von Buntstiftchen
12. „Wenn ich dich nackt sehen würde, Feuerkopf!“
„Sirius Black, du Schwein!“
Es knallte wieder.
„Du niederträchtiger, perverser Troll!“
Wieder ein Knall, gefolgt von einem lauten Aufjaulen.
„Um Gottes Willen, nimm den Zauberstab runter, Prewett!“
Ein geduckt laufender Sirius kam in den Gemeinschaftsraum gestolpert und schaffte es mit einem Hechtsprung gerade noch rechtzeitig hinter einen der Sessel zu springen, als Holly mit wehendem Haar durch das Porträtloch geprescht kam.
„Wo ist er??“, brüllte sie hochrot und ruckte wild mit dem Kopf.
James zog eine Augenbraue hoch und Lily runzelte die Stirn.
„SIRIUS BLACK!!“
„Mann Prewett, beruhig dich mal!“, drang dann eine atemlose Stimme hinter dem Sofa hervor.
„Ich soll mich beruhigen?“, schrie Holly.
„Du Spanner!“
Sirius, tauchte aus seiner Deckung auf und strich sich die Hose glatt. Grob packte er Holly am Handgelenk und zog sie nah zu sich.
„Bild dir ja nichts drauf ein. Ich wollte ganz sicher nicht dich sehen. Das war ein unglücklicher Zufall!“, zischte er drohend.
James räusperte sich vernehmlich.
„Ähm, Sirius?!“, fragte er und blickte stirnrunzelnd auf die wutentbrannte Holly.
Die Beiden fuhren herum. Holly stürzte auf Lily zu.
„Lily, Black hat das Passwort für die Bäder!“, rief sie und packte Lily am Arm.
„Und wenn ich jetzt eins und eins zusammenzähle dann weiß ich jetzt auch warum!“, fuhr sie fort und zeigte anklagend auf James.
Lily fuhr herum.
„Potter!“
James zuckte zusammen als sie ihn ansprach.
„Schätzchen, ich war das nicht. Glaub mir“, versicherte er lässig und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ach ja? Und du beobachtest die Mädchen auch nicht?“
„Nein!“, sagte James empört und Holly schnaubte.
Ein Grinsen schob sich auf James‘ Gesicht.
„Und wenn dann würden mich die ohnehin nicht interessieren. Du bist alles was ich will!“
Sirius lachte dreckig, als Lily mühsam beherrscht die Augen schloss.
„Bei Merlin… was läuft nur falsch mit dir??“, keuchte Lily.
„Was denn? Wenn ich dich nackt sehen würde, Feuerkopf, ich würde sterben vor Glück!“, meinte James schelmisch grinsend und zwinkerte Lily verschwörerisch zu.
„Ach ja, du würdest sterben?“, erwiderte Lily nachdenklich.
„Wie schön. Dann mach ich es!“
James‘ Herz setzte kurz aus.
„Wirklich?“
„Nein!“, brüllte Lily und zog ihren Zauberstab.
Sirius packte James am Arm und zog ihn eilig in Richtung der Schlafsäle.
„Bei Merlin, die spinnen. Prewett war voll angezogen und macht trotzdem ein riesen Theater und Evans ist sowieso eine verrückte Furie“, flüsterte Sirius James zu und zog ihn schnell weiter als Holly ihm nachrannte.
„Black das bekommst du zurück!“, schallte es ihnen hinterher.
Lily seufzte müde auf und ließ die zornige Holly im Gemeinschaftsraum zurück.
Für heute hatte sie eindeutig genug zwischenmenschlicher Dramen ertragen müssen.
Als James und Sirius den Schlafsaal betraten legte Remus sein Buch beiseite und sah Sirius strafend an.
"Was hast du dieses Mal angestellt, Sirius?!", fragte er seufzend.
"Wenn ich dir das jetzt sage, Remus, dann hältst du wieder einen fünfstündigen Vortrag von wegen: Sirius, respektier die Mädchen zumindest ein wenig mehr!" Nein danke, Moony!", blaffte Sirius ungeduldig.
"Außerdem, sieh mich an! Mein Gesicht hat diese Verrückte jetzt auch noch ruiniert!"
Remus schüttelte nur den Kopf.
"Und bei dir James?", fragte er schließlich neugierig.
Einen Moment war James versucht den beiden von dem Kuss zu erzählen. Doch dann entschloss er sich anders.
Er wusste ja selbst nicht, was da eigentlich geschehen war. Er zuckte mit den Schultern.
„Eigentlich nichts Besonderes. McGonagall ist nicht raus und ich konnte nix tun!“, sagte er tonlos und schlüpfte aus Hemd und Hose.
„Gut so“, sagte Remus und vergrub sein Gesicht wieder ins seinem Buch.
Sirius hingegen schlug James brüderlich auf die Schulter.
„Tut mir leid für dich, Krönchen, das wird schon“, sagte er und taperte betreten zurück in sein eigenes Bett.
James schlüpfte nur in Boxershorts unter die Decke und wusste dass er heute Nacht kein Auge zubekommen würde.
Was er allerdings nicht wusste war, dass Lily in ihrem Schlafsaal gerade genau dieselbe Geschichte erzählt hatte wie er und nun ebenso wenig schlief wie er selbst.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
