Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Feuerköpfchen - "Leb wohl, Feuerköpfchen."

von Buntstiftchen

So, wie angekündigt das nächste Kapitel.
Ich weiß gar nicht, wie lange ich euch jetzt schon habe warten lassen. Aber keine meiner FFs ist fertig und deshalb habe ich auch reichlich viel zu tun. Ich hoffe ihr verzeiht es mir und habt trotzdem Spaß an den Geschichten, auch wenn man sich nach so einer langen Zeit erst mal wieder einlesen muss.
Vielen, vielen Dank für alle Reviews. Das nächste Kapitel ist schon fertig und kommt in den nächsten Wochen.
Liebe Grüße



„Mr. Potter! Würden sie mir bitte verraten, was sie da machen?“

James schreckte hoch. Was machte er denn?
Mehrere Sekunden lang starrte er vollkommen orientierungslos in den Klassenraum, ehe er die Quelle der gereizten Stimme ausgemacht hatte.
Professor McGonagall stand mit hochgezogenen Augenbrauen direkt vor ihm und seinem Tisch und sah mit verschränkten Armen mehr als missbilligend auf ihn herunter.
Er schluckte schwer. Natürlich. Selbst wenn er die Klappe hielt, still und bewegungslos auf seinem Stuhl saß und nicht den Unterricht störte machte er etwas falsch.

Er atmete schwer aus. Einmal, zweimal, dreimal. Dann öffnete er den Mund und musste sich räuspern, ehe er sprechen und seine Stimme fest klingen lassen konnte.
„Entschuldigung, Professor!“, murmelte er.
Seine Stimme klang abwesend.
„Ich habe nicht nach einer Entschuldigung gefragt. Ich fragte was sie da tun!“, schnauzte die Professorin ihn an und er musste ein weiteres Mal schlucken.

Als ob der Tag nicht auch ohne ihr Geschrei vollkommen schrecklich gewesen wäre.
„Nichts, Professor!“, antwortete er schnell und betete, sie möge es dabei belassen. Aber er kannte sie und ihm schwante Übles.

Wie erwartet schürzte sie die dünnen Papierlippen.
„Nichts ist zu wenig, Mr. Potter“, fauchte sie ihn gereizt an.
„Ich meinte aufpassen!“, verbesserte er sich geistesgegenwärtig, dabei hatte er die letzte halbe Stunde kein einziges Wort von dem mitbekommen, was seine Hauslehrerin von sich gegeben hatte.
Es war, als wäre er gar nicht da gewesen. So kam es ihm zumindest vor.

Professor McGonagall lachte trocken auf.
„Haha ich sehe wie Sie aufpassen ja. Was hat Miss Evans denn da auf dem Rücken, dass Sie sie unentwegt anstarren müssen?“
James schloss langsam die Augen.
Genau DAS hatte er vermeiden wollen. Um jeden Preis.

Gestern Abend hatte ihm Lily Evans gesagt, dass er ihr etwas bedeutete. Gestern Abend hatte das Mädchen das er liebte ihn geküsst, auf eine Art und Weise, die ihm zu einhundert Prozent klargemacht hatte, dass er mit seinen Gefühlen absolut nicht alleine war.
Heute Morgen allerdings hasste sie ihn plötzlich wieder genauso leidenschaftlich, wie eh und je.

Er hatte gestern Sirius und Holly einfach ihrem Schicksal überlassen, war Lily auch nicht nachgeeilt wie sonst immer, sondern er war einfach ins Bett gegangen und hatte dort gegen die Decke gestarrt.
Er war müde gewesen. Seltsam, lähmend müde. So als würde alles um ihn herum sich in Lichtgeschwindigkeit fortbewegen und nur er in Zeitlupe.

Die letzten sechs Jahre mit Lily Evans waren so anstrengend gewesen und er war so, so müde geworden. Er wollte schlafen. Einfach nur seine Ruhe haben und schlafen. Warum ließen sie ihn nicht alle einfach in Ruhe? Verdammt er hatte die Nase so voll.
Lily hatte ihn ignoriert, beim Frühstück, beim Mittagessen, auf dem Gang, in jeder einzelnen Stunde und er wollte nicht schon wieder derjenige sein, der auf sie zuging.
Er wollte jetzt ebenso kalt und abweisend sein, wie sie. Sie sollte sehen wie es war, Stunde um Stunde leiden zu müssen.

Das hatte er sich jetzt aber gründlich selbst verbockt.
Innerlich tief seufzend öffnete er ergeben die Augen wieder und starrte stumm zur Decke.
Als McGonagall ihren Namen erwähnte, zuckte Lily auf ihrem Stuhl zusammen und fuhr augenblicklich herum.
Als ihr Blick ihn traf, musste James ein weiteres Mal laut schlucken.

Eisklötze. Genau das waren ihre Augen. Grüne, smaragdgrüne, in der Sonne blendende, glitzernde Eiskristalle, die obwohl so unglaublich schön, obwohl so Atem raubend, vollkommen leer waren.
Er starrte sie an, in der Hoffnung auf eine einzige Regung, ein klitzekleines Blitzen, das ihm vielleicht gezeigt hätte, dass da nicht nur Kälte war. Aber er starrte vergebens.

Ein lautes Poltern, gefolgt von einem lauten Knallen ersparte ihm eine Antwort auf McGonagalls Frage.
Sirius, den James seit gestern Nacht nicht mehr gesehen hatte, kam alles andere als leise in den Raum gepoltert.
Er sah grauenvoll aus. Sein weißes Hemd war verschwitzt und vollkommen verdreckt und unter seinen Augen lagen tiefe, dunkle Ringe, als wäre er die ganze Nacht wach gewesen und in irgendwelchen dreckigen Geheimgängen herumgeirrt wie ein Irrer. In den pinken Haaren hingen silberne Fäden, die James wenig später als Spinnweben identifizieren konnte.

Kurz blieb er stehen, starrte um sich als suche er etwas und plötzlich fiel James auf, dass auch Holly nicht wie gewohnt an ihrem Platz saß. Er suchte Sirius’ Blick und sah ihn fragend an, doch dieser schüttelte nur warnend den Kopf.

„Mr. Black!“, bellte Professor McGonagall unwirsch und drehte sich von James, der aufatmete, fort Richtung Tür. „Wo kommen sie denn her?“
Sirius öffnete den Mund, um, wie James vermutete, etwas Vorlautes erwidern zu können, schloss in dann allerdings angesichts McGonagalls blitzenden Augen wieder und schwieg.
„Nun?“, bohrte sie nach.
„Ich habe...“ Sirius zuckte mit den Schultern. „Ach, ich weiß auch nicht. Verpennt vielleicht?“
„Sie haben was bitte?“
McGonagall schürzte die Lippen.
„Verpennt. Verschlafen. Keine Ahnung. Darf ich mich jetzt bitte setzten? Ich bin müde!“

Ohne auf den Gesichtsausdruck seiner Professorin zu achten spazierte Sirius an ihr vorbei und ließ sich dann wie ein nasser Sack auf den leeren Stuhl neben James fallen.
„Augenscheinlich habe ich sie gerade von dir abgelenkt, also sei gefälligst dankbar“, flüsterte er, legte den Kopf auf seine Unterarme und schloss erschöpft die Augen.
James schwieg und da die Professorin sie aus den Augenwinkeln noch immer böse anstarrte, fragte er nicht nach, was um Himmels Willen denn gestern Nacht geschehen war.

Lily hatte sich mittlerweile wieder steif nach vorne gewandt, rutschte aber immer wieder unruhig auf ihrem Stuhl hin und her, als würde sie James‘ Blick im Rücken spüren wie einen Speer. Doch sonst tat sie, als wäre nichts gewesen.
Quälende ereignislose Minuten später, Sirius schien zu schlafen, war es wieder so weit. Professor McGonagall bemerkte ein weiteres Mal James’ abweisenden Blick, der pausenlos auf Lily ruhte.

„Mr Potter!“, fuhr sie ihn nun ernsthaft wütend an. „Wenn sie meinem Unterricht nicht folgen wollen, dann bitte gehen sie. Verlassen sie den Raum und kommen sie erst wieder, wenn sie wieder in der Lage dazu sind mitzudenken.“
Sie deutete zornig auf die Tür und sekundenlang geschah gar nichts. Sämtliche Augen waren auf James’ gerichtet, nur genau das eine Augenpaar, das er auf sich sehen wollte, nicht.

Plötzlich platzte ihm der Kragen. All die aufgestauten Gefühle der letzten Wochen und Monate und insbesondere seit dem abrupten Ende des Kusses gestern Nacht brachen mit einem Mal auf wie ein Melone, die nach langem und tiefem Fall auf der Erde aufschlug.
Zornig packte James seine Bücher vom Tisch hoch und stieß knurrend seinen Stuhl zurück.

„Schön!“, brüllte er mit mörderischem Blick. „Aber wenn ich gehen muss dann auch SIE!!“
Er deutete mit vor Wut bebender Hand auf Lily, die nicht minder wütend auf ihrem Stuhl herumfuhr.
Sirius schreckte auf und fuhr von seinem Stuhl hoch.
„Wer ich?“, rief er verwirrt und starrte James an, der ihn aber ignorierte.
„Die ist genauso wenig bei der Sache wie ich“, schrie er und funkelte McGonagall an. „Nur kann sie es anscheinend wesentlich besser verstecken als ich.“

„Pah, ich PASSE auf“, brauste Lily zornig auf. „Im Gegensatz zu dir höre ich zu und starre nicht aufdringlich irgendwelche Leute an.“
Mittlerweile war auch sie aufgesprungen und starrte James mit sich heftig hebender und senkender Brust an.
„Aufdringlich? ICH?“, spuckte dieser aus. „Und was war dann deine Aktion gestern Nacht? Nicht aufdringlich oder was?“
„Was? Was war gestern Nacht?“, platzte Sirius dazwischen, doch wieder beachtete James ihn nicht.

Lily blinzelte erschrocken nach links und rechts. Sämtliche Blicke waren auf sie gerichtet. Sie kniff die Augen zusammen und wurde dunkelrot.
„Potter, du verdammter, beschissener...“
„Miss Evans!“
Professor McGonagall kniff die Lippen so fest zusammen, dass sie weiß wurden. „Hüten Sie Ihre Zunge. Sie BEIDE verlassen augenblicklich mein Klassenzimmer, verstanden? Wenn sie irgendwelche privaten Probleme miteinander auszudiskutieren haben, dann tun sie das in ihrer Freizeit, aber keinesfalls in meiner Stunde und Gegenwart!“
Sie deutete auf die Tür.
„Und nun raus!“

Fassungslos starrte Lily die Professorin an.
„Evans, wo zum Teufel ist Holly abgeblieben?“, fuhr Sirius ungerührt dazwischen.
Lily fuhr herum und schnellte auf ihn zu.
„Black, keine Ahnung wo sie ist und das ist deine Schuld. Was zum Teufel hast du mit ihr...?“

„Potter, Evans... RAUS HIER!“, bellte McGonagall drohend.
Lily erstarrte, dann presste sie die Lippen fest aufeinander und atmete tief durch.
„Fein“, stieß sie hervor, packte ihre Tasche und stolzierte am heftig atmenden James und am sie verdattert anstarrenden Sirius vorbei zur Tür hinaus.
„Sie auch, Potter!“
Knurrend folgte James ihr.

Sie erwartete ihn draußen vor der Tür, an der sie mit verschränkten Armen lehnte.
„Toll gemacht Potter“, zischte sie kalt. „In nicht mal einer Minute hast du meinen Ruf komplett zerstört. Nicht nur, dass jetzt alle unsere Freunde Bescheid wissen, nein, du musstest natürlich auch gleich unserer HAUSLEHRERIN auf die Nase binden, dass wir... was... hatten.“
James starrte sie an.

„Was hatten?“, brüllt er dann. „Das war es also? Wir HATTEN was?“ Er spuckte vor Wut. „Merlin Evans, wenn du noch immer nicht begriffen hast, was das wirklich war, dann bist du einfach nur verdammt dämlich. Du bist dämlich. Ja, ich habe es gesagt. Dämlich, dämlich.“
Lilys Augen explodierten. Früher hatte er das geliebt und auch jetzt begann James’ Herz schneller zu schlagen. Unwillkürlich, er konnte sich nicht helfen, es nicht kontrollieren.
Es war so krankhaft falsch, dass er schauderte, aber im Bezug auf Lily spielte eben alles an ihm verrückt. So war es schon immer gewesen. In ihrer Gegenwart gehorchte alles plötzlich ganz anderen Naturgesetzen.

Sie schaute ihn voller Spott an.
„Glaubst du das trifft mich jetzt oder was?“, fragte sie kalt. „Glaubst du ernsthaft mich interessiert, was du denkst!?“
James trat auf sie zu, so nahe dass er sie fast berührte. So nah, dass sie ihm trotzdem Lichtjahre entfernt zu sein schien. Er sah ihr fest in die Augen.
„Sah gestern zumindest so aus“, spottete er. „Aber natürlich ist das jetzt anders. Von heute auf morgen. Klar Evans. Reds dir ruhig ein.“

Die beiden fuhren heftig auseinander als sich die Tür zum Verwandlungszimmer öffnete und Sirius heraus geschlendert kam. Er blickte mit hochgezogener Augenbraue von James zu Lily und wieder zurück.
„Dank euch bin ich jetzt auch rausgeworfen worden“, murrte er unzufrieden und schloss bedächtig die Tür hinter sich. „Naja wenigstens kann ich jetzt dieses dämliche Mädchen suchen gehen, das mich gestern in eine verdammte Besenkammer gesperrt hat.“
„Sie hat was?“
James starrte ihn an, Lily aber schnaubte nur unbarmherzig.
„Ich bin sicher sie hatte ihre Gründe“, meinte sie mit verschränkten Armen.
Sirius zuckte mitleidlos mit den Schultern.

„Mag sein“, murmelte er geistesabwesend, dann ging er an ihnen vorbei den Gang entlang davon. Kurz bevor er um die nächste Ecke bog drehte er sich noch einmal um.
„Man kann euch übrigens hören“, rief er ihnen ungeniert zu. „Durch die Tür durch. Klar und deutlich. Wenn du also nicht willst, dass die gesamte Klasse, einschließlich unserer lieben McGonagall, mitbekommt, dass ihr gestern Nacht rumgemacht habt dann solltest du hier nicht so rumschreien James.“

Lily schnappte nach Luft. Ihre Augen verengten sich.
„Na großartig“, zischte sie, drehte sich um und entfernte sich einige Schritte von der Tür hinter ihnen.
James folgte ihr mit großen Schritten.
Sie fuhr herum.
„WAS wird das?“, fuhr sie ihn gereizt an.
„Ich gehe dir nach. Wir sind nämlich noch nicht fertig.“
„Fertig womit? Uns vor der ganze Schule lächerlich zu machen und zu blamieren? Doch, damit sind wir fertig, glaub mir.“

„Gestern hast du gesagt dass da mehr ist, Evans. Und jetzt redest du dir ein...“
Lily fuhr herum und blitzte ihn an.
„Ich rede mir gar nichts ein“, brüllte sie und stieß ihn vor die Brust. „Tu nicht immer so, als wüsstest du, was ich fühle. Du bist nicht der Herr von allem und jedem, Potter. Du bist einfach nur ein Angeber. Ich wusste es von Anfang an. Du wolltest mich nur, weil ich die einzige war, die dich nicht wollte und jetzt hast du endlich die perfekte Gelegenheit gefunden, es der Welt zu beweisen. Ich wusste es. Ich wusste es.“
Sie stieß Luft durch die Nase und fletschte die Zähne. „Ich WUSSTE es!“

„Evans, du bist so eine verdammt arrogante, egoistische Hexe. Du hast ja keine Ahnung ehrlich“, zischte James leise.
„Ich liebe dich“, brüllte er dann so unvermittelt, dass sie zusammenzuckte und gegen die Wand hinter sich stolperte. Er fuhr auf sie zu und packte sie an den Schultern um sie heftig zu schütteln.
„Sogar jetzt noch, Lily. Sogar noch nachdem du mir an den Kopf geworfen hast, dass ich dich nur wollte, um allen was beweisen zu können. Sogar noch nach diesen sechs beschissenen Jahren, in denen du nichts besseres zu tun hattest, als auf mir herum zu trampeln, wie auf einem gottverdammten Fußabtreter. Sogar noch, obwohl ich dich so hasse wie niemanden sonst auf der Welt.“
Lily starrte ihn an. Eine Sekunde war es still. Ganz still. Überall. Im Gang, in ihrem Kopf. In ihrem Herz.

Dann atmete James tief durch.
„Und genau deshalb, weil ich dich liebe bin ich bereit dir zu vergeben. Dir alles zu vergeben was du mir angetan hast. Wenn du jetzt sagst, dass du mich willst und dass du zu allem bereit bist, was ich von dir will, nämlich alles was du geben kannst, dann sage ich Ja. Aber wenn du jetzt nicht bereit bist, dann wars das Lily. Dann wars das für immer, denn mehr halte ich nicht aus. Entscheide dich.“
Sie starrte ihn an und James sah in ihren Augen etwas, was er dort noch nie gesehen hatte.
Angst. Nicht Angst vor ihm. Die kannte er. Es war eine andere Angst. Eine tiefere, viel gefährlichere Angst. Angst vor dem, was da unübersehbar zwischen ihnen beiden war.
Selbst sie musste es jetzt, nach sechs Jahren, endlich bemerkt haben.

Sie wich zurück, vor ihm und vor diesem etwas. Ihr Blick war auf den Boden gesenkt und ihre Hände klammerten sich fest an ihre Bücher, als wären sie ein Schutzschild gegen dieses gewaltige Ding.
„Lass mich ein für alle mal in Ruhe, Potter!“, sagte sie dann leise, aber ganz fest. Ihre Stimme bebte vor Wut. „Ich ertrage dich nicht mehr.“

James stand ganz still. Er horchte in sich hinein.
Wo war das Klingen? Das Klingen, das das Brechen eines Herzens begleitete? Wo war es? Warum brach sein Herz nicht? Warum blieb es so still? Bewegte sich nicht? Protestierte nicht? Rührte sich nicht? Schrie nicht? Fühlte nicht?
Warum war da nichts?
Als Lily das ausdrucklose Gesicht hob und ihn mit ihren Eisaugen ansah, da begriff er plötzlich warum.
Es war vorbei. Endlich. Er war frei. Frei. Es war... ein für alle Mal... zu Ende.

„Wie du willst.“, sagte er und plötzlich war sein Herz ganz leicht.
Schwerelos. Locker, munter. Es hüpfte auf und wog fast nichts mehr.
Natürlich, er hatte es endlich geschafft, sie da heraus zu bekommen. Sie war nicht mehr da. Sie war fort.
Er sah sie eine Weile an, aber der Schmerz kam nicht und als er das realisierte, musste er fast lächeln.
Er nickte bedächtig „Dann...
Leb wohl, Feuerköpfchen“, sagte er ohne Wehmut, drehte sich um und eilte ohne eine weiteres Wort oder auch nur einen letzten Blick auf sie zu werfen davon.

Lily aber blieb wo sie war und starrte ihm eine Weile einfach hinterher, als könnte er plötzlich zurück um die Ecke biegen und wieder zu ihr kommen, sie in die Arme schließen und ihr verzeihen, was sie ihm angetan hatte.
Erst nach mehreren Minuten begriff sie: Er würde nicht zurückkommen. Nicht heute. Nicht morgen, nicht übermorgen. Nicht nächste Woche, nicht in einem Monat. Nie mehr.

Sie holte tief Luft und drückte ihre Bücher an sich.
Es war vorbei. Sie war frei. Frei. Es war richtig, was sie getan hatte.

Das wusste sie. Es wäre falsch gewesen, ihn hinzuhalten und ihm Dinge zu versprechen, die sie ihm nicht geben konnte. Das ersparte ihnen so beiden jede Menge Schmerz.

Er würde jetzt endgültig abschließen können und er würde sich endlich neuen Dingen zuwenden können. Und sie selbst war frei. Hatte nun endlich ihre Ruhe vor ihm.
Es war richtig, was sie getan hatte. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen.
Es war gut gewesen.
Sie straffte die Schultern und versuchte verzweifelt den stechenden Schmerz in ihrer Brust zu ignorieren.

„Das… war… gut…“, flüsterte sie leise und verzog gleich darauf den Mund.
Es war gut gewesen.
Nur, wenn es das wirklich gewesen war, warum fühlte es sich denn dann eigentlich nur noch falsch an? Nicht in ihrem Kopf, nicht in ihrem Magen, dort fühlte sie nur Erleichterung.
Es war ihr Herz, dass plötzlich protestierte, sich aufrichtete und sie zu schimpfen begann, anzubrüllen begann. Nur ihr Herz. Jeder andere Teil von ihr lobte sie für ihre Entscheidung. Nicht aber das Herz. Das Herz schrie sie an. Das Herz hatte Schmerzen. Das Herz tobte.

Warum hatte sie gedacht sie beide wären frei, wenn sie ihn gehen ließ? Warum hatte sie nicht erkannt, dass nur er frei war? Dass sie in Ketten lag und der einzige der die Schlüssel hatte, war er? Warum hatte sie das nicht erkannt?
Warum nur wollte sie eigentlich nichts sehnlicher als ihm nachlaufen und ihm sagen, dass sie ihm alles geben würde, was er wollte.
Dass sie ihm alles geben würde, was sie geben konnte? Sie würde sich selbst aufgeben, um ihm das geben zu können, wonach er so sehr verlangte.

Warum tat es eigentlich plötzlich so verdammt weh...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich glaube Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson lieferten alle drei ihre bisher beste Darstellung.
Joanne K. Rowling über den dritten Harry-Potter-Film