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Fanfiction

Kindertage - Männerausflug

von käfer

Wenn der Vater mit dem Sohne...
... sollte man meinen, dass es Spaß macht. Nicht aber bei den Snapes.



Eines Samstagnachmittags im Oktober fing die Mutter an, herumzukramen. Der Vater, der auf dem Sofa lag und einer Fußballübertragung lauschte, drehte schimpfend das Radio lauter.
„Umso besser“, murmelte die Mutter und zog Severus in die Küche, wo sie die Vorhänge schloss und mit dem Zauberstab zwei Nadeln in Bewegung brachte, die Wäsche ausbesserten. Dann musste Severus all seine warmen Sachen anprobieren.
„Bist ganz schön gewachsen“, meinte die Mutter seufzend und begutachtete die beiden dicken Pullover, die Severus letzten Winter abwechselnd getragen hatte. „Die kann ich auftrennen und einen größeren daraus machen. Grün und braun passt gut zusammen.“
„Die sind so furchtbar kratzig!“, maulte Severus.
„Darauf kann ich leider keine Rücksicht nehmen, wir haben kein Geld für neue Sachen.“
Das wusste Severus. Die Mutter trug schon eine ganze Weile ihre Winterstiefel, weil die Halbschuhe auseinandergefallen waren.
„Kannst du das nicht wieder heil zaubern?“, hatte Severus gefragt.
„Nein, das geht nicht. Eine runtergefallene Tasse kann ich reparieren, weil noch alle Teilchen da sind. Aber das, was bei abgelaufenen Schuhsohlen fehlt, ist außerhalb der Reichweite des Zauberstabes.“
Diese Erklärung hatte Severus verstanden, schade war es trotzdem.

Beim Teetrinken fragte die Mutter: „Wolltest du nicht morgen deinen Bruder besuchen?“
„Ja. Und das tue ich auch“, entgegnete der Vater ziemlich giftig.
„Dann sei so gut und nimm Severus mit. Er braucht Wintersachen, vielleicht haben sie von Ricky was aufgehoben.“
Der Vater klappte den Mund auf, sagte aber nichts.
„Sonst muss ich alles kaufen: Stiefel, Jacke, Hose. Und einen Pullover bräuchte er eigentlich auch. Dann bleibt nichts mehr für deine neue Hose.“
„Untersteh dich! Ich brauche was Ordentliches anzuziehen, wenn ich zu einem Vorstellungsgespräch gehe.“
„Wenn du wenigstens einmal eins hättest.“
„Kann nichts dafür, wenn die meine Bewerbungen ignorieren.“
„Dann mach irgendwas anderes, Hausmeister, Gartenarbeiten, Holzhacken.“
„Damit kann man nichts verdienen.“
„Mit Putzen und Bügeln auch nicht. Und doch bringe ich uns genau damit schon monatelang durch, während von deinen ach so lukrativen Geschäften gar nichts übrigbleibt.“
Der Vater stellte klirrend die Tasse ab, sprang auf und ging und war noch nicht zurück, als Severus ins Bett musste.

Am Sonntag musste Severus zeitig aufstehen und seine besten Sachen anziehen. Der Vater hatte furchtbar schlechte Laune und trieb zur Eile.
Mit eiserner Hand packte er Severus und zerrte ihn zur Bushaltestelle. Severus musste rennen, um mitzukommen.
Unterwegs überschüttete ihn der Vater mit Ermahnungen und drohte: „Und wehe, du gehst mir wieder auf die Nerven! Sitz im Bus mucksmäuschenstill und wehe, du rührst dich vom Fleck. Verstanden?!“
Severus war viel zu sehr außer Atem, um etwas zu sagen.
„Hastumichverstanden!? – Wehe, du benimmst dich auch nur ein winziges bisschen daneben, dann gnade dir Gott!“
Der Vater wollte ihn verprügeln, das war zu spüren. Und er würde es tun, würde wie schon so oft einen Grund suchen und finden, selbst wenn Severus gar nichts passierte.
Mittlerweile waren sie an der Haltestelle angekommen, der Vater zerrte Severus so derb an seine Seite, dass er taumelte.
Da ertönte die sanfte Stimme des Pfarrers: „Aber, aber, Mr. Snape, nicht so heftig! Der Junge ist doch noch klein.“
„Aber ganz groß im Dummheiten machen. Hat er von der Mutter.“
„Oh, das glaube ich nicht, Ihre Frau ist eine anständige Person. Sie müssen dem Kind mehr Liebe und Verständnis entgegenbringen.“
„Mischen Sie sich nicht in fremde Angelegenheiten! Es ist meine Sache, wie ich mein Kind erziehe!“
„Natürlich, natürlich. Aber als Pfarrer dieser Gemeinde fühle ich mich für meine Schäfchen verantwortlich.“
„Ich bin keins ihrer Gemeindeschäfchen. Leben Sie wohl, Herr Pfarrer!“
„Hoffen wir, dass Sie später nicht bereuen müssen, was Sie jetzt tun, Mr. Snape. Auf Wiedersehen.“ Der Pfarrer stieg auf sein Rad und fuhr davon.

Als sie endlich angelangt waren, hatte Severus ziemlichen Hunger.
Der Onkel öffnete die Tür und begrüßte den Vater. Der beugte sich mit einem Seitenblick auf Severus vor und raunte seinem Bruder etwas ins Ohr. Der Onkel verdrehte die Augen und sagte genervt: „Kommt rein, aber zieht die Schuhe draußen aus.“
Der Vater packte Severus am Oberarm und schob ihn ins Wohnzimmer, das Severus ganz anders in Erinnerung hatte.
„Na, was sagst du nun?“, fragte der Onkel in triumphierend-herausforderndem Ton.
„Wow“, entgegnete der Vater atemlos, „ein Fernseher! Woher hast du bloß das Geld?“
„Ich habe eine gute Stelle und Veronica arbeitet halbtags, da geht schon was.“ Der Onkel drückte zwei Knöpfe an dem Fernseher, es dauerte eine Weile und dann sah Severus staunend, wie Männer in einem großen Stadion Fußball spielten.
„Sie bringen die Zusammenfassung von gestern. Komm, wir machen ein richtiges Männerfrühstück. Und dann kommt der Höhepunkt des Tages.“ Der Onkel verschwand in der Küche und kam mit einem Tablett voller belegter Brote, saurer Gurke und zwei Flaschen Bier zurück. Severus bekam ein Butterbrot in die Hand gedrückt und musste sich auf die Fußbank setzen, während die Männer auf dem Sofa Platz nahmen.
Fußball war langweilig, wenn man nicht selber spielte. Severus vertrieb sich die Zeit, indem er in Gedanken das Gedicht aufsagte, das er bis Montag lernen musste. Dann wiederholte er einige Zaubersprüche und verwandelte Tante Veronicas Lieblingsvase in ein Häufchen Asche, die Wanduhr in ein Bindfadenbündel und den Fernseher in einen broteverschlingenden Toaster. Er tat dies alles natürlich nicht wirklich, Severus hatte nicht einmal seinen Holunderstecken dabei.
Der Sprecher im Fernsehen sagte: „Auf Wiedersehen nächste Woche.“
Der Vater stand auf und streckte sich. „Geld müsste man haben!“
„Ich denke, du bist selbständiger Händler“, sagte der Onkel und sah den Vater mit gerunzelten Brauen an.
„Es kommt noch nicht wirklich viel raus dabei, aber es wird.“ Er machte eine Geste hin zu Severus und bedeutete dem Onkel, ruhig zu sein. Severus lauschte interessiert. Also hatte der Vater doch Geld. Warum gab er der Mutter nichts davon? Oder kaufte sich Hosen?
Als sich die Männer fertigmachten zum Gehen, sagte der Vater: „Eigentlich könnten wir ihn doch hierlassen, oder?“
„Kommt nicht in Frage!“, wehrte der Onkel ab. „Als Ricky in dem Alter war, haben wir ihn mal eine halbe Stunde lang alleine gelassen. Als wir wiederkamen, hatte er die Kleiderschränke ausgeräumt.“
Severus hätte schwören können, dass er ruhig sitzen blieb und nicht herumstöberte und er hätte das Versprechen auch gehalten, aber er wollte den „Höhepunkt des Tages“ nicht verpassen.
Widerstrebend zog ihn der Vater mit sich. Im Treppenhaus raunte er: „Wehe, ich höre einen Ton von dir!“ Er deutete ein Zuschlagen an. Wütend streckte Severus hinter seinem Rücken die Zunge heraus.
Der Onkel führte sie um den Block zu einem blitzenden kleinen blauen Auto. Stolz zeigte er darauf: „Na, Tobias, was sagst du nun?“
Der Vater klappte vor Staunen den Mund auf. Severus fand, dass er so ziemlich dusslig aussah.
„Komm, steig ein“, forderte der Onkel den Vater auf. „Schließlich habe ich dich zu einem Ausflug eingeladen und Weib und Kind extra weggeschickt.“
Der Vater befühlte den Autositz, ehe er sich darauf niederließ. „Das sieht alles neu aus. Hast du nicht geschrieben, du hättest dir einen Gebrauchtwagen gekauft?“
„Der ist schon sieben Jahre alt“, meinte der Onkel lachend, „aber mit ein bisschen Geschick kann man so eine Möhre aussehen lassen wie neu. Die Sitzbezüge hat Veronica gemacht.“
„So was würde Eileen nie hinkriegen.“
Severus vergaß, dass er stille sein sollte. „Das stimmt nicht!“, rief er von hinten. „Mom kann sehr gut nähen.“
Der Vater drehte sich um und zischte: „Halt die Klappe oder du fliegst raus!“
Der Onkel fuhr los. Severus setzte sich so, dass er genau sehen konnte, was der Onkel tat und er ahmte die Bewegungen nach.
„Wieviel kostet sowas?“, fragte der Vater unvermittelt.
„Kommt darauf an, wieviel Meilen das gute Stück auf der Uhr hat, wie gut es in Schuss ist und welches Geschick du bei der Preisverhandlung an den Tag legst. Letzteres sollte für dich ja kein Problem sein.“
„Es macht schon was her, wenn man bei den Geschäftspartnern mit dem eigenen Wagen vorfahren kann“, sagte der Vater mit einer Stimme so weich, wie sie Severus noch nie gehört hatte. „Kannst du dich mal ein bisschen umhören für mich?“
„Mach ich.“
Severus sah, wie der Onkel grinste, verstand aber nicht, warum. Er begann zu träumen. Wäre das schön, wenn die Mutter nicht mehr mit dem Handwagen voller Wäsche zu den Leuten laufen müsste, sondern mit dem Auto fahren könnte! Wie viel Zeit würde sie sparen! Zeit, die sie mit Severus verbringen könnte. Oder damit, noch mehr zu bügeln und noch ein bisschen mehr Geld zu verdienen.
Geld. Das war das, worum sich die Streitereien der Eltern meistens drehten. Manchmal vergaßen sie, Severus nach draußen zu schicken, wenn die Mutter das Haushaltbuch hervorholte und sich vom Vater das Geld geben ließ, das er mit seinem Handel verdiente. Meistens warf er einige kleine Münzen auf den Tisch und murrte: „Mehr kommt nicht ´rum“, worauf ihn die Mutter für gewöhnlich aufforderte, sich eine „richtige Arbeit“ zu suchen und dann flogen immer die Fetzen.
Nachdenklich hockte Severus auf dem Rücksitz des Autos und sah die Landschaft draußen vorbeiflitzen, ohne etwas wahrzunehmen. Konnte es sein, dass der Vater sein Geld versteckte? Dass er der Mutter gar nicht alles zeigte, was er hatte, damit er bald ein Auto kaufen konnte? War das nun richtig oder nicht? Manchmal hatten sie nichts zu essen als dünne Suppe und altbackenes Brot, die Mutter hatte keine Schuhe mehr, und der Vater legte Geld beiseite für ein Auto? Für Luxus?
Oder hatten etwa die Jungen aus der Hütte recht und sein Vater ließ sich betrügen und hatte tatsächlich kein Geld übrig? Dann könnte er sich auch kein Auto leisten und der Onkel müsste sich nicht „umhören.“

Bei einem billigen Ausflugsrestaurant mit Selbstbedienung hielten sie an. „Ich fürchte, Tobias, du als Kaufmann bist besseres gewohnt, aber mehr gesteht mir Veronica nicht zu, wenn sie nicht dabei ist.“
Der Vater schwieg mit säuerlicher Miene.
Nach dem Essen fuhr der Onkel auf anderen Straßen wieder zurück. Plötzlich sagte der Vater: „Lass mich auch mal fahren!“
„Das geht nicht!“, wehrte der Onkel erschrocken ab. „Autofahren muss man richtig lernen und den Führerschein machen. Wenn ich dich fahren lasse, und wir geraten in eine Polizeikontrolle, haben wir ein kleines Problem. Wenn du einen Unfall baust, ein großes. Sobald du mir die Fleppe zeigen kannst, darfst du ran. Versprochen.“
Der Vater knurrte.
Als Severus wieder halbwegs wusste, wo sie waren, sagte der Vater: „Eigentlich könntest du uns gleich bis heim fahren.“
„Könnte ich“, erwiderte der Onkel. „Das Problem ist nur, ich habe nicht genug Benzin im Tank für die Rückfahrt und auf dem Weg in euer Kaff gibt´s keine Tankstelle, die sonntags auf hat.“
Jetzt klang das Knurren des Vaters richtig wütend.
„Du hast doch noch ein Stück Zeit, ehe der Bus fährt, oder? Komm noch mal mit hoch, wir trinken einen zur Feier des Tages. Ich hab´ noch was im Versteck.“
Das Gesicht des Vaters hellte sich auf.
„So ein Mist!“, schimpfte der Onkel, als sie die Wohnungstür erreichten. „Veronica ist schon zurück. Da gibt´s nur Tee.“
Der Vater zog Severus am Ohr in die Wohnung. Das Teetrinken verlief in gedrückter Atmosphäre und schweigend. Severus fing sich eine Ohrfeige ein, als Ricky ihn unter dem Tisch trat und er zusammenzuckte.
Schließlich brummte der Vater: „Wir müssen uns beeilen. Der Bus fährt.“ Und schon wollte er zur Tür hinaus. Severus hatte nicht vergessen, warum er unbedingt hatte mitgehen müssen. Er raunte dem Vater zu: „Dad, die Wintersachen. Du solltest doch fragen.“
„Klappe!“, raunzte der Vater zurück, aber Tante Veronica hatte alles mitgehört: „Was für Sachen? Wonach solltest du fragen, Tobias?“
„Gar nichts“, fauchte der Vater und wollte Severus nach draußen schieben.
„Mom lässt fragen, ob ihr noch Wintersachen von Ricky habt, die ich kriegen könnte.“
„Nein, haben wir nicht. Ich verkaufe das alles im Gebrauchtwarenladen. Wir können es uns nicht leisten, etwas zu verschenken“, erwiderte die Tante in einem eisigen Ton, der Severus an die dicke Mrs. Summer erinnerte.
Bevor sie auf die Straße traten, bekam Severus links und rechts ein paar Ohrfeigen, gewürzt mit Beschimpfungen.

„Nochmal nehme ich den Bengel nicht mit, wenn ich meinen Bruder besuche!“, fauchte der Vater, kaum dass er daheim durch die Tür getreten war und die Mutter gesehen hatte. „Tony hat Ricky und Veronica extra zu ihrer Mutter geschickt und ich bringe das Kind mit!“
Die Mutter ging nicht darauf ein. „Habt ihr wenigstens ein paar Sachen mitgebracht?“
„Nein, sie haben nichts mehr. Veronica hat alles verkauft.“
„Das habe ich befürchtet“, sagte die Mutter traurig. „Nichts haben die für dich und deine Familie übrig, gar nichts. Dabei buttert deine Mutter ihnen noch was zu und wir gehen grundsätzlich leer aus.“
„Woher willst du das wissen?“, fauchte der Vater.
„Veronica gibt immer damit an.“ Die Mutter stutze. „Oder kriegst du etwa heimlich Geld und verrätst nichts davon?“
War das am Ende des Rätsels Lösung? Die Großmutter gab dem Vater Geld und der versteckte es, um sich ein Auto zu kaufen?
„Dad will ein Auto kaufen“, sagte Severus, ohne darüber nachzudenken.
Die Eltern erstarrten. Der Vater funkelte Severus wütend an. Er schnaufte, als wäre er wer weiß wie weit gerannt. Die Mutter sah dem Vater direkt in die Augen. „Hast du Geld bekommen und beiseite gelegt?“, flüsterte sie.
„Nein, verdammt noch mal!“, brüllte der Vater. „Meine Mutter rückt nichts raus, weil du es sowieso verschwenden würdest.“
„Ach so“, flüsterte die Mutter. „Und wer von uns geht Arbeiten? Wer hält die Groschen zusammen? DU NICHT!“
Die letzten Worte waren geschrien.
Der Vater zerrte seine Jacke vom Haken. Im Hinausgehen gab er Severus einen Stoß und zischte: „Du Miststück!“


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