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Fanfiction

Albus Potter - Schwarze Magie und Schwere Schicksale - Erste Vermutungen

von Chellie.

Re-Kommis:
@ Readingrat: Ich hab mich total über deinen Kommi gefreut und es ist schön zu Hören, dass du meiner Geschichte immer noch treu bist. Was Scorp und Albus anbelangt hat sich schon so eine Idee in meinem Kopf eingenistet, aber lass dich überraschen, wie es mit den beiden weiter geht. Ja, Natalie tut mir auch leid. Professor Stevens wird ihr das Leben noch schwer machen und es wird noch eine ganze Weile dauern, bis sie sich jemandem offenbart.
Danke für deinen Kommi und ich bin gespannt was du zu dem neuen Chap sagst. LG Chellie.

@ Dolohow: Schön, dass du zu meiner Fortsetzung gefunden hast. Ich wollte dir ja schon lange eine PN senden und hab es auch immer wieder probiert, aber dein Posteingang ist voll, was heißt, dass ich dir nichts mehr schicken kann. Bin gespannt was du von meiner neuen Geschichte hälst. LG Chellie.

@ Vooogt: Wir kennen uns ja jetzt schon und ich hab mich über den Kommi von einem Schwarz- bzw. neuen Leser wirklich gefreut. Das Reinstellen des Kapitels hat länger gedauert, als gedacht, aber ich hatte etwas Stress in letzter Zeit. Schön, dass dir meine Geschichte bisher gefällt und die Sache mit Natalie ist wirklich tragisch. Ich denke, dass in nächster Zeit etwas mehr Szenen aus Scorps Sicht kommen, weil ich schon eine Idee für die Rolle in der Geschichte hab. Viel Spaß beim nächsten Chap. LG Chellie.

@ Schwesterherz: Was für ein Kommentar. Ich hab mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd, als ich das gelesen habe, das kannst du mir glauben. Freut mich, dass ich die erste Szene so gut rüber gebracht habe. Stevens ist wirklich ein grausamer Mann und eben aus diesem Grund wird es noch eine ganze Weile dauern, bis Natalie sich jemandem anvertraut.
Scorpius Heilkünste sind wirklich nicht die besten und daher greift er auf die Pflaster zurück, was ich persönlich aber auch witzig finde xD. Freut mich, dass dir diese Szene, sowie die mit Albus und Rose gefallen hat. Astoria ist nichts passiert, diesmal hat einfach Draco das Briefe schreiben übernommen. Scorp hat Freunde gefunden, aber das Verhältnis zu den Flints ist schlechter geworden, soviel kann ich sagen. Freut mich, dass Finn dir schon sympathisch ist. Der Kleine wird noch eine wichtige Rolle spielen. Das mit der Eule ist eine gute Idee, ich werde mal schauen wie ich sie einbringen werde. Die Idee, dass Rose und Hugo sich eine Eule teilen kam mir total spontan xD.

Danke für dein Lob, was das Alltagsgeschehen anbelangt und freut mich, dass dir diese Situationen gefallen. Jaa, Stevens ist wirklich ein ganz schöner Mistkerl, aber so schnell wird Natalie dem Rat ihres Bruders noch nicht folgen aus Angst, dass ihm etwas passiert.
Alles in allem bleibt mir nur wieder Danke zu sagen. Danke, danke, danke für das tolle Lob, das lässt das Herz eines FF-Autoren gleich höher schlagen. (:
Hier hast du nun das nächste Chap und ich bin gespannt was du dazu sagst. Jetzt kann ich dir nur noch viel Spaß beim Lesen wünschen. Alles Liebe, deine Chellie. (:

@ Janny: Was für ein langer Kommi. Hat mich wirklich sehr gefreut. Das Geheimnis um die Vergangenheit von Natalie wird noch nicht gelüftet. Dafür bedarf es noch etwas Zeit und ein paar mehr Geschehnisse zwischen dem Professor und Natalie. Deine Fantasie war wirklich sehr interessant und es sind ein paar gute Überlegungen dabei, aber mehr kann ich noch nicht sagen. Lass dich überraschen und viel Spaß beim folgenden Chap. LG Chellie.
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„Was meinst du, was mit Natalie los ist?“, fragte Albus seinen besten Freund, als beide am Abend in ihren Betten lagen. „Ich hab keine Ahnung. Sie benimmt sich wirklich merkwürdig. Ich hab das Gefühl sie ist ständig in Gedanken und kaum ansprechbar. Seit dem Wochenende ist das noch schlimmer geworden. Vorher konnte man wenigstens noch ein bisschen mit ihr reden.“, meinte Justin.
„Vielleicht hat es was mit dem Brief zu tun, den sie heute Morgen bekommen hat. Ich hab sie beobachtet, als sie ihn gelesen hat. Sie ist total blass geworden und hat sich ziemlich merkwürdig benommen.“, spekulierte der junge Potter. Er hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte an den dunklen Baldachin seines Bettes.
„Kann sein. Ich hab aber auch den Eindruck, dass sie nicht darüber sprechen will. Wir sollten sie zu nichts drängen.“, sagte Justin. „Ja, da magst du schon Recht haben. Aber auch wenn sie versucht es zu verstecken, ich sehe wie schlecht es ihr mit ihrer Geheimniskrämerei geht. Ich hoffe sie vertraut sich bald jemandem an.“

Beim Frühstück am nächsten Morgen waren Albus und Justin allein, denn die Mädchen hatten auf sich warten lassen. Da es den Jungs zu lang gedauert hatte, waren sie schon einmalvoraus gegangen.
In der Großen Halle ließen die beiden sich am Gryffindortisch bei Luke und Louis nieder. „Na Cousin? Hat dich das Frühstück mal wieder aus dem Bett gelockt?“, stichelte Louis, als Al über dem Tisch nach einer Kanne Kakao griff. Der junge Potter schmunzelte. „Na klar. Das ist ja auch der einzig gute Grund das Bett um diese Uhrzeit zu verlassen.“
Der Schwarzhaarige schüttete sich Kakao ein und beobachtete, wie sein Gegenüber sein Marmeladenbrötchen aß. Da kam ihm eine Idee. „Sag mal Louis? Hast du Lust nach dem Unterricht 'ne Runde zu fliegen?“
Der Angesprochene schaute auf. „Klar, warum nicht. Wir haben schon lange nichts mehr zusammen gemacht.“, sagte er. „Eben drum.“, grinste Al und freute sich schon darauf mal wieder etwas Zeit mit einem seiner Cousins zu verbringen. James würde es außerdem ebenfalls gut heißen, wenn sein kleiner Bruder zusätzlich zu dem dreimaligen Training in der Woche noch Zeit auf dem Quidditchfeld verbrachte.

Halb neun tauchten dann schließlich die ersten Gryffindor Mädchen in der Großen Halle auf. Joanna, Fiona und Lucy setzten sich etwas entfernt von den Jungs an den Tisch und begannen mit dem Frühstück. Joanna meinte, dass Natalie noch im Bad war, als sie den Schlafsaal verlassen hatten und Rose auf sie warten wollte. Demzufolge müssten sie ja bald auftauchen.
Als kurz vor neun Uhr aber immer noch jede Spur von den beiden Mädchen fehlte, begann Al sich Sorgen zu machen. Das war gar nicht Roses Art und auch Natalie gehörte eigentlich eher zu der pünktlichen Sorte. „Wo bleiben die beiden nur?“, fragte Albus mehr sich selbst, als jemand anderen, aber Justin hörte die Frage und antwortete: „Ich hab keinen Schimmer. Aber spätestens zum Unterricht wird Rose schon erscheinen. Du kennst sie doch. Sie hält jede Minute, in der sie kein Buch vor der Nase hat oder einem Lehrer zuhört für verschwendet.“ Justin nahm ihr die Bemerkung vom Vortag immer noch übel, das merkte Al seinem besten Freund an.

Die Gryffindors und Ravenclaws standen bereits vorm Zauberkunstklassenzimmer, als Rose völlig außer Puste vor ihren Freunden zum Stehen kam. Al starrte seine Cousine verdattert an, ebenso einige andere, die es von der pflichtbewussten, jungen Weasley nicht gewohnt waren, wenn sie zu spät kam. Während Rose sich eine Hand in die Seite presste und keuchend versuchte wieder Luft zu bekommen, starrten ihre drei Freunde sie immer noch ziemlich perplex an. „Was bei Merlins schlabberigsten Feinrippunterhosen ist denn mit dir los und wo genau ist Natalie?“
Joanna war die erste, die ihre Sprache wieder fand und als Rose sich einigermaßen beruhigt hatte, sagte sie: „Das kann ich euch hier nicht sagen. Zu viele Zuhörer.“
Und tatsächlich, als Albus sich umschaute, ruhten einige neugierige Blicke auf ihnen. Er verdrehte die Augen und rief: „Kümmert euch um euren eigenen Kram, okay?“
Die Schüler erschraken und wandten sich sofort ab, sodass die vier nun ungestört reden konnten. Zur Sicherheit flüsterte seine Cousine allerdings:
„Ich bin zufällig ins Bad gekommen, als Natalie gerade dabei war sich umzuziehen. Sie stand mit dem Rücken zu mir und hob gerade ihr T-Shirt auf um es sich überzuziehen, aber als sie mich bemerkte erstarrte sie. Mir ging es nicht anders. Ihr ganzer Rücken ist mit Narben übersäht. Ich war geschockt und konnte eine Weile nichts sagen, doch sie ist mit sofort ausgewichen. Sie hat sich ihr Shirt übergezogen, sich ihre Sachen geschnappt und ist an mir vorbei in den Schlafsaal. Ich bin ihr nach und hab gefragt woher sie diese Narben hat, aber sie schwieg beharrlich. Plötzlich fing sie an zu weinen und zu zittern. Sie saß auf ihrem Bett und wirkte total verzweifelt. Ich hab sie in den Arm genommen und sie hat es zugelassen. Ich hab beruhigend auf sie eingeredet, aber es hat sehr lange gedauert, bis sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte. Sie tat mir so leid, aber sie meinte sie wolle nicht darüber reden. Dann hat sie sich bei mir bedankt und gefragt ob ich sie für Zauberkunst entschuldigen könnte.“

Auf Roses Erzählungen folgte eine angespannte Stille. Rose selbst, war immer noch etwas außer Atem, während Albus, Joanna und Justin einfach nur die Worte fehlten. Dem jungen Potter - der zusammen mit seinem besten Freund gestern Abend noch über das Verhalten von Natalie spekuliert hatte - wurde bewusst, dass womöglich noch viel mehr dahinter steckte, als er überhaupt ahnen konnte.
Ihn beschlich ein ungutes Gefühl, denn so wie seine Cousine das Ganze beschrieben hatte, musste es wirklich schlimm sein. Woher konnte Natalie nur diese Narben haben? Wer hatte ihr das angetan, oder was war passiert bei dem man so etwas davon tragen konnte?
Auch wenn er es nicht gesehen hatte - und womöglich gar nicht wollte - wusste er, dass Rose nicht ohne Grund so durch den Wind war. Er kannte sie lange genug.
Der Schwarzhaarige musste zugeben, dass das Alles immer rätselhafter wurde und er hoffte inständig, dass Natalie bald darüber sprach, denn sie schien offensichtlich sehr unter ihrem Geheimnis zu leiden.

„Kommt Kinder.“, sagte Professor Lennox plötzlich und riss die vier Gryffindors damit aus der angespannten Stille, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte. Albus war wie vor den Kopf geschlagen. Die Erzählungen seiner Cousine hatten ihn wirklich schockiert. Natalie schien ein furchtbares Geheimnis zu hüten …
Die Fragen, die sich in seinem Kopf gesammelt hatten, schienen kein Ende zu finden. Er blendete seine Umgebung komplett aus und sein Handeln verwandelte sich in das eines Roboters. Mechanisch nahm er seinen Platz ein und fand erst zurück in die Gegenwart, als er seinen Namen hörte. Professor Lennox kontrollierte vorm Beginn jeder Stunde die Anwesenheit und Al hob automatisch die Hand, als er aufgerufen wurde.
„Natalie Stevens?“, fragte die Zauberkunstlehrerin nun und schaute von ihrem Pergament auf. Sie sah sich um, aber als niemand reagierte, hob Rose neben ihm die Hand. „Miss Weasley?“, fragte die Professorin irritiert. „Entschuldigen Sie, Professor. Aber Natalie geht es nicht gut. Sie bat mich, sie für die erste Stunde bei Ihnen zu entschuldigen. Sie wollte Madam Pomfrey aufsuchen.“, log Rose.
Dass sie so mühelos eine Lehrerin anlügen konnte, zeigte dem Schwarzhaarigen, wie nah auch ihr die Sache mit Natalie ging. „Gut okay. Danke, Miss Weasley.“, meinte Professor Lennox von vorn und arbeitete die Liste weiter ab.

Nach der Stunde hielt sich Albus an seine Cousine, um mit ihr noch mal über alles zu reden. Er machte sich große Sorgen um Natalie und das, obwohl sie sich seit gerade mal zwei Wochen kannten. Sie hatte ihn wirklich in ihren Bann gezogen.
Rose war wie immer relativ schnell aus dem Klassenzimmer gegangen, nur die anderen trödelten scheinbar, denn Al sah sie zwischen den ganzen anderen Schülern, die sich auf dem Gang tummelten um ins nächste Klassenzimmer zu gelangen, nirgends.
„Um ehrlich zu sein, sahen die Narben aus wie Spuren von Peitschenhieben. Ich weiß das klingt verrückt, aber du hättest es mal sehen sollen. Ich weiß nicht was mit ihr los ist und was in ihrer Vergangenheit geschehen ist, aber so fertig wie sie war, muss es etwas Schlimmes gewesen sein.“, spekulierte Rose. Ihr Cousin hatte das Gefühl, dass sie mehr mit sich selbst sprach, als mit ihm, aber er ging trotzdem darauf ein.
„Peitschenhiebe? Meinst du echt? Aber das müsste doch heißen, dass sie jemand geschlagen hat?“ „Ich weiß es nicht. Und das einfach nur so in den Raum zu stellen, erscheint mir als ziemliches Hirngespinst. Ich meine, ich kann mich auch irren. Aber das ist alles mehr als rätselhaft.“, meinte sie und wich ein paar schwatzenden Erstklässlern aus, die mehr oder weniger blind den Korridor entlang liefen. „Meinst du sie kommt jetzt zu Alte Runen?“, fragte Al nachdenklich. „Ich weiß es nicht. Sie meinte nur, dass ich sie für Zauberkunst entschuldigen soll, aber Justin und du ihr seit doch eh im Gemeinschaftsraum, wenn ihr Freistunde habt, oder? Ihr könnt ja mal ein bisschen aufpassen.“, erwiderte die junge Weasley. Der Fünfzehnjährige nickte und sah über die Schulter, um nach Justin Ausschau zu halten, aber von ihm fehlte nach wie vor jede Spur. „Wo steckt er nur?“, murmelte er und wandte seinen Blick wieder nach vorn. Wie sich herausstellte, gerade rechtzeitig um den Zusammenstoß mit einer anderen Schülerin zu vermeiden.

Albus begleitete Rose noch bis zum vierten Stock und von da an trennten sich ihre Wege. Sie ging zum Alte Runen Unterricht und er wollte seine Freistunde im Gemeinschaftsraum verbringen. Dort angekommen schmiss der junge Potter seine Schultasche neben die Couch und ließ sich rücklings darauf fallen. Einzig ein paar Siebtklässler bevölkerten die karmesinroten Sessel und brüteten über irgendwelchen Büchern oder Pergamenten. Al schloss die Augen und versuchte seine aufgewühlten Gedanken zur Ruhe zu bringen. Es beunruhigte ihn, dass Natalie so fertig zu sein schien. Er hatte das Bedürfnis entwickelt sie zu beschützen. Roses Worte spukten ihm im Kopf herum.
„Um ehrlich zu sein, sahen die Narben aus wie Spuren von Peitschenhieben.“
Innerlich zuckte er zusammen. Peitschenhiebe. Die Vorstellung war für ihn ein Graus. Wie konnte jemand Natalie geschlagen haben? Wie konnte man so einem unschuldigen und liebenswürdigen Mädchen überhaupt etwas derartiges antun?

Das aufgehende Portraitloch riss ihn aus seinen Gedanken und holte ihn zurück in die Realität. Justin trottete herein und wirkte ausgesprochen nachdenklich. „Alles okay bei dir?“, fragte Al seinen besten Freund, als dieser sich neben ihm auf der Couch platzierte.
„Was? Ja, ja klar.“, erwiderte dieser schnell und der junge Potter stutzte, weil er scheinbar aus einem tiefen Gedanken gerissen hatte.
„Geht dir das mit Natalie auch nicht aus dem Kopf?“, fragte Justin nach einer Weile der Stille. Ohne zu zögern antwortete Albus: „Nein. Ganz und gar nicht. Sag mal weißt du ob sie zum Unterricht gegangen ist?“
„Nein, ich hab keine Ahnung. Als ich Joanna zu Alte Runen begleitet hab, war sie noch nicht da und auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum habe ich sie auch nicht gesehen.“
„Das gefällt mir nicht.“, murmelte Al und warf einen Blick Richtung Mädchenschlafsäle. Justin folgte dem Blick seines Freundes und sagte: „Wenn wir nur irgendjemanden hätten, der oben im Schlafsaal nachsehen könnte.“
Als wenn sie es gehört hätten, betraten plötzlich zwei Viertklässlerinnen den Gemeinschaftsraum, die zu Al's Fanclub gehörten und ihm jeden Wunsch erfüllen würden. Justin stupste seinen Freund an, da dieser schon wieder total weggetreten war. „Wird Zeit, dass du mal deinen Charme spielen lässt, Al.“, meinte der Braunhaarige und deutete auf die beiden Mädchen, die tuschelnd den Raum durchquerten. Der junge Potter kapierte sofort. „Charleen, Ashley? Könntet ihr mal kurz her kommen?“
Die Angesprochenen erstarrten mitten in ihren Bewegungen und blieben wie angewurzelt stehen. Kichernd wandten sie sich um und tuschelten wieder. Die Jungs verdrehten die Augen.

Schließlich überwandten sich die beiden Mädchen doch und als sie vor Albus und Justin standen, sagte Ersterer: „Könnt ihr uns einen Gefallen tun und im Schlafsaal der Fünftklässlermädchen nachsehen ob Natalie Stevens noch oben ist?“
Charleen und Ashley kicherten wie kleine Kinder, denen man gerade einen riesengroßen Eisbecher vorgesetzt hatte. Sie schienen sich über diese Bitte zu freuen, ohne zu merken, dass ihr Schwarm nach einem anderen Mädchen gefragt hatte und überhaupt kein Interesse an ihnen zeigte. „Klar.“, kiekste Charleen schließlich und lief gefolgt von Ashley eilig durch den Raum, die Treppen nach oben und dann waren sie aus dem Blickfeld der Gryffindor Jungen verschwunden.
„Jetzt bringt dein Name wirklich mal einen Vorteil mit sich.“, sagte Justin und starrte auf die Stelle, an der die Viertklässlerinnen verschwunden waren.
„Ja, immerhin etwas. Aber diese kichernden Weiber nerven trotzdem.“, meinte Al lachend und in dem Moment kamen die Besagten gerade wieder die Treppe nach unten gehüpft.
„Bei den Fünftklässlern ist niemand mehr im Schlafsaal.“, sagte Charleen, die dem Schwarzhaarigen so langsam wie die Wortführerin seines Fanclubs vorkam und wenn er genauer darüber nachdachte, meinte er sich erinnern zu können, dass es tatsächlich auch so war. Das junge Mädchen mit den schulterlangen, schwarzen Haaren stand nun wieder vor und entblößte mit dem breitesten Lächeln in ihrem Repertoire, ihre makellos weißen Zähne. Sie war ohne Frage wirklich hübsch, gehörte in Al's Augen aber mit zu den größten Tratschtanten von Hogwarts und war ihm einfach zu kindisch. Ashley schräg hinter ihr gehörte wohl eher zu der schüchternen Sorte, aber dennoch war sie eine von seinem Fanclub und somit nur an ihm interessiert aufgrund seines Namens.
„Gut okay. Danke.“, sagte Albus betont freundlich und wandte sich demonstrativ seinem besten Freund zu, um den beiden Mädchen zu zeigen, dass das „Gespräch“ für ihn beendet war. Diese verschwanden dann auch nach einem kurzen Zögern und der junge Potter entspannte sich wieder.
„Sie ist schon mal nicht mehr im Schlafsaal. Ich hoffe echt, dass sie wieder im Unterricht ist.“, nahm Al den Faden nach einem kurzen Moment der Stille wieder auf.
„Ja. Ich schlage vor wir warten ab. Mal sehen was Rose nach der Stunde sagt. Es bringt nichts, wenn wir uns jetzt den Kopf zerbrechen.“

ROSES SICHT

Natalie war tatsächlich zum Alte Runen Unterricht erschienen. Aber sie machte auf die junge Weasley eher einen schlechten als rechten Eindruck. Sie saß zwei Plätze weiter und zwischen ihnen war Joanna damit beschäftigt die Aufgabenstellung an der Tafel fein säuberlich abzuschreiben. Natalie währenddessen schien das schon erledigt zu haben und starrte, so wie es Rose erschien, krampfhaft aus dem Fenster. Der Professor schritt durch die Bänke und kontrollierte, ob die Schüler auch seiner Anweisung folgten.
Generell war Professor Stevens viel strenger, als Professor Grant, die die Schule Ende letzten Schuljahres verlassen musste. Der neue Lehrer hatte während des Unterrichts seine Adleraugen bei jedem einzelnen Schüler, war streng dahinter her dem Lehrplan zu folgen und ließ keinen Spaß und keine Regelbrüche zu. Kam jemand auch nur ein paar Minuten zu spät, vergaß einmal seine Hausaufgaben oder war auch nur kurz unaufmerksam, bekam derjenige sofort Nachsitzen.
Prinzipiell hatte Rose nichts gegen Strenge einzuwenden, aber bei dem Alte Runen Professor kam es ihr manchmal schon zu übertrieben vor.
Ihr Blick flackerte wieder zu Natalie, die wie eingefroren da saß und vor sich herstarrte. Ihre rechte Hand umklammerte die Feder so stark, dass ihre Knöcheln schon weiß hervor traten. Ihr Körper bebte. Rose runzelte die Stirn. Ihr Verhalten wurde immer merkwürdiger. Was wohl dahinter steckte?

Professor Stevens war inzwischen an der Bankreihe der Gryffindors angekommen. Die Rothaarige bemerkte, wie ein merkwürdiges Grinsen über das Gesicht des Lehrers huschte, als sein Blick auf Natalie fiel. Diese schien ihn allerdings nicht zu bemerken.
„Gibt es ein Problem, Miss Stevens?“, fragte der Alte Runen Professor sanft.
Natalie fuhr zusammen und sah erschrocken auf. Dann wandte sie sich schnell und mit einem gemurmelten „Nein, Sir“ wieder ihrer Aufgabe und ihrem Pergament zu. Rose entging der merkwürdige Gesichtsausdruck des Professors nicht, denn in dem Moment, als er Natalie angesprochen hatte, schien sich ein Puzzleteil mit einem anderen zusammenzufügen. Die junge Weasley fragte sich, ob es ein Zufall sein konnte, dass beide den gleichen Nachnamen trugen. Stevens war ein Name, der in England relativ häufig vorkam, was also nicht unbedingt heißen musste, dass eine Verwandtschaft zwischen Natalie und dem Alte Runen Professor bestand.
Andererseits wusste Rose nichts mit dem Verhalten der jungen Schwedin anzufangen. Lag es am Unterricht? War es noch wegen der Situation vorhin im Schlafsaal? Oder lag es womöglich an ihm? Hatte er sie vielleicht …? Nein, Moment! So etwas durfte sie gar nicht erst denken. Das war absurd. Warum sollte er? Es war nicht mal sicher, dass eine Verwandtschaft zwischen den beiden bestand und sollte dies der Fall sein, war es noch unrealistischer, dass ausgerechnet er etwas mit den Narben auf Natalies Rücken zu tun hatte.
Rose war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, wie der Alte Runen Professor zu ihr kam und ihrem Blick folgte, der nach wie vor auf Natalie ruhte. „Alles in Ordnung bei Ihnen, Miss Weasley?“
Diese Stimme holte die Angesprochen zurück in die Gegenwart. Sie starrte ihr Gegenüber nicht halb so erschrocken an, wie es Natalie vor ihr getan hatte, aber dennoch war sie nicht erfreut darüber, erwischt worden zu sein, während sie ihren Gedanken nachhing. Die Fünfzehnjährige bereitete sich innerlich schon darauf vor zu ihrem ersten Nachsitzen verdonnert zu werden, aber Professor Stevens schien heute außergewöhnlich guter Laune zu sein, denn er lächelte sie an und wartete geduldig auf eine Antwort. „Ja, Sir. Entschuldigen Sie.“, erwiderte Rose höflich und eine halbe Stunde später war sie neben Natalie die Zweite, die trotz Unaufmerksamkeit dem Alte Runen Unterricht straffrei entkam. Es war eine Premiere.

Sie packte gerade ihre Sachen ein, als Natalie schon den Raum verlassen wollte. Die Blonde hatte sich beeilt und wirkte ziemlich fahrig, als Rose sie zurückrief. „Warte mal, Natalie.“
Keiner der Mädchen bemerkte, dass Professor Stevens trotz des allgemeinen Pausentumults die Worte gehört hatte und nun von seiner Schreibarbeit aufblickte.

NATALIES SICHT

Natalie ging zögerlich zu ihrer Mitschülerin zurück und versuchte ruhig zu atmen. Die Gegenwart ihres Alte Runen Professor behagte ihr nicht.
„Was ist los?“, fragte sie Rose schließlich. „Ich wollte mal kurz mit dir reden.“, erwiderte diese und warf sich den Trageriemen ihrer Schultasche über die Schulter. Die Rothaarige lächelte und Natalie versuchte zurückzulächeln. Beide verließen fast als Letzte den Raum und auf dem Weg zur Tür spürte die junge Schwedin einen Blick im Rücken. Sie sah über die Schulter und ihr Herz schien auszusetzen, als sie den kalten Augen von Herold Stevens begegnete. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, denn sie wusste, dass seinen Adleraugen ihr Verhalten und vor allem das von Rose nicht entgangen war. Vielleicht hätte sie dem Unterricht doch lieber fern bleiben sollen, aber dann hätte er ihr bestimmt hinterher spioniert, womöglich Madam Pomfrey gelöchert oder andern Schülern Fragen gestellt. Inzwischen war ihm alles zuzutrauen und die blonde Schönheit fragte sich allen ernstes, wann er ihr das nächste Mal auflauerte, um sie in die Ecke zu drängen und ihr das Leben zur Hölle zu machen. Genau wie damals.

ROSES SICHT

„Geht's dir wieder besser, Natalie?“
Sie warteten gerade auf eine der Treppen, die die Richtung änderte, um ein paar der jüngeren Schüler hinab in das dritte Stockwerk zu bringen. Rose musterte ihre Freundin von der Seite her, aber diese schien ihre Anwesenheit fast vergessen zu haben. Erst nach einem kurzen Moment der Stille, antwortete sie: „Ja, danke. Ähm und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du das was du gesehen hast nicht an die große Glocke hängen würdest.“
Jetzt erwiderte die Blonde ihren Blick und Rose schluckte.
„Tut mir leid, aber … weißt du ich war so aufgewühlt und Albus, Justin und Joanna haben sich gefragt wo ich den ganzen Morgen gesteckt habe und … und ich hab's ihnen erzählt. Entschuldige bitte. Ich war so durcheinander und ich wusste nicht, dass niemand davon erfahren darf.“
Natalie schloss die Augen und seufzte tief. Ihre rehbraunen Augen wirkten nachdenklich, als sie den blauen Augen der Gryffindor begegneten. Rose meinte tief in ihnen einen Schmerz erkennen zu können, der so tief verankert war, dass er ihr einen Moment die Luft zum Atmen nahm. „Schon okay. Ich hab fast damit gerechnet. Tu mir nur einen Gefallen und belass es dabei. Ich will nicht, dass das groß die Runde macht und sag den andern bitte, dasselbe.“, bat Natalie schließlich.
Rose fasste sich fast augenblicklich wieder und nickte. Sie wollte noch so viel sagen, aber sie wusste, dass es jetzt nichts brachte. Natalie war zu aufgewühlt und das Erlebte noch nicht lange her. Die Treppe kam wieder vor ihnen zum Stehen und die kleine Schülertraube setzte ihren Weg fort.

NATALIES SICHT

Am Abend im Schlafsaal wusste Natalie nicht wohin mit ihren Gedanken. Sie lag in ihrem Bett und sah durch einen kleinen Spalt in den Vorhängen aus dem Fenster, auf den schimmernden Mond.
Tatsache war, dass es so nicht weiter gehen konnte. Alle merkten, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Dass Rose heute Morgen ihre Narben gesehen hatte, war ebenfalls etwas, das nicht hätte passieren dürfen. Rose war wirklich intelligent und schien sich ihre eigenen Schlüsse aus allem zu ziehen. Natalie hatte Angst, dass jemand hinter ihr Geheimnis kam, denn die Worte von Herold Stevens spukten ihr nach wie vor im kopf herum.
…

„Wage es ja nicht, irgendeinem von deinen kleinen Freunden etwas von unserer Vergangenheit zu erzählen. Ich weiß inzwischen, wo du Unterschlupf gefunden hast und ich zögere nicht dorthin zu gehen, solltest du dich mir widersetzen. Ich werde dich im Auge behalten, Natalie und glaub mir ich weiß über jeden deiner Schritte Bescheid.“

…
Sie schauderte. Er durfte nicht merken, dass vier Gryffindors ihrem Geheimnis auf die Schliche kommen wollten und womöglich schon die eine oder andere Vermutung aufgestellt hatten. Er würde ihnen möglicherweise etwas antun. Oder ihrem kleinen Bruder. Die Angst davor raubte ihr für einen Moment die Luft zum Atmen.
Die junge Schwedin musste zu ihrer alten Verfassung zurück finden. Sie durfte sich vor keinem etwas anmerken lassen. Das konnte doch nicht so schwer sein, schließlich hatte sie es die ersten paar Tage auch geschafft. Zudem spielte sie seit vier Jahren, den Leuten, den sie begegnete die heile Welt vor, ohne das ihr je jemand etwas angemerkt hatte oder sie zumindest nie darauf ansprach.

In der Nacht bekam sie kaum ein Auge zu und wenn sie einschlief, wurde sie von Albträumen verfolgt. Grausame Bilder spielten sich in ihrem Kopf ab und sie hatte panische Angst, dass diese irgendwann Wirklichkeit wurden. Er durfte Finn nicht in die Hände bekommen.
Sie musste sich wieder zusammen reißen und genau das nahm sie sich jetzt auch vor.

Am nächsten Morgen ging Natalie mit Rose und Joanna zum Frühstück und beteiligte sich an deren Unterhaltung. Auch am Frühstückstisch galt ihre Aufmerksamkeit Albus, Rose, Joanna und Justin, was diese mit Freuden zur Kenntnis nahmen. Keiner verlor ein Wort über die vergangenen letzten Tage. Zufrieden mit sich selbst, merkte Natalie, dass sie wieder in die Gegenwart zurück gekehrt war und die Angst nicht mehr ihren Tag beherrschte. Sie hatte die letzten vier Jahre überstanden und auch das Hindernis würde sie überwinden. Er war nun zwar ihr Lehrer, aber sie war nicht vor ihm geflohen um sich das Leben erneut von ihm zerstören zu lassen.


Sie wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass Herold Stevens' Augenmerk wieder auf ihr lag. Er saß am Lehrertisch, aß sein allmorgendliches Brötchen und beobachtete die fünfzehnjährige Natalie bei ihrem Versuch, ihre heile Welt aufrecht zu erhalten.
Sie hatte sich in Gryffindor vier Freunde gesucht, die ihm gefährlich werden könnten. Albus Potter, Rose Weasley, Justin Tscherney und Joanna Mason waren bei Weitem nicht auf den Kopf gefallen und schienen jetzt schon zu ahnen, dass ihre „neue Freundin“ ein Geheimnis hegte. Natalie selbst hatte sich in den letzten Tagen komisch verhalten. Das war ihm nicht entgangen. Sie hatte ihrem Bruder einen Brief geschrieben und ihn womöglich gewarnt. Sie war gestern in der ersten Stunde dem Unterricht fern geblieben und auch nicht im Krankenflügel gewesen, laut den Aussagen von Madam Pomfrey.
Dennoch gab es für ihn momentan noch keinen Grund einzugreifen. Er würde sie weiterhin im Auge behalten, das stand fest. Und sollten die Vermutungen ihrer kleinen Freunde auch nur im Ansatz in seine Richtung gehen, musste er handeln. Er hoffte für die vier, dass Natalie es schaffte, sie aus ihrem Leben herauszuhalten.

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Arme Natalie. Was denkt ihr wie's weiter geht?
LG Chellie.


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz