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Fanfiction

1 Moment - 5 Orte - Colin -4- Wissen und Nicht-Wissen

von HauselfeLilian

Colin, Eli und Trixie betraten die Eingangshalle. Ein breiter Schülerstrom trat durch die weit geöffneten Flügeltüren der Großen Halle. Als Colin eintrat und die vielen schwebenden Kerzen und die verzauberte Decke sah, die den Himmel draußen wiederspiegelte, fühlte er sich, als wäre er zuhause angekommen. Das Trio machte sich auf den Weg zum Haustisch der Ravenclaws. Colin setzte sich neben Eli, Trixie saß zu dessen anderer Seite.
"Ich hoffe, dieses Jahr sind es nicht so viele Erstklässler!", sagte Eli.
"Wieso das denn?", fragte Trixie verständnislos.
"Weil ich 'nen riesen Hunger habe!", erwiderte Eli trocken.
Trixie prustete los.
"Bei Merlin, Eli, ich hab noch nie jemand gesehen, der so verfressen ist wie du!", lachte Trixie.
Colin blickte ebenfalls mit sehnsüchtigem Blick auf die Goldteller. In seinem leeren Magen rumorte es gewaltig. Hoffentlich würde Professor McGonagall bald mit den neuen Schülern hereinkommen. Und hoffentlich würde Dumbledore seine Rede zum Schuljahresbeginn kurz halten und stattdessen schnell mit dem Bankett beginnen.
"Wer wird dieses Jahr eigentlich Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten?", wollte Trixie wissen.
"Was? Wieder Professor Coel oder nicht?", sagte Colin verwirrt.
"Professor Coel? Dann zeig mir mal, wie sie das anstellen soll!", gluckste Trixie.
Colin sah sie irritert an. Eli seufzte und klopfte Colin leicht auf die rechte Schulter. Zum Glück saß er auf der richtigen Seite. Hätte er die andere genommen, wäre er wahrscheinlich vor Schmerz in Tränen ausgebrochen.
"Colin, du bekommst echt nichts mit in den Ferien! Ich glaube, zu deinem nächsten Geburtstag bekommst du ein Jahresabo des Tagespropheten von mir!", sagte Eli kopfschüttelnd.
"Wieso, was war denn mit Professor Coel?", wollte Colin neugierig wissen.
"Naja, es war ganz groß auf der Titelseite, ich dachte, das hättest du mitbekommen!", murmelte Trixie.
"Sagt ihr mir vielleicht endlich, was überhaupt passiert ist?!", fragte Colin, aufgebracht darüber, dass sie ihn so im Dunkeln tappen ließen.
"Professor Coel wurde festgenommen und nach Askaban gesteckt - prozesslos", erklärte Eli ihm endlich.
Colin klappte der Mund auf.
"Echt jetzt?!", fragte er perplex.
Eli nickte.
"Was ist passiert?", wollte Colin sofort wissen.
"Tja, es hat sich herausgestellt, dass Professor Coel früher eine Anhängerin von Voldemort gewesen ist, auf deren Kappe einige Morde gingen", antwortete Trixie.
"Soll das heißen, wir wurden ein ganzes Jahr von einer Todesserin unterrichtet?!", sagte Colin entsetzt.
"Jep, sie hat sich ziemlich gut vor dem Gesetz versteckt, aber jetzt bekommt sie ihre gerechte Strafe!", meinte Eli.
Colin blinzelte ungläubig. Aber die beiden mussten es schließlich besser wissen als alle anderen. Immerhin hätte Mr Wyatt sicher einen Prozess für Professor Coel anordnen müssen, wenn die Sachlage anders gewesen wäre und Trixies Eltern leiteten jeweils ihre eigenen Abteilungen der magischen Strafverfolgung.
"Na, dann hätte ich diesen dämlichen Aufsatz über Zauberabwehr in den Ferien garnicht schreiben müssen!", beschwerte sich Colin.
Eli grinste nur frech.
"Warum hast du nichts gesagt?!", sagte Colin empört.
"Na, kann man denn nichtmal erwarten, dass du die Schlagzeilen mitbekommst?", entgegnete er belustigt.
"Ich hab drei ganze Tage dafür gebraucht!", regte sich Colin auf.
Das Eintreffen der Erstklässler unter Führung von Professor McGonagall unterbrach ihr Gespräch und sie wandten die Köpfe nach vorne zum Lehrertisch, wo der Sprechende Hut jetzt damit begann sein Lied zu singen. Als er sich schließlich fertig war und sich vor allen Tischen verneigte, applaudierten sie begeistert. Dann startete die Auswahl der Schüler.
Die erste, die aufgerufen wurde, "Abbott, Hannah!" war ein Mädchen mit herzförmigem Gesicht, rosa Wangen und langen blonden Zöpfen. Der sprechende Hut teilte sie dem Haus Hufflepuff zu. Der erste Schüler der nach Ravenclaw kam, war "Boot, Terry!". Colin, Eli und Trixie applaudierten begeistert und rückten etwas auf, damit der stämmige Erstklässler am Kopf des Tisches platznehmen konnte. Dann kam eines der reichen Mädchen, das sie mit ihren Eltern am Bahnsteig beobachtet hatten, an die Reihe. Sie hatte lange rote Locken und einen wahnsinnig arroganten Blick.
"SLYTHERIN!", rief der Sprechende Hut, kaum dass er ihren Kopf berührt hatte.
"Was hab ich dir gesagt!", murmelte Eli Colin zu und nickte zu dem Mädchen hinüber, das jetzt zum Tisch der Slytherins stolzierte.
Colin schnaubte belustigt. Er selbst kannte sich in der Zaubererwelt lange nicht so gut aus, dass er den Leuten ihren Stand und ihre Haltung ansehen konnte.
Mit "Finnigan, Seamus!" ging es weiter. Colin reckte den Kopf. Der Junge war Ire, zumindest das konnte er anhand seines Aussehens und seines Namens erkennen. Doch er kam nach Gryffindor.
"Freeman, Meridith!"
Das schwarzhaarige Mädchen, das sie bei den reichen Säcken am Bahnsteig gesehen hatten, wurde aufgerufen und kaum dass der Sprechende Hut ihren Kopf berührt hatte, rief er auch schon "SLYTHERIN!". Colin schüttelte verwundert den Kopf und bekam einen Was-hab-ich-gesagt-Blick von seinem besten Freund zugeworfen. Daraufhin wurde eine ganze Horde von Schülern zu Slytherins ernannt.
Und dann rief Professor McGonagall: "Potter, Harry!"
Schlagartig war es mucksmäuschen still in der Halle. Eli reckte den Kopf um den schwarzhaarigen bebrillten Erstklässler zu sehen, der jetzt vor den Hocker trat. Colin musste sich ein bisschen von der Bank erheben, denn Eli war doch einen halben Kopf größer als er. Trixie war sogar so dreist und stellte sich auf die Bank um einen Blick auf den berühmten Jungen zu erhaschen.
Harry Potter war überall in der Zaubererwelt bekannt. Colin erinnerte sich noch an seine erste Zugfahrt, bei der unter den Namen der berühmtesten Hexen und Zauberer aller Zeiten, von denen Eli ihm damals erzählt hatte, nach Merlin und Dumbledore der Name Harry Potter gefallen war. Colin hatte Eli damals schon auf dem Bahnsteig kennengelernt und weil Eli bemerkt hatte, dass Colin keine Ahnung von der Zaubererwelt hatte, hatte er ihm gleich alles darüber erklärt.
Harry Potter hatte den mächtigsten schwarzen Zauberer ihrer Zeit besiegt, als er noch ein Baby gewesen war. Er hatte den Todesfluch überlebt und war mit nichts als einer Narbe davongekommen, die aussah wie ein Blitz.
Der Sprechende Hut saß lange auf Harry Potters Kopf. Um sie herum war aufgeregtes Flüstern ausgebrochen, doch das Trio wagte kaum zu reden.
"GRYFFINDOR!", rief der Hut schließlich in die Große Halle hinein.
Am Tisch der Gryffindors brach Jubel aus und die allseits bekannten Weasley-Zwillige begannen sogar einen Freudentanz. Dann waren nur noch drei Schüler übrig. Ein schlaksiger Rothaariger setzte sich auf den Stuhl und bekam mit bangen Blick den zerschlissenen Zauberhut aufgesetzt.
"Sieh an, noch ein Weasley!", kiekste Trixie verzückt.
Irgendwie hatte sie einen Narren an den Weasleys gefressen.

Endlich war die Auswahl zu Ende und Professor McGonagall entfernte den Sprechenden Hut aus der Halle. Colins Magen verlangte röhrend nach Nahrung. Professor Dumbledore erhob sich mit strahlendem Lächeln und weit ausgebreiteten Armen.
"Willkommen!", rief er. "Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts! Bevor wir mit unserem Bankett beginnen, möchte ich ein paar Worte sagen. Und hier sind sie: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek! Danke sehr!"
Colin, Eli und Trixie lachten und klatschten begeistert. Dann ächzte der Tisch auch schon unter Bergen von leckeren Speisen, die die Hauselfen von Hogwarts so perfekt zubereiten konnten. Colin kannte die Hauselfen aus der Schulküche von Hogwarts. Er hatte sich schon oft mit Eli hinuntergeschlichen um etwas Essen zu stibitzen, oder auch nur wenn Eli wissen wollte, was es am nächsten Tag zu Mittag geben würde. Es waren alles überaus freundliche Wesen.
Jetzt hatte er jedoch kaum Zeit über die Hauselfen von Hogwarts zu sinnieren. Er belud seinen Teller mit Roastbeef, Lammkoteletts, Steaks, Pommes und Karotten und begann genussvoll zu spachteln. Elis Teller lief fast über vor Brathähnchen, Würsten, Pellkartoffeln, Yorkshire-Pudding und einem See von Ketchup. Sein bester Freund schaufelte das alles in einer unglaublichen Geschwindigkeit in sich hinein und nahm sich seinen Nachschlag bevor Colin überhaupt mit der Hälfte seines Tellers fertig war.
"Wie kann man nur so fressen?", lachte Trixie plötzlich laut los.
Eli spießte ein Würstchen auf seine Gabel, fuchtelte damit vor Trixies Nase herum, schluckte und statt etwas zu sagen, entschied er sich dazu, das Würstchen gleich in seinem Mund verschwinden zu lassen. Trixie hustete vor Lachen in ihren Kürbissaft.
"-geh'tsch'nnn dein' Klein'n?", mampfte Eli mit vollem Mund in Colins Richtung.
"Bitte was?! Eli, selbst wenn du nur die Hälfte von dem in den Backen hättest, wie jetzt, würde man kein Wort verstehen!", gackerte Trixie.
"Oh, ganz gut. Sie waren total platt, nachdem du gestern Abend mit ihnen gespielt hast. Nichtmal als ich mich von ihnen verabschiedet hab, sind sie aufgewacht", beantwortete Colin Elis Frage.
Trixie sah ihn entgeistert an. In ihrem Gesicht stand deutlich geschrieben, dass sie einfach nicht glaubte, dass Colin seinen besten Freund eben tatsächlich verstanden hatte. Hatte er auch nicht. Doch er hatte zumindest gelernt zu erahnen, was Eli mit einem halben Steak und drei Pellkartoffeln zwischen den Zähnen zu sagen versuchte.
"Wü'schde isch hädde au'sch scho Geschwischder wie du!", schmatzte Eli und versprühte Kartoffelstückchen über den Tisch.
"Es wäre trotzdem nett, wenn du mal schlucken würdest. Ich bin nämlich kein so guter Hellseher, weißt du", schmunzelte Colin.
Eli kaute noch ein bisschen, schluckte und grinste ihn an.
"Vielleicht hättest du eher in Trelawneys Unterricht gehen sollen!", meinte er frech.
"Nein, danke!", lachte Colin.
"Ach, bitte, so schlimm ist sie garnicht!", warf Trixie ein. "Ich finde sie ulkig."
"Ulkig!", wieherte Eli.
"Was wolltest du noch gleich über meine Geschwister sagen?", wollte Colin wissen.
"Oh, ach ja!", stammelte Eli. "Erica und Heather sind einsame Spitze! Du weißt garnicht, was die alles anstellen!"
"Doch, ich glaube, ich weiß das besser als du!", gluckste Colin.
Eli wedelte mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht herum.
"Oh, nein! Glaub mir, ich weiß es! Ihr habt sie nichtmal bei der Hälfte von ihren Scherzen erwischt!", meinte Eli.
Colin hob eine Augenbraue.
"Brauchst garnicht so zu gucken! Die beiden haben mir einiges erzählt, als du am Grill standest!", beharrte Eli.
"Und warum erzählen sie dir das und nicht mir?", erwiderte Colin leicht beleidigt.
"Hallooo-hoo?! Du bist der große Bruder, der ihnen immer den Spaß verdirbt, weil du auf der Seite deiner Mutter stehst?", rief Eli.
"Na hör mal! Sie hat so viel zu tun, seit mein Dad gestorben ist! Bei dem Unfug was die drei anstellen, muss ja jemand auf sie aufpassen! Ohne dass ich ab und zu mal meckere, verstehen die es doch garnicht!", versuchte sich Colin zu verteidigen.
"Denkst du, das weiß ich nicht?", sagte Eli lächelnd und klopfte ihm auf den Rücken. "Ich mach dir doch keine Vorwürfe, weil du ein Spaßverderber bist. Und die Zwillinge auch nicht. Ich hab ihnen erzählt, wie du in Hogwarts drauf bist."
"Bist du wahnsinnig?!", sagte Colin entsetzt.
"Wieso?", fragte Eli perplex.
Colin seufzte tief.
"Von jetzt an werden sie unausstehlich sein...", stöhnte er.
Eli lachte los, packte ihn im Nacken und schüttelte ihn leicht.
"Jetzt stell dich mal nicht so an! Schlimmer kann es nicht werden, oder?", sagte Eli aufmunternd.
"Wenn du wüsstest!", schnaubte Colin belustigt.

Der Nachtisch erschien auf den Platten. Colin schaffte diesmal sogar mehr als Eli. Er nahm sich Eiskrem, Schoko-Eclairs und Erdbeeren, wohingegen Eli nur noch ein Stück Apfelkuchen und einen marmeladengefüllten Donut verputzte. Trixie ließ sich bunten Wackelpudding schmecken.
"Ich frage mich, wie man so viel essen kann!", kicherte sie kopfschüttelnd. "Bekommst du zuhause denn nichts?
"Ich hab eben einen gesunden Hunger!", entgegnete Eli. "Außerdem kommt Colin auch schon beinahe an mich heran!"
Trixie warf einen Blick auf Colin und ließ ihre Augen zurück zu Eli schweifen.
"Du färbst ab. Ich muss mich von euch trennen, sonst werde ich fett!", sagte sie trocken.
Sie brachen in heiteres Gelächter aus.
"Sind wir etwa fett?", konterte Colin.
Trixie verengte die Augen zu schlitzen. Einen Moment später waren sie stahlgrau.
"Nein... nein, noch nicht!", zwinkerte sie.
Colin gab ihr über Eli hinweg einen freundschaftlichen Schubs, der sie mit dem Gesicht in ihren Wackelpudding knallen ließ.
Sie richtete sich mit empörtem Blick auf.
"Oh, verdammt, das wollte ich nicht! Tut mir leid, Trixie!", gluckste Colin.
Doch Trixie nahm es locker und fing an zu lachen.
Die Reste verschwanden von den Tellern. Dumbeldore erhob sich um seine Willkommens-Rede zu halten. Das wichtigste für Colin - und Trixie - war, wann die Auswahlspiele für die Quidditch-Mannschaften stattfinden würden. Es sollte die zweite Schulwoche sein.
"Und schließlich muss ich euch mitteilen, dass in diesem Jahr das Betreten des Korridors im dritten Stock, der in den rechten Flügel führt, allen verboten ist, die nicht einen sehr schmerzhaften Tod sterben wollen", sagte Professor Dumbledore.
Das Trio merkte auf.
"Wieso das denn?", fragte Colin erstaunt.
Eli zuckte nur unwissend die Schultern und starrte Dumbledore neugierig an, doch es kam nichts weiter. Enttäuscht lehnte sich Eli zurück und wechselte Blicke mit Colin und Trixie. Wieso hatte er ihnen nicht verraten, was im dritten Stock los war, dass man ihn nicht betreten durfte? Dumbledore nannte ihnen für sowas eigentlich immer den Grund. Doch Dumbledore schwieg eisern. Er forderte sie alle dazu auf die Schulhymne zu singen und schickte sie ins Bett.

Colin war sofort aufgesprungen und zog Eli auf.
"Komm, beeilen wir uns ein bisschen. Ich will nicht zwischen den ganzen Erstklässlern rumlaufen!", sagte er.
Trixie stolperte hastig über die Bank um ihnen hinterherzukommen, während Penelope Clearwater, eine Vertrauensschülerin ein Jahr über ihnen, die Erstkässler zusammenrief.
Colin drängte die beiden aus der Halle und scheuchte sie die Marmortreppe hinauf. Im dritten Stock schulg er einen völlig anderen Weg ein als sonst und Eli war gewillt ihm zu folgen, doch Trixie blieb an der Ecke des Korridors stehen.
"Was ist?", fragte Colin unschuldig.
"Das ist nicht der Weg in unseren Turm, Colin", sagte sie.
"Das weiß ich, jetzt komm!", sagte er und winkte sie zu sich her.
"Was hast du denn vor?", wollte Eli jetzt plötzlich wissen. Es schien, als hätte er garnicht bemerkt, dass Colin in die falsche Richtung gelaufen war.
"Na, ich will im verbotenen Korridor im dritten Stock vorbei!", grinste Colin.
"Bist du wahnsinnig? Wir sind gerade zwei Stunden in der Schule und du willst jetzt schon da hin?!", zischte Eli entgeistert.
"Naja, ich dachte wir schauen nur mal kurz nach?", sagte Colin schulterzuckend.
"Coole Idee!", hauchte Trixie verzückt.
"Nein, überhaupt nicht!", schnaubte Eli. "Wir gehen jetzt in unseren Turm!"
"Das sagst du!", grinste Trixie boshaft.
"Ja, das sage ich!", sagte Eli unnachgiebig, packte Colin am Arm, schnappte Trixie an der Hand und zog sie rabiat in die andere Richtung davon.
"Ööy!", maulte Trixie, war aber offensichtlich zu faul um Widerstand zu leisten und ließ sich von dem großen Jungen wegschleppen.
"Aber wieso denn nicht, Eli? Ich will doch nur mal einen Blick drauf werfen!", bettelte Colin.
"Was glaubst du, wieso nicht? Erstens ist gleich Sperrstunde und ich hab wirklich keinen Bock mir wegen dir am ersten Tag schon wieder Nachsitzen einzuhandeln und Zweitens hast du keine Ahnung ob da nicht irgend ein beklopptes Monster drinsitzt, das dir gleich den Schädel einhaut, wenn du zur Tür reinkommst!", zeterte Eli und schleife sie eine der vielen Treppen hoch.
"Schon wieder? Was soll das denn heißen?", kicherte Trixie.
"Ist 'ne lange Geschichte, erzähl ich dir morgen...", murmelte Colin Trixie zu und wandte sich dann wieder an Eli: "Seit wann hast du denn ein Problem mit Monstern?"
"Ganz ehrlich, wenn da drin irgendein gefährliches Viehzeug auf mich lauert, dann will ich nicht wie eine gestopfte Weihnachtsgans als gutriechendes Geschenk verpackt da reingehen. Ich will wenigstens versuchen mich zu wehren!", sagte Eli und es klang deutlich nach dem Ende der Diskussion.
Außerdem hatte Eli schon erfolgreich drei Stockwerke zwischen sie und den verbotenen Korridor gebracht.

Die Drei gingen die Wendeltreppe im siebten Stock hinauf in den Turm der Ravenclaws. Vor einer schlichten Eingangstür, an der ein bronzener Türklopfer in Adlergestalt angebracht war, hielten sie an. Eli nahm den Ring und klopfte zweimal. Der Türklopfer erwachte zum Leben und räusperte sich.
"Was war zuerst da, das Licht oder der Schatten?", fragte der Türklopfer flötend.
"Ach, wie du mir gefehlt hast, Goldschnäbelchen!", grinste Eli.
"Sie mir auch, Sir! Nun, wie lautet die Antwort?", wollte der bronzene Adler wissen.
"Sie kamen gleichzeitig. Ohne Licht gibt es keinen Schatten", kam Colin Eli zuvor.
"Was ist mit der Dunkelheit?", warf Trixie ein.
"Er hat nach dem Schatten gefragt, das ist etwas anderes, nicht wahr du alter Wirrkopf?", feixte Colin.
"Wirrkopf?! Ich muss doch sehr bitten!", beschwerte sich der Türklopfer.
"Ja, ja, machst du jetzt endlich die Luke auf, oder müssen wir hier warten bis die Erstklässler auftauchen?", drängte Colin.
"Ja, schon recht, die Antwort ist richtig, aber ich dürfte doch wohl um etwas mehr Freundlichkeit bitten!", nörgelte der Adlerkopf und die Tür schwang auf.
Colin, Eli und Trixie traten in ihren Gemeinschaftsraum.
"Also mir hat der alte Bronzeklotz überhaupt nicht gefehlt!", murrte Trixie.
Colin grinste. Eli sah nur beleidigt drein. Colin wusste, dass das seine Schuld war. Eli mochte die Fragen, die der Türwächter stellte und manchmal philosophierte er sogar vor der Tür mit ihm, bis Colin ihn reden hörte und die Tür von Innen aufriss, damit er endlich reinkam.

Der Gemeinschaftsraum der Ravenclaws war ein weitläufiges, luftig wirkendes Turmzimmer mit einer gewölbten Zimmerdecke von der Sterne leuchteten. Die seidenen Wandverkleidungen des Raumes waren blau und bronze und größtenteils von vollgestopften Wandregalen bedeckt, bis auf eine Stelle, wo eine riesige Marmorstatue von Rowena Ravenclaw stand und auf ihre Schüler herabblickte. Im ganzen Raum verteilt standen Tische und Stühle und von den hohen Bogenfenstern aus hatte man einen atemberaubenden Ausblick auf die Ländereien von Hogwarts.
"Und wenn du Trixie diese dämliche Geschichte von Anfang letzten Jahres erzählst, jag ich dir einen Fluch auf den Hals der sich gewaschen hat!", knurrte Eli.
"Das hast du gehört!?", sagte Trixie entgeistert.
"Pff, immerhin hat der doofe Aufsatz für Professor Coel doch was gebracht! Ich weiß, wie ich mich dagegen wehren kann!", entgegnete Colin, während er die Tür, die zu den Schlafsälen führte, öffnete und die nächste Wendeltreppe hinaufstieg, die zu den vierzehn kleinen Schlafsaaltürmchen der Ravenclaws führte und dort in einem Rundgang endete.
Trixie blieb stehen und sah verschmitzt vom einen zum andern.
"Ich werde schon noch rausfinden, was passiert ist!", kicherte sie. "Gute Nacht, Jungs!"
"Nacht, Trixie!", sagten die beiden im Chor.
Trixie nahm die vierte Tür zur Rechten der Treppe und betrat den Mädchenschlafsaal. Colin und Eli nahmen die vierte links und traten in ihr altbekanntes Zuhause für dieses Jahr.
Ihr Gepäck war schon hochgebracht worden und die gewohnten himmelblauen Daunendecken aus Seide lagen frisch aufgeschüttelt in ihren Himmelbetten.
Auch die anderen drei Jungen aus ihrem Jahrgang waren schon da und begrüßten sie herzlich.
Sie hießen Issy Aitken, Kingsley Abney und Eanna Lund. Issy war ein Winzling mit langem blondem Pferdeschwanz, der sogar noch kleiner als Colin war, den dunkelhäutigen Kingsley nannten sie liebevoll ihren 'Rastafari-Man', nicht zuletzt wegen seiner Haarpracht, und Eanna, ein Ire, hätte Colins Bruder sein können, wenn er nicht so elend lang und schlacksig gewesen wäre und keine braunen Augen gehabt hätte. Bei all dem Rückenklopfen und Rumschubsen musste Colin aufpassen, dass seine verwundete Schulter nichts abbekam und war froh als er endlich sein Bett erreichte um sich umzuziehen. Als er das T-Shirt auszog, achtete er penibel darauf, dass er mit dem Rücken zur Wand stand und niemand das große Pflaster sehen konnte.
Müde und vollgefressen ließ er sich in sein Bett fallen und zog die Seidenbehänge zu. Er grinste an die Decke.
Endlich war er zurück in Hogwarts. Endlich war er zuhause. Endlich konnte er seine Sorgen vergessen.
Wenn nur der Biss nicht so schmerzen würde...
"Nacht, Jungens...", kam es von Elis Himmelbett.
"Nacht!", brummten die Stimmen von Issy, Kingsley und Eanna in der Dunkelheit.
"Schlaf gut, Eli!", gähnte Colin und drehte sich auf den Bauch.
Eine Weile lauschte er noch dem Wind, der um die Zinnen des Schlafturms pfiff, dann fiel er in einen tiefen Schlaf.


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
Rufus Beck