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Fanfiction

James Potter und das Erbe Gryffindors - eine James und Lily Geschichte / Hogwarts Stories - Erkenntnisse

von HarryundGinny

Hallo Ihr Lieben, vielen Dank für die Reviews!!!
Dafür gibts heute auch eins meiner absoluten Lieblingskapitel. Bin schon sehr gespannt, wie es Euch gefällt!

@fanficleser: Oh, was für ein schönes Kompliment! Ich versuche auch immer, Euch nicht allzu lange warten zu lassen.

@laralala: ja, es hat sich erfüllt. Der Patronus von Lily ist aber auch einfach wie geschaffen für solch ein Kapitel :-)
Es geht auch ganz schnell weiter.

Viel Spaß beim Lesen!!!



"Potter, du Arschloch" Lily war so wütend, dass sie sich nicht mehr zurückhalten konnte, ihre Gefühle hatten in diesem Moment die Oberhand. James zuckte unter ihrer schneidenden Stimme zusammen. Alice warf ihm einen fragenden Blick zu, aber er zuckte nur mit den Schultern.
Lilys Schritte kamen näher und James versuchte, sie mit einem Lächeln milde zu stimmen, auch wenn er keine Ahnung hatte, was er eigentlich verbrochen hatte.
Allerdings faszinierte ihn ihr Anblick so, dass er auch nicht wirklich in der Lage war, sich den Kopf darüber zu zerbrechen. Gerade wenn Lily wütend war – und das war sie in seiner Anwesenheit besonders oft – war sie wunderschön. Ihre grünen Augen funkelten angriffslustig und auf ihrer Stirn hatte sich kleine Wutfalten gebildet.

"Ist dir eigentlich nichts heilig, Potter?" blaffte sie ihn an, als sie direkt vor ihm stand.
"Lily, ich weiß leider überhaupt nicht, was los ist." Ein ratloser Blick lag auf seinem Gesicht.
"Dir liegen doch alle Mädchen zu Füßen. Kannst du da nicht wenigstens die Freundinnen anderer in Ruhe lassen?", zischte sie wütend.
James zog die Augenbraue fragend nach oben, was Lily allerdings noch mehr aufbrachte. Sie holte aus und wäre James nicht schneller gewesen, hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen. So hielt er nun ihr Handgelenk umklammert.
"Oh, nein, das wirst du nicht tun. Erst will ich wissen, womit ich das verdient habe."
Lilys Gesicht lief rot an vor Zorn.
"Tut doch nicht so unschuldig, du weißt genau, was los ist.“ Ihre Stimme überschlug sich fast vor Aufregung. „Wie kannst du es wagen, mit Alice zu flirten? Der arme Frank, ich dachte er wäre dein Freund! Du bist ein herzloser und egoistischer Troll!" Sie wehrte sich mit aller Kraft gegen ihn, doch bevor sie sich losreißen konnte, drückte James sie gegen die nächste Wand und stützte sich mit den Händen neben ihr ab, so dass sie nicht mehr entkommen konnte.
Lily schluckte. James war so nah, dass sie sein After-Shave riechen und seine Wärme spüren konnte. Obwohl zwischen ihren Körpern kaum noch Luft war, berührte er sie nicht und Lily fragte sich unwillkürlich, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn er sie in seine Arme ziehen würde. Bei der Vorstellung davon musste sie schlucken und sie versuchte, ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken, schließlich hatte sie ihn gerade beim Anbaggern der Freundin seines Schlafsaalkameraden erwischt. Etwas mühsam konzentrierte sie sich wieder auf ihre Wut, schaffte es allerdings nicht, James anzusehen, was ihm überhaupt nicht gefiel.

"Sieh mich an, Lily. Du kannst mir nicht solche Vorwürfe an den Kopf werfen und erwarten, dass ich das einfach so hinnehme,“ sagte er mit ungewohnt rauer Stimme.
Langsam hob Lily den Blick. Sie fürchtete sich davor, was sie in den braunen Augen ihres Gegenübers lesen würde. Als sie sich nun in die Augen sahen, stockte Lily der Atem. Seine Wut war ihm deutlich anzusehen, aber da war noch mehr. Er wirkte fast ängstlich und verletzt... Lily schüttelte über sich selbst den Kopf, wenn auch nur innerlich. Langsam aber sicher schien sie verrückt zu werden. Der selbstverliebte James Potter hatte doch keine Angst und er wusste wahrscheinlich nicht mal, wie man Verletzlichkeit schrieb. Schnell senkte sie den Blick, um sich nicht noch mehr verwirren zu lassen. Doch genau das erwies sich als Fehler, denn bei James nahm die Wut überhand.

"Verdammt, Lily, ich sag es noch einmal: Sieh mich an“, knurrte er und sie tat wie ihr geheißen. “Ich weiß nicht, was der Unsinn soll. Alice und Frank sind meine Freunde. Ganz abgesehen davon, dass ich nie, aber auch nie, einem Freund die Freundin ausspannen würde. Aber woher solltest du das wissen? Du kennst mich ja kaum, hast dir nie die Mühe gemacht, mich richtig kennenzulernen, stattdessen hast du mich am ersten Schultag vorverurteilt. Jahrelang habe ich dich um ein Date angefleht, aber du ziehst es vor, nur das zu sehen, was du willst. Wochenlang habe ich nun versucht, dir zu zeigen, dass ich anders bin und versucht zu sein, was du dir scheinbar so dringend wünschst. Ich war nett zu allen und habe geholfen, wenn ich gebraucht wurde. Meine Aufgaben habe ich alle gewissenhaft erledigt und weder dir, noch Snape noch jemand anderem einen Streich gespielt. Nicht einmal nach einem Date habe ich dich gefragt, um unsere gerade beginnende Freundschaft nicht zu gefährden. Und was ist dein Dank dafür? Bei der nächsten Gelegenheit kreidest du mir etwas an, das nicht mal ansatzweise stimmt, anstatt mich einfach danach zu fragen. Mir reicht es, Lily!“
Er hatte leise und ruhig gesprochen, aber Lily nahm auch so die Untertöne wahr. Sie hatte ihn tatsächlich verletzt.

„Ich habe es satt, mich immer wieder von dir anbrüllen zu lassen, weil du Angst vor dir selbst und deinen Gefühlen hast. Werde endlich erwachsen!“
Seine Augen wurden Nuancen dunkler und Lily musste schlucken.
„Und jetzt werde ich dir endlich einen richtigen Grund geben, mich zu hassen.“
Bevor Lily wusste, wie ihr geschah, hatte er ihr eine Hand auf die Wange gelegt und strich ihr sanft mit dem Daumen über die Lippen, während er ihr tief in die Augen sah. Sein Blick machte es ihr unmöglich zu atmen.
Schließlich senkte James seine Lippen sanft auf ihre und Lilys Knie drohten einzuknicken und sie musste sich an ihm festhalten, um nicht zu stürzen. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit diesem Feuerwerk von Gefühlen.
Mit einem leichten Seufzer vertiefte James den Kuss, als sie sich nicht wehrte. Lily erwiderte ihn sofort und krallte ihre Hände in seine Haare. In diesem Moment hatten sie beide das Denken vollkommen eingestellt und ließen sich nur noch von ihren Instinkten lenken.
Selbst wenn ihn jemand mit einem Zauberstab bedroht hätte, wäre James nicht in der Lage gewesen zu sagen, wie lange sie sich so küssten, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis ihm schließlich bewusst wurde, was er gerade getan hatte. Abrupt ließ er Lily los und verließ den Klassenraum mit schnellen Schritten.

Lily hatte keine Ahnung, was gerade geschehen war und starrte ihm fassungslos nach. James' Worte hatten sie hart getroffen, genauso wie sein Kuss sie tief in ihrem Inneren berührt hatte. Sie hatte immer angenommen, ein Mensch zu sein, der nicht Vorurteilen erlag sondern unter die Oberfläche sah. Obwohl sie schon so lange Gefühle für ihn hatte, hatte sie sich geweigert, sich selbst diese einzugestehen, aus Angst verletzt zu werden. Schließlich war sie der Meinung gewesen, er wäre nicht wirklich an ihr interessiert, sondern sähe sie nur als Herausforderung. Unzählige Fragen schossen ihr durch den Kopf. Wie konnte sie sich nur so getäuscht haben? Wie oft hatte sie James schon verletzt? Nun schien sie also mit ihrer eigenen Verbohrtheit alles verloren zu haben. Tränen traten ihr in die Augen während sie weiter auf die Tür starrte, durch die James verschwunden war, bis Sage sie irgendwann fand.

"Lily, endlich, Morgan und ich haben schon das halbe Schloss nach dir durchsucht.“ Ihre Stimme klang fröhlich, bis sie Lilys Tränen bemerkte.
"Süße, was ist passiert?" Sanft zog sie ihre Freundin in die Arme.
"James...", mehr konnte Lily nicht sagen, bevor sie hemmungslos zu schluchzen begann. Sage zog sie auf einen Stuhl und ließ Lily erst einmal ganz in Ruhe weinen, bis sie merkte, dass es abebbte.
"So, und nun sagst du mir, was mit James los ist."
"Er ist sauer auf mich, weil ich so viele Vorurteile hatte“, schniefte Lily. "Ich würde nur das Schlechteste von ihm denken. Dann meinte, er würde mir jetzt einen Grund geben, ihn zu hassen und hat mich geküsst."
Sage sah ihre Freundin erstaunt an. James hatte Lily geküsst? Trotz ihrer Überraschung, hielt sie es für das Beste zu schweigen.
„Und weißt du, was das Schlimmste ist? Er hat Recht. Ich habe immer die Augen vor der Wahrheit verschlossen, weil ich Angst hatte.“
Sage strich ihrer Freundin beruhigend über den Rücken.
„Was meinst du? Welche Wahrheit?“
„Die Wahrheit ist, dass James Potter ein absolut zuverlässiger Mensch ist, der für seine Freunde alles tun würde. Er liebt seine Familie und kümmert sich um jeden, der ihm nahesteht. Also kein bisschen egoistisch. Er ist nett, freundlich zu allen, also auch nicht arrogant. Oberflächlich und dumm ist er auch nicht, denn er ist einer der besten Schüler unseres Jahrgangs. Und das Haare wuscheln hat auch nichts mit Eitelkeit zu tun, sondern ist, wie ich in letzter Zeit festgestellt habe, wohl eher ein Zeichen von Nervosität. Das macht er nämlich auch, wenn er mit einem Lehrer spricht und nicht genau weiß, was er sagen soll.“ Lily atmete tief ein. „Nun ja, das mit dem Weiberhelden habe ich mir wohl auch selbst eingeredet, denn wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn zwar mit Mädchen flirten sehen, aber zu einem Date lädt er auch nicht viele ein. Und eigentlich hat er dieses Jahr noch nicht mal geflirtet. Ich bin so ein Idiot. Und jetzt habe ich alles verdorben. Er hasst mich.“ Ihr Schluchzen wurde wieder heftiger. „Dabei hat sich alles verändert. Das was ich empfinde, kann selbst ich nicht mehr länger verleugnen, es konnte ja auch jeder an meinem Patronus sehen. Ich habe mich in James Potter verliebt.“
Sage lächelte, trotz des traurigen Blicks ihrer Freundin.
„Das wurde allerdings auch Zeit“, verkündete sie und erntete damit einen fragenden Blick ihrer Freundin.
„Lily, Morgan und mir ist seit Jahren klar, dass du in James verliebt bist. Wir haben nur darauf gewartet, dass du endlich merkst, dass du ihn nicht hasst.“ Über Lilys Gesicht huschte ein schwaches Lächeln, das allerdings genauso schnell wieder verschwand, wie es aufgetaucht war.
„Anscheinend kennt ihr mich besser als ich selbst.“ Sie presste die Lippen zusammen. „Ich weiß wirklich nicht, was ich jetzt tun soll, Sage. Er war so wütend auf mich, sah so verletzt aus. Wie soll ich das jemals gut machen? Was, wenn er vielleicht gar nichts mehr mit mir zu tun haben will?“
Sage stand auf und zog Lily mit sich nach oben.
„Er hat dich seit dem vierten Schuljahr so gut wie jeden Tag nach einem Date gefragt. Und obwohl du ihn meistens nicht sehr nett abgewiesen hast, hat er all die Jahre nicht aufgegeben. Glaubst du, da lässt er sich von einem Streit beeindrucken?“ Sie ließ Lily einen Moment Zeit, die Worte sacken zu lassen. „Als ich dich suchte, hab ich gesehen, wie er runter zum See gelaufen ist. Wahrscheinlich sitzt er da und denkt nach. Geh zu ihm, rede mit ihm. Er wird es verstehen“, forderte sie ihre Freundin auf, die daraufhin nickte und sich auf den Weg macht.
An der Tür drehte sie sich noch einmal um: „Danke“, rief sie und war verschwunden.


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