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Kinderträume - Verprechen

von Myrina

„Du kannst nicht hier draußen schlafen.“
„Warum nicht?“
„Es ist November. Es friert nachts. Und es soll heute noch regnen.“
Der Junge wischte den Einwand seiner Freundin mit einer unwirschen Bewegung beiseite.
„Es ist nicht das erste Mal, dass ich hier übernachte.“
„Das war im Sommer. Jetzt ist Herbst.“, ihre Wangen waren gerötet. Sie hatten fast den gleichen Farbton angenommen wie ihr Haar. Entschlossen versuchte sie ihr Gegenüber von seinem Vorhaben abzubringen.
„Letztes Mal war es vielleicht ein Abenteuer. Aber da bestand auch nicht die Gefahr, dass wir am Boden festfrieren.“
Er hob eine Augenbraue, etwas, dass er mit seinen zehn Jahren schon meisterlich beherrschte.
„Wer redet von ‚wir‘? Du gehst natürlich nach Hause.“
„Nein. Ich lasse dich nicht hier.“

Er seufzte. Schwer und ungeduldig, als würde es irgendetwas ändern.
„Es geht einfach nicht, Sev. Du kannst nicht hier draußen bleiben!“
Warum nicht? Es ist überall besser als Zuhause.
Natürlich sprach er seine bitteren Gedanken nicht aus. Lily wusste nicht, wie schlimm es im Haus der Snapes zuging, wenn die Dunkelheit alle neugierigen Blicke ablenkte. Und sie wusste nicht, dass es nicht die erste kalte Nacht sein würde, die er hier am Fluss verbrachte, an ihrem geheimen Platz, der durch alte Weiden von Wind und Sicht geschützt war. Der perfekte Ort, um der Realität für einen Moment zu entkommen.

„Es ist schon in Ordnung, Lily. Gestern war es nicht besonders kalt. Also wird es auch heute nicht so schlimm werden.“
„Ich gehe nicht weg. Wenn du darauf bestehst hierzubleiben, wirst du mich und mein Gejammer ertragen müssen. Und Mum wird dich umbringen, wenn ich krank werde.“
Ihre Augen funkelten siegesgewiss. Sie wusste, er würde nie etwas tun, dass sie in Schwierigkeiten oder auch nur Unannehmlichkeiten bringen würde.
Ergeben hob er die Hände.
„In Ordnung. Ich gehe. Aber nicht sofort. Eine kurze Weile wirst du mir noch gönnen oder?“
Sie lächelte. „Nicht so lange. Mum und Dad werden sich Sorgen machen, wenn ich nicht rechtzeitig zuhause bin. Und deine Eltern auch.“

Er verbarg sein Gesicht hinter seinen Haaren. Er wollte nicht, dass sie seine Augen sah, die Angst darin, die Bitterkeit. Zur Antwort nickte er nur unbestimmt mit dem Kopf.
Sie war so naiv. Ihre Welt war hell und bunt und freundlich. Sie hatte Menschen, die sich um sie sorgten, Freunde, die mit ihr lachten und sie bewunderten.
Woher sollte sie wissen, dass es anderen nicht so ging? Dass es seinen Eltern egal war, ob er nach Hause kam und wann?
Er wollte nicht, dass das Wissen darum sie belastete, dass das Reinste und Beste in seinem Leben mit in die Schatten hinab gezogen wurde, die ihn ununterbrochen begleiteten.

„Geh ruhig schon. Ich will nicht, dass du Ärger bekommst.“
Sie lachte und der Ton ließ sein Herz flattern, wie nie etwas zuvor.
„Damit legst du mich nicht rein. Ich bringe dich nach Hause, damit du mir nicht abhaust und die Abenteuer ganz alleine erlebst.“
Welch ein Abenteuer das Überleben doch ist.
Er stand auf und reichte ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen.
„Dann wollen wir deine Eltern nicht warten lassen.“

Sie legten einen Teil des Weges schweigend zurück. Alle Mädchen, die Severus kannte, mussten ununterbrochen reden und flüstern und kichern. Natürlich war Lily nicht wie andere Mädchen. Mit ihr war alles so leicht. Mit ihr konnte er lachen und Worte kamen so leicht zu ihm, als hätten sie schon immer auf die Gelegenheit gewartet, seinem Kopf zu entkommen. Aber ebenso verstanden sie sich, ohne etwas zu sagen, ohne große Erklärungen zu machen. Sie passten zusammen, waren eine Einheit. Sie war perfekt.

An der Kreuzung, die zu Lilys Viertel führte, blieben sie stehen.
„Geh schon. Ich kann dich um diese Zeit nicht mehr alleine herumlaufen lassen.“
Wieder lachte sie ihr wunderbares, glockenhelles Lachen.
„Nichts da. Ich habe versprochen dich nach Hause zu bringen und das tue ich. Wie soll ich sonst sicherstellen, dass du nicht wieder zum Fluss zurückgehst?“
Er hob die Rechte du legte sie über sein Herz.
„Ich schwöre dir, ich werde nach Hause gehen und in meinem eigenen Bett schlafen. Keine Sorge, ich halte, was ich verspreche. Und wenn mein Leben davon abhängt.“
Zumindest alles, was er ihr versprach. Wie könnte er auch nicht?

Sie gab sich geschlagen. Nicht, weil sie Angst hatte, in der Dämmerung alleine zu sein. Nein, Lily Evans hatte vor nichts und niemand Angst. Sie war nicht wie ihre Schwester. Aber sie wusste, die durfte Severus nicht zu sehr belagern. Er hatte nie etwas gesagt, aber sie vermutete, dass er es zuhause nicht so leicht hatte wie sie.
„Sehen wir uns morgen?“
Er nickte, froh, dass er sie nicht weiter überzeugen musste. Niemals wollte er sie in die Nähe seines Vaters bringen, wollte sich nicht anhören müssen, wie er über sie sprechen und ihn verhöhnen würde. Nein, er trennte beide Welten sorgsam voneinander ab.
„Pass auf dich auf.“ Mit diesen Worten umarmte sie ihn, und ihm schien, als würde die Erde für einen Moment still stehen, bevor sie sich langsam, zögernd wieder in Bewegung setzte, ein wenig euphorischer vielleicht.
Im Weggehen drehte sie sich noch einmal um.
„Gute Nacht, Sev. Bis morgen!“

oOoOoOo

Im Haus brannte kein Licht. In ihm keimte die leise Hoffnung, dass sein Vater nicht da sei, dass er ausgegangen war und erst wiederkommen würde, wenn er längst in seinem Zimmer verschwunden war. Doch sobald er die Vordertür leise hinter sich geschlossen hatte, wusste er, dass alles Hoffen vergeben war. Es war wie eine düstere Vorahnung, als läge seine dunkle Präsenz in der Luft, die das Atmen schwerer machte und das Herz verlangsamte, bis es nur noch ein mühsames Zittern war. Als würde es so wenig Geräusche wie möglich machen wollen, um unbemerkt zu bleiben.

„Wo warst du?“
Er hatte getrunken. Nicht genug, um sämtliche Kontrolle zu verlieren, aber dennoch so viel, dass ihn ein falsches Wort, eine einzige unbedachte Bewegung zum Explodieren bringen konnte.
„Spazieren.“ Er hatte keine Freunde. Es hätte also keinen Sinn, zu behaupten, er hätte sich mit jemandem getroffen.
„Ein Snape geht nicht spazieren.“
Severus schloss die Augen.
Nein, ein Snape sitzt in irgendeiner Kneipe und trinkt sich besinnungslos, um später seiner Familie die Hölle auf Erden zu bereiten.

„Wo ist Mum?“
„Du hast mir nicht geantwortet. Wo warst du?“ Tobias machte einen Schritt auf seinen Sohn zu, der, obwohl er nicht sehr sicher auf den Beinen war, bedrohlich wirkte. Severus wich instinktiv ein Stück zurück. Egal wie viel sein Vater getrunken hatte, seine Fäuste erreichten immer ihr Ziel.
„Ich war wirklich nur etwas draußen.“, er hasste, wie schwach seine Stimme klang, wie sehr er sich bemühte, sich zu verteidigen.
Er schloss die Augen, als er die Hand kommen sah, und zuckte nicht zusammen, als sie traf.
„Lüg mich nicht an.“
„Ich lüge nicht. Ich war unten am Fluss und habe nachgedacht.“
Tobias schubste den Jungen aus dem Weg und ging in Richtung Küche.
„Du bist genauso schwach wie deine erbärmliche Mutter. Du widerst mich an. Verschwinde!“

Ich widere dich an?
Beinahe hätte er gelacht. Aber es war besser, seinen Vater in diesem Zustand nicht weiter zu verärgern. Also folgte er dessen Befehl und beeilte sich die Treppen hinauf zu kommen.
Vor der Tür zum Schlafzimmer seiner Eltern zögerte er einen Moment. Dann klopfte er leise und ging hinein.
„Mum? Ich bin wieder da.“
Eileen lag auf dem Bett, den Kopf dem Fenster zugewandt, dessen Vorhänge fest zugezogen waren. Sie blickte nicht auf, als ihr Sohn sprach, sondern klopfte nur sacht neben sich auf die Matratze. Er folgte ihrer Einladung.

„Erzähl mir von ihr. Erzähl mir, wie sie ist und wovon ihr redet. Erzähl mir alles.“
Ihre Stimme klang schwach, abgekämpft und ihre Augen öffneten sich nicht, als wären sie nicht bereit der Welt schon wieder entgegen zu blicken.
Er verstand das besser als kein anderer. Und so schloss er die seinen ebenfalls und begann zu erzählen. Von dem Mädchen, dass sein Herz im Sturm erobert hatte. Von seinen roten Haaren, die ihm wie lodernde Flammen erschienen und ihr Temperament widerspiegelten. Von ihrem Lachen, dass ihn an Frühlingswind erinnerte und seine Sorgen forttrieb. Von ihrem Versteck am Fluss, in dem sie sich nach der Schule trafen und dass der einzige Ort war, an dem er sich sicher fühlte. Von der fremden Familie, die ihre Kinder liebte. Von dem Leuchten in ihren Augen, wenn sie von ihren Eltern sprach. Von der Leidenschaft, mit der sie Klavier gespielt hatte, einmal, als sie ihn eingeladen hatte, in das freundliche Haus, dass sie ihr Heim nannte. Von der Melodie, die sich in seinem Innern festgesetzt hatte, die ihm das Gefühl verlieh Fliegen zu können.
Und bei jedem Wort, das er sprach, lächelte er, frei und sorglos, wie er es noch nicht oft getan hatte.

Als er keine Worte mehr fand, das Wunder zu beschreiben, dass er in ihr gefunden hatte, schwiegen sie. Eileen nahm die Hand ihres Sohnes und sagte langsam, wie um ihn der Wichtigkeit der Sätze zu überzeugen: „Bewahre sie dir. Bewahr dir diese Freundschaft. Und beschütze sie, draußen in der Welt. Schwöre mir, Severus, schwöre mir und dir selbst, dass du sie um jeden Preis beschützen wirst. Welche Gefahren auch immer auf euch warten werden. Sie ist jedes Opfer wert!“
Und in die Stille hinein schwor er es. Seiner Mutter, sich selbst und dem Mädchen mit den flammend roten Haaren, dem er sein Herz geschenkt hatte.


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