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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Der geschuldete Gefallen

von Schwesterherz

Sorry für die Verspätung! Ich hoffe, das Kapitel ist nach eurem Geschmack!

Übrigens: Ich habe meinen Threat erneuert und für die "Roses in the rain"- Fans dürfte es da eine interessante Szene geben, was die Fortsetzung betrifft... ;). Und dann ist da noch etwas anderes für Next-Generation-Fans allgemein :P. Ihr könnt über die Startseite, wo ihr die einzelnen Kapitel auswählen könnt, auf den Threat zugreifen, ganz unten. Falls ihr gucken wollt ;). Also: Viel Spaß! :)


RE-Kommis:

@Annaly: Schön, dass dir der Kräutekundeunterricht gefallen hat- auch, wenn es da jetzt weniger Unterricht gab xD. Ah, wer weiß, was Greengrass wollte? Sind doch verwegen, diese Slytherins...;). Das mit Ryan ist schon echt sünde und ich habe neulich ein Foto von einem Gesäß gesehen, das genauso entstellt war- es sieht echt schlimm aus und Leute, die dazu fähig sind, so etwas zu tun... sind nich 1000x schlimmer als Connors Dad! Der widerrum rafft natürlich nichts... aber vielleicht bringt ihn Connors Antwort ja zum Nachdenken ;). Ja und der Verbotene Wald.. also, wie es nun damit weiter geht, erfährst du jetzt! :) Viel Spaß!

@Kati89: Danke für dein Lob! :)

Kapitel 29

Der geschuldete Gefallen


-Scorpius-

„Du weißt schon, dass das eine völlig hirnverbrannte Idee ist?!“ „Es ist keine Idee- es ist ein halsriskierender Plan“, stellte Scorp nüchtern klar, ohne seine beste Freundin direkt anzusehen. Sie und Connor standen um ihn herum und beobachteten fassungslos, wie er sämtliche Pullover und die dicksten Fäustlinge aus seinem Schrank räumte und aufs Bett legte. Dass sie die Vorschrift, im Jungenschlafsaal nichts zu suchen zu haben, gerade missachtete, war Violetta im Augenblick völlig egal. „Ach so, danke für den Hinweis“, knurrte sie unüberhörbar sarkastisch. „Kein Problem.“, meinte Scorp trocken und begann, sich den ersten Pulli überzuziehen.

Connor hatte, seitdem Scorpius ihn und Violetta in alles eingeweiht hatte, geschwiegen, doch jetzt sah er dem jüngsten der Malfoys direkt in die Augen, kaum, dass dieser den Pullover über den Kopf gezogen hatte, und sagte ernst: „Du weißt schon, dass du uns mit deinem Versprechen, dich dem ganzen Drama anzuschließen, auch mit rein gerissen hast?“ „Soweit ich mich erinnern kann, habe ich euch mit keiner Silbe erwähnt!“, antwortete Scorp und in seinem Ton schwang ein leicht kühler Unterton mit.

Doch Violettas Stimme war noch deutlich kühler, als sie ihm entgegen warf: „Wenn du da rein gehst, kommen wir auch mit, das ist ja wohl klar!“ „Und Oliver wäre sicherlich sehr sauer auf uns, wenn wir ihn hier lassen würden.“, fügte sie kurz darauf kaum ruhiger hinzu. „Aber würde es keinen Verdacht erregen, ihn jetzt noch aus dem Ravenclawturm holen zu wollen?“, wandte Connor ein. „Noch ist keine Ausgangssperre. Ich mummel mich kurz ein, dann hol ich ihn.“

„Leute“, durchbrach Scorpius den Dialog, inzwischen mit dem dritten Pullover in den Händen und ziemlich zerwuselten Haaren, „Albus hat mit keinem Wort von euch gesprochen. Er hat ausschließlich mich darum gebeten, meinen Gefallen einzulösen. Dem habe ich zugestimmt. Außerdem bin ich James noch was schuldig, er hat mich immerhin auch mal vor dem Rausschmiss oder zumindest vor einer saftigen Bestrafung gewarnt. Mit euch hat das nichts zu tun.“

„Wenn du das nach alldem, was geschehen ist, wirklich glaubst, frag ich mich, ob du überhaupt weißt oder gelernt hast, was Freundschaft bedeutet“, warf Violetta ihm im scharfem Ton vor. Connor stimmte ihr lebhaft nickend zu: „Ehrlich, die Viecher im Wald können dir noch viel mehr antun, als die Slytherins! Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir dich mit den paar Leuten alleine gegen den Wahnsinn antreten lassen?“ Scorp raufte sich die Haare, wodurch sie noch chaotischer aussahen. „Schön. Aber beschwert euch nicht, wenn wir erst mal drinnen sind. Das wird gefährlich.“ „Ach was“, erwiderte Violetta schnippisch-ironisch, ehe sie aus der Tür huschte, um ihren eigenen Schlafsaal aufzusuchen. Scorp schmiss sich den vierten Pullover und seinen Wintermantel über und wickelte sich den Hufflepuffschal fest um sein Gesicht. Dann griff er nach seinen Fäustlingen.

„Bist du sicher, dass du dich noch ausreichend bewegen kannst?“, fragte Connor skeptisch, „du siehst schon aus wie ich und bei dir als Strich in der Landschaft soll das schon etwas heißen!“ „Der Winter ist nach wie vor präsent und nachts fällt die Temperatur noch immer unter Null Grad. Ich will nicht wissen, wie viele Stunden wir in diesem Wald herumirren werden, bis wir James endlich finden, also packe ich mich lieber etwas dicker ein. Solltest du auch tun.“, erläuterte Scorpius leicht gereizt. „Wir sind wohl ein bisschen angefressen, was?“, murrte Connor, ehe er zu seinem eigenen Schrank hinüber ging, um Scorp's Beispiel zu folgen.

„Ist das ein Wunder?“, dachte Scorpius grimmig. Immerhin hatte er nicht damit gerechnet, dass die beiden unbedingt mitwollten und jetzt plagten ihn Schuldgefühle... er hatte nicht vorgehabt, sie mitzunehmen, es langte, dass Albus ihn so bearbeitet hatte, aber sie hatten selber Schuld; wenn sie ihn unbedingt begleiten wollten an den gefährlichsten und unheimlichsten Ort der Schule- bitteschön!

Als auch Connor zum Aufbruch bereit war verließen beide den Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum war noch ein reges Treiben, was ihr Glück war, denn so achtete niemand genauer auf sie. Violetta stand bereits vor dem Eingang. „Ich hole Olli und komme mit ihm gleich zum Treffpunkt.“ „Ist gut.“ Scorp nickte. So machten sie sich auf dem Weg in die Eingangshalle. Dort angekommen öffneten Scorp und Connor wie verabredet die Besenkammer, während Violetta die Marmortreppe erklomm- und fanden dort Albus, Rose, Lewis und Victoire vor. Sie saßen auf Kisten und jeder hatte noch genug Platz, um nicht am anderen kleben zu müssen.

„Wie passt ihr da alle rein?“, fragte Connor verblüfft. „Kommt rein und schließt die Tür!“, ordnete Rose angespannt an, „bevor euch jemand sieht!“ „Sie hat jetzt schon Schiss, erwischt zu werden!“, grinste Lewis. „Ich auch“, gab Albus zu, „wenn das passiert, können wir unsere Zukunft auf Hogwarts knicken...“ „Das wird aber nicht geschehen!“, bestimmte Victoire. Sie wandte sich an Scorp und Connor: „Habt ihr Louis gesehen?“ „Nein“, gaben sie zeitgleich zurück.

„Aber Violetta Stevenson und Oliver Evans müssten schon auf dem Weg hierher sein. Wie Connor wollten sie sich uns unbedingt anschließen“, fügte Scorpius hinzu. Victoire nickte. „Je mehr wir sind desto besser.“ Al sah Connor an: „Danke.“ „Hauptsächlich kommen wir wegen Scorp mit. Ich könnte nicht ruhig im Schlafsaal sitzen, während er mit euch durch den Verbotenen Wald stromert“, stellte Connor klar. Als er merkte, wie hart seine Worte klangen, ergänzte er sich noch schnell: „Aber natürlich wollen wir auch helfen.“ Albus nickte. „Scorp kann sich glücklich schätzen, euch als Freunde zu haben... und ich auch“, sagte er.

Sie warteten nur wenige Minuten, ehe die Tür ein weiteres Mal aufging und Louis die Besenkammer betrat. Im Anschluss an ihn folgten Violetta und Oliver. Letzterer schloss umsichtig die Tür. Sie waren vollzählig. „Wie sieht der Plan aus?“, erkundigte Louis sich ohne Umschweife und blickte von Albus zu Victoire, die das Wort ergriff. „Ich werde euch allen ein paar nützliche Zauber zeigen- und beten, dass ihr sie nach wenigen Versuchen ausreichend beherrschen werdet- dann werde ich den Desillusionierungszauber bei jeden von uns anwenden- er wird uns tarnen, denn obwohl es bereits stark dämmrig ist, könnte uns noch jemand beobachten, wie wir in den Verbotenen Wald gehen und das sollte besser nicht geschehen. Im Wald hebe ich den Zauber am Besten wieder auf, damit wir uns nicht verlieren- es ist so dunkel da drinnen, dass wir einander sonst nur ausgesprochen mühsam erkennen könnten und es ist schon bei gewöhnlichen Lichtverhältnissen schwierig, jemanden, der so getarnt ist, richtig ausfindig zu machen. Da wir gut aufeinander aufpassen müssen, wäre es keine gute Idee, die Tarnung im Wald aufrecht zu erhalten. Wenn wir es bis dahin geschafft haben, werde ich Homenum revelio benutzen, ein Zauber, der mir anzeigt, ob in meiner unmittelbaren Umgebung noch weitere Menschen verborgen sind. Ist dies nicht der Fall, wagen wir uns tiefer vor und ich versuche es erneut. Irgendwann wird der Zauber anschlagen und zwar dann, wenn wir in James Nähe sind. Wenn dies so ist, zerre ich ihn persönlich am Ohr dort heraus, und wenn es das Letzte ist, was ich tue! So. Gibt es noch Fragen?“ Scorpius tauschte einen Blick mit Violetta. Ein merkwürdiges Kribbeln lief seinen Rücken hinab und eine nervöse Unruhe hatte von ihm Besitz ergriffen. Das hier war ernster als alles andere, was er je getan hatte. Und gefährlicher. „Gut.“, Victoire zog ihren Zauberstab. „Dann kommen wir zu den Zaubern.“

Die rothaarige Siebtklässlerin zeigte ihnen den Schildzauber. So könnten sie kleinere Tiere vermutlich vor Angriffen abhalten und sie zurück prallen lassen, auch, wenn sie bisher nur Zauber hatte abprallen lassen, erläuterte sie. Scorpius empfand den Zauber als sehr mühevoll, was auch nicht verwunderlich war; offenbar wurde er nur selten vor der dritten Klasse gelehrt, wie ihnen Rose erklärte. „Kommt schon- er könnte euer Leben wahren!“, spornte Louis sie an, der den Zauber bereits beherrschte. Scorpius raffte all seine Willenskraft zusammen und rief ein weiteres Mal: „Protego!“ Und endlich entsprang seinem Zauberstab das fast unsichtbare Schutzschild. Es war nur schwach und verlor sich schnell wieder- aber der Durchbruch war geschafft! Kurz nach ihm gelang es auch Violetta und Connor, das Schutzschild herzustellen. „Sehr gut“, lobte Victoire ruhig, als ginge es bei diesen Übungen nicht darum, in weniger als einer Stunde wohlmöglich sein Leben damit zu retten. „Dann: Impedimenta.“ Victoire führte ihnen die dazugehörige Zauberstabbewegung vor.

„Ein Lähmzauber, der eure Gegner erstarren lässt. Auch er ist heute Nacht wahrscheinlich von größter Wichtigkeit. Bitte, hier geht es nicht um Schule; gebt alles!“ Scorpius atmete tief durch und versuchte, den Zauber korrekt auszuführen; hierfür beschwor Albus älteste Cousine mehrere Schmetterlinge hervor. Als Scorpius seiner endlich gelähmt zu Boden fiel, konnte er einen freudigen Aufschrei nur schwer zurückhalten. „Okay... welcher Zauber noch von Bedeutung sein könnte ist Expelliarmus.“ Wieder führte Victoire die Zauberstabbewegung vor. „Ihn solltet ihr eigentlich Anfang des kommenden Schuljahres erlernen- er dürfte euch also nicht ganz so schwer fallen.“ Damit behielt sie Recht. Bereits nach wenigen Versuchen gelang es den Erstklässlern, den Zauber auszuführen.

„Diffindo und Lumos könnt ihr bereits?“, vergewisserte Victoire sich und alle nickten. „Schön. Dann geht es jetzt los.“ Sie hob ihren Zauberstab und tippte jedem damit nacheinander auf den Kopf, ehe sie es bei sich selbst tat; Scorpius war bereits mit dem Zauber vertraut und zuckte nicht mehr zusammen, als sich auf seinem Kopf das Gefühl breit machte, ein zerbrochenes, kaltes Ei würde von jener Stelle aus über seinen Körper tropfen. „Ach, das hat dein Vater angewendet, ehe wir zum Feuerwerk appariert sind!“, rief Connor, nachdem Victoire ihn getarnt hatte. "Schhsht!“, kam es sofort zischend aus der Ecke mit Roses Stimme. „Brüll nicht so, deine Stimme wird durch den Zauber nicht getarnt!“ „Schon gut!“ „Okay...“, das war Victoire. Es war ganz selbstverständlich, dass sie als Erfahrenste die Führung übernommen hatte. „Seid ihr bereit? Los geht's!“

Nacheinander schlichen sie hinaus in die Eingangshalle und von da aus aus dem Portal auf die Ländereien. Die Kälte schlug Scorp scharf ins Gesicht. Rasch zog er sich den Schal bis über die Nasenspitze. Victoire behielt Recht, es war nicht einfach, die anderen überhaupt auszumachen. Trotzdass ihre Tarnung nahezu optimal war, bewegten sie sich sehr behutsam. Louis bildete das Schlusslicht und ließ ihre Fußstampfen verschwinden. So erreichten sie problemlos den Waldrand. Sobald alle wieder versammelt waren, nahm Victoire die Tarnung von ihnen. „Okay“, sagte sie und blickte jeden von ihnen an. „Wir sollten uns so leise wie möglich verhalten, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu verursachen. Der Wald ist schließlich nicht umsonst verboten. Seid vorsichtig!“ Dann sprach sie den Zauber Homenum revelio aus, doch er zeigte niemanden an, was keinen von ihnen überraschte.

Scorpius schaute zu Albus, der im Schein der Zauberstäbe, die sie bereits alle entflammt hatten, sehr blass wirkte. „Wir finden ihn schon“, versuchte er, den Potterspross aufzumuntern. Al nickte. „Hoffentlich geht alles gut“, murmelte er. „Leise jetzt“, flüsterte Rose energisch. Scorpius wechselte einen Blick mit Olli. Er wirkte angespannt. Im Gänsemarsch ging es tiefer in den Wald. Mit jedem Meter wurde es finsterer um sie herum.

„Bin ich der Einzige, der sich beobachtet fühlt?“, flüsterte Connor nach einer ganzen Weile. „Nein“, antwortete Scorpius, „mir geht's genauso.“ „Wie beruhigend“, brummte Connor. Scorp spürte, wie jemand nach seiner Hand griff. Auch ohne hinzusehen, wusste er, dass es Violetta war und so drückte er mit seiner Hand leicht und beruhigend die ihre. Sie hielten an und Victoire setzte zum zweiten Mal Homenum revelio ein, leider ohne Erfolg. Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung und Scorpius wollte Al, seinem Vordermann, folgen, doch etwas hielt seine Füße am Boden und er verlor das Gleichgewicht und stürzte, wobei er Violettas Hand losließ. Im nächsten Augenblick wurde er an den Fußgelenken über den gefrorenen Boden gezogen, fort von den anderen, denen das aber natürlich nicht verborgen blieb.

„Scorp!“, schrie Violetta und stürmte hinter ihm her, dicht gefolgt von den Restlichen. Doch schnell war eine Distanz zu ihnen aufgebaut und Scorp sah nur noch ihre unruhigen Lichtpegel und hörte das Getrampel ihrer Füße auf dem harten Boden. Dann erklang ein leiser Aufschrei und ein dumpfes Geräusch- offenbar war jemand gestolpert und hingeschlagen. Scorpius versuchte, das Etwas, was ihn so ruppig davonzog, abzuschütteln, doch es schlang sich nur noch fester um seine Beine und er spürte spitze Dornen, die sich schmerzhaft in sein Fleisch bohrten. Und dann ließ das Zerren nach und er lag bewegungslos am Boden. Scorp schluckte und drehte sich keuchend um. Sein eigener Zauberstab leuchtete auf dornige, armdicke, grüne Ranken, die sich wohl unbemerkt um seine Fußgelenke geschlängelt hatten, als sie kurz gewartet hatten.

Dann ertönte ein markerschütternder Schrei, gleichsam solchen, wie er sie einmal in einer Dokumentation über Drachen oder Dinosaurier gehört hatte. Scorp gefror das Blut in den Adern. Blitzschnell hob er den Zauberstab und dessen Licht fiel auf eine furcherregende, riesige, mit Dornen besetzte Pflanze, die ein gewaltiges Maul mit rasiermesserscharfen Zähnen besaß, die im Licht bedrohlich aufblitzten. Genau jenes Maul schoss auf ihn zu. Reflexartig rollte Scorp sich zur Seite, doch da seine Fußgelenke noch immer gefesselt waren, war seine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt und so entkam er den todbringenden Zähnen nur knapp.

„Hilfe!“, schrie er aus Leibeskräften. Er wollte nicht als Pflanzensnack enden! Das Maul holte erneut zum Angriff aus, doch kurz, bevor sich die Zähne der Pflanze in Scorpius Körber gruben, riefen drei Simmen zugleich: „Impedimenta!“ und das Maul erstarrte in seiner Bewegung, wenige Zentimeter über Scorp. Zitternd hielt dieser einen Moment inne, ehe er wie ein Wahnsinniger begann, an den Ranken zu zerren. Sofort eilten Connor, Rose, Violetta und Louis herbei, um ihm zu helfen. „Diffindo“, murmelte Connor und zeigte mit seinem Stab auf die dornigen Schlingen des Ungetüms. „Achtung!“, rief Albus und deutete auf zwei andere Ranken, die auf Scorpius Helfer zugeschossen kamen. Rose, Louis und Violetta konnten gerade noch ausweichen, doch Connor wurde von einem der Triebe direkt ins Gesicht geschlagen. „Ahh!“, rief er schmerzerfüllt.
„Impedimenta!“, riefen Lewis, Rose und Oliver nochmals und legten somit auch die Rankengewächse lahm.

„Connor, alles okay?“, besorgt zog Violetta Besagtem die Hand von der Stelle, wo die Pflanze ihn erwischt hatte. Blutende Schrammen, die sich über seine ganze Wange zogen, kamen im Licht der Zauberstäbe zum Vorschein. „Geht schon“, presste Connor hervor und biss die Zähne zusammen. „Komm schon, wir müssen ihm helfen, ehe der Zauber sich auflöst!“ Wenige Minuten später war Scorpius befreit. „Und jetzt lasst uns abhauen, mit diesem Ding ist nicht zu spaßen!“, meinte Louis und ging mit zügigen Schritten in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Sehe ich auch so“, keuchte Scorpius und folgte ihm. Die anderen taten es ihnen gleich. „Und wohin jetzt?“, fragte Lewis ratlos. „Tiefer hinein“, gab Rose schlicht zurück.

Scorpius konnte Oliver neben sich schlucken hören. „Oh man, ich hätte nicht gedacht, dass ich jemals hier landen würde“, hauchte er kaum vernehmbar. „Ich auch nicht“, gestand Scorpius. „Jetzt ist es zu spät, um sich darüber Gedanken zu machen“, hielt Violetta fest, „also los, weiter! Sobald wir James haben, können wir von hier verschwinden!“ Diese Worte ließ sie alle in einem Tempo voran schreiten, das sie unter gewöhnlichen Umständen wohl kaum dauerhaft ausgehalten hätten. So näherten sie sich eine ganze Zeit lang dem Herzen des Waldes, ohne, dass irgendetwas sie aufhielt.

Plötzlich stoppte Lewis mit aufgerissenen Augen und Scorpius wäre beinahe in ihn hinein gelaufen. „Lewis, was zum-?!“ „-Hört ihr das auch?“, unterbrach er ihn mit hoher Stimme. Die anderen schauten den Gryffindor verwirrt an. „Da rieselt was... hört sich an, wie ein Bach“, meinte Louis. „Ja, hier ganz in der Nähe fließt einer lang“, erklärte Victoire. „Aber das mein ich nicht. Ich rede von-“ „-Wartet mal, ich hör es auch!“, fuhr Violetta ihm dazwischen. „Klingt es... nett oder bedrohlich?“, fragte Albus angespannt und mit bangem Gesichtsausdruck. „Hmm... schwer zu sagen...“, Violetta ging in die Hocke und näherte sich einem besonders verdichtetem Dickicht. „Es kommt von hier.“

„Bist du verrückt- geh nicht so nah ran!“, warnte Victoire und wollte die Hufflepuff am Ärmel zurückziehen, doch zu spät: der orange-schwarz gestreifte Kopf einer Schlange schoss aus dem Gestrüpp und mit einem gezielten Biss erwischten die spitzen Zähne Violettas rechten Arm. Mit einem Schrei stürzte sie zurück. Keuchend presste sie ihre linke Hand auf die Bissstelle und taumelte. „Scheiße!“, fluchte Victoire äußerst undamenhaft und erreichte die schwarzgelockte Erstklässlerin mit wenigen Schritten, um sich die Verletzung anzusehen. „Ich verstehe das nicht, normalerweise ist die Runespoor keine aggressive Schlangenart... sie muss sich von dir bedroht gefühlt haben!“, erklärte sie und ihre belegte Stimme und die Blässe ihres Gesichtes ließen Scorpius Herz panikartig schneller schlagen.

„Ist die giftig?“, fragte er und ergriff Violettas andere, zitternde Hand. „Ja, sehr“, erwiderte die Siebzehnjährige knapp. „Und was sollen wir jetzt tun?“, fragte Rose betroffen. Betreten stand die Gruppe um Violetta, Victoire und Scorpius herum. Doch Scorp hatte bloß Augen für seine beste Freundin, auf dessen Stirn sich schon Schweißperlen bildeten. „Wie lange- kann ich- aushaaren- ohne Gegengift?“, fragte sie mit leiser, stockender Stimme und die Entschlossenheit in ihren Augen machte Scorp noch mehr Angst- sie wollte doch nicht etwa im Wald bleiben?! Sie brauchte das Gegengift!

„Die Bisswunde ist nicht dermaßen tief aber du solltest umgehend in den Krankenflügel, alles andere wäre zu riskant“, stellte Victoire klar. „Schnell, führe nochmal den Zauber aus! Vielleicht ist James jetzt in der Nähe!“, meinte Louis eilig und seine Cousine nickte und sprach: „Homenum revelio!“ Und zu ihrer aller Erstaunen schlug der Zauber an- zwar ein ganzes Stück entfernt aber es war nicht abzustreiten: Sie hatten James beinahe gefunden! Ohne noch ein Wort mit den anderen zu wechseln, stürmte Victoire loß und Louis, Albus, Rose, Lewis, Olli, Connor und Violetta und Scorpius folgten ihr unverzüglich. Die hastigen Schritte waren alles andere als leise, ein dumpfes Trommeln auf dem steinharten Waldboden, doch das kümmerte niemand von ihnen. Sie mussten sich beeilen, die Zeit war knapp; Scorpius hielt Violettas zitternde Hand noch immer in der seinen, drückte sie und spornte seine Freundin an und er musste ohne Pause daran denken, wie das Gift der Schlange gerade durch ihren Körper pulsierte. Olli und Connor liefen direkt vor ihnen und warfen immer wieder besorgte Blicke über die Schulter.

„James!“, brüllte Victoire wütend und zugleich erleichtert, als sie die schwarze Silhouette mit den struppigen Haaren des Jungen ausmachen konnte, der sich offenbar auch auf sie zubewegte. Und dann- endlich- stoppte die kleine Gruppe schlingernd und außer Atem. Scorpius zitterten die Knie und die Stellen, an der die fleischfressende Pflanze ihn gepackt hatte, pochten. Doch das war zweitrrangig. Er lehnte sich zur Seite, um an Olli vorbeizuschauen- und seine Kinnlade klappte ihm hinab; da stand James, mit im Schein der Lichter zornig blitzenden Augen und sich darüber beschwerend, was sie hier alle zu suchen hätten- doch er war nicht alleine! Neben ihm stand Ryan Cresswell! Ungläubig schnappte Scorpius nach Luft. „Wir haben dich gesucht, du Trottel!“, zischte Victoire von vorne und James entgegnete genauso wütend: „Das ist mir klar! Ich habe euch auf der Karte gesehen! Seid ihr denn völlig verrückt geworden?! Ihr könnt doch nicht-“ „-Doch, weil wir gedacht haben, du Hitzkopf wärst alleine in diesem lebensgefährlichen Wald verschwunden! Und was zum Teufel hat er hier zu suchen?!“, Victoires Kopf zeigte grob auf Ryan, der sich in seinem Hufflepuffumhang verbarg, so gut er konnte.

Doch James kam nicht mehr dazu, eine Antwort zu geben, denn Scorpius zog mit einem Mal alle Aufmerksamkeit auf sich, als er verzweifelt rief: „Violetta!“ und versuchte, Genannte aufzufangen, deren Beine einknickten, als wären sie aus Gummi, unfähig, sie zu halten. „Nein!“, ensetzt stürzte Connor an Violettas Seite, dicht gefolgt von Oliver, dessen Gesicht leichenblass und nicht weniger erschüttert ausschaute. James bahnte sich einen Weg zwischen seinem Bruder Albus und seinem Cousin Louis hindurch, die ebenso erstarrt wie fassungslos auf Violetta blickten, und kniete sich ebenfalls neben das Mädchen. „Was ist mit ihr?“, fragte er tonlos und mit bebenden Lippen.
Scorpius konnte nicht antworten, der Kloß in seinem Hals war zu mächtig, als dass er auch nur ein Wort an ihm vorbeiquetschen könnte.

Er fühlte den Puls seiner Freundin und dass er vorhanden war, ließ ihn durchatmen, doch er war nicht so kräftig, wie er sein sollte und es war allerhöchste Zeit, dass sie das Gegengift bekam! „Sie muss schleunigst in den Krankenflügel, James. Der rechte Kopf einer Runespoor hatte sie gebissen- du weißt, dass der giftig ist?“, informierte Victoire Potters Ältesten. „Ja...“, James nickte. Er betrachtete kurz die bereits geschwollene, grüne Bisswunde am rechten Arm der Hufflepuff und zielte mit seinem Zauberstab auf Violettas Gesicht. Scorpius widerstand dem Drang, ihm den Stab aus der Hand zu schlagen. Er wusste, dass James versuchen wollte, Violetta zu helfen. "Rennervate", murmelte der Dreizehnjährige. Violettas Augenlider flackerten. Leise stöhnend öffnete sie die Augen und blickte verwirrt zu ihnen auf. Connor und Oliver seufzten synchron erleichtert auf und Letzerer hielt Violetta die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Noch immer irritiert ließ sie sich hochziehen.

Scorp schaffte ein schwaches, erleichtertes Lächeln und der Kloß in seinem Hals löste sich- wenn sie jetzt im Laufschritt zum Schloss zurückkehrten, würde alles gut werden! Er wollte Violetta umarmen, so, wie Connor es gerade tat, doch ein ängstlicher, entsetzter Schrei ließ ihn geistesgegenwärtig herumschnellen; Eine monströse Spinne stand dort, auf acht schwarzen, haarigen Beinen und auf ihrem ebenso haarigem Körper in fünf Meter Höhe saßen vier Augenpaare, die bösartig im Lichtpegel der Zauberstäbe funkelten. Und zwischen ihren grässlichen Vorderbeinen, hoch über ihren Köpfen, mühte sich Ryan verzweifelt ab, schlug mit den Beinen um sich und versuchte so, aus dem erbarbungslosen Griff freizukommen.

Die Panik in seinem Gesicht war unübersehbar und Scorpius konnte es ihm nicht verdenken- die Erscheinung dieses Spinnenmonsters war furchteinflößend und für einen Moment war der Jüngste der Malfoys wie erstarrt aufgrund eben dieser Furcht, die ihm durch Mark und Bein ging. Doch dann, beinahe schon reflexartig, hob er seinen Zauberstab und rief: „Expelliarmus!“, während Victoire, Louis und James zeitgleich schrien: „Stupor!“ Scorp's Zauber wirkte und das Ungetüm ließ Ryan auf der Stelle los, der mit einem Schrei vier Meter in die Tiefe stürzte und mit einem dumpfen Aufschlag auf dem stahlharten Boden aufkam- parallel dazu sorgten die Stupor- Flüche im Einklang dafür, dass die Spinne einknickte. Ihr mächtiger Körper rollte auf den Rücken und die haarigen Beine ragten ekelerregend gen Himmel.

Victoire erreichte den Hufflepuff- Erstklässler in kürzester Zeit und raffte ihn vom Boden hoch. „Was hat die hier zu suchen?! Die Lichtung ist doch-“ „-Sie muss uns gefolgt sein. Dort nämlich, auf eben dieser Lichtung, habe ich diesen Jungen gefunden“, erklärte James und konnte offenbar immer noch nicht glauben, dass Ryan sein Leben dermaßen riskiert hatte. „Was?!“, entsetzt starrte Victoire Ryan an, der sich flach atmend und mit verzerrtem Gesichtsausdruck die Seite und den Rücken hielt. Er japste und bekam offensichtlich keine Luft. „Arme nach oben strecken“, riet Lewis ihm und, benommen nickend, befolgte Ryan diesen Rat. „Wie seid ihr da lebend raus gekommen?“, verlangte Louis zu wissen. James zog süffisant die Augenbrauen empor: „Ich hatte ihn aus der misslichen Lage gerettet, indem ich eine riesige Basiliskenillusion herbeigezaubert hatte, vor der die Spinnen geflüchtet waren. Aber diese hier hatte offenbar nicht aufgeben wollen...“

„Wie auch immer... wir müssen zurück“, mischte Oliver sich ein und erinnerte die Anwesenden daran, dass Violetta in Lebensgefahr schweben würde, wenn sie nicht innerhalb kürzester Zeit endlich das Gegengift injiziert bekommen würde. Falls sie das nicht schon tat! „Er hat Recht- jede Minute, die wir hier noch herumstehen, ist Zeitverschwendung. Beeilung!“, mit diesen Worten setzte Victoire sich wieder an die Spitze, zusammen mit James, der geflissentlich die Karte studierte und der Rest ihres kleinen Rettungstrupps folgte ihnen ohne Widerworte.

Violetta wurde in der Mitte gehalten, um auch ja von einem von ihnen aufgefangen zu werden, sollte sie erneut in Ohnmacht fallen und Scorpius Herz klopfte zum Zerspringen und sein angstbesetzter Blick ruhte auf seiner Freundin, deren Anblick einen ordentlichen Eindruck darüber machte, wie es soeben in ihr aussah und wie wenig Zeit nur noch blieb. Ihre Stirn war schweißbedeckt, ihr Gesicht kreidebleich und sämtliche ihrer Glieder zitterten unkontrolliert. Er musste ihr beim Laufen helfen und sie taumelte mehr als dass sie ging. Das, ihr Zustand, war angsteinflößender als alles, was Scorpius an diesem verdammten Abend im Wald überstehen musste und trotzdem klammerte er sich mit seinem ganzen Bewusstsein an die Hoffnung, dass sie es packen würde- er wüsste nicht, was er tun würde, würde alles scheitern und Violetta- nein, das konnte er nicht einmal in Gedanken aussprechen!

Noch eiliger als sie in den Wald hinein geschritten waren, liefen sie nun zurück. Keuchend, die heftigen Seitenstiche ignorierend, hatten sie alle nur das Ziel, Violetta rechtzeitig in den Krankenflügel zu bringen, die mit jeder weiteren, verstrichenen Minute schlechter aussah. Keiner kümmerte sich um Ryan oder fragte ihn nach seinen Beweggründen, weswegen zum Teufel er in den Verbotenen Wald gegangen war- ganz alleine- und dann auch noch die Lichtung aufgesucht hatte, auf der die Acromantula lebten- ausgerechnet! Auch in Scorpius Kopf stellte sich diese Frage, doch er wischte sie unwirsch zur Seite. Dafür war jetzt nicht die Zeit! Aber wenn Violetta etwas geschehen sollte wegen ihm... dann schwor Scorp sich, sollte Ryan sich rapide vor ihm in Acht nehmen!

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch dann, endlich, lichtete sich der Wald und sie konnten das Schloss erkennen, wie es, hell erleuchtet, mit dem Nachthimmel um die Wette glänzte. Noch immer war es bitterkalt aber die Kälte interessierte Scorpius nicht- alles, was zählte, war eine Möglichkeit zu finden, Violetta so schnell wie möglich zu Mr. Sheffield zu bringen! Immerhin hatten sie James- wohlbehalten- bei sich und dessen Karte war wohl das Einzige, was sie dazu benötigten. Sie rannten, mit hochroten Gesichtern, über die Ländereien und James erreichte als Erstes das Portal. Er öffnete es und hielt es für die anderen auf, welche nacheinander ins Innere der Schule schlüpften. Und dann- erstarrten sie. Die Schulleiterin höchstpersönlich stand vor ihnen in der Eingangshalle zusammen mit den Hauslehrern für Hufflepuff und Gryffindor, Professor Goldstein und Professor Longbottom.

Scorp's Magen zog sich zusammen. Das war das größte Hindernis, was sich ihnen jetzt überhaupt hätte entgegen stellen können. Ganz abgesehen davon, dass sie jetzt gehörig in der Klemme steckten... „Erklären Sie mir das bitte“, verlangte die Direktorin mit eisiger Stimme und ihre zusammen gepressten Lippen waren dünner, als Scorpius es an ihr jemals gesehen hatte. „Miss Weasley?“, sprach sie Victoire an, die tatsächlich zusammen zuckte, doch die Übrigen taten dasselbe, es ging einfach nicht anders bei dieser Schärfe in der Stimme.

„Professor“, Oliver trat vor aus dem Pulk zitternder Erstklässler, und die Augen der ehemaligen Verwandlungslehrerin weiteten sich vor Überraschung. Offenbar war das Fernbleiben des Ravenclaws noch nicht gemeldet worden... Oliver beachtete die geschockten Mienen nicht. Alles, was er tat, war, mit seinem Finger auf Violetta zu deuten und mit ernster aber auch bebender Stimme zu sagen: „Sie wurde von einer Runespoor gebissen, dem giftigen, rechten Kopf. Wenn sie nicht augenblicklich das Gegenmittel bekommt, stirbt sie!“ Scorpius Herz setzte vor Schreck einen Schlag aus, doch sein Freund hatte Recht- seit dem Biss war zu viel Zeit vergangen, Violetta war kaum noch bei Verstand, sie hatte mehr hergeschoben werden müssen als dass sie selber gelaufen wäre... es sah alles andere als gut aus!

„In den Krankenflügel mit ihr, sofort!“, rief Professor Goldstein und McGonagall schickte eine blendendhelle Nebelerscheinung in Gestalt einer Katze voraus, welche dasselbe Muster um die Augen besaß, wie ihre Brille. „Nehmen Sie gleich alle Verletzte mit, Anthony“, meinte sie und wandte sich an ihre übrigen Schüler. „Sie werden alle versorgt werden... Morgen jedoch werde ich das notwendige Gespräch nachholen- darauf können Sie sich verlassen!“ Und ihre Augen sprühten Funken. Albus schluckte und schrumpfte unter dem zornigen Blick regelrecht zusammen.

„Kommt, schnell!“, der Hauslehrer für Hufflepuff hob Violetta, die sich nicht einmal mehr ohne Stütze auf ihren Beinen halten konnte, auf seine Arme und sprintete die Marmortreppe hoch, so schnell, dass die Übrigen ihm kaum folgen konnten. Alle kamen mit, auch die, die nicht verletzt waren. Jeder wollte sich davon überzeugen, dass Violetta wieder gesund werden würde. Und obwohl die Situation wahnsinnig ernst war und Scorpius Angst ihm beinahe die Luft abschnürte, schoss ihm doch durch den Kopf, dass es schade war, dass Violetta nicht wahrnehmen konnte, wie sie von ihrem Schwarm zum Krankenflügel getragen wurde...

„Das war Rettung in letzter Sekunde“, stellte Mr. Sheffield fest und sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Entsetzen und Erleichterung. Scorpius stand zusammen mit Connor und Oliver um Violettas Bett herum und konnte nicht fassen, wie knapp seine beste Freundin dem Tod entronnen war... vorhin noch hatte sie erneut das Bewusstsein verloren und ihr Atem hatte gestockt und fürchterlich geröchelt- das würde er sein Leben lang nicht mehr vergessen!- doch dann hatte der Heiler ihr drei Spritzen in den Körper gejagt, direkt in die Wunde und auf beiden Seiten ihrer Arme in die Pulsadern und ihr das Gegengift auch noch einmal über den Mund eingeflößt. Und damit hatte er ihr das Leben gerettet!

„Danke“, sagte Scorpius mit zitternder Stimme und es kam aus tiefstem Herzen. Mr. Sheffield drückte ihm die Schulter und nickte. „Ihr solltet euch jetzt hinlegen“, riet er ihnen, „sie wird erst Morgen früh aufwachen. Versucht, euch auszuruhen.“ Scorpius nickte, obwohl er nicht glauben konnte, dass er auch nur für einen Moment würde abschalten können. Er streichelte noch einmal Violettas Hand, dann wandte er sich um- und sein Blick traf den von Ryan.

Dem Jungen, weswegen sie alle heute Nacht offenbar in den Wald gerannt waren. Wegen ihm hatte Scorp sich verpflichtet gefühlt, hatte gedacht, er müsse seinen geschuldeten Gefallen gegenüber Al jetzt einlösen. Es war alles saudumm gewesen! Wegen Ryan hatten sie so viel riskiert. Zu viel! Sein Blick war kühl, doch die Augen Ryans berührten ihn- all diese Emotionen, intensiver, als er das jemals zuvor in dessen Augen hatte erkennen können. Scorp trat auf ihn zu. „Meine beste Freundin wäre wegen dir beinahe ums Leben gekommen und dank mir wurdest du nicht von dieser Riesenspinne verspeist- ich denke, dafür den Grund zu erfahren, weswegen du dich und uns alle dieser Gefahr ausgesetzt hast, ist wirklich nicht zu viel verlangt. Oder?“

Scorpius leise Stimme duldete keinen Widerspruch, doch auch, wenn es anders gewesen wäre, wäre die Reaktion seines Gegenübers dieselbe gewesen. Ryan nickte. Geknickt aber ehrlich blickte er dem Jüngsten der Malfoys offen ins Gesicht. „Ich erzähl es dir. Nachdem ich es- nachdem ich es McGonagall gesagt habe, Morgen. Denn wenn sie jemanden bestrafen muss, dann muss ich das sein. Ich bin schuld und ich werde die Strafe dafür auf mich nehmen... ich möchte nur, dass sie versteht... dass ihr versteht...“, Ryan schluckte und senkte den Blick hinab auf seine nackten Füße. Er steckte bereits in einem gestreiften Schlafanzug des Krankenflügels. "Okay", stimmte Scorpius zu und verblüfft ob dieser Zustimmung hob Ryan den Kopf. „Wirklich? Du lässt mir die Zeit?“

Scorpius dachte an den geschundenen Hintern Ryans und an dessen Hass, den er so offensichtlich für ihn gehegt hatte. Er dachte an all den Groll und an die vielen Nächte, die Ryan offenbar außerhalb seines Bettes verbracht hatte. Irgendetwas in seiner Geschichte hatte ihn zu alldem bewegt. Und es würde reichen, wenn er, Scorp, am nächsten Tag davon erfahren würde. Solange es dazu kam, denn das, so dachte er bei sich, war nach all diesen Geschehnissen und nach Violettas Überlebenskampf sein gutes Recht. „Ja. Du brauchst die Zeit, ich geb sie dir. Aber ich will es Morgen erfahren.“, antwortete Scorpius. Abermals nickte Ryan und mit dieser wortlos zugestimmten Vereinbarung war Scorp zufrieden. Er drehte sich um und ging zu seinen Freunden zurück, die das alles im Hintergrund mitverfolgt hatten.

„Meinst du, er verrät es dir?“, wollte Oliver skeptisch wissen, während Connor für Ryan nur einen verächtlichen Blick aus seinen roten Augen übrig hatte- ihm fiel es genauso schwer, wie Scorp, zu glauben, dass sie Violetta beinahe verloren hätten. „Oh ja“, erwiderte Scorpius grimmig und schaute noch einmal hinab auf Violettas schlafendes Gesicht, welches von ihren rabenschwarzen Locken umrahmt wurde. „Das wird er.“

TBC

So... jetzt bin ich gespannt auf eure Meinung! :)

*Zauber für verborgene oder weitere Menschen: http://de.harry-potter.wikia.com/wiki/Homenum_revelio


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