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Fanfiction

1 Moment - 5 Orte - Meridith -2- Es ist, wie es ist

von HauselfeLilian

Meridith saß auf einem Liegestuhl auf der Terasse. Sie hatte ein Buch aufgeschlagen und drehte nachdenklich ihren Zauberstab. Der Titel auf dem Buchrücken verkündete: Zaubern zur Selbstverteidigung. Meridith hatte sich überlegt, dass sie vor Beginn ihres ersten Schuljahrs in Hogwarts besser daran tat, ein paar Zaubersprüche zu lernen, mit denen sie sich schützen konnte. Oft genug hatte sie von anderen Eltern oder deren Kindern, die Hogwarts bereits besuchten, erfahren, wie rüpelhaft es teilweise an dieser Schule zuging. Sie wollte keinesfalls die Schmach erleben, von einem der übermäßig pubertierenden Schüler verzaubert zu werden und dann auf der Krankenstation von einer unfähigen Heilerin behandelt zu werden. Nein, sie vertraute nur Mr Couch, dem besten Heiler aus dem St. Mungo, von dem sich jeder Zauberer von Stand behandeln ließ. Sie wollte nicht das Risiko eingehen, dass jemand anderes an ihr herumpfuschte.
Gerade brütete sie über einer Seite, die den Diffugium-Zauber beschrieb. Laut Beschreibung sollte dieser Zauber einen Fluch mit einer wirbelnden Zauberstabbewegung im Nichts verschwinden lassen. Meridith versuchte die Zauberstabbewegung nachzumachen, konzentrierte sich aber darauf, nicht zu zaubern. Das war nun, da sie den Brief von Hogwarts bekommen hatte, nicht mehr erlaubt.
Morgen war es endlich so weit. Sie würde in den Hogwarts-Express steigen und nach Schottland fahren um ihre Zauberer-Ausbildung zu beginnen. Sie konnte nicht leugnen, dass sie neugierig war, was sie alles erwartete. Immerhin würde sie zum ersten Mal in ihrem Leben nicht mehr unter der Obhut ihrer Eltern stehen. Nicht, dass es ihr Angst machte. Nein, sie war schon freudiger Erwartung ihr Können unter Beweis zu stellen. Außerdem gab es da noch den glücklichen Fakt, dass sie ab sofort immer mit Calla zusammen sein konnte, solange sie in der Schule waren. Sie freute sich schon darauf. Bei den vielen Verpflichtungen war es für die beiden Mädchen schwer sich ausreichend Zeit für ihre Freundschaft zu nehmen.
Der Monat zwischen dem Besuch in der Winkelgasse und der morgigen Abreise war schnell vergangen. Seit dem Dinner hatte Meridith Calla nicht mehr gesehen. Wohl hatte sie aber per Eulenpost von ihr erfahren, dass sie für den letzten Monat mit ihren Eltern nach Zentralafrika gereist war um dort Urlaub im Ferienhaus ihrer Großtante zu machen. Meridith freute sich auch darauf, sie morgen im Zug wiederzusehen. Sie wusste, dass Calla ihr ein Souvenir mitbringen würde, denn das war soetwas wie ein Ritual der beiden. Meridith brachte Calla auch immer ein Geschenk von ihrem alljährlichen Sommerurlaub in Ägypten mit.
Meridith beneidete sie nicht darum jetzt in Afrika zu sein. Selbst hier, im reichsten Viertel von Birmingham, wo sich das Anwesen der Freemans befand, war es unglaublich heiß. Die Sonne brannte vom Himmel und Meridith war froh unter dem weißen Sonnenschirm auf der Terasse zu sitzen, der ihre vornehm blasse Haut vor der Sonne schützte. Der Hitze wegen trug sie heute nur eine schwarzgrüne Robe aus leichtem Chiffon, deren kurze Ärmel es ihr erlaubten, sich etwas abzukühlen. Meridith trug grundsätzlich nur Zaubererkleidung. Muggelkleidung war in ihren Kreisen verpönt und selbst ihre Unterwäsche, Röcke und Blusen ließ sie sich in einem Ausstatter für Zaubererkleidung maßanfertigen.
"Dagi!", rief sie ins Blaue hinein.
Mit einem leisen "Plopp" erschien die Hauselfe vor ihr.
"Sie wünschen, Miss Meridith?", piepste die Hauselfe mit einer tiefen Verbeugung.
Meridith wackelte, ohne von ihrem Buch aufzusehen, mit ihrem leeren Wasserglas vor der Nase der Hauselfe herum und sagte: "Noch ein Wasser. Und vergiss ja nicht die Acerolakirschen!"
"Wie Miss Meridith wünscht!", sagte Dagi und verschwand in die Küche.
Kaum eine Minute später stand die Hauselfe wieder vor ihr und stellte das Wasserglas, in dem vier dunkelrote Acerolakirschen auf und ab schwebten, auf das runde Beistelltischchen neben ihrem Liegestuhl. Meridith war so tief in ihr Buch versunken, dass sie es nichteinmal wahrnahm. Erst die Schrittgeräusche von Stöckelschuhen rissen sie aus ihrer Konzentration.
"Meridith, Liebes?", sprach ihre Mutter sie an.
Meridith klappte ihr Buch zu und sah auf.
"Ja, Mutter?", sagte sie.
"Dein Vater und ich haben etwas mit dir zu besprechen. Wenn du bitte in den Salon kommen würdest?", sagte ihre Mutter in verhaltenem Ton.
Meridith wurde neugierig. Was hatten ihre Eltern ihr noch einen Tag vor der Aberise nach Hogwarts zu sagen?
"Natürlich, Mutter, ich bin sofort bei euch!", sagte Meridith.
Ihre Mutter nickte und ging wieder ins Haus. Meridith legte ihr Buch weg und nahm ihr Glas, um ihr zu folgen.

Ihr Vater saß bereits in einem der großen Ohrensessel im Salon. Vor ihm auf dem Elfenbeintisch stand ein Glas Odgen's Old Firewhiskey und am Platz ihrer Mutter stand ein Cocktail aus Ananaserdbeeren. Meridith stellte das Wasserglas mit den treibenden Acerolakirschen vor sich auf den Tisch und nahm auf dem mit eisengrauem Samt bespannten Sofa platz. Interessiert wechselte sie mit den Augen zwischen ihrem Vater und ihrer Mutter. Ihre Mutter sah etwas angespannt aus, wohingegen ihr Vater eher geheimniskrämerisch, aber aufgeregt wirkte.
"Worum geht es denn?", wollte Meridith wissen.
Ihre Eltern warfen sich einen zögerlichen Blick zu und ihre Mutter sagte mit ernster Stimme: "Vielleicht solltest du anfangen, Marshal. Du kannst es ihr besser erklären als ich."
Es war wieder einer dieser seltenen Momente in denen Meridith bemerkte, dass ihre Mutter wusste, wie sehr sie ihrem Vater zugetan war. Mit ihrer Mutter war sie noch nie sonderlich gut ausgekommen. Sie war sehr streng und manchmal auch abweisend zu ihr. Für ihren Vater hingegen war sie seine kleine Prinzessin. Er machte ihr ständig Geschenke und ließ ihr so gut wie alles durchgehen. Nur Frechheit durfte man sich im Hause der Freemans nicht erlauben. Wenn ihre Mutter ihren Vater also darum bat, dass er mit ihr redete, musste es eine unangenehme Sache sein, von der ihre Mutter dachte, sie würde es nicht akzeptieren. Da Meridith für ihren Vater alles tat, was er verlangte, war er immer der Joker, wenn es um besonders schwierige Sachen ging. Schwierig, das war auch die Lieblingsbezeichnung ihrer Mutter für sie.
"Also gut...", räusperte sich ihr Vater. "Du fragst dich sicher, was es einen Tag vor deiner Abreise noch so wichtiges gibt, dass wir dich extra in den Salon rufen."
Meridith nickte und nahm einen Schluck von ihrem Wasser.
"Du brauchst nicht besorgt auszusehen, Liebes. Es ist nichts Unangenehmes, mit dem wir warten wollten, bis du nach Hogwarts fährst, wie du vielleicht denkst. Ich habe erst heute morgen davon erfahren - und bevor du dich sorgst, es ist etwas sehr erfreuliches, das wir dir zu sagen haben", leitete ihr Vater das Gespräch ein.
Wenn er doch endlich mit dieser Geheimnistuerei aufhören würde! Meridith war ein Mädchen der klaren Worte und sie hasste es, wenn man ständig um den heißen Brei herumredete. Jetzt setzte ihre Mutter behutsam an: "Du weißt ja, Meridith, dass es in unseren Kreisen Tradition ist, nur in reinblütige Familien einzuheiraten. Um dem auch standesgemäß zu entsprechen, ist es die Aufgabe der Eltern für ihre Kinder möglichst gute und passende Kreise auszusuchen und somit auch den Partner mit dem sie später ihr Leben verbringen sollen."
Meridith nickte. Das wusste sie schon seit sie klein war. Sie hatte die Regeln und Bräuche der gehobenen Gesellschaft schon von Kindesbeinen an gelehrt bekommen. Sie hatte sich bis jetzt noch nicht viele Gedanken darüber gemacht, außer wenn sie und Calla über ihre Zukunft philosphiert hatten. Doch es war ihr von vorneherein klar gewesen, dass ihre Eltern irgendwann einen Ehemann für sie aussuchen würden. Sie hatte sich nie dagegen gesträubt und auch Calla hatte sich über diese Tatsache nie mokiert. Eigentlich musste Meridith sogar zugeben, dass sie es erleichternd fand sich um das schwierigste Thema für junge Mädchen keine Sorgen zu machen brauchte. Sie vertraute ihrem Vater vollkommen. Sie wusste, dass er niemals eine schlechte Wahl treffen würde, weil er nur das Beste für seine einzige Tochter wollte.
"Nun, was deine Mutter damit andeuten will-", sagte ihr Vater vorsichtig, genau in dem Moment als die Neugier aus Meridith herausplatzte: "Habt ihr jemanden für mich gefunden?"
Ihr Vater blinzelte überrascht und auch ihre Mutter sah sie verdutzt an.
"Verzeihung, Vater! Ich wollte dich nicht unterbrechen!", sagte Meridith rasch.
Jetzt war sie wirklich aufgeregt, was sich daran zeigte, dass sie nur noch auf der Kante des Sofas saß und mit den Knien wackelte. Eigentlich war es unüblich schon so früh jemanden für die Verlobung auszusuchen, doch Meridith freute sich innerlich auf eine bejahende Antwort. Auch wenn sie sich noch nicht viel aus Jungen machte, wäre es doch spannend zu erfahren wem sie versprochen war. Wen ihre Eltern ausgewählt hatten.
Ihre Eltern waren völlig überrascht von ihrer Reaktion. Wahrscheinlich hatten sie gedacht, sie würde sich wehren, weil sie noch zu jung war. Aber wenn man in ihren Kreisen aufwuchs, fand Meridith, durfte man sich nicht so kindisch verhalten. Jedes der Kinder, die sie kannte würde irgendwann mit jemandem, den seine Eltern ausgesucht hatten, verheiratet werden. Das war eine Tatsache. Und noch kaum einer von ihnen hatte sich je darüber beschwert. Es war eben so, wie es war. Ihre Eltern hatten sich ebenfalls durch ihre Großeltern kennen und lieben gelernt, genauso wie Callas Eltern. Das Prinzip funktionierte doch wunderbar, warum es also ändern?
Ihre Mutter schien völlig aus der Fassung geraten zu sein und ihr Vater bemühte sich eben den Faden des Gesprächs wieder aufzunehmen.
"Ja, in der Tat. Wir haben jemanden für dich gefunden", antwortete er auf ihre Frage.
Meridith wäre der Mund aufgeklappt, wenn sie nicht so eine gute Erziehung gehabt hätte.
"So früh schon?", sagte sie nun doch etwas verwundert.
"Nun, wir sind der Meinung, dass sich keiner finden wird, der besser für dich ist, Meridith. Ich denke, wir haben die beste Wahl überhaupt getroffen und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Egal wer hier noch um deine Hand bitten wird, diesen Jungen wird niemand übertreffen", erklärte ihr Vater.
"Und das ist sicher?", wollte Meridith wissen.
Ihr Vater nickte bedächtig.
"Es besteht kein Zweifel?", drängte sie weiter.
"Nicht der geringste. Seine Eltern haben bereits zugestimmt. Warum ist dir das so wichtig?", fragte ihr Vater verdutzt.
"Naja, ich will mich ja nicht an jemanden gewöhnen oder gar verlieben nur um nach ein paar Jahren zu erfahren, dass ich nun doch jemand anderen heirate", sagte Meridith, nachdem sie die Überraschung verarbeitet hatte, wieder in ihrer üblichen kühlen Tonart. Ihre Mutter hob gerührt die Hände an den Mund und Meridith konnte Tränen in ihren Augen aufsteigen sehen.
"Oh, Meridith, Liebes! Das ist ja so... unerwartet!", sagte ihre Mutter ganz zittrig und stand auf um sie, das erste Mal seit langen Jahren, in den Arm zu nehmen. "Oh, Schätzchen, ich wusste ja garnicht, dass du schon so erwachsen geworden bist!"
Meridith grinste ihre Mutter nur an. Über ihre Schulter hinweg, sah sie ihren Vater verhalten lächeln.
"Und das ist wirklich in Ordnung für dich?", fragte ihr Vater.
"Selbstverständlich!", antwortete Meridith.
Sie hatte nicht erwartet, dass sie nach ihrer Meinung gefragt wurde, denn eigentlich war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass sich die Kinder der reinblütigen Familien nicht in die Eheschließung oder andere Eheangelegenheiten einmischten, bis die Hochzeit vollzogen war und sie sich um ihren Ehepartner und die Familiengründung kümmern mussten. Ihre Mutter blieb ganz nah bei ihr sitzen und hielt ihre Hand fest. Meridith war ganz verdattert, dass sich ihr sonst so angespanntes Verhältnis mit diesem einen Satz so geändert hatte. Es war als hätte ihre Mutter endlich ihre Tochter in ihr erkannt. Aber darum wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen. Ihr Interesse war geweckt. Sie musste ihre Neugier stillen.
"Erzählt ihr mir von ihm?", fragte Meridith.
"Natürlich! Was willst du denn wissen, Liebling?", sagte ihre Mutter, plötzlich aufgeregt wie ein junges Mädchen.
"Fangen wir doch ersteinmal mit seinem Namen an", sagte ihr Vater ruhig, wobei er immernoch zufrieden lächelte. Er sah sie an, als hätte er nichts anderes erwartet. Sie war eben seine Tochter. "Der junge Mann, den wir für dich gefunden haben, heißt Casimir Travers Vance."
Auf Meridiths Lippen breitete sich ein Lächeln aus.
"Casimir? Das ist ein schöner Name!", sagte sie.
Und sie musste sich zurückhalten den Namen ihres Zukünftigen nicht dauernd vor sich hin zu sagen, weil er so schön klang.
"Was könnt ihr mir noch über ihn sagen? Kenne ich ihn bereits? Ich erinnere mich nicht an einen Casimir", sagte Meridith interessiert.
"Nein, du hast ihn auch noch nie getroffen. Er hat mit seinen Eltern bisher in Weißrussland gelebt. Sie sind erst vor kurzem hierher gezogen, da sein Vater in ein höheres Amt erhoben wurde und nun nicht mehr unser Botschafter in Weißrussland ist, sondern als Mitglied in der Internationalen Vereinigung von Zauberern in unserem Zaubereiministerium verkehrt. Ich kannte ihn schon bevor er zum Botschafter Weißrusslands wurde. Damals als er im Zaubereiministerium angefangen hat, war ich bereits ein Jahr dort. Ich habe eine sehr hohe Meinung von ihm. Und über Casimir habe ich bisher nur Gutes gehört", erzählte ihr Vater.
"Uns ist er - so wie wir?", fragte Meridith unsicher.
Ihr Vater lächelte sanft.
"Das ist er. Und er soll ein exzellenter Schüler sein! Er geht übrigens nach Durmstrang und deine Mutter war so gut bei ihren alten Professoren etwas Informationen über ihn einzuholen. Er soll über die Maßen gebildet sein und sein Benehmen muss wirklich hervorragend sein. Die Professoren deiner Mutter kamen garnicht mehr aus dem schwärmen heraus", erklärte ihr Vater.
"Wie alt ist er denn?", wollte Meridith wissen.
"Er wird im Winter vierzehn", antwortete ihre Mutter.
Wieder strahlte Meridith. Dann war der Altersunterschied garnichtmal so groß.
"Und wie sieht er aus?", hakte sie nach.
Sie konnte ihre Begeisterung nur schwerlich verbergen, obwohl sie das sonst immer so gut hinbekam.
"Nun, wir haben ihn noch nicht gesehen, aber laut der Beschreibung seiner Eltern ist er groß, schlank, hat schwarzes Haar und dunkle Augen. Ich weiß, das ist nicht viel", sagte ihr Vater.
"Aber Mrs Pavlov, meine alte Professorin für dunkle Künste, und sogar der Verwandlungsprofessor Danailov, obwohl er ein Mann ist, haben eindeutig bestätigt, dass er ungewöhnlich gutaussehend ist", fügte ihre Mutter hinzu. "Außerdem ist sein Verhalten vorbildlich. Es soll sehr ruhig und nachdenklich sein und keinesfalls aufrührerisch oder laut. Ich denke, er wird sehr gut zu dir passen, mein Schatz!"
Ihre Mutter nahm sie nocheinmal glücklich in die Arme und küsste sie sogar auf den Kopf. Ihr Vater schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. Wahrscheinlich freute er sich, dass der seit einer Weile schon schief hängende Haussegen noch vor ihrer Abreise nach Hogwarts wieder hergestellt war. Meridith hatte geahnt, dass ihre Mutter sie vermissen würde, wenn sie absofort wieder allein zuhause war, während ihr Vater arbeiten ging, doch sie hätte bis vor einer halben Stunde wohl kaum erwartet, dass sie es ihr zeigen würde.
"Ich würde es verstehen, wenn du nun sofort in dein Zimmer stürmst um Apollo zur jungen Miss Derrickson zu schicken", sagte ihr Vater amüsiert.
"Nein, das kann bis morgen warten", sagte Meridith zur allgemeinen Verblüffung. "Calla ist wahrscheinlich erst gestern aus Zentralafrika zurückgekehrt und muss wohl erst alles auspacken und dann die Schulsachen für Hogwarts einpacken. Das hat noch Zeit. Außerdem verschafft uns das Gesprächsstoff für die lange Zugfahrt."
Ihre Eltern sahen sich verschmitzt an und ihre Mutter betrachtete sie wieder mit diesem Du-bist-ja-so-erwachsen-Blick.
"Außerdem will ich ihr Gesicht sehen, wenn ich es ihr sage", fügte sie leise hinzu.
Ihre Mutter kicherte leise. Das war das erste Mal, dass Meridith einen solchen Laut aus ihrem Mund vernahm. Irgendwie war es ja schon seltsam, dass ihre Mutter all die Jahre so unglücklich gewesen war. Bis heute...
"Ist es genehm, wenn ich mir etwas Zeit zum Nachdenken nehme?", bat Meridith.
"Sicher, Liebes. Nimm dir alle Zeit der Welt", sagte ihre Mutter einfühlsam und ließ endlich ihre Hand los.
Meridith nahm den letzten Schluck Wasser aus ihrem Glas und ließ die letzte Acerolakirsche in ihren Mund rollen. Sie lächelte ihren Eltern zu und ging in den Garten. Nachdenklich begann sie eine Runde um den Teich inmitten des Rosengartens.

Als sie heute Morgen aus dem Bett gestiegen war, hätte sie nicht erwartet, dass sich ihr Leben mit einem Schlag so ändern würde. Doch irgendwie war sie froh über diese Wendung. Sie war erleichtert sich über das Leben nach Hogwarts keine Gedanken mehr machen zu müssen, weil sie jetzt wusste, dass sie im Sommer nach ihrem Abschluss heiraten würde. Und sie war auch froh, dass sie sich nicht mit diesen pubertären Problemen auseinandersetzen musste, wie zum Beispiel der Wahl eines festen Freundes oder der Sorge, dass die Beziehung in die Brüche gehen würde, wie sie es sich jedesmal aufs Neue von Catharine Elisabeth Eldridge, der fünfzehnjährigen Nichte von Mr Derrickson, anhören durfte, wann immer sie eine Cocktailparty ihrer Mutter besuchte.
Insgeheim fing sie schon an, von dem Jungen zu träumen der später einmal ihr Mann werden sollte. Natürlich wusste sie, dass er wohl nicht so perfekt sein würde, wie sie sich ihn vorstellte, aber sie konnte sich nicht davon abhalten. Irgendwie wollte ihr der großartige, gutaussehende und hoch gebildete Zauberer nicht aus dem Kopf gehen, der ihr mit kühlem, aber wissendem Lächeln und geschickten Fingern den Diamantring an den Ringfinger steckte und mit seinen geschmeidigen Hände über ihre streichelte.
Selbst als sie sich gegen später zu ihren Eltern an den Verandatisch setzte um mit ihnen zu essen, konnte sie nicht aufhören über ihren Zukünftigen zu sinnieren. Ihre Eltern mussten den träumerischen Ausdruck in ihrem Gesicht bemerkt haben, doch sie ließen sie weiterträumen.
Als leichtes Abendessen wurde ihnen von Dagi ein sommerlicher Salat mit Avocado-Dressing, das sie mit Bergamotte-Öl und Camu-Camu-Saft verfeinert hatte, serviert. Dazu gab es geröstete Brotscheiben und gesalzene Kräuterbutter.
Meridith und ihr Vater hatten während der vielen Ägyptenreisen eine besondere Vorliebe für exotische Früchte entwickelt. Ihre Mutter achtete dazu noch auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Nachdem sie das Abendessen beendet hatten, riss sich Meridith aus ihrer Schwelgerei von Casimir Travers Vance und sah ihre Eltern wissbegierig an.
"Wann lerne ich Casimir kennen?", fragte sie unvermittelt. Ihr Vater gluckste in sein Glas Feuerwhiskey on Ice.
"Du wirst dich noch etwas gedulden müssen, aber die Familie Vance würde dich gerne zu deinem Geburtstag in den Osterferien kennenlernen", antwortete ihr Vater belustigt.


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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch