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Fanfiction

1 Moment - 5 Orte - Meridith -5- Das Horror-Gewächshaus (Alles-wird-gut-Special)

von HauselfeLilian

Die erste Woche war für Meridith und Calla wie im Flug vergangen. Sie hatten sich schnell im Schloss eingewöhnt und Calla hatte mittlerweile aufgehört sich über die Dinge zu beschweren, die ihr nicht passten, sondern ging nur noch naserümpfend daran vorbei. Das Einzige worüber sich die Mädchen noch ärgerten, war Peeves, der Poltergeist, der das Schloss unsicher machte. Der bunt angezogene, stets zu unpassenden Scherzen aufgelegte Geist war ein durch und durch quälendes Geschöpf, dessen einzige Lebensaufgabe darin bestand die Schlossbewohner zur Weißglut zu treiben. Die beiden Mädchen versuchten Peeves zu meiden wo es nur ging. Wenn es allerdings unvermeidbar war, dass er ihren Weg kreuzte, kamen sie meistens gut davon. Denn der Blutige Baron, Slytherins Hausgeist, war das einzige Wesen vor dem der Poltergeist Respekt hatte. Die Slytherins machten sich das zu Nutze, da der Blutige Baron dafür sorgen konnte, dass Peeves sie in Ruhe ließ.
Ganz besonders gefiel den Mädchen auch der Unterricht. Schnell hatte sich herausgestellt, dass Geschichte der Zauberei das Lieblingsfach der beiden war. Es war das einzige Fach, das von einem Geist unterrichtet wurde. Professor Binns leierte mit seiner dünnen Stimme Jahreszahlen herunter, erzählte von berühmten Zauberern und ließ sie deren Errungenschaften notieren. Auf die meisten Slytherins wirkte diese Art des Unterrichts einschläfernd, nicht so auf Meridith und Calla. Für sie waren diese Stunden der Inbegriff von ordentlichem Unterricht. Sie saßen still in der ersten Reihe, hörten aufmerksam zu, machten sich kurze Notizen auf ihre Pergamente und flüsterten sich gelegentlich etwas zu. Die Erzählungen des alten Geistes fanden sie unheimlich interessant.
Für Verwandlung hatte Meridith ein besonderes Talent. Sie mochte den Unterricht der strengen Professor McGonagall und ihre Methoden hinterließen eine außergewöhnliche Wirkung. In der ersten Stunde hatten sie den Auftrag bekommen ein Streichholz in eine Nadel zu verwandeln und Meridith hatte es am Ende tatsächlich geschafft. Dafür hatte sie fünfzehn Punkte für Slytherin eingeheimst.
Eine Vorliebe hatte sie auch für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sie war neugierig zu erfahren welche dunklen Wesen es in der Welt gab und besonders wofür sie nütze waren. Es lag jedoch nicht am interessanten Unterricht, denn der junge Lehrer, Professor Quirrell, schien deutlich Angst vor seinem Unterrichtsstoff zu zeigen. Er stotterte die ganze Zeit und manchmal traten ihm sogar Schweißperlen auf die Stirn. Viel eher kam der Spaß am Unterricht von ihrem unheimlichen Interesse an den dunklen Wesen und Künsten.
Einmal in der Woche mussten die Erstklässler um Mitternacht auf den höchsten Turm des Schlosses steigen. Hier fand der Astronomie-Unterricht statt, in dem sie eine ganze Stunde lang den Himmel mit Teleskopen betrachteten und Sternkarten ausfüllten. Meridith empfand es als Qual so früh in der Nacht nocheinmal aufzustehen oder garnicht erst zu Bett zu gehen. Doch Calla war eine richtige Nachteule. Sie schaffte es mit Leichtigkeit Meridith so lange wachzuhalten und für Astronomie schien sie eine besondere Begabung zu haben. Sie hatte ihre Sternenkarte fast doppelt so schnell ausgefüllt wie alle anderen.
Die Mädchen waren zu dem Schluss gekommen, dass der Unterricht doch garnicht so übel war, wie sie sich es zuvor ausgemalt hatten. Allerdings sollten sie an einem schönen Donnerstag Nachmittag ein Fach kennenlernen, das besonders Calla einige Nerven kosten sollte.

"Was haben wir heute Nachmittag?", fragte Meridith und lehnte sich zu Calla hinüber, die gerade ihren Stundenplan studierte.
Sie saßen beim Mittagessen in der Großen Halle, umringt von den Erstklässlern ihres Hauses. Millicent Bulstrode saß einige Plätze entfernt und nahm ihr Mittagsmahl in der Manier eines Ferkels zu sich. Nichteinmal das dumpfe Gekicher von Draco Malfoys Schoßhündchen Crabbe und Goyle konnte ihre ekelhaften Essgeräusche übertönen. Calla schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und starrte Millicent erzürnt an. Durch den lauten Knall erschreckt wandten ihre Mitschüler die Köpfe zu ihnen. Millicent hob erschrocken den Kopf.
"Wirst du wohl endlich mit diesem widerlichen Geschmatze aufhören?!", fauchte Calla sie an.
Millicent lief rot an und senkte schnell den Kopf.
"Davon wird einem ja schlecht!", setzte Calla nach und wandte sich wieder Meridith zu.
Die anderen Erstklässler um sie herum kicherten vergnügt.
"Wir haben jetzt Kräuterkunde mit den Ravenclaws", beantwortete Calla nun Meridiths Frage.
"Mit den Ravenclaws?", wiederholte Meridith und sah mit abwertendem Blick zu den Schülern am Tisch neben ihnen.
"Ja, mit den schlimmsten Klugscheißern der ganzen Schule!", meinte Calla verdrossen.
"Naja, allemal besser als mit diesen nichtsnutzigen Hufflepuffs arbeiten zu müssen", meinte Meridith.
Sie ließ den Blick durch die Halle wandern und ihre Augen blieben an einem dicken blonden Jungen hängen, der es schaffte am Gryffindor-Tisch über seine eigenen Füße zu stolpern.
"Oder mit diesen Idioten aus Gryffindor", fügte sie augenrollend hinzu und lenkte Callas Blick auf den armseligen dicken Trottel, der sich jetzt in seinem Umhang verwickelt hatte und es nur mit Hilfe von einem Paar unruhestiftender rothaariger Drittklässler schaffte sich daraus zu befreien.
Calla schnaubte und warf erneut einen Blick auf ihren Stundenplan.
"Da freu dich mal nicht zu früh, Meridith. Wir haben morgen Zaubertränke mit ihnen", sagte Calla missmutig.
"Wirklich? Mit diesem Trottel da drüben?", seufzte Meridith.
"Ja, wirklich!", nickte Calla.
"Ich glaube, ich muss Professor Snape bitten mich vorher zu vergiften...", sagte Meridith matt den Kopf schüttelnd.
Tracey Davis und Daphne Greengrass, die ihre Unterhaltung mitbekommen hatten, brachen in haltloses Kichern aus. Calla fixierte Meridith mit ihren hellgrauen Augen und musste schmunzeln, was bei ihrer kühlen Art in etwa dieselbe Bedeutung hatte, wie das Gekiekse von Tracey und Daphne.
"Kaum zu glauben, dass dieser Trottel von einem Longbottom wirklich ein Reinblüter sein soll, nicht wahr?", gluckste Daphne.
Meridith und Calla drehten sich überrascht zu ihr.
"Das ist Longbottom?", sagte Meridith verdutzt.
Daphne nickte zustimmend.
"In der Tat schwerlich zu fassen, dass er einer von uns sein soll...", sagte Meridith matt.
"Es ist eine Schande! Eine Schande!", zischte Calla aufgebracht.
"Bei solch einem Standesverräter, der er ist, wundert mich das allerdings wenig", erwiderte Meridith kühl.
"Du sagst es, Meridith!", stimmte Daphne zu und klopfte ihr sanft auf die Schulter.
"Zeit zu gehen, wir müssen zu den Gewächshäusern laufen!", erinnerte Tracey die Mädchen.
Sie erhoben sich und machten sich mit den anderen aus ihrem Jahrgang auf den Weg zum Kräuterkundeunterricht. Draco musste seine ergebenen Dienstmädchen Crabbe und Goyle antreiben, damit sie ihr Essen stehen ließen und nicht zu spät zur Unterrichtsstunde kamen. Die Slytherins spatzierten in aller Gemächlichkeit über die sanft abfallende Wiese zu den Gewächshäusern hinunter und wurden bald von den Ravenclaws eingeholt.
Vor der Tür zu Gewächshaus Nummer eins wartete schon eine rundliche Hexe mit erdigen Kleidern und zerzausten Haaren auf sie, die sich als Professor Sprout vorstellte.
"Bei Salazars Spitzbart, wie sieht die denn aus?!", keuchte Meridith als sie die ungepflegte Lehrerin erblickte. "Calla? Calla!"
Sie sah sich nach ihrer besten Freundin um, die einige Meter entfernt vor Entsetzen erstarrt stehen geblieben war.
"Die sieht ja schlimmer aus als der dreckige alte Guhl, der sich neulich in unserem Kerker eingenistet hatte!", hauchte Calla geschockt.
"Bei euch hatte sich ein Guhl eingeschlichen? Uurgh!", sagte Daphne im Vorbeigehen und stupste Calla in den Rücken, damit sie weiterlief.
"Dieses Mistvieh von Guhl ist doch völlig irrelevant! Sieh dir diese Professorin an, das ist doch- das ist doch-", stammelte Calla und wiedereinmal drohte sie ihre sonst so erhabene Art zu verlieren.
Der Umzug nach Hogwarts weg von ihrem guten Elternhaus hatte sie doch mehr mitgenommen als Meridith vermutet hatte.
"Das ist unter aller Würde, ich weiß!", stimmte Daphne zu und trieb Calla vor zu Meridith, die ihre Hand schnappte und sie weiter zu der Gruppe zog, die sich jetzt an der Tür des Gewächshauses versammelt hatte.
"Ja, ich muss auch gleich brechen...", murmelte Meridith und schubste Calla sanft voran.
Professor Sprout schloss die Tür des Gewächshauses auf und die Schüler traten hinein. Sofort wehte den Mädchen ein Geruch entgegen, der Meridiths eben Gesagtes wahr zu machen drohte. Es war eine Mischung aus schwerem Parfüm der darin wachsenden Pflanzen, modiger Erde und Professor Sprouts Lieblingsdünger, den sie ein paar Minuten später noch kennenlernen sollten. Die Mädchen schlugen die Hände vor den Mund und versuchten gegen den Würgreiz anzukämpfen.
"Durch den Mund atmen!", flüsterte Tracey, die wieder zu den Mädchen gefunden hatte, während Professor Sprout sie willkommen hieß.
"Bist du verrückt?! Ich will diesen widerwärtigen Gestank doch nicht im Mund haben!", zischte Meridith, wobei sie angestrengt versuchte nicht zu atmen.
"Glaub mir, man riecht mit der Nase! Wenn du den Mund aufmachst, ist es nur noch halb so schlimm!", sagte Tracey leise.
Meridith schüttelte energisch den Kopf, obwohl sie vor Luftmangel schon rot anlief. Trecey piekste sie in die Seite. Meridith fiel vor Empörung der Mund auf und sie holte schon tief Luft um Tracey anzuschreien, was das eigentlich sollte, da bemerkte sie, dass der Gestank nur noch halb so schlimm war.
"Siehst du, es funktioniert!", lächelte Tracey.
"Kein Grund mich zu pieksen!", murrte Meridith.
"Keine Ursache!", zwinkerte Tracey und versuchte nun Professor Sprout bei der Erklärung ihrer Arbeitsaufgabe zuzuhören.
Calla, die sich die Nase zugehalten hatte, öffnete nun auch den Mund und nahm einen tiefen Atemzug der warmen feuchten Luft. Sie war schon dem Ersticken nahe gewesen. Daphne nahm ihr parfümiertes Seidentüchlein, das sie sich auf den Mund gepresst hatte, herunter und versuchte es auf dieselbe Weise.
"Danke, Tracey!", murmelte Daphne.
"Lass gut sein...", meinte Tracey schulterzuckend.
"Woher wusstest du das?", wollte Meridith wissen.
"Oh, unser Nachbar, Mr Smith, züchtet magische Pflanzen. Da weht der Gestank immer rüber, wenn er eine neue Dunglieferung bekommt. Sein Sohn Zacharias hat mir den Tick verraten. Er kommt überigens nächstes Jahr nach Hogwarts. Ich sag euch, der würde euch gefallen!", antwortete Tracey.
"Wenn du glaubst, ich interessiere mich für einen stinkenden Kerl, der nicht weiß, wie man seine Kleider sauberhält-", setzte Calla boshaft an.
"Nein, nein!", lachte Tracey. "Er hat die gleiche Art, wie ihr beide an sich!"
Meridith und Calla sahen sich mit gehobenen Augenbrauen an, konnten aber nichts mehr erwidern, weil Professor Sprout die Klasse zur Ruhe ermahnte.

Die Schüler bekamen von Professor Sprout die Aufgabe die fangzähnigen Geranien zu düngen. In Dreiergruppen sollten sie sich jeweils ein Beet vornehmen. Sie wollte erstmal mit einfachen Dingen anfangen. Meridith, Calla und Daphne ging es mittlerweile besser, da sie wieder atmen konnten ohne sich übergeben zu müssen, auch wenn ihre Augen angefangen hatten zu tränen. Sie nahmen sich das Beet ganz vorn an der, glücklicherweise offenen, Gewächshaustür.
"Und womit sollen wir sie düngen?", fragte Calla Professor Sprout spitz, während sie versuchte größtmöglichen Abstand zu ihr zu halten.
"Na, hiermit!", sagte Professor Sprout lächelnd und schwang ihren Zauberstab.
Bei jeder Gruppe erschien ein Schubkarren mit einem großen, dunklen, verwesend stinkenden Haufen -
"Drachenmist! Der beste Dünger für magische Pflanzen!", strahlte Professor Sprout.
Calla schlug mit ekelverzogenem Gesicht die Hände vor den Mund und rannte aus dem Gewächshaus. Auch Daphne bekam sofort wieder einen Würgreiz, weil sie vergessen hatte durch den Mund einzuatmen. Sie hielt sich ihr parfümiertes Seidentaschentuch schnell unter die Nase um den Reiz zu unterdrücken.
Professor Sprout schaute verdutzt aus der offenen Tür, durch die Calla eben verschwunden war.
"Ist Miss Derrickson immer so empfindlich auf dem Magen?", fragte sie verdattert.
"Sie können ja kaum behaupten, dass dieser furchtbare Gestank lange auszuhalten ist!", sagte Meridith unfreundlich.
"Nun, mit der Zeit werden sie sich schon daran gewöhnen. Ich rieche es schon garnicht mehr!", sagte Professor Sprout munter.
"Das-", sagte Meridith kühl und musterte die vor Dreck stehenden Kleider der Professorin. "-ist mir klar."
"Also gut, ähm, ja...", stammelte Professor Sprout von ihrer abweisenden Haltung verwirrt. "Dann gehen doch bitte Sie, Miss Freeman, und holen Miss Derrickson wieder zu uns und Miss Greengrass kann währenddessen schon mit dem Düngen anfangen!"
Daphne machte ein entsetztes Gesicht, Meridith beeilte sich aus dem Gewächshaus zu kommen. Sie fand Calla vor Ekel geschüttelt an der Ecke des Gewächshaus lehnend vor.
"Calla?", sagte Meridith und trat vorsichtig an sie heran.
Calla hob den Kopf. In ihren Augen standen Tränen und Meridith fiel auf wie sehr sie sich beherrschen musste, nicht zu erbrechen.
"Alles in Ordnung?", fragte Meridith fürsorglich und legte ihr die Hand auf den Rücken.
"Sehe ich etwa so aus, als wäre ich in Ordnung?!", keuchte Calla erbost.
"Nein, aber du hörst dich zumindest danach an!", sagte Meridith mit kühlem Lächeln.
"Das ist doch abscheulich!", sagte Calla und musste vom ständigen Würgen husten. "Drachenmist! Wie abstoßend! Wieso musst du von diesem ekelerregenden Gestank nicht brechen?"
"Vielleicht ist dein Näschen einfach feiner als meins", meinte Meridith und streichelte ihr den Rücken.
Sie blieben noch ein paar Minuten draußen stehen, bis Calla das Schlimmste überwunden hatte. Sie hörte auf zu zittern und hob den Kopf. Mit einem Mal hatte sie ihre Selbstbeherrschung zurück, warf ihre rote Lockenpracht zurück und sah sie mit böse funkelnden Augen an.
"Das schreibe ich meinem Vater!", fauchte sie mit erhobenem Zeigefinger. "Ich schreibe ihm, was für eklige Arbeit sie uns hier auftragen, wie entsetzlich dieser Unterricht ist und wie furchtbar diese Professorin ist! Und ich schwöre dir, wenn er nicht alles unternimmt um diesen gemeingefährlichen Unterricht zu ändern, dann werde ich nach Beauxbatons gehen!"
"Ich versichere dir, mein Vater wird auch davon hören. Und er wird die Schulräte informieren. Und jetzt lass uns in dieses niederträchtig stinkende Gewächshaus zurückgehen und mit aller Würde im Dreck wühlen", sagte sie bestimmt und nahm Calla an der Hand um sie durch die Tür zu ziehen. "Und vergiss nicht: Durch den Mund atmen!"

Calla und Meridith gesellten sich wieder an das Beet, wo Daphne ihnen schon missmutig entgegenblickte und sich mit einer schrecklichen Grimasse einige Erd- und Dungkrümel vom Umhang wischte.
"Dreck!", murmelte Daphne zornig. "Seht euch das an! Mein teurer Umhang ist total schmutzig! Was glauben die denn, was wir sind? Sollen sie doch Hauselfen die ganze Arbeit machen lassen! Das ist so unwürdig!"
Meridith warf einen Blick auf das Beet mit den fangzähnigen Geranien. Zu einem Drittel war es schon mit Drachenmist bedeckt.
"Ihr müsst noch den Rest auf dem Beet verteilen!", sagte Daphne in einem unangenehmen Ton.
"Womit denn?", wollte Calla wissen.
Daphne deutete auf ihre dreckverschmierten Drachenlederhandschuhe auf dem Boden.
"Mit den Händen!", antwortete sie mit unappetitlicher Miene.
"Mit den Händen?! Wenn sie glaubt, dass ich irgendwelche Tierexkremente mit meinen Händen auch nur berühre, dann hat sie sich aber geschnitten!", brauste Meridith auf. "Ich fasse doch nicht in Drachenscheiße! Ich bin doch kein Tier!"
Calla hielt sich den Ärmel vor den Mund und taumelte entsetzt in Richtung Tür.
"Diese Sabberhexe lässt uns keine Wahl!", zischte Daphne. "Wenn wir die Aufgabe nicht machen, zieht sie Slytherin Hauspunkte ab!"
Meridith ließ den Blick durch das Gewächshaus wandern. Die Ravenclaws, die mit ihnen Kräuterkunde hatten, wühlten alle fröhlich im Dreck.
"Wie die Tiere!", sagte sie kopfschüttelnd.
"Dann soll sie uns eben Punkte abziehen! Ich komme diesem Drachenmist nicht näher!", sagte Calla gepresst.
"Du willst doch keine Punkte wegen Drachenmist verlieren, Calla!", entgegnete Meridith.
"Wenn es mir dadurch erspart bleibt ihn anzufassen schon!", konterte Calla.
"Dann verteilen wir ihn eben, ohne ihn anzufassen!", schlug Meridith vor.
"Und wie soll das gehen?!", fauchte Calla.
Meridith stellte einen Fuß auf den Rand der Schubkarre und stieß sie um. Der Drachenmist kippte auf das Beet. Sie hob ihren Umhang an und stieg in das Beet, wo sie begann den Dung mit ihren Schuhen gleichmäßig über das Beet zu verteilen.
"Toll, mit der Idee hättest du auch schon kommen können, bevor ich diesen Mist angefasst habe!", murrte Daphne beleidigt.
Jetzt kam auch Calla zu Meridith ins Beet und half ihr. Ihr Gesicht war zwar immernoch vor Ekel verzogen, aber dass sie Meridith bei diesem widerwärtigen Unterfangen half, war mehr als eine große freundschaftliche Geste. Meridith verteilte gerade das letzte bisschen Drachenmist auf ihrem Drittel, als Calla entsetzt aufschrie.
"Aah! Hilfe!"
Meridith wirbelte herum. Eine der Schlingpflanzen, die an der Decke des Gewächshauses wuchsen, hatte Calla an Armen und Hüfte umschlungen und versuchte nun auch ihren Hals zu umwickeln und sie an die Decke zu ziehen. Calla ruderte haltsuchend mit den Beinen und versuchte sich loszuwinden, doch das schien die Pflanze nur noch mehr anzuspornen.
Meridith sprang sofort zu ihr und bekam eine ihrer Hände zu fassen.
"Meridith, hilf mir!", schrie Calla verzweifelt.
Meridith packte eine Schaufel vom Boden und versuchte die Triebe damit abzuhacken. Doch je mehr der Triebe sie wegschlug, desto mehr lösten sich von der Decke und versuchten sich um Calla zu schlingen.
"Professor Sprout! Professor Sprout, kommen Sie schnell! Hilfe, Professor!", schrie Daphne panisch.
Professor Sprout drängte sich zwischen den Schülern hindurch und zückte sofort ihren Zauberstab. Sie schwang ihn über den Kopf und die Schlingpflanze fing Feuer. Sofort zogen sich die Triebe zurück. Calla krachte auf Meridith, die zu schwach war um sie aufzufangen, und sie landeten beide der Länge nach im Drachenmist, wobei einige fangzähnige Geranien ihr Leben ließen. Daphne und Professor Sprout rannten sofort herbei und zogen die Mädchen wieder auf die Beine. Meridith stieß einen angewiderten Schrei aus, als sie den ekelhaft stinkenden Dung auf ihrem Umhang abschüttelte. Sie warf Professor Sprout einen Blick zu den nur so vor Zorn glühte und riss sich von ihr los. Calla stand starr vor Schock neben Daphne, die versuchte den gröbsten Schmutz von ihrem Umhang zu wischen. Meridith nahm sie in den Arm, als sie sah, dass stumme Tränen des Entsetzens über ihr Gesicht rannen.
Professor Sprout erklärte die Stunde für beendet.
"Ihr Unterricht ist ja gemeingefährlich! Davon wird mein Vater erfahren!", sagte Meridith wütend zu der pummeligen Professorin und ohne ihr entschuldigendes Gestammel anzuhören, führte sie Calla so schnell wie möglich an die frische Luft und statt den Weg über die Ländereien einzuschlagen, zog sie Calla in den Gang zwischen den Gewächshäusern eins und zwei.
"Ich hasse dieses Fach! Ich hasse es!", kreischte Calla, als sie ihre Stimme wiederfand.
Sie wich einen Schritt vor Meridith zurück und blickte an sich herab.
"Sieh mich nur an! Ich stinke - und bin schmutzig - und - und - !", rief sie angeekelt von sich selbst und ihre Schultern zuckten vor unterdrücktem Schluchzen. "Ich fühle mich so scheußlich, Meridith!"
Sie brach in geräuschvolles Heulen aus, ließ sich an der Wand des Gewächshauses hinunter ins Gras rutschen und vergrub das Gesicht in den Armen. Meridith setzte sich neben sie und legte ihr den Arm um die zitternden Schultern. Calla drehte sich zu ihr um, schlang die Arme um ihren Bauch und legte den Kopf auf ihre Schulter.
Meridith hatte sich wohl noch mehr getäuscht als sie es für möglich gehalten hätte. Calla musste wirklich furchtbares Heimweh haben, wenn es ihr so mieserabel ging. Seit sie sich kannten, hatte sie Calla noch nie weinen sehen. Sie so aufgelöst zu sehen, war sicher kein Punkt, der auf der Liste ihrer Erwartungen für Hogwarts gestanden hatte.
Meridith freute sich so weit weg von ihren Eltern zu sein und nicht ständig von ihrer Mutter beobachtet zu werden, auch wenn der Gedanke an ihren Vater ihr einen kleinen Stich versetzte. Aber Calla schien ihre Eltern so unheimlich zu vermissen, dass es ihr fast das Herz zerriss.
Hatte sie ihre beste Freundin zum ersten Mal falsch eingeschätzt?
Oder war es etwas anderes, dass ihr solchen Stress bereitete?
Vielleicht lag es ja nicht nur an der Entfernung zu ihren Eltern. Vielleicht gab es noch etwas anderes, das ihr Sorgen machte.
Meridith drückte Calla fest an sich, strich ihr eine rote Locke aus dem Gesicht, blickte in ihre hellgrauen, rotgeweinten Augen und flüsterte: "Keine Sorge, alles wird gut!"


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