Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Von Freundschaften

von Schwesterherz

RE-Kommis

@Annaly: Wow, dankeschön :). Dass ich dich sogar zum Weinen bringen konnte, hat mich echt.. naja, es klingt fies, aber es hat mich gefreut, weil ich in dir dann ja genau die richtigen Gefühle anrühren konnte... das ist ja mein Ziel, so zu schreiben, dass ich meine Leser berühre. :) Und ja, das mit Connor ist natürlich schlimm.. mal sehen, was du zu dem neuen Kapitel sagst, das ist ja aus seiner Sicht ;). Viel Spaß! :*

@Lisi1: Natürlich hast du Recht, eine Mutter sollte ihren Sohn nicht einfach vergessen. Da gibt es auch nichts zu ihrer Verteidigung zu sagen, doch natürlich spricht sie noch mal mit Connor darüber ;). Meine Güte, Leah und Scorp? xD Sie ist neun Jahre alt und er ist elf... und es ist auch gar nicht gesagt, dass er mit Grace zusammen kommt, sie ist immerhin 14 und denkt sicherlich nicht unbedingt, dass Scorpius ihr Freund werden könnte- da sieht sie sich glaube ich eher woanders um ;). Ich finde es schön, dass du dich auf meine Kapitel freust und hoffe, sie gefallen dir auch weiterhin! :) LG

@Dolohow: Vielen Dank :) Haha, vielleicht sollten sie das mal einführen? ;)

@(: Ginny: Hey! Wow, vielen, vielen Dank für dieses Riesenkommi! :) Ich hab mich riesig gefreut! Danke für all dein Lob und es freut mich wirklich, dass ich mich scheinbar immer noch verbessere, denn das ist ja auch wichtig und sollte zu dem Schreibprozess gehören :). Schön, dass dir meine Idee, dass Draco sich bei den Opfern entschuldigt, gefällt. Ich fand, das war irgendwie fällig. Wie es bei Connor nun zugeht, erfährst du nun^^. Und ja, dasselbe hatte ich auch gedacht, deshalb ist Draco ja nun auch so anders. Naja, Scorp darf jetzt nicht ständig zaubern aber hin und wieder.. in einem Zaubererhaushalt ist das ja nicht gaaanz so schlimm xD. Haha, mal jemand der das Apparieren für Olli anspricht :D. Ich dachte auch, es war ja gewöhnungsbedürftig und er ist Muggelgeborener...:D "Richtige Hufflepuffs"... das hätte auch ein guter Titel für das nun folgende Chap sein können! :) Viel Spaß dabei! :)

Kapitel 21

Von Freundschaften


-Connor-

Am Silvestermorgen wurde Connor von einem ohrenbetäubenden Scheppern geweckt. Im Anschluss daran folgte unverzüglich die wütende Stimme seiner Mutter: „Leah! Meine Güte, kannst du nicht einmal den Tisch decken?! Was soll ich nur mit dir machen?! Und jetzt spar dir gefälligst deine freche Antwort, sonst gibt's Stubenarrest, hast du mich verstanden?!“ „Es war doch nur ein Versehen! Aber wenn du weiter so herum meckerst, werfe ich extra mit Geschirr!“ „Hausarrest. Zwei Wochen! Keine Widerrede! Irgendwie muss ich dich ja in Schach halten!“

„Ich kann nichts dafür, dass Dad uns verlassen hat, okay! Hör auf, deine schlechte Laune an mir auszulassen, Mum!“ Einen Moment darauf gab es ein Türknallen und Stille. Connor stöhnte und entschloss sich, einzuschreiten, bevor das alles noch eskalierte. Leah hatte das Magiergen abbekommen, wie er- und er wusste, dass sich die Szene zu einem Desaster entwickeln konnte, zumindest, wenn seine Mutter wie üblich nicht locker lassen und Leah hinterher laufen würde. Also stand er rasch auf, griff sich den Morgenmantel und eilte in die Küche. Dort stoppte er schlagartig, als er Caron, seine Mum, wahrnahm, die an der Küchentheke lehnte und ihr Gesicht in den Händen verborgen hatte. Connor wusste nicht, ob sie bereits weinte aber alleine dieser Anblick ohne die Tränen ließ sein Herz schwer werden.

Sein Blick fiel auf den Scherbenhaufen am Boden. Er zögerte kurz, dann nahm er sich Kehrschaufel und -besen und beseitigte die Überbleibsel des Geschirrs. Ihm fiel auf, dass es jenes war, was sein Vater seiner Mutter letztes Jahr zum Hochzeitstag geschenkt hatte. Jetzt war er sich sicher, dass es kein Versehen von Leah gewesen war- und er konnte es ihr nicht verdenken.

Als die Reste im Mülleimer verschwanden, hob Connors Mutter den Kopf. Spuren von Tränen waren auf ihren Wangen zu sehen. „Und du kannst es nicht reparieren?“ Connor sah auf. „Nein“, sagte er leise, „erstens haben wir den Spruch noch nicht gelernt und zweitens darf ich außerhalb von Hogwarts nicht zaubern.“ Sie nickte resigniert. „Tut mir Leid“, hauchte sie und fuhr sich unwirsch mit der rechten Hand durch die braunen Haare, „ich weiß, dass ich zeitweise meinen Kummer an euch auslasse. Das ist nicht fair.“ Connor trat zu ihr hinüber und strich ihr unbeholfen über den Rücken.

„Es ist okay... wir tun uns alle schwer damit... aber weißt du, was mich am Stärksten getroffen hat?“ „Nein“, Connors Mum holte ein Taschentuch aus ihrer Hosentasche und schnäuzte sich die Nase, „was?“ „Dass er gar nicht fehlt. Also- für dich vielleicht aber ich habe ihn so selten zu Gesicht gekriegt... morgens, wenn ich aufgestanden war, war er schon auf der Arbeit und wenn er heimkam, hab ich meistens schon geschlafen... über Weihnachten war seine Abwesenheit ganz abscheulich, weil wir immerhin das Fest noch nie ohne ihn hatten feiern müssen... aber im Alltag- in meinem Alltag- da war er nie da.“ Seine Mutter schaute ihn mit zusammengepressten Lippen an.

„Ich habe gewusst, dass er zu wenig Zeit für euch hatte... aber dass seine Präsenz in deinem Leben so gering ist... war... das hab ich nicht richtig... registriert... was ist mit Leah, sieht sie das ähnlich?“ Connor seufzte. „Sie liebt ihn abgöttisch und sie hat jede freie Minute mit ihm verbracht... ihr setzt das ähnlich zu wie dir. Sie fühlt sich... im Stich gelassen.“ Caron nickte leicht. „So geht es mir auch... und ich bin zornig auf ihn, oh ja...“, ihre Miene verdüsterte sich und für einen Augenblick starrte sie so ins Leere. Dann schüttelte sie den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Connor.

„Wann wollen Scorpius, Violetta und Oliver heute kommen?“ „Sobald du zur Arbeit musst... um neun sollten sie da sein.“ „Und das in den Ferien“, Connors Mutter lächelte matt, „uns so zu helfen... du hast richtig Glück, dass du in Hogwarts solche Freunde gefunden hast.“ „Ich weiß... sie sind... sie sind dafür verantwortlich, dass ich mich trotz der Situation einigermaßen gut fühle... ich meine, dieses Gefühl hatte ich nie zuvor gekannt... das Gefühl, das hinter Freundschaft steht... diese Art von Glück. Und dass sie uns jetzt beistehen, bedeutet mir mehr als ich dir sagen kann.“ „Ich weiß, mir geht es ähnlich... also, was ich sagen wollte... ich habe heute nach der Arbeit noch einen Termin... es wäre schön, wenn sie dir bis zu meiner Rückkehr helfen könnten, auf Leah und die Zwillinge zu achten.“ „Das tun sie bestimmt...“

„Gut. Ich fühle mich schon ganz schlecht, weil ich ihre Hilfsbereitschaft so ausnutze!“ „Mum! Sie tun das gerne... wirklich! Das haben sie mir erst gestern versichert, als wir einkaufen waren.“ Ein wirkliches Lächeln- das erste, richtige seit Tagen- huschte über Mrs. McGowans Züge und sie strich Connor über das Haar. „Es ist schön, dass du dich so auf sie verlassen kannst... und ich auch. Ich werde jetzt noch einmal nach Leah sehen und mich entschuldigen... kannst du den Tisch fertig decken und Laura und Abbie anziehen und herbringen?“ Connor nickte: „Das kriege ich hin.“ Seine Mutter drückte kurz seine Hand und sagte: „Ich danke dir. Du bist mir unentbehrlich.“

Er konnte nicht verbergen, wie sehr ihn diese Worte seiner Mutter freuten- gerade, da er wochenlang gedacht hatte, er wäre seinen Eltern egal. Doch darüber hatte er noch nicht gesprochen, kein einziges Mal seit seiner Ankunft. Er wollte nicht, dass seine Mutter auch noch ein schlechtes Gewissen bekam. Sie hatte gerade wirklich genug Probleme! Besagte schmunzelte über sein Strahlen und ging dann zu Leahs Zimmertür hinüber. Connor sah ihr kurz nach und machte sich dann auf den Weg zu den Zwillingen.

„Kommen Scorp und Wi und Olli heute?“ Connor lächelte, während er Laura die Hose hinhielt, damit sie mit ihren kleinen Beinchen hinein steigen konnte. Abbie stand bereits fertig angezogen neben ihnen. „Ja, sie kommen heute.“ „Spielen wir wieder ein Spiel?“, fragte Abbie. Seit die Genannten jeden Tag kamen, um Connor und seiner Mutter bei allen möglichen Aufgaben zu helfen, fragten die Kleinen das jeden Morgen- denn seit ihrem ersten Besuch nach Weihnachten sorgte besonders Violetta dafür, dass die Zwillinge beschäftigt waren- und zwar mit etwas, was ihnen Spaß machte. Meistens waren Scorp, Olli, Connor oder Violetta selber auch mit involviert. Und da Violettas Einfallsreichtum wirklich erstaunlich war, freuten die Dreijährigen sich jeden Tag auf sie und die zwei Jungen. Connors Lächeln wurde größer während er in der Kommode der Zwillinge herum wühlte.

„Bestimmt. Welche Farbe soll dein Pullover heute haben, Laura?“ „Gelb!“ „Okay.“ Es war schon erstaunlich, wie viel dreieinhalb Monate bei einem dreijährigen Kind noch immer ausmachten, wenn man die Entwicklung betrachtete. Als Connor nach Hogwarts gefahren war, hatte Laura sich kaum mit Farben beschäftigt. Nun war das anders. Vorgestern war sie sogar ganz begeistert dabei gewesen, als sie sich mit einem Spiel beschäftigt hatten, was sich mit Farben auseinandergesetzt hatte. Nun ja, im März würden sie schon vier werden und dann war es nur noch ein Jahr, bis sie zur Schule kommen würden. Connor fragte sich unvermittelt, ob ihr Vater bei diesem wichtigen Ereignis wohl bei ihnen wäre. Wünschen würde er es ihnen.

Wenig später führte Connor seine Schwestern zum Essbereich und legte die letzten fehlenden Sachen auf den Tisch. Leah saß bereits auf ihrem Platz. Sie sah traurig aus aber wütend war sie wohl nicht mehr. Connor setzte sich neben sie und stieß sie locker mit dem Ellenbogen an. „Guten Morgen, Schwesterchen.“ „Morgen“, murmelte sie abwesend. Ihre Stimme klang, als hätte sie einen Schnupfen. Connor blickte sie mitleidig von der Seite her an. Es war komisch; die Tatsache, dass ihr Vater sie verlassen hatte, hatte sie beide enger verbunden... plötzlich war Connor für Leah nicht mehr der blöde, große Bruder, sondern derjenige, der ihr zuhörte und der versuchte, sie zu trösten, wenn sie traurig war. Ihre Mutter war den meisten Tag über arbeiten, um das Geld anzuschaffen und außerdem hatte sie selber genug mit der Trennung zu tun. Bevor Connor heimgekehrt war, hatte Leah sich deshalb sehr einsam gefühlt, wenn sie zu Hause gewesen war. Das war auch der Grund gewesen, wieso sie sich Connor gegenüber plötzlich geöffnet hatte, jedenfalls hatte sie ihm das so erklärt, als er einmal nachgefragt hatte.

„So, da bin ich“, mit einem gehetzten Gesichtsausdruck setzte Caron sich auf den letzten Stuhl (eigentlich wären noch zwei leere Plätze da gewesen aber Caron hatte den Anblick des immer leeren Stuhles nicht aushalten können und ihn deshalb auf den Dachboden verbannt, deshalb gab es jetzt noch genau fünf Plätze). Sie begannen zu essen. „Heute ist Silvester. Freut ihr euch schon?“ Connor erwiderte den Blick seiner Mutter und zuckte die Schultern. Leah meinte nur: „Is doch nie was los hier. Und wir feiern wohl nicht, Dad hatte das doch immer organisiert!“ Caron zuckte zusammen. „Ja, schon... aber vielleicht können wir nachher nach London und uns da das Feuerwerk ansehen?“

„Und wie sollen wir das schaffen?“, entgegnete Connor, „London ist doch megaweit weg, bestimmt zehn Stunden, wir sind hier immerhin in Irland und wer weiß, ob die Fähre überhaupt fährt! Hör doch auf, ihnen Hoffnung zu machen, bevor du überhaupt richtig darüber nachgedacht hast!“ Ein weiteres Mal zuckte Caron zusammen, dieses Mal aus Schuldbewusstsein. „Tut mir Leid. Du hast Recht... naja... ich versuche, so früh wie möglich zu Hause zu sein, okay?“ „Ja... gut.“, Connor seufzte und aß seinen Haferbrei. Es nützte ja doch nichts, seine Mutter war momentan einfach... kopflos. Die Gewissheit, dass ihr Mann nie mehr zurückkommen würde- zumindest nicht wegen ihr-, machte ihr mehr zu schaffen, als sie zugeben wollte, da war Connor sich sicher.
Um kurz vor neun- Connors Mutter war soeben zur Tür hinausgegangen- reisten dessen Freunde alle nacheinander über den Kamin an.

„Hallo“, sagte Scorpius und gähnte. Er war normalerweise ein ausgeprägter Langschläfer- noch stärker, als Connor selber- und weil Connor das wusste, rechnete er das frühe Aufstehen seinem besten Freund hoch an. „Guten Morgen!“, grüßte Violetta vergnügt und wurde im Nu von Abbie und Laura bestürmt. „Spielen wir heute wieder ein Spiel?“ Vi lachte. „Natürlich! Ich hatte da beim Frühstück ein paar nette Ideen. Ist alles im Rucksack.“ Sie deutete auf die kleine, violette Tasche auf ihrem Rücken. „Juhu!“, die Kleinen strahlten und Connor blickte seine Freundin dankbar an. Er wusste, dass seine Schwestern sehr nervig sein konnten, erst Recht, wenn sie so an einem hingen (die Erfahrung hatte er zuletzt nach seiner Heimkehr vor Weihnachten gemacht, da sie ihn ja sooo lange nicht gesehen hatten) aber Violetta war die Ruhe in Person.

„Ich habe mir auch mal etwas einfallen lassen“, mischte Oliver sich ein, der als Letzter aus dem Kamin getreten war und sich noch die Asche von der Kleidung klopfte. „Was denn?“, fragte Abbie sofort nach. Olli lächelte und zwinkerte ihr zu: „Das wirst du dann schon sehen. Ich hoffe nur, ihr habt genug buntes Bastelpapier.“ „Ach, ich dachte, heute würden wir auch ein bisschen rausgehen!“, meinte Scorpius und wandte sich Connor zu, „habt ihr hier in der Nähe Rodelpisten?“ „Logisch.“, nickte Connor. Sie waren in Irland, hier gab es eine Menge Hügel, gerade bei ihnen, sie lebten ja ziemlich außerhalb in einem umgebauten Farmgebäude mit riesigen Fenstern.

Connor hatte es hier schon immer gefallen. Zum Glück gehörte ihnen das Haus und das Grundstück, sonst hätten sie jetzt wahrscheinlich umziehen müssen... Connor seufzte und schüttelte den Gedanken ab. Scorp drehte sich zu den Zwillingen um. „Seid ihr schon einmal auf einem Schlitten einen Berg hinunter gesaust?“ „Ein Father Christmas-Schlitten?“, fragte Laura neugierig. „Nein... so ein kleiner Holzschlitten, der...“, Scorp stutzte. „Kennen sie das echt noch nicht?“

„Sie sind drei Jahre alt!“, erinnerte Violetta ihn. „Gut, dann lernen sie es heute eben kennen!“, bestimmte Scorpius und grinste. Connor lachte. „Okay- Leah hat mit Sicherheit auch Lust, mitzukommen.“ „Dann lasst uns das aber kurz vor dem Mittagsschlaf machen“, schlug Violetta halblaut vor. Die anderen stimmten zu- vielleicht würde das dafür sorgen, dass die Zwillinge sich anschließend relativ widerstandslos ins Bett bringen ließen.

Kurz darauf wuschen Oliver und Connor das Geschirr, während Violetta die Zwillinge in deren Zimmer beaufsichtigte (vielmehr: mit ihnen spielte) und Scorpius schon einmal zum Schuppen gestapft war, um die Schlitten hervorzuholen und zu pflegen (er hatte vor, die Kufen zu schleifen und einzufetten; Connor war insgeheim froh, dass Scorp sich mit dieser Aufgabe abmühte, denn er selbst hätte darauf nicht wirklich Lust gehabt). Zunächst schwiegen die beiden Jungen, doch dann ergriff Connor das Wort: „Ich wollte dir auch noch mal danken, Olli. Für alles... ich meine, wir haben ja noch nicht so viel miteinander zu tun gehabt... deswegen sind deine Mühen hier nicht gerade selbstverständlich- zumindest nicht für mich. Natürlich ist es das bei den anderen auch nicht... aber...“, er zuckte die Schultern.

„Ach, Connor“, Oliver lächelte ihn an, „das ist kein Problem. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich was zu tun habe! Zu Hause hat es mich immer ziemlich gelangweilt und daran hat sich auch nach dem ersten Hogwartstrimester nichts geändert…“, er stockte kurz, dann fuhr er fort: „Natürlich habe ich schöne Momente mit meinen Eltern- wie gestern Abend, als wir Essen waren- aber die sind eher selten. Außerdem freue ich mich, dass ich einem Freund helfen kann! Denn... naja, mir ging es früher ähnlich wie dir, nur, dass ich gemieden wurde wegen diesen seltsamen Zwischenfällen, die halt so passieren, wenn man magisch ist... und jetzt gehöre ich zu euch und bin ganz normal... das bedeutet mir viel, weißt du?“

Connor sah den Ravenclaw überrascht an; so eine Offenheit kannte er von ihm gar nicht- er war klug und wissbegierig und strebsamer als sie alle zusammen, ja, das schon... aber wirklich offen sprechen tat er kaum. Zudem waren die Zeiten, in denen sie mal zu zweit unter sich gewesen waren, wirklich knapp bemessen- das letzte Mal war der Tag gewesen, an dem sie zusammen auf der Tribüne gesessen und den anderen beim Quidditch spielen zugesehen hatten. Und da hatten sie nur einzelne Worte gewechselt. „Ich weiß genau, was du meinst“, sagte Connor leise, „mir bedeutet es auch viel.“ Olli nickte. „Draco hat mir angeboten, heute um Mitternacht mit nach London zu kommen. Aber ich wohne dort ja schon. Trotzdem hatte diese Frage für mich einen großen Wert... verstehst du?“

„Ja, tu ich. Wir werden wohl das langweiligste Silvester seit Jahren erleben... Dad hatte das sonst alles organisiert aber dieses Jahr... tja, er ist halt weg...“ „Oh... tut mir Leid“, sagte Olli bedauernd. Kurz schwiegen sie, dann fügte er zögernd hinzu: „Fehlt er dir... sehr?“ „Nicht so sehr wie er Leah fehlt. Für mich war er nie da... zumindest im Alltag. Doch sie hatte jede freie Minute, die sie kriegen konnte, mit ihm verbracht... sie liebt ihn so sehr... und er hat sie so verletzt, ist gegangen, ohne mit ihr zu reden... Feigheit nenn ich das!“ Connors Augenbrauen zogen sich zusammen und er schrubbte den Teller im Wasser mit einer Härte, die des Schmutzes wegen gar nicht nötig gewesen wäre.

„Euer Verhältnis hat sich mit dieser Veränderung gebessert, richtig? Ich meine mich zu erinnern, dass du einmal gesagt hast, dass ihr keine gute Beziehung habt... aber jetzt hängt sie sehr an dir. Und du an ihr.“ Connor seufzte. „Ja, das stimmt... ich wünschte nur, ich könnte sie davon ablenken, dass unser Vater heute nicht hier ist, um mit uns Silvester zu feiern. Ich bin mir sicher, dass sie sich deshalb die ganze Zeit in ihrem Zimmer verkriecht...“ Oliver setzte gerade zu einer Antwort an, als Laura und Abbie in die Küche stürmten, dicht gefolgt von Violetta. „Seid ihr endlisch fertisch?“, krakeelten die Zwillinge und Violetta fügte hinzu: „Ich konnte sie nicht länger in ihrem Zimmer halten, sie wollen unbedingt mit uns spielen.“ Connor schüttelte verneinend den Kopf, doch Olli schmunzelte amüsiert und warf Violetta und den Kleinen ein Handtuch zu, „helft uns, dann ist es gleich geschafft!“

Sie hatten gerade den letzten Teller weggeräumt, als Scorpius zurückkehrte. Seine Wangen waren ganz rot von der Kälte- dasselbe konnte man von seinen steifgefrorenen Fingern sagen. „Meine Güte, draußen ist es wirklich bitterkalt!“ Violetta legte ihm einen Arm um die Schultern und führte ihn ins Esszimmer, was an der Küche angrenzte. „Dann solltest du dich wieder aufwärmen! Und ich glaube, ich habe genau das richtige Spiel dafür!“ „Au ja!“, kreischten die Zwillinge und kamen ebenfalls ins Zimmer gelaufen. Connor und Oliver folgten ihnen erwartungsvoll. „Nun bin ich aber gespannt, Vi!“, lachte Letzterer. „Gut...“, Violetta hatte ihren Rucksack herbeigeholt und griff nun beherzt hinein. Die Gegenstände, die sie hervorholte, legte sie nacheinander auf den Esstisch.

Kleine Pappteller, leichte Holzstöcke, eine Klebe, Luftballons und ein Springseil. Während sie fröhlich vor sich hin lächelte, glotzten die anderen die Materialien nur verständnislos an. „Lasst mich erklären“, Vi nahm einen Pappteller und die Klebe zur Hand, beschmierte den Teller großzügig damit und befestigte ihn anschließend an einem der Stöcker. Dasselbe machte sie mit den Übrigen. Unterdessen pustete Scorp auf ihre Anweisung hin den Luftballon auf und Connor und Oliver befestigten das Springseil an zwei Esszimmerstühlen, die sie so voneinander entfernt aufstellten, dass das Seil gespannt war.

Als alles vorbereitet war, drückte Violetta den Zwillingen und Connor einen Holzstock inklusive angeklebten Pappteller in die Hand und sagte: „Das Spiel nennt sich Luftballon-Tennis*. Das Springseil teilt den Tennisplatz auf. Wie oft bekommen wir den Luftballon wohl über die Schnur, ohne dass er den Boden berührt? Wer von uns kann den 'Ball' mit den Tennisschlägern wohl länger in der Luft behalten?“ „Klasse!“, rief Laura und stellte sich auf die eine Seite des improvisierten Tennisplatzes auf.

„Wir sind natürlisch die Bestn!“, ergänzte Abbie und wollte ebenfalls zu ihrer Schwester laufen. „Ich würde eher sagen, dass einer von euch mit einem von uns in ein Team kommt, das ist fairer“, warf Violetta ein. „Oh... okay.“, Abbie ging auf die andere Seite des Seils und Connor stellte sich neben sie. Violetta trat neben Laura. „Für wen bist du?“, fragte Olli Scorpius schmunzelnd. Der betrachtete die Teams mit einem kurzen Blick und entschied: „Ich feuere mal Connor und Abbie an.“ „Gut, dann tu ich dasselbe bei Vi und Laura!“, grinste Olli.

So stellten die Jungen sich neben das 'Feld' ihrer Mannschaft auf. „Kann's losgehen?“, fragte Violetta und als ein vielstimmiges „Ja!“ ertönte, warf sie den Luftballon hoch in die Luft...
Sie hatten eine Menge Spaß. Den Luftballon in der Luft zu halten, war gar nicht so einfach und tatsächlich stellten die Dreijährigen sich dabei recht geschickt an, wie Connor staunend feststellte (Laura war ein bisschen besser als ihre Schwester). Nach dem ersten Sieg seitens Vi und Laura tauschten Connor und Violetta mit Scorpius und Oliver- die Kleinen waren voller Tatendrang und Abbie wollte unbedingt eine Revanche.

„Wir machen dann die Spagetti fertig“, meinte Violetta mit einem Blick auf die Uhr und zog Connor mit sich in die Küche, während Scorpius das zweite Spiel einleitete. Zum Glück hatte Connors Mutter das Nötigste vorbereitet, so dass sie nur die Nudeln kochen und die Soße aufwärmen mussten. „War Leah heute schon einmal aus ihrem Zimmer gekommen?“, wollte Violetta umgehend wissen, als sie Wasser in einen Topf laufen ließ. „Hm, ja...“, Connor wischte sich unbehaglich den Pony aus den Augen, „heute Morgen bin ich davon aufgewacht, dass sie das Geschirr, was mein Vater meiner Mutter zum letzten Hochzeitstag geschenkt hatte, zertrümmert hatte... dann hatte sie Streit mit Mum... als ich dann in die Küche kam, war Leah in ihr Zimmer gelaufen und Mum und ich haben kurz geredet... sie ist dann zu Leah gegangen, um sich zu entschuldigen und als ich wenig später mit den Zwillingen zum Frühstück gegangen bin, saß sie dort auch... aber sie war sehr geknickt. Nach dem Essen ist sie dann wieder in ihr Zimmer gegangen.“ „Hmm… als sie sich eben etwas zu Trinken geholt hatte, hatte sie uns kaum beachtet... vielleicht solltest du versuchen, mit ihr zu sprechen. Ich komm hier auch allein zurecht, zu Hause helfe ich gerne beim Kochen“, sagte Violetta besonnen. „Wieso ich? Ich-“ „-Du bist ihr Bruder“, stellte sie schlicht fest und damit war die Sache entschieden. Connor seufzte und machte sich auf, um Leah einen Besuch abzustatten.

„Lass mich alleine“, so begrüßte ihn die Neunjährige, als er nach dem Anklopfen bei ihr hinein schaute. „Das Essen ist gleich fertig“, sagte Connor unbeirrt und betrat das Zimmer. Für ein Mädchenzimmer sah es ziemlich neutral aus. Jedenfalls war weit und breit kein Rosa zu sehen. Connor war noch nicht oft hier drin gewesen. „Ich hab keinen Hunger“, murmelte seine Schwester abwesend. „Leah...“, Connor kniete sich vor ihrem Bett nieder und versuchte, ihr ins Gesicht zu sehen, auch, wenn sie seinem Blick auswich, „was bedrückt dich denn?“ „Als ob du das nicht wüsstest!“ „Mir fehlt Dad auch! Aber-“ „-Ach, Blödsinn, er hat dir doch nie etwas bedeutet!“ Connor sah betroffen aus: „Wie kannst du so etwas sagen? Natürlich hat er mir etwas bedeutet. Er ist mein Dad. Unser Dad.“ Leah schniefte. „Und bedeuten... bedeuten wir ihm etwas?“, fragte sie mit zittriger Stimme und schaute endlich auf.

In ihren Augen standen Tränen. „Klar“, erwiderte Connor sofort mit belegter Stimme, „'türlich bedeuten wir ihm etwas.“ „Wieso hat er uns dann verlassen? Ohne ein Wort mit uns zu wechseln... von einem Tag auf den anderen...“, wieder schniefte Leah. Connor sah auf ihrem Nachtisch eine Taschentuchpackung. Er nahm eines heraus und reichte es ihr. „Er hat nicht uns verlassen, sondern Mum“, versuchte er zu erklären, „weil... weil er sie nicht mehr liebt, wie ein Ehemann seine Frau lieben sollte... aber er hat sie noch lieb... und uns auch. Es dauert gewiss nicht mehr lange, bis er sich meldet.“

„Da glaub ich nicht dran“, murmelte Leah, „und wenn er mit mir sprechen will, ist mir das egal! Ich will nie wieder mit ihm reden!“ Sie schluchzte auf und warf sich auf ihrem Bett herum, sodass sie Connor den Rücken zukehrte. Dieser schaute hilflos auf sie hinab. „Soll ich dir gleich einen Teller bringen?“ „Nein... geh nur... geh weg...“, kam es dumpf aus Leahs Kissen. Connor schluckte. Es tat ihm weh, seine Schwester so leiden zu sehen. Doch er wollte sie und ihren Wunsch respektieren, deshalb verließ er leise den Raum.

In der Küche duftete es bereits nach leckerem Essen. „Und?“, fragte Violetta, die gerade die Nudeln vom Herd nahm, um sie abzuschrecken, „hast du etwas erreicht?“ „Nicht wirklich“, gestand Connor. „Und sie will nichts essen...“ „Hmm...“, Violetta blickte mitleidig auf, „meinst du, es bringt was, wenn ich mit ihr spreche?“ Connor zuckte die Schultern. „Versuchen kannst du es ja... ich wäre wirklich froh, wenn du es schaffen könntest, sie von ihrer Traurigkeit abzulenken.“ „Vielleicht kann ich sie ja dazu bringen, mit uns rodeln zu gehen“, überlegte Violetta und trug die Spagetti aus der Küche, „nimmst du den Soßentopf, Connor?“ "Sicher.“ Er nahm die Soße vom Herd und folgte ihr. Kurz darauf saßen sie alle am Esstisch versammelt (Olli hatte den sechsten Stuhl vom Dachboden geholt).

„Hmm, lecker!“, mümmelte Abbie und Laura stimmte ihr zu. „Sie haben einen guten Appetit“, grinste Scorpius. „Dasselbe kann man von ihrer Schlagkraft sagen!“, lachte Olli, „und von ihrer Ausdauer! Nach dem Spiel war ich ziemlich erledigt aber die? - Keine Spur!“ Die anderen stimmten in sein Lachen mit ein. „Nach dem Abwasch geht es gleich auf den Rodelberg“, verkündete Scorpius. „Toll!“ „Genial!“ Die Zwillinge nahmen diese Neuigkeit mit Begeisterung auf. „Aber nicht länger als fünfundvierzig Minuten, es ist ziemlich kalt draußen und außerdem müsst ihr ja auch ein Mittagsstündchen halten.“, schränkte Violetta ihr Vorhaben ein. Abbie und Laura verzogen das Gesicht. „Ach nö!“ „Ach doch!“

Nach dem Mittagessen verzog Violetta sich zu Leah, während Olli jetzt als Aufpasser herhalten musste und Scorp und Connor den Abwasch erledigten. Als das geschehen war, halfen die Hufflepuff-Jungen Oliver beim Anziehen der Zwillinge, nachdem sie sich selber die Winterklamotten angezogen hatten. Sie waren gerade fertig, als Violetta Leahs Zimmer verließ- mit eben dieser im Schlepptau, die sich mit einem Lächeln im Gesicht eine Daunenjacke anzog. „Wie hast du das gemacht?“, wollte Connor wissen. „Das bleibt mein Geheimnis“, erwiderte Violetta schmunzelnd und zog sich ebenfalls ihre Jacke an. Connor verdrehte die Augen und hielt ihr die Tür auf. „Auf geht's zum Rodeln!“

Die Schlitten standen schon bereit und die Zwillinge ließen sich sogleich auf ihnen fallen. Oliver und Connor zogen sie hinter sich her- der nächste vorstellbare Rodel-Hügel war gar nicht weit entfernt. Vor einigen Wintern waren Connor und Leah hier schon einmal gerodelt. Am Fuß des Hügels- vielleicht konnte man es schon als kleinen 'Berg' bezeichnen- stiegen Abbie und Laura ab und sie liefen zusammen hinauf. Dann setzte Scorpius sich auf den einen Schlitten und Violetta auf den anderen. „Einer von euch setzt sich jetzt zu mir und einer zu Scorp“, erklärte Letztere den Dreijährigen, „dann schubsen uns die anderen etwas, damit wir auch Schwung bekommen und schon geht's los!“ Das ließen sich Abbie und Laura nicht zwei Mal sagen- schnell setzten sie sich vor Scorp und Violetta nieder und Connor und Oliver gaben jeweils einem Schlitten Anschwung.

„Wuiii!“, riefen die Zwillinge euphorisch. „Wuiii!“, ahmte Scorpius die Kleinen scherzhaft nach und Connor lachte. In diesem Moment fühlte er sich richtig frei. Er blickte zur Seite und sah, dass auch seine neunjährige Schwester am Lachen war. „Danke, Vi“, flüsterte er kaum vernehmbar, „das war genau das, was sie gebraucht hat.“ So wechselten sie sich mit dem Fahren ab und zur Erleichterung der Elfjährigen wurden die Zwillinge mit jedem Bergaufstieg müder und schlapper. Nach Violettas 45 Minuten kehrten sie deshalb alle zurück. Abbie und Laura ließen sich ohne Aufstand zu Bett bringen. Danach holte Leah ein Brettspiel aus ihrem Zimmer und sie alle ließen sich im Wohnzimmer nieder und versammelten sich um den Couchtisch.

Während sie spielten, ließ Leah sich von Hogwarts berichten. Die Hausgeister interessierten sie besonders- und natürlich der Unterricht. Kurz bevor die Zwillinge wieder erwachten, schlug Olli vor, schon einmal seine Spielidee aufzubauen, die er am Morgen erwähnt hatte. Es handelte sich um ein selbst gebasteltes Twisterspiel*. Sie klebten verschiedenfarbige A4-Bastelbögen neben- und untereinander auf den Boden und bastelten kleine Karten auf denen sie mal eine Hand und mal einen Fuß malten. Als Abbie und Laura dann wieder einsatzbereit waren, schaltete Connor den CD-Player mit lustigen Kinderliedern ein und der erste Mitspieler- in diesem Fall Mitspielerin, denn es handelte sich um Leah- zog eine Karte. Sie war rot und trug einen Fuß, also stellte sie ihren Fuß auf eine der roten Flächen. Dann war der nächste von ihnen an der Reihe und so entstanden nach und nach die lustigsten Verrenkungen.

So vertrieben sie sich die Zeit, bis Connors Mutter plötzlich im Wohnzimmer auftauchte. Doch jene war gar nicht wieder zu erkennen! „Mum!“, riefen Connor und Leah zugleich und starrten ihre Mutter verdutzt an. „Sie sehen gut aus, Caron!“, bemerkte Scorp in die Stille hinein. Carons braune Haare, heut früh noch schulterlang, hatten sich jetzt in eine modische Kurzhaarfrisur gewandelt und ihre braune Naturhaarfarbe hatte einige Strähnchen in helleren Brauntönen dazu erhalten. Der Pony war noch lang genug, um schwungvoll in Carons Stirn zu fallen, überall sonst waren die Haare noch einmal ein Stück kürzer. „Danke. Ist alles glatt gelaufen?“ „Jepp“, Connor nickte und erwiderte das Lächeln seiner Freunde, „lief alles wie am Schnürchen!“

„Klasse! Das war auch für euch das letzte Mal. Kindergartenkinder haben ja nur eine Woche Ferien.“, Caron zwinkerte ihren Zwillingen zu. „Und was ist mit mir?“, jammerte Leah, „soll ich mit Connor alleine hier rumhängen?“
„Naja, ich habe Megans Mutter gefragt, ob du vielleicht ein paar Tage zu ihnen könntest, wenn du magst und sie hatte nichts dagegen.“ „Das ist ja cool! Ich dachte, Megan wäre noch gar nicht zurück!“, staunte Leah. „Sagen wir mal, sie dachte, ihr Platz wäre wohl nicht in Spanien, sondern bei einer gewissen, besten Freundin“, lächelte Caron. „Ich ruf sie gleich an!“, rief Leah und stürmte zum Telefon. „Und Connor, du hattest in den Ferien noch gar keine Zeit für dich... das ändert sich jetzt“, sagte Caron. „Aber wenn du uns besuchen willst- jederzeit“, fügte Violetta fröhlich hinzu. "Genau- schlüpf einfach in den Kamin und komm vorbei“, schmunzelte Scorpius. Connor fuhr sich verlegen durchs Haar. „Danke, Leute...“

„Ich habe auch zu danken“, Connors Mutter wandte sich an Oliver, Violetta und Scorpius, griff in ihre Handtasche und zog drei riesige Vollmilchschokoladen-Tafeln heraus, „ich hoffe, so eine Muggelnascherei ist nach eurem Geschmack, ich weiß ja nicht, was ihr in eurer Welt so isst!“ „Och, gar nicht so viel anderes“, grinste Scorpius und nahm die Schokolade dankend an. Die zwei anderen taten es ihm nach. „Es war uns wirklich eine Freude.“ „Gut, dann... bis demnächst.“ Violetta umarmte Connor zum Abschied, die Jungen kamen mit einem Handschlag und einem Schulterklopfen aus. „Bis dann.“

„Wir wissen ja, wo der Kamin ist!“, lachte Oliver und folgte den anderen aus dem Wohnzimmer. Connor schaute seine Mutter an. Die Zwillinge waren schon längst in ihr Zimmer getapert und vom Flur aus war Leahs Stimme zu hören. Er ging zum CD-Player hinüber und schaltete ihn aus. Dann wandte er sich seiner Mutter zu: „Du siehst echt gut aus, Mum...“ „Danke, Connor. Ich habe... ich habe das irgendwie gebraucht, weißt du?“ „Ja... ein Neuanfang, richtig?“ „Genau.“ Caron blickte auf das selbst gebastelte Twisterfeld hinab. „Soll ich dir beim Aufräumen helfen?“ „Okay.“

Zusammen räumten sie das Bastelpapier beiseite und als das geschehen war, zog Connors Mutter ihn sanft an sich. „Ich wollte noch einmal mit dir sprechen“, sagte sie. Connor blickte verwirrt zu ihr hinauf. „Worüber?“ Sie strich ihm durchs lange Haar. „Scorpius hat mir zwei Briefe geschrieben und so, wie ich ihn kennen gelernt habe, hat er das nicht aus Langeweile getan... mein Schweigen muss dich sehr belastet haben... unser Schweigen und... das war wirklich falsch von uns. Es tut mir Leid.“ „Ist schon okay...“, nuschelte Connor, doch Caron schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es nicht. Ich habe vier Kinder, nicht bloß drei und nur, weil eines von ihnen nun auf Hogwarts ist, bedeutet das nicht, dass es mich nicht mehr braucht... aber ich werde dir schreiben, wenn du wieder zur Schule gehst. Versprochen.“ Connor lächelte. „Ich freue mich schon auf deine Post.“

Einige Stunden später saßen Connor, Leah und ihre Mutter gemeinsam vor dem Fernseher. Die Stoppuhr in der Ecke des Bildschirms zeigte an, dass das Jahr 2017 in 15 Minuten beendet sein würde. Connor fragte sich, was im neuen Jahr wohl auf ihn zukommen würde. Würde er das erste Schuljahr auf Hogwarts erfolgreich abschließen können? Würde diese bescheuerte Jessica Baker wieder damit anfangen, ihn zu ärgern? Würde Leah ihm nun auch schreiben? Und sein Vater? Würde er sich melden? Eigentlich wusste er nur eines: im neuen Jahr würde er viel Zeit mit seinen Freunden verbringen. Wahre Freunde, die ihm in jeder Situation beistanden, was sie in diesen Ferien vollkommen bewiesen hatten. Ein warmes Gefühl durchströmte ihn und brachte ihn zum Lächeln.

In diesem Moment tauchte Scorpius bei ihnen im Wohnzimmer auf- so plötzlich, dass alle drei McGowans erschrocken zusammen zuckten. „Hey, wenn ihr mitwollt nach London, dann müsst ihr euch aber beeilen!“, grinste er. „Was meinst du?“, fragten Connor und Leah zugleich verblüfft. „Naja, Oliver hat mir zugesteckt, dass ihr hier kein ordentliches Feuerwerk erleben würdet- da hab ich Dad gefragt, ob wir euch mitnehmen könnten und er meinte, das wäre kein Problem. Also- wollt ihr?“ „Echt jetzt? Ist ja Wahnsinn!“, Leah sprang auf. „Natürlich nur mit der Erlaubnis eurer Mutter“, wandte Scorp rasch ein. „Natürlich... geht nur!“ „Und was ist mit dir?“, fragte Connor. „Einer muss doch hier bleiben und auf die Zwillinge aufpassen. Jetzt geht es um euch.“, meinte Caron und scheuchte sie hinaus in den Flur.

„Dann los!“, Scorpius kehrte mit ihnen ins Esszimmer zurück, in dem bereits sein Vater wartete. „Es geht schneller, wenn wir von hier apparieren“, erklärte er. Leah seufzte: „Ich habe schon befürchtet, dass uns so etwas erwartet!“ „Hast du das schon mal erlebt?“, erkundigte Scorpius Vater sich und sie nickte. „Aber für das Feuerwerk nehme ich das gern in Kauf!“ Draco lächelte: „Bevor wir disapparieren, leg ich noch einen Zauber über uns- damit wir nicht auffallen, wenn wir mitten in eine Menschenmenge apparieren.“ Er berührte sie nacheinander mit seinem Zauberstab- Connor hatte das Gefühl, als würde ihm etwas Kaltes, Flüssiges über den Kopf und den Körper hinab laufen. Leah zuckte zusammen, also fühlte sie wohl etwas Ähnliches, doch Scorp verzog keine Miene. „Gut, dann geht's los, stellt euch in Position...“ Sie taten, was Draco verlangte, er zählte leise bis drei und schon- waren sie spurlos verschwunden.

Kaum eine Sekunde darauf tauchten sie am Themsenufer in London wieder auf, umringt von Leuten. „Autsch!“, rief ein Mann und Connor bemerkte erschrocken, dass er auf dessen Fuß gelandet war. Schnell wich er zurück, während der Mann einen anderen Kerl neben sich anpöppelte. Draco tippte sich selbst und den Jungen abermals mit dem Zauberstab auf den Kopf- nun hatte Connor das Gefühl, dass etwas Heißes, Flüssiges seinen Körper hinab lief. „Gut, wir sind nicht bemerkt worden“, flüsterte Draco gerade, als die Menschen um sie herum anfingen, zu zählen: „Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins-“ Die Null ging im ersten von 12 Glockenschlägen des Big Ben unter- und während jedes einzelnen Glockenschlages wurde ein Feuerwerkskörper gen Himmel geschickt und tauchte den beinahe wolkenlosen Himmel in ein Lichtermeer. Nach dem letzten Schlag leuchteten am London Eye Scheinwerfer auf und ringsum das Riesenrad explodierten Feuerwerkskörper.

Connor beobachtete das alles staunend, nie zuvor hatte er ein so schönes Feuerwerk beobachten können. Ganze zehn Minuten lang fühlte er sich in eine Art Märchen versetzt. Kaum war der letzte Feuerwerkskörper am Himmel erloschen, schlang seine Schwester die Arme um ihn und schluchzte: „Frohes neues Jahr, Connor!“ Ergriffen erwiderte er die Umarmung. „Frohes Neues, Leah.“ Sie löste sich von ihm und lächelte ihn unter Tränen an. „Hey, frohes neues Jahr, Connor!“, rief Scorpius euphorisch und umarmte Benannten freudig. „Wünsch ich dir auch, Kumpel“, erwiderte Connor bewegt- er konnte sich nicht erinnern, wann er jemals mit einem Freund in ein neues Jahr gestartet war und es war ein Gefühl, welches unbeschreiblich war- welches er aber auf keinen Fall je wieder missen wollte.

Langsam leerte sich das Ufer und plötzlich flog etwas Schwarzhaariges an ihm vorbei- es war Violetta, die sich in Scorpius Arme geworfen hatte und ihn so fest drückte, dass er scheinbar kaum Luft bekam. „Frohes, neues Jahr, Scorp!“, jubelte sie. Scorpius grinste nur und lockerte ihre Umarmung ein wenig. „Frohes neues Jahr, Vi!“ Connor beobachtete diese vertraute Szene und lächelte. Er dachte nicht, dass Violetta ihn ebenso aufbrausend umarmen würde, immerhin kannten sie sich längst nicht solange, doch tatsächlich, kaum hatte sie sich von Scorp gelöst, da fiel sie Connor um den Hals. „Dir wünsche ich auch ein frohes, neues Jahr!“ Verlegen durch diese intensive Nähe strich Connor seiner Freundin über den Rücken und murmelte ihr ebenfalls „Frohes Neues“ zu. Einen Augenblick später war der Moment Vergangenheit und Connor wusste nicht, ob er erleichtert oder enttäuscht sein sollte. Mädchen. Sie verwirrten einen nur!

„Connor!“, rief eine Stimme hinter ihm und er wandte den Kopf- er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er Oliver auf sich zulaufen sah, mit seinen Eltern im Schlepptau. „Frohes neues Jahr!“, rief er etwas außer Atem in die Runde, als er sie erreicht hatte und ein vielstimmiges „Frohes Neues!“, tönte ihm entgegen. Violetta schenkte nun auch Oliver eine Umarmung- Connor fiel auf, dass jene etwas kürzer ausfiel, als bei ihm oder Scorpius.

„Danke“, sagte er leise zu dem Ravenclaw, als Vi sich von Leah in Beschlag nehmen ließ, „dass du Scorp diesen Vorschlag gemacht hast, dass sie uns mitnehmen... das war mein schönstes Silvester seit langem!“ Oliver erwiderte Connors Lächeln ehrlich und drückte ihm die Schulter: „Dafür sind Freunde schließlich da. Und außerdem“, Olli wies zum Himmel, „so ein Feuerwerk darf man einfach nicht verpassen!“ „Richtig!“ Sie lachten und wieder fühlte Connor sich frei- Freunde zu haben, das war doch das schönste Geschenk, was das Leben einem machen konnte!

TBC

*Luftballon-Tennis- & Twisterspiel-Ideen von der Seite BabyCenter Deutschland.

Der Titel dieses Kapitels baut natürlich auf den Hintergrund dieses ganzen Tages auf- denn wo wäre Connor wohl ohne seine Freunde geblieben? Aber ich denke, das erklärt sich von selbst :). Wie hat es euch gefallen, einen Einblick in Connors- wenn auch veränderte- Welt zu erhaschen? Ich bin gespannt, was ihr mir zu sagen habt! ;)

Und wie findet ihr meinen neuen Banner? Meine Verlobte hat ihn für mich gemacht und ich war ganz hingerissen, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte- sie hat Scorp genau getroffen, finde ich ^^


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling