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Fanfiction

Scorpius Malfoy- Die Bürde der Vergangenheit - Al greift ein

von Schwesterherz

Hey, Leute! Tut mir Leid, dass ihr länger warten musstet, ich hab so viel an der Fortsetzung von "Roses in the rain" geschrieben und deshalb hänge ich bei Scorp noch immer am selben Kapitel aber ich hab beschlossen, euch jetzt trotzdem ein neues hochzuladen ;). Viel Spaß damit ^^.

RE-Kommis

@Annaly: Danke für dein Lob :). Was es mit Al's Verhalten auf sich hat, erfährst du nun ;). Ich hoffe, das Kap gefällt dir! :)

@Kati89: Dankeschön :). Ja, ich finde Grace auch stark ^^. Naja, sowohl Al als auch Scorpius haben ja ihren eigenen Freundeskreis, das darfst du nicht vergessen ;). Aber trotzdem.. naja, lies selbst ;).

@(: Ginny: Ist okay, ich brauchte ja auch lange mit der Fortsetzung ;). Naja, bezüglich Quidditch: man kann halt nicht immer gewinnen ;). Ja, Aberforth ist cool :D. Und was das mit Al auf sich hat, erfährst du unverzüglich! Viel Spaß :).

@mia.winchester: Hey, willkommen zurück! ;) Danke für das Lob :). Was Grace betrifft, so hast du sicher Recht^^. Hier ist jetzt endlich "mehr" und ich hoffe, ich kann deine Erwartungen erfüllen ^^.

Kapitel 15

Al greift ein


-Scorpius-

„Die genauen Lebensdaten von Emmerich dem Bösen sind nicht bekannt, jedoch war er im frühen Mittelalter ein gefürchteter Mann. Hat jemand hier zufälligerweise eine Ahnung, weswegen das so war?“ Die kühlen Augen des Professors wanderten durch den Raum über die Schülergesichter hinweg und blieben an Scorpius hängen, der natürlich nicht den Arm erhoben hatte. Zum einen hatte er keine Ahnung, weswegen Emmerich der Böse gefürchtet war, zum anderen hatte der Professor für Geschichte der Zauberei sich in der Regel angewöhnt, ihn zu übergehen. Doch offenbar gab es heute eine- für Scorpius unbegreifbare und ungeeignete- Ausnahme dieser Regel. „Mr. Malfoy?“ Scorp schreckte auf. „Was?“

Er war in den Gedanken bei Louis gewesen, der beim Frühstück neben ihm aufgetaucht war und etwas von einer glänzenden Idee gefaselt hatte und dass sie sich beim Mittagessen unbedingt wieder für näheres sprechen mussten. Nun zerbrach der jüngste Malfoy sich den Kopf, was der Drittklässler wohl für einen Plan ausheckte. Scorpius Lehrer hob beide Augenbrauen, ein deutliches Zeichen dafür, dass er diese Unachtsamkeit nicht schätzte.
„Sie sollten Ihren Kopf nicht in den Wolken hängen haben, Malfoy, das tut Ihrer Geschichtsnote nicht gut!“, fauchte er und notierte sich etwas, das schrecklich stark nach einem >S< ausschaute. Innerlich stöhnte Scorpius auf. Sicher, all die Wochen davor war es seinem Geschichtslehrer verdammt noch mal egal gewesen, ob er dem Unterricht gefolgt war und ausgerechnet heute... einmal wieder fühlte Scorp sich ungerecht behandelt. Das war ja nichts Ungewöhnliches mehr. „Also, Miss Stevenson, wollen Sie Ihrem Freund bei der Erleuchtung behilflich sein?“, wandte Smith sich nun an Violetta und Scorp blickte verwirrt zur Seite.

Tatsächlich hatte seine beste Freundin die Hand erhoben und antwortete jetzt: „Emmerich der Böse war einer der ehemaligen Besitzer des Elderstabes und protzte das in dieser Zeit ziemlich lautstark herum, in dem er seine Unbesiegbarkeit in blutigen Duellen vorführte.“ Connor, Scorpius und auch Oliver sahen sie erstaunt an. „Was ist denn der Elderstab?“, fragte Letzterer, dessen Verwunderung mehr dem Zauberstab galt, als der Tatsache, dass Violetta über ihn Bescheid wusste, was Scorp viel mehr überraschte.
„Der Elderstab“, antwortete Smith, „ist unser nächstes Thema. Es handelt sich um einen Zauberstab, dessen blutige Spur man durch die Jahrhunderte verfolgen kann. Er war zwar unter verschiedenen Namen bekannt, doch jeder wusste, was er bewirken sollte: Er hatte die magische Kraft, jedes Zaubererduell für seinen Gebieter zu gewinnen.“ Die Glocke läutete und sofort begannen beinahe alle Schüler, ihren Kram in die Taschen zu stopfen.

„Stopp!“, rief Smith über die Köpfe der Erstklässler hinweg und alle hielten in der Bewegung inne. „Ich teile Sie für die kommende Hausaufgabe in Gruppen ein. Wir machen's einfach, damit sich keine Termine oder sonstige Aktivitäten überkreuzen können. Die Jungen aus Hufflepuff übernehmen die ehemaligen Besitzer Emmerich den Bösen und dessen Nachbesitzer Egbert der Ungeheuerliche. Die Mädchen aus Hufflepuff übernehmen Godelot und dessen Sohn Hereward. Die Jungen aus Ravenclaw übernehmen Barnabas Deverill und Loxias. Und die Ravenclaw-Mädchen nehmen sich Arcus und Livius vor, die Loxias den Stab entnahmen. Untersuchen Sie ihre Geschichten und ihren Zusammenhang zum Elderstab und geben Sie mir am Ende eine gute Erklärung darüber, was euch dieser Teil der Geschichte lehren sollte... das alles als Kurzreferat zum nächsten Dienstag!“ Lautes Aufstöhnen war die Antwort, doch als der Professor ihnen drohte, dass sie das alles auch bis zum morgigen Mittwoch erledigen könnten, wenn sie wollten, was bedeuten würde, dass sie nur den heutigen Dienstag Zeit gehabt hätten, hielten die Schüler lieber die Klappe. Scorp eilte mit Vi, Connor und Olli hinaus.

„Mann!“, schimpfte er, „ist das sein Ernst? Ich setz mich doch nicht zu Ryan an den Tisch, da kann Smith lange drauf warten!“ „Und ich und Joyes stehen auf Kriegsfuß, seit sie der Meinung ist, ich hätte absichtlich mein Shampoo ausgeschüttet, um sie im Bad zu Fall zu bringen!“, murrte Violetta, deren Laune bei der Vorstellung, mit den Mädels eine Gruppenarbeit erledigen zu müssen, ebenfalls erheblich gesunken war. „Wieso solltest du das tun?“, hakte Oliver verdutzt nach. „Weil ich sie nicht ausstehen kann, das ist zumindest Joyes Begründung.“, schnaubte Violetta. „So viel, wie ich von Joyes mitbekommen habe, brauchst du dir keine Sorgen machen, dass sie sich bei euren Arbeiten für das Referat einklinken wird“, sagte Scorpius, „sie wird ebenso wenig Lust darauf haben, wie ihr und sich einen feuchten Dreck darum scheren.“ „Du hast wahrscheinlich Recht.“, Violetta atmete kurz durch.

„Na ja, mit Floretta und Nadine komme ich ja gut klar. Wenn ich Glück habe, ist das alles gar nicht so schlimm, wie befürchtet.“ „Ich wünschte, dasselbe könnte ich auch behaupten“, seufzte Scorpius, „aber auch, wenn Ryan nicht unbedingt ehrgeizig ist, Hausaufgaben erledigt er meistens pflichtbewusst, was wohl bedeutet...“ „...Dass Smith Hausaufgabe ein Desaster wird.“, stöhnte Connor, der auch nicht sonderlich erpicht darauf war.
Während Olli eine Freistunde genießen konnte, mussten Connor, Violetta und Scorpius sich durch Verteidigung gegen die dunklen Künste quälen.

Der Unterricht von Dawlish war noch immer trocken, denn er war der Auffassung, sie wären noch nicht reif und diszipliniert genug, um die Verteidigungszauber auch anzuwenden. Und so ging es ein ums andere Mal in jeder Stunde um reine Theorie- zum Einschläfern. Hinzu kam, dass Greengrass keine Gelegenheit ausließ, Scorp zu ärgern. In der jetzigen Stunde blitzte unter seinem höhnischen Blick mal wieder sein Button zu Scorpius hinüber, was diesen jedoch kaum noch scherte. Kurz vor Ende der Stunde reichte Penny Kober, eine Slytherin, die in der Bank vor Scorpius saß, ein Blatt zu ihm nach hinten, was ihr von Greengrass Platz aus zugeflogen war, als Dawlish etwas an die Tafel geschrieben hatte (in Zauberkunst waren die Erstklässler bei Wingardium Leviosa angekommen und offensichtlich hatte Greengrass den Bogen schon raus, denn der Zauber schien ihm keine Schwierigkeiten zu bereiten).

Penny grinste spöttisch und fragte: „Und, hast du?“ Als sie Scorp den Zettel überreichte. Stirnrunzelnd faltete er diesen auseinander und las Greengrass krakelige Schrift: Und, mal wieder ins Bett gemacht, Windelpo?! Ironischerweise erinnerte die Nachricht seines Cousins Scorpius daran, dass Ryan für diesen noch relativ frischen Spott gesorgt hatte- und gleich spürte er noch viel weniger das Verlangen, mit dem an einem Tisch zu sitzen und Hausaufgaben zu machen. Der jüngste Malfoy hatte so eine dumpfe Ahnung, dass er sich dann nicht mehr zurückhalten konnte. An manchen Tagen war es im Schlafsaal schon schlimm genug. Seufzend zerknitterte Scorp das Papier zu einem unförmigen Klumpen. Noch immer waren manche Schüler davon überzeugt, er wäre ein chronischer Bettnässer. Unter anderem war diese erneute Lüge- ausgelöst von Ryans Streich- Grund genug für viele, über ihn herzuziehen. Was auch nichts Neues war, auf erschreckende Art und Weise.

„Boa, also heute habe ich das Gefühl, als wären die Uhren verhext worden“, sagte Connor, als sie die Doppelstunde endlich hinter sich gebracht hatten und auf den Weg zur Große Halle waren. „Die Schulstunden dauern ja ewig!“ „Ach Quatsch“, erwiderte Violetta und schüttelte ihre schwarzen Locken, „du kannst es einfach mal wieder nicht abwarten, bis es Mittag gibt, hab ich Recht?“ „Also mir ging es heute ähnlich wie ihm.“, meinte Scorpius. „Aus dem Weg, Malfoy!“ Scorp konnte gerade noch zur Seite hechten, als zwei große Slytherins ihn um haaresbreite verfehlten- einen Stoß zwischen die Rippen bekam er trotzdem ab. „Idiot!“, lachte einer und sie trabten um eine Biegung und verschwanden. „Tut's weh?“, erkundigte Vi sich besorgt, doch Scorp schüttelte den Kopf. „Hunger hab ich fast immer“, nahm Connor den Faden wieder auf, „aber-“ „-Connor, halt die Klappe!“, fiel Violetta ihm ins Wort. Stirnrunzelnd und mit grimmigem Blick starrte sie auf die Stelle, an der die Slytherins verschwunden waren. „Das geht jetzt so, seit du hier bist, ich kann es bald echt nicht mehr hören!“, schnaufte sie, „haben die denn nie genug?! Und die Gryffindors- die scheinen auch keine Lust zu haben, ihren Kopf einzuschalten und zu erkennen, dass du kein Stückweit anders bist als sie! Hat das denn nie ein Ende?!“ „Ich weiß“, seufzte Scorpius nur, während Connor verstimmt schwieg.

In der Eingangshalle rief erneut jemand seinen Namen, doch als Scorp sich genervt umdrehte, um zu sehen, wer es dieses Mal war, erhellte sich seine Miene. "Louis!“ Stimmt, der hatte ja diese meisterhafte Idee gehabt. Offenbar war jetzt die Zeit gekommen, ihn in diese einzuweihen. „Hey, Sportsfreund!“, lachte Louis. Neben ihm stand ein Mädchen mit schulterlangen, welligen, blonden Haaren, was ihn aus strahlendblauen Augen interessiert musterte. Louis zeigte mit dem Daumen auf sie und sagte: „Das ist Janelle Silver. Sie ist eine Freundin von mir und hat vor kurzem den Einfall einer Schülerzeitung bei den Schulsprechern vorgetragen. Nun, inzwischen laufen alle Vorbereitungen für die erste Ausgabe und ich dachte mir, was könnte interessanter sein, als ein Interview mit dir?“ Das Lächeln auf Scorpius Gesicht schwand etwas. „Flubberwürmer füttern“, schlug Connor trocken vor, „den lahmen Geschichten der Maulenden Myrte zuhören, einem Vortrag über Flugbesenvorschriften lauschen, füll die Lücke nach Belieben.“ Violetta versetzte Connor einen Stoß, doch Scorpius hatte so das Gefühl, dass er mit seiner Antwort voll ins Schwarze getroffen hatte. „Ich finde die Idee ist großartig!“, antwortete Violetta jetzt und ihr Gesicht leuchtete vor Begeisterung. „Ach wirklich?“, erwiderten Connor und Scorpius synchron.

„Überleg doch mal, Scorpius... warum hacken die anderen so auf dir herum?“, fragte Louis ihn. „Weil ich der Sohn eines Todessers bin“, entgegnete Scorpius prompt tonlos. Diese Tatsache brachte ihm noch immer einen Stich ein. Es würde wohl noch lange dauern, bis er die Bilder und Taten, die auch nur im Entferntesten mit seinem Vater zusammenhingen, richtig verarbeitet hatte. Und das Stichwort 'Todesser' verband nun einmal all diese Bilder und Taten. "Richtig“, sagte Louis euphorisch, als hätte Scorp gerade eine korrekte Antwort im Unterricht gegeben, „das bedeutet, dass ihr Kenntnisstand über dich und deine Familie weit zurückliegt. So in etwa zwanzig Jahre. Da muss viel aufgearbeitet werden!“

„Louis meint, dass du mit diesem Interview die Möglichkeit erhältst, den Schülern zu zeigen, wer du wirklich bist.“, erklärte Violetta lächelnd. „Sie wissen nicht, wie du lebst, was deine Eltern machen, dass sie sich von deinem Großvater abgeschottet haben, dass du ihn seit Jahren nicht gesehen hast und dass du eine Erziehung genossen hast, die genauso verlaufen ist, wie jede andere. Ganz ohne schwarzmagische Künste und Artefakten.“ Scorpius nickte verstehend. "Und... du würdest das wirklich tun?“, wandte er sich an Janelle.

„Nun, sollte sich das als Flop herausstellen, hast du zumindest alles versucht. Aber ich bin der Meinung, dass sich die Erstausgabe mit deinem Interview schneller verbreiten wird, als diese hässlichen Anstecker und das wäre für uns beide von großem Nutzen! Die anderen Schüler würden erkennen, dass du nicht der Sohn eines Todessers bist, sondern der eines ehemaligen Todessers, dass du heute nicht anders lebst, als sie, vielleicht sogar die gleiche Zahnpasta benutzt und ein ganz normaler, elfjähriger Junge bist, mit den Qualitäten eines Hufflepuffs. Wenn die Leute das endlich kapiert haben, dürftest du Ruhe vor ihnen haben. Nun gut, vielleicht nicht vor den Slytherins, aber die haben ja nur Stroh im Kopf. Was mich betrifft, so würde die Schülerzeitung ein voller Erfolg werden und ich dürfte das Projekt fest in Hogwarts Grundmauern etablieren. So würden wir uns gegenseitig helfen, eine Hand wäscht die andere.“ Mit ihren letzten Worten hielt sie Scorpius die Hand hin, „bist du dabei?“

Über Scorpius Gesicht breitete sich ein breites Lächeln aus, als er ihre Hand ergriff. „Ich bin dabei!“ „Fantastisch! Wir treffen uns nach dem Mittagessen im leeren Klassenzimmer neben Verwandlung. Okay?" „Okay.“ „Gut, wo das geklärt wäre... können wir ja jetzt endlich essen.“, grinste Connor und schob Vi und Scorp in Richtung Große Halle. „Wir sehen uns später!“, rief Louis ihnen hinterher. "Einem Vortrag über Flugbesenvorschriften lauschen?“, wandte der jüngste Malfoy sich grinsend an Connor und dieser hob ebenfalls grinsend die Schultern: „Auf Gleis 9 ¾ stand so ein Schnösel mit Hornbrille und schwindendem, rotem Haar, der hat das wirklich getan und mein Vater hatte sich über ihn aufgeregt, weil er der Meinung war, der Typ würde die anderen Leute belästigen. Ich hatte ihm gesagt, er könnte ja weghören und nach einem bösen Blick in meine Richtung hatte er mich schweigend zum Zug gebracht.“ Connor lachte kurz und setzte sich endlich an den Hufflepufftisch, um sein Mittagessen zu genießen.

Scorp beeilte sich mit dem Essen, denn er konnte es kaum erwarten, Janelle das Interview zu geben. Hoffnung erfüllte ihn, vielleicht war das endlich der Anfang vom Ende, was die ganzen Schikanen betraf. Kaum war sein Teller leer, sprang er auf, rief auf die Frage Violettas, ob sie ihn begleiten sollte ein „Nicht nötig!“ über die Schulter und hastete hinaus in die Eingangshalle und die steinernen Stufen empor. Er war gerade erst ein paar Korridore entlang geflitzt, als ein Stolperfluch ihn schmerzhaft zu Fall brachte. Stöhnend rappelte Scorp sich auf- das konnte er jetzt gar nicht gebrauchen.

„Wen haben wir denn da?“ Ein Horde Gryffindorjungen, mal mehr, mal weniger mit Pickeln überzogen, kam aus einem Geheimgang heraus und umringte ihn. Ein paar Gesichter waren Scorp bereits bekannt, andere wiederum schienen das erste Mal dabei zu sein. Einen Fünftklässler konnte der jüngste Malfoy dieses Mal nicht unter ihnen entdecken. Er zog seinen Zauberstab, aber noch ehe er sich verteidigen konnte, rief einer: „Expelliarmus!“ und entwaffnete ihn so. Und mal wieder- ja, auch das war nichts Neues, denn immerhin lernte er in Verteidigung keine praktischen Zauber- war er den anderen ausgeliefert. Es gab einen Lichtblitz und Scorp riss es mit einem Aufschrei von den Füßen- im Nu hing er kopfüber in der Luft und kämpfte mit seinem Umhang, der drohte, ihm über den Kopf zu rutschen. Zum Glück trug er unter ihm eine normale Jeans, sonst wäre das ganze noch erniedrigender geworden, als es ohnehin schon war. Boxershorts hin oder her, vor seinen Peinigern wollte er die nicht preisgeben.

Diese krümmten sich vor Lachen. „Soll ich ihm mal die Hose hinab ziehen?“, giggelte derjenige, der den Zauberstab auf Scorp gerichtet hielt. „Die können Gedanken lesen“, dachte Scorpius mit einer Mischung aus Schockierung und aufkeimender Furcht vor einer noch größeren Blamage, als eine aufgebrachte Stimme hinter den Gryffindors ertönte: „Ihr habt echt nen Knall, oder?! Aber allesamt!“

-Albus-

Im Siegesrausch hatte es Al einen riesigen Spaß gemacht, seinem Bruder tatkräftig unter die Arme zu greifen, der, wenn eine Fete auf die Beine gestellt werden sollte, eigentlich immer derjenige war, der die Fäden in den Händen hielt. Gryffindors relativ knapper Sieg hatte in ihm ein wunderbares Hochgefühl ausgelöst und mit seiner guten Laune hatte er auch Rose und Lewis angesteckt. Doch kurz vor dem Abendessen hatte er einen Brief von seinem Vater erhalten. Al hatte ihm in seinem letzten Brief geschrieben, wie fies manche Gryffindors zu Scorpius Malfoy waren und was ihre vermeintlichen Gründe dafür waren. Zum Schluss hatte er von den Slytherins berichtet, die Scorp's Kopf in eine Kloschüssel getunkt hatten. Das hatte Lewis ihm erzählt, der die Schlangen dabei erwischt hatte.

Nun hatte Harrys Antwort die wahre Geschichte enthalten, über Chris und Rays irrtümlich harmlosen Streich und die Folgen des diesen. Albus hatte zwar geahnt, dass die Fünftklässler eine Lüge verbreitet hatten, aber dass sie dem einzigen Malfoysohn einen dermaßen schlimmen Streich gespielt hatten, hatte er nicht erwartet. Und noch weniger ihre undankbares Verhalten, nachdem Scorpius erfolgreich verhindert hatte, dass die beiden von der Schule flogen. Er war entsetzt und das Wissen, was wirklich geschehen war, verursachte ihm Bauchschmerzen.

Natürlich hatte er an diesem Abend auch noch auf Scorpius treffen müssen und auf Ray, der sich gegenüber Scorpius absolut respektlos verhalten hatte. Als Scorp den Wunsch geäußert hatte, dass das alles einfach nur ein Ende haben sollte, hatte Al ihm leise zugestimmt, auch, wenn er mit den Gedanken bei Ray und Chris geblieben war. In der Nacht hatte Al den Entschluss gefasst, Scorpius im Auge zu behalten und einzuschreiten, wenn er das nächste Mal von Gryffindors schikaniert werden sollte. Sie sollten erfahren, wer der wahre Held war. Ein paar Tage darauf war es soweit.

Al stieß auf eine Traube von rotbekleiteten Schülern, die Scorpius gerade mit Levicorpus verzauberten und der Verantwortliche fragte, ob er Malfoy die Hosen hinunter ziehen sollte. Albus platzte der Kragen und er rief laut und aufgebracht: „Ihr habt echt nen Knall, oder?! Aber allesamt!“ Wutschäumend blickte Al von einer überraschten, leicht erschrockenen Miene zur nächsten.

„Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass die Strafe, die Chris und Ray bekommen haben, ein wenig zu hoch dafür ist, als dass sie Malfoy nur in ein leeres Klassenzimmer gesperrt hatten?! Nun, ich kenne durch einen netten Zufall die Wahrheit! Vielleicht wissen ein paar wenige von euch, dass das Schulleiterbüro voll ist mit Gemälden von den Vorgängern McGonagalls! Eines von diesen Gemälden ist Phineas Nigellus Black, der ebenfalls ein Gemälde im Haus meiner Eltern besitzt und dazwischen hin und her wechseln kann! Und er hat meinem Vater genaustens wiedergegeben, was sich wirklich in McGonagalls Büro abgespielt hat, als Scorpius mit seinen Freunden dort war! Er hatte nämlich einen guten Grund, sie aufzusuchen, denn er und die beiden anderen waren in einen Korridor gesperrt worden, auf dessen anderer Seite hinter einer alten, morschen Holztür, ein dreiköpfiger Hund sein Unwesen getrieben hatte... der sie beinahe erwischt hätte, wäre mein Cousin Louis nicht gerade noch rechtzeitig zur Stelle gewesen! Was drei Leichen in einem erbärmlichen Zustand für Hogwarts bedeutet hätten, muss ich euch ja wohl nicht sagen! Und der einzige Grund dafür, dass die zwei Herren, die das vielleicht zu verantworten gehabt hätten, mit zwei Monaten Klo putzen davon gekommen waren, ist Scorpius Malfoy in Person, den ihr da gerade von der Decke baumeln lasst! Und anstatt, dass die Fünftklässler den Mut aufbringen, sich bei ihm zu entschuldigen, posaunen sie überall herum, Malfoy hätte sie aus nutzloser Bosheit verpetzt und zum Toiletten säubern verdonnert, also fragt euch jetzt mal, wer hier wohl wirklich die heldenhafte Rolle verdient und hört auf, ihn für etwas zu schändigen, was ihr bei anderen hoch angerechnet hättet!“

-Scorpius-

Stille breitete sich aus und alle starrten entweder den jüngsten Sohn Harry Potters oder Scorpius an. "Lasst ihr ihn jetzt runter, oder was?“, zischte Albus und als Antwort ertönte der Gegenzauber: "Liberacorpus!" Scorp atmete hörbar aus, als er wieder festen Boden unter den Füßen spürte. Er knickte ein wenig ein, weil sich alles um ihn herum drehte. Der Blutstau in seinem Kopf war alles andere, als angenehm gewesen. "Geht's?“, er spürte die hilfreichen Hände Potters unter seinen Armen und nickte. „Danke“, sagte Scorpius aus tiefstem Herzen. „Ich hoffe mal, dass deine Peiniger die Wahrheit schnell verbreiten, damit du in Ruhe gelassen wirst.“, sagte Albus. „Wenn sie das, was du gesagt hast, weitergeben, dann wäre ich gewillt, die Szene hier noch einmal zu vergessen...“ Die beiden Erstklässler blickten fragend in die Runde. „Klar- wir... wir sagen es den anderen...“, murmelte einer betreten. Keiner wagte es, Scorp in die Augen zu schauen. „Tut uns Leid...“, blubbelte ein anderer kaum hörbar. Nacheinander machten sich die Schüler aus dem Staub, bis nur noch Albus Potter und Scorpius Malfoy zurück blieben.

„Ich schulde dir was!“, meinte Scorpius ganz ehrlich. Sein Gegenüber lächelte. „Wirklich? Ich bin da nicht sicher... ich meine, ich wusste schon früher, dass du von anderen gehänselt wirst und-"“ "-Du hast dich eingemischt und das zählt. Ich mein's ernst, ich bin dir einen Gefallen schuldig. Einen großen Gefallen. Also, falls sich mal eine Gelegenheit bietet, in der du den einlösen kannst, komm zu mir. Abgemacht?“ Die Jungen sahen sich in die Augen. Albus nickte. „Abgemacht!“ Scorpius wandte sich zum Gehen, doch Al hielt ihn noch einmal zurück. „Geh erst einmal zu Dr. Sheffield, deine Augen sind ganz blutunterlaufen!“ „Oh... ja, okay. Danke.“ Albus lächelte milde. „Dafür nicht. Bis später.“ Scorpius nickte und schaute dem Pottersohn kurz nach, ehe er selbst die Richtung zum Krankenflügel einschlug (denn diesen Weg kannte er inzwischen auswendig).

„Mr. Malfoy, was haben Sie denn nun wieder angerichtet?“, witzelte der Krankenpfleger, als Genannter im Krankensaal erschien. „Ich war zur falschen Zeit am falschen Ort.“, erwiderte dieser schlicht und zeigte auf seine Augen. „Das ist seit zwei Monaten Ihre Standardantwort, ich verstehe einfach nicht, wieso Sie die Klappe halten, anstatt diese Idioten anzuschwärzen! Irgendwann muss das Maß doch voll sein, selbst bei Ihnen!“ Scorp schwieg rigoros, als Dr. Sheffield sich vor ihn stellte und seinen Kopf anhob, um einen Blick auf seine Augen zu werfen. „Ich schätze jetzt einfach mal, Sie haben den Levicorpus- Zauber abbekommen- der Druck im Kopf steigt dann relativ geschwind an und kleine Äderchen im Auge können dann verhältnismäßig fix reißen. Das ist nicht gefährlich und auch nicht schmerzhaft, allerdings sieht es ziemlich dramatisch aus, angesichts der Tatsache, dass Sie mit blutunterlaufen Augäpfeln herum laufen.“

Scorpius nickte, während Dr. Sheffield zur Überprüfung noch einmal mit dem Zauberstab in seine Augen leuchtete. „Nun, ich kenne keinen Trank dafür, der die Heilung beschleunigen würde, aber ich denke, Sie sind so oder so nur zur Absicherung hergekommen, nicht wahr?“, vergewisserte der Krankenpfleger sich. „Wenn Sie das sagen.“, war Scorpius Antwort, verbunden mit einem kleinen Grinsen. „Wann werde ich denn nicht mehr aussehen, wie Frankensteins Monster?“, wollte er dann wissen. Dr. Sheffield lachte. „Woher kennen Sie denn solche Figuren?“ „Ich hatte als Kind mal nen Horrorfilm mit dem gesehen und danach ne Woche beinahe jede Nacht schlecht geträumt. Glauben Sie mir, den vergesse ich nicht!“ Sein Gegenüber lachte erneut. „Kann ich verstehen! Nun, ich denke, zwei bis drei Tage wird es dauern, dann ist Ihr naturgetreues, ganz originales Erscheinungsbild wieder hergestellt.“ Scorpius seufzte. „Genial. Naja, besser, als zwei bis drei Monate... also...“, er hob unschlüssig die Hand, wandte sich halb zum Gehen, „danke.“ „Ich hoffe, unser nächstes Wiedersehen liegt noch in weiter Ferne!“, lächelte Dr. Sheffield und zwinkerte ihm zu.

„Da sind Sie garantiert nicht der Einzige, Doctor!“ Scorp erwiderte das Lächeln und machte auf dem Absatz kehrt, um den Krankenflügel zu verlassen.

TBC


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
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