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Fanfiction

Albus Potter - Schwarze Magie und Schwere Schicksale - Alte Bekannte

von Chellie.

Hallo ihr Lieben. Sorry für die lange Wartezeit, aber ich konnte meine Blockade noch nicht ganz beseitigen und hab außerdem zurzeit einiges an Schulkram zu erledigen, weil die Prüfungen bevor stehen. Doch nun gibt's endlich das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch und ihr hinterlasst mir weiterhin so fleißig Kommentare.

Re-Kommis:

@ Schwesterherz: Dein Kommi hat mich wirklich sehr gefreut. Vor allem dein erster Satz, dass meine Geschichte dir immer mehr ans Herz wächst und sich zu einer deiner Favoriten entwickeln könnte. (:
Ja, das Eingreifen von Lily in den Streit ihrer Brüder hat mir auch sehr gefallen. So ist sie eben und ich glaube mit zwei Brüdern lernt man schnell sich durchzusetzen. James ist halt ein typischer Casanova, aber Brüder streiten sich eben und man hat ja gesehen, dass es James fast genauso mitgenommen hatte, wie Albus. Was Al und Natalie angeht erfährst du in dem Chap wieder etwas mehr und auch was Natalies geheimnisvolle Vergangenheit betrifft gibt es hier Neues. Ob sich zwischen Justin und Joanna etwas anbahnt, würde ich sagen: Lass dich überraschen (; … Und noch mal danke für dein Lob. Nun wünsch ich dir viel Spaß beim Lesen. LG Chellie.

@ Janny: Erstmal danke für deinen Kommi und es freut mich, dass dir das Chap gefallen hat. Der Streit zwischen Al und James war ja zum Glück nur von kurzer Dauer und man merkte bei beiden, dass sie mit der Situation nicht zufrieden waren. Lily und Scorp werden noch eine Rolle spielen, das steht fest, aber momentan passen sie einfach noch nicht so recht in meinen Plan. Schauen wir mal, wie es in ein- zwei Kapiteln aussieht. Wegen Justin und Joanna kann ich auch nur wieder sagen: Lass dich überraschen ;D
Was Natalie angeht erfährst du in diesem Kapitel schon etwas mehr. Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe es gefällt dir. LG Chellie.

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Schließlich beschloss Albus Natalie irgendwie in den Gemeinschaftsraum zu transportieren. Sie schien tief und fest zu schlafen, denn auch als er ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht strich, erwachte sie nicht.
Nur wie sollte er sie allein und vor allem unbemerkt nach oben bringen?
Er kramte nach seinem Zauberstab, doch fand ihn nirgends. Dann fiel ihm ein, dass das, was ihm jetzt geholfen hätte, oben in seinem Schlafsaal lag. Also musste Al sie tragen. Aber dazu brauchte er jemanden, der nachschaute ob ein Lehrer im Anmarsch war, denn er konnte nicht auf sie und den Tarnumhang gleichzeitig acht geben. Wenn er jetzt einen Zwei-Wege-Spiegel zur Hand hätte, könnte er einfach Justin oder Rose von seinem Plan erzählen, aber da keiner der drei einen solchen besaß und Al wirklich keine Lust hatte von Madam Roalstad hier im Morgengrauen überrascht zu werden, blieb ihm nichts anderes übrig als unter dem Tarnumhang verborgen zurück in den Gemeinschaftsraum zu schleichen.
„Hast du sie gefunden?“, wollte Rose auch sogleich wissen, als das Portrait wie von Geisterhand aufschwang. Der zweitjüngste der Potters zog sich den Tarnumhang vom Kopf und sagte: „Ja, sie ist in der Bibliothek und schläft wie ein Stein. Sie hat geweint und ich glaube nicht, dass wir sie jetzt wecken sollten.“
„Aber sie kann doch nicht die ganze Nacht dort verbringen? Roalstad macht ihr morgen früh die Hölle heiß.“, warf Joanna ein. „Ja, deswegen brauch ich jemanden der aufpasst, dass wir auf keinen Lehrer treffen, während ich sie hier hoch trage. Ich wäre vorhin fast mit Professor Morley zusammengestoßen, trotz des Tarnumhangs. Ich kann mit Natalie auf den Armen nicht einfach durch die Gänge spazieren ohne gesehen zu werden.“
„Ich komm mit.“ „Ich auch.“
Joanna und Justin waren beide von ihrem Sessel aufgesprungen, aber Rose sagte beschwichtigend: „Je mehr Leute wir sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit gesehen zu werden. Ich glaube es ist besser, wenn Joanna mit geht. Sollte Natalie aufwachen ist immerhin noch ein Mädchen dabei, zu uns hat sie ein bisschen mehr Bezug, immerhin schlafen wir in einem Schlafsaal.“

Mit Joanna unter dem Tarnumhang gelang es den beiden erneut ungesehen in die Bibliothek zu gelangen. „Sie ist dort hinten.“, sagte Al leise und deutete in die Richtung, in der er Natalie vorhin gefunden hatte. Diese lag immer noch so da wie vor zehn Minuten, ihr waren nur wieder ein paar blonde Haarsträhnen ins Gesicht gefallen. „Sie sieht echt fertig aus.“, flüsterte Joanna. Al nickte.
„Na dann mal los.“, sagte die Braunhaarige und nahm mit einem leichten Lächeln den Tarnumhang an sich. Vorsichtig nahm Albus Natalie auf die Arme und staunte darüber, wie leicht sie war. Joanna ging voraus und öffnete ihnen die Tür. Sie hielt den Tarnumhang, jederzeit dazu bereit ihn über Al und Natalie zu werfen, sollten sie unausweichlich mit einem Lehrer konfrontiert werden. Doch sie kamen leichter voran als gedacht. Nur einmal hielt Joanna die Hand hoch und das gerade rechtzeitig, denn wäre Al weitergangen, wären sie direkt in die Arme von Professor Patil gelaufen. Im Gemeinschaftsraum überlegten die Freunde wie sie Natalie in den Schlafsaal bekommen sollten, denn die Treppen zu den Räumen der Mädchen, würden sich unter den Füßen der Jungs sofort in Rutschbahnen verwandeln.
„Dann müssen Rose oder Joanna sie eben zum Schweben bringen.“, schlug Justin plötzlich vor. Nach kurzem Überlegen und einigen skeptischen Blicken seitens Rose, ließ sich diese schließlich doch noch dazu überreden und verschwand mit einer schwebenden Natalie nach oben in die Schlafsäle. „Selbst Rose scheint zu müde für irgendwelche Widerworte.“, murmelte Justin. Wie zur Bestätigung gähnte er, streckte die Arme und verschwand mit den Worten: „Ich geh wieder ins Bett“, ebenfalls nach oben.
Auch Joanna verabschiedete sich und so blieb Al allein im Gemeinschaftsraum zurück. Er war hundemüde und stellte mit einem Blick auf die Uhr an seinem Handgelenk fest, dass es halb 3 Uhr nachts war. Doch so richtig schlafen konnte und wollte er dennoch nicht. Natalies Verhalten beschäftigte ihn mal wieder. Ihr Verschwinden nach dem Unterricht, das Schlafen über einem Buch in der Bibliothek, ihre rot geweinten Augen … all das spukte ihm im Kopf herum. Was war nur los mit diesem Mädchen?

Nachdem er noch eine Weile unschlüssig mitten im Gemeinschaftsraum gestanden und an seine neue Mitschülerin gedacht hatte, beschloss er, dass es nichts brachte sich jetzt groß Gedanken darüber zu machen. Er war wirklich hundemüde und wollte nur noch ins Bett, aber diesmal handelten seine Träume von Natalie, wie sie einsam und total verlassen am schwarzen See saß. Ein Buch lag auf ihrem Schoß und immer wieder benetzten Tränen die bedruckten Seiten. Al wollte ihr helfen, aber er wusste nicht wie …
… „Hey, Al!“ … „Na los, wach auf!“
Der Angesprochene blinzelte müde gegen das helle Tageslicht an und zog sich murrend wieder die Decke über den Kopf, als er Lukes grinsendes Gesicht vor sich sah. „In zehn Minuten gibt's Frühstück.“
Das letzte Wort seines Schlafsaalkollegen, veranlasste den Fünfzehnjährigen dazu in einer Windeseile aus dem Bett zu klettern, sich seine Klamotten zu schnappen und im angrenzenden Badezimmer zu verschwinden. Lukes lautes Lachen hallte ihm nach, als er um die Ecke bog und beinahe mit Louis zusammenstieß. „Halt lieber die Augen auf, Cousin.“, grinste dieser und rubbelte sich die dunkelblonden Haare mit einem Handtuch trocken. „Ja, ja.“, erwiderte der Besagte ebenfalls mit einem Grinsen, trotz des Umstandes, dass er eigentlich ein bekennender Morgenmuffel war.

„Hey Bruderherz.“, eine weibliche, ihm nur allzu vertraute Stimme ließ den Gryffindor beim Durchqueren des Gemeinschaftsraumes abrupt stehen bleiben. Er sah sich um und erkannte den Rotschopf sofort. Lily sprang leichtfüßig die Treppen aus dem Schlafsaal nach unten und kam auf ihn zu. Im Schlepptau hatte sie ihre beste Freundin Rosalie Hutton. Das Mädchen mit den schulterlangen, hellbraunen Haaren begleitete Albus' Schwester seit ihrem ersten Tag hier. Die beiden waren inzwischen ein Herz und eine Seele geworden und verbrachten viel Zeit miteinander. Die Braunhaarige war um einiges ruhiger als Lily und daher erhoffte Al sich, dass sie dem stürmischen Treiben seiner Schwester ab und an Einhalt gebot.
„Hallo ihr zwei. Wie geht's euch?“, fragte der Fünftklässler an die beiden Jüngeren gewandt. „Gut.“, sagte Rosalie. „Blendend.“, bestätigte Lily.
Die drei liefen zusammen zum Frühstück und die Rothaarige informierte ihren Bruder darüber, dass Lucy mal wieder einen Heuler von ihrem Vater bekommen hatte, weil sie sich zum wiederholten Mal Nachsitzen eingehandelt hatte.

„Wie hat sie das denn gemacht?“, wollte Al wissen.
„Hat ihre Zauberkunsthausaufgaben nicht gemacht. Du kennst doch Professor Lennox.“
„Ja, allerdings.“
„Na ja und Onkel Percy ist halt ausgetickt, aber du weißt ja, dass Lucy das nichts ausmacht. Sie provoziert ihren Vater gerne.“
Lily grinste. „Stimmt. Wobei Percy in letzter Zeit ziemlich leicht reizbar geworden ist.“, sagte Al und erinnerte sich an einen Abend im Sommer, als Lucy und Molly samt Eltern bei ihnen zu Besuch waren und Percy am Ende wütend davon gerauscht ist, weil James beim Essen so lässig von seinen Streichen erzählt hatte. Sein Onkel war der Auffassung gewesen, dass James die Schulbildung nicht ernst genug nehmen würde und hatte sich zum Schluss so in Rage geredet, dass er mit Worten er müsse zur Arbeit, die Haustür hinter sich zugeknallt hatte.

„Al?! Hörst du mir zu?“
Eine schmale Hand wedelte vor seinem Gesicht herum und der Schwarzhaarige schreckte auf. „Was?“ „Ach vergiss es. Du warst scheinbar mal wieder mit dem Kopf in den Wolken.“, winkte Lily ab und feixte. Auch Rosalie kicherte. „Was heißt hier mal wieder?“, empörte der Ältere sich. „Ach gar nichts.“
Sie hatten inzwischen die Eingangshalle erreicht und das im selben Moment wie Scorpius Malfoy. Der Blonde bemerkte die drei aber erst, als Al die Hand zum Gruß hob und „Hallo Scorp“ rief. Ihre Wege kreuzten sich kurz vorm Eingang zur Großen Halle; der Slytherin lächelte noch ziemlich verschlafen und murmelte ein „Morgen Albus“, bevor er in der Halle verschwand. Lily, Rosalie und Al liefen weiter und während Letzterer sich nach Justin und den Mädchen umsah, waren die Mädchen schon wieder in ein Gespräch verfallen.
So ziemlich auf der anderen Seite der Halle machte er den verwuschelten Haarschopf seiner Lieblingscousine und den braunen Haarschopf seiner besten Freundin dann auch aus. „Morgen.“, begrüßte Rose die drei Neuankömmlinge und schenkte ihnen ein freundliches Lächeln. Al setzte sich neben sie und Lily und Rosalie nahmen zu seiner anderen Seite Platz. Erst jetzt erkannte er, dass ihm gegenüber, neben Joanna, Natalie saß und gedankenversunken in ihrem Tee rührte. Sie bemerkte ihn erst nach ein paar Minuten und reichte ihm den Salzstreuer, den er gerade versuchte zu erreichen. „Guten Morgen, Albus. Und danke für gestern Nacht. Ich hatte eigentlich nicht vor in der Bibliothek zu schlafen, aber ich muss wohl beim Lesen eingenickt sein.“ „Kein Problem.“, versicherte der Angesprochene, dessen Laune sich bei ihrem ehrlichen Lächeln sofort ein Stückchen anhob.

„Sag mal wo ist eigentlich Justin?“, fragte Al zwischen zwei Bissen, dem das Fehlen seines besten Freundes erst jetzt auffiel. „Keine Ahnung.“, nuschelte Joanna mit vollem Mund und schüttelte den Kopf und auch Rose verneinte. „Ich glaube er wollte mit Luke zusammen irgendeinen Felix im Krankenflügel besuchen.“, meldete sich Natalie unerwartet zu Wort. Al, der gerade nach einem zweiten Brötchen greifen wollte hielt mitten in der Bewegung inne und schaute die junge Hexe überrascht an. „Felix liegt im Krankenflügel?“
Natalie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich hab nur Gesprächsfetzen aufgeschnappt, als Justin und Luke an mir vorbeigingen.“
Ein Rascheln ließ sie aufblicken und auch Al wandte seinen Kopf nach oben zur Decke der Großen Halle. Die Posteulen kamen. Er schaute sich zwischen den ganzen braunen, schwarzen und grauen Vögeln nach seiner Sheela um, aber eine Schneeeule war nirgends zu sehen. Nur zum Slytherintisch auf der anderen Seite flog eine der seltenen weißen Eulen und übergab einem riesigen Kerl ein Päckchen. Plötzlich landete etwas Schweres auf seiner Schulter und scharfe Krallen gruben sich in seinen Umhang. Al erschrak sich beinahe zu Tode und stieß seinen Kürbissaft um, als er versuchte dem Vogel den Brief vom Bein zu binden.
Als er den Brief abgebunden hatte, flog der Waldkauz leichtfüßig auf den Tisch und nippte an der großen Pfütze Kürbissaft. Der junge Potter starrte den Vogel entgeistert an. „Der hat vielleicht Nerven … mich so zu erschrecken und dann auch noch von dem umgekippten Kürbissaft zu trinken.“, murmelte er halblaut und Rose neben ihm lachte. „Von wem ist der Brief?“, fragte Lily, die das Ganze ebenfalls amüsiert beobachtet hatte. Al musterte den Umschlag und musste sofort grinsen, als er den Absender erkannte. „Von Teddy.“

Hey Al,

na, wie ist es so im ZAG Jahr auf Hogwarts zu sein? Ich kann mich noch gut an mein fünftes Jahr erinnern und kann dir sagen, dass das noch nichts im Vergleich zu den nächsten zwei Jahren ist, die dir bevorstehen. ;)
Im St. Mungo gibt's zurzeit nicht so viel zu tun; der alltägliche Betrieb eines Krankenhauses eben. Trotzdem wären ein paar Tage Urlaub nicht schlecht, denn Victoire und ich sehen uns kaum noch. Ich verbring durch meine Arbeit die meiste Zeit im St. Mungo und sie hat bei Gringotts genauso viel zu tun. Aber wer weiß, vielleicht ist demnächst ja mal ein Urlaub in Aussicht. Ansonsten geht's mir allerdings gut. ;)

Und wie läuft's bei dir so? Treibt James eure Mutter und die Lehrer mit seinen Streichen immer noch zur Weißglut? Wenn ja, dann richte Ginny mal alles Liebe aus und sag ihr, dass sie sich nicht verrückt machen soll. Wie geht's Lily eigentlich in ihrem dritten Jahr und was macht der Rest unserer riesigen Verwandtschaft?
… Na gut ich muss jetzt weiter arbeiten. Meine Kollegin hat mich grade um Hilfe gebeten. Halt mich auf dem Laufenden, Kleiner und grüß die anderen von mir.

Alles Liebe, Teddy.

Al schmunzelte. Er hatte lange nichts mehr von dem Patenkind seines Vaters gehört und freute sich über den Brief. „Liebe Grüße von Teddy.“, sagte er an Rose und Lily gewandt die dankbar nickten und lächelten. „Was schreibt er so?“, wollte seine Cousine dann auch wissen. „Er wünscht sich Urlaub, durch die Arbeit haben er und Victoire kaum noch Zeit füreinander, aber ansonsten geht's im gut und er fragt was es so Neues gibt.“
„Wer ist Teddy?“, fragte Natalie und sah von ihrem Rührei auf.
„Er ist das Patenkind meines Vaters, sozusagen ein Mitglied der Familie und ist mit unserer Cousine Victoire zusammen.“ „Ach so.“, sie nickte und stocherte wieder lustlos in ihrem Essen herum. Al beobachtete das Ganze nachdenklich und steckte nebenbei den Brief von Teddy in seinen Umhang.

NATALIES SICHT

Nach Frühstück war ihr irgendwie nicht. Die letzte Nacht steckte Natalie noch in den Knochen. Sie schien vor Erschöpfung gestern Abend einfach eingeschlafen zu sein, aber sie wollte nicht, dass Albus und die anderen das mitbekamen. Sie hatten sicher bemerkt, dass sie den Tränen nachgegeben hatte … so ein Mist!
„Kommst du mit zum Unterricht?“ … „Natalie?!“ … „Hey, Natalie“
„Was?“, Natalie schreckte auf und sah in Roses fragende Miene. „Unterricht. Kommst du mit?“ „Klar.“

Sie ließ ihren Teller mit Rührei stehen und folgte den Vieren aus der Großen Halle. Ihr Blick fiel noch mal kurz zur Decke: Der Wind pustete die schweren, grauen Wolken schnell vorüber und nur hin und wieder erhaschte man einen Blick auf ein Stückchen azurblauen Himmels. An den Gewächshäusern warteten sie auf den Professor.
Die Blonde spürte hin und wieder Albus' forschenden Blick auf sich und war verwundert, dass er sie bisher nicht weiter auf die Geschehnisse der letzten Nacht angesprochen hatte. So wie Rose es Natalie heute Morgen erzählte, schien er sich ziemliche Sorgen um sie gemacht zu haben. Die junge Hexe war ihm und auch den anderen dreien dankbar für ihre „Rettung“, denn auf eine Begegnung mit der Bibliothekarin oder einem Lehrer wäre sie nicht vorbereitet gewesen. Außerdem fand sie es ausgesprochen rührend, dass Rose und Joanna das Fehlen ihrerseits gestern Abend bemerkt und sich so die halbe Nacht um die Ohren geschlagen hatten. Andererseits sollten sie sich wegen ihr nicht solche Umstände machen. Es war wirklich zum verrückt werden.
„Heute Gewächshaus 3“, Professor Longbottom war plötzlich erschienen und ließ sie in das, von Natalie am weitesten entfernte, Gewächshaus ein. Das Mädchen stellte sich dort wie gewohnt zu Joanna und Rose an den Tisch und wartete etwas abwesend auf den Beginn des Unterrichts. Professor Longbottom erzählte irgendetwas von Fangzähnigen Geranien.
„Ihr werdet euch nun in Dreiergruppen zusammenfinden. Jeder nimmt sich eine Geranienpflanze und schaut dann wieder zu mir. Ich werde euch zeigen wie man sie zurechtstutzt ohne gebissen zu werden. Passt auf, wenn ihr sie hier vorne holt: Wenn ihr den Blättern zu nahe kommt, beißen sie schneller zu, als ihr `Nieswurz' sagen könnt.“
„Natalie, machst du bei uns mit?“, fragte Rose und unterbrach somit Natalies Verträumtheit. Sie nickte. „Klar, gerne.“
Die Braunhaarige lächelte ihre Mitschülerin an. Während Joanna das merkwürdige Gewächs vom Kräuterkundeprofessor holte, zogen Rose und Natalie sich die Schutzhandschuhe über, unter deren Bedingung die Schüler überhaupt erst an diesem Projekt teilnehmen durften.

Wenig später arbeiteten sie daran, die vertrockneten Blüten und Blätter der Fangzähnigen Geranie abzuschneiden. Diese Arbeit war ziemlich mühselig und Natalie war wirklich dankbar über die Ablenkung, denn die konnte sie im Moment mehr als dringend gebrauchen. Zusammen mit Rose und Joanna, arbeitete die junge Gryffindor konzentriert an ihrer Pflanze und machte sich, genau wie die anderen hin und wieder Notizen. Der Professor wollte, dass sich die Schüler das notierten, was ihnen auffiel.
„Warum bist du gestern nach dem Unterricht eigentlich in die Bibliothek gegangen?“
Rose sah Natalie, durch die zappelnden Zweige des Gewächses zwischen ihnen, aufmerksam an. Natalie hörte an ihrer Stimme, dass diese Frage keineswegs auf reiner Neugier beruhte. Sie war vorsichtig und auch ein wenig besorgt.
Ihr war klar, dass sie ihnen nicht ewig ausweichen konnte. Natürlich interessierte es Albus, Justin, Rose und Joanna warum das gestern Abend passiert war und ehrlich gesagt wunderte es Natalie nach wie vor, dass keiner der vier Gryffindors eher danach gefragt hatte.
„Ich wollte was nachschlagen.“, murmelte die Angesprochene unbehaglich. Wie logisch … zu was ging man sonst in eine Bibliothek? Als sie die verwirrte Miene ihres Gegenübers sah, breitete sich in ihr ein schlechtes Gewissen aus, sie wollte ihnen für ihre Hilfe danken und die Wahrheit sagen, aber sie konnte nicht. Eine Ausrede musste her, auch wenn sie sich damit wieder Schuldgefühle auflud. Sie konnte ihnen nicht erklären, dass hinter ihrem Gefühlsdilemma der Alte Runen Professor Herold Stevens steckte.
„Ich hab nach einem Buch gesucht, worum mich meine Oma gebeten hat. Es ist sehr selten - soweit ich weiß existieren nur 10 Exemplare weltweit - und sie hat bisher überall danach gesucht, es nur nie gefunden und wollte halt wissen ob's in der Bibliothek von Hogwarts ist.“, sagte Natalie. Zumindest stimmte es teilweise und war nicht ganz und gar aus den Fingern gesogen. Das Buch war wirklich sehr selten. „Und hast du es gefunden?“, fragte Rose jetzt neugierig. Natalie kannte sie zwar noch nicht lange, aber ihre relativ gute Menschenkenntnis verriet ihr, dass dieses Mädchen sehr intelligent und wissbegierig war. Ihre Begeisterung für Bücher war nicht zu übersehen und das machte sie für die blonde Schönheit sehr sympathisch. Diese ließ die Fangzähnige Geranie einen Moment unbeobachtet und ihren Blick durch das Gewächshaus wandern. Alle waren vollauf mit der Unterrichtsaufgabe beschäftigt. Manche mehr, manche weniger konzentriert. Viele redeten angeregt mit ihren Projektpartnern, andere schrieben stumm auf ihren Pergamenten. Als ihre braunen Augen am Nachbartisch angekommen waren, begegnete sie dem Blick von Albus Potter. Sein smaragdgrünes Augenpaar musterte sie neugierig, besorgt und zugleich nachdenklich. Natalie seufzte, schenkte ihm ein mattes Lächeln und wandte sich wieder an Rose.
„Jap hab ich. Und es war so spannend, dass ich darauf eingeschlafen sein muss. Danke noch mal für die Rettung.“, sagte sie und schenkte ihr ein ehrliches Lächeln, das hoffte sie zumindest. Die restliche Stunde verlief friedlich, Rose beließ es dabei und schien Natalie vorerst nicht zu durchschauen. Dachte diese zumindest.

ALBUS SICHT

Beim Mittagessen war Albus teils auf sein Essen fixiert, teils beobachtete er angestrengt Natalies Verhalten. Sie bemerkte seine Blicke nicht, zumindest machte sie nicht den Anschein, als wenn es so wäre. Der junge Potter hatte sich heute mit Absicht zu Luke und den Jungs aus seinem Schlafsaal gesetzt, weil er etwas Abstand wollte um seine verwirrten Gefühle besser einordnen und kontrollieren zu können.
Sicher war, dass Natalie ihn bewegte. Sie und ihre Art berührten sein Herz wie es vorher noch kein Mädchen geschafft hatte und doch ahnte Al, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte. Sie schien ein Geheimnis zu haben und es so sehr zu hüten wir ihren Augapfel, aber genau das tat ihr nicht gut. Sie zog sich zurück und ließ niemanden an sich heran. Verwundert nahm Albus seine plötzliche Menschenkenntnis auf. Es fiel ihm oft schwer die Mädchen und ihre Verhaltensweisen zu verstehen, aber Natalie konnte er komischerweise ziemlich leicht durchschauen. Sie war nicht wie die anderen. Vielleicht lag es ja daran.

„Natalie meinte, sie hätte gestern ein sehr seltenes Buch für ihre Oma gesucht und muss dann darauf eingeschlafen sein.“, berichtete Rose ihren Freunden von dem Gespräch in Kräuterkunde. Al, Joanna und Justin hatten Quidditchtraining und Rose begleitete die drei. James hatte ein Sondertraining angesetzt, weil er der Meinung war, dass sie vor dem ersten Spiel noch viel zu tun hatten. Vor allem da der Gegner Ravenclaw hieß und deren Mannschaftskapitänin dafür bekannt war, eine gute Mannschaft auf die Beine zu stellen. Und zudem war sie auch noch James' Exfreundin, weshalb dieser noch mehr der Meinung war Ravenclaw unbedingt schlagen zu müssen.

„Glaubst du ihr das?“, fragte Al seine Cousine zweifelnd. Rose schüttelte den Kopf. „Nein. Ich glaube nicht, dass sie nur darauf eingeschlafen ist. Ich meine, ihre roten Augen haben da schon eine deutlichere Sprache gesprochen. Irgendetwas muss vorgefallen sein, denn sonst wäre Natalie nie so aus der Fassung geraten. Ich kenne sie zwar noch nicht lange, aber ich glaube, dass sie ansonsten ein sehr beherrschter Mensch ist und man sie nicht so leicht aus der Reserve locken kann.“
Al nahm die Worte von Rose auf und ließ sie sich durch den Kopf gehen. Er kam zu dem Schluss, dass die Rothaarige recht haben musste und ehrlich gesagt, war ihm das ganze selber komisch vorgekommen. Natalie schien ein sehr belastendes Geheimnis mit sich herumzutragen und gestern musste etwas passiert sein, dass ihre sonst so beherrschte Fassade ins Wanken gebracht hatte. Der Schwarzhaarige überlegte, ob ihm an dem gestrigen Tag etwas aufgefallen war. Ob irgendetwas anders gewesen war, als sonst. Aber er kam einfach auf keinen grünen Zweig.
„Wir wärmen uns jetzt erstmal auf. Zwei Runden im Stadion.“, sagte James.
Der Sucher der Gryffindors schreckte auf und stellte verwundert fest, dass er inzwischen schon samt Quidditchklamotten und Besen auf dem Spielfeld stand. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie er hierher gekommen war.
Die Mannschaft - allen voran James - waren ihm schon einige Meter voraus, als Albus beschloss sich jetzt voll und ganz aufs Quidditchtraining zu konzentrieren. Immerhin war das eine Sache, die ihm sehr am Herzen lag und auch wenn Natalie inzwischen seine Gedanken bestimmte, wollte er sich das Training nicht durch ein Mädchen kaputt machen lassen.

NATALIES SICHT

Natalie streifte ziellos durch die Gänge des Schlosses, auf der Suche nach der Eulerei. Sie hatte keinen Schimmer wo sich diese befand und war einfach auf gut Glück losgegangen. Vielleicht traf sie unterwegs ja einen Lehrer und konnte ihn um Hilfe bitten.
Doch scheinbar war kein Erwachsener unterwegs, wenn man mal einen brauche. Die Schüler wollte Natalie nicht fragen. Sie kam sich so schon wie ein Museumsstück vor, das alle Leute angaffen mussten, also brauchte sie nicht noch mehr Aufmerksamkeit.
Für die blonde Schönheit war es nichts Neues im Mittelpunkt zu stehen, da es auf ihrer alten Schule ständig so war. Die meisten Mädchen dort hatten sie immer bewundert und die halbe männliche Schülerschaft wollte sie ständig zu irgendwelchen Dates einladen. Natalie wurde es inzwischen leid. Sie musste in ein neues Land ziehen, auf eine neue Schule gehen und wollte deswegen auch einen Neuanfang für sich schaffen. Doch momentan lief es alles andere als nach Plan. Sie hatte zwar nette Menschen kennen gelernt, fühlte sich jedoch fremd und in ihrer Mitte irgendwie Fehl am Platz. Die vier Gryffindors gingen so vertraut miteinander um, als wenn sie sich schon ein Leben lang kannten. Bei Rose und Albus war das wahrscheinlich auch der Fall, jedenfalls kannten sie den anderen besser als sich selbst und verbrachten fast jede freie Minute miteinander. Natalie hatte das Gefühl, sie würde sich in die bestehenden Freundschaften hinein drängen und wollte vor allem nicht, dass sie nur aus Mitleid mit ihr zusammen waren. Das war auch einer der Gründe, weshalb sie ihre Vergangenheit geheim hielt. Lieber würde sie das Geheimnis weiter mit sich herum tragen, als jeden Tag mitleidige und bedauernde Blicke ertragen zu müssen.
Das kannte das blonde Mädchen schon von den Leuten aus ihrem Dorf zur Genüge. Nach dem Umzug und nach den Geschehnissen, hatten sich die Menschen in Natalies Umfeld komplett verändert, weshalb sie froh darüber war, in Hogwarts so etwas wie einen Neuanfang starten zu können, ohne das jemand wusste was ihr passiert war.
Daher hoffte die junge Schwedin, dass Albus Potter und seine Freunde nicht versuchten etwas über sie in Erfahrung zu bringen. Wobei … wenn sie sich es so recht überlegte, wäre es schön mal mit jemandem reden zu können, der wirklich und wahrhaftig Interesse an ihr zeigte.

Natalie bog um eine Ecke, als sie mit etwas Hartem zusammenstieß und all ihre Gedanken - die sich so langsam Richtung Albus Potter verselbstständigt hatten - mit einem Schlag aus ihrem Kopf verschwanden. Als das blonde Mädchen ihren Gleichgewichtssinn und die Orientierung wiedergefunden hatte, hörte sie jemanden weinen.
Die, mit der Natalie soeben zusammen gestoßen war, war ein kleines, zierlich aussehendes Ravenclaw Mädchen das nun weinend auf dem Boden zu ihren Füßen hockte. Erschrocken hockte sie sich sofort hin und fragte die Kleine: „Alles okay bei dir? Bist du verletzt?“
Die Erstklässlerin (so vermutete sie jedenfalls) schüttelte schnell den Kopf, wobei die Tränen ihren Umhang benetzten und auf den Boden fielen. Die Gryffindor wollte der Ravenclaw aufhelfen, aber diese machte keine Anstalten sich auch nur ein Stück zu bewegen. Wieder hockte Natalie sich hin und wieder fragte sie: „Wirklich alles in Ordnung bei dir? Warum weinst du denn?“ „Die … diese J-Jungen aus meinem Jahr- … g-gang ärgern mich i-immer. Sie … sie sagen ich … ich könnte ni-nicht fliegen, w-weil mein Besen … unter mir zusamm-zusammen brechen würde.“, schluchzte die Erstklässlerin nach einer Weile guten Zuredens schließlich. Tatsächlich fiel Natalie auf, dass die Kleine vor ihr zerschlissene Klamotten und kaputte Schuhe trug. Sofort keimte Mitleid in der Fünfzehnjährigen auf, denn sie wusste selber, dass es nicht unbedingt einfach war anders zu sein. Das Problem der Armut war für sie zwar unbekannt, aber dennoch konnte sie sich einigermaßen in die Lage der kleinen Fliegerin versetzen.
„Hör mal, du darfst nicht auf sie hören. Es gibt wichtigere Dinge, als einen Besen. Du kannst den besten Besen der Welt haben, der dir aber nichts nützen wird, wenn du ein miserabler Flieger bist. Wichtig ist doch, dass dir das Fliegen Spaß macht und wenn du Talent hast, lass es dir nicht von irgendwelchen Leuten verderben. Am Ende sind diese Jungs nur neidisch, weil sie keine Ahnung haben, wie man sich überhaupt auf einem Besen bewegt.“
Ein kleines Lächeln huschte über das verweinte Gesicht der Ravenclaw. Das Mädchen beruhigte sich langsam und richtete sich auf. „Danke.“, murmelte sie und musterte Natalie, aber als diese ihren Blick erwiderte, sah sie verlegen zu Boden. „Kein Problem. Wie heißt du überhaupt?“, fragte die Ältere an die Jüngere gewandt. „Lesley.“ … „Hallo Lesley. Ich bin Natalie.“, meinte die junge Schwedin freundlich und reichte ihr die Hand. Die kleinen, zierlichen Finger von Lesley schlossen sich um ihre eigenen und nun schaffte die Kleine es auch ihrem Gegenüber wieder ins Gesicht zu sehen. Lesley lächelte und winkte Natalie zu, als sie den Gang zurück und zu ihrem Gemeinschaftsraum ging.

Gerade als Natalie ihren Weg ebenfalls fortsetzen wollte, hörte sie eine Stimme, die ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. „Natalie Stevens!“
Die Angesprochene fuhr herum und starrte in ein paar grau-grüne, gehässige dreinblickende Augen. Die Augen von Herold Stevens. Ausgerechnet der Mensch, dem sie eigentlich nie mehr begegnen wollte, unterrichtete hier in Hogwarts und ausgerechnet ihn traf sie, als sie sich alleine in einem Gang auf der Suche nach der Eulerei befand.

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Das war's mal wieder von mir. Ich kann euch nichts versprechen, aber ich geb mir Mühe das nächste Kapitel schneller reinzustellen. Jetzt würde ich mich aber erstmal über Kommis freuen *lieb guck* (:


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