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Fanfiction

Die Schulzeit des Tom Riddles - Dem Ärger auf der Spur

von SweetyTweety

Der Ärger auf der Spur

Tom schlenderte mit den restlichen Slytherins in den kühlen Gemeinschaftsraum, der ausnahmsweise vollkommen ruhig da lag.
Avery grinste zufrieden, schmiss seine Bücher auf den Tisch und ließ sich auf das große weiße Sofa fallen.
„Endlich Wochenende!“, ungeniert legte er die Füße auf die Lehnen und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.
Auch Abraxas nahm erschöpft in einem der gepolsterten Ledersessel platz. Sie mussten es ausnutzten, dass die anderen Schüler ausnahmsweise nicht da waren.

„Ich bin fast eingeschlafen in Zaubereigeschichte!“, stöhnte Avery genervt.
„Was heißt hier fast? Du hast so laut geschnarcht, dass sich die mutigen Gryffindors halb zu Tode erschreckt haben!“, lachte Anastasia und setzte sich auf die geschwungene Lehne am Fußende des Sofas.

Die anderen Erstklässler waren in die Schlafzimmer gegangen, um ihre Schulsachen weg zu räumen, nur Tom stand noch am Rand des dunkelgrünen Teppichs, der die Sitzecke umschloss; wie immer mit stolzer, unergründlicher Miene.
Avery streckte sich müde und gähnte herzhaft: „Im Ernst, ich kenne kein Schulfach, das annähernd so langweilig ist, wie Zaubereigeschichte! Aber vielleicht besteht ja die Chance, dass Binns irgendwann stirbt.. entweder an Altersschwäche oder vor Langeweile, ist beides möglich, nachdem ich ihn heute reden gehört habe- AU!“

Mit wütendem Blick richtete sich Avery auf und rieb sich den Hinterkopf, allerdings stand niemand hinter ihm.
Xenophon räusperte sich vom Eingang der Jungenschlafsäle aus.
„Nun schau nicht, wie ein trotziges Kind und setzt dich ordentlich hin“, wies er Avery barsch zurecht und steckte seinen Zauberstab wieder weg. Dieser verdrehte unbemerkt die Augen. „Aber es ist doch eh grad keiner hier“, nuschelte er halblaut.
„Doch, ICH! Und ich hasse es mich zu wiederholen!“, erläuterte Xenophon und sah ihn scharf an.

Der Trotz war aus Averys braunen Augen verschwunden und er richtete sich träge auf, um sich gerade hinzusetzen.
„Vielleicht sollte ich euch alle eher ins Bett schicken, so müde wie ihr hier herumlungert“, überlegte Xenophon laut und schnippste mit den Fingern vor Abrax Kopf, dessen Kinn zu seinem Hals gesunken war.

„Hast jetzt eine Freistunde, Xen?“, fragte Anastasia plötzlich, die sich nun wieder neben Tom gestellt hatte.
„Ja, und ihr werdet nie erraten, was ich jetzt habe!“, entnervt wedelte Xenophon mit seiner Hand herum.
„Zaubereigeschichte?“, mutmaßten Tom und Anastasia, fast zeitgleich.

Xenophone grunzte zustimmend.
„Wir sehen uns später und macht irgendwas, es ist euer erstes Wochenende!“, animierte der Sechstklässler mit einer Spur Neid in der Stimme.

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Die Kinder machten tatsächlich etwas.
Anastasia, June und alle Jungen - außer Crabbe und Goyle - saßen im Kreis, um den ovalen Tisch des Gemeinschaftsraumes.

Tom hatte, wie selbstverständlich, die Führung an sich gerissen. Die anderen würden es zwar nicht offen zugeben, aber insgeheim waren sie froh, dass Tom die Planung übernahm, da er, wie alle zugeben mussten, am scharfsinnigsten und umsichtigsten ihre Aktion führen konnte.
Für Tom stand es außer Frage, dass er die Entscheidungen traf; wenn er schon mitmachte, dann würden sie es auf seine Art machen; er würde sich doch nicht auf die dilettantischen Einfälle seiner Klassenkameraden verlassen!

„Der Eingang ist also circa in der Mitte des dritten Ganges?“, wiederholte Tom und legte eine Jellybean zur Markierung zwischen die Salzstangen.

„Musstest du unbedingt Süßigkeiten nehmen? Das stört meine Konzentration“, beschwerte sich Avery betont gequält.
„Reiß dich zusammen! Du kannst dich voll fressen, nachdem wir einen Plan haben“, wehrte Tom ungerührt ab und überflog mit einem prüfenden Blick sein Modell.
„Dann erzähl uns doch mal deinen genialen Plan, bevor ich hier verhungere!“

Tom blickte entschlossen auf, seine Lippen zierte ein seltenes schwaches Lächeln.
„Morgen um sechs werden Anastasia, Daniel und ich in die große Halle gehen und frühstücken, wenn wir wieder da sind, erzählen wir Xen, dass wir in die Bibliothek wollen, um den Aufsatz für Kräuterkunde zu schreiben. Ihr seit zu der Zeit von June schon in den dritten Gang geführt worden, wo ihr auf uns wartet. June holt uns andere dann an der Treppe ab, um uns ebenfalls hin zuführen.“

„Wir müssen auch auf Pringle aufpassen! Er schleicht immer durch die Gänge, hat zumindest Cassandra gesagt“, teilte An mit.
„Stimmt“, bestätigte Tom einsilbig. „Einer muss sowieso draußen bleiben und Wache halten.“
„Ich mach das!“, meldete sich June sofort. Ihr war ihr sichtlich unangenehm, bei dem Gedanken daran in den engen, alten, obendrein auch noch schmutzigen Gängen Hogwarts herum zu kriechen.

Abrax strich sich – wie alle fünf Minuten - geschmeidig eine blonde Strähne aus dem Gesicht. „Warum müssen wir denn so früh los?“, schmerzlich verzog er das Gesicht.
Toms Blick ruckte zu ihm. „Weil Wochenende ist! Das heißt, die ganzen Schüler werden zu vollkommen unterschiedlichen Zeiten zum Frühstück gehen. Also ist es wahrscheinlicher, dass uns jemand beobachten könnte!“, Tom bemühte sich ruhig zu bleiben angesichts der Dummheit des Gleichaltrigen.

„June, du musst auf alle Fälle vor dem Eingang bleiben. Wenn wir nicht mehr raus finden, musst du uns die Tür aufmachen, klar!“, wies Anastasia das Mädchen an und ihre sonst so freundliche und liebreizende Art wurde von einem bestimmenden Ton abgelöst. June nickte verstehend.

Sie diskutierten noch weitere Fragen, besonders wie sie Xen mit Sicherheit von sich fern halten konnten, stellte die Gruppe vor ein Problem.

Nach einer knappen halben Stunde stand ihr Plan fest. Tom durchleuchtete jeden mit seinen dunkelblauen Augen. „Also, ist alles klar?“ Sein entschlossener Blick wanderte durch die Runde und traf auf mehr oder weniger überzeugtes Nicken.
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Tom warf einen Blick auf die magische Decke: Der Himmel erstrahlte in einem satten hellblau, betupft mit ein paar weißen Quellwolken, die von der Morgensonne malerisch in ein rosarotes Licht getaucht wurden.

„Wunderschön, nicht wahr?“, stellte Anastasia fest und blickte mit undurchschaubarer Miene gen Himmel. Daniel grunzte nur und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen, wobei er nur knapp sein Marmeladentoast verfehlte.

Tom sah ihn streng an. „Beherrsch dich, Dering!“
Anastasia strahlte hingegen vor Freude. „Ja, Daniel! Denk doch daran, was wir gleich vorhaben."

Mit düsterem Blick hob Daniel den Kopf etwas hoch. „Ihr seid doch alle beide nicht normal! Wie kann man so früh nur so munter sein?“ Den Rest des Satzes hörte sie nicht mehr, da der Junge sein Kopf wieder in seiner Armbeuge vergraben und zu dem Tisch hin gemurmelt hatte.

Tom verdrehte kaum merklich die Augen und trommelte unbewusst mit seinen Fingern auf dem Tisch.
„Also, im Moment bist du es, der sich wohl eher unnormal benimmt“, bemerkte An unbekümmert und schüttete sich Cornflakes auf ihren Joghurt. Die vier Haustische waren absolut leer, nicht mal ein Lehrer hatte sich zu ihnen verirrt. Außer Plympton, ihr unnahbarer VgddK-Lehrer.

„Kein Mensch ist zu dieser Zeit an einem Samstag Morgen auf!“, nuschelte Daniel und knabberte träge an seinem Toast.
„‘Kein Mensch‘ kommt gerade durch die Tür“, teilte An mit und grinste der Ravenclawgruppe angespannt entgegen.

„Streber“, grummelte Daniel resigniert.
Tom hatte endgültig die Nase voll.
„Weißt du, wenn ich gewusst hätte, dass du nicht fähig bist, mit der nötigen Ernsthaftigkeit an solche Aktionen ran zugehen, hätte ich vorgeschlagen, dass du im Bett bleibst!“, knurrte er auf einmal aufbrausend.

Daniel hatte sich aufgerichtet und seine Augen sprühten trotzig. „Du tust gerade so, als wollten wir bei Gringotts einbrechen... das ist übrigens eine Zaubererbank!"

Darauf schienen Toms Augen in Flammen zu stehen.

Doch Anastasia hob abwehrend die Hände „Nun kriegt euch alle wieder ein! Das ist ein schlechter Moment, um sich zu streiten, klar!“
Tom reckte erhaben sein Kinn. „Es ist Nichts.“

„Tom!“, stieß Anastasia mit einem harten, wissenden Ton aus und stierte Tom direkt in seine blauen Augen. Tom starrte zurück. Der Blick kam ihm seltsam vertraut vor.

Daniel durchbrach jäh das Schweigen. „Tut mir leid, okay? Ich hab wohl etwas über reagiert.“
Tom nickte ihm nur flüchtig zu und wendete sich zaghaft von den blauen Augen der Slytherin ab, die schon wieder erhaben ihr Müsli löffelte.

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Daniel war seit dem Vorfall bemüht munter und freundlich zu wirken. Nicht ein nörgelndes Wort kam über seine Lippen, während sie auf aßen und zurück in den Gemeinschaftsraum gingen.

„Das ist doch nicht euer Ernst!“, wurden sie von Xenophon aufgebracht begrüßt, als die Drei in den Gemeinschaftsraum kamen. Verächtlich schnaufte er auf. „Unter der Woche kommt ihr nicht aus den Federn, aber wenn ihr dann mal ausschlafen könnt, sitzt ihr sechs Uhr morgens am Frühstückstisch? Da versteh einer die Jugend...“, beschwerte er sich ironisch und ließ sich schlaff in einen der Sessel sacken.

„Gibt es denn wenigstens einen Grund, warum ihr schon so früh wach seid?“, fragte er beiläufig und rieb sich verschlafen über die Augen, anscheinend hatte er sich selbst gerade erst aus dem Bett gekämpft.
„Wir wollen in die Bibliothek unseren Aufsatz für Kräuterkunde schreiben“, erläuterte Tom gelassen.
„So?“, argwöhnisch zog Xen seine Augenbrauen hoch.
An und Tom verzogen keine Miene, nur Daniel schielte unwillkürlich auf den Boden.

„Ja, wir haben vor heute Nachmittag an den See zu gehen, deswegen wollten wir es so schnell wie möglich hinter uns bringen“, teilte Tom achselzuckend mit.
Xen schien mit der Erklärung zufrieden, wirkte aber immer noch ein wenig skeptisch.

Anastasia lächelte mit gespielter Vorfreude, „Ja und wir wollen Abrax, June und Avery mitnehmen!“

„Von mir aus. Ihr habt sie aber grade eben verpasst, ich glaub die sind auch schon essen“, es war deutlich, dass Xen bereits das Interesse an dieser Unterhaltung verloren hatte.

„Gut, dann gehen wir sie suchen.“
Die Drei holten sich Pergamentrollen und spazierten aus dem Gemeinschaftsraum.
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„Vorsicht, Trickstufe“, informierte Daniel Tom, als dieser gerade den Fuß auf eine setzen wollte. Schnell machte er einen Satz nach oben und ging kommentarlos weiter. Daniel sah ihm etwas traurig hinterher. Er wollte sich nicht mit Tom streiten und das betont distanzierte Verhalten des Brünetten hätte kaum eindeutiger zeigen können, dass er noch sauer war.

Plötzlich sahen sie June um die Ecke eilen. Sie rannte. Alleine. Das beudeutet, etwas stimmte nicht.

Gehetzt hielt sie vor ihnen an und schnappte nach Luft, ihr blondes glattes Haar leicht kraus.
„Die .. Ich…“, haspelte sie und deutete hinter ihren Rücken in den friedlichen Gang, als stünde da ein blutrünstiger Drache.

„Könntest du dich etwas verständlicher artikulieren?“, fragte Tom unberührt.
Daniel musterte ihn überrascht, wegen dieser für sein Alter ungewöhnlichen Wortwahl.

„Ich habe den Jungen den Gang gezeigt. Sie haben mich so gedrängt. Dann wollten sie sich nur mal um gucken, aber sobald sie drinnen waren, hat sich die Wand wieder verschlossen. Ich hab kurz gewartet, da ich wütend war, aber als ich sie dann wieder aufgemacht habe, waren sie plötzlich verschwunden. Ich schwöre euch, es waren keine zwei Minuten, ehrlich!“, beteuerte das Mädchen aufgewühlt und in ihren Augen stand die pure Panik.

„Diese inkompetenten Trottel“, fauchte Tom erzürnt.
Daniel sah sich besorgt um. „Was machen wir denn jetzt?“

„Führ uns zu dem Gang!“, verlangte An bestimmt. Tom kam nicht umher, sie für ihren klaren Kopf zu bewundern. Zumindest eine Sekunde lang.

Vor dem goldenen Rahmen des erschreckend detailreichen Wolfsgemäldes machten sie halt.

Der übergroße Hund fletschte die Zähne und starrte sie aus gelben Augen an, was Tom nur mit einem herablassenden Blick quittierte.

„Und weiter?“, fragte Anastasia ahnungslos.
June blickte sich hektisch nach links und rechts um, dann, als ob ihr nichts mehr widerstrebte, streckte sie ihre Hand nach dem knurrenden Wolf aus und streichelte ihn zaghaft zwischen den Ohren. „Bei Fuß, Mausezähnchen“, säuselte June mit schlecht versteckter Abscheu in der Stimme.

„Wie kommt man denn auf so einen Müll!“, stieß Daniel reflexartig aus.
„Mein Bruder und seinen Freunden hat es Spaß gemacht, den Wolf zu ärgern, also haben sie ihm kitschige Kosenamen gegeben und bei einem dieser Versuche ist dann das passiert“, schilderte June und klappte das Porträt bei Seite.
Kreisförmig sogen sich die kleinen grauen Steine schneckenhausförmig auf, bis ein circa anderthalb Meter großes schwarzes Loch an der Wand prangte, das in seiner viereckigen Form nicht ganz bis auf den Boden reichte.
„Einladend, nicht wahr?“, gab An sarkastisch von sich.

Tom stimmte ihr innerlich zu. Dunkel und endlos schrie der Eingang quasi: ‚Hau ab, und komm nie wieder‘. Dem Brünetten juckte es, die zwei Trottel einfach allein zu lassen. Wenn sie auf ihn gehört hätten, stünden sie nun neben ihm. Warum sollte er sich in Gefahr bringen, nur um diese zwei Nichtsnutze zu finden?

Anastasia unterbrach seinen inneren Monolog. „Wir können sie nicht allein lassen. Wenn ihnen was passiert, sind wir als Mitwissende genauso dran“, man hörte, dass sie auch nicht aus Nächstenliebe noch hier stand.

„Also gut? Was habt ihr vor? Reingehen?“, erkundigte sich Daniel aufgeregt und stierte in die erdrückende Dunkelheit.
Tom sah sich diskret um. „Egal was, wir müssen uns beeilen, bevor uns jemand sieht“

„Also los. June, du wartest hier. Daniel?“, Anastasia richtete ihre stechenden Augen auf den Jungen.
Er seufzte nur ergeben und kletterte schließlich in das Loch, wobei er den Kopf etwas einziehen musste, um darin stehen zu können.

Tom war der Letzte und kaum stand er in dem Tunnel, schob sich das Bild auch schon vor die Wand und die Steine breiteten sich gegen den Uhrzeigersinn wieder aus.
Erschrocken, da er nun im Dunkeln stand, drehte sich Tom um und presste sich so nah an die Wand, dass ihm der modrige Gestank noch intensiver in die Nase stieg. Fahrig tasteten seine Finger die Steine ab und er befahl sich innerlich selbst die Nerven zu behalten. Kalt, rau und massiv bildeten sie eine undurchdringliche Mauer.
„Alles in Ordnung. Ich stehe hier“, hörte er Junes Flüstern.
Er sagte nichts, aber innerlich viel ihm ein Stein vom Herzen und er spürte dicht an seinem Ohr den warmen Atem von Anastasia, als sie erleichtert die Luft ausstieß.

„Wir brauchen Licht!“, drang Daniels Stimme durch die lähmende Dunkelheit.
„Wirklich, During? Ich hätte mich nach Blumen umgesehen“, konterte Tom selbstgefällig.
Auf einmal viel sein Blick auf ein leichtes Flackern. Kurz nahm er die Gesichter der Herumstehenden war, aber dann erlosch es auch schon wieder.
Die Blonde fluchte leise. „Ich hab versucht einen ‚Lumos‘ heraufzubeschwören, das hat mir mein Dad mal erklärt.“

Die Jungs testeten es ebenfalls, aber keiner bekam es wirklich zufriedenstellend hin. Nur Tom schaffte ein Flackern.

„Kommt, wir probieren es unterwegs weiter“, schlug An vor und schubste Daniel etwas nach vorne.
„Wir dürfen uns bloß nicht verlieren“, warnte Daniel mit einem Anflug von Panik.
In der Dunkelheit verdrehte Tom die Augen. „Soll ich vielleicht deine Hand halten?“

Plötzlich schrie Daniel auf und es war, als ob sich der Ruf immer mehr entfernte. Anastasia kreischte ebenfalls und dann spürte Tom auch schon ihre Hände, die sich reflexartig um seinen Arm schlangen.
In der nächsten Sekunde verlor er den Halt unter den Füßen und stürzte ins Leere.
Alles in ihm schien sich schmerzlich zusammen zuziehen und die abgestandene Luft peitschte so schnell über sein Gesicht, dass er das Gefühl hatte, zu ersticken.
Schwarz. Zischen. Rauschender Luftzug. Flauer Magen. Surren in seinen Ohren. Gelegentlich das Aufschreien von Anastasia.

Wahrscheinlich hätte er Todesangst verspürt, wäre sein Kopf nicht viel zu überrollt gewesen, um irgendetwas zu empfinden. Nichts, in seinem Kopf war nicht ein Gedanke, auch sein Arm schien taub, denn er spürte keinen Schmerz, während sich An daran fest krallte, als wäre er ihr lebenswichtigstes Organ.
Allein das Ziehen in seinem Magen, brannte mit einer Intensität, die alle anderen Sinne zu überschatten schien.
Mit dem letzten bisschen Kontrolle, das Tom über seinen Körper hatte, zwang er sich die Zähne zusammen beißen, damit er nicht los schrie, und seine freie Hand presste sich um seinen Zauberstab.

Der Zustand zog sich wie eine lähmend lange Sekunde, der längste kurze Moment, den Tom jemals so intensiv wahrgenommen hatte.
Er spürte das Kratzen, den Boden, der sich langsam abebbte, seine Füße gewannen an Höhe, bis er waagerecht über den Untergrund schlitterte und dann registrierte Tom, wie er die Enge des Tunnels verließ; plötzlich war es vorbei.

Benommen lag er auf dem Boden, sein Atem ging keuchend und sein Herz schlug so stark, dass er das Pochen bis in seinen Ohren wahrnahm.
Jäh löste sich seine Starre, ein Kribbeln schien sich über seinen ganzen Körper auszubreiten. Er war dafür bekannt, beherrscht zu sein, trotzdem fühlte er sich in dem Moment kraftlos, matt, und seine Hand schien leicht zu zittern, was die lähmende Dunkelheit, für sich behielt.

Plötzlich bemerkte er ein Kitzel auf seinem Gesicht und er fuhr sich reflexartig darüber, um die Haare weg zu streichen, die wohl kaum zu ihm gehörten.
„Ähm.. tut mir leid“, vernahm er Ans raues Flüstern, was er nur hörte, da sich ihr Kopf direkt neben seinem Ohr befand.
Langsam löste sie ihren Schraubstockgriff von seinen Arm, den sie bis dato immer noch umklammert gehalten hatte und stand auf.

„Schon gut“, presste Tom abwehrend hervor und tat es ihr gleich.
Die neue Umgebung war nicht im Entferntesten heller. Schwarze Dunkelheit machte es unmöglich ihr Umfeld zu erkennen und die klamme Kälte, die von den Wänden strahlte, schien hier noch erdrückender. Hinzu kam, dass sie sich nun wahrscheinlich Meter unter der Erde befanden. Eine Tatsache, die in Toms Magen ein flaues Gefühl auslöste, das, wie er sich nur schwerlich eingestehen wollte, Angst war.

Zu seinen Füßen hörte Tom ein Ächzen.
„Daniel?“, fragte er obwohl im Grunde klar war, dass es nur sein Mitschüler sein konnte.
„Bist du verletzt?“, fragte An besorgt und tastete nach dem Jungen.
Ein schmerzliches Stöhnen machte klar, dass sie ihn wohl gefunden hatte.

Tom zog seinen Zauberstab und konzentrierte sich mit aller Kraft auf die Formel. Tatsächlich schwebte eine kleine weiß-bläuliches Lichtkugel aus seinem Stab, die in der kompletten Dunkelheit eine enorme Kraft hatte.

Der Raum war trist und kahl, die Mauern waren wie der Boden aus denselben unförmigen Steinblöcken geformt, auf denen sich Schmutz und kleine Knochen von irgendwelchen Nagetieren türmten.
Daniel befand sich unmittelbar neben ihn. Er lag mit angezogenen Beinen und schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden, während An vor ihm kniete und rhythmisch über den Kopf streichelte.

„Zeig mal her“, verlangte Tom und kniete sich ebenfalls hin um den Arm so behutsam, wie es ihm möglich war, hoch zunehmen. Daniel wehrte sich nicht, sondern biss sich nur auf die Lippen um keinen Laut von sich zu geben.

In Toms Waisenhaus hatte es öfter mal Knochenbrüche gegeben, besonders wenn sie mal wieder an den Klippen klettern waren.
Instinktiv fuhr sich der Brünette über seinen eigenen Arm, wie es Mrs. Cole immer getan hatte, und merkte einen Unterschied; einer der Knochen schien sich verschoben zu haben.

„Mein Dad ist Heiler im Sankt Mungos. Er sagt immer, dass man den Arm möglichst ruhig halten soll. Versuch mal aufzustehen“, schlug An vor.
Zu Toms Überraschung tat er das auch. Ihm war anzusehen wie viel Schmerzen es ihm bereitetete, aber er wollte sich anscheinend keine Blöße geben und presste daher seinen Kiefer fest aufeinander. Eine Tat, die Tom seine Wut über ihn, ein wenig verdrängen ließ.

Mit Toms schwachen Lichtkegel voran suchten sie den Raum ab.
Sie fanden schließlich eine Leiter, die nicht besonders stabil aussah.
„Denkt ihr, die hält uns aus?“
„Avery und Abrax muss sie wohl auch getragen haben“, erwiderte Tom und warf dem wackligen Modell einen abschätzenden Blick zu. Probehalber rüttelte er an den ersten Sprossen, die zwar knarrend klapperten, aber durchaus stand hielten.

Den Slytherins blieb letzten Endes keine andere Wahl und so kletterten sie bedacht an den glitschigen Holzsprossen nach oben, vorbei an dem Loch, durch das sie eben gerutscht waren, bis sie an einem kleinen Vorsprung ankamen, der in einen neuen engeren Tunnel führte.

Nach wenigen Schritten erkannten sie dort eine morsche Holztür, die schief in ihren Angeln hing. Tom ging mit seinem leuchtenden Zauberstab mutig auf sie zu und zog sie mit einem gespenstischen Quietschen auf. Das alte Holz war anscheinend mit Gewalt eingetreten worden, da man etliche Dellen und Risse darin erkennen konnte.

„Na wenigstens sind wir auf der richtigen Spur.“


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Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
David Heyman über ein Thema des vierten Harry-Potter-Films