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Fanfiction

1 Moment - 5 Orte - Mhairi -5- Missgeschicke am laufenden Band (Alles-wird-gut-Special)

von HauselfeLilian

Die erste Woche im Zaubereiministerium hatte Mhairi fast erfolgreich hinter sich gebracht. Nach der Festnahme von Winifred Stack hatte Sergeant Cristians sie eingehend befragt und sie waren zu dem Schluss gekommen, dass die verrückte Dame keine Gefahr darstellte. Als sie gefragt hatte, wieso sie den Zaubereiminister mit einer Farbbombe hatte attackieren wollen, hatte sie nur geantwortet: "Er sollte mal den widerlichen Schleim, den er mit seinen stinkenden Lügen im Tagespropheten verbreitet, am eingenen Leib spüren!"
Mhairi und Lieutenand Rickard, die die Befragung von Stack über eine Plappermuschel belauscht hatten, waren daraufhin in dröhnendes Lachen ausgebrochen. Captain Ahearn hatte schmunzelnd den Kopf geschüttelt und Officer Overton hatte, zu Mhairis Bedauern, nur desinteressiert am Tisch gesessen.
Für den erfolgreichen Auftrag und die rasche Festnahme hatten sie alle einen freien Tag vom General genehmigt bekommen. Mhairi hatte den freien Tag genutzt um ihren Vater in Hogsmeade zu besuchen und ihm alles über die Magische Strafverfolgungspatrouille, ihr Team und ihren Einsatz zu erzählen. Aeron war auch dabei gewesen und Mhairi hatte nicht verhindern können, dass er im Laden ihres Vaters einer lebensecht scheinenden, rosa Plüschratte hinterherjagte und dabei alles in Trümmer legte, was sich in seinem Weg befand. Glücklicherweise waren die Aufräumzauber ihres Vaters durch jahrelange Übung beinahe perfekt und er konnte es ihr nicht übel nehmen, schließlich hatten er und Grant ihr den Hund gekauft. Nach einer kräftigen Boullion am Abend hatte sie ihn schließlich verlassen und war mit Aeron nach Hause gereist, wo sie die Überreste der Einweihungsparty endlich zur Gänze bereinigt hatte.
Am Mittwoch als sie in die Zentrale gekommen war, hatte sie dann eine glitzernde Silbermarke auf ihrem Schreibtisch vorgefunden. Der Rest des Tages war ruhig verlaufen. Mhairi hatte die Entlassungspapiere für Winifred Stack aufgesetzt, sowie eine Verwarnung wegen der Bombenbastelei. Nachdem Captain Ahearn diese unterzeichnet hatte, war Winifred Stack unter Begleitschutz von Lieutenant Rickard und Sergeant Cristians nach Glasgow zurückgebracht worden.

An einem sonnigen Donnerstagmittag, von dem niemand im unterirdischen Ministeriumsgebäude etwas mitbekam, saß das Team von Captain Ahearn an den Schreibtischen und nahm das Mittagessen zu sich. Mhairi löffelte Wein-Suppe, die sie sich am gestrigen Abend übrig gelassen hatte, aus einer Schüssel. Sergeant Cristians hatte ebenfalls etwas von zuhause mitgebracht und rührte gelangweilt in ihrer Klößchensuppe, während Lieutenant Rickard herzhaft in ein belegtes Baguette biss, das gerade klein genug war um in seinen Mund zu passen. Captain Ahearn hatte sich aus einem Muggelimbiss an der Ecke ein sehr unappetitlich riechendes chinesisches Schnellgericht geholt und Officer Overton war pünktlich zur Mittagspause irgendwohin verschwunden.
"Wo ist Officer Overton hin? Will er nichts essen?", fragte Mhairi.
"Ach, Overton, der isst nie mit dem Team!", antwortete Sergeant Cristians abfällig.
"Ja, er ist 'n Verräter!", schmatzte Lieutenant Rickard.
"So musst du auch nicht gleich über ihn reden!", erwiderte der Sergeant rasch.
"Wenn's doch wahr ist!", brummte der Lieutenant. "Ich hab doch recht, Captain, oder?"
Captain Ahearn sah von seinem nudelgefüllten Pappkarton auf.
"Man könnte erwarten, dass ein Mitglied des Teams nicht sofort flüchtet, sobald die Arbeitszeit es erlaubt", sagte der Captain überlegt.
"Siehst du, Sergeant! Also ich würde Overton mein Leben nicht anvertrauen, wenn's darum ginge!", sagte Lieutenant Rickard triumphierend.
"So schlimm wird es doch nicht sein, Lieutenant?", sagte Mhairi überrascht.
"Was glaubst du, warum er sich um diesen Schreibtischjob beworben hat, Private?", wollte Lieutenant Rickard wissen.
"Vielleicht ist er gut darin?", vemutete Mhairi.
"Nein! Weil er ein Feigling ist!", brauste Rickard auf und verschluckte sich an seinem Baguette.
Er hustete und lief rot an, doch Sergeant Cristians war sofort zur Stelle und klopfte ihm kräftig auf den Rücken.
"Er würde selbst vor einem Grindeloh abhauen!", keuchte der Lieutenant mit Tränen in den Augen.
Sergeant Cristians fing an zu kichern.
"So kommt er mir garnicht vor", sagte Mhairi.
Sie sah sich hoffnungsvoll im Büro um, ob Officer Overton nicht bald auftauchte.
"Sie werden ihn schon noch kennenlernen, Private Sheehy!", meinte der Captain.
"Das glaube ich weniger...", murmelte Mhairi enttäuscht.
So wenig Interesse wie der Officer an seiner Arbeit zeigte, würde er sich für die Teamkollegen, vor allem für sie als Neuling, wohl kaum öffnen. Dabei sah er so gut aus. Und seine strahlenden grünen Augen...
"Ruhe jetzt, er kommt!", sagte Sergeant Cristians rasch.
Tatsächlich kam Officer Overton gerade zur Tür des großen Büros herein. Mhairi schreckte so schnell hoch und wandte den Kopf nach ihm, dass sie ihre Suppenschüssel umstieß. Mit einem entsetzten Schrei versuchte Mhairi die Schüssel wieder nach oben zu reißen, damit sich die rote Weinsuppe nicht über den ganzen Schreibtisch verteilte, doch sie hatte so viel Schwung, dass die Suppe hochschwappte und über Officer Overtons Tisch spritzte.
"Och, nö!", stöhnte Mhairi und blickte entsetzt auf das Desaster.
Die Suppe bahnte sich derweil ihren Weg über die polierte Tischplatte und tröpfelte auf ihr Knie. Sie blickte verlegen hoch und sah in Officer Overtons wütendes Gesicht.
"Können Sie nicht aufpassen, Private Sheehy?!", fauchte er sie an und versuchte einige Dokumente auf seinem Schreibtisch vor der sich langsam zerfließenden Suppenlache zu retten.
"Tut mir leid, Officer Overton!", sagte Mhairi erschrocken und sprang auf um ihm zu helfen.
Dabei knallte sie gegen den Schreibtisch und die Suppenschüssel, die sie unbemerkt auf einem Ministeriumsstempel abgestellt hatte, kippte wieder um und nun entleerte sich der Rest der Suppe in einem Schwall über die beiden Schreibtische und lief über die Tischkante hinunter, direkt auf Officer Overtons Drachenlederschuhe.
"Oh, nein! Oh, nein, nein nein! Entschuldigen Sie, Officer! Ich mach das wieder sauber! Ich versprech's!", sagte Mhairi schnell und wollte um den Tisch herum gehen um alles aufzuwischen.
"Bleiben Sie mir ja vom Leib, Private!", rief der Officer. "Sie machen es ja doch nur schlimmer! Ich komme allein zurecht!"
Mhairi hielt mit leicht offenem Mund und knallroten Wangen inne. Sie machte unbeholfen einen Schritt zurück und blickte auf den nassen Tisch.
"Verzeihung, Officer!", nuschelte sie verlegen.
Sie sah zu ihm hoch, doch er beachtete sie garnicht mehr. Er versuchte alle wichtigen Pergamente aufzustapeln und trocknete sie mit einem Schlenker seines Zauberstabs. Dann kümmerte er sich um seine Schuhe. Mhairi sah hilfesuchend zu den anderen aus ihrem Team. Sie fing Captain Ahearns Blick auf, der belustigt eine Aubenbraue in die Höhe zog. Sergeant Cristians saß vornübergebeugt auf ihrem Stuhl uns schüttelte sich vor unterdrücktem Kichern und Lieutenant Rickard hatte die Füße wieder auf die Tischplatte gelegt und grinste nur blöde. Mhairi schüttelte entsetzt den Kopf und versuchte alles mit einem Putzzauber zu bereinigen, doch sie war so nervös, dass der Zauber schief ging und ein kleiner Quell Weinsuppe aus ihrem Tintenfass heraussprudelte, der den ganzen Schreibtisch unter Wasser setzte.
"Nein, bitte nicht!", seuftze Mhairi verzweifelt und ließ sich auf ihren Stuhl fallen.
"Schon gut, Private. Lieutenant Rickard erledigt das für Sie. Gehen Sie zu Ena und holen sie unsere Befehle für den Nachmittag ab!", wies Captain Ahearn sie mit mitleidigem Blick an.
"Ja, Sir! Danke, Sir!", sagte Mhairi niedergeschlagen und erhob sich.

Sie ging durch das große Büro und rieb sich das glühende Gesicht. Warum musste soetwas immer nur ihr passieren? Sie hatte es geschafft sich schon in der ersten Woche vor dem gesamten Team zu blamieren. Und dann auch noch in dem Moment als Officer Overton zurückkam. Warum hatte es nicht fünf Minuten früher passieren können? Was mochte er jetzt nur von ihr denken? Sicher nichts Gutes. Sein zorniger Blick hatte Bände gesprochen. Und nicht, dass es nicht genug gewesen wäre, hatten ihr auch noch zwei weitere Missgeschicke passieren müssen. Als hätte man einen Dominostein umgestoßen und eine ganze Reihe von kleinen Katastrophen ausgelöst. Cristians hatte es lustig gefunden, genauso wie Rickard, nur durfte der jetzt ihr angerichtetes Unheil beheben. Und mit Overton hatte sie es sich wohl erstmal verscherzt.
Sie durchquerte den Gang und klopfte an der Tür der Abteilungsleitung.
"Nur herein!", rief eine Stimme.
Mhairi trat in das Vorzimmer.
"Hallo Colonel Rounds!", sagte sie immernoch eine Spur verlegen.
"Hallo Mhairi! Was ist denn mit dir passiert?", begrüßte der Colonel sie verdutzt.
"Nur ein kleines Missgeschick, Colonel!", sagte Mhairi und blickte beschämt zu Boden.
Colonel Rounds grinste und stand auf.
"Ahearn schickt dich sicher um die Befehle für heute Mittag abzuholen!", sagte die rundliche Frau und durchsuchte ein riesiges mit Pergamenten vollgestopftes Regal an dessen Fächern unzählige Plaketten mit Nummern und Namen angebracht waren, nach der richtigen Schriftrolle.
Sie wurde dabei immer hektischer, sodass sich ihre braunen Haare zerzausten. Gerade hatte sie die Richtige herausgezogen, als die Tür aufging und eine hübsche junge Frau mit braunen Haaren hereintrat. Sie sah sich kurz um und trat dann auf den Schreibtisch zu.
"Hallo Ma'am, wie kann ich helfen?", fragte Colonel Rounds freundlich und versuchte ihre wirre Frisur wieder glattzustreichen.
"Hallo Colonel Rounds, ich bin Lynn Fairbairn aus der Aurorenzentrale. Mein Mentor Mr Atteberry hat mich hergeschickt. Ich soll Officer Chadwick eine Nachricht überbringen", sagte die junge Dame.
"Officer Chadwick?", gluckste Mhairi.
Es musste ewig her sein, dass der General seinen Offiziersgrad gehabt hatte. Doch der Colonel winkte hektisch mit der Hand ab, damit sie still war.
"Percival schickt Sie also? Wie geht es ihm denn, dem Guten? Hat er wieder alle fünf Finger an der Hand?", sagte Colonel Rounds.
"Oh, ähm, ja. Man konnte ihm den Daumen wieder anzaubern. Die Heiler im St. Mungo haben gute Arbeit geleistet. Er sieht wieder aus wie früher", antwortete Lynn Fairbairn.
"Und Sie sind sein Auroren-Frischling?", wollte Colonel Rounds wissen.
"Ah, ja, bin ich!", antwortete Lynn Fairbairn, während sie sich suchend im Raum umsah. "Sie wissen nicht zufällig, wo ich Officer Chadwick finde?"
Bei der letzten Hälfte ihres Satzes ging die Tür auf und General Chadwick kam heraus.
"Chadwick? Suchen Sie etwa mich?", fragte er.
Sein Doppelkinn wabbelte beim Sprechen mit.
"Ja! Hallo Officer Chadwick! Man hat mich hergeschickt, weil-", setzte Lynn Fairbairn an, doch sie kam nicht weit.
"OFFICER???", sagte Mr Chadwick laut und starrte sie böse an.
"Nun, Officer Chadwick, wenn Sie mich bitte ausreden lassen würden-", versuchte Lynn Fairbairn fortzufahren.
"OFFICER?! SEHE ICH FÜR SIE AUS WIE EIN OFFICER?!", rief General Chadwick inbrünstig.
Mhairi konnte ihm ansehen, dass er innerlich anfing zu brodeln. Rote Flecken traten auf seine Wangen.
"Das Aussehen tut doch hier nichts zur Sache, Officer Chad-", fing Lynn Fairbairn nochmal an.
Doch die Bombe war geplatzt.
"FÜR WEN HALTEN SIE SICH EIGENTLICH, DASS SIE HIER MIT SOLCH EINER TONART AUFKREUZEN?! WAS ERLAUBEN SIE SICH SO MIT MIR ZU REDEN?! WER SIND SIE ÜBERHAUPT?!", schrie General Chadwick aus vollem Hals.
Er baute sich mit seiner ganzen Masse, die etwa der eines Elefantenbabys entsprach, vor ihr auf und traktierte sie mit einem Blick bei dem Mhairi sicherlich schon längst in Ohnmacht gefallen wäre.
"Sir, mein Name ist Lynn Fairbairn und ich wurde geschickt um-", setzte die Frischlings-Aurorin an.
"MIR IST SCHEISSEGAL WER SIE SIND UND WOFÜR SIE GEKOMMEN SIND! ICH ERLAUBE NICHT, DASS SIE MIT MIR SPRECHEN ALS WÄRE ICH EIN GEWÖHNLICHER FUSSSOLDAT! WAS GLAUBEN SIE DENN MIT WEM SIE HIER REDEN?!", brüllte General Chadwick und berieselte sie mit Spucketröpfchen, während sein Kopf dunkelrot anlief.
"Sir, ich halte Sie für Officer Chadwick, den Mann zu dem ich geschickt wurde um anzukündigen, dass-", wagte Lynn Fairbairn erneut den Versuch ihr erscheinen zu erklären.
Mhairi hatte derweil entsetzt und belustigt zugleich die Hände vor den Mund geschlagen und musste ein Grinsen unterdrücken. Sie fing den Blick von Colonel Rounds auf, die sich vor stummem Lachen geschüttelt auf ihren Schreibtisch stützte.
"OFFICER?! WENN SIE NOCHMAL OFFICER ZU MIR SAGEN, FLIEGEN SIE SOFORT HIER RAUS! ICH BIN GENERAL! GENERAL JONATHON CHADWICK, DER LEITER DER MAGISCHEN STRAFVERFOLGUNGSPATROUILLE, ZWEIMALIG AUSGEZEICHNET ALS FELDMARSCHALL IN DER SCHLACHT UND TRÄGER DES ORDEN DES MERLINS ERSTER KLASSE FÜR BESONDERE VERDIENSTE UM DAS WOHL DER ZAUBERERGEMEINSCHAFT! NEHMEN SIE GEFÄLLIGST HALTUNG AN WENN SIE MIR GEGENÜBERSTEHEN!", donnerte der General und überschlug sich fast mit der Stimme.
Lynn Fairbairn sah mit leicht geöffnetem Mund und vollkommen sprachlos an ihm hinauf. Dann durchfuhr ein Zittern ihren ganzen Körper und sie stellte sich aufrecht und mit hinter dem Rücken verschränkten Armen vor ihn.
"DA HAT ES IHNEN WOHL DIE SPRACHE VERSCHLAGEN, MISS FAIRBAIRN! WOLLEN SIE DEN GANZEN MITTAG STUMM WIE EIN FISCH DASTEHEN ODER SAGEN SIE MIR ENDLICH WAS SIE VON MIR WOLLEN?!", blökte General Chadwick wie ein wütender Stier.
"Sir, ich wurde hergeschickt um anzukündigen, dass Auror Atteberry Ihnen einen Besuch abstatten wird!", antwortete Lynn Fairbairn sofort.
Einen Moment lang sagte General Chadwick nichts. Mhairi sah nicht minder irritiert wie Lynn Fairbairn zu ihm hinüber. Dann - urplötzlich - brach der General in schallendes Gelächter aus. Lynn Fairbairn fiel vor Überraschung der Mund auf und Mhairi versuchte Colonel Rounds einen fragenden Blick zuzuwerfen, doch die hatte schon Tränen in den Augen und musste sich setzen.
"PERCIVAL DU ALTER HUND! HÄTTE ICH DOCH GLEICH MERKEN MÜSSEN, DASS DU DAHINTER STECKST! KOMM RAUS, DU VERMALEDEITER WICHTEL!", rief General Chadwick in den Raum hinein.
In einer Ecke neben der Tür raschelte etwas und ein recht vernarbter Mann mit grauem Wellenhaar, das dem einer alten Richterperücke ähnelte, zog sich einen Tarnumhang vom Kopf. Die Beiden brachen erneut in dröhnendes Lachen aus. General Chadwick und der alte Auror begrüßten sich wie alte Freunde, was sie auch waren, wie sich herausstellte, und der General lud Mr Atteberry in sein Büro ein.
"Lynn, sei doch so freundlich und hol uns allen einen Kaffee. Und dann lernst du meinen Waffenbruder Jonathon kennen!", sagte der Auror bevor er ihr die Tür vor der Nase zuschlug.
"Natürlich!", zischte die junge Aurorin aufgebracht und starrte die Tür so böse an, als wäre diese selbst für ihren Unmut verantwortlich. "Hauptsache ihr alten Säcke habt Spaß dabei die Neue zu verarschen!"
Sie drehte sich auf dem Absatz um und stampfte durch den Vorraum.
"Mit mir kann man's ja machen! Ich bin ja der Frischling! Das ist doch zum Kotzen! Man sollte euch einen Fluch auf den Hals jagen, der sich gewaschen hat! Na, wartet! Das gibt Revanche!", murrte Lynn Fairbairn im hinausgehen und bog nach rechts ab.
"Miss Fairbairn!", rief Mhairi ihr hinterher.
Die Aurorin machte ein paar Schritte zurück und sah Mhairi irritiert an. Mhairi zeigte mit dem Finger nach links und meinte mit verlegenem Lächeln: "Kaffee gibt's da hinten!"
Lynn Fairbairn wirbelte herum und ging raschen Schrittes in die andere Richtung davon. Mhairi schaute ihr hinterher und murmelte: "Die Ärmste..."
Sie sah zu Colonel Rounds hinunter, die jetzt in haltloses Kichern ausgebrochen war.
"So schlimm ist das garnicht!", gackerte der Colonel. "So ist Percival eben. Das ist das Aufnahmeritual für seine neuen Auroren-Frischlinge."
"Das war aber ganz schön gemein! Sie dazu zu zwingen, sich mit General Chadwick anzulegen...", erwiderte Mhairi mitleidig.
"Naja, Percival und der General haben zusammen ihre Ausbildung in der Magischen Strafverfolgungspatrouille angefangen. Als Chadwick dann zum Colonel ernannt wurde, haben die Auroren Percival abgeworben. Die beiden haben in vielen Einsätzen zusammen gekämpft und kennen sich seit Hogwarts. Percival sagt immer für Chadwick sollte es eine eigene ZM-Klassifizierung geben. Du weißt schon, die, die wir für die magischen Wesen benutzen. Percival meint Chadwick wäre mindestens bei Gefährlichkeitsstufe 7X", erzählte Colonel Rounds kichernd.
"7X, die Klassifizierung geht doch nur bis 5X", sagte Mhairi verwirrt.
"Ja, eben deswegen!", gluckste der Colonel. "Wenn sie eine verbale Auseinandersetzung mit General Chadwick überstehen, dann schaffen sie auch alles andere."
"Oh, na dann!", grinste Mhairi.
"Dein Aufnahmeritual war doch mindestens genauso schlimm!", lachte der Colonel.
"Meins!?", sagte Mhairi verwundert.
Colonel Rounds schlug sich die Hand vor den Mund.
"Sag bloß, sie haben es mit dir noch nicht gemacht!"
"Nein!?", sagte Mhairi entgeistert. "Das machen die wirklich!?"
"Natürlich! In jeder Einheit gibt es ein Aufnahmeritual! Und Ahearns Team ist für ihre Scherze in der ganzen Abteilung berüchtigt! Bei Merlin, Mhairi, mach dich auf was gefasst!", sagte der Colonel.
"Na, vielen Dank auch für die Warnung!", sagte Mhairi, unsicher darüber was sie von alldem halten sollte.
Lynn Fairbairn kam mit drei Kaffeebechern zurück in den Vorraum.
"Danke!", nickte sie Mhairi zu.
"Keine Ursache!", meinte Mhairi schulterzuckend.
Die junge Aurorin ging auf die Tür zu, doch Colonel Rounds rief sie zurück.
"Machen Sie sich keine Gedanken, Frischling. Percival macht das bei jedem seiner Neuzugänge so. Es war sicher nicht böse gemeint!", zwinkerte der Colonel.
"Sie hätten mich warnen können!", sagte Lynn Fairbairn beleidigt.
"Nein, das ging nicht. Percival war vor ihnen hier. Außerdem haben wir nicht oft so ein amüsantes Theater mit dem General. Sie müssen verstehen, dass wir uns jedesmal auf sowas freuen", lächelte Colonel Rounds und nickte ihr zu.
"Naja, dann bis bald, nehme ich an?", sagte die hübsche Jungaurorin unsicher.
"Darauf können Sie wetten. Percival kommt ständig auf einen Kaffee vorbei!", meinte der Colonel.
Lynn Fairbairn lächelte schwach und öffnete die Tür zu General Chadwicks Büro.
"So, Mr Atteberry, ihr Kaffee! Und für Sie auch einen General Chadwick!", sagte Lynn Fairbairn süßlich. "Schreien Sie eigentlich immer so, General? Das sollten Sie sich rasch abgewöhnen. Sowas ist überhaupt nicht gut für den Blutdruck. Deshalb ist Ihr Kopf auch so rot wie eine Tomate! Oh, und Kaffee ist da auch nicht sehr förderlich. Vielleicht sollte ich ihn gleich wegschütten. Ihr Zierzitterginster ist ja herzallerliebst. Mag er Kaffe?"
Die Tür fiel ins Schloss. In Chadwicks Büro hörten sie noch ein entsetztes "NEEEEIIIIN!", dann lautes Gelächter von den Auroren und Mr Atteberry der sagte: "Tja, Jonathon. Meine Lynn hat es eben auch faustdick hinter den Ohren!"
Mhairi grinste Colonel Rounds an, deren Augen sich überrascht weiteten.
"Na, das hat sich bis jetzt aber auch niemand getraut!", hauchte der Colonel verzückt. "Dieses Mädchen wird es noch weit bringen!"
"Ja, und ich bringe jetzt die Befehle zu meinem Team, wenn Sie es erlauben!", strahlte Mhairi.
Colonel Rounds drückte ihr die Schriftrolle in die Hand und sie verabschiedeten sich.

Mhairi lief über beide Wangen grinsend durch das große Büro auf die Tischgruppe ihres Teams zu. Lieutenant Rickard hatte den Weinsuppenquell auf ihrem Schreibtisch entfernt und döste mit den Füßen auf dem Tisch. Sergeant Cristians plauderte angeregt mit Captain Ahearn und winkte ihr munter zu, als sie sie kommen sah. Nur Officer Overton war verschwunden. Mhairis Lächeln wurde schwächer. Sie fand ihn doch so anziehend. Warum konnte er nicht ein bisschen netter sein? Er war so ein hübscher Kerl mit seinen roten Haaren und den grasgrünen Augen hinter der Brille.
Sie lief gerade am letzten Teamplatz vorbei, da kam jemand schnellen Schrittes aus dem Seitengang heraus. Mhairi hatte ihn kaum bemerkt, da war es auch schon zu spät. Sie prallten zusammen und brühend heißer Kaffee schwappte aus dem Becher in seiner Hand über Mhairis Bluse und sein Hemd.
"AU! Was zum Teufel-?!", rief Mhairi und sah entsetzt an dem großen Kerl mit dem Kaffe hoch, der ebenfalls vor Schmerz jaulte.
Es war Officer Overton.
"Verdammt, Private Sheehy! Können Sie denn nicht aufpassen, wo Sie hinlaufen?!", schrie er.
"Tut mir leid, Officer! Sie waren so schnell, ich hab sie garnicht kommen sehen!", sagte Mhairi schnell und versuchte ihre Bluse etwas wegzuziehen.
Es tat sehr weh. Sie hatte sich verbrüht.
"Sie sind eine einzige Katastrophe, Mädchen!", fauchte Officer Overton und riss ihr die Schriftrolle mit den Befehlen aus der Hand. "Geben Sie das her, bevor Sie es noch anzünden oder sonst was damit anstellen! Und jetzt halten Sie sich von mir fern!"
Er drehte sich um und stürmte in Richtung der Umkleiden davon, wobei er die Schriftrolle noch im Vorbeigehen auf seinen Schreibtisch warf und den Kaffeebecher wütend in seinen Mülleimer schleuderte. Mhairi sah ihm völlig perplex hinterher. Er tat ja gerade so, als wäre es ihre Schuld gewesen, dass sie zusammengestoßen waren.
"Hey Officer, heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?", sagte Lieutenant Rickard grimmig, als Officer Overton an ihm vorbeiging.
Der Officer schnaubte abfällig.
"Hee, du Stinkstiefel! Ich rede mit dir! Was fällt dir eigentlich ein so mit unserem Frischling zu reden?! Sie ist doch noch grün hinter den Ohren!", rief der Lieutenant ihm aufgebracht hinterher.
Officer Overton knallte die Tür der Umkleiden hinter sich zu. Mhairi zuckte vor schreck zusammen. Er sah fürchterlich wütend aus.
"Oh, nein, Freundchen, so nicht! Nicht mit mir!", fluchte der Lieutenant und rauschte ihm hinterher.
Als er die Tür erreichte, rief der Captain ihm zu: "Nur reden, Rickard! Keine Handgreiflichkeiten!"
"Worauf du dich verlassen kannst, Captain!", knurrte Lieutenant Rickard und verschwand durch die Tür.
Captain Ahearn drehte sich zu Mhairi um, die immernoch wie angewurzelt dastand und entgeistert auf die Tür starrte.
"Haben Sie sich was getan, Private Sheehy?", fragte er.
Mhairi zupfte an ihrer Bluse und sah in ihren Ausschnitt, wo sich nun rote Brandblasen bildeten.
"Verbrannt, Sir!", antwortete sie.
"Setzen Sie sich!", sagte der Captain und öffnete eine Schreibtischschublade.
Mhairi setzte sich wortlos auf ihren Platz. Captain Ahearn warf Sergeant Cristians ein Fläschchen mit hellweißer Flüssigkeit zu und stand schnell auf, da aus den Umkleiden nun lautes Gebrüll drang.
"Du scherst dich doch nicht um den ollen Overton, Captain?", fragte Sergeant Cristians.
"Nein, aber ich schere mich darum, dass Rickard im Team bleibt!", antwortete der Captain und machte sich ebenfalls auf den Weg zu den Umkleiden.
Sergeant Cristians stand auf und kam zu Mhairi hinüber. Mhairi knöpfte ihre Bluse auf, damit der Sergeant die Brandblasen mit dem Heiltrank behandeln konnte.
"Ich sagte ja, er ist ein mieser, arroganter Arsch!", sagte Sergeant Cristians und tupfte über eine Brandblase.
"Autsch!", kam es von Mhairi und sie atmete zischend ein. "Nein, eigentlich war das Terells Meinung!"
"Na, schön! Dann hatte er vielleicht recht. Overton ist ein kleiner Bürokratengramlin, der nur auf seine Karriere aus ist. Und er ist 'n Arsch! Dass er sich mit Terell kabbelt, okay. Aber dass er dich so anfährt ist nicht okay. Er weiß überhaupt nicht was du draufhast. Der erste Einsatz mit dir ist super gelaufen und du passt gut ins Team. Er hält sich selbst sowieso für besser als alle anderen, so ein elender Sesselfurzer, wie er ist!", wetterte der Sergeant. "So, das dürfte reichen!"
Sergeant Cristians betrachtete Mhairis Dekoltee, das jetzt mit feinen weißen Schlieren überzogen war. Die Brandblasen hatten schon aufgehört zu schmerzen und wenn Mhairi den Trank richtig einschätzte, würden die Blasen über Nacht verschwinden.
Sie seufzte und starrte niedergeschlagen auf ihre Knie.
"Hey, Kopf hoch! Kümmer dich doch nicht um diesen Idioten!", sagte Sergeant Cristians aufmunternd und setzte sich auf ihren Schreibtisch. Mhairi sah auf und lächelte gezwungen.
"Er hasst mich!", sagte sie.
"Er hasst uns alle, weil er diesen Job hasst. Er wäre lieber der persönliche Sekretär des Ministers oder sonst irgendwas Langweiliges, anstatt Menschen zu helfen und ein echter Held zu werden!", sagte der Sergeant und zwinkerte ihr mit ihren blauen Augen zu. "Das Wichtigste ist doch, dass sich der Rest des Teams aufeinander verlassen kann!"
"Auf mich könnt ihr immer zählen!", sagte Mhairi lächelnd.
"Weiß ich doch, Goldlöckchen!", grinste Sergeant Cristians. "Und jetzt setz ein Lächeln auf und denk nicht mehr dran!"
"Das fällt mir im Moment aber ziemlich schwer...", seufzte Mhairi.
Sergeant Cristians rutschte von ihrem Schreibtisch, legte die Hand auf ihre Schulter und sagte: "Keine Sorge, alles wird gut!"


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