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Fanfiction

Quer durch die Strafbank - Nachsitzen wegen kleinen, hässlichen Zwergen

von HauselfeLilian

"Miss Abbott, wenn Sie die Güte hätten, der Klasse Ihr Wissen über Zwerge mitzuteilen?"
Abbey schaute erschrocken auf. Professor Miller, der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste stand drohend vor ihrem Tisch, die Arme in die Seiten gestemmt, der Blick eindeutig.
Schnell steckte sie ihren neuen Zauberstab weg, den sie eben stolz ihrer besten Freundin Briony präsentiert hatte. Verzweifelt kramte sie in ihrem Gehirn nach einer Information über Zwerge. Vergeblich.
"Nun, sie sind... klein", piepste sie kleinlaut.
Die Klasse lachte. Roger Stebbins drehte sich auf seinem Stuhl zu ihr um und reckte den Daumen in die Höhe. Briony bemühte sich nach allen Kräften nicht auch loszuprusten und lief rot an. Professor Miller sah überhaupt nicht amüsiert aus.
"Wer hätte das gedacht", sagte er missbilligend. "Hat noch jemand etwas zum Thema Zwerge beizutragen, abgesehen davon dass Zwerge - wie kaum einer von uns gedacht hätte - klein sind? Sie vielleicht Miss Bristol?"
Er beugte sich zu Briony vor und musterte sie mit seinen stechend blauen Augen. Briony hielt für einen Moment die Luft an, atmete tief aus und sagte dann so ruhig wie möglich: "Also... sie sind auch... hässlich."
Briony konnte nicht mehr an sich halten und brach in einen heftigen Kicheranfall aus. Die Klasse wurde von ihrem Lachen mitgerissen. Professor Miller atmete zitternd ein und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht. Abbey sah den Wutanfall schon kommen. Er richtete sich auf und schrie: "RUHE!"
Sofort war es mucksmäuschen still im Klassenzimmer. Man hätte eine Nadel fallen hören können.Sie alle wussten, was jetzt kam. Professor Miller war die meiste Zeit ein recht netter Lehrer, aber wenn es um Disziplin ging verstand er doch keinen Spaß.
"Nachsitzen - Sie beide!", zischte er drohend. "Und jeweils fünf Punkte Abzug für Hufflepuff für jede von Ihnen! Verschieben Sie Ihr kleinmädchenhaftes Gekicher gefälligst auf Ihre Freizeit!"
Er wandte sich ab und schritt betont ruhig zu seinem Pult zurück. Abbey und Briony sahen sich mit zerknirschtem Ausdruck in den Augen an.
"Verdammt!", murmelte Briony niedergeschlagen. "Ich hab doch keine Zeit zum Nachsitzen. Ich muss für die ZAG-Prüfung in Zaubertränke lernen. Der alte Sluggy macht mich fertig, wenn ich bei ihm durchrassle!"
"Ist doch garnicht wahr. Professor Slughorn wird dich nicht durchfallen lassen. Dafür ist er viel zu nett", meinte Abbey und stieß ihrer Freundin aufmunternd in die Rippen.
"Jaah, zu seinem Slug-Club vielleicht. Leider bin ich aber keiner seiner Lieblinge", murrte Briony und ließ den Kopf hängen.
"Ich kann dir helfen", bot Abbey an. Briony nickte stumm. Professor Miller hatte wieder erbost zu ihnen herübergestarrt. Sie schlugen ihre Bücher auf und beugten sich darüber. Unterdessen referierte Professor Miller unerlässlich über die Eigenheiten von Zwergen.
"Kann mir nicht vorstellen, dass Zwerge gefährlich sind", sagte Briony.
Sie war muggelstämmig und begriff, trotz der fünf Jahre, die sie Hogwarts nun schon besuchte, manche Dinge in der magischen Welt einfach nicht. Nicht dass Briony eine schlechte Hexe wäre, sie war allenfalls mittelmäßig - genau wie Abbey, die allerdings aus einer sehr alten Butlinie von Zauberern stammte.
"Sind sie auch nicht", stimmte Abbey zu. "Ich frage mich, warum er uns diesen Unsinn beibringt. Mein Großvater hat schon immer gesagt um die Zwerge brauche man sich in keinem Fall zu scheren."
Sie schrieben einen kleinen Abschnitt von der Tafel ab und verhielten sich ruhig, damit Professor Miller keinen Anlass hatte ihrem Haus noch mehr Punkte abzuziehen. Als er endlich den Blick von ihnen abwandte, stieß Briony sie an.
"Jetzt zeig schon her! Erzähl mir was darüber!", flüsterte sie aufgeregt.
Abbey zog strahlend ihren neuen Zauberstab aus der Umhangtasche und reichte ihn Briony.
"Kirsche und Einhornhaar, zwölf Zoll, federnd", berichtete sie leise. "Hab elf Galleonen dafür hingelegt."
"Ist er besser, als dein alter Stab?", fragte Briony neugierig.
"Ich weiß nicht. Ich mochte meinen alten. Mir dem hier hab ich noch nicht viel gezaubert...", antwortete Abbey. Wenn doch dieser tollpatschige Gryffindor sich nicht auf ihren Zauberstab gesetzt und ihn zerbrochen hätte! Ihr alter Stab war soetwas, wie ein treuer Freund für sie gewesen. Seit der ersten Klasse hatte er sie begleitet und einiges zustande gebracht.
"Wenn ich du wäre, würde ich zu Longbottom gehen und mir von ihm die elf Galleonen zurückzahlen lassen", sagte Briony.
"Ach, quatsch. Ist schon gut. Es ist ja nicht so, dass ich nicht genügend Gold hätte. Vergeben und vergessen, würde ich sagen", sagte Abbey leichtfertig und zuckte mit den Schultern. Briony seufzte und brachte damit, wie so oft schon ihr Unvertändnis zum Ausdruck.
"Verstehe garnicht, wie du bei sowas immer so gelassen bleiben kannst", gab sie kopfschüttelnd zu. Abbey grinste.
"Dir würde das ab und an auch mal ganz gut tun", feixte sie. Briony war eine Hexe von eher aufbrausender Natur. Sie war ehrlich und wenn ihr etwas gegen den Strich ging, wehrte sie sich sofort. Briony streckte ihr nur frech die Zunge raus.
"Müsste es nicht schon längst geläutet haben", grummelte sie. Im selben Moment ertönte Glockengeläut und die Klasse packte zusammen. Abbey und Briony traten mit beschämt gesenkten Köpfen vor das Lehrerpult.
"Abbott, Bristol, Sie beide finden sich um drei Uhr heute Nachmittag hier im Klassenzimmer ein. Bringen Sie Federn und Tinte mit. Pergament und ihre Aufgaben bekommen Sie von mir", befahl Professor Miller. Die Unmut über das Verhalten der sonst so vorbildlichen Schülerinnen war ihm immernoch deutlich ins Gesicht geschrieben. Die beiden Freundinnen nickten und zogen mit betrübten Mienen ab. Da es Zeit für das Mittagessen war, machten sie sich auf den Weg in die große Halle und setzten sich an den Hufflepuff-Tisch. Abbey tat sich Braten und Kartoffelbrei auf den Teller und fing an zu essen. Roger Stebbins setzte sich breitgrinsend ihnen gegenüber.
"Ihr wart ja so cool heute!", sagte er begeistert. "Abbott, zieh nicht so eine Schnute! Das war das coolste, was du je gebracht hast! Habt ihr Professor Millers roten Schädel gesehen? Ich sag euch, der ist fast geplatzt!"
"Naja, immerhin haben wir es vier Jahre ohne Nachsitzen geschafft. Irgendwann musste es ja kommen", sagte Briony gelassen. Abbey kicherte los. Ja, Briony hatte recht. Vier ganze Jahre lang waren sie Hogwarts Musterschülerinnen gewesen und jetzt... Nachsitzen wegen kleinen, hässlichen Zwergen. Die ganze Zeit hatte sich Abbey überlegt, was wohl ihre Eltern dazu sagen würden, wenn sie davon erfuhren, aber Briony war so gut darin sie von allem abzulenken, dass sie es im Moment sogar wirklich witzig fand.

Pünktlich um drei Uhr mittags standen Abbey und Briony wieder vor der Tür des Klassenzimmers für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Doch sie waren wohl nicht die einzigen, die sich bei Professor Miller Nachsitzen eingehandelt hatten. Ein Mitschüler aus ihrem Jahrgang kam ebenfalls den Gang heraufgeschlurft. Er war ein Slytherin mit fettigen schwarzen Haaren, die ihm auf die Schultern fielen, und ungesund blasser Haut.
"Ach, sieh einer an, ein Kerkerkind", flüsterte Briony Abbey zu. Das war Brionys Lieblingsbezeichnung für die Slytherins. Hinzufügend bemerkte Briony noch: "Mann, guckt der grantig!"
"Das ist Severus Snape. Ich kenne ihn aus dem Slug-Club. Er ist ein Genie in Zaubertränken", sagte Abbey leise.
"Kennst du auch den Grund, wieso er so garstig dreinsieht? Bei Merlin, dem will ich nicht bei Nacht begegnen", meinte Briony und schaute Snape misstrauisch an.
"So schlimm kann er nicht sein, immerhin ist er mit Lily Evans befreundet", erwiderte Abbey.
"Mit dieser hübschen Gryffindor?", fragte Briony und ihre grünen Augen weiteten sich erstaunt.
"Ja, du kennst Lily doch! Wir haben Kräuterkunde mit ihr!", entgegnete Abbey verdutzt.
"Oh, ja klar. Das ist diese absolute Schönheit. Ich bin total eifersüchtig auf ihre tollen Haare!", fiel Briony ein.
"Das hast du doch garnicht nötig! Du bist genauso hübsch wie sie!", sagte Abbey und betrachtete ihre langen blonden Locken, die ihr bis zur Hüfte reichten. Briony lächelte dankbar und lehnte sich lässig gegen die Klassenzimmertür. Snape kam zu ihnen geschlurft und stellte sich an die Wand gegenüber.
"Hallo Snape!", grüßte Abbey freundlich. Der Junge hob nur den Kopf und nickte ihr kurz zu.
"Oh, wie nett! Nichtmal anständig grüßen kann das Kerkerkind!", fauchte Briony ihn sofort an.
"Lass gut sein, Bri", sagte Abbey beschwichtigend.
"Wieso? Zum Teufel, Abs, bei deinem Elternhaus sollten doch gerade dir die Umgangsformen wichtig sein!", entgegnete Briony aufgebracht.
Zum Glück ging in diesem Moment die Tür auf und Professor Miller schaute heraus. Zugegeben, für Briony war das kein Gluck, denn sie hatte mit vollem Gewicht an der Tür gelehnt und fiel jetzt mit einem entsetzten Schrei nach hinten. Professor Miller konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf dem Boden aufschlug.
"Verzeihung, Professor. Danke, Professor!", plapperte Briony verwirrt. Sie zog sich an der Wand hoch und stellte sich wieder zu Abbey. Professor Miller machte einen Schritt aus der Tür und sah den Korridor auf und ab.
"Ihr seid nur zu dritt?", fragte er stirnrunzelnd.
"Sollten wir noch mehr sein?", wollte Abbey überrascht wissen.
Auf einmal hörten sie schnelles Fußgetrappel näherkommen. Am linken Ende des Ganges kamen zwei Jungs um die Ecke gespurtet.
"POTTER! BLACK! JETZT ABER SCHNELL ODER ES SETZT NACHSITZEN BIS ANS JAHRESENDE!", brüllte Professor Miller auf den Gang.
Snape stöhnte und fluchte leise. Die beiden Jungs hielten schlitternd vor dem Klassenzimmer an. Potter fuhr sich mit der Hand durch sein rabenschwarzes Haar und zerwuschelte es, sobald er die beiden Mädchen in der Tür erblickte. Black setzte ein unschuldiges Grinsen auf und meinte: "Aber Professor, das Jahr hat doch gerade erst angefangen."
"Daran sollten Sie denken, Mr Black, wenn Sie das nächste Mal Ihre Verwandlungsratten in meinem Klassenzimmer freilassen!", entgegnete Professor Miller streng. "Und Sie auch Mr Potter!"
Die fünf Schüler betraten das Klassenzimmer. Snape setzte sich ganz links in die erste Reihe. Potter und Black bekamen von Professor Miller zwei Plätze in der mittleren Reihe rechts zugeteilt. Es war ein offenes Geheimnis, dass Potters Clique Snape hasste. Abbey vermutete, dass Eifersucht der Grund war, denn Potter hechelte Lily Evans schon seit Anfang der ersten Klasse hinterher und die war nunmal mit Snape befreundet. Deshalb der Sicherheitsabstand zwischen den Dreien. Abbey und Briony nahmen in der letzten Reihe platz.
"Sie werden die alten, fleckigen und zerlesenen Aufzeichungen der Bibliothek neu verfassen. Madame Pince hat mir einige wichtige Schriftrollen gegeben, die kaum noch zu lesen sind. Sie werden sie selbstverständlich per Hand abschreiben", sagte Professor Miller. Mit einem Schnippen seines Zauberstabes ließ er Pergamente und abzuzeichnende Schriftrollen zu den Plätzen der Schüler schweben. "Leider hat Professor Flitwick mit einem schiefgegangenen Zauber seiner Erstklässler zu kämpfen und braucht eine Vertretung für den UTZ-Kurz. Daher werde ich Sie allein lassen. Trevor Preston -" Er wies zu einem Portrait neben der Tafel, auf dem ein bärtiger alter Zauberer zu sehen war. "- wird Sie beaufsichtigen und mir Bericht erstatten. Ich möchte keine Unterhaltungen hören und Sie sind angewiesen auf ihren Plätzen zu bleiben. Ich verlasse sie nun. In zwei Stunden hole ich Sie hier wieder ab. Zur Sicherheit werden Sie eingeschlossen, damit sie auch Ihre volle Strafe absitzen."
Er warf einen bedenklichen Blick auf Potter und Black.
"Und es ist Ihnen verboten zu zaubern. Beginnen Sie jetzt. Wir sehen uns später."
Professor Miller verließ den Raum und ein Klicken sagte ihnen, dass die Tür nun magisch versiegelt war. Abbey seufzte und zog die Schriftrolle zu sich her. Sie öffnete sie und las die Überschrift. Es ging - was für ein Zufall - um Zwerge. Sie nahm das neue Pergament und versuchte die Schrift auf der stockfleckigen Rolle zu entziffern. Briony machte neben ihr dasselbe, allerdings musste ihre Schriftrolle von etwas ganz widerlichem getroffen worden sein, denn sie hatte (abgesehen von der normalen Farbe des Pergaments) sämtliche Braun- und Grünfärbungen angenommen - und stank fürchterlich.
Es dauerte kaum fünf Minuten bis die zwei Gryffindors vor ihnen anfingen zu tuscheln.
"Professor Miller sagte doch, keine Unterhaltungen!", sprach das Portrait von Trevor Preston mit tiefer melancholischer Stimme.
"Ach, komm schon, Trevor. Wir sorgen auch dafür, dass Filch dir mal wieder ne Extrawäsche verpasst", zwinkerte Potter dem Portrait zu. Der alte Zauberer runzelte für einen Moment die faltige Stirn und meinte dann lachend: "Akzeptiert, junger Mr Potter. Sie kommen doch ganz nach ihrem Vater."
Potter und Black lachten und tuschelten dann weiter. Nach weiteren zehn Minuten warf Briony ihre Feder weg und drehte sich zu Abbey.
"Black sieht heiß aus, findest du nicht?", hauchte Briony, den Blick auf den Hinterkopf des schwarzhaarigen, gutaussehenden Jungen gerichtet. Abbey versuchte sie zu ignorieren und weiterzuschreiben.
"Jetzt komm schon, Abs. Du musst zugeben, er sieht wirklich gut aus", flüsterte Briony.
Abbey gab auf und warf die Feder hin.
"Ich weiß, dass du auf Black stehst, Bri", sagte sie nüchtern.
"Meinst du, er geht mal mit mir aus?", fragte Briony.
"Du willst mit Black ausgehen? Du weißt doch, dass er 'ne Eintagsfliege ist. Obwohl das bei deinem Männerverschleiß auch nicht auffallen würde", antwortete Abbey frech.
"Soll ich ihn fragen? Bald ist Weihnachten, da dürfen wir nach Hogsmeade", überlegte Briony.
"So wie die vorher geglotzt haben, wird er dich sicher selbst fragen", meinte Abbey nur.
Briony schmunzelte zufrieden. Bei den Jungs war sie fast genauso gefragt wie Lily Evans. Kein Wunder, sie sah aus wie ein Engel. Wenn sie sich nur auch öfter so benehmen würde...
Black und Potter drehten sich auf ihren Plätzen um und sahen zu den Mädchen.
"Dürfen wir erfahren, was ihr zwei Schönheiten angestellt habt, dass ihr mit uns Chaoten zusammensitzen müsst?", fragte Black schmeichelnd.
"Ach, es war wegen kleinen, hässlichen Zwergen...", antwortete Abbey nebenbei.
Potter und Black sahen sich an und prusteten los. Auch Briony brach in munteres Kichern aus. Abbey hatte nicht beabsichtigt, die anderen zum Lachen zu bringen, aber das passierte ihr ständig, auch wenn sie es noch so ernst meinte. Black stand auf und schlenderte zu ihrem Tisch. Er stützte sich lässig mit einer Hand auf und fragte mit einem begehrenden Blick auf Briony: "Wie kommt es, dass wir euch hübschen Dinger noch nie zu Gesicht bekommen haben?"
"Ihr habt uns nur nicht bemerkt", erwiderte Briony kühl. "Wir haben seit vier Jahren mit euch Idioten Kräuterkunde."
Potter lachte kurz auf und setzte sich auf den Tisch neben Abbey.
"Dann müsst ihr euch vor uns versteckt haben!", sagte Potter.
"Wenn ihr nicht so darauf bedacht wärt euch mit Snargaluff-Kokons zu bewerfen, hättet ihr bemerkt, dass wir gestern am Beet neben euch saßen!", entgegnete Abbey.
"Ist nicht wahr!", sagte Black entgeistert und blickte seinen Kumpel verdattert an. "Krone, du solltest dringend deine Brille putzen!"
Potter knuffte Black hart in die Seite, doch bevor der es ihm heimzahlen konnte, hatte sich der bebrillte Schönling schon vor den Mädchen verbeugt und sagte: "Gestatten, Sirius Black und James Potter. Und wie heißt ihr?"
Abbey kicherte vergnügt und antwortete dann: "Briony Bristol und Abbey Abbott."
Potter und Black warfen sich amüsierte Blicke zu.
"Wer ist denn so bescheuert und tauft seine Tochter Abbey Abbott?", gluckste Potter.
"Genau das hab ich meiner Mutter auch gesagt", schmunzelte Abbey.
"Sirius ist auch nicht gerade toll!", warf Black ein.
"Ich finde ihn super!", sagte Briony und klimperte mit den Wimpern. "Und um längen besser als Abbey Abbott."
"Ist das so?", sagte Sirius, nahm einen Stuhl, drehte ihn mit der Lehne zu ihnen und ließ sich falschrum darauf fallen. Er umschlang die Lehne mit den Armen und schaute Briony neugierig an.
Er neigte sich zu ihrem Ohr und flüsterte ihr etwas zu.
"Wenn du Bri rumkriegen willst, musst du dir was besseres einfallen lassen, Black", sagte Abbey.
"Klappe, Abs!", sagte Briony verzückt und wedelte ungeduldig mit der Hand nach ihr. Abbey wandte sich entgeistert zu Potter um, doch der grinste nur und schaute seinem Freund beim baggern zu. Die beiden Unruhestifter aus Gryffindor waren garnicht so unverschämt, wie sich Abbey gedacht hatte. Außerdem sahen sie wirklich unverschämt gut aus. Sie unterhielten sich eine ganze Stunde lang und Abbey merkte, dass sie sich mit Potter wirklich gut verstand. Briony hatte sich unterdessen auf Blacks Schoß niedergelassen und er hatte die Arme eng um ihre Taille geschlungen. Potter erzählte gerade, wie er und Black sich das Nachsitzen eingehandelt hatten.
"-dachten eigentlich, das wäre ganz witzig - bis eine der Ratten Miller ins Bein gebissen hat...", endete er. Die zwei Hufflepuffs und Gryffindors brachen in heiteres Gelächter aus.
"Gehst du mit mir aus, Abbey Abbott?", fragte Potter unvermittelt.
"Was?", sagte Abbey verwirrt. Sie dachte, sie hätte sich verhört.
"Ob du mit mir ausgehst, will ich wissen", wiederholte Potter. Abbey warf einen verdatterten Blick zu Briony. Die hatte gerade noch heißblütig mit Sirius Black geknutscht, doch bei Potters Frage hatten beide erstaunt die Köpfe gedreht.
"Du willst doch nur mit ihr ausgehen, weil sie wie Evans aussieht", sagte Briony ernst.
"Du meinst, weil sie gut aussieht? Natürlich!", erwiderte Potter.
"Nein, ich meine weil sie Lily Evans ähnlich sieht!", konterte Briony. Potter machte für einen Moment ein wütendes Gesicht, entspannte sich aber schnell wieder und sagte dann überlegt: "Nein, Lily hat grüne Augen und Abbeys sind braun. Außerdem hat Lily keine Wellen."
Er hob eine lange Strähne von Abbeys welligem Haar in die Höhe und wickelte sie um seinen Finger.
"Also hat es gar nichts damit zu tun?", wollte Briony wissen.
"Nein!", sagte Potter nachdrücklich.
"Schön!", sagte Briony.
"Gut!", sagte Potter. Abbey warf einen Blick zu Black und sie fingen an zu lachen.
"Also, wie sieht's aus, Abbey. Gehst du an Weihnachten mit mir nach Hogsmeade?", wollte Potter wissen. Abbey legte die Stirn in Falten und überlegte. Natürlich wusste sie, dass er lieber mit Lily Evans hingehen würde, aber die ließ ihn ja ständig abblitzen. Das freche Glitzern in seinen braunen Augen wurde zu einem flehenden Blick.
"Komm schon, Abbott! Es ist nur ein Date! Tatze und deine Engels-Freundin kommen auch mit! Ein Weihnachtsdate - ich schenk dir auch was!", bettelte Potter.
Abbey grinste. So übel war er ja nicht. Außerdem war es nur ein simples Date.
"Also schön, weil du's bist Potter", antwortete sie endlich. Potter lachte und klatschte bei Black ein.
"Soll ich mir die Augen für dich grün färben?", fragte Abbey frech.
"Ach, Blödsinn!", sagte Potter rasch. "Obwohl..."
Die vier brachen erneut in Lachen aus.
Dann war alles still und man hörte nur noch eine einzelne Feder auf Pergament kratzen.
"Ah, hatte ich ja ganz vergessen...", murmelte Potter. Er stand auf, ging bis zur zweiten Reihe und rief dann: "Was hast du eigentlich hier zu suchen, Schniefelus?"
Das kratzen der Feder verstummte und Snape stand auf. Seine Hand flog zu der Unmhangtasche aus der sein Zauberstab herausragte.
"Das geht dich einen freuchten Dreck an Potter!", entgegnete er zornig.
"Bist ja ganz schön mutig, Schniefelus. Willst dich wohl vor den Hufflepuffs aufspielen? Ober hast du ein anderes Problem?", provozierte Potter Snape weiter.
"Ich hab kein Problem Potter", sagte Snape mit einem schiefen Lächeln. "Das Blondie da hinten hat nämlich recht. Du datest sie nur, weil sie wie Lily aussieht!"
Bevor Snape ausgesprochen hatte, richtete Potter den Zauberstab auf ihn. Snape warf sich zu boden und Potters nonverbaler Fluch prallte an Snapes Tisch ab. Das alte Pergament, das er hatte abschreiben sollen, fing Feuer. Snape schleuderte einen Fluch auf Potter, der ihn nach hinten warf.
"Aufhören!", schrie Abbey. Doch Black hatte Briony schon von seinem Schoß geworfen und war zu Potter gerannt. Er griff nach seinem Zauberstab und zielte auf Snape. Abbey stellte sich zwischen die Streithähne und rief: "Lasst das sofort sein!"
"Du wagst es!", zischte Black Snape zu. Snape machte eine rüde Geste mit der Hand.
"Confringo!", schrie Black. Im selben Moment zog Abbey ihren Zauberstab und rief: "Protego!"
Der Sprengzauber prallte an Abbeys Schutzzauber ab und wurde auf die Tische von Potter und Black zurückgeschleudert, die mitsamt den Schriftrollen explodierten. Black schoss einen weiteren Fluch nach Snape, Abbey wollte ihn abwehren, doch als die Zauber aufeinander prallten geschah etwas seltsames.
Ihre Zauberstäbe verbanden sich mit einem Faden aus goldenem Licht und ihre Zauberstäbe fingen an zu vibrieren. Abbey sah in Blacks graue Augen. Sie waren vor Schreck geweitet. Er wusste genauso wenig wie sie, was da eben passierte. Abbey umfasste entschlossen ihren Stab und riss ihn in die Höhe. Das Lichtband zerriss und ihre Zaubestäbe verhielten sich wieder normal. Black sank neben Potter in die Knie.
"Boah...", machte Potter nur.
"Was, bei Merlins Unterhose, war das denn?", keuchte Black.
"Ich hab... keine Ahnung", kam es von Briony aus irgendeiner Ecke.
"SCHLUSS DAMIT!", brüllte Abbey als sie den Schock überwunden hatte.
Potter und Black saßen auf dem Boden und sahen entgeistert zu ihr auf. Ebenso spürte sie Snapes verdutzen Blick im Nacken.
"Wieso hilfst du ihm? Sag bloß nicht, du hegst Sympathien für Schniefelus!", rief Potter.
"Weil ihr die ganze Einrichtung zertrümmert und ich lieber nur ein Jahr nachsitze, als den Rest meiner Schulzeit!", sagte Abbey kühl. Sie warf einen Blick über die Schulter, wo immernoch der völlig verdatterte Snape stand und sie anstarrte, den sie eigentlich garnicht kannte. "Und - Nein, tu ich nicht!"
"Sie ist 'ne Friedenstaube, das ist alles", sagte Briony, die vom hintersten Eck des Zimmers aus ihrer Deckung gekommen war. "Lasst ihr es jetzt gut sein?"
Die Gryffindors warfen dem Slytherin giftige Blicke zu, lenkten dann aber ein.
"Wenn's denn sein muss", murmelten sie im Chor.
Plötzlich klickte die Tür und schwang auf.
"BEI MERLINS BART WAS IST DENN HIER PASSIERT?!", kreischte Professor Miller als er das Desaster erblickte. "SIE FÜNF WERDEN DAS GESAMTE SCHULJAHR JEDEN TAG NACHSITZEN - UND JETZT RAAAAAUUUUUUUUS!"
Die Fünf schnappten sich ihre Sachen und stürzten hinaus. Sie rannten in alle Richtungen davon. Nur Potter rief Abbey noch zu: "Bis Weihnachten, Abs! Ich hol dich in der Eingangshalle ab!"
Dann verschwanden die Gryffindors im nächsten Korridor und die Freundinnen flüchteten über die Marmortreppe in den Keller.


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
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