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Fanfiction

Mutterliebe - Offenbarung

von Myrina

@ Gwendolyn D. :
Vielen Dank für dein Review! Ich hoffe, das nächste Kapitel gefällt dir genauso.
LG

oOoOo

Ich saß in dem kleinen, dunkel gefliesten Bad und weinte. Ich wollte lachen, aber immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wangen.
Hin und her gerissen zwischen Furcht und Glück starrte ich auf das kleine Stäbchen in meinen Händen. Plötzlich machte alles Sinn, drei Monate hatte ich nicht geblutet, die Übelkeit am Morgen, die Müdigkeit.
Unsicher legte ich eine Hand auf meinen Bauch, der so flach war wie immer, der jetzt aber ein kleines Wunder tragen sollte, ein neues Leben, dass dieser Welt ausgeliefert werden sollte. Vielleicht würde dieses Kind wieder Frieden in ihre Familie bringen, vielleicht würde es die alte Liebe zurückholen, vielleicht würde es die Dunkelheit vertreiben, die sich um sie gelegt hatte.

Aber vielleicht war das auch ein Fehler. Konnte ich ein so kleines, zerbrechliches Wesen dieser Hölle aussetzen, der Gefangenheit, dem Zorn seines Vaters, der Angst?
Wer konnte sagen, wie er reagieren würde?
Wäre es nicht besser, die Sache zu beenden, bevor sie ihnen allen nur noch mehr Leid bringen würde?
Kopfschüttelnd vertrieb ich diesen Gedanken. Ich hatte mir immer Kinder gewünscht, also würde ich dieses Geschenk nicht abweisen, nein ich würde alles dafür tun, dass es die Chance auf ein Leben bekam, das ich nie hatte.

Ich blieb noch einige Momente sitzen, den Kopf gegen die kühle Wand gelehnt.
Ich musste es ihm sagen, natürlich. Aber wie?
Als ich Schritte in der Diele hörte schreckte ich auf. Wie lange hatte ich hier gesessen? Panisch versuchte in auf die Füße zu kommen und stürzte zur Tür.
„Hallo, Schatz.“, ich versuchte zu Lächeln, aber der Versuch scheiterte kläglich. Der Geruch nach Alkohol füllte den Raum und seine Miene verhieß nichts Gutes.
„Ist das Essen fertig?“, er sah mich nicht einmal an, sondern ging schwerfällig in Richtung Wohnzimmer.
„Ich bin schon dabei.“, sein Blick ließ mich verstummen. „Nein.“, sagte ich tonlos.
Fast beiläufig holte er aus und schlug mir ins Gesicht.
„Beeil dich.“, er drehte mir den Rücken zu und wischte sich seine Hand an der Hose ab.
„Und hör auf zu flennen.“

Meine Gedanken rasten. Er war längst nicht so betrunken, wie der Alkoholwolke es vermuten ließ. Wütend war er trotzdem. Nicht gerade der richtige Zeitpunkt, ihm zu sagen, dass er Vater wurde.
Ich ging schleunigst in die Küche, um einen einfachen Eintopf zuzubereiten. An solchen Tagen war ihm sowieso nichts gut genug. Als ich mit dem stumpfen Küchenmesser Gemüse schnitt kamen wieder Zweifel auf. Wie könnte ich glauben, dass er ein Kind anders behandeln würde als mich? Würde ich es mir je verzeihen einen unschuldigen Menschen dem auszusetzen, bis er zerbricht?
Flaschenklirren zeigte mir, dass er dazu angesetzt hatte weiter zu trinken. Was konnte ich tun? Er musste damit aufhören. Aber wie sollte ich ihn davon überzeugen? Würde diese Schwangerschaft meine Probleme lösen oder alles noch schlimmer machen?

„Frau, wo bleibt mein Essen?“, ich hasste es, wenn er mich so nannte. Nie sagte er meinen Namen, wenn er getrunken hatte, als wäre er etwas Widerwärtiges.
Ich beeilte mich eine Schüssel mit der dampfenden Suppe zu ihm zu bringen. Es würde nichts bringen, ihn noch weiter zu verärgern. Er sah mich nicht an, sondern begann wortlos zu essen.
Ich wartete, ob er noch etwas sagen würde, dann flüchtete ich zurück in die Küche, räumte auf und versuchte, die Kälte in meinem Bauch zu ignorieren.

„Warum hast du geweint?“, ich erschrak fürchterlich, als er plötzlich in der Tür stand.
Instinktiv suchte ich nach etwas, womit ich mich verteidigen konnte, was ihn nur zu einem bitteren Lächeln brachte.
„Sag schon.“, seine Stimme klang wie Donnergrollen und trieb mir einen kalten Schauer über den Rücken.
„Es… war nichts.“, er hob die Augenbraue. Ich fügte schnell hinzu: „Bauchschmerzen.“
Wieder lächelte er, dieses Mal eindeutig gefährlich.
„Soll ich dir zeigen, was Bauchschmerzen sind?“

Ich sah seine Faust kommen und drehte mich weg, sodass sie nicht meinen Bauch, sondern meine Seite traf. Die Wucht, die hinter dem Schlag lag ließ mich in die Knie gehen und obwohl ich die Zähne zusammenbiss entwich mir ein leises Wimmern.
Ich hatte Angst, aber nicht mehr um mich, sondern um das Kind in mir.
„Bitte…“
„Glaubst du, du kannst den ganzen Tag auf der faulen Haut liegen, während ich mich für dich abmühe?“
Ein Stoß ließ mich unsanft mit der Wand kollidieren, aber ich versuchte nicht mich abzufangen, sondern legte die Hände schützend um meine Körpermitte.
„Glaubst du, du kannst dein feines Leben einfach weiterleben? Glaubst du, du bist etwas besseres als ich?“

Ich schüttelte den Kopf, aber natürlich erreichte ich damit nichts. Nichts, was ich in solchen Momenten sagte oder tat, würde ihn beruhigen, nichts würde ihn aufhalten. Dennoch versuchte ich es noch einmal.
„Hör auf, bitte!“
Er lachte, leise, gefährlich. Dann kam er näher auf mich zu.
„Ich soll aufhören? Aber ich habe doch noch gar nicht angefangen.“
Dieses Mal sah ich seine Hand nicht kommen, aber der Schmerz traf mich nicht unvorbereitet. Meine Augenbraue platzte auf und ich spürte warmes Blut meine Wange herunterlaufen.
So würde es also enden, bevor ich dem kleinen Wesen in meinem Bauch überhaupt eine Chance geben konnte. Ich wäre Schuld an seinem Tod. Und er würde sich morgen vermutlich an nichts mehr erinnern. Er würde einfach vergessen, dass er sein Kind ermordet hat.

Ein weiterer Schlag schickte mich zu Boden. Ich wehrte mich nicht, wozu auch?
Als er seinen Fuß hob schloss ich die Augen.
„Ich bin schwanger.“, ich hatte leise gesprochen, fast unmöglich also, dass er mich gehört hatte. Aber der erwartete Tritt blieb aus.
Eine gefühlte Ewigkeit später wagte ich es, aufzublicken.
„Was?“, seine eben noch wütende Stimme war jetzt fast tonlos.
„Ich… wir bekommen ein Kind.“
Ein weiterer Moment der Stille verstrich. Dann ließ er sich langsam zu mir auf den Boden sinken, ein Chaos von Gefühlen zog über sein Gesicht. Angst konnte ich erkennen. Angst und Schmerz.

„Wie lange?“
Ich zögerte. Würde er wieder wütend werden, wenn er erfuhr, dass ich solange unbemerkt schwanger gewesen war? Würde er glauben, ich hätte es ihm vorenthalten?
„Ungefähr drei Monate.“
Sein Blick wanderte zu meinem Bauch, der nicht preisgab, dass ihn ihm ein neuer Mensch heranwuchs. Unsicher streckte er die Hand aus. Ich ergriff sie und legte sie auf meine warme Haut, umklammerte sie so fest, als wäre sie mein einziger Halt in der Dunkelheit. Und im Grunde war er das ja auch. Alles, was mir von meinem Leben geblieben war, ein Leben, dass einmal einem sorgsam geschliffenem Glas geglichen hatte und das jetzt zerschmettert am Boden lag, unmöglich wieder zusammenzusetzen.
Aber er war ja da. Er hatte aufgehört zu toben, war für den Moment wieder der Mann, den ich liebte.

Als hätte das Kleine die Magie des Momentes gespürt, bewegte es sich. Es war nur ein schwaches Flattern, wie der erste, zaghafte Flügelschlag eines kleinen Vogels, aber wir spürten es beide so eindeutig, wie den hämmernden Schlag unserer Herzen.
„Wir bekommen ein Kind.“, ungläubig wiederholte er meine Worte.
„Ja.“, ich lächelte schwach.
„Ein Kind.“, sein Lächeln war schwach, aber es lag unverkennbar auf seinen Lippen.
Dann begann er zu weinen, wie ich nur wenige Stunden zuvor, hoffnungsvoll und verzweifelt.

Ich zog ihn in meiner Arme und er vergrub das Gesicht in meiner Halsbeuge.
„Es tut mir leid!“, er sagte die Worte nur leise und fast unhörbar zwischen einzelnen Schluchzern.
Als Antwort drückte ich ihn nur fester an mich. Er sagte es jedes Mal, hinterher. Aber ich wusste, dass er es so meinte.
Wieder legten wir unsere Hände auf meinen Bauch und im Stillen dankte ich diesem kleinen Menschen in mir für dieses Geschenk, den Hoffnungsfunken, den er entfacht hatte.
„Wir schaffen das!“, flüsterte ich und es klang wie ein Versprechen.
„Wir schaffen das.“, stimmte er mir zu. „Alles wird gut.“
Und ich glaubte ihm.


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