss ich nun wirklich nicht meine Zeit verschwenden!“ Er schob den Slytherin unwirsch zur Seite und gab seinen Freunden den Wink zum Aufbruch. „Ist deine Entscheidung!“, rief Greengrass ihm ärgerlich hinterher, „hoff mal nur, dass dir das nicht noch mal Leid tun wird!“ „Keine Sorge, dazu wird's nicht kommen!“, warf Scorp ihm über die Schulter zu. „Na dann - wir werden sehen, Narbenzunge...“, hörte er Greengrass murmeln, ehe sie um die Ecke bogen.

Aus Scorpius Sicht war es der Vorfall gar nicht wert, lange von ihnen erörtert zu werden - er hatte es kommen sehen, dass sein dämlicher Cousin sich noch einmal zu Wort melden würde und gerade nach dem Erscheinen des Artikels hatte er damit gerechnet. Und als er dies seinen Freunden bekannt gab, nachdem Violetta beim Abendessen auf den Vorfall zu sprechen kam, gaben sie ihm Recht und ließen das Thema fallen. Die Zeit, die sie noch auf Hogwarts hatten, war ohnehin viel zu wertvoll, als sie mit diesem Idioten zu verjubeln. Scorpius starrte auf sein Essen hinab und seufzte. Irgendwie hatte er überhaupt keinen Appetit. Die Vorstellung, Hogwarts zwei Monate lang nicht sehen zu können, war nicht schön. Er würde das riesige Schloss mit all seinen Eigenarten vermissen. Ja sogar Peeves, diese Nervensäge, würde ihm fehlen! Verstohlen blickte er sich in der Großen Halle um, während seine Freunde eine angeregte Diskussion über die Kenmare Kestrels führten (wobei Olli sich eher heraushielt, da er von den Quidditchmannschaften erstaunlicherweise wenig Ahnung hatte).

Wie ging es den anderen Schülern bei dem Gedanken, Hogwarts in Kürze verlassen zu müssen? Die meisten benahmen sich wie immer - sie quatschten geräuschvoll miteinander, brachen hin und wieder in schallendes Gelächter aus und schoben sich nebenbei Kartoffeln und Rinderbraten in den Mund. Scorpius Augen verengten sich zu Schlitzen, als er sah, dass James und Fred abseits von den restlichen Gryffindors saßen und die Köpfe zusammen steckten. Hatten die beiden etwa schon wieder etwas vor?! Doch bevor er sich den Kopf darüber zerbrechen konnte, was die Scherzbolde jetzt wieder im Schilde führten, bemerkte er eine weitere Person an dem Tisch, die einsam ihr Abendessen verspeiste. Victoire. Scorpius runzelte die Stirn - so, wie er Louis Schwester kennen gelernt hatte, passte es überhaupt nicht zu ihr, sich von den anderen abzukapseln. Auch schien sie ihr Essen mehr auf ihrem Teller hin und er zu schieben, als es tatsächlich einzunehmen.

Als sie kurz darauf aufstand und die Große Halle durchquerte, entschied Scorpius sich kurzerhand, ihr zu folgen. Er sprang auf, als Victoire die Halle verließ. „Leute, ich muss noch etwas erledigen. Kümmert euch nicht um mich, wir sehen uns später, ja?“, beeilte Scorp sich zu sagen und sprintete dann los, um die Gryffindor-Schönheit noch einholen zu können. In der Eingangshalle war niemand zu sehen, also stieß Scorpius das Portal zu den Ländereien auf. Victoire war mit ihrem roten Weasleyhaar, was in der Abendsonne schimmerte, leicht auszumachen. Schnellen Schrittes setzte Scorp sich in Bewegung.

Victoire saß mit dem Rücken zum Schloss am Seeufer, deshalb konnte sie Scorpius nicht kommen sehen. Als er ein leises „Hey“, aussprach, ehe er sich neben sie setzte, zuckte sie deswegen verschreckt zusammen. „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken“, entschuldigte Scorp sich und lächelte ihr vorsichtig zu. Sie lächelte zurück, doch es sah ziemlich unnatürlich aus, weswegen auch Scorpius seines von seinen Lippen wich. „Möchtest du reden?“, fragte er einfach, weil ihm bewusst war, dass sie sich kaum kannten und dass es nicht selbstverständlich war, dass sie mit ihm über ihre Sorgen sprach. Sie atmete tief ein und aus. „Es... es gibt eigentlich nichts darüber zu sagen“, meinte sie zögernd. „Es ist nur eben so, dass meine Zeit hier für immer vorbei ist. Und das tut mehr weh, als ich erwartet habe.“

„Oh“, sagte Scorp, „verstehe.“ Und er machte sich Gedanken, weil er das Schloss zwei Monate lang nicht wiedersehen konnte... plötzlich fühlte er sich ziemlich blöd. „Ich meine, der neue Lebensabschnitt, der jetzt für mich kommt, wird auch sehr schön werden“, redete Victoire weiter, „ich kann mit meinem Freund zusammen ziehen und habe eine Ausbildung bei der Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit im Ministerium erhalten - dank meiner Französischkenntnisse können sie mich da natürlich sehr gut brauchen und da ich gerne mit Menschen zusammenarbeite, wird mir die Stelle auch gewiss Spaß machen...“, sie seufzte. "Weißt du, ich glaube, jeder sagt, er hätte zu Hogwarts eine besondere Bindung... aber...“, sie hielt inne und blickte Scorpius das erste Mal richtig ins Gesicht. „Weißt du, was Victoire auf französisch bedeutet, Scorpius?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein.“

„Es bedeutet: die Siegerin. Ich wurde so genannt, weil ich am zweiten Mai, dem Jahrestag des Sieges über Voldemort, geboren wurde. Und wie du bestimmt weißt, fand der Sieg hier in den Mauern von Hogwarts statt...“, sie schmunzelte. „Außerdem war ich die Erste aus meiner Familie, die nach Hogwarts reiste - nun ja, wenn man meinen Freund Teddy nicht mitzählt, der der Patensohn von Onkel Harry ist und quasi auch zur Familie gehört. Ich fühlte mich am Anfang etwas allein, denn Ted war ein Hufflepuff-“, sie warf Scorp ein verständnisvolles Lächeln zu, als dieser aufmerkte, „-und ich war in Gryffindor. Aber dann freundete ich mich mit meinen Zimmergenossinnen an und ich wurde immer selbstständiger und auch selbstsicherer. Am Ende war es überhaupt nicht wichtig, dass keiner aus meiner Familie in Hogwarts war, denn so musste ich lernen, alleine zurecht zu kommen und das hatte mir nur gut getan. Außerdem war ich stolz, als ich in den Ferien nach Hause fuhr und all meine Cousins und Cousinen - und auch meine Geschwister - mich mit Fragen über Hogwarts bombardierten - weil ich schon dort war und all das erleben konnte, auf das sie noch warten mussten. Es war ein tolles Gefühl.“

Scorpius schmunzelte und fuhr sich durchs Haar. „Das glaube ich gerne. Und jetzt sind sie alle da und du musst gehen - das ist bestimmt ein genauso seltsames Gefühl, wie das, was du früher empfunden hattest vor deiner ersten Reise nach Hogwarts, oder?“ „Du sagst es“, bestätigte Victoire. „Aber wieder wird mir das Leben nur lehren, dass es schön ist, die Erste zu sein, die etwas Neues erlebt. Ganz sicher.“ „Das denke ich auch - jemanden, der so vorurteilsfrei und offen ist, wie du, muss man doch gern haben. Bestimmt verstehst du dich auch blendend mit deinen neuen Kollegen und wer weiß - vielleicht willst du nach den ersten Monaten ja gar nicht hierher zurück? Immerhin müsstest du dich dann noch einmal den Abschlussprüfungen stellen...“ Victoire lachte auf. „Oh, stimmt, es reicht völlig, sie einmal zu schreiben, da hast du Recht!“

Für einen Moment legte sich eine angenehme Stille über sie und nur die Grillen waren zu hören, die im hohen Ufergras saßen und zirpten. Dann ergriff Victoire noch einmal das Wort: „Das Kompliment kann ich übrigens nur zurück geben - und das ist ganz schön beeindruckend, wenn man bedenkt, wie viel du dieses Jahr durchmachen musstest, Scorpius. Du hast dieses Schuljahr wirklich ausgezeichnet gemeistert - und das Beste ist, dass du es dabei geschafft hast, du selbst zu bleiben.“ Scorpius räusperte sich verlegen und murmelte bescheiden: „Ach, das war gar nicht so schwer... außerdem würde ich nicht unbedingt sagen, dass ich ich selbst bleiben konnte - ich meine, die Erfahrungen, diese Erniedrigungen und... die Folter... das hat mich verändert. Aber ich glaube, nachdem ich es größtenteils verarbeitet habe... mehr zum Positiven. Ich... ich habe jetzt irgendwie zu mir selbst gefunden. Und ich weiß, was in meiner Familie geschehen ist. Dieses Wissen hatte ich vor Hogwarts nicht, deswegen konnte ich vielleicht noch gar nicht richtig ich sein - denn ich hatte nie zuvor die Möglichkeit gehabt, mich damit auseinanderzusetzen. Dabei ist das ein Teil von mir. Wie jetzt auch die Erlebnisse des vergangenen Schuljahres. Letzten Endes führte alles zum Guten. Und darüber bin ich wirklich froh. Ohne Albus, Grace Kennedys und dein Eingreifen - und natürlich auch das von Professor Robards Anfang des Jahres - wäre das alles vielleicht noch ganz anders verlaufen... und mein Großvater hätte mir einen viel größeren Schaden zufügen können als den, für den er gesorgt hat...“

„Ein Glück, dass es nicht dazu gekommen ist“, antwortete Victoire und strich ihm lächelnd über den Rücken, „du bist so ein wunderbarer Mensch, es wäre wirklich furchtbar gewesen, wenn die Welt dich verloren hätte - ob nun auf phsychologische oder physiologische Weise.“ Scorpius wusste nichts, was er darauf erwidern könnte, außer ein leises „Danke.“ Dann hob er den Blick und lächelte die Siebtklässlerin an. „Also... ich wünsche dir alles Glück und viel Erfolg auf deinem weiteren Weg... vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“ „Das hoff ich. Und ich wünsche dir ebenfalls alles Gute für die Zukunft... deine nächsten Hogwartsjahre dürften auf jeden Fall nicht von so grausigen Ereignissen überschattet werden!“ „Ja, da ist was dran. Ich freu mich auf sie“, entgegnete Scorpius und lachte.

Als er am nächsten Morgen mit Connor und Violetta von Hufflepuffs Gemächern nach oben zur Eingangshalle kam, hatte er wahrlich das Gefühl eines Déjà-vus; vor dem Portal zur Großen Halle war ein Menschenauflauf entstanden. Zwar war er nicht so groß wie vor einigen Monaten, doch offenbar gab es dennoch irgendetwas, was die Schüler daran hinderte, normal in die Große Halle zu gehen. „Nicht schon wieder!“, stöhnte Connor neben ihm, dessen Magen sich bereits lautstark bemerkbar machte. Auch Violetta sah nicht sonderlich begeistert aus. „Soll ich schon raus laufen und gucken, ob wieder ein Picknick-Frühstück angesagt ist?“, wollte sie wissen. „Nein, das Gewühl lichtet sich ja - nicht so, wie letztes Mal. Offenbar kann man die Halle betreten“, schlussfolgerte Scorp. „Was nicht unbedingt bedeuten muss, dass man in ihr auch essen kann“, konterte Connor mit gequälter Miene. Langsam löste sich der Pulk vor ihnen auf und sie schafften es, selbst durch die riesigen Flügeltüren in die Große Halle zu treten. „Woah!“, war Connors Bemerkung, sobald sie realisierten, in was sie da hinein geraten waren.

Luftballons! Und Seifenblasen! Riesige Mengen- Wagenladungen- unzählbar viele befüllten die Große Halle! „Wie irre!“, konnte Connor es nicht fassen, dessen Augen rund wie Murmeln geworden waren. „Kommt, lasst uns zum Hufflepufftisch hinüber gehen“, schlug Scorpius vor, der nicht minder begeistert war, „aber passt auf, dass ihr keine zum Platzen bringt - wer weiß, was dann passieren würde!“ Vorsichtig, als würden sie sich inmitten einer schlafenden Löwenmeute befinden, schoben sie sich voran. Die Luftballons wirbelten lautlos um sie herum; überall waren sie und das in allen nur erdenklichen Farben - und da die Sonne am künstlichen Himmel so schön strahlte wie das Original draußen, spiegelte sich in den Seifenblasen das Licht, die so die ganze Halle zum Funkeln brachten.

„Großartig, nicht wahr?“, fragte Oliver, als sie ihn endlich erreichten und sich in einer Reihe neben ihm niederließen. „Ja, allerdings!“, pflichtete Violetta ihm bei. „Ein wirklich gelungener Endjahres-Schulstreich!“, musste auch Ryan zugeben, der ihnen schräg gegenüber saß und das- im wahrsten Sinne des Wortes - bunte Treiben vergnügt auf sich wirken ließ. Tatsächlich wirkte er dermaßen gut gelaunt und aufgeregt zugleich, dass Scorpius nicht umhin kam, ihn darauf anzusprechen: „Was ist los, Ryan? Du siehst so aus, als wäre dein Geburtstag soeben vorverlegt worden!“ „Das würde zumindest erklären, weswegen mir ein solches Geschenk gemacht wurde!“, sprudelte es sogleich aus dem Schlafsaalgenossen heraus. „Was für ein Geschenk?“, tat Violetta ganz ahnungslos, doch während Ryan sich zerstreut durchs braune Haar fuhr, zwinkerte sie Scorp amüsiert zu.

„Ich habe einen Brief von der Heimleiterin des Waisenhauses erhalten. Sie schrieb mir, dass sie nicht die Einzige wäre, die mich heute abholen würde. Es gäbe da wohl ein etwas älteres Ehepaar, das ein ausdrückliches Interesse an mir besäße, da sie und ich dieselben Wurzeln besäßen, wie meine Heimleiterin es nannte. Was damit eigentlich gemeint ist, ist offensichtlich, da ich weiß, dass ich keine Verwandten mehr besitze; es muss sich um ein magisches Ehepaar handeln. Und sie wollen mich! Ist das zu glauben?!“ „Klasse!“, freute Violetta sich ehrlich für den Hufflepuff und Scorpius nickte und ergänzte: „Hoffentlich geht alles glatt!“

Das Strahlen auf Ryans Gesicht erlitt einen kleinen Dämpfer. „Ja... hoffentlich.“ „Bestimmt“, versicherte Oliver gelassen. „Sonst würden sie sich gewiss nicht die Mühe machen, und dich nach deinem ersten Hogwartsjahr begrüßen wollen.“ „Stimmt!“, antwortete Ryan und das Strahlen kehrte zurück. „Ich frage mich nur, wie sie zu mir gefunden haben...“ Scorpius und Connor wechselten einen belustigten Blick. „Ach, das erfährst du sicher noch“, sagte Scorpius und tat sich Spiegeleier auf den Teller. Connor hatte natürlich schon längst mit dem Spachteln begonnen.

„Na, wie gefällt es euch?“, wollte eine Scorp wohlbekannte Stimme in ihrem Rücken wissen, als die Freunde nur noch auf das Dickerchen in ihrer Mitte warteten, das genüsslich seine dritte Frühstücksportion in sich hinein schaufelte. „Es ist absolut genial, James!“, tat Scorpius seine Bewunderung kund und wandte den Kopf, um dem ältesten Potterspross ins Gesicht schauen zu können. „Habt ihr das da auch schon gesehen?“, wollte Benannter wissen und nickte zum Lehrerpodium hinüber. Die Erstklässler folgten seinem Kopfnicken. Connor brüllte vor Lachen und versprühte dabei Essensreste auf dem Tisch, was ihm einen angeekelten Blick von Violetta einbrachte (Scorpius sah, dass ein Spiegelei-Rest in Florettas rotblondem Haar hängen blieb; er schüttelte sich, musste sich gleichzeitig aber ein Lachen verkneifen) - der Stuhl der Direktorin war ebenfalls mit Luftballons- nun ja- 'dekoriert'. Professor McGonagall wirkte nicht besonders glücklich darüber. Andererseits schien sie auch erleichtert zu sein, dass ihnen Tauben heute erspart geblieben waren. Und wenn sie wirklich etwas dagegen gehabt hätte, hätte sie die Luftballons ja locker beseitigen können.

Kopfschüttelnd aber grinsend wandte Scorpius sich ab - und sah gerade noch, wie Oliver den Arm von Connors Trinkbecher zurückzog. In seinem Ärmel erkannte Scorp etwas Glitzerndes. Stirnrunzelnd wollte er Olli darauf ansprechen, doch dieser hob just in diesem Moment die Stimme: „Connor, jetzt hau mal rein! Auch wenn heute der letzte Tag ist, möchte ich nicht zu spät kommen!“ „Manno, es gibt noch nicht mal 'ne Plakette für Streber wie dich, die niemals den Schulstart verpennt haben, also, was stellst du dich so an?“, moserte Connor genervt und griff nach seinem Becher. Noch ehe Scorp auch nur ein Wort hervorbringen konnte, hatte sein Nebenmann sich den kompletten Inhalt des Bechers bereits in seinen Mund geschüttet. Scorp war kurz davor, sich die Hand über die Augen zu legen. Heute war wohl echt der Wurm drin! Er registrierte Olivers Miene, der sich offensichtlich ins Fäustchen lachte. Was ging da vor?!

„Alsooo - iiich deeenke, daaaassss- waaaaaass zuuum?!“ Scorpius fiel die Kinnlade hinab, während Oliver, James, Ryan und auch Violetta bereits schallend lachten - Connor sang! Er zog die Wörter lang und klang dabei wie ein altmodischer Bade! Es war zum scheckig lachen! Connor funkelte Oliver an, der ihn überlegen angrinste. „Waaaaaas hast duuuuu mit miiiiir gemaaaaaaacht?“, fragte er und jetzt jodelte er wie Celestina Warbeck, die Schlagersängerin der magischen Welt. Scorpius und die anderen grölten noch lauter und die Spät-Aufsteher, die sich jetzt noch in der Halle befanden, richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Geschehen am Tisch der Hufflepuffs. Und dann - offenkundig konnte er rein gar nichts dagegen tun - schmetterte Connor den populären Oldie 'Ein Kessel voller heißer, starker Liebe':

„Komm, und rühr meinen Kessel,
bist du einer der's richtig macht,
koch ich dir heiße, starke Liebe,
die dich warm hält heute Nacht!“

James lag zwischen Violetta und Scorpius quer über dem Tisch und haute mit seiner Faust immer wieder auf die Tischplatte, während er lauthals lachte und Connors Gesang langsam verebbte. Auch die anderen konnten sich nicht mehr einkriegen, während der Pummel zwischen ihnen mit hochrotem Kopf japste: „Olli! Du hast mich - komplett - lächerlich gemacht!“ „Ja, so war das doch ausgemacht“, der Ravenclaw schien sich für seinen Geniestreich nicht im Mindesten zu schämen. „Du hast es so gewollt.“ „Was - zum Reufel, ich meine Teufel - hast du in meinen Kürbissaft gemischt?!“ „Nur einen kleinen Bluff... habe etwas gebraucht, bis ich den Trank drauf hatte, sonst hättest du schon früher dran glauben müssen!“ „Und du hattest Angst vor der Zaubertrankprüfung?!“, fauchte Connor mit hicksiger Stimme voller Ärger. „LÄCHERLICH!“ „Danke für das Kompliment“, Oliver streckte die Hand aus, „eine Galleone und vier Sickel waren es, wenn ich mich recht entsinne.“ „Als ob ich das jetzt dabei hätte! Ich dachte, ich hätte das Ding schon in der Tasche!“, keifte Connor, „heute ist immerhin unser letzter Schultag!“

„Na, das zeigt wohl, dass man sich nie zu sehr in Sicherheit wiegen sollte!“, gluckste James. Er hatte sich langsam aufgerichtet und schien sich nach und nach von seinem Lachanfall zu erholen. Anerkennend klopfte er Oliver auf die Schulter. „Wenn du mal keine Lust mehr auf den Murrkopf und seine Freunde hast - bei uns bist du jederzeit willkommen! Das war wirklich ein einwandfreier Streich, Evans!“ Oliver grinste den Gryffindor an. „Vielen Dank. Aber ich bin zufrieden mit meinem Freundeskreis.“ „Bis zu dem Moment, in dem ich dir den Kopf abreiße!“, stellte Connor klar, dessen Stimme jetzt heiser klang. James lachte. „Okay, kein Ding. Mach das Beste draus, Connor! Bis dann.“ Er drehte sich um und bewegte sich zwischen all den Luftballons und Seifenblasen langsam zum Gryffindortisch hinüber, an dem noch immer eine endlos kicksende und kichernde Zweitklässlerin saß. „Ach übrigens“, rief er ihnen zu und zog eine Nadel aus dem Saum seines Umhangs, „falls es euch interessiert, was geschieht, wenn man sie zum Platzen bringt...“

Schnell streckte er den Arm aus und zerstach eine Seifenblase zu seiner Rechten. Was ertönte, war der eigenartigste und doch schönste Gesang, den Scorpius je gehört hatte. „Phönixgesang“, gab James die Auskunft, nachdem selbiges nach wenigen Sekunden verschwunden war. „Dafür solltet ihr wirklich je 50 Punkte erhalten!“, fand Scorpius überwältigt. James winkte ab. „Ach, das bringt uns den Hauspokal auch nicht näher, da seid ihr und die Ravenclaws zu weit vorne. Nächstes Jahr nehmen wir ihn wieder in Empfang, darauf kannst du wetten -“, er hielt inne und warf Oliver einen Blick zu, der grinsend die Augenbrauen hochzog, „-obwohl, vielleicht nicht direkt wetten. Haut rein!“ Und damit wandte er sich endgültig ab.

„Beeindruckend“, sagte Olli und erhob sich. „Dazu hätte ich Connor bei aller Recherche nicht bringen können.“ „Na, soweit kommt's noch!“, grummelte Connor, der sich ebenfalls erhob und Olli mit seiner Hand eine Kopfnuss verpasste. „Vogelgesang, ich bitte dich! Dann hätten meine Stimmbänder vermutlich vollkommen versagt!“ „Aber angenehmer wär's schon gewesen!“, zog Violetta Connor auf, der nur die Schultern zuckte und seine Tasche schnappte. „Da müsst ihr Olli für rügen, ich habe da - leider - keinen Einfluss drauf gehabt!“

Während des Tages gab es nur zwei Gesprächsthemen - der Ballon-Seifenblasen-Streich und Connors Gesang. Connor selbst nahm es erstaunlich gleichmütig hin und als Greengrass und sein Gefolge verächtlich über ihn herzogen, zeigte er ihnen kurzerhand die kalte Schulter und begann mit Scorp über Phönixe zu plaudern. Als sie am Abend desselben Tages darauf warteten, in die Große Halle gelassen zu werden (die Ballons und die Seifenblasen waren inzwischen verschwunden), steckte Connor Oliver dann das Zauberergeld zu. „Da“, sagte er grob, „du hast es dir verdient. Hätte nie erwartet, dass es dir gelingen würde, mich so über's Ohr zu hauen. Also - meinen Respekt, du Idiot.“ Oliver grinste. „Danke. Ich denke, für dieses Jahr waren das genügend Streiche. Oder was meint ihr?“ Connor sah den Ravenclaw entsetzt an. „Sag bloß, du hast noch etwas in petto?!“ „Neinnein“, wiegelte Olli den Verdacht sogleich ab, „keine Panik.“ „Hm“, Connor schien nicht überzeugt. Scorpius war sich sicher, dass er für das heutige Festmahl sein Getränk behüten würde wie seinen eigenen Augapfel. „Hey...“, murmelte Violetta in diesem Augenblick, „Jungs... seht mal, dort!“

Sie zeigte auf die Stundengläser. Wegen des glorreichen Quidditchspieles mit Scorpius, hatten die Hufflepuffs recht dicht an den Ravenclaws dran gehangen. Doch nun - eigenartigerweise - waren sie auf den ersten Platz gerutscht! „Was?!“, rief Connor mit ungläubiger Miene und Oliver wirkte entgeistert. „Uns fehlen 60 Punkte“, stellte er in Rekordzeit fest und verzog das Gesicht. „Und war Slytherin nicht auch kurz vor Gryffindor?“, fragte Scorpius und deutete auf die Anzeige der Schlangen, die nun relativ weit hinter Gryffindor zurück lagen. „Was ist passiert?“, fragte Oliver betroffen. „Das kann ich euch sagen!“, rief eine wütende Mädchenstimme hinter ihnen. Sie wandten sich gleichzeitig um.

Eine Ravenclaw, die nach Scorpius Schätzung in Grace Jahrgang oder einen darüber sein müsste, sah sie äußerst verstimmt an. „Der Grund sind zwei Streithähne aus Slytherin und Ravenclaw, die sich so heftig duelliert hatten, dass dabei auch Unschuldige verletzt wurden. Ihre Hauslehrer waren so wütend, dass sie jeweils 60 Punkte abgezogen hatten“, erklärte das Mädchen mit geblähten Nasenflügeln. „Das wäre das erste Mal seit Jahren gewesen, dass wir sowohl den Quidditchpokal als auch den Hauspokal für uns beansprucht hätten - und nun das! Arrgh, wenn ich den vor den Zauberstab bekomme, der kann was erleben!“ Und sie dampfte ab und ließ vier irritiert dreinblickende Erstklässler zurück. „O-kay“, sagte Connor, ehe er noch einen Blick aufs hufflepuff'sche Stundenglas warf und dann einen Luftsprung machte. „Wow, wir sind auf dem ersten Platz! Wisst ihr, was das heißt?!“

Wer noch keine Ahnung davon hatte, wie sich die Lage entwickelt hatte, der bemerkte es in dem Augenblick, als er die Halle betrat - denn sie war mit den Hausfarben der Hufflepuffs geschmückt. Ein riesiges Transparent hinter dem Hohen Lehrertisch zeigte das Wappen des Hauses - den schwarzen Dachs - und die Große Halle wirkte durch die gelben Girlanden noch gemütlicher als im Normalzustand. „Tja, ich hatte ja überlegt, ob ich heute ausnahmsweise an meinem Haustisch essen soll wegen dem Sieg und so“, sagte Olli als sie sich zum Hufflepufftisch hindurch schlängelten, „aber das hat sich jetzt ja wohl erledigt.“

„Hey, Glückwunsch, Scorpius!“, gratulierte Rose Benanntem, als sie gerade mit einer anderen Gryffindor an ihm vorbei lief - Dominique, wie Scorp sich dunkel erinnerte (und das auch nur wegen der einen oder anderen Quidditchpartie). „Dein Haus hat den Pokal verdient!“ „Danke!“, erwiderte Scorpius und lächelte ihr zu. Sie erwiderte das Lächeln, ehe sie von einer Augenrollenden Dominique weiter gezogen wurde. Scorpius schnaubte belustigt und setzte sich an den Tisch der Hufflepuffs. Dort waren alle völlig aus dem Häuschen. „Gewonnen - wir!“, krakeelte Simon Grantham und zog eine überraschte Violetta freudig in die Arme. Allerdings lief er scharlachrot an, als er registrierte, was er da soeben getan hatte. „'Tschuldige“, murmelte er und sah sie an wie ein getretener Hund. „Ach, mach dir darum doch keinen Kopf!“, lachte Violetta und drückte ihrerseits den Hufflepuff an sich, „wir haben den Hauspokal, das ist doch Grund genug für eine Umarmung!“ Simon druckste herum und lief noch dunkelroter an.

Das Jahresabschlussfest war einfach nur atemberaubend. Bis auf die Slytherins schienen die anderen Häuser den Ausgang des Häuserwettbewerbs für gerechtfertigt zu halten, auch, wenn einige Ravenclaws recht trübsinnig aussahen. Connor genoss das Festessen in vollen Zügen, doch auch die anderen hauten sich die Teller voll. Immerhin war dies die letzte Gelegenheit, von den brillanten Speisen der Hogwarts-Hauselfen zu kosten. „Jetzt haben wir offiziell das erste Schuljahr abgeschlossen“, sagte Oliver feierlich und hob sein Becher. „Das haben wir gut hin bekommen!“, grinste Violetta und hob ebenfalls ihr Trinkgefäß. „Jep“, schmatzte Connor und tat es seinen Freunden nach. Scorpius schüttelte lachend den Kopf und erhob ebenfalls seinen Trinkbecher.

„Auf die Sommerferien!“, rief Connor, nachdem er geschluckt hatte. „Und auf ein erfolgreiches, zweites Jahr!“, ergänzte Oliver, was Connor die Augen verdrehen ließ. „Jawohl!“, riefen Scorp und Violetta und stießen mit den anderen an. „Das wird ein toller Sommer“, freute sich Scorp, nachdem er aus seinem Becher getrunken hatte. „Darauf wette ich“, stimmte Violetta ihm vergnügt zu. „Um was?“, fragte Oliver grinsend und ließ sie wissen, dass er einen Geldbetrag hören wollte, indem er Daumen und Zeigefinger aneinander rieb. „Neee, mit dir schließe ich garantiert keine Wetten ab!“, wies Violetta ihn zurück und lachte. Die anderen tauschten einen Blick, dann stiegen sie in das Gelächter mit ein.

An diesem Abend stieg tatsächlich noch eine Party in Hufflepuffs Gemächern. Scorpius, Violetta und Connor saßen in einer Ecke des Gemeinschaftsraumes und besahen sich den Trubel auf der improvisierten Tanzfläche, während ihre Fußspitzen zum Takt der Musik wippten. Scorpius bemerkte Grace mitten im Tumult. Sie tanzte allein und wirbelte ihre Haare lachend hin und her. Er lächelte. Violetta war seinem Blick gefolgt. Als sie erkannte, wen er beobachtete, musterte sie Scorp forschend. „Wie steht's eigentlich mit ihr und dir?“, wollte sie wissen. Scorpius grinste frech. „Das weißt du doch - wir sind befreundet.“ Violetta warf ihm ein gelbes, rundes Kissen an den Kopf. „Du weißt genau, was ich meine!“, warf sie ihm vor und ihre braunen Augen blitzten. Scorp zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht“, gestand er. „Vielleicht sieht mein Körper so langsam ein, dass sie etwas zu alt für mich ist. Jedenfalls habe ich in ihrer Nähe keine Grashüpfer mehr im Bauch.“ „Grashüpfer!“, prustete Connor und verschluckte sich an seiner Cola.

Scorp wollte ihm auf den Rücken klopfen, wurde jedoch durch Mr. Cuddles Erscheinen abgelenkt, der kurzerhand auf seinen Schoss gesprungen war und sich jetzt schnurrend einrollte. „Dich gibt's auch noch?“, tat Scorp überrascht. „In letzter Zeit ist er häufig auf den Ländereien umher gezogen. Ich glaube, er war auf der Suche nach Katzendamen“, informierte Violetta ihn schmunzelnd. „Na, sowas“, sagte Scorp und kraulte dem Kater die Ohren. Er sah auf das schwarze Fellknäuel hinab und meinte: „Glaub mir, Mr. Cuddles, du bist noch zu jung, um Vater zu werden!“ Der Kater zitterte mit den Schnurrhaaren, als ob er verstanden hätte, was Scorpius gesagt hatte. Scorp grinste. Das Tier passte wirklich wunderbar zu ihnen - genauso bekloppt wie sie alle.

Die Nacht war kurz aber durch den Stress hatte Scorpius keine Zeit, um müde zu sein - ehe er sich versah, hatte er sein letztes Frühstück hinter sich gebracht, seinen gepackten Koffer den Hauselfen überlassen und sich der schwatzenden Schar Erstklässler angeschlossen, die von Professor Hagrid zur Bootsflotte hinunter geführt wurde. Dieses Mal teilte Scorp sich das Boot mit Marcus Lester aus Gryffindor und Serina Almond aus Ravenclaw. Er erinnerte sich an seinen ersten Abend in Hogwarts, der auch damit begonnen hatte, das Schloss vom Boot aus zu bestaunen. Es war unglaublich, was seitdem alles geschehen war. Wehmütig verließ Scorp auf der anderen Seite des Sees das Boot und stieg mit seinen Freunden und seinem Schrankkoffer im Schlepptau in den Hogwarts-Express. Sie waren gerade an ein paar Abteilen vorbei gezogen, als sie Rose, Lewis und Albus entdeckten, die ihnen mit aller Gestik mitteilten, dass sie höchst willkommen wären.
Also schob Scorpius die Abteiltür auf und zerrte seinen Koffer hinein. „Hallo“, keuchte er. „Gott sei Dank, setzt euch bloß schnell hin!“, antwortete Al und sprang auf, um Scorp mit dem Schrankkoffer behilflich zu sein.

„Weshalb die Eile?“, fragte Violetta belustigt, die mit Connor und Oliver noch halb im Gang stand und darauf wartete, dass genügend Platz im Abteil frei wurde, um hinterher zu kommen. „Ich habe auf der Toilette die Zicken-Clique gehört, die sich vorgenommen hatte, sich bei uns breit zu machen“, erläuterte Rose mit gerümpfter Nase. „Nur wegen dem“, sagte Lewis gespielt abwertend und zeigte mit dem Daumen auf Albus, der neben ihm saß und ihm sogleich gegen den Oberarm boxte. „Ich kann da auch nichts für!“, erinnerte er seinen besten Freund an die Tatsache, dass er für seine Berühmtheit nichts konnte - wie wohl auch einst sein Vater. „Wir sind gerne mit euch zusammen“, meinte Violetta ehrlich und ließ sich gegenüber von Rose in den Sitz fallen (die Jungen übernahmen freundlicherweise ihr Gepäck). „Das könnte doch eine Art Tradition werden?“, schlug Albus - teils hoffnungsvoll - schnaufend vor. „Vor und nach den Sommerferien - was meint ihr?“ Mit einem ordentlichen Gerumpel landete der Koffer an seinem Ziel. „Klingt gut“, gab Connor recht wortkarg zurück und plumpste gerade in einen der Sitze, als ein Ruck durch die Lok ging und sie anfuhr. „Ab geht's nach Hause“, sagte Lewis und warf Connor einen Lakritzzauberstab zu, den dieser dankbar auffing.

Während der Zug Richtung London fuhr unterhielten sie sich über dies und das und amüsierten sich über die angesäuerten Mienen von Sophie, Lorina und Rike, die wohl oder übel an ihrem vollen Abteil vorbei laufen mussten. Nachdem Louis kurz vorbei gesehen hatte, um seinen Verwandten und deren Mitreisenden einen schönen Sommer zu wünschen, schoss Scorpius ein merkwürdiger Gedanke durch den Kopf. Stirnrunzelnd sah er Albus an, der seinen Blick verwirrt auffing. „Was ist?“, wollte er wissen, „hab ich Schokolade am Kinn?“ „Nein, nein“, beruhigte Scorpius den Potterspross und lächelte, „ich habe mich nur gerade gefragt... hast du eigentlich noch andere Familienmitglieder? Also, außer die Weasleys?“ Albus grübelte und seine atemberaubenden, smaragdfarbenen Augen blitzten im Licht der Sonne, die zum Fenster hinein schien. „Da ist noch ein Cousin von Dad... der hat eine Frau und zwei Kinder*. Und bei den Eltern von dem ist mein Dad aufgewachsen. Aber nach allem, was ich weiß, war das keine sehr glückliche Kindheit.“ „Besucht ihr sie manchmal?“, fragte Connor neugierig. „Sein Cousin... naja, Dad besucht ihn zwei Mal im Jahr aber ich war schon ewig nicht mehr dort“, meinte Al und stopfte sich einen Schokofrosch in den Mund.

„Freut ihr euch auf die Ferien?“, fragte Violetta schmunzelnd, „meine Eltern haben mir versprochen, mit mir eine zweiwöchige Reise nach Italien zu machen - das wird sicher spitze!“ „Gewiss“, antwortete Olli, „meine wollen mit mir nach Mallorca.“ „Scheint dich nicht sehr froh zu stimmen“, fiel Lewis auf. „Hm, das Verhältnis zu meinen Eltern ist etwas... kompliziert. Erst Recht, seit ich nach Hogwarts gehe“, gestand Oliver. Die anderen nickten teilnahmsvoll. „Ich hoffe, Mum ist nicht enttäuscht“, platzte es aus Rose heraus. Sie biss sich auf die Unterlippe. „Weswegen sollte sie enttäuscht sein?“, fragte Scorp verständnislos. Albus antwortete seufzend für seine Cousine. „Sie glaubt, dass sie zu wenig Ohnegleichen in ihrem Zeugnis hat.“ „Ernsthaft?!“, rief Connor empört, „ich werde kein Einziges haben! Und deine Mutter wird dich ja wohl nicht nach deinen Noten beurteilen - oder?!“ „Ich weiß nicht“, murmelte Rose und ihr Gesicht färbte sich rosa. „Sie war immer Jahrgangsbeste, wisst ihr? Und ich habe doch ihren Grips geerbt.“

„Das muss trotzdem nicht automatisch bedeuten, dass sie von dir das gleiche verlangt, was sie selbst geschafft hat“, versuchte Violetta, die Gryffindor zu beruhigen, „du hast doch dein Bestes gegeben, oder?“ Rose nickte. „Natürlich. Ich hatte mir so einen Druck gemacht, dass ich gar nicht mehr ich selbst war... nach den Prüfungen habe ich mir geschworen, nie wieder so über das Ziel hinaus zu schießen. Ich bin eben nicht Hermine, sondern 'bloß' ihre Tochter... aber nun, wo ich kurz davor bin, sie wiederzusehen... ich will doch, dass sie stolz auf mich ist!“ „Das wird sie bestimmt sein“, sagte Oliver, „und so, wie ich das sehe, brauchst du dir über deine Noten wirklich gar keine Gedanken zu machen! Du hast deine Sache bei den Prüfungen super gemacht, so, wie ich das mitbekommen habe.“ Nun liefen auch noch Roses Ohren rot an. „Danke“, nuschelte sie und sah verlegen grinsend auf ihren Schoss, in dem sie ein Bonbonpapier zerfranzte. „Das wird schon“, meinte auch Connor und sah die versammelte Mannschaft dann mit einem schelmischen Grinsen an. „Wer hat Lust auf eine Runde Koboldstein?!“ Sein Lachen ging in entrüstete, ablehnende Ausrufe unter.

Die Sonne stand schon recht tief am Horizont, als sie endlich in den Bahnhof einfuhren. Mit lautem Gerumpel wurden die Abteiltüren aufgerissen und die Schüler strömten auf den Bahnsteig hinaus. Scorpius und die anderen verabschiedeten sich fröhlich von den Gryffindors und schlossen sich einer Gruppe giggelnder Mädchen an, von denen sie nun, wo sie normale Muggelkleidung trugen, nicht einmal sagen konnten, zu welchem Haus sie gehörten. Scorp sprang aus dem Zug und ließ seinen Blick suchend über das Gewühl gleiten, was sich inzwischen gebildet hatte. „Dort!“, rief Connor und zeigte auf einen großgewachsenen, blondhaarigen Mann mit Geheimratsecken. Scorpius Herz machte einen freudigen Hüpfer, als er seinen Vater erkannte. „Los!“, rief er und setzte sich zügig in Bewegung, wissend, dass Violetta, Connor und Oliver ihm ebenso rasch folgen würden.

„Willkommen zurück!“ Es war nicht Draco, der diese Worte aussprach, sondern Scorpius Großmutter. Lächelnd stand sie aufrecht neben Astoria und blickte - offenbar voller stolz - auf ihren einzigen Enkel hinab. Neben ihr wurde Violetta soeben von ihren Eltern umarmt. „Wie war dein übriges Schuljahr?“, wollte Scorpius Mutter wissen, ehe sie ihn in die Arme schloss. Scorp erwiderte die Umarmung und nahm anschließend auch seinen Vater und Narzissa in die Arme. „Sehr schön“, entgegnete er und zwinkerte Connor zu, „ich werde euch viel zu erzählen haben.“ „Und dein Zeugnis?“, erkundigte sich seine Mutter. „Kommt erst in der ersten Ferienwoche - nach meinen Erzählungen werdet ihr wissen, weshalb!“, erwiderte Scorpius und lachte.

Sein Vater schmunzelte und nahm ihm das Gepäck ab. „Schön, dich wieder hier zu haben“, teilte er seinem Sohn mit und dieser freute sich sichtlich über diese Worte. „Lasst uns gehen“, schlug Narzissa vor. Auch die Stevensons brachen mit ihnen auf. Connor und Oliver fanden ihre Eltern, nachdem sie das geheime Tor zum Gleis 9 ¾ passiert hatten. Und noch jemand fiel Scorpius auf. Er stupste Connor mit dem Ellenbogen an und machte ihn auf ein Szenario aufmerksam, das nicht unweit von ihnen stattfand: dort stand Ryan, die eine Hand fest um den Griff seines Schrankkoffers geschlossen, die andere ausgestreckt, um einem freundlich aussehendem Ehepaar Ende Vierzig die Hand zu reichen. Neben diesen stand eine wesentlich ältere Frau, deren Gesichtsausdruck verkniffen wirkte. Scorp konnte sofort verstehen, weswegen Ryan sich aus dem Waisenhaus wegwünschte. Er winkte einigen Mitschülern, die ihm schöne Ferien wünschten und drückte innerlich die Daumen, dass Ryan ein neues zu Hause und eine neue Familie für sich fand.

„Wir sehen uns“, sagte Oliver. Er zog seine Hände aus den Hosentaschen und umarmte zuerst Violetta, dann verabschiedeten die Jungen sich mit einem Händedruck - Ehrensache. „Klar“, erwiderte Connor, „ihr könnt euch jetzt schon mal auf ein paar Babysitterstunden mit meinen Schwestern freuen!“ „Hey!“, rief Leah empört, die ihre Arme um seinen Bauch geschlungen hatte und ihn scheinbar gar nicht mehr loslassen wollte, „ich bin kein Baby mehr, kapiert?“ „Jaja“, sagte Connor gleichmütig. „Hmpf“, Leah piekste ihn in den Bauch, „das Essen auf Hogwarts war wohl etwas zu gut, was? Naja, du hast jetzt ja Zeit, etwas abzuspecken!“ „Komm her, du Äffchen!“, rief Connor, denn natürlich hatte seine Schwester sich bei ihren letzten Worten blitzschnell von ihm entfernt. „Bis bald!“, rief er seinen Freunden noch zu, dann jagte er los, um Leah einzuholen, die aufgeregt quietschend das Weite suchte. Violetta, Olli und Scorpius lachten.

Caron, die in eine Unterhaltung mit Scorpius Vater vertieft war, fuhr hoch. „Oh, die sind schon über alle Berge. Na gut. Dann sag ich mal tschüss.“ Schnell verabschiedete sie sich von den anderen und machte, dass sie ihren Kindern hinterher kam. „Ja, wir wollen auch“, sagte Olivers Dad und hob die Hand zum Abschied. „Auf wiedersehen“, seufzte Olli an seine Freunde gewandt. Violetta lächelte ihm aufmunternd zu. „Mallorca ist toll - ehrlich.“ Olli lächelte ein schiefes Lächeln. „Wenn du das sagst, muss es stimmen.“ Er nahm seinen Koffer und wandte sich zum Gehen. „Bis demnächst!“ Scorpius nickte und winkte ihm nach. „Und? Seid ihr bereit, nach Hause zu gehen?“, wollte Narzissa von den beiden Übrig gebliebenen wissen. „Sind wir“, bestätigte Scorp. „Fast!“, rief Violetta und umarmte ihn so stürmisch, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor. „Ich wünsche dir auch schöne Ferien!“, lachte Scorp und strich ihr über den Rücken.

Sie löste sich von ihm und setzte ein breites Grinsen auf. „Gleichfalls - aber wir treffen uns doch, oder?“ „Logisch“, versicherte er und sie nickte zufrieden. „Mum - Dad - es kann losgehen!“ Ihre Eltern traten neben sie und sahen sich aufmerksam um. Violetta zwinkerte Scorp noch einmal zu und dann - war sie verschwunden. „Es wird Zeit. Tinkerbell hat sicher schon das Abendessen vorbereitet“, murmelte seine Mutter. Scorpius Bauch knurrte laut; plötzlich hatte er einen riesigen Hunger. Er griff nach der Hand seines Vaters, der prüfte, ob die Luft rein war. Im nächsten Moment ertönte ein kaum wahrnehmbares Plop - und auch sie waren wie vom Erdboden verschluckt.

TBC


*Habe mir das mal kopiert, als es auf der News-Seite von harrypotter-xperts war:
„Ich fragte Rowling, ob Dudley, Harrys Cousin, als Erwachsener Kinder bekommt und sie sagte, er hätte zwei Stück."

RE-Kommis:

@Slytherinprincess: Ich freue mich, dass dir die Geschichte noch immer so gefällt :). Jetzt gibt es zwar nur noch den Epilog, aber ich habe schon begonnen, an der Fortsetzung zu arbeiten ;).

@Draco`s_Mine: Das mit den Prüfungen wirst du - zumindest bei Scorp - noch im Epilog erfahren ;). Danke für dein Lob! :)


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Während der vier Stunden, die ich in dem verspäteten Zug verbrachte, sprudelten mir alle diese Ideen nur so im Kopf herum.
Joanne K. Rowling