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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Im Zwiespalt

von Schwesterherz

Hey, Leute! Ich habe mich wahnsinnig über euer Feedback gefreut! :)

@Readingrat: Vielen Dank, es freut mich, dass dir meine FF immer noch gefällt! Tut mir Leid, dass du gerade dasselbe wie unser Scorp durchmachen musstest- ich habe auch schon Freundschaften verloren, so etwas ist nicht einfach. Ja, ich dachte mal: Quidditch muss sein! :D Naja, es soll ja eine abgesegnete Biographie von Harry geben (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) und ich dachte mir während des Schreibens so, dass er halt nur erwähnt hat, dass es eine gewisse Karte des Rumtreibers gibt. Violetta hat dann halt nur die Schlüsse aus Scorp's Erzählungen gezogen ;). Ich hoffe, das kommende Chap ist nach deinem Geschmack :). LG

@Kati89: Dankeschön :). Ja, ich dachte mir auch, dass es für Scorp so besser ist. Und es freut mich, dass dir meine Idee mit James gefallen hat! :) Hoffe, das neue Kapitel gefällt dir auch! LG :)

@Annaly: Huhu, ich danke dir wirklich! :) Es hat mich riesig gefreut, dass ich James so beschreibe, wie du ihn dir vorstellst xD. Das ist mir ja auch wichtig, dass die Charaktere so beim Leser ankommen, wie der sich sie ausgemalt hat und im Epilog war ja schon zu erkennen, dass James etwas hochnäsig ist. ^^ Was Connors Eltern angeht, ich sag mal, es gibt einen Grund für ihr Schweigen.
Und ja, Grace hat leider Recht- und du glaubst, da kommt noch was mit ihren Eltern? Hmm... wer weiß? ;) So, ich hoffe, du hast nun auch deine Freude am neuen Kapitel! Lass es mich doch wissen, ja? Herzliche Grüße <3

@Dolohow: Kurz und knackig aber es hat mir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert! Dankeschön dafür und ich hoffe, es gefällt dir auch weiterhin! :)

Soo, und das nun kommende Kapitel gehört zu meinen absoluten Lieblingen! Gerade deshalb bin ich gespannt auf eure Meinungen! :) Viel Spaß!

Kapitel 18

Im Zwiespalt


-Scorpius-

„Dies ist unsere letzte Stunde vor den Ferien und dementsprechend sehen wir uns erst im neuen Jahr wieder. Ich dachte mir, dass wir deswegen heute einen kleinen Wettbewerb veranstalten. Der Gewinner oder die Gewinnerin erhält auch einen Preis. Das heißt, eigentlich sollte ich sagen, das Gewinnerteam, denn ich werde euch in Gruppen einteilen.“ Professor Chang lächelte in die Runde. Leises Getuschel war bei ihren Worten ausgebrochen.

„Wir haben ja schon ein paar Zauber im letzten halben Jahr kennen gelernt, nicht wahr? Nun, ich möchte, dass ihr mir heute zeigt, wie gut ihr sie beherrscht. Okay, zur Einteilung. Erstes Team: Mona Featherstone, Cloé Patil, Rose Weasley, Scorpius Malfoy, Lou Hawn, Tyl Donovan. Zweites Team: Albus Potter, Lewis Finnigan, Violetta Stevenson, Simon Grantham, Shane Thomas, Julie Morriss. Drittes Team: Connor McGowan, Ryan Cresswell, Floretta Cromwell, Joyes Lewis, Marcus Lester, Nadine Robinson. Findet euch zusammen und dann geht es gleich mit allen drei Teams los.“

„Und ich hab mich schon gefragt, weswegen dort Bananen liegen“, flüsterte Scorp Violetta zu und nickte zum Lehrerpult hinüber, auf dem ein Korb zu finden war, der überfüllt war mit eben diesem Obst. Violetta gluckste: „Ich glaube, das haben wir uns alle gefragt.“ Scorp ging quer durch den Raum zu seiner Gruppe, deren Begrüßung sehr variierte. Während Rose ihn anlächelte und fragte, wie es ihm gehe sahen zwei andere Gryffindors, Mona und Tyl, ihn misstrauisch an, ohne einen Ton von sich zu geben. „Mir geht es gut und dir?“, beantwortete Scorpius Rose Frage dankbar. „Ich kann mich nicht beklagen“, schmunzelte sie und ignorierte, wie Scorp, die düsteren Blicke der beiden anderen.

„Ich benutze dieselbe Zahnpasta wie ihr“, informierte Cloé Patil den jüngsten Malfoyspross, der sie irritiert ansah. „Ähm- ich glaube, du meinst die gleiche, nicht dieselbe- sonst hättet ihr unsere Tube wohl geklaut und ich vermute, dass das nicht der Fall ist.“ Das war wohl das Beste, was Scorp zu so einem komischen Vermerk sagen konnte. Cloé errötete, doch Tyl Donovan, der neben ihr stand, fuhr unwirsch dazwischen: „Und wenn schon! Mir ist es echt schnuppe, welche Zahncreme du benutzt, Stinktier!“ „Hey, was hat er dir getan?!“, fauchte Rose ungehalten.

Scorpius, der bis auf die Anfeindungen der Slytherins nicht mehr damit rechnen musste, dass andere ihn verbal oder nonverbal attackierten, blickte den Gryfindor-Mitschüler verständnislos an. Hatte er nicht gezeigt, dass er zwar ein Kind eines Todessers war aber keinen Kontakt zu den Dunklen Künsten besaß? Viel mehr, als das, was er getan hatte, um das zu beweisen, konnte er nun wirklich nicht tun. Unglaublich, dass es dennoch weiterhin sture Zweifler zu geben schien- zu denen ganz klar auch Ryan Cresswell gehörte.

„Nichts“, sagte Tyl und fixierte seinerseits den Hufflepuff-Erstklässler, „trotzdem muss das nicht heißen, dass ich ihm sein Friede-Freude-Eierkuchen Interview abkaufe! Er ist und bleibt mir unsympathisch. Das ist doch wohl mein gutes Recht, oder?!“ „Vielleicht“, erwiderte Rose spitz, „aber deswegen hast du nicht die Berechtigung dafür, ihn zu beleidigen!“

„Außerdem“, klinkte Cloé sich leise aber vernehmlich wieder ein und bedachte Scorpius mit einem scheuen Blick, „außerdem fand ich sein Interview echt mutig!“, Scorp bemerkte, wie Rose neben ihm mit den Augen rollte, was ihm das Gefühl gab, dass diese mit dem Thema aus Cloés Mund schon altzuvertraut war. „Ich wette, du hättest dich das nicht getraut!“, fügte Cloé noch an und musterte Tyl ablehnend. „Wer ist hier in Gryffindor, er oder ich?“, zischte Tyl zurück. Noch ehe einer der anderen zurückfauchen konnte, holte Professor Chang sie alle zusammen.

„Wie ihr seht, haben wir für jedes Teammitglied aller Gruppen einen Haufen Bananen. Es gilt, den Bananen ihre Schale zu entnehmen und zwar, indem ihr sie mit Magie schält. Ihr erinnert euch bestimmt an die Übungsstunden, immerhin befassen wir uns damit seit einer Woche. Siegerteam ist dasjenige, welches die meisten geschälten Bananen vorweisen kann. Es gibt nämlich eine Zeitspanne. Noch Fragen?“ Die Lehrerin für Zauberkunst sah sich aufmerksam um. Als niemand sich meldete, forderte sie die Teams auf, sich in Position zu begeben. Scorp und die anderen stellten sich vor je einem Bananenstapel auf. „Ihr habt drei Minuten“, erklärte Professor Chang und der jüngste Malfoy sah sie kurz erschrocken an. Drei Minuten?! Die Lehrerin stellte eine Stoppuhr für alle sichtbar vor sich auf. „Drei, zwei, eins... los!“ Sie tippte die Uhr mit dem Zauberstab an. Die Sekunden liefen...

Schnell stellte sich heraus, wer unter Druck arbeiten konnte. Scorpius war weder gut noch schlecht, sondern bewegte sich im Durchschnitt, während Mona Featherstone und Julie Morriss kurz davor waren, in Tränen auszubrechen- und Rose, neben Scorp, zauberte hochkonzentriert und so zügig und korrekt, dass sich vor ihr schon ein beachtlicher Berg an Schalen befand. Doch auch Violetta, die Scorpius gegenüber stand, machte ihre Sache ausgesprochen gut und ebenso- wie Scorp mit einem schnellen Blick erstaunt feststellte- Simon Grantham, der sich neben Violetta befand und mit verbissenem, hochrotem Gesicht dabei war. Als die Stoppuhr ihr „Stopp!“ brüllte, hielten alle im Zaubern inne. Professor Chang ließ ihren Zauberstab durch die Luft zischen und sofort erhellten sich die Schalenhaufen des Teams, die am meisten geschafft hatten- es war Scorpius seines. „Wuhu!“, rief Rose und klatschte mit ihm ab.

„Glückwunsch“, sagte Professor Chang und zog einen Strich hinter der Tafelaufschrift: 'Team 1'. „Doch natürlich geht es noch weiter- jetzt ist der Diffindo- Zauber an der Reihe. Sie sollen diese wunderschönen, nackten Bananen in gleichgroße Stücke schneiden. Es gibt eine erneute Zeitangabe, damit wir hier nicht ewig hocken. Fünf Minuten. Wieder geht's los in... drei, zwei, eins... jetzt!“ Dieses Mal war es das Team um Connor, was die Runde gewann. Connor selbst hatte die Aufgabe glänzend gemeistert- Scorp erinnerte sich dunkel, wie sein Freund einst an einem Tag im Spätsommer unter einer alten Buche am Seeufer genau an diesem Obst geübt hatte. Kein Wunder also, dass ihm das jetzt besonders lag.

Dann ging es weiter mit Wingardium Leviosa - sie sollten die zerschnippelten Bananenstückchen in drei unterschiedlich farbige Behälter füllen. Damit war Violettas Gruppe am schnellsten fertig. Es herrschte also Gleichstand. „In der Finalrunde“, sagte Professor Chang und hatte die gesamte Aufmerksamkeit der Klasse inne, „sollen Sie den Leuchtfarbenzauber an den drei Gefäßen anwenden und diese schließlich mit dem Platzierungszauber auf die markierten Flächen positionieren. Da der Leuchtfarbenzauber nach Lumos am Anfang des Schuljahres an die Reihe kam, kann ich mir vorstellen, dass aus diesem Grund mehr Probleme auftreten werden, als Sie jetzt vielleicht vermuten. Dieses Mal gibt es keine Zeitangabe- naja, außer vielleicht das Ende der Stunde! Fertig?“ Scorpius krempelte die Ärmel seines Hemdes hoch und biss sich konzentriert auf die Unterlippe. Ein letztes Mal zählte seine Lehrerin abwärts und das Stechen begann.

Wie Professor Chang vorausgesagt hatte, hatten viele Schüler mit dem Leuchtfarbenzauber Schwierigkeiten, da die Unterrichtseinheiten weiter zurücklagen, als die der vergangenen Zauber. Ryan bekam nach wenigen Minuten einen Wutanfall und wurde so ausfallend, dass Professor Chang ihn disqualifizierte. Gönnerhaft beobachtete Scorpius, wie sein Mitschüler wutentbrannt das Klassenzimmer verließ. Er selbst hatte es gerade geschafft, die Farbe seiner dritten Schale zum Strahlen zu bringen.

Der Platzierungszauber, der jetzt vonnöten war, machte ihm keine Probleme, da er erst vor kurzem nach Wingardium Leviosa im Unterricht durchgenommen worden war. Als Scorpius fertig war, schaute er sich um. Es sah gut aus für seine Gruppe. Mit ihm war Cloé Patil fertig geworden und Rose sowie Lou Hawn hatten die Aufgabe ebenfalls schon erfüllt. Nur Tyl und Mona fehlten noch, dann würden sie gewinnen. In diesem Moment legte Violetta Scorp gegenüber den Zauberstab beiseite. Bei ihr fehlte, wie Scorpius unruhig feststellte, nur noch Julie Morriss.

In Connors Team gab es am meisten Schwierigkeiten. Innerlich feuerte Scorpius die Featherstone und den ihm ebenfalls unsympathischen Tyl Donovan an, doch Julie Morriss war schneller und kaum war ihre letzte Schale passgenau auf der Markierung, eine Kreisform, die an die auf der Herdplatte erinnerte, gelandet, rief sie triumphierend: „Gewonnen!“ Enttäuscht ließ der Rest der Klasse die Zauberstäbe sinken. „Hervorragend!“, Professor Chang lächelte dem Siegerteam zu, „damit bekommt jeder von Ihnen einen Beutel Süßigkeiten aus dem Honigtopf!“ Sie ging zu ihrer Tasche und holte besagte Beutel hervor. Die anderen Schüler beobachteten neidisch, wie Violetta und ihre Gruppe die Preise entgegennahmen.

„Können wir das noch einmal wiederholen?“, platzte es aus Marcus Lester heraus, „ich will 'ne Revanche!“ Professor Chang lachte. „Das wird sicherlich möglich sein“, lächelte sie, „vielleicht vor den Osterferien?“ Zustimmendes Gemurmel füllte den Raum. In dem Moment ertönte die Schulglocke- der Unterricht war beendet. „Na dann“, Professor Chang nahm ihre Tasche auf, „wünsche ich Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest und rutschen Sie gut rüber!“ „Danke gleichfalls!“, kam es vielfach zurück und mit einem Nicken verließ die Lehrerin für Zauberkunst den Raum. Scorpius, Violetta und Connor folgten ihr.

„Ich finde, das war eine richtig gute Idee von der Chang!“, strahlte Violetta auf dem Weg in die Große Halle, nachdem sie ihre Wintermäntel aus dem Gemeinschaftsraum geholt hatten, denn nach dem Essen hatten sie Unterricht auf den Ländereien. „Du hast auch gewonnen!“, brummte Connor und bedachte sie mit einem missmutigen Blick. „Also, wenn ihr mich lieb darum bittet, werde ich meinen Preis gerne teilen“, erwiderte Violetta großzügig, „wenn ihr aber so-“ „-Oh, ehrlich, das ist ja stark!“, fiel Connor ihr begeistert ins Wort. „Hätte nicht gedacht, dass ich vor dem dritten Schuljahr in den Genuss komme, die Süßigkeiten vom Honigtopf auszukosten!“ Scorpius schüttelte lächelnd den Kopf über Connors plötzliche Euphorie. „So bin ich“, seufzte Violetta ergeben. Scorp und sie wechselten einen Blick und ein Grinsen umspielte ihre beiden Münder. Am Tisch der Hufflepuffs erwartete sie schon Oliver.

„Ihr seht ja so zufrieden aus“, stellte er fest, als die drei anderen sich zu ihm gesellten, „war's so gut in Zauberkunst?“ „Du sagst es!“, bestätigte Scorpius und berichtete dem Ravenclaw, was sich im Unterricht zugetragen hatte. „Das klingt echt toll!“, bemerkte Olli. „Im Gegensatz dazu verblasst Verteidigung gegen die dunklen Künste nur noch mehr. Zu einem schwindendem Nichts! Ehrlich, ich bin so enttäuscht von dem Fach! Jedes Mal reine Theorie- sterbenslangweilig ist das!“ „Stimmt“, seufzte Scorpius und tat sich von dem Nudelauflauf auf, „und ich befürchte, dass sich das im kommenden Jahr auch nicht ändern wird.“ „Aber was ist, wenn die Prüfungen am Ende des Jahres auch aus einem praktischen Teil bestehen?“, wollte Violetta beunruhigt wissen. „Dann haben wir ein Problem“, stellte Oliver trocken fest.

Sie aßen voller Genuss und machten sich anschließend auf dem Weg zu ihren jeweiligen Stunden- Oliver ging zum Treppenhaus, um das Verwandlungsklassenzimmer aufzusuchen während Connor, Violetta und Scorpius in den Wintertag hinausgingen zu dem Platz, der immer für die Flugstunden reserviert war. Der plattgestampfte Schnee knirschte leise unter ihren Füßen. Joey begrüßte die Hufflepuff- und Gryffindor-Erstklässer überschwänglich und teilte ihnen mit, dass sie heute eine Art Miniaturquidditch spielen würden- nur mit einem lahmen Schnatz und ohne Klatscher, da diese wirklich zu gefährlich waren. „Schade“, seufzte Violetta, die gerne auf ihrer Lieblingsposition als Treiberin gespielt hätte. „Hey, aber Quidditch in der letzten Stunde vor den Ferien- du musst zugeben, das ist echt nicht zu verachten!“, gab Scorpius zu bedenken. Violetta nickte grinsend: „Da hast du Recht!“

Sie wurden wiederholt in Mannschaften eingeteilt. Da ihre Anzahl nicht ganz aufging, waren sie zweimal fünf und zweimal vier Spieler, sodass einer aus der Fünfermannschaft in die Vierer wechseln musste, wenn diese spielen sollten, damit wenigstens die wichtigsten Positionen abgedeckt werden konnten. Scorpius war mit Violetta, Lewis Finnigan, Cloé Patil und Julie Morriss in einer Mannschaft. Scorp, Violetta und Cloé machten die Jäger, Julie war Sucherin und Lewis Hüter. Sie spielten zunächst gegen die andere Fünfermannschaft, in die auch Albus eingeteilt war, ebenso als Jäger. Und mal wieder war deutlich zu erkennen, dass sie die stärksten Flieger der Klasse waren- und somit auch die größten Gegner. Sie spielten zehn Minuten lang und am Ende gewann Scorpius Team- wenn auch knapp.

Nach ihnen spielten die beiden Vierermannschaften, denen jeweils ein Gruppenmitglied der vorherigen Teams hinzugefügt wurde, gegeneinander. Zu Scorpius Verdruss gewann dieses Mal die Mannschaft, in der auch Ryan sich befand. Da die Zeit nur für ein K.O. - System reichte und nicht jeder gegen jeden spielen konnte, hieß das, dass Scorp gegen Ryan antreten musste- andererseits, so dachte er sich, könnte er es seinem netten Zimmergenossen dann mal so richtig zeigen! Doch bevor er mit seiner Mannschaft wieder an der Reihe war, sollte die Mannschaft um Al gegen die Gruppe spielen, die gegen Ryans Mannschaft verloren hatte.

Es war schrecklich mit anzusehen. Der einzige Spieler, der ein bisschen etwas auf dem Kasten hatte, war Albus Freund Lewis Finnigan, der die Vierermannschaft als Jäger unterstützte. Nur dank ihm gelang es dem Team, nicht ganz so miserabel neben den Kontrahenten auszusehen- obwohl diese trotzdem haushoch gewannen. Als letztes sollten Scorpius Leute gegen die von Ryan antreten. Mit viel Engagement ließ der jüngste Malfoyspross nichts unversucht, um den Quaffel an Ryan, der passenderweise den Hüter spielte, vorbei zu bekommen. Das Ergebnis war, dass Ryan eine beinahe ebenso turmhohe Niederlage einstecken musste, wie das Team um Rose zuvor.

Höchst zufrieden mit sich, landete Scorpius auf dem schneebedeckten Feld, als Joey in die Pfeife pfiff. „Wenn das mal kein gelungener Abschluss ist!“, meinte er fröhlich. „Du warst echt fantastisch!“, lobte Violetta ihn beschwingt. „Es war richtig cool!“, sagte Connor beinahe ehrfürchtig. Scorpius winkte ab. „Am Besten war, dass ich Ryan niederschmettern konnte, ohne ihm auch nur ein Haar zu krümmen!“, offenbarte er glückselig. „Wie lange habe ich auf so einen Augenblick gewartet!“

Am Abend fand im Schlafsaal ein hektisches Gewusel statt. Reisetaschen lagen sperrangelweit offen auf den Betten, überall lagen Klamotten, Handtücher, Bademäntel und Duschzeug herum und jeder stand jedem im Weg. „Hau ab!“, zischte Ryan, als Scorpius gerade einen Stapel Wäsche aus seinem Schrankteil hob, um sie in seine Tasche zu packen. „Ich denk ja gar nicht dran“, stellte Scorpius klar und bedachte seinen Mitschüler mit einem Blick voller Abneigung. „Provozier mich nicht, Malfoy, kapiert?!“, fauchte Ryan mit finsterer Miene. „Dir steckt der Misserfolg von heute Nachmittag wohl noch immer quer im Hals, was?“, Scorpius konnte nicht verhindern, dass ihm ein schadenfrohes Grinsen über das Gesicht flog.

„Lach, solange du noch kannst!“, knurrte Ryan und wollte Scorp beiseite schieben, doch dieser rührte sich nicht vom Fleck. „Soll das etwa 'ne Drohung sein, Cresswell?“, wollte er wissen. „Wenn du es als solche auffasst, werde ich das nicht als etwas anderes hinstellen... und jetzt geh zur Seite, ich muss an den Schrank!“ „Was ist eigentlich los, Ryan?“, verlangte Scorp zu wissen, ohne auf die Forderung seines Gegenübers einzugehen. „Was habe ich dir getan, dass du mich so behandelst?!“ Obwohl diese Frage in Scorpius Augen durchaus berechtigt war, sorgte sie nur dafür, dass der sowieso schon rote Ton in Ryans Gesicht sich dunkelrot verfärbte. Sein Gesicht wandelte sich in eine wutverzerrte Maske.

Es gab einen lauten, trommelfellzerfetzenden Knall und Scorp riss es von den Füßen- eine enorme Druckwelle seitens Ryan ließ ihn mit voller Wucht gegen den massiven Schrank knallen. Benommen, mit einem Tinnitus und einem dröhnendem Kopf registrierte er am Rande, wie Connor aufsprang und Ryan anschrie: „Was zum Teufel ist in dich gefahren?! Wieso lässt du ihn nicht in Frieden, Cresswell?! Du hast doch nicht mehr alle Kessel beisammen!“ Ryan sah schwer atmend auf den am Schrank lehnenden Scorpius hinab, ohne auch nur auf Connors Wutanfall zu reagieren. „Du hast echt keine Ahnung!“, spie er, „weder von mir noch von den Schandtaten deiner Familie! Sie haben unzählige Leben auf dem Gewissen! Ich hasse sie, allesamt! Und ich hasse dich!“ Ryan spuckte dem jüngsten Malfoy vor die Füße und verließ mit schnellen Schritten den Schlafsaal. Der Knall der Zimmertür verursachte einen kurzen, stechenden Schmerz in Scorp's Schädel und er verzog das Gesicht.

Im nächsten Augenblick spürte er, wie zwei hilfreiche Arme ihn packten und auf die Füße zogen. „Geht's?“, fragte Connor besorgt. Scorpius schluckte und fasste sich an den Kopf. „Ich glaub, der hat mir eine Gehirnerschütterung verpasst“, murmelte er. „Ich bringe dich in den Krankenflügel“, sagte Connor sofort.

„Wartet...“

Beide, Connor und Scorp, wandten überrascht die Köpfe. Sie hatten ganz vergessen, dass noch jemand im Zimmer war. „Ich bringe ihn in den Krankenflügel“, meinte Simon. Er war blass, sah die Jungen aber entschlossen an, „du kannst dann seine Sachen fertig packen, Connor. Vielleicht muss er die Nacht in Dr. Sheffields Obhut verbringen... als Ryan das letzte Mal einen unkontrollierten Magieausstoß hatte, hatte es mich erwischt- und ich hatte eine Nacht dort bleiben müssen.“ Scorp, dem der Schädel nur so brummte, wechselte einen Blick mit Connor. „Okay“, brummte er schließlich ergeben, „lass uns gehen.“ Nach einem aufmunterndem Schulterklopfen Connors verließ er mit Simon den Schlafsaal.

Es war ein sehr seltsames Gefühl mit dem rotblonden Hufflepuff-Mitschüler zum Krankensaal zu gehen. „Was ist denn plötzlich in dich gefahren?“, verlangte Scorp zu wissen, als sie die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten, „dass du mich begleitest und sogar freiwillig deine Hilfe anbietest?“ „Ist logisch, dass du das fragst...“, murmelte Simon, „ich glaube, ich war wirklich unfair zu dir, oder? Tut mir Leid.“ Scorp wollte die Augenbrauen heben, doch da das erneut eine Schmerzwelle in seinem Kopf auslöste, ließ er es bleiben.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, sagte er stattdessen. Simon seufzte. „Naja, auch, wenn Ryan mein gutes Benehmen in Bezug auf dich für eine ganze Weile begraben hatte, heißt das nicht, dass ich jenes nicht besitze. Und das eben ging eindeutig zu weit. Außerdem wollte ich dir helfen, weil ich ein echt schlechtes Gewissen habe... ich glaube dir, dass du so bist wie wir alle, auch, wenn Ryan das nicht tut. Er ist... unglaublich verbittert für einen Jungen in unserem Alter. Besonders, was dich betrifft.“

Kurz herrschte Stille, dann fragte Scorp: „Weißt du, wieso das so ist?“ „Nein“, Simon schüttelte den Kopf, „als ich das einmal wissen wollte, hatte er den eben erwähnten Magieausstoß... daraufhin rannte er weg und ich musste mich alleine in den Krankenflügel schleppen... war echt ein behämmerter Tag...“ Sie erreichten die Tür zum Krankensaal. Ohne ein weiteres Wort gingen sie hinein.

Tatsächlich musste Scorpius seine letzte Nacht, die er für dieses Jahr in Hogwarts zubrachte, in einem Krankenbett verbringen. Zwar hatte der Trank, den Dr. Sheffield ihm verabreicht hatte, bereits eine gewaltige Wirkung gezeigt, trotzdem hatte der Doctor ihn lieber zur Kontrolle dabehalten. Und wenn Scorp ehrlich sein sollte, dann fand er das gar nicht so schlecht- immerhin musste Ryan ihm so kein zweites Mal begegnen. Eigentlich sollte der jüngste Malfoy stocksauer auf seinen Mitschüler sein. Stattdessen empfand er- und er erschrak selbst, als bei ihm diese ungeheuerliche Erkenntnis einrastete- Mitleid für Ryan.

In der Nacht, in der er sehr unruhig schlief, dachte er immer wieder darüber nach, was wohl der Grund dafür sein konnte, dass Cresswell so verbittert war und ihn offenbar wirklich... hasste. Scorp zuckte zusammen. Es war das erste Mal, dass ihm jemand direkt ins Gesicht gesagt hatte, dass er ihn hasste. Das Gefühl, was ihn bei dieser Erinnerung erfüllte, war alles andere, als schön. Nach einiger Herumwälzerei übermannte Scorp schließlich endgültig die Müdigkeit. Er träumte allerhand wirres Zeug- Connor, der ihm die Haare grün färben wollte und Oliver, der ihn zwingen wollte, eine Kröte zu essen. „Professor Longbottom verlangt das, Scorpius!“ Doch dann änderte sich die Szene plötzlich…

Scorpius stand in einem Gang. Er war nicht allein. Grace Kennedy stand ihm gegenüber. Undeutlich konnte Scorpius seine eigene Stimme hören: „Du meintest einmal, du hättest keine Eltern… also, in einem Ton, der mir sagte, dass du sie nicht als Eltern anerkennen willst…“ Die indirekte Frage war kaum im Korridor verhallt, da blickte Grace ihn mit demselben zornigen Gesicht an, wie Ryan es getan hatte und sie schrie ihn wutschäumend an, schrie die Worte Ryans, die sich in Scorpius Unterbewusstsein gebrannt hatten und die ihn bereits die ganze Nacht über verfolgt hatten: „Du hast echt keine Ahnung, weder von mir noch von den Schandtaten deiner Familie! Sie haben unzählige Leben auf dem Gewissen! Ich hasse sie, allesamt! Und ich hasse dich!“ Hasse dich, hasse dich…hallte es nach, als wären sie in einer Höhle- Scorp fuhr ruckartig aus dem Schlaf.

Er atmete schnell und sein Herz pochte und schmerzte, als würde es von tausenden Nadeln gepiesackt. Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und lehnte sich in die Kissen zurück. Grace… er fuhr sich verwirrt durchs Haar. Die Bilder des Traumes waren noch gestochen scharf, ihr Gesicht, trotz des Zornes, bildschön, zum Greifen nah… Nur langsam begriff er. Begriff einiges. Und schwor sich, Grace niemals nach ihren Eltern zu fragen. Es war ihre Angelegenheit und er würde alles vermeiden, was sie dazu bringen könnte, ihn zu hassen.

Er war nicht wirklich ausgeruht, als er am nächsten Morgen zum Frühstück in der Großen Halle erschien. Violetta bestürmte ihn sofort mit Fragen, doch er beantwortete sie so knapp, dass sie schon bald damit aufhörte. „Hauptsache, es geht dir wieder gut“, meinte Oliver ernst und biss in seine zweite Brötchenhälfte. „Tut es“, bestätigte Scorpius und wandte den Blick. Ryan, der einige Plätze weiter saß, starrte ihn an. Er war zu weit entfernt, als dass Scorp in dessen Augen wirklich etwas erkennen konnte. Trotzdem, den Hass, den er am Vorabend genau hatte identifizieren können, konnte er heute früh nicht entdecken. Scorp seufzte, nickte ihm zu und widmete sich wieder seinem Frühstück.

Nachdem sie alle aufgegessen hatten, erhoben sie sich und gingen in die Eingangshalle. Ihre Taschen standen bereit. Vor dem Portal warteten die pferdelosen Kutschen. Die vier Freunde redeten nicht viel auf dem Weg nach unten. Auch die Zugfahrt verlief größtenteils schweigend. Nach den Berichten, was sie in den Ferien so geplant hatten, hing jeder von ihnen seinen eigenen Gedanken nach. Scorpius überlegte, ob er Violetta, Connor oder Oliver einweihen sollte… über seinen Traum, über seine Ängste, seine aufgewühlten Gefühle…Grace… doch er schwieg. Statt zu reden beobachtete er seine Freunde.

Scorpius bemerkte das glückselige Strahlen auf den Gesichtern von Oliver und Violetta. Es war offensichtlich, wie sehr sie sich darauf freuten, ihre Eltern nach langen dreieinhalb Monaten wiederzusehen. Connors Miene dagegen wirkte sehr nachdenklich und bedrückt. Er hatte keinen weiteren Brief mehr von seiner Familie erhalten, auch nicht, nachdem Scorp an Connors Eltern geschrieben hatte. Und Scorpius selber... der sah dem Wiedersehen mit seinen Eltern mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Natürlich freute er sich... doch auch ein gewisses Unbehagen hatte sich in ihm breit gemacht.

Die Geschehnisse des gestrigen Abends mit Ryan hatten eine Menge Dinge wieder aufgewühlt, die Scorpius für eine Weile erfolgreich verbannt hatte. Darunter gehörten noch immer die Empfindungen der Enttäuschung gegenüber seines Vaters. Auch ein leiser Zorn hatte sich wieder bemerkbar gemacht. Je näher sie King's Cross kamen, desto mehr stiegen in dem Malfoyspross die Erinnerungen an die schlimmen Taten der Todesser auf- und die Tatsache, dass Draco zu ihnen gehört hatte, auch, wenn er nicht mit ganzer Seele dabei gewesen war, hinterließ einen bitteren Nachgeschmack bei Scorpius. Dementsprechend war er ziemlich verunsichert, als der Zug in Londons Bahnhof zum Halten kam und seine Freunde sich erhoben.

„Komm schon, Scorp, gleich sehen wir unsere Eltern wieder!“, Violettas Miene glühte wahrlich vor Begeisterung. Scorpius schaffte ein schwaches Lächeln und stand ebenfalls von seinem Platz auf. Mit dem Gefühl, als hätte er Blei in den Beinen, stakste er den anderen mit seinem Gepäck nach. Mit einem Schwall an Schülern geriet er auf den Bahnsteig. Während Violetta sofort suchend umherblickte, sorgte Scorpius umsichtig dafür, keinem der nachfolgenden Schüler im Weg zu stehen. Er mied sorgsam den Blick über Gleis 9 ¾, denn er fürchtete sich davor, was für Gefühle ihn überschwemmen würden, wenn er Draco begegnen würde. „Da sind sie, dort drüben!“, rief Violetta. Sie packte Scorpius am Arm und wuselte sich aufgeregt durch die Menge. Er stolperte ihr hinterher, obwohl sich etwas in ihm dagegen sträubte... er wusste ja, dass der Augenblick, in dem er seinem Vater gegenüber stehen würde, unausweichlich war. Doch je näher sie der Absperrung kamen, desto stärker klopfte sein Herz.

Plötzlich spürte er, wie Violetta seinen Arm los ließ. Er hörte sie rufen: „Hallo, Mum!“ und wusste, dass sie gerade voller Herzlichkeit begrüßt wurde. Und schon im nächsten Moment fand auch Scorpius sich in einer liebevollen Umarmung wieder. „Mein Junge...“, flüsterte seine Mutter, „du hast mir so gefehlt!“ Scorpius schloss die Augen und lehnte seinen Kopf an ihre Brust. Er war zu Hause.
„Du mir auch, Mum“, sagte er mit leiser, kratzender Stimme. Seine Mutter hielt ihn in Armeslänge von sich und musterte ihn prüfend. „Bist du erkältet?“ Er schüttelte den Kopf. Sie lächelte und fuhr ihm fürsorglich durchs hellblonde Haar. „Wo ist Dad?“, brachte Scorp hervor. Das Lächeln seiner Mutter verblasste. „Es gab einen Notruf. Er muss wahrscheinlich bis spät in die Nacht arbeiten.“, erklärte sie. Scorpius nickte. Einerseits war er erleichtert, andererseits bescherte ihm der Aufschub des Wiedersehens ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Am liebsten würde er es einfach hinter sich haben.

Unversehens spürte er eine Hand auf seiner Schulter und zuckte zusammen. Sie gehörte Violetta, die ihn mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen ansah. „Connor steht noch immer allein“, sagte sie und deutete auf den Genannten, der wenige Meter von ihnen entfernt verloren in der Gegend herumstand und hilflos um sich blickte. Scorpius seufzte und ging, Vi im Schlepptau, zu seinem Freund hinüber. „Vielleicht warten sie vor der Absperrung.“ Connor, der sie nicht hatte kommen sehen, zuckte ebenso erschrocken zusammen, wie Scorpius gerade. „Kann sein“, murmelte er nicht überzeugt. „Komm“, meinte Violetta und lächelte ihm zu, „wir gehen zusammen, ja?“ Connor erwiderte das Lächeln dankbar. „Okay.“

Zu dritt kehrten sie zu ihren Familien zurück. Scorp nahm sein Gepäck an sich (er weigerte sich, es seiner Mutter zu übergeben) und innerhalb weniger Minuten befanden sich alle gemeinsam hinter der Mauer im muggelüberfüllten Bahnhof King's Cross. „Scorp, Connor, Vi!“, hörten sie eine Stimme und wandten die Köpfe. Olli winkte ihnen zu. Hinter ihm standen offenbar seine Eltern, denn der blondhaarige Mann und die braunhaarige Frau blickten voller Stolz auf ihn hinab. Die Hufflepuffs schlossen zu ihnen auf. „Ich wollte euch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch wünschen“, sagte Oliver und lächelte sie an. Daraufhin machte Violetta kurzen Prozess und drückte den Ravenclaw fest an sich. „Ich bin froh, dass du zu uns gehörst“, lächelte sie. „Wir wünschen dir auch ein frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr“, fügte Scorpius hinzu und umarmte Olli ebenfalls. Connor nickte abwesend- es war nicht schwer zu erraten, dass von seinen Eltern noch immer jede Spur zu fehlen schien. „Danke“, Oliver hob die Hand zum Abschiedsgruß, lächelte seiner Mutter und seinem Vater zu und zusammen machten sie sich auf den Heimweg.

„Deine Eltern sind noch immer nicht erschienen?“, erkundigte Scorpius Mutter sich bei Connor besorgt. Dieser schüttelte betrübt den Kopf. „Seit ihr ans Flohnetzwerk angeschlossen?“ Jetzt nickte Connor. „Dann kommst du mit zu uns und kannst von da aus per Flohpulver nach Hause reisen. In Ordnung?“, fragend blickte Astoria den pummeligen Jungen an. „Gut...“, sagte Connor zögernd und ließ ein letztes Mal suchend den Blick schweifen, ehe er die dargebotene Hand Astorias ergriff. Scorpius nahm ihre andere Hand. Er lächelte Violetta flüchtig zu. „Man sieht sich.“ „Klar“, sie lächelte zurück.

Als ihr Blick zu Connor wechselte, erschien in diesem Mitleid. „Mach dir keine Sorgen, okay?“ „Wird schon... ich melde mich, ob ich zu dir kommen darf, ja?“ Obwohl Connor sich Mühe gab, seine Stimme gelassen klingen zu lassen, konnten doch alle raushören, wie niedergeschlagen er war. Violetta nickte und ergriff ihrerseits die Hand ihrer Mutter. Mit einem letzten „Bis bald!“ verschwanden sie und ihre Eltern mit einem leisen 'Plop'. Kurz darauf war auch von Astoria, Connor und Scorpius nichts mehr zu sehen.

Längst war die Dunkelheit über Tinworth hereingebrochen. Connor befand sich (hoffentlich) wohlbehalten zu Hause, Scorpius Gepäck war im Schrank verstaut und die Hauselfen hatten das verspätete Abendessen aufgetischt. Nun saßen Scorp und seine Mutter am gedeckten Tisch. Immer wieder schaute Scorp zum unberührten Platz seines Vaters hinüber. Der Kloß in seinem Hals machte es schwer für ihn, etwas zu essen. „Was ist los, Scorp?“, wollte seine Mum wissen, die das Verhalten ihres Sohnes mit besorgter Miene zur Kenntnis nahm. „Nichts“, nuschelte Scorpius und stocherte in seinem Essen herum.

Seine Mutter zog eine Augenbraue in die Höhe. „Das kauf ich dir nicht ab. Machst du dir Sorgen um Dad?“ Scorpius mied ihren forschen Blick und fuhr sich durchs Haar. „Ich... nein, das ist es nicht... es wird das erste Mal sein, dass ich ihn sehe, seit ich weiß...“ „Seit du weißt, wozu Todesser imstande sind“, beendete Astoria seinen Satz mit leiser Stimme. „Ja.“ „Und das ist noch immer bedeutsam für dich, obwohl dir bewusst ist, dass Dad-“ „-Ja, ist es!“, sagte Scorpius mit Nachdruck. Wieder fackelte der Zorn in ihm auf, wenn auch geschwächt. „Ihr könnt das nicht einfach so abtun! Sie haben grausame Dinge getan! Und Dad- er war einer von ihnen, egal, wie tief er da mit drinnen steckte, egal, wie wenig Schaden er angerichtet hatte... er gehörte dazu...“ „Aber er spürte längst nicht diese intensive Treue für Voldemort wie die anderen, Scorp, er versuchte wirklich-“ „-Ich weiß“, unterbrach Scorpius sie schroff, „trotzdem... hat sich sein Bild in meinem Kopf verändert. Und ich weiß nicht, wie ich ihm gegenübertreten soll.“

Wie gerufen ertönte der Schlüssel im Schloss und sekundenspäter die Stimme Dracos: „Ich bin da, hallo!“ „Wir sind hier!“, rief Scorpius Mum mit schwacher Stimme zurück. Draco erschien im Esszimmer. „Ist alles in Ordnung?“ Sein Blick fiel auf Scorpius. „Scorp, mein Junge!“ mit einem strahlenden Lächeln kam er auf ihn zu, „das erste Trimester hast du geschafft! Willkommen-“ „-Ja, ich habe es geschafft, mich halbwegs aus der Situation zu befreien, in die du mich gebracht hast! Etliche Mobbingattacken, Gehänsel, Flüche in den Fluren... und das nur, weil du einmal Todesser warst!“ Draco stand mitten im Raum, wie zur Säule erstarrt.

„Ich weiß, dass du es nicht einfach hattest, aber... Scorp, wir hatten darüber gesprochen... und ich dachte, die Sache wäre-“ „-Sag das nicht!“, rief Scorpius wutentbrannt, „vergessen?! Nein, Dad! So etwas kann ich nicht vergessen! Thalia Simpsons Familie, die kaltblütig ermordet wurde... Die Eltern meines Lehrers, die gefoltert wurden, solange, bis sie ihren Verstand verlieren mussten... ich werde von Schülern gehasst, dessen Leben von meinen Familienmitgliedern zerstört worden ist! Ich werde gehasst für Schandtaten, von denen ich keine Ahnung habe, dafür, dass sie unzählige Leben auf dem Gewissen haben! SO ETWAS KANN ICH NICHT VERGESSEN!“

Schwer atmend blickte Scorpius seinem Vater ins Gesicht, dessen Mimik von reiner Erschütterung geprägt war. So schnell, wie die Wut über den jüngsten Malfoyspross hereingebrochen war, so schnell verpuffte sie jetzt auch wieder und ließ nichts weiter zurück, als Leere und Gewissensbisse. Scorp's Augen trafen die seiner Mutter, in denen Tränen schimmerten. „Tut mir Leid“, sagte Scorpius kraftlos, „aber das kann ich nicht...“ Er stieß sich am Tisch ab, schob den Stuhl damit nach hinten und verließ den Raum, dessen drückende, betretene Stille unerträglich war.

TBC

Und...?


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