von Buntstiftchen
Sooo... ich habs geschafft- ein neues Kapitel.
Schön langsam tut mir James eigentlich selber ein bisschen leid, das muss ich sagen. Aber ein wenig wird er sich wohl noch gedulden müssen. Lily ist eben eine dickköpfige Nuss. ;)
Vielen vielen Dank für die vielen Reviews, da macht das Schreiben gleich viel mehr Spaß.
Liebe Grüße
B
„Merlin, Feuerkopf, bist du verklemmt!“
James sprach Lily nicht auf ihre „Kleine Abmachung“ an.
Es fiel ihm gigantisch schwer, und jedes Mal, wenn er sie auf dem Gang traf, musste er sich fest auf die Zunge beißen um sie nicht anzuflehen mit ihm zu kommen.
Aber er schaffte es und blieb hart- und das Resultat war eine schmerzende Zunge.
James war klar geworden, dass er Lily ihren Freiraum lassen musste. Wenn sie ihn wollte, dann musste sie zu ihm kommen.
Das einzige Problem an der Sache war, dass Lily der sturste Mensch war, den James je in seinem Leben getroffen hatte.
Man könnte meinen, dass jetzt, wo die Sache zwischen James und Lily zumindest teilweiße geklärt war, sich letztere endlich damit abfinden würde, dass James Potter ihr nicht egal war. Aber weit gefehlt. Lily verhielt sich wie immer und es kam James so vor, als hätte es die Abmachung nie gegeben.
Schließlich sah James es ein.
Lily war ein kleiner, eisiger Schneeball, der oben auf einem Berg saß. Und der Schneeball musste angestoßen werden, damit er sich endlich bewegte. Also musste er Lily nur einen kleinen Anstoß geben, damit sie ins Rollen kam.
Anstatt nach dem Essen also gleich mit Sirius nach draußen zu verschwinden, schickte James ihn schon vor und ließ sich dann gähnend gegenüber von Lily fallen, die ihr Gesicht tief über eines ihrer heißgeliebten Bücher geneigt hatte.
„Na, alles okay Evans?“, fragte er munter und Lily sah überrascht auf.
„Ja, danke der Nachfrage“, entgegnete sie knapp.
James runzelte die Stirn.
„Evans“, begann er dann seufzend. „Evans, Evans, Evans.“
Er schüttelte bekümmert den Kopf. „Falls dir das noch niemand beigebracht hat, man fragt zurück! Wo sind nur wieder deine Manieren geblieben…?!“, meinte er gespielt schockiert.
Lily lächelte süßlich. „Oh, die muss ich verloren haben. Wahrscheinlich liegen sie irgendwo draußen herum, zusammen mit deinem Verstand…“, überlegte sie nachdenklich.
James grinste breit.
„Tja, solange die Beiden nicht gerade das miteinander tun, was ich jetzt gern mit dir tun würde ist das egal“, sagte James keck, langte über den Tisch und schlug das vor Lily liegende Buch schwungvoll zu.
Lily schnaubte empört.
„Was ist denn?“, fragte sie genervt.
„Nichts, wieso?“, fragte James und tat ahnungslos.
Lily schluckte den letzten Bissen ihrer Kartoffel hinunter, warf ihm einen mörderischen Blick zu, erhob sich dann und ging Richtung Ausgang.
James sprang auf und ging neben ihr her.
„Weil du mich schon wieder verfolgst, deshalb!“, rief Lily aus und sah ihn anklagend an.
James seufzte laut und fuhr sich durchs Haar.
„Was ist wegen der Abmachung?“, gab er sich schließlich geschlagen.
Lily zuckte leicht zusammen, dann blieb sie in der Eingangshalle stehen und sah zu ihm empor.
„Uhmm… ja… also ich“, stotterte sie, doch James unterbrach sie.
„Merlin, Feuerkopf, bist du verklemmt!“, sagte er belustigt und sah sie aus blitzenden Augen an.
„Ich bin überhaupt gar nicht verklemmt!“
„Schon gut, Herzchen, schon gut. In der Bibliothek findest du sicher irgendein Selbsthilfebuch, das dir bei deinem kleinen Problemchen weiterhilft“, erklärte James ernst und verkniff sich ein Lachen nur mühsam.
„IDIOT!“
„Meinetwegen!“
Lily trat auf ihn zu.
„Fein. Heute Abend?“, fragte sie zornig.
„Nö!“
Lily entglitten die Gesichtszüge.
„Nein!“, wiederholte sie pikiert und sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
„Nicht wenn du so tust, als würdest du nicht wollen“, erklärte James genüsslich.
Lily stöhnte. „Ich will es ja auch nicht.“
James zog beide Augenbrauen hoch.
„Schön, Feuerköpfchen, dann eben nicht!“, sagte er trocken, schob sie aus dem Weg und ging an der sprachlosen Lily vorbei.
Im Inneren zählte James leise und als er bei sieben angekommen war spürte er eine kleine Hand auf seiner Schulter. Lächelnd drehte er sich um.
„Ja?“, fragte er höflich und blickte hinunter in Lily‘ s saures Gesicht.
„Also: Ich will es, du auch. Ist heute um neun folglich okay?“, fragte sie und guckte leicht gequält.
James schmunzelte.
„Nö!“, sagte er abermals ruhig.
Lily erstarrte.
„Soll ich jetzt drum betteln, oder was?“, fragte sie laut, dämpfte allerdings ihre Stimme, als sie bemerkte, wie einige ihrer Mitschüler zu ihnen herüber sahen.
„Lily, ich habe sechs Jahre und zwei Monate gebettelt“, sagte James trocken und sah sie abwartend an.
Lily straffte die Schultern und sah ihn aus glühenden Augen an.
„Fein. Mr. Potter, würden sie sich netterweise dazu herablassen, mich heute Abend im Schulsprecherraum zu treffen?“, fragte sie schließlich und sah dabei aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen.
James grinste süffisant.
„Gerne, Feuerköpfchen, gerne“, sagte er schelmisch grinsend. „Ich freu mich schon auf dich.“
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