von käfer
Vorab: @ belana & sperling: Vielen Dank für Eure Reviews! Es ist Balsam für meine Seele, wenn mal jemand schreibt - nehmt ein Schokomuffin dafür!
Severus wurde, wie er wurde, weil er durch seine Kindheit in Armut, zwischen Streit und Prügel und der Freundschaft zu Lily Evans (auf die ich hier nicht weiter eingehe, das hat J.K. Rowling schon getan) geprägt wurde. Was man in der Kindheit erlebt hat, verfolgt einen das ganze Leben lang...
Severus nimmt Lily mit zu sich nach Hause und prompt streiten sich die Eltern wieder...
Wann immer es ging, traf sich Severus mit Lily. Er wusste längst sicher, dass sie eine Hexe war und sie hatte endlich kapiert, dass er sie damit nicht beschimpfte.
Sobald Lilys nervende ältere Schwester Petunia nicht dabei war, krochen sie in Severus´ Hütte und er erzählte ihr, was er über die Zaubererwelt und Hogwarts wusste.
An jenem Tag war die Gelegenheit besonders günstig: Die Mutter wollte zum Einkaufen in die Stadt, der Vater war „in Geschäften“ lange unterwegs und Petunia musste zum Gesangsunterricht. „Heute klappt es endlich“, sagte Severus und freute sich. „Heute kann ich es dir zeigen. Komm mit.“
Sie schlichen sich von hinten an, schlüpften durch das Loch im Zaun und stiegen direkt auf den Dachboden. Severus hoffte, dass niemand sie gesehen hatte, der Vater hatte ihm streng verboten, jemanden mitzubringen.
Die Kessel und Geräte interessierten Lily nicht besonders, umso mehr aber die Bücher. Lächelnd sah Severus zu, wie sie mit großen Augen in ihnen blätterte. Er zeigte ihr auch die Sprüchesammlung seiner Mutter; gemeinsam deklamierten sie Schutz-Zauberverse.
Keiner von beiden achtete auf die Zeit.
„Ich finde es faszinierend…“, begann Lily, da ertönte von unten die wütende Stimme des Vaters: „… treibst dich… rum und ich… nichts zu essen.“ Ein unmittelbar darauffolgender dumpfer Schlag verriet Severus, dass der Vater mal wieder mit der Faust auf den Tisch gehauen hatte.
Die Antwort der Mutter war nicht zu verstehen.
„…verschleuderst … ganze Geld!“ Es folgte wieder ein Schlag.
Diesmal brüllte auch die Mutter laut: „…du nicht zu faul wärst, Arbeit zu suchen … alles kein Problem!“
Sekunden später knallte die Tür so ins Schloss, dass das Beben durchs ganze Haus ging.
Severus schwitzte und fror zugleich. Vor Scham hatte er heiße Ohren.
Lily starrte ihn mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an, die Hände noch auf dem Buch, in dem sie gerade gelesen hatte. „Ist… ist das bei euch immer so?“, fragte sie flüsternd.
„Oft“, gab Severus zurück. „Deshalb haue ich ja immer ab.“
„Ich glaube, es ist besser, wenn ich gehe.“ Im Aufstehen strich Lily ihm sanft mit den Fingerspitzen über den Arm. Ein seltsames Kribbeln durchflutete Severus, das noch tagelang wiederkam, sobald er sich an die Berührung erinnerte.
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