von Madam Malkin
Viel Spass!! =D
Ich wette, den werdet ihr haben ;-)
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Draco konnte es kaum erwarten, Cara ihre Katze zurückzubringen. Da es jedoch mitten in der Nacht war, beschloss er, es auf den nächsten Morgen zu verschieben. Zudem wollte er es geniessen, endlich die Lorbeeren einheimsen zu können.
Am Donnerstagmorgen marschierte er schnurstracks auf den Tisch der Gryffindors zu, die schneeweisse Katze auf dem Arm. Wie erwartet sass Cara inmitten ihrer Freunde, die er nun einmal gar nicht ausstehen konnte. Doch er rang sich durch und tippte ihr schliesslich sanft auf die Schulter. Als sie sich umdrehte und sogleich in das süsse Gesicht ihrer verschollenen Katze blickte, sprang sie auf und stiess einen Freudenschrei aus. „Malkins!“ Cara nahm sie Draco ab, hob sie in die Luft und knuddelte sie heftig. „Danke, Draco!“, meinte sie lächelnd. Das Tier miaute und wehrte sich, doch sie war so überglücklich, dass sie sie einfach nicht loslassen konnte. Sogleich waren auch schon die ersten Schaulustigen da und umringten Cara. Einige Mädchen aus Gryffindor und Hufflepuff kamen zu ihr hinüber, um das Kätzchen zu begutachten. „Sie sieht gar nicht so aus, als wäre sie so lange weg gewesen. Ihr Fell glänzt ja richtig“, bemerkte eine der Gryffindors. ‚Natürlich nicht du dumme Kröte, das liegt daran, dass ich sie bis in den Morgengrauen gebürstet habe!‘, dachte Draco bei sich. Alle freuten sich mit Cara – nur einer nicht. Draco stand etwas abseits und sah wie benommen zu ihnen hinüber. ‚Danke, Draco‘ – war das alles? Etwas mürrisch verschränkte er die Arme vor der Brust. „Ist das die Katze, wegen der dich Harry vor dem Dementor retten musste?“, hörte er eine Hufflepuff fragen. Cara nickte und sogleich quietschten und kreischten die Mädchen. Betroffener machte sich derweilen mit Ron aus dem Staub. „Erzähl uns noch einmal, wie heldenhaft er sich für dich eingesetzt hat!“ Cara setzte sich wieder hin, streichelte Malkins in aller Seelenruhe und hob an, ihren Freundinnen erneut von Harrys Rettung zu erzählen. Draco hingegen hatte genug gehört. Er drehte sich um und verliess wütend die Grosse Halle.
„Der ganze Aufwand für nichts! Kein Wort hat sie über mich verloren! Immer nur Potter hier, Potter da! Sie hat mich behandelt, als wäre ich Luft!“, beschwerte sich Draco, als er am Abend im Gemeinschaftsraum neben Zabini auf der Couch sass. „Schon mal daran gedacht, dass sie gar nicht wollte, dass du ihr die Katze zurück bringst? Vielleicht wäre es ihr lieber gewesen, wenn sie Potter gefunden hätte …“ Draco sah ihn finster an. „Na vielen Dank auch. Geht’s vielleicht noch motivierender?!“ „Ist doch wahr. Sieh mal, wenn sie auf Potter steht, dann ist das Ganze doch sonnenklar … Ich meine ja nur, weil sie sehr viel Zeit mit ihm verbringt und immerhin ist er ihr bester Freund.“ Darüber hatte Draco noch nie nachgedacht. Er brachte es nicht einmal fertig über seine eigenen Gefühle nachzudenken, wie sollte er sich dann über die von Cara Gedanken machen? Deshalb versuchte er das Ganze einfach vorübergehend zu verdrängen und sich auf andere Dinge zu konzentrieren. „Ich hol meinen Besen und dreh ein paar Runden auf dem Feld. Kommst du mit?“, sagte er zu Zabini und erhob sich. „Du weisst, ich bin kein allzu toller Flieger …“ Draco runzelte die Stirn. „Nein, das bist du nicht. Also dann, bis später …“ Er ging davon und stieg die Treppen zu den Schlafsälen hoch. Blaise blieb sitzen und sah ihm nach. Mit Gemeinheiten schien er noch immer nicht zu sparen. Vor allem dann nicht, wenn er in seinem Stolz gekränkt war.
Vor der Verwandlungsstunde sprach Cara ihn an. Sie hatte bemerkt, dass Draco ihr seit gestern aus dem Weg ging und dass seine Laune in den Keller gesunken war. Sie hielt ihn an seinem Umhang fest und zog ihn hinter eine Ecke, bevor er das Klassenzimmer betreten konnte. „Was?!“, fragte er schroff, als er vor ihr stand. Erschrocken wich Cara einen Schritt zurück. Sie schluckte, ehe sie meinte: „Ich hatte noch gar keine Zeit mich wirklich bei dir zu bedanken …“ „Nicht nötig“, fauchte Draco, drängte sich an ihr vorbei und verschwand im Zimmer. Völlig verdattert stand Cara da und sah ihm nach. Gleich darauf kamen Hermine, Ron und Harry um die Ecke gebogen. „Kommst du?“, rief Ron ihr zu, worauf sie sich aus ihrer Starre löste und ihnen folgte. Sie setzte sich nicht wie üblich neben Hermine, sondern neben Hannah. Von dort aus konnte sie Draco beobachten. Doch er würdigte sie während der ganzen Stunde nicht eines Blickes. Auch in Geschichte der Zauberei war es nicht weniger unangenehm für Cara, denn da sass sie noch näher bei ihm. Irgendwann beschloss sie ihm einen Zettel zukommen zu lassen. Sie sah, dass er ihn nicht einmal las und ihn nach der Stunde kurzerhand in den Papierkorb warf. In den darauffolgenden Tagen sprach er kein Wort mit ihr. Nicht einmal, als Snape sie zusammen an einem Projekt arbeiten liess. Sie schien nur noch Luft für ihn zu sein.
Am Wochenende sassen die beiden Mädchen wieder einmal in der Bibliothek, um zu lernen. Jedoch bestand keine Möglichkeit, dass Hermine auch nur einen Satz zu Papier brachte oder eine Zeile in ihrem Buch lesen konnte, denn Cara wollte einfach keine Ruhe geben. „Hermine, sag mir was ich tun soll!“, flehte Cara sie an. „Ich habe schon alles versucht, aber er spricht einfach nicht mehr mit mir …“ Hermine seufzte. „Ich bin vermutlich nicht die Richtige, um dir Ratschläge in Bezug auf Malfoy zu geben …“ „Bitte Hermine, wen soll ich denn sonst fragen? Harry? Ron? Cedric? Oder am besten Hannah, damit sie mir wieder die Ohren vollquatscht, wie toll Neville doch ist …“ Ihre Freundin schmunzelte. „Auch Hannah braucht jemanden zum Reden, wie du merkst. Aber jetzt mal im Ernst, du hast Draco ganz schön links liegen lassen, nach der Sache mit Harry. Du hast nur noch von ihm gesprochen, da ist es doch normal, dass er sauer ist. Und bedankt hast du dich auch nicht besonders überschwänglich, als er dir Malkins zurückgebracht hat …“ „Aber das wollte ich doch klären! Ich bin am nächsten Tag zu ihm hin, um mit ihm zu sprechen …“ „Gib ihm ein wenig Zeit, er wird sich schon wieder beruhigen“, meinte Hermine, um ihre Freundin endlich zum Schweigen zu bringen. Danach fügte sie leise hinzu: „Wer hätte gedacht, dass auch Malfoy Gefühle hat …“
Einige Minuten später betraten Harry und Ron die Bibliothek und setzten sich zu ihnen. „Der Tagesprophet schreibt, dass Black erneut in der Nähe des Schlosses gesehen wurde“, erzählte Ron. „Machst du dir deswegen Sorgen, Harry?“, wollte Hermine wissen, da er etwas blass um die Nase war. „Nein“, sagte er und schüttelte den Kopf, „ich glaube es liegt bloss daran, dass Malfoy heute besonders fies zu mir war. Seit einigen Tagen ist er verdammt schlecht gelaunt.“ „Ja, und das lässt er jetzt an uns aus. In der letzten Stunde Zaubertränke hat er uns absichtlich zu viele Blutegel reingemischt, damit unser Trank überschäumte. Ihr könnt euch ja vorstellen, wie erfreut Snape darüber war und wem er dafür Punkte abgezogen hat!“, motze Ron, der sich auf sein Exemplar der Zeitung stützte. Hermine warf Cara einen vielsagenden Blick zu, ehe diese aufstand und sich auf den Weg zurück in den Gemeinschaftsraum machte.
Sie hatten gerade Astronomie, als der Zettel sie erreichte. Darauf standen nur wenige Worte:
Wir müssen reden. Eingangshalle um Acht. – Draco
Seine Nachricht hätte nicht kürzer ausfallen können. Doch Cara war froh, dass er endlich diesen Schritt gemacht hatte. Noch so gerne würde sie mit ihm reden. Sie wollte ihm die ganze Sache erklären und sich bei ihm entschuldigen. Das war das Mindeste, was sie tun konnte. Nach dem Abendessen beeilte sie sich, damit sie sich noch umziehen und zurechtmachen konnte. Das war zwar kein Date oder so etwas in der Art, aber sie wollte Draco trotzdem anständig gegenüber treten. Dummerweise vergass sie die Zeit, sodass sie sich erst kurz vor acht auf den Weg machte. Cara eilte die Treppenstufen hinunter, bis sie auf der grossen Treppe in der Eingangshalle von Harry und Ron aufgehalten wurde, die sich gerade auf den Weg nach oben machten. „Wo willst du denn noch hin?“, fragte Ron neugierig, als sie beinahe mit ihm zusammengestossen wäre. „Ich gehe spazieren“, meinte sie und spähte an ihm vorbei. „Aber es ist gleich Sperrstunde, wir müssen alle in den Gemeinschaftsraum“, gab Harry zurück. „Jungs, keine Sorge, ich pass schon auf, dass mich keiner erwischt …“ Wie sie erwartet hatte, tauchte Draco wenige Sekunden später auf. „Aber du kannst nicht alleine da raus. Hast du den Angriff letzte Woche schon wieder vergessen? Da draussen gibt es Dementoren!“, mahnte Ron. „Seit wann bist du denn so besorgt um mich?“ Harry warf einen Blick über die Schulter, denn er merkte, dass Cara nervös nach unten sah. „Ich glaube wir müssen uns weniger Sorgen um die Dementoren machen, wie um Malfoy, der da unten lauert“, sagte er mit einem Seitenblick auf Ron. Nun drehte auch er sich um. Draco hatte inzwischen ebenfalls bemerkt, dass Cara mit den beiden oben auf der Treppe stand und sah sie ausdruckslos an. Cara wusste, wenn sie jetzt nicht zu ihm ging, dann würde sie ihn verlieren. Aber wie sollte sie von Harry und Ron loskommen? „Du bist doch nicht etwa mit dem verabredet?!“, fragte Ron. Cara schluckte. Dann sah sie hinunter zu Draco. Ihre Blicke kreuzten sich. „Nein! Nein, bin ich nicht“, verteidigte sich Cara rasch. Dummerweise hatte sie nicht bemerkt, dass Draco alles mitbekam, was sie miteinander sprachen. Als er ihre Worte hörte, machte er Rechtsumkehrt und verschwand durch das Eingangsportal nach Draussen.
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