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Fanfiction

1 Moment - 5 Orte - Laila -8- Ein aufschlussreiches Gespräch

von HauselfeLilian

Laila wusste nicht wie lange sie einfach stumm dagesessen und in den sternklaren Himmel geblickt hatten. Thurayya war irgendwann mit dem Kopf an ihrer Schulter vor Erschöpfung eingeschlafen. Sie zitterte nicht mehr, sondern atmete ruhig und gleichmäßig. Ihre hellbraune Mähne fiel ihr tief ins Gesicht und eine der Strähnen über ihrer Nase flatterte in ihrem Atemrhythmus. Laila hatte die Arme um die Knie geschlungen und dachte über Thurayyas Geschichte nach. Es war schon schlimm genug im Waisenhaus zu leben, wo man mit so vielen Kindern zusammensteckte, dass die Hausmütter sich nicht um alle ausreichend kümmern konnten. Wo man nichts hatte, das einem gehörte und es kaum für alle reichte. Doch wenn Eltern so zu ihren Kindern waren, dann war sie doch ganz froh, keine zu haben.
Am Horizont zeigte sich bereits ein schwacher hellblauer Streif, als Thurayya sich endlich regte. Mit einem zufriedenen Quieken hob sie den Kopf und streckte sich ausgiebig. Laila rührte sich nicht. Sie schaute noch immer dorthin, wo sich langsam ein schwaches gelb zeigte. Mit einem weiteren Quietschen streckte sich die Kleine neben ihr, zuckte aber gleich darauf mit einem zischenden Schmerzlaut wieder zusammen. Sie fuhr mit der Hand über ihren Rücken, wo sich vor einigen Stunden noch ein tiefer Riss befunden hatte. Laila drehte den Kopf zu ihr und sah sie prüfend an.
"Zieht noch ein bisschen!", sagte Thurayya schwach lächelnd, als sie ihren Blick auffing.
"Es wird besser werden!", erwiderte Laila rau. Die Kleine nickte zuversichtlich und drehte ihren Fuß hin und her.
"Der Fuß wird noch etwas brauchen."
Erneut nickte Thurayya. Sie schlang den Arm unter Lailas durch und schmiegte sich wieder an ihre Schulter.
"Wie schön! Pünktlich zum Sonnenaufgang!", sagte Thurayya leise, als sie den mittlerweile orangefarbenen Streif über den Spitzen des Gebirges erblickte. Laila schnaubte.
"Du hast auch lange genug geschlafen!"
"Bist du mir böse?", fragte Thurayya unsicher. Laila schmunzelte und schüttelte den Kopf. Sie hatte gesehen wie ausgelaugt die Kleine gewesen war. Und sie hatte auch gewusst, dass sie die Nacht nicht hätte aufbleiben können. Wieso sollte sie ihr das vorwerfen?
"Wenn es wenigstens gut war", meinte sie nur und streckte ihre Beine aus, um sie von der stundenlangen Beugehaltung zu entspannen. Thurayya schüttelte den Kopf.
"Ich hab von dem Abend geträumt, an dem meine Mutter uns verlassen hat...", sagte sie mit belegter Stimme. "Ich hab lange nicht darüber nachgedacht. Ich habe das alles verdrängt, aber..." Thurayyas Stimme senkte sich zu einem heiseren Flüstern. "Aber ich weiß, dass sie mich nicht verlassen hätte. Niemals hätte sie das getan. Sie hätte mich nicht zurückgelassen... Ich weiß, dass es seinetwegen war. Ich glaube, er hat sie getötet."
Laila hob den Kopf und drehte ihn der Kleinen zu. Sie war so nah, dass ihre Haare sie an der Nase kitzelten. Auch Thurayya sah zu ihr auf. In ihren Augen standen Tränen.
"Du glaubst es nur, oder du weißt es sicher?", hakte Laila in hartem Ton nach. Thurayya versuchte ihre Tränen wegzublinzeln und schniefte leise.
"Ich weiß es...", hauchte sie nach einer Weile mit Schrecken in den Augen. "Da war eine Axt im Wohnzimmer. Sie war voller Blut. Und mein Vater hat sie versteckt. Er war es. Er hat sie getötet."
Tränen rollten über Thurayyas Gesicht und ihre Unterlippe zitterte. Sie biss darauf und legte den Kopf auf ihre Knie, wo sie leise hineinschluchzte. Laila spürte wieder dieses merkwürdige Ziehen im Magen.
"Könntest du bitte damit aufhören?", fragte sie und versuchte dabei so sanft wie möglich zu klingen, was in ihrem Fall hieß, sie klang wie eine bissige Kamelstute, was den Effekt hatte, dass Thurayya nur noch geräuschvoller in ihre verschlungenen Arme schluchzte. Laila rollte genervt mit den Augen. Hätte sie doch nur besser aufgepasst, wie die Kinder im Waisenhaus das immer gemacht hatten, dann hätte sie ihr Gewimmer mit Sicherheit stoppen können.
"Ich hasse ihn!", hickste Thurayya. "Ich hasse ihn so sehr!"
Ihre Schultern zuckten von ihren Schluchzern. Einem plötzlichen Einfall folgend, befreite Laila ihren Arm aus ihrer Umklammerung und legte ihn zögerlich um die Schultern der Kleineren. Thurayya kiekste leise, sah mit tränenverschmiertem Gesicht und roten Augen zu ihr auf und schlang die Arme um ihren Bauch und legte den Kopf an ihre Brust. Laila starrte geradeaus und tätschelte ihr ungelenk über den Kopf.
"Wann wirst du ihn töten?", fragte Laila steif. Thurayya atmete erschrocken ein und starrte sie entsetzt an.
"Ich soll ihn umbringen?", flüsterte sie heiser. Laila drehte sich langsam zu ihr und ihr Griff um ihre Schultern wurde kaum merklich fester.
"Natürlich wirst du das tun. Er hat nichts anderes verdient!", sagte sie kalt. Thurayya keuchte leicht.
"Aber ich - ich kann nicht - nicht einfach -", stammelte sie. "Er ist mein Vater! Und ich hab solche Angst vor ihm! Ich gehe nie wieder nach Sintimay!"
"Du bist Soldat! Ein Soldat der Wüstenarmee kneift nicht!", erwiderte Laila kühl. Doch die Kleine schüttelte heftig den Kopf. Laila konnte das Zittern in ihrer Stimme hören, als sie sprach: "Ich kann das nicht tun! Ich werde das nicht schaffen! Er wird mich wieder schlagen und -"
"Dann musst du schneller sein als er!", unterbrach sie Laila. Thurayya erzitterte.
"Nein! Nein, nein, nein! Er wird mich immer zuerst kriegen! Das hat er immer!"
Laila schnaubte abfällig. "Gestern Abend hast du dich nicht wie ein Schwächling aufgeführt!"
Thurayya wischte sich mit der Hand über die nassen Augen.
"Hab ich nicht?", fragte sie verunsichert. Laila schüttelte den Kopf. "Du trainierst mich also weiter?"
"Sobald dein Bein wieder in Ordnung ist", antwortete Laila. Thurayya setzte ein trauriges Lächeln auf. Sie setzte sich wieder aufrecht hin und blickte in die glühende Scheibe, die allmählich über den Bergen aufstieg. Wind frischte auf und ließ ihnen die Sandkörner vom Dach um die Beine fliegen. An den Gipfeln der Bergkette zogen sich orangefarbene Schlieren vom fliegenden Sand durch den nun hellblau strahlenden Himmel. Langsam kam Leben in die Schule und einige Schüler traten schwatzend und lachend auf die Pausenhöfe.
"Kann ich dich in den Winterferien mal besuchen, wenn wir im Hauptquartier sind?", fragte Thurayya schüchtern. Laila musterte sie und hob eine Augenbraue. Nach einem Augenblick wandte sie sich wieder ab und machte eine saure Miene.
"Ich weiß nicht, ob ich wieder zurückkehren werde", brummte sie.
"Warum nicht?!", wollte Thurayya entgeistert wissen.
"Keine Nachricht von Offizier Nagi! Seit Monaten hat er sich nicht mehr gemeldet! Vielleicht will er mich nicht mehr", sagte Laila und spürte wieder Wut in sich hochkochen. "Wieso sollte ich in den Ferien wieder zurückkehren?"
"Weil du es musst, Laila!", rief die Kleine aus. "Das ist die erste Prüfung!"
Laila fuhr herum.
"Die erste Prüfung?", wiederholte sie überrascht.
"Vertraue, auch wenn alles verloren scheint", nickte Thurayya. "Du musst darauf vertrauen, dass du immer noch ein Teil der Armee bist, auch wenn du keinen Kontakt zu ihnen hast. Wenn du in den Winterferien zurückkehrst, wirst du in ihre Geheimnisse eingeweiht."
Eine Entschlossenheit blitzte in Lailas Augen auf, die man seit Wochen an ihr vermisst hatte. Wenn das eine Prüfung der Wüstenarmee war, dann würde sie sie bestehen. Sie würde in den Weihnachtsferien zurückkehren und ihre Ausbildung fortsetzen. Und wenn sie das tat, dann würde sie Offizier Nagi so heftig dafür verprügeln, dass er am Ende nur noch winseln würde. Sie grinste beim Gedanken daran. Eigentlich freute sie sich schon darauf ihn wiederzusehen. Nicht nur, weil er sie versorgt hatte, sondern auch, weil er ein ebenbürtiger Partner im Kampf war.
"Schön!", schnaubte sie. "Was muss ich tun?"
"Du hast schon alles getan", lächelte Thurayya. "Du hast dir eine Informationsquelle gesucht und herausgefunden, was dir nützt. Du musst nur noch zurückgehen."
Laila nickte und nahm den Arm von ihr. Da sie aufgehört hatte zu Schluchzen, war das auch nicht mehr nötig.
"Du hast Glück, weißt du?", sagte Thurayya verschmitzt. "Offizier Nagi ist der Beste."
"Ich weiß", meinte Laila nur. Und um alles weitere unnötige Geschwätz zu vermeiden, fügte sie hinzu: "Kannst du aufstehen?"
"Es geht schon...", murmelte Thurayya. Laila sprang auf die Beine und reichte ihr die Hand. Die Kleine lächelte sie breit an und ließ sich von ihr stützen. "Schaffst du es hinunter?"
"Für Farghanis gibt es noch einen anderen Weg auf das Dach", schmunzelte Thurayya.
"Gut. Dann lass mich dich hinunter bringen. Ich muss zum Dienst in den Hospitalflügel", sagte Laila und schlang den Arm um ihre Taille.
"Danke", lächelte Thurayya und lehnte wieder den Kopf an ihre Schulter, während sie vorsichtig auf die goldschimmernde Kuppel der Haupthalle zuhumpelten. "Ich mag dich, Laila!"
Laila sah sie mit ausdrucksloser Miene an. "Ich schätze, das ist... gut."


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