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Fanfiction

1 Moment - 5 Orte - Junaid -9- Die Wand

von HauselfeLilian

Es war schon spät am Morgen. Die Sonne war weit am Horizont entlang gewandert und schickte warme Strahlen durch das kleine, scheibenlose Fenster. Sie krochen langsam über den steinernen Boden und kletterten an einem hölzernen Bettpfosten empor. Allmählich nahmen sie einen breiten Streifen der weißen Leinenbettwäsche ein und rückten immer weiter vor, bis sie das schmale Gesicht beleuchteten. Ein Schatten verdeckte das Gesicht und der Junge blinzelte verschlafen. Ein Mädchen stand über ihm. Ein Mädchen mit blauem Kopftuch und dunklen, kalten Augen. In ihrer linken Hand glitzerte ein kleines Silbermesser, fest umklammert und erhoben, bereit sofort zuzustechen. Es war Laila, das Mädchen aus dem Nilseher, das von der Wüstenarmee entführt worden war. Junaid hatte sie kaum erkannt, da sauste das Messer auch schon herab. Es bohrte sich tief in seinen Hals, brannte glühend heiß und warmes Blut sickerte aus der Wunde hervor.
Mit einem Schrei setzte sich Junaid auf und griff sich an den Hals. Er zuckte zusammen, als er die Stelle berührte und der Schmerz mit seinem Herzschlag pochte. Doch da war kein Blut. Da war auch kein Messer und erst recht kein Mädchen. Es war nur die alte Bisswunde der Amphitère, die wieder schmerzte. Mit gehetztem Blick sah er sich in seinem Zimmer um. Nein, er war in Sicherheit. Da war nie jemand gewesen. Er hatte nur schlecht geträumt.
Er war zuhause, denn es waren Winterferien, und seine Eltern hatten ihn, wie er an der in sein Fenster scheinenden Sonne erkannte, ziemlich lange schlafen lassen. Wahrscheinlich wollten sie ihn noch wegen seiner Verletzung schonen, denn eigentlich half er seinem Vater in den Ferien immer bei seiner Arbeit. Doch so konnte er sich wenigstens Gedanken darüber machen, was er alles herausgefunden hatte, im letzten Monat. Bis zu den Winterferien hatte er im Hospitalflügel der Schule gelegen und war gegen die Vergiftung dieses geflügelten Schlangenwesens behandelt worden. Laila war ebenfalls im Hospitalflügel gewesen. Die Muhammad hatte ihren Dienst für Heiler Albaf noch beenden müssen und hatte ihn noch den Rest der Woche versorgt. Und was hatte er aus ihr herausbekommen? Rein gar nichts!
Dieses Mädchen war einfach unglaublich! Sie musste chronisch wortkarg sein, so wenig wie sie redete. Selbst sein Wohlbefinden hatte sie mit zwei kurzen Wörtern abgefragt und hatte ihm nicht mal die Gelegenheit gegeben, irgendwie mit ihr ins Gespräch zu kommen. Und ihre Freundin hatte er auch nicht ausfragen können. Die war mit ihrem geheilten Knöchel nämlich schon am Abend wieder verschwunden. Doch ihr Name war ihm wieder eingefallen. Thurayya Nejem. Er musste unbedingt Onkel Imran darum bitten, mehr über sie herauszufinden. Viellleicht kämen die Auroren ja so an dieses Mädchen ran.
Junaid drückte seine dunklen Locken platt und schlug die Decke zurück. Vielleicht sollte er gleich zu den Sultans laufen und Onkel Imran Bescheid geben.
Mit einem lauten Knall wurde seine Tür aufgeschlagen und ein Junge mit schief gewickeltem Turban stürmte herein. Habib sah sich hektisch im Zimmer um. Wie bei Mahdi hatte sich auch in seinem Gesicht schon ein dunkler Bartflaum um Mund und Wangen gebildet und ließ ihn mit seinen vierzehn Jahren schon nicht mehr kindlich wirken.
Habib erkannte seinen Cousin endlich auf dem Bett sitzend, zuckte zusammen, machte einen Sprung auf ihn zu und packte ihn am Arm, wobei er ihn einfach aus dem Bett riss.
"Junaid, wo warst du denn bei Fahims gekringelten Fußnägeln!?", rief er entgeistert und versuchte ihn aus seinem Zimmer zu ziehen. Junaid stemmte die Beine fest auf den Boden und lehnte sich zurück.
"Ich hab geschlafen! Was ist denn?", wollte Junaid verwirrt wissen.
"Sie bringen Shihab heute ins Imhotep-Hospital nach Sakkara und wir haben immer noch nicht mit ihm gesprochen! Das wäre unsere letzte Gelegenheit gewesen!", rief Habib und zerrte ihn, weil er nicht aus der Tür wollte, ans Fenster, das auf die Straße hinaus zeigte. Dort unten standen bereits Junaids und Habibs Väter, zusammen mit ihren Frauen. Muhammad, der ältere Sohn der Sultans, stützte einen ziemlich übel zugerichteten Mann, dessen Arme und Beine stark verbrannt waren. Der brennende Mann aus dem Himmel, Khayyams früherer Schulfreund Shihab Ajam, war mittlerweile stabil genug um in ein Hospital gebracht zu werden, wo sich die Heiler um ihn kümmern würden. Ein weiterer Mann und eine junge Frau unterhielten sich leise mit Onkel Imran. Es waren Auroren aus seinem Team, die ihn beschützen sollten, so lange er im Hospital war. Die Jungen hatten herausgefunden, dass Mr Ajam offenbar in seinen alten Grabkammern Dinge über die Wüstenarmee herausgefunden hatte, von denen sie nicht wollte, dass sie ans Licht kamen. Wahrscheinlich waren es Hinweise darauf, was sie vorhatten oder wo sich ihr Anführer aufhielt, vermuteten die Jungen. Junaid hatte nur eines aufschnappen können, als sich die Männer bei einer Wasserpfeife im Garten unterhalten hatten. Die Bruderschaft. Das hatte Mr Ajam zumindest verlauten lassen. Aber dann hatten sie ihn entdeckt und er hatte fortan kein Wort mehr zu hören bekommen. Seit fast einer Woche suchte er nun in sämtlichen alten Büchern, was er über Bruderschaften finden konnte, aber was eine von den vielen mit der Wüstenarmee zu tun haben sollte, konnte er einfach nicht herausfinden.
Mr Ajam verabschiedete sich und apparierte von seinen Aufpassern gestützt. Habib stöhnte auf und ließ sich auf Junaids Schreibtischstuhl fallen.
"Na, toll, jetzt ist er weg!", knurrte er und legte das Gesicht in die Hände. Junaid ging an seinen Kleiderschrank und zog seine Kleider heraus.
"Interessiert dich das denn gar nicht?!", fragte Habib aufgebracht, als Junaid vor seinen Spiegel trat und seinen weißen Turban band. Junaid presste die Zähne fest aufeinander und zwang sich, weiter in den Spiegel zu sehen. Natürlich interessierte ihn das! Und wie ihn das interessierte! Er war stinksauer, weil sie nicht mit Mr Ajam hatten reden dürfen! Und weil ihre Eltern sie von dem Mann ferngehalten hatten! Und weil er nichts weiter als ein stinkendes Wort hatte herausfinden können! Er war so ziemlich wegen allem sauer! Aber am meisten wegen ihm!
"Du hättest das auch allein versuchen können!", fuhr er seinen Cousin an. "Wieso muss ich dir eigentlich bei allem helfen? Du hättest dich ruhig mehr reinhängen können!"
"Ich?!", entgegnete Habib entgeistert. "Also, so wie ich das sehe, hast du hier wohl am wenigsten gemacht! In wessen Haus hat er denn gewohnt?!"
Junaid stürmte zornig an ihm vorbei, schubste seinen Ellbogen vom Schreibtisch und räumte ein paar Bögen Papyrus zu einem Stapel zusammen, den er ordentlich in seiner Schublade verstaute. Dann beförderte er die alten Schriften mit lautem Rumpeln in ihre Holzkiste zurück und stopfte sie ganz unten in seinen Kleiderschrank.
"Was ist das denn?", fragte Habib und hob ein heruntergefallenes Blatt vom Boden auf. "Die Bruderschaft der Alten Welt, Die Bruderschaft des Schwarzen Landes, Die Bruderschaft des roten Landes, Die Bruderschaft der Alchemisten, ..."
Junaid riss ihm das Blatt aus der Hand und stopfte es in seine Schublade.
"Das -", sagte er mit zornig funkelnden Augen und verschränkten Armen. "- geht dich überhaupt nichts an!"
Habib schaute beleidigt zu ihm auf und schien zu überlegen. Allmählich schien ihm ein Licht aufzugehen.
"Hast du das etwa die ganze Zeit hier in deinem Zimmer getrieben? Nach den Bruderschaften gesucht, die etwas mit der Wüstenarmee zu tun haben könnten?", wollte Habib wissen.
Junaid schnaubte abweisend und schlüpfte in seine Hose.
"Tja, ich dachte eben, das sollte jemand mit Köpfchen machen", antwortete Junaid kühl und holte einen Rucksack unter seinem Bett hervor. Habib sah schmollend zu ihm hinüber und stand von seinem Stuhl auf.
"Was machst du?", fragte er. Junaid verdrehte genervt die Augen und schulterte seinen Rucksack.
"Ich gehe fliegen. Komm wieder, wenn du irgendwas nützliches beizutragen hast!", entgegnete er grimmig und ließ seinen Cousin allein in seinem Zimmer stehen. Er stürmte hinunter in die Küche, steckte sich einen Streifen getrocknetes Ziegenfleisch in den Mund und packte ein kleines Säckchen Datteln in seinen Rucksack. Als er durch das Wohnzimmer ging, kam gerade seine Mutter zur Tür herein.
"Guten Morgen, mein kleiner Prinz!", begrüßte sie ihn fröhlich, doch ihre freundliche Miene wich einem Stirnrunzeln, als sie sein Gesicht sah. "Was ist denn los?"
"Ich gehe fliegen!", sagte er nur barsch, hob kurz die Hand und stapfte zur Tür hinaus. Habib folgte ihm mit verdutztem Gesichtsausdruck bis in die Werkstatt seines Vaters, wo er seinen zusammengerollten Teppich unter den Arm klemmte und mit den Armen in beide Gurte des Rucksacks schlüpfte. Khayyam, der gerade einen Stoffballen für ein neues Zelt hereintrug, sah ihm irritiert hinterher, als er gleich wieder umdrehte und in den Garten rauschte.
"Junaid?", rief er ihm verdattert hinterher, als auch Habib ihm folgte.
"Bin heute Abend zurück!", antwortete er gereizt. Noch bevor Habib zu ihm aufholen konnte, warf er seinen Teppich in die Luft und sprang darauf. Er verlagerte sein Gewicht auf den hinteren Fuß und der Teppich stieg steil in die Höhe.
Wenn er eines jetzt brauchte, dann war es Zeit für sich, um sich abzuregen und nachzudenken. Es war schon schwer genug, wenn Mubina und Mahdi in den Ferien zuhause waren und er sie nicht besuchen konnte. Aber wenn seine Eltern ihm schon verbaten mit ihrem Freund zu sprechen und sich dann auch noch kein bisschen für ihn interessierten, war es umso schlimmer. Er war es nicht gewohnt, dass seine Eltern ihm solche Vorschriften machten, und er fand es ungerecht. Dann kam auch noch Habib an und warf ihm vor, das Rätsel um die Wüstenarmee würde ihn überhaupt nicht interessieren, wo er doch viel mehr herausgefunden hatte als er - und das obwohl er immer noch nicht ganz auf dem Damm war, weil ihn diese vermaledeite Amphitère gebissen hatte! Langsam fragte er sich sogar, ob seine Eltern ihn wirklich nur hatten schonen wollen, oder ob sie sich einfach nicht darum scherten. Duha hatte ihnen bestimmt schon dreimal jeden Schultag in allen Einzelheiten erzählt, während sie ihm nicht einmal beim Abendessen richtig zuhörten! Oh, ja, er schäumte geradezu vor Wut!

Er gewann so schnell an Höhe, dass die Oase unter ihm bald aussah wie ein kleiner belebter Ameisenhügel. In der Luft war es angenehm warm und der Flugwind kühlte seine erhitzten Wangen. Die Sonne strahlte heiß vom wolkenlosen Himmel und brannte auf seine nackten Arme. Er hätte sein Gewand und sein Halstuch mitnehmen sollen. Das hatte er in seiner Wut einfach vergessen. Dennoch wollte er jetzt nicht mehr umkehren. Heute würde er es bestimmt nicht brauchen. Der Himmel war klar und der Wind lau. Kein Sturm in Sicht, wie es für diese Jahreszeit üblich war.
Junaid entfernte sich schnell von der Siedlung und streckte das Gesicht dem kühlenden Wind entgegen. Immer höher und weiter flog er nach Westen. Ein bestimmtes Ziel hatte er nicht, doch vielleicht konnte er zu den Toshka Seen fliegen. Er korrigierte die Richtung ein wenig nach Nordwesten und beschloss, seinen Mittag dort zu verbringen. Allmählich ließ auch seine schäumende Wut nach und er ließ sich vorsichtig mit dem Gesäß auf seinen fliegenden Teppich fallen. Mr Ajam war vorläufig in Sakkara im Imothep-Hospital. Er war nicht endgültig fort, er würde wieder zurückkommen. Mr Ajam hatte Onkel Imran um Schutz gebeten und den würde er ihm gewähren, nachdem Mr Ajams Entdeckungen offensichtlich sehr hilfreich und wertvoll für die Auroren waren. So hatten Sie die Gelegenheit doch noch mit ihm zu sprechen. Und vielleicht konnten sie ihre Eltern dazu überreden, dass sie ihnen helfen konnten.
Junaid dachte an Onkel Imran und Habib und schüttelte gleich darauf niedergeschlagen den Kopf. Habib mochte Onkel Imrans Lieblingssohn sein, doch das hieß lange nicht, dass er alles bekam, was er wollte. Mehr noch hatte das zur Folge, dass sein Vater ihn noch mehr zu beschützen versuchte, als seine anderen Kinder. Da war zwar Muhammad, der geholfen hatte Mr Ajam zu heilen und bestimmt auch mit ihm gesprochen hatte, doch der war viel zu regelversessen, als dass er ihnen irgendetwas verraten hatte.
Junaid zog seinen Rucksack aus und kramte darin herum. Sein Magen machte einen Satz als hätte er mehrere Stufen abwärts auf einer Treppe verpasst. Er hatte seinen Wasserschlauch vergessen! Mit flauem Gefühl im Magen zog er eine Handvoll Datteln heraus und biss in die süßen roten Früchte. Lange würde er es nicht ohne Wasser aushalten. Er musste sich beeilen zu den Toshka Seen zu kommen, oder er müsste umkehren, und das war im Moment keine Option.
Seine Mutter war zwar niemals böse auf ihn, wenn er so harsch mit ihr umging, aber von seinem Vater würde er wahrscheinlich was zu hören bekommen, und Habib war sicher den Rest der Woche beleidigt.

Langsam begann er zu schwitzen und die Sonne trocknete seine Haut aus. Er wusste nicht, wieviele Stunden sein Flug schon dauerte, denn in der endlosen Wüste unter ihm konnte er seinen Weg nicht abschätzen. Nur Sand und Dünen, kilometerweit. Inzwischen war die Sonne so weit am Horizont entlang gewandert, dass er direkt auf sie zu flog. Sie blendete ihn und brannte in seinen trockenen Augen. Er war durstig. Von den süßen Datteln bekam er nur noch mehr Durst und der heiße Wind der nun bließ, wehte ihm Sand und Staub in Nase und Mund. Der Wind wurde immer stärker und heißer und allmählich bekam er ein ungutes Gefühl. Vielleicht hätte er lieber zuhause bleiben sollen. Vielleicht sollte er lieber gleich umkehren. Aber er glaubte, er würde demnächst verdursten. Er wollte nur einen kurzen Halt bei den Seen einlegen um dort etwas Wasser zu sich zu nehmen und dann würde er zurück nach Hause fliegen.
Junaid kniff die dunklen Augen zusammen und duckte sich hinter seinen Rucksack. Allmählich brannten ihm die Sandkörner in den Augen. Der Wind sauste in seinen Ohren. Ganz plötzlich bekam er trotz der Hitze und dem heißen Wind eine Gänsehaut und er tat das, was er die ganze Zeit über vermieden hatte, um sich der schrecklichen Vorahnung zu vergewissern. Und dort war sie: Die Wand. Junaids Augen weiteten sich erschrocken und sein Herz fing an zu rasen. In seinem Rücken erhob sich eine braun-rote, dichte Wand hunderte Meter weit in den Himmel. Staub und Sand wirbelte auf und ab und schob sich mit hoher Geschwindigkeit immer weiter auf ihn zu. Junaid bekam es mit der Angst zu tun. Die Wand war so hoch, dass er sie nicht überfliegen konnte und am Boden gab es nur Wanderdünen, die ihm genauso wenig Schutz boten. Er wusste nicht, was er tun sollte. Seine Nerven flatterten. Er konnte nichts anderes tun, als zu versuchen der Wand zu entkommen. Und das war unmöglich. Der Sandsturm würde ihn wahrscheinlich bis zur Madrasa al Fahim treiben, bevor er aufhörte. Aber er konnte versuchen so weit zu fliegen, bis er Schutz finden konnte.
Junaid duckte sich tief hinter seinen Rucksack, lockerte eine Schlaufe seines Turbans und band sie sich um Mund und Nase. Der Sand, der ihm der Wind entgegenpeitschte, brannte wenn er auf der nackten Haut aufschlug. Hinter sich hörte er das tiefe Grollen des Sturms.
Verdammt, wieso war er nur so leichtsinnig gewesen? Doch eigentlich hatte er nichts zu befürchten gehabt. Im Winter gab es keine Sandstürme! Das war vollkommen unüblich!
Junaid drückte seinen Teppich tiefer hinunter und raste auf den Boden zu. Doch da war nichts, was ihm Schutz bieten konnte, nur Wanderdünen und Sand, und das Grollen des Sandsturms kam immer näher. Er warf noch einen Blick über die Schulter und Tränen brannten in seinen Augen. Er würde es nicht schaffen. Der Sturm war zu schnell. Sein Teppich war zu langsam für so eine Flucht. Er würde es nicht schaffen. Der Sturm würde ihn einholen. Er konnte spüren, wie immer mehr Sand und Staub um ihn herum wirbelte. Mit zusammengekniffenen Augen rauschte er über die Spitzen der Sanddünen hinweg und betete vergeblich um einen Felsen, hinter den er sich ducken konnte. Doch da war kein Fels weit und breit. Der Sand tanzte vor seinen Augen auf und ab. Er wurde immer dichter und fing sich in seinen Augen. Es wurde immer dunkler je mehr Sand um ihn wirbelte. Sein Teppich fing in den Aufwinden an zu flattern. Es schüttelte ihn kräftig durch und er musste sich flach auf seinen Teppich legen und ihn umklammern, damit er nicht runter fiel. Um ihn war nur noch das Tosen des Sturms zu hören. Von harten Böen gepackt wurde er umher geschleudert, so stark, dass er nicht mehr unterscheiden konnte, wo oben und unten war. Er betete, der Strum würde aufhören. Er betete, er würde schnell vorbeigehen, einfach über ihn hinwegrauschen. Dann bemerkte er, dass er stürzte. Er wurde von den Böen geschüttelt und hin und her geworfen, aber er merkte, dass es rasch abwärts ging.
Und plötzlich bekam er einen Schlag gegen den Kopf, landete dumpf im Sand und verlor das Bewusstsein.


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