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Fanfiction

Du bist eben anders - Auf den dritten Blick

von Lynette

Helen wusste später nicht mehr, wie lange sie dort am See gekauert und trostsuchend den Zitterginster gestreichelt hatte. Sie wusste nur noch, dass es sehr lange gedauert hatte, bis sie hinter sich die Schritte gehört hatte.
„Helen?“
Und erst als sie Anthonys Stimme hörte, wurde ihr bewusst, wie sehr sie sich gewünscht hatte, Draco möge zurückkommen.
Anthony kauerte zögernd neben ihr nieder und schaute sie besorgt von der Seite an.
„Alles klar mit dir?“, fragte er.
Als er Helens Blick sah, verzog er das Gesicht und murmelte: „Klar, natürlich nicht. Malfoy, oder?“
Er erwartete keine Antwort. Es war ja auch offensichtlich.
Helens klamme Finger strichen über die vertrocknenden Blätter des Zitterginsterstrauches. Sie schaute geradeaus auf den See und versuchte, die Tränen zurückzuhalten, die sich in ihre Augen stahlen, seit Anthony neben ihr hockte und sie so besorgt ansah.
Zögernd griff er nach ihrer Hand und zuckte zurück.
„Du bist ja eiskalt, Helen!“, rief er erschrocken. „Wie lange hockst du denn schon hier?“
Helen versuchte so etwas wie ein schwaches Lächeln und ein Schulterzucken.
Anthony zog sie entschlossen hoch und legte unbeholfen einen Arm um ihre Hüfte.
„Komm schon“, sagte er, während er sie halb zum Schloss hochschleifte, „du musst dich aufwärmen. Was machst du bloß für Sachen?“
Helen war ganz steif, nachdem sie so lange in einer Position in der Kälte verharrt hatte. Erst, als sie das Portal schon erreicht hatten und die Eingangshalle betraten, konnte sie ihre Finger wieder bewegen. Die Wärme des Schlosses traf sie beinahe wie ein Schock und ihre Zähne begannen unkontrolliert zu klappern.
Anthony sah sie besorgt an. „Schaffst du es bis in den Ravenclawturm?“
Helen nickte steif und versuchte, die Zähne fest zusammenzupressen, doch es half nichts. Das Geräusch ihrer aufeinanderschlagenden Zähne schien allen anderen Lärm zu übertönen, selbst das Gelächter einer Gruppe von Schülern, die gerade die Treppe aus den Kerkern heraufkamen, als Anthony mit Helen auf halber Höhe der Marmortreppe war.
„Sag schon, Draco!“, hörten sie das unverkennbare Kreischen Pansy Parkinsons. „Hast du sie abgeschossen? Was hast du ihr gesagt, diesem dreckigen Schlammblut?“
Anthony stockte unwillkürlich und drehte sich halb herum zu den Slytherins, die die Halle durchquerten ohne sie anzusehen. Draco Malfoy stolzierte in ihrer Mitte, eine hochmütige Miene zur Schau tragend, in die Anthony in diesem Moment liebend gern seine Faust gerammt hätte, obwohl er eigentlich nichts von roher Gewalt hielt.
Helen zupfte an seinem Ärmel. „Bitte“, brachte sie zähneklappernd hervor. Anthony warf noch einen Blick voller Verachtung zu Malfoy hinunter. In diesem Moment sah auch der blonde Slytherin hoch und als er Helen erkannte, die von Anthony gestützt die Treppe hinaufging, wich das herablassende Lächeln aus seinem Gesicht und machte einer eiskalten Maske Platz. Für einen Moment duellierten sich Anthony und Draco mit Blicken, dann wandten sich beide ab.
„Komm schon, Helen, du musst ins Bett“, sagte Anthony und half ihr über die nächste Trickstufe hinweg.
Die beiden brauchten Ewigkeiten, bis sie im Ravenclawturm angekommen waren. Dort übergab Anthony Helen an Morag und Lisa, die sie in den Schlafsaal brachten und ins Bett legten.
„Du bist echt bescheuert, Helen“, sagte Morag leise und strich ihr übers Haar, während Lisa die Bettdecke fest um Helen wickelte. „Kein Typ auf der Welt ist es wert, dass man sich seinetwegen die Gesundheit ruiniert.“
Jetzt, wo die Wärme in Helens Körper zurückkehrte, gelang ihr eine kleine schmerzhafte Grimasse.
„Nicht mal Krum?“, fragte sie.
„Nicht mal der“, sagte Morag ernst.
„Hätte nie gedacht, dass du das mal sagen würdest…“, murmelte Helen erschöpft und schloss die Augen. Sie kuschelte sich in ihr warmes Bett und versuchte, nicht die wild kreisenden Gedanken zuzulassen, die ihr Kopfschmerzen bereiteten.
Morag gluckste leise.
„Ich auch nicht“, hörte Helen sie leise sagen, doch die Erschöpfung hatte sie schlussendlich doch übermannt und sie fiel in einen unruhigen Schlaf voller seltsamer, beunruhigender Träume.

Am nächsten Morgen glühte Helen wie ein Backofen und die anderen Mädchen machten sich solche Sorgen um sie, dass sie Madam Pomfrey holten. Die Krankenschwester kam, fühlte Helens Stirn und ordnete kurzerhand den Umzug in den Krankenflügel an. Und weil sie nicht wollte, dass Helen den ganzen Weg hinunter in den ersten Stock zu Fuß machte, beschwor sie eine Trage herauf und zwang Helen, sich darauf zu legen, damit Madam Pomfrey sie neben sich her schweben lassen konnte. Helens Protestieren half gar nichts, zumal es nicht besonders überzeugend klang, weil sie nur ein heiseres Flüstern herausbrachte.
„Ich bin doch nicht tot!“, krächzte sie. „Und ohnmächtig auch nicht!“
„Natürlich nicht, Schätzchen“, sagte Madam Pomfrey und drückte Helen mit sanfter Gewalt zurück auf die Trage. Wenigstens ließ sie sich dazu überreden, mit dem Transport zu warten, bis der Unterricht begonnen hatte und die meisten Schüler in den Klassenräumen verschwunden waren, worüber Helen sehr froh war. Ihr kam diese Transportart schon demütigend genug vor, da brauchte sie nicht noch die belustigten Blicke und hämischen Kommentare ihrer Mitschüler. Allerdings stellte sie fest, dass es durchaus seinen Reiz hatte, auf dem Rücken liegend durch die Gänge von Hogwarts zu schweben… noch nie hatte sie die Muster an den Decken so wahrgenommen wie jetzt.
In der Krankenstation bereitete Madam Pomfrey einen fiebersenkenden Trank vor, den Helen schlückchenweise trank und immer wieder das Gesicht verzog, so bitter schmeckte er.
Schließlich kuschelte sich Helen in ihre Decke und überließ sich der Stille und den leisen Nebengeräuschen aus Madam Pomfreys Büro. Sie ließ ihre Gedanken wandern und überlegte, was Morag und Anthony jetzt wohl machten… wahrscheinlich saßen sie in Professor Binns‘ Unterricht und passten kein bisschen auf. Lisa würde wahrscheinlich versuchen, mitzuschreiben und es nach der
Hälfte der Unterrichtsstunde aufgeben und zuhören, wie Mandy Morag über ihr Verhältnis zu Ernie ausquetschte und mit Padma tuschelte. Und Anthony würde mit Terry und Michael Zauberschnippschnapp spielen oder Schokofroschkarten tauschen… Wie von selbst glitten ihre Gedanken von Anthony zu Draco. Wahrscheinlich prahlte er vor seinen Freunden damit, dass er das Schlammblut in seine Schranken gewiesen hatte, dachte sie mit einem Anflug von Bitterkeit. Sie versuchte sich abzulenken, doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zum vorherigen Tag zurück, zu dem letzten Gespräch am See, wo Draco ihr das Herz herausgerissen und es kalt grinsend mit beiden Händen zerquetscht hatte. Helen spürte die Wunden beim Aus- und Einatmen.
Es war gar nicht das Schlimmste, dass er Schluss gemacht hatte. Helen wusste, dass sie das am leichtesten verkraften konnte. Es war die Art, wie er Schluss gemacht hatte und wie er plötzlich zu einem völlig anderen Menschen wurde. Das war es, was an Helen nagte und was sie nicht verstand. Wie hatte sie sich bloß so in ihm täuschen können? Wie konnte ein Mensch vom einen Moment auf den anderen so völlig anders sein? Helen erinnerte sich noch schwach daran, dass sie ihn früher ziemlich abstoßend gefunden hatte, als sie ihn kaum gekannt hatte. Und als sie ihn näher kennen lernte, hatte sie gedacht, dass der erste Eindruck wohl doch nicht der entscheidende war. Jetzt musste sie feststellen, dass auch der zweite Blick ihr nicht den richtigen Draco gezeigt hatte. Es war eine Version von Draco gewesen, ein Trugbild, erschaffen durch Verliebtheit und sicher auch durch die wenigen guten Charakterzüge, die Draco tatsächlich besaß. Und der dritte Blick zeigte ihr nun, dass er ein viel gemeinerer und verletzenderer Mensch war, als Helen es sich je hätte träumen lassen.
Sie blinzelte ärgerlich die aufsteigenden Tränen fort.
Er war es nicht wert, sagte sie sich. Er war es einfach nicht wert.
Helen drehte sich auf die andere Seite und versuchte, an etwas anderes, friedvolleres zu denken. Sie stellte sich vor, sie läge zuhause in ihrem Zimmer, die Sonne würde durch das Fenster scheinen und sie würde Lilians leises Schnarchen hören und von unten ihre Stiefmutter Lydia, die in der Küche mit den Tellern klapperte… Und schließlich war sie eingeschlafen.
Als sie am Nachmittag wieder aufwachte, saßen Morag und Anthony an ihrem Bett.
„Geht’s dir besser?“, fragte Morag mitleidig, sobald Helen die Augen aufschlug.
Helen fühlte sich tatsächlich erholt. Das Fieber war gesunken und auch das Kratzen im Hals war nicht mehr so stark.
„Mir geht’s gut“, antwortete sie und meinte es auch so.
Morag hob die Augenbrauen, bis sie beinahe in ihrem Lockenschopf verschwanden.
„Dir geht’s gut“, wiederholte sie ungläubig. „Nachdem Malf - “
Anthony räusperte sich und trat Morag ans Schienbein. Es sollte unauffällig sein, aber Helen bekam es trotzdem mit und lächelte belustigt.
„Schön!“, rief Morag, rieb sich ihr Schienbein und warf Anthony einen bitterbösen Blick zu. „Du fühlst dich also immer noch gut, nachdem Du-weißt-schon-wer – nicht DER Du-weißt-schon-wer, sondern der, dessen Name mit einem M anfängt und den ich nicht aussprechen darf, weil du dich dann laut Meinung von äußerst fachkundigen Menschen“, wieder warf sie Anthony einen mörderischen Blick zu und wich seinem Schienbeintritt rasch aus, „zu sehr aufregen könntest – mit dir Schluss gemacht hat?“
Helen kicherte.
„Mir geht es wirklich gut“, bekräftigte sie. „Ich brauch ein bisschen Zeit, um das alles zu verstehen, aber ihr müsst mich wirklich nicht in Watte packen.“
Sie lächelte Anthony dankbar an. Es war angenehm zu wissen, dass sie ihren beiden besten Freunden nicht egal war, obwohl sie sie in letzter Zeit so sehr vernachlässigt hatte. Helen richtete sich im Bett auf. Da war etwas, was sie jetzt unbedingt loswerden musste.
„Hört mal zu, ihr beiden“, sagte sie eindringlich. „Ich will mich bei euch entschuldigen.“
Morag und Anthony begannen zu protestieren, aber Helen brachte sie zum Schweigen.
„Es ist mir ernst“, sagte sie. „Ich hab euch so vernachlässigt und mich nur um Dr – um meine Angelegenheiten gekümmert und mich gar nicht mehr um euch gekümmert. Ich hab nicht mal gefragt, was jetzt mit dir und Ernie ist - “
„- was gut war, Mandy nervt mich nämlich die ganze Zeit damit“, warf Morag ein.
„Und mit dir hab ich nicht mal mehr die Hausaufgaben zusammen gemacht“, wandte sich Helen an Anthony. Der winkte bloß ab.
„Und trotzdem seid ihr so nett zu mir“, sagte Helen. „Ich weiß gar nicht, wie ich das wiedergutmachen soll.“
Morag lächelte, griff nach Helens Hand und drückte sie. Anthony berührte Helen sanft an der Schulter.
Helen strahlte die beiden gerührt an und schluckte den dicken Kloß hinunter, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte. Was für ein Glück hatte sie, dass Morag und Anthony so unerschütterlich zu ihr hielten… Jetzt tat ihr Draco fast ein bisschen leid. Sie hatte zwei wunderbare Freunde, aber Draco hatte bloß Pansy und Crabbe und Goyle… und Helen war sich ziemlich sicher, dass die Draco nicht ein bisschen leiden konnten.
Morags Augen blitzten auf und sie beendete den emotionalen Moment.
„Jetzt weiß ich endlich, wie ich dich dazu bringen kann, meine Hausaufgaben zu machen“, sagte sie grinsend zu Helen. „Ich muss bloß deine Schuldgefühle ausnutzen.“ Sie setzte die mitleidsheischendste Miene auf, zu der sie fähig war. „Willst du etwa, dass ich mich vernachlässigt fühle? Nein? Also, bitte, schreib mir meinen Verwandlungsaufsatz – au!“
Anthony hatte ihr wieder einen Tritt verpasst und lächelte sie jetzt unschuldig an.
„Das war doch bloß Quatsch“, knurrte Morag. „Können wir wenigstens Malfoy als Versuchsobjekt für Flüche benutzen oder hast du da auch was dagegen, du Ausbund an Tugend?“
Helen ignorierte den leisen Stich, den Malfoys Name ihr versetzte, und kicherte.
Anthony lächelte grimmig.
„Im Gegenteil“, antwortete er. „Ich wüsste da auch noch ein paar gute Sprüche, die ich schon immer mal ausprobieren wollte...“


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