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Fanfiction

Der andere Mann - Kapitel 21 - Vier Tage

von ...

Neuer Name, neues Kapitel! (: [mit 3883 Worten, das Längste bis jetzt!^^).

@LouiBlack: Schön wieder was von dir zu hören und ich habe auch fleißig weiter geschrieben (: Ob das mit der Hochzeit klappt? :/ na mal sehen….

@Siriusly#: Dankeschön. (: Ich gebe mir Mühe weiterhin so verzwickte Lagen einzubauen^^.


Alles war unklar und verschwommen als James die Augen öffnete. Es dauerte eine Weile bis er realisierte, dass er sich im Krankenflügel befand. Unsicher tastete er auf dem kleinen Nachtisch nach seiner Brille und setzte sie auf.
Ein dämmriges Licht umhüllte den Krankenflügel; die Vorhänge waren zugezogen. Nur zwei Schüler waren außer ihm hier: Einer, schlafend im Bett am anderen Ende des langen Raumes und ein wunderschöner Rotschopf, der friedlich in einem schwarzen Sessel neben ihm ruhte, mit ihrer zarten Hand auf seinem Bett.
Trotz der heftigen Schmerzen in seiner Brust musste er lächeln. Sanft strich er ihr über das weiche Haar, versuchte sie dabei aber nicht aufzuwecken. Auch als er sich wieder hinlegte, um sich in den frühen Morgenstunden noch etwas auszuruhen, war das so unfassbar verliebte Grinsen nicht von seinem Gesicht zu kriegen. Schließlich schlief er, ihre Hand in seine gelegt, glücklich ein und träumte von einer Zukunft, die nun viel näher schien, als dass sie es je gewesen war.


Vier Tage waren vergangen. Vier Tage in denen er ihr ausgewichen ist. In denen sie sich nichts anderes gewünscht hat, als dass er sich für sie entscheiden würde. Sie kannte seine Pläne, sie waren spontan und verrückt, so wie er.
Diese Unsicherheit formte ihre Angst. Immer wieder schweifte sie im Unterricht zu ihm herüber. Die Luft war voll mit Spannungen und er spürte ihren Blick im Nacken brennen. Wenn die Zeit still stehen würde, könnte er sich Alles in Ruhe überlegen. Aber das Tat sie nicht.
Er musste eine Entscheidung fällen, jetzt. Heute stand der Weihnachtsball in Hogwarts an und den Morgen darauf war Abreise.
Die Ferien sollten besonders für Sirius werden. Er wollte nicht nach Hause fahren, sondern zu James und er wollte dort bleiben bis er alt genug für eine eigene Wohnung war. Sich ganz von seiner Familie trennen, so wie er es schon seit Ewigkeiten vorhatte. Nur leider war das jetzt nichtmehr so einfach, wie er es sich gedacht hatte.

Aber gehen wir mal ein paar Tage zurück…

Tag Eins.

„Das sie es wagen Flüche dieser Art gegen einen Mitmenschen zu richten! Was fällt ihnen ein?! 30 Punkte Abzug für Slytherin!“
„Aber Professor, wir wollten ihn nur aufhalten. Er ist auf Jackson losgegangen! Finden sie nicht 30 Punkte Abzug sind zu viel?“
„30 Punkte Abzug. Für jeden von ihnen! Und sollten sie noch einmal auf die glorreiche Idee kommen, einen Schüler ?aufzuhalten` würde ich ihnen empfehlen einen Lehrer zu rufen oder einen Fesselzauber zu verwenden. Sie können von Glück reden, dass Mr. Potter noch am Leben ist! Derartig schwarze Magie zu verwenden sollte mich Schulverweis bestraft werden, nur leider habe ich nicht die Befugnis das zu entscheiden!“
„Aber Minerva.“ Mischte sich nun Professor Slughorn ein. Die hochgewachsene Hexe schaute ihn mit vor Wut zusammengekniffenen Augen und einem schmalen Mund, der keine Widerrede duldete an. Sie befanden sich in einem nicht benutzten Klassenzimmer, welches sich ganz in der Nähe vom Ort des Geschehens befand. Die drei Slytherins: Rabastan Lestrange, Walden MacNair und Lucius Malfoy saßen auf einem alten Holztisch, der nicht mehr sehr stabil wirkte und beobachteten halb desinteressiert, halb amüsiert die Szene. Nur im Gesicht des blassen Malfoys konnte man Bedenken und etwas Sorge erkennen. Es war sein letztes Jahr in Hogwarts und eine frühzeitige Suspendierung konnte er nicht gebrauchen, wäre schlecht für das Image des ganzen Stolzes der Malfoy-Familie.

„Was Horace, was haben sie einzuwenden? Schwarze Magie ist ausdrücklich verboten. In Hogwarts und auch sonst wo anders!“
„Da gebe ich ihnen auch vollkommen Recht, anderseits sollte man auch nicht verdenken, dass die Sprüche von Mr. Potter auch nicht ohne waren. Und das auch noch aus niederen Beweggründen….“

Professor McGonagall zog scharf die Luft ein und beobachtete sie mit einem bitterbösen funkeln in den Augen.
„Niedere Beweggründe? Ist das ihr Ernst Horace? Er hätte diese Angelegenheit anders klären können, das ist mir bewusst, aber ein solches Schimpfwort in den Mund zu nehmen ist sicherlich kein niederer Beweggrund!“ zischte sie und drehte sich dann schwungvoll zu den Slytherins um. „Sie drei erwarte ich fortan jeden Samstagvormittag in meinem Büro, für mindestens 3 Wochen, je nachdem wie gewissenhaft sie arbeiten. Dort lassen sich sicher Aufgaben finden die ihnen gerecht werden. Und nehmen sie Avery gleich mit wenn er aus dem Krankenflügel entlassen wird; Madam Pomfrey meinte ja er hat nichts Ernstes.“ Mit einem abweisenden Wink schickte sie die jungen Männer aus dem Raum und Professor Slughorn folgte ihnen.

Endlich wandte sie sich dem blassen Mädchen in der hinteren Ecke zu.
Sie hat sich abseits von den muskelbepackten Slytherins gesetzt und bisher noch kein Wort gesprochen. Sie stand auf und sah ihrer Verwandlungslehrerin in die Augen:

„Wie schlimm steht es um ihn? Jeder dieser Flüche wäre einzeln schon lebensgefährlich, aber alle zusammen? Wird es ihm wieder gut gehen?“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wollte es nicht zugeben. Nicht vor sich selbst und nicht vor anderen.
Aber sie liebte James Potter.


Tag Zwei.

„Und er nichts gesagt?“
„Nein Alice, wie oft denn noch? Er ist einfach abgehauen und war danach nirgends zu finden!“ Die vier Mädchen saßen im Nachtzeug auf ihren Betten und plauderten über den Tag, wie sie es immer taten. Diesmal gab es viel zu diskutieren.
„Er braucht nur etwas Zeit für sich.“ Mit einem aufmunternden Lächeln versuchte Verena die Sache runterzuspielen. Sie war eine Optimistin, die in allem etwas Gutes sah.
„Ich weiß, aber es ist nur halt… ach ich weiß doch auch nicht.“ Jenna drückte ihren Kopf fest in das Daunenkissen und ließ einen erstickten Schrei hören.

Der Mond war schon längst aufgegangen. Es war Vollmond.
Normalerweise würden sie schon längst schlafen, aber nicht heute. Alice und Verena konnten sich kaum vor Aufregung einkriegen als Jenna es ihnen nach dem Unterricht erzählt hatte. Eine Hochzeit! Alice Augen wurden ganz träumerisch immer wenn sie darüber nachdachte. Man sah ihr an, dass sie nur Frank im Kopf hatte. Sie waren beide noch jung und die Zeit zum Heiraten eilte nicht und doch malte sie sich öfters diesen Tag aus.
Den schönsten Tag im Leben.
Jedenfalls sollte er es sein, wenn man ihn sich selber aussuchen konnte. Wann, wie, wo und vor allem wen?
Natürlich, Jenna und Sirius waren glücklich zusammen. Sehr sogar. Aber war es dauerhaft oder nur flüchtig?
Sie würde ihn ehelichen. Und wenn er sich gegen sie entscheiden würde, hieße es das Ende ihrer Beziehung, das Ende des Glücks.

In diesem Zeitpunkt wünschte sie sich mehr denn je den Rat ihrer besten Freundin. Aber sie konnte es Lily nicht übel nehmen, das sie heute nicht ganz bei sich war. Auch sie war genau wie Sirius nicht zum Unterricht erschienen. Nach dem Vorfall am Vormittag hatte ihr Madam Pomfrey einen Trank verabreicht und sie zur Bettruhe verordnet. Den ganzen Tag ließ sie James nicht aus den Augen. Er hatte sie verteidigt. Wegen ihr musste er solche Schmerzen erleiden. Er liebte sie.
Erst am Abend wurde sie aus dem Krankenflügel gescheucht. Die Heilerin war der Meinung, dass ihr sozialer Kontakt zu ihren Freundinnen und Zimmergenossinnen gut tun würde.
Kontakt hatte sie jetzt aber höchstens zu ihrer scharlachroten Bettwäsche und dem hellblauen Nachthemd, das sie trug. Sie hat sich sofort schlafen gelegt, meinte sie sei erschöpft und müde, aber sie wollte nur irgendwelchen Gesprächen entfliehen.
Nun lag sie da, hellwach, in Gedanken bei ihm.

„Na gut Mädels, ich glaub wir sollten uns langsam hinlegen, damit wir wenigstens noch ein bisschen Schlaf bekommen.“ Sagte Verena schließlich.
Im Chor murmelten sie „Nox“ und die Lichter ihrer Zauberstäbe erloschen sofort. Schon nach einigen Minuten hörte man ein leises Schnarchen von Verenas Bett aus und auch Alice` Atemzüge waren langsam und regelmäßig.

Die Nacht war klar, weshalb es nicht dunkel im Schlafsaal war. Der Mond schien hell durch das offene Fenster herein und schaffte eine mystische Atmosphäre.
Jenna war sich im Nachhinein nicht mehr sicher, ob sie es sich nur eingebildet hat oder nicht, aber sie dachte inmitten der normalen Geräusche der Nacht, wie das Blätterrauschen und das Geräusch jagender Eulen, ein Heulen gehört zu haben. Ein lautes Heulen vom verbotenen Wald aus, das im Echo immer wieder hallte. Aber sie erzählte Niemandem davon.


Tag Drei.

Die Stunde schien nie enden zu wollen: Geschichte der Zauberei.
Es war der letzte Unterricht an diesem Freitagnachmittag und das erste Mal, dass Jenna Sirius seit dem Brief mit der Nachricht von der Hochzeit gesehen hatte. Warum er genau für diesen Kurs gekommen war, verstand sie nicht. Für die anderen hielt er es doch auch nicht für Notwendig.
Während Professor Binns in seiner leiernden, monotonen Stimme von Koboldaufständen im 14. Jahrhundert sprach, fixierte Jenna Sirius` Hinterkopf mit ihren dunkelbraunen Augen. Irgendwann musste er sich umdrehen, irgendwann.
Beim Betreten des Raumes hatte er es geschafft, an seinen Platz zu gelangen ohne ihren Blick zu kreuzen. Das würde er beim Verlassen nicht wieder schaffen hat sich Jenna vorgenommen. Es war immer noch nicht genug Zeit verstrichen um sich mit der Situation abzufinden und klar zu werden, aber in zwei Tagen stand der Weihnachtsball an. Und spätestens bis dahin brauchte sie eine Antwort.

Schweißtropfen bildeten sich in Sirius` Nacken. Es war weder heiß im Raum, noch besonders schwül. Die Nervosität zeigte seine Spuren. Der Unterricht dauerte nur noch wenige Minuten an. Die riesige Uhr an der Steinwand erinnerte ihn unentwegt daran. Ein Zusammentreffen mit ihr war unausweichlich. Wieso hatte er solche Angst davor?
Weil er ihr nicht die Antwort geben konnte, die sie hören wollte?
Weil es das Ende ihrer Beziehung bedeuten könnte?
Oder weil er, immer wenn er in ihr wunderschönes Gesicht sah, auch die Zukunft sah. Das stolze Nicken seines Vaters, wenn er zum Altar schritt. Den herablassenden Blick der Gäste, die ihn sowieso nicht leiden konnten. Und ein Leben im Haus seiner Kindheit. Für immer.

Professor Binns beendete den Unterricht und schwebte durch seine Tafel zurück in das Lehrerzimmer.

Jenna hatte ihre Sachen schon vor Unterrichtsende eingepackt und wartete nun an der riesigen Holztür. Schüler, die schnell nach draußen gelangen wollten rempelten sie an und die Klasse leerte sich langsam.
Endlich kam auch er. Sie musste sich gar nicht bemühen ihn irgendwie abzufangen, er kam direkt zu ihr herüber. Plötzlich schoss ihr vor Aufregung röte ins Gesicht und sie begann fürchterlich zu zittern. Es kostete sie einige Kraft nicht sofort umzufallen, denn ihre Beine fühlten sich an als hätte sie jemand mit einem Wabbelbeinfluch belegt.
Entschlossen nahm er ihre Hand und küsste sanft ihre Fingerspitzen, dabei brach er kein einziges Mal den Augenkontakt ab.
„Lass mir noch ein wenig Zeit. Bitte.“ Dann verschwand er in den Massen der Schüler.

Tag Vier.

Die Aufregung begann. Junge Hexen verschlossen sich in ihren Waschräumen und probierten Frisuren und Make-up Trends aus. Schon die Kleiderauswahl war ein Kampf gewesen.
Die oft außergewöhnlichen und in jedem Fall eleganten Kleider und Umhänge konnten nur per Eulenpost geliefert werden. Und dann war die Farbe falsch oder es passte nicht richtig.
Nur Wenige waren im Stande die Makel selbst zu korrigieren, deshalb mussten die Mütter daheim wieder an die Arbeit.
Jenna wurde all dem Überdrüssig. Seit dem Moment als sie gestern in seine Augen sah und er ihr nicht antworten konnte, seit genau diesem Zeitpunkt hatte sie beschlossen nicht hinzugehen. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sich die Absage nicht nur auf den Weihnachtsball, sondern ebenfalls auf die Hochzeit bezog. „Zeit“ war das, was er brauchte. „Zeit“ war das, was sie ihm nicht geben konnte.
So kam es, dass sie in ihrer Lieblingsjogginghose auf dem Bett saß und mehr oder weniger interessiert darauf wartete, dass Verena aus dem Bad kam.
Ihr Kleid war am frühen Morgen angekommen. Es hat drei ausgewachsene Eulen gebraucht um ein Paket dieser Größe zu tragen. Kein Wunder. Es gab keine Zeit im Jahr, in der sie nicht vom Weihnachtsball schwärmte. War der eine vorbei, fing die Vorfreude auf den nächsten wieder an. Noch nicht einmal auf dem Fest selber, hatte man Ruhe. Dort gab es so viel zu bestaunen. Von Lichtern über Essen zu der Liveband. Das merkwürdigste an der ganzen „Ball-Besessenheit“ war jedoch, dass sie damit nicht allein war. Mindestens die Hälfte aller Hexen auf Hogwarts empfanden ebenso; von den jüngsten Jahrgängen angefangen.

Das leichte knacken der Türklinke ließ Jenna aus ihren Gedanken hochfahren und auch Alice und Lily schauten warteten jetzt gebannt auf das Kleid ihrer Schönheitssüchtigen Zimmergenossin. Mit einem leisen Knarksen öffnete sich die Tür und Verena trat in das schon gedämmte Licht des späten Nachtmittags.
Sie hatte nicht zu viel versprochen. Es war wunderschön.
Das Fliederfarbene Chiffonkleid schmeichelte ihrer zarten Figur und ließ ihre Augen förmlich strahlen. Am Ausschnitt war es mit vielen winzigen Diamanten bestickt, was sie wie eine Prinzessin aussehen ließ. Es muss ein kleines Vermögen gekostet haben, aber ihre Familie konnte es sich leisten.
Mit den Erfolgsromanen „Werwolfsauge“ und dem Nachfolger „Zeit der dunklen Künste“ war Verenas Mutter vor einigen Jahren zu Reichtum gekommen. Seit dem reist sie gemeinsam mit ihrem Vater durch die ganze Welt und wird als brillante Bestsellerautorin gefeiert. Sie schrieb ihrer in Hogwarts zurückgelassener Tochter nur selten, beauftragte aber dennoch ihren Assistenten damit, ihr regelmäßig Pakete mit unzähligen Geschenken zu schicken.

„Du siehst echt wundervoll aus!“ schwärmte Alice und die anderen Beiden gaben ihr nickend Recht. Ein strahlen huschte über Verenas Gesicht und sie strich sich eine hellblonde Strähne aus dem Gesicht.
„Danke, ich war mir zuerst nicht sicher, ob es mit der Hochsteckfrisur zu überladen wirkt, aber ich denke es geht in Ordnung.“ Prüfend besah sie sich noch einmal im Spiegel und strich letzte Unregelmäßigkeiten glatt. „Jetzt seid ihr dran. Wir müssen uns beeilen, nicht mal mehr eineinhalb Stunden bleiben uns!“ sagte Verena. Enthusiastisch zog sie Lily und Alice vom Bett auf und schleifte sie in den Waschraum.
„Und du willst wirklich nicht mitkommen?“ fragte Alice „Ich muss nicht die ganze Zeit bei Frank bleiben. Vielleicht nur ein oder zwei Tänze. Dann kann ich mich doch zu dich setzen und mit dir Tanzen. Lass mich doch dein Date sein!“
Über dieses Angebot musste Jenna schmunzeln.
„Nein, das ist zwar lieb von dir. Aber ich bleib doch lieber hier.“
„Na gut. Wie du meinst.“


„Ich hätt` nicht gedacht, dass Madam Pomfrey dich gehen lässt.“ Sagte Sirius während er genüsslich ein paar Schokofrösche aß und James beim Packen zusah. Sie waren beide noch im Krankenflügel. Nachdem James an diesem Morgen aufgewacht ist und Lily nach einigem Protest verschwunden ist, hat Sirius den ganzen Tag dort verbracht. „Ich mein, die ist doch immer so übervorsichtig und dann ein so schrecklich gefährlicher Weihnachtsball bei dem sonst was passieren könnte…“
„Du musst einfach nur wissen wie's geht. Dann lässt sie dich auch gehen.“
„Oh glaub mir, ich weiß wie man Frauen überreden kann! Aber jetzt ehrlich mal, wie hast du das geschafft? Deine Wunden sind ja noch nicht einmal richtig verheilt.“
Lachend klopfte James Sirius auf die Schulter und machte sich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum. Sirius folgte ihm und musste sich beeilen um mit ihm Schritt zu halten.
Die Flure waren ungewöhnlich leer. Die meisten Schüler bereiteten sich auf den großen Abend vor. Hogwarts war wunderschön zu dieser Zeit. Selbst die grimmigsten Gemälde waren in Weihnachtslaune und stimmten in die vereinzelten Gesänge Anderer mit ein. Von der Decke baumelten Weihnachtskugeln und Glitzer schmückte die sonst kahl wirkenden Stellen an den Wände. Im Trubel der Schulzeit merkte man es nicht, aber wenn man darauf achtete, konnte man das leckere Weihnachtsgebäck, das die eifrigen Hauselfen täglich zubereiteten, von der Küche aus riechen.
„Eigentlich war es ganz einfach.“ Sagte James als er gerade die steile Wendeltreppe hochstieg „Ich musste ihr nur von meiner unbeschreiblichem Liebe für Lily erzählen und dass sie endlich eingewilligt hat mit mir auszugehen. Und das auch noch zum Weihnachtsball!“
Misstrauisch sah Sirius seinen besten Freund an.
„Und das war alles?“
„Das war alles.“ Bestätigte James noch einmal.
„Passwort?“ Mischte sich die fette Dame ein.
„Flitterkram.“

Der Gemeinschaftsraum war relativ leer. Nur ein paar Drittklässler saßen an einem Tisch und spielten Zauberschach. Anscheinend hatten sie keine Verabredung für diesen Tag bekommen und sahen es nicht für nötig, trotzdem zu erscheinen.
Im Jungenschlafsaal war da schon es bisschen mehr los. Obwohl sich nur Peter und Remus fertiggemacht hatten, sah es aus wie auf einem Schlachtfeld.
Der gesamte Kleiderschrankinhalt lag auf dem Boden verteilt. Von beiden. Von Socken auf dem Fensterbrett zu Hosen, die auf der Türklinke hingen. Aber wer wollte es ihnen verdenken?
Gegen die Erwartungen seiner Mitschüler und auch Freunde, hatte Peter es geschafft ein Date zu bekommen. Zwar war sie 3 Jahre jünger als er, aber in seinen Augen machte das keinen Unterschied. Date ist Date. Egal mit welchem Unterschied.
Auch Remus schien sich über seine Verabredung riesig zu freuen, gab es aber nicht so offensichtlich zu. Schon lange schwärmte er für dieses eine Ravenclaw Mädchen: Beatrice Spring. Eine unscheinbare und in sich zurückgezogene junge Hexe mit dennoch einem großen Potenzial und Talent. Jedes Jahr gehörte sie zu den besten Schülern. Kennengelernt haben die beiden sich als Vertrauensschüler, zu denen sie dieses Jahr ernannt wurden sind. Seit dem hatte Remus keine andere mehr im Kopf, hat sich aber strikt geweigert etwas mit ihr anzufangen. „Ich bin ein Werwolf, so etwas kann ich doch nicht machen.“ War seine Antwort auf alle Fragen und Aufforderungen von Seiten seiner Freunde. Für den Weihnachtsball hatte er sie dennoch gefragt. Er hatte beschlossen hinzugehen, warum denn auch nicht gleich mit ihr?


Die Stille war erdrückend.
Jenna hatte sich den Abend anders vorgestellt. Sie wollte ihre Sachen zu Ende packen, danach in bequemen Klamotten auf dem Bett liegen und ihr Buch weiterlesen. Vielleicht nebenbei noch einen Tee trinken und schließlich früh schlafen gehen.
Jetzt saß sie da und las sich bestimmt schon zum siebten Mal ein und denselben Abschnitt durch, wusste aber immer noch nicht, worum es ging. Der Kräutertee stand unberührt auf ihrem Nachtschränkchen und kühlte immer weiter ab. Die Sachen waren innerhalb zehn Minuten gepackt gewesen und auch die mehrfache Kontrolle, ob sie auch Alles beisammen hatte, beanspruchte nur weitere fünf Minuten. Danach war sie in der Öde des leeren Schlafsaals versunken.
Seufzend klappte sie das Buch zu. Es hatte ja doch keinen Sinn.
Entschlossen packte sie ihren Wintermantel noch einmal aus dem schon verschlossenen Koffer und warf ihn sich über. Sie hatte entschieden einen kleinen Spaziergang zu machen. So konnte sie wenigstens ein bisschen Ablenkung haben.

Von weit her konnte sie die Musik hören als die die Verlassenden Gänge entlang schritt.
„Es wäre dir dort drin nicht besser ergangen.“ Dachte sie sich immer wieder und musste schwer schlucken, als sie sich vorstellte, was dort grade geschehen könnte.
Sirius war hingegangen, das hatte sie von Lily erfahren, welche es von James gesagt bekommen hat. Zwar ohne Verabredung, aber er wollte sich den Spaß nicht entgehen lassen. Und so wie sie seinen Charme kannte, würde es nicht lange dauern, bis sich eine Traube von Mädchen um ihn versammelt hatte.

Jenna erreichte das Tor, welches zu den Ländereien führte. Es war der kälteste Abend des Jahres, wie es ihr Wahrsagen Lehrer vorhergesagt hatte. Anscheinend hatte er einmal Recht gehabt. Schon als sie die ersten Schritte gesetzt hatte, fing sie an fürchterlich zu zittern und zog sich ihren Mantel noch ein bisschen enger um den Körper.

Sie umrundete den See zweimal. Vorsichtig. Der Boden war gefroren und man hätte leicht ausrutschen können.

Ein quiekendes Lachen war von nicht allzu weit her zu hören. Ein Schüler zog seine kichernde Verabredung an der Hand hinter sich her und lief in Richtung See. Sie schienen sich vom Ball weggeschlichen zu haben um jetzt ungestört ihrer Liebe freien Lauf zu lassen. Ob das bei diesen Temperaturen ratsam war, stellten sie allen Anschein nach in den Hintergrund.

Ungewollt fand sich Jenna schließlich an einem großen und pompösen Fenster wieder. Man hatte durch dieses Fenster einen perfekten Einblick auf die große Halle, welche prächtig für diesen Anlass geschmückt wurden ist.
Um die riesen Tanzfläche herum wurden Dutzende runde Tische aufgebaut, auf jedem von ihm stand eine festliche Lampe. Nur wenige Schüler hatten es jetzt schon nötig sich auszuruhen oder etwas zu essen, deshalb waren die meisten Tische unbesetzt. Jenna suchte sie nach Sirius ab, konnte ihm aber nicht entdecken.
Ein kalter Schauer überfuhr sie, als sie ihn eng umschlungen mit dem blonden Mädchen aus dem „Drei Besen“ Tanzen sah. Es wurde ein langsames Lied gespielt, deshalb schmiegte sie sich an seine weiche Schulter.
Tränen schossen in ihre Augen und sie konnte nichts dagegen tun. Wie gerne wäre sie jetzt an ihrer Stelle gewesen. Mit dem Handrücken wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und lief weg. Wohin wusste sie nicht. Einfach weg hier.


„Kann dieses Mädchen auch mal aufhören zu erzählen?“ dachte sich Sirius, als er gelangweilt in seinem Butterbier rührte und Mia mit halbem Ohr zuhörte. Zwischendurch warf er ab und zu ein „Hmm…“, „Achso…“, oder „Aha.“ Ein, was ihr das fälschlicherweise das Gefühl vermittelte, interessant gegenüber ihm zu sein.
Plötzlich wechselte die schnelle Tanzmusik zu einer langsamen und romantischen Ballade und noch ehe er sich versah, wurde er von Mia hochgezogen und zum Tanzen aufgefordert.

Sie schien es sich zur Aufgabe gemacht haben, von Allem und Jeden gesehen zu werden. Sie tanzten in der Mitte des Saales, neben all den verliebten Pärchen. Sie schlang ihre Arme so fest um ihn, dass nicht einmal mehr eine dünne Zeitschrift zwischen ihre beiden Oberkörper gepasst hätte. Zu allem Überfluss lehnte sie jetzt auch noch ihren Kopf auf seine Schulter ab. Die Voluminösen Haare, die nach jede Menge Mixturen dufteten, hingen Sirius im Gesicht und er pustete sie so gut es ging weg.
Neidisch beobachtete er James und Lily, die nicht weit entfernt von ihm tanzten. Sie passten zusammen wie Drache und Feuer, Phönix und Wiedergeburt und so wie Jenna und er. Sehnsüchtig dachte er, wenn er nicht so ein Arsch gewesen wäre, würde sie jetzt an seiner Seite tanzen. Dann könnte er ihr über den Rücken streichen und mit ihr alles um sich herum vergessen.

Die Antwort war klar und er hatte sie eigentlich schon die ganze Zeit gewusst. Er würde mit ihr zusammenleben. Sie heiraten. Mit ihr eine Familie gründen. Auch wenn es seine Freiheit kosten würde.
„Freiheit.“ War doch auch eigentlich nur der Begriff, den liebesuchende verwendeten, um ihre Lage positiv erscheinen zu lassen. Wenn man die Liebe gefunden hatte, brauchte man keine Freiheit mehr. Dann brauchte man nur diese eine Person.
Er hatte einen Entschluss gefasst und er würde es ihr jetzt gleich mitteilen.
Stürmisch verließ er den Weihnachtsball und machte sich auf die Suche nach ihr. Das dürfte ja nicht allzu schwer werden.


Ihre Füße waren eingefroren und jeder Atemzug tat schrecklich in der Lunge weh. Trotzdem hörte sie nicht auf zu rennen. Die Tränen liefen ihr in Bahnen die Wangen hinunter und kalter Schweiß sammelte sich auf ihrer Stirn.
Endlich war sie im Schloss angekommen. Der Weg zurück ist ihr viel länger vorgekommen, als der Weg hin. Sie hörte auf zu rennen und merkte erst jetzt wie geschafft sie war.
Erschöpft stütze sie sich an der Wand ab, doch ihre Beine gaben nach. Jenna versuchte nicht einmal aufzustehen. So erbärmlich sie auch wirken mochte, sie saß auf den steinernen Boden und weinte sich die Seele aus dem Leib.
Er würde nicht zurückkommen, das war ihr in dem Moment klar geworden, als sie ihn mit einer anderen Frau tanzen gesehen hatte. Das Ende ihrer Liebe, ihrer Freundschaft war gekommen.

Sie schreckte auf, als jemand genau vor ihr erschien.

„Steh auf. Du siehst ja fürchterlich aus.“


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