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Fanfiction

Weisse Rosen - Tagträume

von kleio

Sirius

Ich stand alleine in der Küche meiner Wohnung und starrte vor mich hin.
Der Abschied von Hogwarts war mir schwerer gefallen, als den anderen. Jeder von ihnen hatte eine Aufgabe gefunden, mit der er sich beschäftigen konnte. Nur ich nicht.
Bis wir dem Orden beitreten konnten, würde es noch ein paar Wochen dauern, bis dahin hatten wir Zeit, unsere persönlichen Angelegenheiten zu regeln, unsere Familien in Sicherheit zu bringen und all das andere, sentimentale Gewäsch. Wen sollte ich denn schon in Sicherheit bringen? Meine Flöhe?
Genervt kratzte ich mich am Hinterkopf und unfreiwillig drifteten meine Gedanken zu Jackson ab.
In den letzten Wochen hatte ich oft an sie gedacht und ich hatte mich selbst dabei ertappt, wie ich sie beobachtete. Was genau mich an ihr interessierte, konnte ich nicht sagen, vielleicht einfach die Tatsache, dass Remus offensichtlich bis über beide Ohren in sie verknallt war. Bis zu jenem Gespräch in den Gewächshäusern, dass ich zufällig belauscht hatte, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass sich irgendjemand für Jackson interessieren könnte, oder umgekehrt, dass sich Remus für irgendetwas anderes interessierte, als für seine Bücher – und es machte mich wütend.
Das Gewächshaus verschwamm vor meinem inneren Auge und ich erinnerte mich an ein anderes Ereignis, bei dem ich schon einmal verdammt wütend auf Remus gewesen war. Krone, Moony, Wurmschwanz und ich waren mal wieder unterwegs gewesen, als wir zufällig einer Gruppe betrunkener Zauberer begegneten, die sich auf dem Weg vom Tropfenden Kessel nachhause verlaufen hatten. Nur mit grösster Mühe konnten Krone und ich Moony daran hindern, sich auf sie zu stürzen. Krone kam ungeschoren davon, aber mir verpasste Moony ein paar üble Kratzer auf der Schulter. Wie hätte ich so eine Verletzung Madam Pomfrey erklären sollen? Aber unbehandelt konnte ich es nicht lassen, dafür waren die Schmerzen zu gross. James holte damals sofort Jackson, unser Sorgenkind, die es irgendwie immer wieder schaffte, alleine in einen grossen Haufen Slytherins reinzulaufen – und da wir sie schon öfter rausgehauen hatten, schuldete sie uns mehrere Gefallen. Und so heilte sie meine Wunden, während ich mich vor Schmerzen auf meinem Bett wand und Remus weiterhin die Heulende Hütte verwüstete. James und Peter hatten sich wie so oft in die Küche verdrückt. Ich war noch tagelang sauer auf Remus gewesen.
Jackson hatte meine Wunden gereinigt, sie so gut es ging verschlossen und stellte auch keine unangenehmen Fragen. Alles in allem war es eine unendlich peinliche Situation gewesen, aber heute fühlte ich mich gut, als ich daran dachte. Wie oft ich ihr schon so nahe gewesen war, wie viele Chancen ich eigentlich gehabt hätte … gut, ja, ich war jedes Mal entweder verletzt oder schulisch in der Klemme gewesen, klar, dass da keine romantischen Gefühle aufgekommen sind. Andererseits, wann habe ich je romantische Gefühle gebraucht, um ein Mädchen klar zu machen?
Ich wachte augenblicklich aus meinen Tagträumen auf und verpasste mir selbst eine Ohrfeige!
So konnte das nicht mit mir weiter gehen. So verzweifelt konnte ich gar nicht sein! Ich brauchte sofort Ablenkung, sonst würde ich durchdrehen.

Ich packte mein Hemd, das wie immer auf dem Fussboden lag, streifte es über und schloss die Wohnungstür ab. Dann apparierte ich direkt auf den Dorfplatz von Godric’s Hollow. Es war ein schwüler, verregneter Sommertag, und so beeilte ich mich, zum Haus der Potters zu gelangen. Meine Haare hingen mir klatschnass in’s Gesicht, als ich klingelte. Wenige Augenblicke später wurde mir auch geöffnet und ich stürzte ins Haus. Vor mir stand Evans, mit einem Umzugskarton in der Hand.
Mir schwante Böses und so ging ich ohne ein weiteres Wort in’s Wohnzimmer, wo James gerade dabei war, irgendwelche Porzellanpüppchen von berühmten Zauberern mit einem Bruchsicherungszauber zu belegen und in einen weiteren Karton zu packen.
„Hey man, was ist hier los? Wo sind deine Eltern?“ Sprach ich James an, der sich erschrocken umdrehte. Er erkannte mich und grinste mich an.
„Hey Tatze, wie geht’s? Wir packen gerade den Krempel hier zusammen.“
„Und warum?“
„Wir denken, dass Amerika sicherer ist.“ Ertönte Evans Stimme, als sie das Wohnzimmer betrat. Ich glaubte, mich verhört zu haben.
„Amerika?!“ Fragte ich total schockiert. Was wollten James und Evans in Amerika? Ich konnte mir James beim besten Willen nicht mit Pomade im Haar und Lederjacke vorstellen. Und Evans nicht mit Kaugummi und Föhnfrisur. Und die Potters schon dreimal nicht wie sie die amerikanische Flagge schwenken! Auf wessen Eulenmist war das denn bitte gewachsen?
Doch ich konnte es mir schon denken …
Noch bevor die beiden zu einer Erklärung ansetzen konnten, brüllte ich Evans an:
„Das hast du ja fein hingekriegt!“ Und stürmte aus dem Haus. Wie konnte sie es wagen, meinen besten Freund nach Amerika zu entführen? Natürlich nur, um ihren hübschen Hals zu retten, und sich nicht in Gefahr zu bringen. Pfff.
Wütend knallte ich die Tür hinter mir zu und trat gegen den albernen, kniehohen Gartenzaun, der das Grundstück der Potters säumte. Spiesser.

Mir fiel nur ein Mensch ein, der meine Laune noch ertragen konnte. Und das war Peter. Mein guter, treuer Freund Wurmschwanz, der würde sicher ein offenes Ohr für mich haben.
Ich apparierte also nach Oldham, um Peter zu besuchen. Doch als ich an die Tür des kleinen Hauses klopfte, machte mir niemand auf. Unschlüssig trat ich ein paar Schritte zurück und schaute zu Wurmys Zimmerfenster auf. Ich traute zuerst meinen Augen kaum, doch dann sah ich, wie Wurmschwanz hinter dem Fenster wie wild mit den Armen fuchtelte. Gerade wollte ich etwas hochbrüllen, als sich die Haustür öffnete und Mrs Pettigrew auf mich zu kam.
„Was willst du hier, Black?“ Fragte sie unwirsch und ihre kleinen, flinken Augen musterten mich eingehend. Mir war absolut klar, von wem Peter seine rattenhafte Art geerbt haben musste …
„Hi Mrs. Pettigrew. Ist Peter da? Wir wollten zusammen zum Quidditch.“ Sagte ich und setze mein unschuldigstes Gesicht auf. Beim Wort ‚Quidditch‘ schmolzen Mrs. Pettigrews Gesichtszüge dahin.
Bei jeder Frau gibt es einen Trick, wie man sie rumkriegt, und bei Peters Mutter ist es das Wort ‚Quidditch‘, denn Peter leidet seit Jahren darunter, dass seine Mutter sich einen Quidditchchampion zum Sohn gewünscht hätte, und nicht ein so untalentiertes Würmchen wie ihn. Dass ich selbst kein grosses Interesse an Quidditch hegte, verschwieg ich Mrs. Pettigrew schon seit Jahren.
„Oh, muss Peter trainieren? Nun, dann hole ich ihn mal schnell!“ Und schon verschwand sie mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen im Haus. Wie einfach es doch ist, Frauen glücklich zu machen …
Wenige Sekunden später erschien Peter im Türrahmen, schlüpfte eilig in seine Jacke und entging knapp den Abschiedsküssen seiner Mutter.
„Bloss weg hier!“ Raunte er mir zu und wir rannten so schnell wie möglich die Strasse hinunter.
An einer Kreuzung kamen wir lachend zum stehen.
„Und wohin jetzt, man?“ Fragte Wurmy keuchend und ich musste keine zwei Minuten überlegen.
Wir apparierten nach London in eine Seitenstrasse, die vor dem ‚Tropfenden Kessel‘ lag. Es hatte schon wieder zu regnen angefangen, deswegen huschten wir schnell hinein und suchten uns einen Platz an der Theke. Genüsslich betrachtete ich die Flaschen Feuerwhiskey hinter der Bar und überlegte, ob zwei Uhr nachmittags wohl schon zu früh wäre, um einen davon zu nehmen …
Es wurden vier. Und zwei Butterbier. Dabei schüttete ich Wurmschwanz mein Herz aus und wirkte dabei an eine attraktive, männliche Maulende Myrte (falls sowas überhaupt möglich ist):
„… und weisst du was? Diese besserwisserische Evans hat also nichts Besseres zu tun, als den armen Krone nach Amerika zu verschleppen!“ Schloss ich meine Erzählungen und knallte wütend mit der Faust auf den Tresen. Peter nuckelte oberwichtig an seinem zweiten Feuerwhiskey und kam sich irre gut vor. Nachmittags schon was trinken, das war absolutes Neuland für ihn. Ich sollte wohl besser nicht erwähnen, dass das für mich seit ein paar Tagen zum Alltag gehörte …
„Aber du magst doch Amerika, Tatze.“ Meinte der kleine Klugscheisser wichtigtuerischer. Ich funkelte ihn böse an.
„Darum geht’s doch gar nicht, man!“ Erwiderte ich hitzig. „Es geht darum, dass sie Krone dahin schleppt und solange mit Fastfood füttern wird, bis er vor lauter Cholesterin einen Herzinfarkt kriegt. Mensch Wurmy, denk mal nach, das is‘ schon fast kriminell. Am besten holen wir Moony und stecken Evans mit vereinten Kräften nach Azkaban.“ Lallte ich nun und war mit unterbewusst total im Klaren darüber, dass ich totalen Schwachsinn laberte.
„Mensch Tatze, das klingt ja echt übel … was is’n Cholesterin?“ Fragte Wurmy hicksend, vom Alkohol bekam er immer Schluckauf.
„Schlags nach, mein Freund.“ Murmelte ich, denn etwas anderes als Peter nahm gerade meine Aufmerksamkeit in Beschlag.

Vor wenigen Minuten hatte meine erste, sexuelle Eskapade Emmeline Vance den Schankraum betreten. Sie war zwei Jahre älter als ich und ich hatte meine Unschuld an sie verloren.
Ich hatte mich damals mehr als trottelig angestellt und wartete seit diesem Tag darauf, zu beweisen, dass ich es Besser kann – nur leider hatte mir Emmeline nie mehr die Chance zu einer Revanche gegeben. Jetzt witterte ich die Gelegenheit.
„Hey Wurmy, alter Freund. Du solltest deine Mum nicht so lange warten lassen…“ Lallte ich und legte zwei Galleonen auf den Tresen.
Dann schlenderte ich so lässig wie möglich zu Emmeline zurück.
„Hallo Ems, na, wie geht’s?“ Fragte ich lässig und lehnte mich an den Tresen. Sie brauchte ein paar Sekunden, um mich zu erkennen. Sie sah müde und erschöpft aus, aber ich wollte meinen Plan nicht aufgeben.
„Toll siehst du aus. Deine Haare sind so lang geworden.“ Säuselte ich. Aber eigentlich war das gelogen. Emmelines dunkelbrauen Haare wirkten irgendwie strohig und ihre ehemals so wachen, braunen Augen waren ermattet. Gut sah sie sicher nicht aus. Ein tiefes, genervtes Seufzen entfuhr ihr.
„Mensch Sirius, komm zur Sache. Was willst du?“ Fragte sie und schaute mir offen und ehrlich ins Gesicht. Ich merkte, wie ich errötete – was sonst echt nicht meine Art ist. Aber ich war es gewohnt, Spielchen zu Spielen und mir das, was ich will, erst erschleimen zu müssen…
„Also, ähm, wenn du das so direkt ansprichst also ich dachte … ähm … vielleicht hättest du Lust, ja, also… ähm … mal kurz mit mir nach oben zu … verschwinden?“ Ich stammelte wie der letzte Idiot vor mich hin und der Feuerwhiskey erschwerte es meiner Zunge zusätzlich, richtig artikulierte Laute zu formen. Emmeline schaute mich erst verdutzt an, lachte dann aber leise.
„Ach Sirius, sehe ich so aus, als ob ich für solche Sachen gerade Lust und Zeit hätte?“ Fragte sie ernst und ich musterte sie eingehend.
„Ne, also ehrlich gesagt, nicht.“ Gab ich zu und betrachtete verlegen die Holzmaserung der Theke. Emmeline schmunzelte immer noch und klopfte mir dann beschwichtigend auf den Arm.
„Geh nach Hause, Kleiner. Ruh dich richtig aus und schlaf ein Bisschen. Wenn du wieder aufwachst, wird dir klar werden, was für eine bescheuerte Idee das ist. Und wenn du das dann immer noch willst, findest du mich hier, in Zimmer vier.“ Sie lächelte und wandte sich dann von mir ab.
Wie ein begossener Pudel stand ich da, riss mich dann aber zusammen und verliess mit hängenden Schultern und geknicktem Stolz den Pub.

Im Nieselregen latschte ich durch London und versuchte, diese peinliche Abfuhr irgendwie zu verkraften. Ich wünschte mir irgendjemanden, der mich in den Arm nahm.
Peter war wieder nachhause zu seiner Mutter appariert, James packte Umzugskartons ein und Remus trieb sich sonst wo rum.
Durch Zufall blieb ich an einem Schaufenster stehen und beobachtete das flimmernde Licht der Fernseher, die dort aufgestellt waren. Ich suchte in den Taschen meiner Jeans nach dem Checkbuch, das auf mein Muggelkonto lief, und betrat den Laden. Klar, ein Fernsehen kann mich nicht umarmen – aber hey, immerhin kann er mich dauerhaft ablenken!
Wenige Stunden später entwirrte ich in meinem Zimmer den Kabelsalat, der mit so einer Maschine einhergeht. Mir als Technikfreak machte es Spass, die ganze Anlage zu untersuchen, und die Scham vom Nachmittag verblasste in meinem Gedächtnis. Der Stolz, als der Fernseher endlich stand, überwog und selbstzufrieden liess ich mich auf meine Couch fallen und schaltete das Gerät an.


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