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Fanfiction

Feuerköpfchen - "Nicht... Lily, warte."

von Buntstiftchen

James lag auf seinem Bett und starrte an die Decke. Lily Evans hatte sich vor nicht einmal zehn Minuten dazu bereit erklärt, mit ihm nach Hogsmead zu kommen. Mit ihm, James Potter.
Mit ihm, den sie seit beinahe sieben Jahren kannte und genau so lange hasste. Und nun hatte sie tatsächlich zugesagt. Zwar hatte sie praktisch keine andere Wahl gehabt, aber dennoch… Immer wieder gingen ihm Lily‘ s Worte durch den Kopf.

Und ich wäre unter Umständen vielleicht auch sowieso mitgekommen.

Unter Umständen, vielleicht. Bei Lily Evans hieß das so viel wie, ja sie wäre in der Tat mitgekommen.
James freute sich natürlich darüber, mehr als das, er war… schier überwältigt. Er war zittrig und aufgeregt und konnte es noch immer nicht ganz glauben. Aber dennoch… WAS zum Teufel bedeuteten diese simplen Worte?

Wäre Lily nicht Lily, dann hätte er sie fragen können, aber er war sich sicher, wenn er sie darauf ansprach, dann würde sie ihn wieder schlagen, verhexen oder schlimmer noch: Ihm davonlaufen und ihn wieder ignorieren.

Aber gleichzeitig blieb ihm fast nichts anderes übrig, als mit ihr darüber zu sprechen, denn er war sich sicher, dass er es nicht noch länger so aushielt.
Er mochte es nicht, dass Lily nicht offiziell zu ihm gehörte, er mochte es nicht dass die anderen nicht wussten, dass sie die Seine war. Er hasste es, dass er sie nicht anfassen und küssen durfte, wann und wie lange er wollte. Verdammt, wie lange wollte sie dieses Spiel denn noch treiben?

„Krone, ich freue mich ja wirklich für dich, aber WARUM verdammt muss SIE auch mitkommen? WARUM, WARUM, WARUM?“
Sirius stapfte zornig mit seinem Fuß auf und warf sich das rosa Haar über die Schultern. „Wenn Holly mich so hasst, dann sollte sie verdammt noch mal auch abgeneigt sein, Zeit mit mir zu verbringen. Also warum zum Teufel kommen die beiden mit?“

Sirius hielt einen Moment lang inne, ehe er seine Arme in ein frisches Hemd schob. „Ich frage mich, was mit den beiden los ist.“
James strich sich nachdenklich übers Kinn, dann erhob er sich von seinem Bett und trat neben Sirius an den Schrank.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich sagen… sie hassen uns eventuell nicht mehr ganz so gewaltig intensiv, wie früher.“
Sirius begann zu lachen.

„James“, begann er nachdrücklich. „Es ist Lily Evans von der du da sprichst. Lily Evans, das Mädchen, dass im ersten Jahr deine Unterhose angezündet hat, im zweiten deinen Besen, das dich im dritten Jahr in eine Besenkammer gesperrt hat, im vierten…“
James verzog das Gesicht.
„Jaja, sie hat mir im vierten Jahr Kartoffelbrei in die Hose geschüttet. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, Sirius danke.“

„Irgendwie waren es schon ziemlich abgefahrene Sachen, was sie sich einfallen ließ, nicht?“
„Ja, unglaublich einfallsreich“, antwortete James säuerlich und schlüpfte seinerseits in ein frisches Hemd.
„Immerhin war es nie etwas dauerhaftes was sie mir antat, so wie bei dir, nicht wahr?“
Mit einem letzten triumphierenden Seitenblick auf den empörten Sirius verschwand James im Bad, wo er auf Remus traf, der ihn nur kopfschüttelnd ansah und dann nach draußen verschwand.

Um kurz vor zehn schlichen sich ein mürrischer Sirius Black und ein entschlossener James Potter nach unten in den kühlen Gemeinschaftsraum, wo sie schon von zwei Gestalten erwartet wurden. Die eine Gestalt hüpfte aufgeregt auf und ab, während die andere die Arme verschränkt an die Wand gelehnt dastand. James wusste sofort, welche Lily war und trat auf die Gestalt in der Ecke zu.

„Na, aufgeregt Evans?“, fragte er spitzbübisch und blickte hinunter in ihre zusammengekniffenen dunklen Augen, die ihn missbilligend musterten. Lily stieß sich von der Wand ab und ging an ihm vorbei.

„Ungefähr so wie vor einem Toilettenbesuch, Potter“ sagte sie laut und trat an Hollys Seite. „Gehen wir?“

Sirius stieß die Luft aus und trat durch das Porträtloch nach draußen.
„Wie tief bin ich gesunken“, murmelte er dann, als die vier draußen auf dem menschenleeren Gang standen und sich anstarrten: James Lily, Lily die Wand, Sirius Holly und Holly Sirius.

Lily kniff die Augen zusammen.
„Weißt du Black, genau das habe ich mich heute auch schon gefragt“, gab sie düster zurück und blickte mit finsterer Miene um sich.
„Bist du dir sicher, dass du keine Angst hast erwischt zu werden, Herzchen?“
James legte Lily eine Hand auf die Schulter und spürte den altbekannten Stromstoß durch seinen Körper fahren, als er sie berührte.
Lily schüttelte die Hand eine Nanosekunde später ab, als sie es früher getan hätte, dann packte sie Holly schnaubend an der Hand und marschierte Richtung Eingangshalle.

Kurz bevor die beiden um die Ecke bogen, wurden sie von einem lauten Kichern zurückgehalten. Irritiert blickte Lily sich um und verzog ärgerlich den Mund, als sie sah, wie James und Sirius sich vor Lachen auf dem Boden wälzten.
„Was ist denn nun schon wieder?“, flüsterte sie laut und sichtlich genervt zurück. Holly begann ebenfalls zu kichern.
„Lily, willst du allen erstes durchs Schlossportal nach draußen?“, fragte sie und zog Lily mit sich zurück zu James und Sirius.
„Ja Evans. Die hätten dich schneller erwischt, als du Feuerköpfchen sagen kannst.“

James packte Lily‘ s Hand und zog sie zu sich.
„Ich und Evans holen uns Proviant. Geht ihr beiden schon vor“, erklärte er munter und deutete auf Sirius und Holly.
Einen Moment war Lily versucht sich loszureißen, doch sie musste sich eingestehen, dass sie lieber mit James allein war, als dass sie Sirius Black noch länger ertragen hätte. So nickte sie nur schwach und erntete dafür einen verwirrten Blick von Holly.
„Meint ihr, ihr schafft es nach Hogsmeade, ohne euch gegenseitig umzubringen, Tatze?“, fragte James, als sie sich an der nächsten Biegung trennten.
Sirius nickte mit ernstem Blick.
„Es wird mich alle Kraft der Welt kosten, aber ich werde es schaffen, bei allem was mir heilig ist, das schwöre ich.“
Holly packte Sirius Arm.
„Schwörst du…“, sie senkte verschwörerisch die Stimme. „Schwörst du bei… deinen Haaren?“

James packte Lily und zog sie mit sich die nächste Treppe hinunter, ehe das Geschrei hinter ihnen losbrach.
„Ich denke, wir lassen die beiden mal alles ausdiskutieren, nicht wahr?“, fragte er fröhlich ohne Lily loszulassen.
Sirius‘ Knurren und sein Geschimpfe verfolgte sie noch einige Minuten, dann war es still. Schrecklich still, wie Lily fand. Viel zu still. So still, dass sie Angst bekam, James würde ihr lautes Herzklopfen hören.
Vorsichtig zog Lily ihre Hand aus James Hand und versuchte den Blick zu ignorieren, den er ihr daraufhin zu warf. Sie räusperte sich.

„Chrm… also… ja“, stotterte sie und fuhr sich durch die wirren Haare. „Wo willst du denn jetzt Essen herbekommen?“
„Ach, unten in der Küche. Die Hauselfen freuen sich sicher, wenn ich sie wieder mal besuchen komme.“ James lachte. „Besonders, wenn ich ihnen jemanden so reizendes wie dich mitbringe.“
Lily wurde rot, sagte aber nichts.
Eine Weile schwiegen beide, dann hielt James es nicht mehr aus.
„Lils, weißt du eigentlich wie lange unser letzter Kuss her ist?“, fragte er unschuldig, ehe er blitzschnell vor Lily trat und ihre Schultern festhielt, als sie gegen seine Brust prallte.

Erschrocken quietschte Lily auf, dann versuchte sie ihn vergeblich von sich fortzudrücken.
„Nein, weiß ich zufällig nicht. Ich führe nicht Buch über unsere… über so etwas.“
James zog eine Augenbraue hoch, dann grinste er.
„Ich zwar auch nicht aber zufällig erinnere ich mich daran, dass unser letzter Kuss in meiner Umkleidekabine war, und wenn ich dich daran erinnern darf: Du hast damals MICH geküsst, Liebes.“
„Ah, jetzt erinnere ich mich.“ Lily blickte säuerlich. „Das war, als du die geniale Idee mit dem Knutschfleck hattest, nicht?“
James biss sich auf die Zunge und starrte hinunter in Lily‘ s bildhübsches Gesicht. Er war sich sicher, dass wenn sie nicht so nahe gestanden hätte, dann wäre ihm eine kluge Erwiderung eingefallen, aber so… Er konnte froh sein, wenn er nicht zu atmen vergaß.

„Tja, da ich so überaus gütig und gerecht bin- du darfst es mir gerne mit gleicher Münze heimzahlen, Schätzchen.“
Lily lächelte zuckersüß und drückte sich enger gegen James, welcher daraufhin leise knurrte.
„Verlockendes Angebot, wirklich“, sinnierte sie und hauchte sanft gegen seinen Hals. „Aber ich passe, tut mir leid.“
Gemächlich drückte Lily James von sich und ging weiter.
„Du bist unvorstellbar grausam, weißt du das?“, murmelte James sauer, als er zu Lily aufschloss. „Ein grausamer, kleiner, roter Teufel.“
„Grausam, rot und Teufel- ja. Klein- nein.“
„Lils, mal ehrlich, wie groß bist du schon? 1,50?“
„Ich bin 1,56 mein Lieber und stolz darauf. Muss ja nicht jeder zwei Meter messen.“

Lily lachte schnippisch auf und beschleunigte ihre Schritte.
„Da hast du recht“, gab James zu und plötzlich lag der Schalk in seinen Augen, vor dem Lily sich so fürchtete.
„Im Übrigen mag ich es, dass du so winzig bist. Das hat… gewissen Vorteile.“
„Vorteile? Ich wage zwar kaum zu fragen, aber welche?“
Darauf hatte James gewartet. Er packte Lily um die Hüfte und warf sie sich elegant über die Schulter.
„Das wäre zum Beispiel einer von den vielen“, erklärte er gut gelaunt, während Lily erschrocken auf keuchte.

„Potter, ich warne dich“, zischte sie in sein Ohr und zappelte wild mit den Beinen. „Lass mich runter.“
Seufzend ging James noch einige Schritte, dann stellte er Lily vorsichtig wieder auf ihre eigenen Beine.
„Ich würde wirklich gerne wissen, warum du so verklemmt bist, Feuerköpfchen“, sagte er unzufrieden und wich Lily‘ s Faustschlag gegen seine Schulter geschickt aus. „Ich falle schon nicht über dich her und fress dich auf.“

Lily zupfte ihren Umhang zurecht, dann reckte sie das Kinn in die Luft und blickte James hochnäsig an.
„Ich bin nicht verklemmt, mein Lieber“, sagte sie entschlossen und zog die Nase hoch. „Ich bin lediglich ein vorsichtiger Mensch, der nicht jedem sofort sein uneingeschränktes Vertrauen schenkt und sich…“
James hielt es nicht mehr aus. Mit einem eleganten Ruck wirbelte er herum und beförderte sich und Lily in einer einzigen Bewegung durch den nächsten Wandbehang, hinter dem sich, wie James wusste, eine voll gestellte Abstellkammer befand. Dort setzte er Lily ab und verstellt ihr mit seinem Körper den Ausgang.
Lily starrte ihn unbeeindruckt an, dann wanderte ihr kritischer Blick durch den dunklen Raum, der bis zur Decke mit alten Pulten und Stühlen bestückt war.

„Jetzt entführst du mich ja doch nachts in eine dunkle Kammer“, sagte sie trocken und verschränkte die Arme vor der Brust. „Letztes Jahr noch hast du behauptet, du wärst brav, wenn ich mit dir am Abend spazieren gehen würde.“
James schnaubte und krempelte entschlossen die Ärmel seines Hemdes hoch.
„Das ganze wäre auch nicht nötig, wenn du endlich, endlich mit mir reden würdest.“
„Würde ich, wenn du mir endlich, endlich sagen würdest, über was.“
James trat in den Raum hinein und beugte sich hinunter zu Lily.

„Ist das ein Scherz? Über was werde ich schon mit dir reden wollen? Über uns, Lily. Über uns.“
Lily senkte rasch den Kopf und scharrte mit ihren Füßen.
„Wir haben doch bereits alles besprochen. Wir haben unsere Abmachung und genau so ist es okay.“
James knurrte tief, packte Lilys Kinn und zog es zu sich hoch. Wenn sie ihm wenigstens in die Augen sehen könnte, während sie solchen Blödsinn erzählte.
Doch sie hielt ihren Blick stur wie sie nun mal war, gesenkt.

„Nein Lily. Auf die Dauer ist das ganz und gar nicht okay. Weißt du noch immer nicht, was ich eigentlich will?“
Lily versuchte den Kopf wegzudrehen, aber James hielt sie unerbittlich fest.
„Weißt du was ich will?“, wiederholte er mit eiserner Stimme.
„Ich will dich Lily. Und das nicht nur hinter verschlossenen Türen. Ich will, dass jeder sieht, dass wir zusammen gehören.“
Lily legte schnell ihre Hand auf James’ Hand an ihrem Kinn, damit er nicht sehen konnte, dass sie zitterte.
„James wir sollten Holly und Sirius nicht so lange alleine lassen. Reden wir in Hogsmeade.“
„Du weichst mir aus und das geht so nicht mehr. Ich kann so nicht mehr weitermachen…“

Lily packte aus einer willkürlichen Laune heraus James an den Schultern und presste sich gegen ihn und ihre Lippen fest auf die seinen.
Sie umschlang seinen Nacken mit ihren Armen und legte soviel Intensität und Gefühl in den Kuss, wie sie aufbringen konnte.

Sie hatte gewusst, dass James heute mit ihr reden wollen würde und sie hatte sich tausende von Strategien überlegt, wie sie dem entgehen konnte.
Natürlich war auch sie genervt von der derzeitigen Situation, in der sie und James steckten, aber gleichzeitig fürchtete sie sich auch davor, mehr von James zu wollen, als sie im Moment schon hatte.

Sie wollte James loswerden, um jeden Preis, denn wenn er noch länger um sie herum sein würde, mit seinem schiefen Lächeln und seinem ‚Feuerköpfchen’, seinem bescheuerten Schnatz und seiner idiotischen verwuschelten Frisur, dann würde sie ihm nachgeben, ihn in ihr Leben lassen und ihm schließlich ihr Herz geben. Und wenn sie das einmal getan hatte, dann würde er darauf treten und es zerbrechen, so wie er es immer tat. Er kannte es ja nicht anders.
Er würde es nicht einmal merken.

Lily kam mit einem Mal zu dem Entschluss, dass James sie am ehesten in Ruhe lassen würde, wenn sie ihm einfach gab was er so unbedingt wollte: Sich selbst, den Kuss, nach dem er lange Zeit so verlangt hatte und wenn es sein musste auch ein wenig mehr.

Unruhig fuhr Lily durch James’ Haare, doch er schien nicht ganz bei der Sache zu sein. Er fasste sie nicht richtig an, nur ganz sanft und sacht, vorsichtig, als wäre sie aus Glas und würde bei der kleinsten Erschütterung in seinen Händen zu tausenden Scherben zerspringen.
Nach endlosen, quälenden Sekunden spürte sie dann endlich, dass er ihrem vorsichtigen Drängen nachgab. Er öffnete den Mund und ließ ihre Zunge ein, zögernd und ganz langsam. Er küsste sie anders als sonst. Zurückhaltender… irgendwie ganz unjameshaft.

Nach wenigen Sekunden löste er sich von ihr und hob rasch die Hände. Seine Augen waren verhangen und neblig und Lily erkannte die Gier in ihnen.
„Hejhej, nicht so stürmisch Lily. Was ist denn los?“, flüsterte James rau und fuhr sich rastlos durch die Haare.
Lily antwortete nicht, trat nur auf ihn zu und drückte sich gegen ihn.
Es hatte sofort die gewünschte Wirkung- seine Augen wurden noch dunkler, noch tiefer und noch schwärzer.
„Lily, was machst du?“, fragte James heiser und fuhr sanft durch Lily’ s Haar, das in weichen Wellen über ihren Rücken fiel.

Lily biss sich unauffällig auf die Lippe. So wurde das nichts, sie musste weiter gehen.
Langsam trat sie einen Schritt zurück, setzte sich auf eine Kommode neben der Tür und zog James zwischen ihre Beine, wie damals in McGonagalls Büro.
James starrte sie mit bis zum Anschlag geweiteten Pupillen an, in denen Lily außer Verwirrung und Überraschung auch noch ein unglaubliches Verlangen und Begierde sehen konnte. Er wollte sie, das wusste sie, das sah sie in seinen Augen und das würde sie jetzt auch ausnützen. Einmal würde sie ein schlechter Mensch sein und es ausnützen.
Sie zog James am Kragen seines Hemdes wieder zu sich und küsste ihn heftig. Fast so, als würde sie es auch wollen, was natürlich nicht der Fall war, da war sie sich absolut sicher.
James erwiderte den Kuss nach einigen Minuten mindestens genauso heftig. Er wollte sie, er wollte sie so sehr und obwohl er wusste, dass er mit ihr sprechen sollte, vergrub er nur die Hände in ihrem Haar und drückte sich fest gegen sie. Es war einfach zu lange her.

Ein paar Minuten länger in ihren Armen würden ihn nicht davon abhalten, gleich mit ihr zu sprechen. Außerdem würde Lily ohnehin gleich unterbrechen. Spätestens wenn er begann, an ihren Knöpfen zu nesteln.

James stockte der Atem.
Sie hörte nicht auf.

Nicht, als er ihren Hals küsste, nicht als seine Hände zu ihrem Hintern fuhren, selbst dann nicht als seine Hände ganz leicht ihre Brust streiften, als er ihr das Hemd über die Schultern schob. Ein Zittern fuhr durch sie beide.
Beide keuchten erschrocken auf. So weit waren sie noch nie gegangen, so weit hatte Lily ihn noch nie gehen LASSEN.
In dem Moment, in dem James leise ihren Namen stöhnte, da wurde Lily klar, dass sie aufhören sollte, aufhören musste. Doch all ihre Sinne waren zu sehr damit beschäftigt nicht auf James’ Finger zu achten, die betörende Muster auf ihrem Rücken zeichneten.
Seine Finger gruben sich in Lilys weißes Unterhemd, dann legte er das Gesicht an ihren Nacken und atmete tief durch.

„Feuerköfpchen“, flüsterte er rau. „Was ist denn los?“
Er strich sanft über ihr Unterhemd und küsste Lily’ s Schlüsselbein, doch sie antwortete noch immer nicht. Mit zittrigen Fingern streifte sie James’ Hemd ab und fuhr dann zögernd über seine nackte Brust.
Zu späte erkannte sie, dass sie das tat, weil sie es wollte, nicht weil sie ihn ablenken musste.
James erzitterte, konnte nicht mehr an sich halten. Er drückte seinen Unterleib fester gegen ihren und Lily umschlang seine Hüfte mit ihren Beinen.

„Lily… wir… müssen…aufhör…“, kam es abgehackt aus seinem Mund, doch Lily packte nur seine rechte Hand, drückte sie entschlossen gegen ihre Brust und brachte ihn damit sofort zum Schweigen.
James keuchte auf und vergaß schlagartig, was er hatte sagen wollen. Entschlossen tasten seine Hände über Lily’ s Körper, der so weich und warm war, dass ihm schwindlig wurde. Das passierte doch gerade nicht wirklich oder? Das konnte doch nicht sein.

Und wenn doch, dann war das nicht seine Lily verdammt.
Verdammt, verdammt, natürlich war sie es. Verdammt, verdammt, sonst würde er doch nicht so reagieren. Wo war nur seine Selbstbeherrschung geblieben zum Teufel?

Wenn nicht bald etwas geschah, dann wäre die Grenze überschritten und es gäbe kein Zurück mehr.
Er spürte seine Hände, die sich selbstständig gemacht hatten und über ihre Oberschenkel fuhren, den Rock höher schoben.
Lilys Reaktion war fatal. Die Tatsache, dass beide über sechs Jahre lang gewartet hatten, bis sie der unübersehbaren Anziehungskraft zwischen ihnen nachgaben ließ die Luft knistern und flimmern.
Lily keuchte in James Mund und das gab diesem den Rest. Mit einem Ruck, einer einzigen geschmeidigen Bewegung hatte er Lily zurück auf den Tisch gedrückt und lag nun über ihr. Ihr Körper an seinem und verdammt, da gehörte er auch hin.
Sie ruckte unruhig unter ihm, und er küsste sie wieder, bis er keine Luft mehr bekam. Ihre Hände wanderten über seinen Bauch hinunter und das war auch der Augenblick, in dem James beschloss, dass Reden nebensächlich, ja richtiggehend überflüssig war.
Warum groß reden? Er hatte doch Lily’ s Finger, die da an seinem Gürtel nestelten.
James rutschte zwischen Lilys Beine, ließ zu, dass sie seinen Gürtel öffnete und schob seinerseits ihr Hemd so gut es ging über ihren Bauch, der sich anspannte, als er die Hände darauf legte.

„James“, flüsterte Lily und plötzlich stand die Zeit still.

Wann hatte sie ihn je beim Namen genannt? Wann hatte sie je seinen Namen mit ihren Lippen geformt? Seit wann liebte er seinen Namen so sehr? Seit wann klang er so faszinierend und war voller Verheißung und unausgesprochenen Dingen? James. Das hatte sie gesagt und jetzt fuhren ihre Finger rastlos über seinen Rücken, hatten plötzlich keine Angst mehr vor seinem Körper und taten, als hätte sich die Welt eben nicht aufgehört zu drehen.

„Nicht…Lily, warte…“, flüsterte James plötzlich mit dem letzten Rest Verstand, der sich noch nicht verabschiedet hatte. Grob packte er ihre Hände und zerrte sie fort von seinem Körper, der sich, kaum dass da keine kleinen Finger mehr auf seiner Brust ihre Kreise zogen, seltsam kalt und leer anfühlte.
Schwer atmend richtete er sich auf und stellte seine zittrigen Beine auf den Boden, dann starrte er sie an und suchte in jeder Faser seines Körpers nach einem Teil, der sie nicht wollte, nach einem Teil, der ihm jetzt helfen konnte, sich zu beherrschen.
Da war keiner. Kein einziger.

„Wenn du jetzt nicht aufhörst Lily“, sagte James konzentriert und hielt sie auf Abstand, „dann kann ich für nichts mehr garantieren. Für gar nichts mehr, hörst du? Hörst du?“ Seine Stimme klang warnend, krächzend, als wäre er kilometerweit gerannt.

Lily starrte ihn an, mit geweiteten Pupillen und sich heftig hebender und senkender Brust.
„Vielleicht will ich das auch gar nicht“, flüsterte sie leise und trat ganz nah an James heran. „Vielleicht will ich einmal nicht die brave, verklemmte Streberin sein.“
Lily drückte ihr rotes Gesicht an seine Brust und atmete ruhig dagegen.

„Sag ihn nochmal“, befahl er vollkommen ruhig.
„Was?“
Verwirrt blickte Lily auf und erstarrte, als sie den Ausdruck in seinem Gesicht sah.
„Meinen Namen. Sag ihn!“
„J...James...“
Lily stotterte, dann versagte ihr die Stimme.

„Verdammt, was tust du denn nur mit mir?“, fuhr James Lily zornig an und streifte sich rastlos durch die Haare. Konzentriert schloss er die Augen und atmete tief durch.
„Wie soll ich denn jetzt... aufhören...“
„Du musst nicht aufhören.“
„Sei still, sonst... Ich kann nicht...“
„James... mach weiter.“
Lily streckte die Hände nach ihm aus und legte sie auf seine Brust, genau an die Stelle, unter der sein Herz gerade sich selbst folterte.

„Nicht... Lily bitte...“
Er klang verzweifelt und versuchte sie von sich zu schieben, während seine Augen flehten, sie möge noch näher kommen.
„Willst du wirklich so verzweifelt nicht mit mir reden, dass du sogar mit mir schlafen würdest, damit ich die Klappe halte?“, fragte James und versuchte Lilys Finger festzuhalten.
Lily drückte ihr Gesicht fester an James warme Haut.
„Ich wollte nicht mit dir…. Eigentlich wollte ich doch nur…“, Lily begann zu stottern. „Ich wollte… dich nur ablenken von alldem, aber… dann ist das wohl etwas aus dem Ruder gelaufen, glaub ich.“

Lily befreite ihre Finger und fuhr unruhig mit ihren Fingern über James’ Brust, bis dieser sie knurrend einfing und wieder festhielt.
„Glaubst du?“, fragte er mit einer unbekannten, tiefen Stimme und legte schwer atmend sein Kinn auf Lilys Kopf.
„Gehe ich richtig in der Annahme, dass du mich also doch irgendwie magst?“
Lily schwieg. Mehrere Minuten verstrichen, doch sie schienen James wie Stunden, wie Tage. Es war, als wäre die Zeit während Kusses vorbeigerauscht in einem Wirrwarr aus Gefühlen und Stromstößen und plötzlich stand sie vollkommen still.
„Irgendwie“, sagte Lily leise, presste dann aber gleich ihren Kopf fester gegen James und verbarg ihr Gesicht vor ihm.
James’ Herz, das sich noch immer nicht richtig beruhigt hatte, setzte schlagartig aus.
„Was?“, krächzte er und versuchte sich von Lily zu lösen, um endlich in ihre Augen sehen zu können, endlich etwas anderes dort sehen zu können, als Widerwillen, doch Lily presste sich noch stärker an ihn.

„Es tut mir leid“, flüsterte sie ruhig. „Aber ich kann genau deshalb nicht mit dir zusammen sein. Ich kann es nicht, weil… weil…“
James riss sich los von ihr. Jede Zelle seines Körpers protestierte, aber er musste es tun, sonst hätte es ihn zerstört.
Da stand sie, knallrote Wangen, knallrote Lippen, rotes, zerzaustes Haar, in ihrem Schuluniformrock, der hoch gerutscht war und in einem beinahe durchsichtigen Unterhemd.
Doch all das interessierte James in diesem Moment nicht. Ihn interessierten nur ihre Augen, die überschäumten vor einem Gefühl, das er noch nie in ihnen gesehen hatte. Wie das Meer sahen sie aus, wie das Meer, das über James seine Wellen zusammenschlug.

Mit einem Mal kam all die Wut auf Lily Evans, die er in den vergangenen sieben Jahren in sich angesammelt hatte, hervor. Die Wut darüber, dass er sich wegen ihr zum Gespött gemacht hatte, kein anderes Mädchen je hatte wollen können, dass er sich nicht auf die Schule hatte konzentrieren können, dass sie ihn verhext hatte, versetzt und verspottet.
All das brach nun aus ihm hervor, wie aus einem lange stillgelegten Vulkan, jetzt, wo er so kurz vor dem Ziel angekommen war.

Er packte Lily fest an den Schultern und vergrub seine Augen in ihren. Es war ihm egal, wenn er ihr wehtat.
Sie tat ihm seit sieben, verdammten Jahren weh.

„Ich versteh dich einfach nicht, Lily!“, fuhr er sie zornig an.
„Warum hast du kein Problem mit anderen auszugehen? Vor anderen so zu tun, als wärst du locker? Ich versteh nicht, was für ein Problem du aufgerechnet mit mir hast.“
Lily riss erschrocken die Augen auf, dann verengten sie sich.
„Problem? Eines? Ich habe tausend Probleme mit dir!“, brüllte sie dann wütend, dann wurde sie plötzlich ganz still.
Sie blickte auf ihre Hände, auf James Hemd am Boden, auf seine bebende Brust, dann sah sie ihn verstört an.

„Pah, die anderen sind mir eben komplett egal“, flüsterte sie.
„Vor denen kann ich so tun, als wäre ich erfahren und witzig und begehrenswert. Aber du weißt wie ich in echt bin. Das macht mir Angst!“
James starrte sie an. Er wollte brüllen und schreien und ihr die Meinung sagen, ihr sagen, wie furchtbar egoistisch sie war, wie grausam.

Er wollte ihr sagen, dass er sie hasste und dass sie der grausamste Mensch war, den er kannte. Er wollte ihr sagen, was er die letzten Jahre ihretwegen erdulden hatte müssen, er wollte ihr sagen, dass er sie verabscheute. Und er wollte ihr sagen, dass er nicht mehr in sie verliebt war. Das war er nämlich plötzlich nicht mehr. Früher da war er es ja, das gab er zu, aber jetzt nicht mehr.
Er war nicht mehr in sie verliebt.
Jetzt liebte er sie nämlich.

Das wollte er ihr sagen, aber dann öffnete er nur hilflos den Mund, und brachte keinen Ton zustande. Die anderen waren ihr egal... aber er nicht.
Er war Lily Evans nicht egal. Und plötzlich, da drehte sich die Welt wieder, wie ein Karussell rauschte sie an ihm vorbei und James bemerkte, dass er nicht mehr auf der Welt war. Er stand daneben, starrte zu den bunten Farben des mächtigen Karussells hoch und konnte sich nicht rühren.
Die Welt entglitt ihm und mit ihr entglitt ihm auch Lily.

Sie fuhr sich durch die zerzausten Haare, bückte sich schnell nach ihrem Hemd und drängte sich an ihm vorbei nach draußen, ohne ihn noch einmal anzusehen oder ein weiteres Wort an ihn zu richten.

James stand da und starrte die Welt an und sie starrte zurück.


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