Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Du bist eben anders - Drachen

von Lynette

Helen stand auf dem Astronomieturm neben Draco. Glücklich lächelte sie ihn an und trat einen Schritt auf ihn zu, als ein plötzlicher Windstoß sie blinzeln und niesen ließ.
Stirnrunzelnd öffnete Helen die Augen und fuhr gleich darauf abrupt hoch. Direkt vor ihr war ein dunkles Paar Augen, das sie unverwandt ansah.
„Morag!“, seufzte Helen auf. „Warum musst du mir denn unbedingt ins Gesicht pusten?“
Morag sprang auf und versuchte, Helen die Bettdecke wegzuziehen. „Weil du aufstehen sollst!“
Gähnend ließ sich Helen wieder auf ihr weiches Bett fallen. „Warum denn?“
Morag hüpfte aufgeregt auf und ab. „Weil heute die erste Aufgabe ist!“
„Aber doch erst heute Mittag“, knurrte Padma verschlafen.
Auch Mandy und Lisa setzten sich gähnend in ihren Betten auf.
„Aber ich kann nicht mehr schlafen!“, rief Morag. Sie hüpfte durch den Schlafsaal, als wäre sie ein Luftballon, den man aufgepustet und losgelassen hatte und aus dem nun die Luft rasend schnell entwich.
„Morag!“, rief Helen. „Setz dich hin, du machst mich ganz nervös!“
Morag hüpfte weiter. „Aber ich bin doch so aufgeregt!“, gackerte sie.
Helen angelte nach ihrem Zauberstab auf dem Nachttisch. „Morag, wenn du nicht augenblicklich still hältst, dann jag ich dir eine Ganzkörperklammer auf den Hals!“, drohte sie.
Das half. Morag hörte auf, durch den Schlafsaal zu hüpfen und setzte sich auf ihr Bett, wo sie ungeduldig darauf wartete, bis Helen und die anderen Mädchen sich angezogen hatten.

Morag war nicht die einzige, die sich nicht auf den Unterricht konzentrieren konnte. Ãœberall gab es nur ein Thema: Das Trimagische Turnier.
Selbst Professor Sprout wirkte nervöser als sonst, als sie ihnen einen Vortrag über den Nutzen von Fangzähnigen Geranien hielt. Auch Helens Aufmerksamkeit schweifte immer wieder ab, aber das lag nicht etwa daran, dass sie den Beginn der ersten Aufgabe herbeisehnte. Nein, es war Dracos undurchdringliche Miene, die sie immer wieder ablenkte. Er stand drüben bei den Slytherins, die Arme verschränkt und wirkte gelangweilt. Manchmal sagte er leise etwas zu Crabbe und Goyle, die daraufhin in dümmliches Kichern ausbrachen.
Helen seufzte innerlich. Was gäbe sie nicht darum, jetzt neben ihm zu stehen, vielleicht heimlich seine Hand zu halten, und diejenige zu sein, die über seine Witze lachte!

„Oh mein Gott, nur noch drei Stunden!“, quietschte Morag, als sie nach Kräuterkunde hinauf zum Schloss gingen.
„Was glaubt ihr, was die Champions machen müssen?“, fragte Anthony.
„Auf jeden Fall etwas richtig Gefährliches“, vermutete Helen. „Vielleicht müssen sie gegen Acromantulas oder einen Mantikor kämpfen…“
Morag schauderte. „Gab es nicht mal ein Turnier, in dem die Champions einen Basilisken einfangen sollten?“
„Naja“, sagte Anthony trocken. „Darin hat Harry ja schon Erfahrung gesammelt, er hätte also eine reelle Chance, zu gewinnen.“
Helen musste lachen.
Sie waren oben am Portal angelangt. Anthony schob die Tür auf und wollte sie für die Mädchen offenhalten, aber Morag hatte sich umgedreht und ließ den Blick über das Gelände schweifen.
Einen Moment später stieß sie einen leisen Freudenschrei aus und fuhr sich mit der Hand durch die schwarzen Locken. Die Durmstrang-Schüler verließen ihr Schiff und gingen hinauf zum Schloss.
„Lasst uns noch ein bisschen warten“, sagte sie und drapierte ihren Bulgarienschal neu. Helen seufzte und ergab sich in ihr Schicksal.
Anthony ließ die Tür wieder zufallen und stellte sich neben sie, die Ankunft der Durmstrangs erwartend. Gleich darauf wurde sein Gesicht hart. Draco Malfoy und seine Slytherin-Freunde kamen ebenfalls auf sie zu. Er warf einen kurzen Blick zu Helen hinüber, die anscheinend nichts bemerkt hatte und nur auf die Durmstrangs achtete, bis die Slytherins direkt vor ihnen standen.
„Oh, ein Empfangskomitee!“, spottete Blaise Zabini. „Wie nett.“
Die anderen Slytherins brachen in Gelächter aus.
„Ach, verzieht euch einfach!“, giftete Morag zurück.
Ein Slytherin nach dem anderen verschwand im Innern des Schlosses. Draco war der letzte. Den Bruchteil einer Sekunde lang sah er Helen direkt in die Augen, dann wandte er sich ab, ging hinein und der ewig lange Moment war vorüber. Helen atmete tief durch und versuchte, ihr Herz zu beruhigen, das immer noch unregelmäßig und heftig schlug.
Sie mied Anthonys besorgten Blick und war froh, als Morag enttäuscht sagte: „Viktor ist gar nicht dabei…“
„Vielleicht muss er sich auf die Aufgabe vorbereiten“, sagte Helen und ging voran ins Schloss.

Und endlich war es soweit. Nach dem Mittagessen machten sich alle Schüler auf den Weg zu der eigens für diesen Zweck errichteten Arena und nahmen ihre Plätze auf den Tribünen ein. Die Hufflepuffs waren geschlossen in Gelb erschienen, sie trugen Spruchbänder mit Cedrics Namen und hatten ein riesiges Plakat entworfen, auf dem sein Gesicht zu sehen war. Helen musste zugeben, dass er tatsächlich ungewöhnlich gut aussah.
Die Slytherins trugen grün blinkende POTTER STINKT-Anstecker, die Gryffindors dagegen hatten ähnlich wie die Hufflepuffs Spruchbänder mit Potters Namen und hatten einen Sprechchor eingeübt.
„Für wen sind eigentlich die Ravenclaws?“, überlegte Helen laut. Einige trugen CEDRIC DIGGORY-Anstecker, ein paar Zweitklässler hatten ein Harry-Potter-Plakat. Morag schwang natürlich ihren kostbaren Bulgarien-Schal und ein Bild Viktor Krums.
Anthony zuckte mit den Schultern. „Ich werde beide Hogwarts-Champions anfeuern“, sagte er. Er musste sich zu ihr beugen, da die Gryffindors damit begonnen hatten „POTTER VOR – FÜR GRYFFINDOR“ zu brüllen. „Es ist ja egal, ob Potter oder Diggory gewinnt – Hauptsache Hogwarts!“
Jetzt betraten die Schulleiter das Podium, auf dem fünf goldbespannte Stühle standen. Ein kleiner dicker Mann, offenbar ein Reporter, hüpfte herum und schoss Fotos, wobei seine Kamera ständig knallte und die Juroren in Rauch hüllte.
„Uuuh, gleich geht’s los!“, flüsterte Morag aufgeregt.
Dumbledore hatte sich erhoben. Mit magisch verstärkter Stimme rief er: „Willkommen! Willkommen zur ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers! Ich wünsche uns allen viel Vergnügen und den Champions, dass das Glück ihnen beistehen möge und sie im Angesicht der großen Gefahren nicht die Nerven verlieren. Lasst uns beginnen!“
Die Menge jubelte und klatschte, doch als sich unten ein Tor öffnete, verwandelte sich der Jubel in einen entsetzten Aufschrei.
In die Arena kam ein blausilberner Drache. Helen riss die Augen auf. Sie hatte noch nie einen Drachen gesehen, aber Lisa hinter ihr zog scharf die Luft ein. „Das ist ein Schwedischer Kurzschnäuzler!“, rief sie.
„Schaut mal, was ist das denn?“, rief Morag und deutete auf ein Nest mit Eiern. Eines davon glänzte golden.
„Für jeden Champion halten wir einen Drachen bereit“, erläuterte Dumbledore. „Die Aufgabe des Champions ist es, das Goldene Ei zu holen, ohne dass eines der anderen Eier verletzt wird. Nun denn – ich will keine langen Reden halten – lasst das Turnier beginnen!“
Ein Pfiff ertönte, der im Jubel der Menge fast unterging. Der Kurzschnäuzler bäumte sich erschreckt auf und stieß eine Flamme aus.
Mr Bagman kam von irgendwoher gerannt und nahm seinen Platz auf der Jurorentribüne ein, von wo er das Turnier kommentieren würde.
„So, meine Lieben!“, begann er. „Entschuldigt die Verspätung, aber auch ein Ludo Bagman hat Verpflichtungen! Und hier kommt schon der erste Champion – Cedric Diggory!“
Die Menge brüllte Cedrics Namen und klatschte, als er die Arena betrat. Er wirkte nervös, aber gefasst. Er richtete seinen Zauberstab auf einen Felsbrocken und begann einen Verwandlungszauber auszuführen.
„Ah, man sieht, der Junge hat einen Plan!“, tönte Bagman. „Aber wird ihm das helfen? Was ist das denn? Ein Labrador?“
Tatsächlich hatte Cedric den Felsbrocken in einen Hund verwandelt und versuchte nun, den Drachen auf den Labrador aufmerksam zu machen.
Der Hund bellte und rannte verwirrt im Kreis, während Cedric versuchte, sich an dem Drachen vorbei zu schleichen, der jetzt den Hals nach dem Labrador streckte, offenbar unsicher, was er jetzt tun sollte.
„Ooh, da hat er ihn knapp verfehlt, ganz knapp!“, ließ Bagman verlauten. „Er geht ja volles Risiko, der Junge! Eine clevere Finte – schade, dass es nichts genutzt hat!“
Die Menge stöhnte entsetzt auf, als der Drache, aufmerksam geworden durch das Geräusch von Steinen unter Cedrics Schuhen, einen langen Feuerstrahl in seine Richtung schickte.
„Oh nein!“, kreischten Mandy und Padma auf. „Wo ist er? Hat er sich verletzt?“
Der Kurzschnäuzler wandte sich gelangweilt wieder dem Hund zu, der sich inzwischen mit der Pfote hinter dem rechten Ohr kratzte.
Die Zuschauer hielten gespannt den Atem an, bis Cedric wieder erschien. Er hatte sich hinter einem Felsbrocken in Sicherheit bringen können und nur einige Brandwunden im Gesicht davongetragen, soweit Helen erkennen konnte.
Er bewegte sich nun noch vorsichtiger auf das Nest mit den Dracheneiern zu, darauf bedacht, keinen Lärm zu machen. Immer wieder hielt er inne, wenn der Kurzschnäuzler den Blick von dem Labrador abwandte, doch schließlich erreichte er das Nest –
„Ja, er hat das Ei!“, rief Bagman über den tosenden Jubel der Menge hinweg. Das Kurzschnäuzlerweibchen brüllte frustriert auf und ließ ihre ganze Wut an dem Labrador aus.
„Armes Vieh“, sagte Anthony mitleidig. „Nun endet er doch als Drachenfutter.“
„Immer noch besser, als wenn Cedric das Drachenfutter wäre“, entgegnete Helen und begann Beifall zu klatschen.
„Wirklich sehr gut!“ rief Bagman, während eine Schar Drachenhüter das Kurzschnäuzlerweibchen beruhigte und sie zurück in ihr Gehege brachte. „Und nun die Noten der Jury!“
Gespannt schauten Helen und die anderen zu den Richtern hinunter. Sie alle ließen Ziffern aus ihren Zauberstäben erstehen.
„Sieht gut aus!“, rief Anthony durch den Beifall Helen zu, als die Richter fertig waren und Cedric Diggory von Madam Pomfrey in ein Zelt am Rand der Arena gezerrt wurde. „Achtunddreißig Punkte, nicht schlecht!“
„Einer ist durch, drei haben wir noch!“, rief Bagman. Wieder ertönte der Pfiff, ein neuer Drache kam in die Arena. Diesmal war es ein Walisischer Grünling. „Miss Fleur Delacour, bitte!“
Michael und Terry pfiffen laut auf zwei Fingern, während die anderen höflich Beifall spendeten. Fleur wirkte nicht halb so selbstsicher wie sonst. Sie umklammerte fest ihren Zauberstab und machte ein verzweifelt entschlossenes Gesicht.
Der Walisische Grünling fauchte feindselig und baute sich vor seinem Nest auf.
Fleur richtete ihren Zauberstab direkt auf das Drachenweibchen und führte eine kompliziert aussehende Bewegung aus, woraufhin der Walisische Grünling sich friedlich hin und herzubewegen begann, als träume er.
Fleur ging vorsichtig auf das Nest mit den Eiern zu, als der Drache plötzlich anfing zu schnarchen. Einen Moment lang war Helen versucht zu lachen. Ein schnarchender Drache war kein gewöhnlicher Anblick.
„Oh, ich bin mir nicht sicher, ob das klug war!“, rief Bagman aus. Tatsächlich – eine Stichflamme schoss bei einem besonders heftigen Schnarchen aus der Nase des Drachen und erwischte Fleurs Umhang.
Die Menge schrie erschreckt auf, doch Fleur reagierte schnell und löschte die Flammen mit Wasser aus ihrem Zauberstab.
„Oh… beinahe!“, rief Bagman. „Jetzt aber Vorsicht… Du meine Güte, ich dachte schon, sie wäre erledigt!“
Schließlich hatte es auch Fleur geschafft, sie reckte das Ei in die Höhe und wurde frenetisch beklatscht.
Die Richter verteilten wieder ihre Punkte, während die Drachenwärter das Drachenweibchen wieder beruhigten – sie war aufgewacht, als Fleur die Arena mit dem Goldenen Ei verließ und wirkte nicht besonders erfreut darüber.
„Na, das sieht doch ganz gut aus!“, ertönte wieder Bagmans Stimme. „Und hier kommt unser dritter Champion – Viktor Krum!“
Für Krum hielten die Drachenwärter einen Chinesischen Feuerball bereit. Helen war fasziniert von der scharlachroten Färbung seiner glatten Schuppen und dem Kranz aus goldenen Stacheln, der das Gesicht des Drachen umschloss.
„Du schaffst das, Viktor!“, kreischte Morag lauthals über den Beifall der Menge hinweg. „Ich glaube an dich! Du bist der beste!“
Helen wandte sich etwas peinlich berührt ab. Anthony lächelte ihr verständnisvoll zu.
Unten in der Arena zückte Krum seinen Zauberstab und schoss einen hellvioletten Lichtstrahl direkt in das Auge des Drachenweibchens.
„Sehr gewagt!“, rief Bagman. Der Chinesische Feuerball brüllte laut auf vor Schmerzen und trampelte auf der Stelle herum, wobei auch einige Eier zu Bruch gingen.
„Ein Bindehautentzündungsfluch!“, erkannte Terry. „Ganz schön clever!“
„Er hat ganz schön Nerven, muss man sagen!“, kommentierte Bagman das Geschehen. „Und, ja – er hat das Ei!“
Wieder brachen die Zuschauer in euphorischen Beifall aus und die Richter vergaben ihre Noten. Krum erhielt ganze vierzig Punkte, von denen zehn von Karkaroff kamen.
„Mann, ist der parteiisch“, sagte Anthony ärgerlich. „Da sind Eier kaputt gegangen, dafür muss es Punktabzug geben!“
„Ach, halt doch die Klappe, Anthony!“, rief Morag und verrenkte sich beinahe den Hals, um noch einen Blick auf Krum zu erhaschen, der schlurfend mit dem Goldenen Ei in der Hand zum Zelt hinüberging.
Und zum vierten Mal ertönte der Pfiff, die Drachenwärter brachten den Chinesischen Feuerball hinaus – und in die Arena kam ein Ungarischer Hornschwanz.
Die Menge hielt geschlossen den Atem an, als das große Drachenweibchen sich aufrichtete, drohend die Flügel aufstellte und einen warnenden Schrei ausstieß.
„Und unser vierter Champion – Mr Harry Potter!“, rief Bagman und Harry betrat unter Beifall die Arena. Die Slytherins pfiffen und buhten ihn aus, aber selbst die Hufflepuffs feuerten Harry jetzt an.
Gespannt beugten sich Anthony und Helen über die Brüstung, um zu sehen, was Harry jetzt anstellen würde. Blass und nervös, aber mit einem hochkonzentrierten Gesicht erhob er seinen Zauberstab und rief etwas. Verwirrt versuchte Helen zu erkennen, was er bezweckt hatte, da erkennbare Auswirkungen ausblieben.
„Da!“, rief Morag und verpasste Mandy beinahe ein blaues Auge, als sie ruckartig ihren Arm ausstreckte. Vom Schloss her kam ein Besen hergeflogen, der direkt neben Harry Potter in der Luft zum Halten kam.
Die Menge jubelte.
„Was für ein Schachzug!“, brüllte Bagman. „Potter weiß eben, wo seine Stärken liegen!“
Unten in der Arena bestieg Harry seinen Besen, stieß sich ab und begann, verschiedene Flugmanöver auszuführen.
„Meine Güte, der kann fliegen! Sehen Sie das, Mr Krum?“, rief Bagman.
Morag gab einen kleinen Quietscher von sich bei der Erwähnung ihres Schwarms, aber Helen achtete nicht auf sie. Der Ungarische Hornschwanz fühlte sich durch Harry gestört, er spie Feuer und peitschte mit seinem langen, stachelbewehrten Schwanz durch die Luft, wobei er Harry an der Schulter erwischte.
Doch Harry achtete nicht weiter darauf, er lockte das Drachenweibchen schließlich von seinem Nest weg und schnappte sich in einem atemberaubenden Sturzflug das Goldene Ei.
Die Zuschauer waren nicht mehr zu bremsen, sie schrien so laut, sie konnten, voller Erstaunen über Harrys sensationelle Leistung.
„Wahnsinn!“, rief Anthony, doch Bagman übertönte ihn.
„Schaut euch das an! Da schaut euch das mal an! Unser jüngster Champion hat das Ei am schnellsten geholt! Damit stehen die Chancen für Mr Potter nun ganz anders!“
Harry landete vor dem Eingang und verschwand dann in dem Zelt, in das Madam Pomfrey schon Cedric Diggory gezerrt hatte.
„Wahnsinn!“, wiederholte Anthony immer wieder begeistert. „Hättest du das geglaubt, Helen?“
Helen schüttelte den Kopf. „Unglaublich, oder? Ausgerechnet gegen den tödlichsten Drachen von allen!“
Schließlich kam Harry wieder aus dem Zelt, begleitet von seinem besten Freund Ron, um sich seine Noten abzuholen.
Es fiel äußerst günstig für ihn aus – wenn auch Bagman und Karkaroff ganz eindeutig parteiisch waren. Bagman sprach Harry ganze zehn Punkte zu, während sich Karkaroff mit vier Punkten begnügte.
Anthony schüttelte nur resignierend den Kopf.
Schließlich erhob sich Dumbledore wieder, nachdem Bagman die Tribüne verlassen hatte.
„Nun, dies war ein spannender Auftakt für ein vielversprechendes Turnier! Noch einmal einen ganz herzlichen Applaus für unsere vier Champions, die im Angesicht der Gefahr nicht die Nerven verlieren!“
Die Menge spendete noch einmal langanhaltenden Beifall, dann sprach Dumbledore weiter. „Nun darf ich Sie alle ins Schloss einladen, wo ein wunderbares Abendessen auf uns wartet. Die nächste Runde wird am vierundzwanzigsten Februar stattfinden. Bis dahin wünsche ich uns allen eine schöne Zeit und den Champions viel Glück!“
Morag drängte Anthony und Helen zum Aufbruch, und so machten sie sich mit all den anderen Schülern auf den Weg zurück zum Schloss. Auf dem ganzen Weg unterhielten sie sich fieberhaft über die Leistungen der Champions, bis Anthony und Morag in eine hitzige Diskussion darüber verfielen, ob Krum oder Harry die bessere Taktik angewandt hatte. Helen ging schweigend neben ihnen her, mit dem kribbelnden Gefühl nachlassender Aufregung im Bauch, das sie ständig grinsen ließ.
Obwohl sie nicht selbst an einem Drachen hatte vorbeikommen müssen, spürte sie, wie ihre fieberhafte Anspannung sich langsam legte und wie glücklich und erleichtert sie nun war. Die Sonne schickte einen letzten schwachen Gruß, bevor sie am Horizont versank, ihre Freunde gingen neben ihr und morgen würde sie Lilian einen langen, ausführlichen Brief schreiben. Sie würde ihr nicht glauben, dass sie gleich vier echte Drachen in voller Lebensgröße gesehen hatte!
Helen hätte sich rundherum wohl gefühlt, wäre nicht in diesem Moment Draco Malfoy mit Pansy Parkinson und einigen anderen Slytherins vorbeigekommen.
Unbemerkt von Anthony und Morag, die sich immer noch stritten, tröpfelte das zufriedene Lächeln von Helens Gesicht und wich einem traurigen Gesichtsausdruck, als sie mitansehen musste, wie Pansy gackernd auflachte und nach Dracos Hand griff.
Mit einem bitteren Geschmack im Mund blickte sie auf den Boden und bemerkte so nichts davon, wie Draco unwillig Pansys Hand abschüttelte und sie stehen ließ.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wir müssen lernen, mit Menschen auszukommen, die anders sind als wir. Wenn sie das Herz auf dem rechten Fleck haben, spielt es keine Rolle, woher sie stammen.
David Heyman über ein Thema des vierten Harry-Potter-Films