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Fanfiction

James Potter jr. und der Greifenorden - Katastrophe

von HufflepuffsUrenkel

Die Ministeriumseule hatte ihn um fünf Uhr früh regelrecht aus dem Bett gepickt. Erschrocken über die Botschaft hatte Harry Potter sich blitzschnell angezogen und war in sein Büro appariert, wo er den Bericht des Nachtdienstes entgegennahm: Die irischen Kollegen hatten mitten in der Nacht dringend Amtshilfe verlangt, da in Uaigneas ein Kampf stattfand. Mehrere Gefangene seien befreit worden. Einen Gefangenen und einen der Befreier hätten die Auroren wieder festnehmen können. Harry zuckte zusammen, als er die Namen der Festgenommenen hörte. Er versuchte, sich einzureden, dass der Name Potter schließlich häufig war und er sich unnötig Gedanken machte – wie hätte James unbemerkt nach Uaigneas gelangen können? – doch er fürchtete, dass er sich täuschte: Die Beschreibung passte genau auf seinen ältesten Sohn und die Tatsache, dass ausgerechnet dessen bester Freund als Zeuge benannt war, verstärkte diesen Verdacht noch.
Er war nicht ganz bei der Sache, als sein junger Kollege Edwin Skinner ihm genau berichtete, was passiert war. „Wo ist der Junge jetzt?“, unterbrach er.
„Hab ich doch gesagt, Chef. Die Iren haben ihn festgenommen und verhören ihn zurzeit. Mehr erfahren wir wohl erst heute abend.“
Harry schickte eine Eule nach Dublin, in der er um einen Gesprächstermin mit seinem Amtskollegen Keith Malone und nähere Angaben zur Person des gefangenen Jungen bat.
Noch ehe die Antwort kam, brachte eine Mitarbeiterin den Tagesprophet in Harrys Büro. „Was halten Sie davon, Chef?“, fragte sie und zeigte auf die Titelseite, wo die Schlagzeile lautete: „Neuer Fall Sirius Black – diesmal in Irland.“
Er überflog den Artikel, in dem die Rede davon war, dass mindestens fünf der Gefangenen fälschlich der Unterstützung der Todesser beschuldigt und ohne jedes Gerichtsurteil festgehalten worden waren.
„Hm, um ehrlich zu sein, Mara, kann ich mir das nicht vorstellen – ich kenne die irischen Gesetze zwar nicht und kann dir daher nicht sagen, ob man dort immer noch jemanden jahrelang ohne Prozess festhalten kann, aber es sollte mich wundern, wenn noch niemand kritisiert hätte, dass so etwas passiert ist – immerhin ist Voldemorts Sturz, Merlin sei Dank, schon über zwanzig Jahre her. Außerdem, vielleicht muss ich noch genauer lesen, aber hier scheint überhaupt nicht von der ermordeten Frau die Rede zu sein. An dem Artikel ist wohl etwas faul.“

UAIGNEAS

James wurde zwar sofort aus der Erstarrung geweckt, doch nahm er erst richtig wahr, was passiert war, als die Auroren ihn genau in jenes Gefängnis gebracht hatten, aus dem er gemeinsam mit Professor Thinkwell, Diane und einem Mann, den er erst kurz vorher kennen gelernt hatte, Unbekannte befreit hatte. Sie schleppten ihn in einen fensterlosen und feuchten Kerker, wo sie ihn zunächst alleine ließen.
Er ging die letzte Nacht nochmals in seinem Gedächtnis durch. Was er an seinem Arm gespürt hatte, musste sein Meldeband gewesen sein. Sean hatte offenbar versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Aber warum? Und wie hatte er es geschafft, das Gelände von Hogwarts zu verlassen? Und wer waren die Befreiten? Arbeitete Professor Thinkwell mit Verbrechern zusammen oder waren die Männer unschuldig eingesperrt gewesen? Er musste sich eingestehen, dass das Erstere wahrscheinlicher war. Immerhin hatte einer von ihnen Mrs. Finnigan ermordet und ein anderer versucht, Sean zu ermorden.
Ein Wärter schob ihm Tee und Brot durch eine Durchreiche, doch James hatte kaum Appetit. Gegen acht Uhr öffnete sich die Tür. Ein Wärter trat ein und befahl James, ihm zu folgen. Er wurde in ein Zimmer geführt, in dem einer der Auroren, die in der Nacht appariert waren und zwei weitere Zauberer saßen.
„Nun, Mr. Potter“, begann der Auror. „Mein Name ist Keith Malone, ich bin der Leiter der Auroren hier in Irland. Das ist Enda Cleary, Sekretär des Zauberergamots und das ist Pat Carlton von der Abteilung für magische Strafverfolgung. Kollege Finnigan hat ausgesagt, Sie seien James Potter, der Sohn des britischen Kollegen Harry Potter und seiner Frau Ginevra. Ist das richtig?“
James nickte. Er musste außerdem sein Geburtsdatum, sein Haus und seinen Jahrgang in Hogwarts und einige weitere Dinge angeben. Danach begann die eigentliche Befragung.
„Wie kommen Sie dazu, mitten in der Nacht Gefangene aus einem irischen Gefängnis zu befreien? Woher wussten Sie überhaupt, wo Uaigneas liegt?“
James berichtete unvorsichtigerweise, dass Thinkwell ihm gesagt hatte, Ordensmitglieder seien von Feinden gefangen worden. Dies führte dazu, dass er aufgefordert wurde, alles über den Orden zu sagen, was er wusste. Er weigerte sich zunächst.
„Mr. Potter, wir können auch anders. Sagen Sie, wen Sie kennen oder wir geben Ihnen Veritasserum!“, befahl Malone grob. Er gestand Thinkwells und Kolingenbergs Namen sowie auf Nachfragen die Namen einiger Mitschüler. Hilda und Rosie wollte er nicht verraten.
Seine Befrager verzogen keine Miene, sodass er nicht erkennen konnte, ob sie mit seinen Antworten zufrieden waren.
„Das reicht fürs erste“, sagte Enda Cleary schließlich. „Wir werden Ihre Eltern und Hogwarts informieren. Der Prozess wird Ihnen in den nächsten Tagen gemacht.“
„Wie lange – wollen Sie mich einsperren – oder wollen Sie meinen Zauberstab zerbrechen?“
„Wenn Sie nichts verschwiegen haben und weiter kooperieren, könnten Sie glimpflich davonkommen“, antwortete Cleary ruhig. „Dann werden Sie Anfang der nächsten Woche vielleicht sogar nach Hogwarts zurückkehren, allerdings unter ständiger Aufsicht und nur einen Teil der Ferien hier verbringen – oder in Askaban, wenn wir uns mit den britischen Kollegen einigen können. Und Zauberstäbe zerbrechen ist sinnlos. Sobald Sie frei sind, bekommen Sie auch Ihren Stab wieder.“
Obwohl er bei der Nennung des Wortes ‚Askaban’ erschrak, war James halbwegs beruhigt. Immerhin drohte ihm keine lebenslange Strafe.

DUBLIN

Harry Potter las den Artikel zuende und fand tatsächlich nichts darüber, dass jemand getötet worden war. Er entschied sich, den Dienstweg abzukürzen und apparierte über die Irische See nach Dublin, wo er sich nach der Aurorenabteilung im Ministerium durchfragte.
„Mr. Malone ist unterwegs“, informierte ihn die Sekretärin. „Wir haben nicht wissen können, dass Sie selber kommen würden. Wenn Sie bitte warten wollen!“
Keith Malone erschien etwa 20 Minuten später an seinem Arbeitsplatz. Er erkannte seinen britischen Amtskollegen und ließ ihn gleich vor.
„Na ja, das ist nicht erfreulich“, begann Irlands oberster Auror. „Zumal, da... nun ja...“
„Reden Sie, ich bitte Sie, nicht lange darum herum! Ist der Gefangene mein Sohn oder nicht?“
„Er ist es. Ich habe ihn soeben verhört. Es sieht so aus, als ob er tatsächlich nicht gewusst hat, was für Brüder er befreien geholfen hat. Tragisch für ihn, aber wir können ihn nicht anders behandeln als andere Verbrecher, tut mir leid für ihn und für Sie.“
„Was haben Sie vor?“
„Wir wollen ihn in einigen Tagen nochmals verhören, da wir nicht ausschließen können, dass diese saubere Dame, Athina Thinkwell, ihm Anti-Veritasserum gegeben hat. Danach werden wir ihm den Prozess machen. Wenn sich bestätigt, was er bisher gestanden hat und der Richter gnädig ist, gibt’s ein paar Wochen Uaigneas oder Askaban in den Ferien. Ob er bis dahin nach Hogwarts zurückdarf, werden wir entscheiden, sobald wir geklärt haben, ob sie dort verhindern können, dass er abhaut.“
„Athina Thinkwell, sagen Sie, war die Anstifterin?“, fragte Harry erschrocken.
„Das ist die Aussage Ihres Sohnes – und auch die eines Gefangenen, dessen Flucht wir verhindern konnten.“
„Sie war meine Stellvertreterin. Ich hielt sie für eine der besten Leute, die unser Ministerium hat – und die reitet meinen Sohn in solche Dinge hinein!“
„Ich verstehe Sie nur zu gut. Meine Kinder sind zwar aus dem Gröbsten heraus, aber einen Maulwurf haben wir hier hundertprozentig auch.“
„Sie meinen...“
„Sobald jemand versucht, den Eingang nach Uaigneas zu öffnen, geht hier ein Alarm los. Über Spiegelwand können wir sehen, was genau los ist und dorthin apparieren, wenn es notwendig ist. Uaigneas ist zwar gegen Apparieren geschützt, aber jeder Auror kennt das Passwort, mit dem der Schutz aufgehoben werden kann, damit wir schnell dort sein können – So können wir Auroren dorthin apparieren, aber Ausbrecher oder Befreier nicht. Heißt im Klartext: Einer von meinen Leuten hat den Alarm deaktiviert und den Apparierschutz aufgehoben, als Thinkwell und ihre Komplizen kamen.“
Harry nickte. „Eine letzte dienstliche Frage: Was halten Sie vom Bericht im Tagespropheten?“
„Wenn in der englischen Ausgabe dasselbe steht wie in der irischen: Das ist eine glatte Lüge. Es war in Irland nie erlaubt, Menschen jahrelang ohne Urteil festzuhalten – das hat unser damaliger Minister Flaherty erfolgreich verhindert, obwohl der Magische Rat dafür war. Außerdem war keiner von diesen Leuten angeklagt, Todesser zu sein – bei einem hat Verdacht bestanden, wir konnten es aber nicht beweisen. Verurteilt war er nur wegen Verwendung unverzeihlicher Flüche.“
„Und dass Deirdre Finnigan ermordet wurde, stimmt?!“
„Stimmt. Die Frau von unserem lieben Kollegen Seamus. Wie sie und ihr ältester Sohn nach Uaigneas gekommen sind, weiß ich nicht – darum hat sich eine Kollegin gekümmert, mit der ich mich erst zusammensetzen muss.“
„Ähem – und – kann ich zu meinem Sohn?“
„Selbstverständlich – allerdings bekommen Sie die Genehmigung nicht von mir, sondern direkt in Uaigneas. Ein Kollege bringt Sie gleich hin.“

Harry musste warten, während ein junger irischer Auror den Transportschutz aufhob und reiste anschließend gemeinsam mit diesem per Flohpulver nach Uaigneas, wo er in das Büro des Gefängnisdirektors gebracht wurde. Der unterschrieb tatsächlich ohne größere Schwierigkeiten den Erlaubnisschein und zehn Minuten später saß Harry Potter seinem ältesten Sohn im Besucherraum gegenüber.

Sichtlich widerwillig erzählte James seinem Vater dasselbe, was er vorher schon im Verhör gesagt hatte.
„Was ich nicht verstehe, James“, kommentierte dieser schließlich. „Sonst bist du doch bestimmt niemand, der sofort gehorcht, ohne zu fragen. Warum machst du einfach mit bei einer Aktion, von der du keine Ahnung hast?“
„Ich hatte schon Bedenken – und Rosie auch – aber Hil – eine andere Frau vom Orden hat mich überzeugt. Sie hat gesagt, wenn wir zu viel wissen und die falschen Leute dieses Wissen aus uns rauspressen, dann wird das eine Gefahr für den Orden.“
„Rosie ist auch in diesem Orden?“
James ärgerte sich über sich selbst. Gerade Rose hatte seiner Meinung nach diesbezüglich keine Vorwürfe verdient. „Aber sie wurde als erste skeptisch – und sie hätte wohl nicht mitgemacht“, versuchte er sie zu verteidigen.
„Und du hast ja gesehen, warum. James, du hättest Voldemort persönlich befreien können und es nicht gemerkt! – Dass jeder Mensch Fehler machen kann, ist mir klar, aber ich hätte gedacht, wir hätten euch so erzogen, dass ihr euch nicht so leicht manipulieren lasst! Du enttäuschst mich!“
„Ich weiß, dass ich Scheiße gebaut habe. Ich war ja schließlich selbst dabei, als sie Mrs. Finnigan umgebracht haben.“
„Wie kam Sean eigentlich zu euch? War er auch im Orden?“
„Nein, nie. Thinkwell glaubte, er war nicht gut genug. Rosie und er haben sich auch getrennt, weil sie ihm nicht erklären konnte, was sie die ganze Zeit tat – so wie bei Fio und mir. Ich glaube, er hat per Meldeband herausgefunden, wo ich bin – er wusste wohl von seinem Vater, wo Uaigneas liegt.“
„Und dann ist er sofort hin. Na, ihr seid mir ja beide Spezialisten!“
„Wieso?“
„Du lässt dich in so eine Aktion hineinziehen, ohne nachzudenken und Sean taucht plötzlich im Kampf gegen Leute auf, die ihm weit überlegen sind. Ihr könnt beide froh sein, dass ihr noch lebt!“
James schwieg. Er hätte es ertragen, wenn sein Vater ihn angeschrieen hätte, doch dass er ihm ruhig genau die Vorwürfe machte, die er sich selbst schon gemacht hatte, tat weit mehr weh. Er hätte sich gerne verteidigt, doch er wusste genau, dass der Vater nur zu Recht hatte.

Am späten Nachmittag kehrte Harry Potter nach Hause zurück. Ginny hatte inzwischen ebenfalls alles erfahren und war völlig aufgelöst. Er musste sich sehr zusammenreißen, um sie trösten zu können, statt ebenfalls zu weinen.
Sie wollte James am nächsten Tag besuchen. Für Deirdre Finnigans Beerdigung am folgenden Montag wollten beide sich freinehmen.

Der Montag war für irische Verhältnisse ungewöhnlich sonnig. Zahllose Hexen und Zauberer bevölkerten den Friedhof. Die Potters sprachen Seamus Finnigan ihr Beileid aus, doch der reagierte kaum. Sean ignorierte die Eltern seines besten Freundes sogar vollständig, ebenso wie Eithne, die Harry ohnehin nur erkannte, weil sie neben ihrem Vater stand – zu sehr hatte sie sich im letzten Jahr verändert.
Harry erschrak, als er Walden Macnair sah. Der ehemalige Todesser war sichtlich gealtert und musste sich beim Gehen auf seine Frau und seinen Sohn stützen. So richtete Askaban immer noch die Menschen zu – und James würde nicht völlig davonkommen.
Der Zeremonienmeister gab sich Mühe. Er brachte den Tod Deirdre Finnigans mit dem ihres Schwiegervaters in Zusammenhang: „Ihm, den sie nie kennen gelernt hat, ist sie im Tod ähnlich geworden. Vor 23 Jahren stellte Padraig Finnigan sich vor seine Frau, um den Todesfluch abzufangen, der ihr gegolten hatte. Durch seinen Tod konnten seine Frau und seine Kinder leben. Vor fünf Tagen opferte sich seine Schwiegertochter ebenso für ihren ältesten Sohn.“ Und später fuhr er fort: „Dieser Tod ist traurig für die Familie uns alle, doch durch ihn haben wir Hoffnung – denn was die Mörder der Schwiegertochter ebenso wenig kennen wie die des Schwiegervaters ist Liebe, die bis zum Tod geht. Durch solche Liebe wurde, wie wir wissen, der, dessen Namen wir heute noch nicht nennen, besiegt.“ Harry fühlte sich, als ob der Blick des Mannes ihn durchbohrte.
„Und diese Liebe, wie sie Padraig Finnigan und andere, bekannte und unbekannte Männer, zu ihren Frauen, wie sie Deirdre Finnigan und andere, bekannte und unbekannte Frauen, zu ihren Kindern gezeigt haben, ist heute noch die Kraft, die der Feind nicht hat.“ Harry sah Mrs. Finnigan sr. weinen und auch ihm selbst standen die Tränen im Gesicht. Sein Vater und seine Mutter erschienen ihm nacheinander vor seinem geistigen Auge.

RÜCKKEHR NACH HOGWARTS

Am Samstagabend war James nochmals befragt worden, mit Zustimmung seiner Eltern unter Zuhilfenahme von Veritasserum und offenbar zur Zufriedenheit der Auroren. Am Montagnachmittag, kurz nachdem Deirdre Finnigan beerdigt worden war, fand sein Prozess statt.
Aufgrund seines umfassenden Geständnisses kam James glimpflich davon. Er durfte nach Hogwarts zurück, wenn auch sein Zauberstab einbehalten wurde und ihm nur in Prüfungen ausgehändigt werden würde. Sechs Wochen, das hieß, beinahe die ganzen Ferien, würde er in Askaban verbringen müssen. Falls er sich dort gut führen sollte und nichts Nachteiliges mehr gegen ihn bekannt würde, würde er danach seinen Zauberstab wieder bekommen und dürfte ein normales Leben führen.

In den Nächten von seiner Festnahme bis zum Prozess hatte James praktisch pausenlos von jenem unglückseligen Tag geträumt. Seine Mutter hatte ihm ähnliche Vorwürfe gemacht wie vorher der Vater, doch die schlimmsten Vorwürfe machte er sich in seinem Innersten selbst. Immer wieder waren ihm Sean und seine Mutter erschienen und hatten ihm Vorwürfe gemacht. Er hatte nachts weinen müssen, was seine Mitgefangenen zu höhnischem Gelächter veranlasst hatte.

Ein Auror brachte ihn zurück nach Hogwarts. Professor McGonagall meinte kurz, James sei glimpflich davongekommen und informierte ihn, dass sein Stab im Direktorat aufbewahrt und ihm erst bei den praktischen Prüfungen ausgehändigt würde.
Schlimmer war die Reaktion der anderen Schüler. Sean ignorierte James völlig, Rosie machte ihm Vorwürfe und Albus, der zusätzlich schlecht gelaunt war, da seine Beziehung zu Eithne in eine ernsthafte Krise geraten war, beschimpfte den älteren Bruder und andere lachten ihn aus. Einige Slytherins hexten ihm Kitzel- und Juckflüche an, da sie wussten, dass er sich nicht wehren konnte und zu stolz war, um jemand anderen um Hilfe zu bitten oder sich zu beschweren.
Das Fass zum Überlaufen brachte Kevin, als er im Gemeinschaftsraum einen Artikel im „Tagesprophet“ herumzeigte, in dem James als Mörderkumpan und Todesserfreund bezeichnet und eine strenge Strafe für ihn gefordert wurde. „Der Mann, dem wir den Sieg über jenen, dessen Name nicht genannt werden darf, verdanken, macht sich nun schuldig, da er die gerechte Strafe für seinen Sohn unterbindet“, las er vor. „Solange jugendliche Verbrecher wie James Potter nicht bestraft werden, sind wir alle in Gefahr.“
„Kranker Scheiß!“, brüllte James.
„Ach ja, liegt es nicht an Leuten wie dir oder Byrnes, dass die Mama jetzt tot ist?!“, bellte Sean zurück.
„Mann, ich bin kein Mörder!“
„Aber du hast Mördern geholfen“, widersprach Rose.
„Ach Mensch, du auch noch!“ James rannte aus dem Raum und die Treppe hinunter. In einem offenen Raum im Parterre saßen zwei Drittklässler und spielten Zaubererschach. Ihre Zauberstäbe hatten sie unvorsichtigerweise hinter sich gelegt. James nahm einen davon an sich, lief auf den Gang und richtete die Spitze auf sich, sprach den Fluch aber nicht. Er sah selbst, wie er zitterte und für das, was er vorhatte, musste er voll konzentriert sein. Er war schon auf dem Weg, den Stab unauffällig zurückzugeben, als ihm etwas anderes einfiel. Er rannte zurück in den Gryffindorturm, in seinen Schlafraum, schaute auf der Karte nach und fand das Büro des Zaubertränkemeisters leer. Er wusste, dass Zabini ein Mittel gebraut hatte, das selbst gegen Drachen oder Acromantulae wirkte. Er rannte durch den Gemeinschaftsraum, ohne sich um die höhnischen Kommentare der anderen zu kümmern, lief die Treppen hinunter zu den Kerkern und probierte Teddys Öffnungszauber. Viermal musste er es versuchen, doch dann gelang es ihm. Er machte mit dem gestohlenen Zauberstab Licht und suchte die Regale ab. Dass gleichzeitig noch jemand lautlos in den Kerker gehuscht war, nahm er nicht wahr.
Der Jemand verschwand auch wieder, ehe James ihn bemerkt hatte. Endlich fand James die richtige Flasche: „Terror Monstrorum“ stand darauf. Er studierte die Anweisungen auf dem Flaschenkörper, suchte nach einem Bunsenbrenner zum Aufwärmen und machte Feuer, als es draußen laut wurde.


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