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Fanfiction

Du bist eben anders - Tiefer Fall

von Lynette

Der Mond schien hell über den Ländereien von Hogwarts und ließ die verbliebenen Schneeflächen glitzern. Die Luft war eisklar und schneidend kalt und das Rauschen der Bäume des Verbotenen Waldes drang bis zu Helen und Draco. Sie standen an der Brüstung des Astronomieturms und schauten hinunter zum See, wo fest vertäut das Schiff der Durmstrangs lag und schaukelte. Hinter ihnen lagen die Überreste eines Picknicks.
Helen fröstelte und schlang den Umhang fester um ihren Körper. Draco trat näher zu ihr und legte die Arme um sie. Schweigend standen sie da, genossen die Wärme des anderen und schauten hinunter auf die stillen Ländereien.
Helen schloss die Augen und lehnte sich an Dracos Schulter. Obwohl sie jetzt schon fast zwei Monate zusammen waren, konnte sie immer noch nicht fassen, wie gut und sicher sie sich bei ihm fühlte. Und sie konnte sich nicht vorstellen, dass das jemals anders sein würde.
Warum war das bloß so? Wieso war sie sich seiner Liebe bloß so sicher, obwohl sie wusste, dass er Muggelstämmige hasste? Warum liebte sie ihn, obwohl sie mehr als einmal bemerkt hatte, wie er andere Schüler schikanierte und verspottete?
Sie seufzte leise und Draco schaute sie an. „Was ist los?“, fragte er sie lächelnd.
Helen schüttelte verlegen lächelnd den Kopf. „Ich hab nur darüber nachgedacht, warum ich dich so sehr mag…“
„Und warum?“, fragte Draco. Es klang unbeteiligt, aber nach zwei Monaten Beziehung kannte Helen ihn gut genug, um zu wissen, dass er genau dann am desinteressiertesten klang, wenn er etwas wirklich wissen wollte.
Sie lächelte und stupste ihn in die Seite. „Du willst wohl lauter tolle Sachen über dich hören, was?“
Draco grinste schief und neigte den Kopf. „Erwischt.“
Helen lehnte sich an ihn und überlegte. „Eigentlich weiß ich das gar nicht so genau. Ich meine, du bist ein Mistkerl, der sich nicht um die Gefühle anderer Leute schert, und dein Reinblutstatus ist dir wichtiger als alles andere…“
Draco schnaubte. „Positive Seiten hab ich also nicht, oder wie?“
Helen kicherte, dann wurde sie wieder ernst. „Doch, schon. Du kannst wahnsinnig romantisch sein. Das Picknick hier oben, das war zum Beispiel eine wunderschöne Idee -“
„ – außer dass wir uns fast den Hintern abgefroren haben - “, warf er ein.
Helen lachte und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. „Aber die Idee war toll. Im Sommer wäre es sicher schöner als Ende Februar, aber ich fand es trotzdem richtig schön.“
Sie spürte, wie Draco sich entspannte und ausatmete. „Das fand ich auch“, murmelte er in ihr Ohr. „Ich hatte schon befürchtet, du würdest es grässlich finden.“
Helen drehte sich um, sodass sie einander gegenüberstanden und sich direkt in die Augen sehen konnten.
„Weißt du, warum ich dich noch mag?“, flüsterte sie. Draco schaute sie fragend an.
„Wegen deiner Augen“, gestand Helen und wurde rot.
„Echt?“ Draco starrte sie erstaunt an. „Du hast dich wegen meiner Augen in mich verliebt?“
Helen lachte kurz und schüttelte wieder den Kopf. „Nein, nicht deswegen, aber deine Augen waren definitiv ein Pluspunkt.“
Draco schien darüber nachzudenken, dann zuckte er mit den Schultern und grinste Helen frech an.
„Gut zu wissen…“
Helen boxte ihn spielerisch in den Bauch. „Warum hast du dich denn in mich verliebt, wo wir gerade dabei sind?“
Sie wartete gespannt auf seine Antwort, mit der sich Draco Zeit ließ.
„Ehrlich gesagt“, sagte er schließlich nachdenklich, „habe ich keine Ahnung. Ich meine, du siehst nicht schlecht aus - “
„Nicht schlecht!“, rief Helen aus und schnappte nach Luft, aber Draco sprach weiter.
„ – und du bist auch nicht unintelligent, aber - “
„Nicht unintelligent? Was soll das hier werden, zehn zweifelhafte Komplimente in zwei Minuten?“, rief Helen empört.
Draco grinste unbeeindruckt. „Aber du bist einfach besonders. Ich hab keine Ahnung, warum, aber du bist eben anders.“
Helen runzelte die Stirn, unsicher, ob sie das als Kompliment oder Beleidigung auffassen sollte.
„Inwiefern anders?“, hakte sie nach.
Draco zuckte hilflos die Schultern. „Du bist es eben. Du bist vollkommen anders als die anderen Mädchen, die ich sonst kenne. Ich kann das so schlecht erklären, aber ich kenne einfach niemanden, der so ist wie du…“
Helen spürte, wie ihr Herz sich weitete und schmerzhaft ausdehnte, bis es zu groß für ihren Brustkorb schien. Es fühlte sich leicht wie ein Schmetterling an, so, als könnte es jeden Moment davonschweben. Doch gleichzeitig fühlte sie einen scharfen, schmerzenden Stich, denn sie wusste, dass Draco Recht hatte. Sie war anders als die Mädchen aus Slytherin, die er sonst kannte. Sie war nicht reinblütig.
Helen schluckte und wich Dracos Blick aus. Er strich ihr eine einzelne Strähne aus dem Gesicht und zögerte einen Moment, bevor er ein wenig ungeschickt ihr Kinn anhob und sie küsste.
Schließlich löste Helen sich mit einem Seufzen von ihm.
„Wir sollten gehen“, murmelte sie. „Es ist schon spät und morgen findet die zweite Aufgabe statt.“
Draco nickte und begann das von den Tischen in der Großen Halle ausgeliehene Geschirr einzusammeln. Helen löschte das tragbare Feuer, das sie heraufbeschworen hatte, damit sie es ein wenig wärmer hatten.
Schweigend verließen sie den Turm, sorgfältig darauf bedacht, kein Geräusch zu machen, um Filch nicht auf den Plan zu rufen. Aber es ging alles gut. An der großen Treppe trennten sich ihre Wege schließlich, obwohl Draco Helen noch bis zum Ravenclawturm bringen wollte. Aber sie lehnte ab. Sie wollte nicht riskieren, dass er ihretwegen vielleicht Ärger bekam.
„Dann sehen wir uns morgen beim Frühstück?“, flüsterte Draco. Helen nickte und küsste ihn, dann ging sie davon. Am Ende des Korridors drehte sie sich noch einmal um und sah, dass Draco noch immer an der Treppe stand und ihr nachsah. Sie lächelte und winkte ihm zu.
Zwei Monate. Zwei ganze Monate, die Helen wie eine Ewigkeit erschienen, waren sie nun schon zusammen und sie konnte sich nicht vorstellen, dass das jemals anders sein würde. Natürlich konnte sie sich noch daran erinnern, wie abstoßend sie ihn früher gefunden hatte, wie überheblich und abgrundtief gehässig. Manchmal wurde sie durch ihn sehr deutlich daran erinnert. Aber es war so, als gehörten diese Gefühle einem anderen Leben an, einer früheren Helen, die mit ihr kaum noch etwas gemein hatte.
Als sie vor dem Eingang zum Ravenclawturm ankam und gerade die Hand nach dem bronzenen Türklopfer in Form eines Adlers ausstreckte, öffnete sich die Tür von innen und Morag kam ihr mit besorgtem Gesicht entgegen. Als sie Helen sah, atmete sie erleichtert auf.
„Puh, da bist du ja! Ich wollte dich gerade suchen!“, rief sie und zog sie herein.
Helen folgte ihr.
„Ich hab mir schon Sorgen gemacht, weil ich dich seit dem Abendbrot nicht mehr gesehen habe und dachte, du bist vielleicht auch zum Schulleiter gerufen worden wie Cho Chang“, schwatzte Morag und ging ihr voraus zu einem Tisch in der Nähe des Kamins, wo sich einige der Ravenclaws ihres Jahrgangs niedergelassen hatten.
„Was ist mit Cho Chang?“, unterbrach Helen ihren Redefluss.
„Keine Ahnung, Professor Flitwick hat vorhin Anthony beauftragt, Cho zu Dumbledore zu schicken“, erzählte Morag und quetschte sich auf das Sofa zwischen Lisa und Terry. „Und bis jetzt ist sie nicht wieder aufgetaucht.“ Sie kicherte. „Dabei hat sogar schon Cedric Diggory nach ihr gefragt.“
Helen lächelte schwach. Sicher, seit Cho Chang mit Cedric Diggory zusammen war, hatte sie einen gewissen Bekanntheitsgrad in Hogwarts erreicht, aber Helen wunderte sich trotzdem darüber, dass Chos Alltag mit seinen wenigen Besonderheiten plötzlich Gesprächsthema Nummer drei war – nach dem Trimagischen Turnier und Viktor Krum.
Als Helen an Viktor Krum dachte, fiel ihr Blick auf Morag und sie bemerkte mit einem leisen Schrecken, dass sie sie nie wieder von ihm hatte reden hören, seit er mit Hermine Granger beim Weihnachtsball aufgetaucht war. War Morag nicht furchtbar verletzt gewesen deswegen? An Helen nagte das schlechte Gewissen, dass sie sich um Morag so wenig gekümmert hatte. Sie hatten jetzt schon seit Wochen kein ausführliches Gespräch mehr geführt… Sicher, Morag hing viel mit Ernie rum und Anthony war ja auch noch da… Um Himmels willen, Anthony! Das schlechte Gewissen versetzte Helen einen noch schmerzhafteren Stich. Wann hatten sie zum letzten Mal richtig miteinander gesprochen? Sie machten in letzter Zeit nicht einmal mehr zusammen die Zaubertrankhausaufgaben, weil sie sich von Draco helfen ließ (was für ihre Noten auch nicht unbedingt förderlich war, weil er sie ständig ablenkte) und auch sonst tauschten sie bloß Belanglosigkeiten aus.
Helen warf einen Blick zu Anthony hinüber, der bequem in einem Sessel saß und offenbar in ‚Die hundert genialsten Zauberer aller Zeiten‘ vertieft war. Nachdenklich beobachtete sie ihn. Er sah blass aus und richtete starr den Blick auf sein Buch, als sei es das spannendste, was er je gelesen hätte.
„Wo warst du eigentlich, Helen?“, riss Mandy sie aus ihren Gedanken. Sie hatte schon wieder diesen gierigen Blick aufgesetzt und schien auf intime Details zu hoffen.
Als ob ich die dir jemals erzählen würde, dachte Helen im Stillen. Laut sagte sie: „Mit Draco unterwegs. Du hast sicher jede Menge Spaß daran, dir den Rest auszudenken.“
Mandy warf den Kopf in den Nacken und wandte sich Michael zu. Helen biss sich auf die Zunge. War sie jetzt vielleicht doch etwas zu scharf gewesen?
Sie schaute sich noch einmal in der Runde ihrer Freunde um. Früher hatten sie oft alle einfach so zusammengesessen und erzählt, aber jetzt war sie eigentlich ständig mit Draco zusammen… Ihr fiel auf, dass die anderen sich daran gewöhnt zu haben schienen. Sie fragten gar nicht mehr nach ihr und schienen ihre seltene Anwesenheit einfach so hinzunehmen.
Ich muss mich mehr um meine Freunde kümmern, beschloss Helen. Es konnte nicht sein, dass sie von deren Leben überhaupt nichts mehr mitbekam, nur weil sie einen Freund hatte. Auch wenn das bedeutete, dass sie Draco nun nicht mehr jeden Abend sah.
Gleich morgen nach der zweiten Aufgabe werde ich mich mal wieder ausführlich mit Anthony und Morag unterhalten, entschied sie und unterdrückte ein Gähnen.

Die zweite Aufgabe fand morgens am Ufer des Sees statt. Die Tribünen, die zuvor das Drachengehege umsäumt hatten, waren hierher gebracht worden, damit alle einen guten Blick auf den See hatten. Helen hatte Draco nicht dazu überreden können, sich zu den Ravenclaws zu setzen, sodass sie sich nun eher unfreiwillig bei den Slytherins befand. Wirklich wohl fühlte sie sich dort nicht, obwohl Draco fest ihre Hand drückte und Pansy es offenbar unter ihrer Würde fand, Helen zu beleidigen. Aber immerhin hatten sie von hier aus die bestmögliche Sicht auf den Richtertisch am Ufer des Sees, an dem sich die Schulleiter, Ludo Bagman und ein rothaariger, noch ziemlich junger Angestellter des Ministeriums versammelt hatten und etwas besprachen. Helen meinte, sich zu erinnern, dass dieser ebenfalls ein Mitglied der zahlreichen Familie Weasley war und erst letztes Jahr seinen Schulabschluss gemacht hatte. Er musste wirklich unheimlich talentiert sein, wenn er jetzt schon Richter beim Trimagischen Turnier spielen durfte – entweder im Intrigen spinnen oder im Arschkriechen. Helen grinste spöttisch und wandte ihre Aufmerksamkeit den Champions zu, die blass und nervös am Ufer des Sees auf und ab tigerten. Viktor Krum trug lediglich eine Badehose und hatte sich ein Handtuch um die Schultern gelegt. Er schien das Kreischen der Mädchen auf den Tribünen gar nicht zu hören und schaute noch griesgrämiger drein als sonst. Helen bedauerte es nicht, jetzt nicht neben Morag zu stehen, denn diese hatte gerade mit Sicherheit einen Rückfall in ihre Schwärmerei erlitten. Fleur spielte geistesabwesend mit ihren langen silbern glänzenden Haaren und schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie sich einen Zopf machen sollte oder nicht. Cedric Diggory hüpfte am Ufer herum, machte Dehnübungen und grinste zwischendurch nervös zur Tribüne hoch. Doch wo war Harry Potter? Helen ließ ihren Blick schweifen, aber sie konnte ihn nicht entdecken, obwohl es langsam Zeit wurde, dass er auftauchte.
„Hat wahrscheinlich Muffensausen bekommen und versteckt sich in seinem Bett“, spottete Draco neben ihr. Crabbe und Goyle kicherten dumpf, Helen versetzte es einen Stich.
Nun versammelten sich die Champions am Richtertisch und lauschten den offenbar wenig aufmunternden Worten ihrer Schulleiter. Ludo Bagman redete wild gestikulierend auf Dumbledore ein, er deutete immer wieder auf die Uhr und hoch zum Schloss… Gab es ein Problem? Ging es um den fehlenden vierten Champion?
„Uuuh, schaut mal, Potter hat verpennt!“, kreischte Pansy und deutete auf eine Gestalt, die gerade zum See heruntergesprintet kam und knapp vor dem Richtertisch anhielt. Tatsächlich war es ein reichlich zerzaust und konfus aussehender Harry Potter.
Ludo Bagman stellte nun die Champions in einer Reihe mit ein paar Metern Abstand am Ufer auf und schritt dann zum Richtertisch zurück.
Mit magisch verstärkter Stimme rief er: „Es ist so weit, unsere Champions sind bereit für die nächste Aufgabe, die auf meinen Pfiff hin beginnt. Sie haben genau eine Stunde, um das zurückzuholen, was ihnen genommen wurde. Ich zähle also bis drei. Eins … zwei … drei!“
Der Pfiff gellte durch die Luft und übertönte fast den einsetzenden Jubel. Cedric, Fleur und Krum schienen tatsächlich einen Plan zu haben, wie sie eine Stunde lang unter Wasser überleben konnten. Alle hatten die Zauberstäbe auf sich gerichtet und murmelten konzentriert Zaubersprüche. Cedric und Fleur schützten ihren Kopf mit großen Luftblasen und stürzten sich sofort ins Wasser. Krum brauchte etwas länger – die Verwandlung seines Kopfes in den eines Haies war wohl auch wesentlich komplexer. Harry Potter jedoch schien gar keinen Plan zu haben. Er zog lediglich die Schuhe aus und patschte dann ins Wasser. Mit dem Omniglas, das Draco ihr in die Hand drückte, konnte Helen erkennen, dass er etwas kaute, aber sie verstand trotzdem nicht, wieso Potter meinte, es wäre hilfreich, wenn er vor dem Badengehen noch sein Frühstück aß. Er stand eine Weile mit pitschnassem Umhang im eiskalten Wasser und schien auf etwas zu warten.
Die Slytherins um Helen herum begannen, höhnisch zu lachen und Buhrufe wurden laut. Doch plötzlich krümmte Harry sich und tauchte ins Wasser.
Und dann hieß es warten. Denn natürlich konnten sie nicht sehen, was sich auf dem tiefen Grund des Sees abspielte.
Ludo Bagman heizte die Spekulationen auf den Tribünen mit unheilverkündenden Andeutungen wie „Dieser See steckt voller Gefahren … sollte mich nicht wundern, wenn wenigstens ein Champion daran scheitern sollte …“ zusätzlich an.
„Was glaubst du, was ihnen gestohlen wurde?“, fragte Helen Draco.
Draco unterbrach seine Unterhaltung mit Crabbe und Goyle kurz.
„Auf jeden Fall was Wertvolles … auch wenn ich mich frage, was das bei Potter bitte schön sein soll“, setzte er spöttisch hinzu.
Helen schluckte und wandte sich wieder dem See zu. Sie konnte Draco so viel weniger leiden, wenn er mit den Slytherins zusammen war.
Die Zeit verging quälend langsam, doch als etwa eine halbe Stunde um war, bewegte sich etwas in der Mitte des Sees. Fleur tauchte auf, ihr Kopfblasenzauber hatte offenbar seine Wirkung verloren und sie trat und schlug wild um sich, während sie auf das Ufer zu schwamm. Madame Maxime war aufgesprungen und lief ihr ein paar Schritte entgegen. Schließlich war Fleur nah genug, dass man ihr ans Ufer helfen konnte, wobei immer noch ein paar Grindelohs an ihr hingen. Helen bemerkte mit einem Anflug von Neid, dass Fleur selbst pitschnass, mit Schrammen und Schnittwunden im Gesicht und einer angstverzerrten Grimasse noch atemberaubend aussah.
„Außer gut aussehen kann die wohl nicht viel“, zischte Pansy gehässig.
„Das ist immerhin mehr als du von dir behaupten kannst“, rutschte es Helen raus, aber niemand achtete auf sie, weil Ludo Bagman gerade jetzt erklärte, dass Miss Delacour leider von Grindelohs angegriffen wurde und daher gezwungenermaßen aufgeben musste.
Helen beobachtete Fleur, die jetzt in warme Decken gewickelt und von Madam Pomfrey in ihr Zelt gezogen wurde. Sie tat ihr leid. Es musste demütigend sein, wenn man ein Trimagischer Champion war und es nicht mal mit einer Bande Grindelohs aufnehmen konnte.
Nach kurzer Zeit kam Fleur wieder heraus, Madame Maxime legte ihr den Arm um die Schultern und redete beruhigend auf sie ein.
Und sie warteten weiter…
Als die Zeit fast um war, steigerte sich die Aufregung ins Unermessliche. Jeden Augenblick könnte ein Champion aus dem See auftauchen, wer würde wohl der erste sein?
Und dann ertönte auf den Tribünen ein kollektiver Aufschrei und einen Moment später brüllten sich die Hufflepuffs beinah heiser vor Freude. Auch die anderen Hogwartsschüler schrien begeistert.
Cedric Diggory war aufgetaucht, er zog jemanden mit sich … ein Mädchen mit langen schwarzen Haaren, das sich verwirrt umschaute …
„Cho Chang!“, entfuhr es Helen und sie starrte entsetzt auf den See.
Die haben Menschen dort unten, fuhr es ihr durch den Kopf. Freunde der Champions, und die Champions müssen sie retten…
Auch Fleur schien das mit einem Mal klar zu werden, denn während Cedric und Cho an Land gezogen wurden, warf sie ihre Decken ab und schien sich wieder in den See stürzen zu wollen. Madame Maxime hatte alle Mühe, sie zu beruhigen.
Cedric und Cho bekamen Decken übergeworfen und wurden dann resolut in das Zelt geschoben. Gleich darauf gab es wieder Aufregung auf den Tribünen, denn Krum kehrte zurück – mit Haikopf und einer etwas erschrocken aussehenden Hermine Granger.
„Granger?!“, kreischte Pansy fassungslos. „Die?? Ich dachte immer, die hätte was mit Potter??“
Helen verkniff sich einen Kommentar und grinste in sich hinein, als sie sich Morags Tiraden vorstellte. Sie meinte beinahe, sie hören zu können.
Auch Viktor Krum und Hermine wurden in Madam Pomfreys Zelt gebracht, wenn auch unter Protest Hermines, die offenbar auf die Ankunft Harrys warten wollte. Doch der vierte Champion ließ auf sich warten, und das schon zum zweiten Mal an diesem Morgen.
In der kalten Februarsonne sah man zahlreiche Omnigläser blitzen, mit denen die Zuschauer ungeduldig den See nach Harry absuchten. Die Richter waren aufgestanden, mit Ausnahme von Karkaroff, und schienen ebenfalls nervös zu werden. Der rothaarige Ministeriumsangestellte diskutierte heftig mit Dumbledore und Ludo Bagman gab nicht mal einen Kommentar ab.
Und dann – Helen sprang auf, um bessere Sicht zu haben – dann tauchte Harry Potter auf. Doch er brachte nicht nur einen, sondern zwei leblos aussehende Menschen mit sich. Helen glaubte, taub zu werden, so laut schrie die Menge, so laut gellten die Pfiffe und Rufe in ihren Ohren.
Jetzt zogen Harry und sein Freund Ron Weasley, den er offenbar hatte retten müssen, das jüngere Mädchen durch das Wasser ans Ufer. Sie sah aus, als könnte sie eine Schwester von Fleur sein, da auch sie diese atemberaubenden silbernen Haare hatte. Begleitet wurden die drei von Wassermännern, die ihre Speere aus dem Wasser reckten und ziemlich wild aussahen.
Helen schmunzelte gerührt, als sie sah, wie der junge rothaarige Richter Harry und Ron entgegen patschte und Ron an Land zog. Dumbledore und Bagman kümmerten sich um Harry, Fleur hatte es geschafft, Madame Maximes Griff zu entkommen und umarmte ihre Schwester.
Helen lehnte sich zurück und atmete auf. Sie waren alle zurückgekommen. Ihr wurde beinah schwindlig, als sie daran dachte, was alles hätte schief gehen können.
„Ich glaub’s einfach nicht, Potter hat es schon wieder geschafft, den Helden zu spielen!“, sagte Draco neben ihr. Crabbe und Goyle kicherten pflichtbewusst. „Vergeht eigentlich ein Tag, an dem Mr Harry Ich-bin-der-Beste Potter mal niemanden rettet?“
Helen zuckte zusammen. „Hör auf“, sagte sie leise.
„Der heilige Potter“, spie Draco aus. „Held der Blutsverräter und Schlammblüter… Was muss der sich toll vorkommen als edelmütiger Champion…“
„Bitte, hör auf damit“, bat Helen, aber Draco schien sie nicht zu hören.
„Und die Granger! Die ist doch ganz raffiniert, dieses kleine Schlammblut! Macht sich an Potter ran und dann an Krum … Aber dass Krum auf so ein Schlammblut hereinfällt, ist echt unglaublich…“
In Helen zerbrach etwas empfindliches, etwas wertvolles, von dem sie wusste, dass sie es nicht wieder kitten konnte.
„Hör auf, so zu reden!“, rief sie laut. Tränen standen ihr in den Augen.
Endlich sah Draco sie an. Voller Erstaunen.
„Was hast du denn?“, fragte er. „Wo ist das Problem? Ich meine, das hat doch mit dir nichts zu tun.“
„Doch!“, rief Helen. Ludo Bagman begann wieder zu sprechen und verkündete das Ergebnis, aber Helen hörte es nicht.
„Wieso denn?“, fragte Draco ein wenig ungeduldig. Sein Blick schweifte hinunter zum Richtertisch.
Helen atmete zittrig durch.
„Weil… ich selbst ein Schlammblut bin.“


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Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin