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Fanfiction

Weisse Rosen - Angst vor Veränderungen

von kleio

Sirius

Leises Stimmengemurmel drang an mein Ohr. Ich wusste, dass sie wussten, dass ich wach war. Seufzend drehte ich mich auf die andere Seite und vergrub das Gesicht tief in meinem Kissen. Nein, ich würde noch nicht aufstehen, selbst wenn der Schwarze See bis auf den Grund gefrieren, ein Drache den Verbotenen Wald in Brand setzen oder Du-weisst-schon-wer vom Blitz getroffen würde. Ich würde niemals den Verwandlungs-Unterricht am Donnerstagmorgen besuchen. Niemals.
„Tatze?“ Vernahm ich Peters piepsige Stimme und merkte, wie er mich vorsichtig an stupste. Ein tiefes, mürrisches Knurren entfuhr meiner Kehle und ich war selbst überrascht, wie bedrohlich es klang. Ich hörte einen lauten Plumps und schielte aus den Kissen hervor: Peter hatte sich vor Schreck rücklings auf den Hosenboden gesetzt. Ein schallendes Lachen tönte von James‘ Bett zu mir herüber und ich musste grinsen.
„Jetzt reicht’s aber. Los, aufstehen!“ Mein gewissenhafter Freund Remus packte meine Decke und riss sie mir mit einem Ruck weg. Wütend rollte ich mich zusammen und stopfte mir das Kissen über’s Gesicht. Doch auch das hielt nicht lange.
„Hier. Anziehen.“ Anstelle meines Kissens, hatte ich nun meine Schuluniform im Gesicht und mir fiel auf, dass ich dringend das Hemd wechseln musste.
„Und, wie war euer Abend gestern?“ Fragte ich unter meinen Klamotten hervor, ohne mich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
„Nett.“ War Remus‘ schnippische Antwort und wieder musste ich grinsen - nicht ohne meine eigene Socke am Zahnfleisch zu spüren. Angewidert verzog ich den Mund.
„Wir haben den Aufsatz für Verteidigung fertig gestellt und die Gruppenarbeit für Muggelkunde abgabefertig, dann haben wir noch unsere Kräuterkundevorräte aufgefüllt, als wir-“
„Hör auf, da krieg ich ja Drachenpocken! Weisst du eigentlich, wie du dich anhörst?“ Unterbrach ich wütend James‘ unerträglichen Redeschwall.
„Wie?“ Fragte er verdutzt und fuhr sich verständnislos durch seine verdammten Haare.
„Wie ein verfluchter Streber.“ Ich sprang auf, packte meine Sachen und verschwand im Bad. Mein Puls ging schnell und meine Hände zitterten vor Wut.
„Und mein Abend war hervorragend!“ Brüllte ich durch die geschlossene Tür und liess meine Kleidung achtlos auf den Boden fallen. Ich drehte den Wasserhahn bis zum Anschlag auf und hielt meinen Kopf darunter. Das eiskalte Wasser lief an meinen Haaren herunter, drang in meine Ohren und ich hörte nichts mehr, als ein monotones Rauschen.
Mein Abend war nicht hervorragend gewesen. Genauso wenig wie meine Nacht hervorragend gewesen war. Der Mittwochabend war immer unser Abend gewesen, der Abend, an dem in Hogsmeade Butterbier zum halben Preis ausgeschenkt wurde und wir uns heimlich hinschlichen. Doch gestern schmeckte das Butterbier nur halb so gut - und das nur, weil James es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, mit Evans und Remus in der Bibliothek zu büffeln.
Ruckartig zog ich den Kopf unter dem Wasserstrahl hervor und schnappte keuchend nach Luft. Mit beiden Händen strich ich mir das nasse Haar aus dem Gesicht und betrachtete mein Spiegelbild, ehe ich meine Socken und Hose anzog und wieder zu den anderen in den Schlafsaal zurück ging. Sie standen schon da, angezogen, die Schultaschen über den Schultern… sie hätten sich selbst nicht wieder erkannt.
„Ihr seht aus wie die Schleimer aus Slytherin… Nette Krawatte, James.“ Ich schlürfe zu meinem Koffer, zog ein frisches, leicht zerknittertes Hemd heraus. Das alte hatte ich im Bad auf dem Boden vergessen. Dann griff ich nach meinen Büchern und warf mir den Umhang im gehen über. Eine Krawatte trug ich, wie all die Jahre vorher, nicht.

Der Vormittag verging nur schleichend. Ein ungewohntes Schweigen herrschte zwischen James und mir, was nicht einmal den Lehrern entging. James sass in Verwandlung wie seit Neustem immer neben Evans, die Bücher artig aufgeschlagen, in der ersten Reihe. Peter und ich hatten uns in die hinterste Reihe verzogen, während Remus in den vorderen Bänken einen Platz gefunden hatte.
„Hey Tatze, kannst du mir das mal schnell erklären?“ Fragte Peter gerade neben mir und ich zuckte zusammen. Mein Blick hatte sich in James Rücken gebrannt während er fleissig auf einem Pergament herum kritzelte.
„Was is‘, Wurmy?“ Fragte ich perplex und bemerkte, dass unsere Hauslehrerin, Professor McGonagall, auf uns zusteuerte. Ich warf einen Blick an die Tafel nach vorne. Verwandlungen an Menschen stand in der ordentlichen Schrift unserer Verwandlungslehrerin an der Tafel.
„Wurmy, wie tarnst du dich seit drei Jahren jeden Mittwochabend? Na los, mach aus mir den Tatze, den du kennst und liebst.“ Spöttisch wandte ich ihm mein Gesicht zu und mein linker Mundwinkel verzog sich zu einem schiefen Grinsen, als Peters zweifelnder Blick zu Professor McGonagall und wieder zu mir huschte. Schnell hob er seinen Zauberstab und ich spürte, wie mein Gesicht kribbelte und sich meine Nase anfühlte, als würde sie jemand mit aller Kraft auseinander ziehen wollen.
„Sehr gut, Mr. Pettigrew, vielleicht bestehen sie ihre UTZ ja doch noch.“ Bemerkte Professor McGonagall, als sie amüsiert mein neues Ich musste. Peter hatte meine Nase länger und grösser werden lassen, die Haare struppiger und ein dichter Bart zierte den unteren Teil meines Gesichts. Ich grinste meiner Tarnung, Sereck Reebutter, mit der ich mich seit Jahren in Hogsmeade frei bewegte, zu. Mein Blick hob sich und begegnete James‘. Wir grinsten uns zu.

Zur allgemeinen Überraschung des Hauses Gryffindor ass James Potter an diesem Donnerstagnachmittag wieder mit seinen Freunden zu Mittag, anstatt der schönen Lily Evans wie ein kleiner Hund hinterher zu trotteln. Trotzdem konnte ich es nicht unterdrücken, ein paar Sticheleien fallen zu lassen, vorallem als ich merkte, wie er ihr immer noch verstohlene Blicke über den Tisch hinweg zu warf.
„Was ist bloss los mit dir, Krone? Hat sie dich mit einem Liebestrank vergiftet?“ Fragte ich und warf mit dem Gehäuse meines abgenagten Apfels nach ihm. Überrascht fuhr er herum und blinzelte mich an, wie ein Hirsch wenn’s donnert.
„Hat man dir das Geweih abgesägt, oder was ist los? Du bist seit den Weihnachtsferien vollkommen neben der Spur. Nicht, dass du vorher normal gewesen wärst… trotzdem: Langsam aber sicher, gehst du zu weit!“ Ich wusste, dass ich mich wie unser Oberst Strafprediger Lupin anhörte, doch ich war drauf und dran meinen besten Freund an das feindliche Lager des weiblichen Geschlechts zu verlieren. Dies durfte unter keinen Umständen passieren.
„Ach Mensch, Tatze, jetzt krieg dich mal wieder ein. Du klingst wie mein Grosstantchen Ursula!“ Entgegnete James scherzhaft und schnitt eine Grimasse. Doch mir war nicht nach Scherzen zu mute. Ich wusste, dass James Lily unter dem Mistelzweig versprochen hatte, sich zu ändern, und dass er dieses Versprechen unbedingt einhalten wollte. Aus diesem Grund hatte ich seitdem auch jeden Mistelzweig, der es wagte meinen Weg zu kreuzen, in Flammen aufgehen lassen.
„Die schöne Lily verdreht allen den Kopf. Nicht wahr, Remus?“ Quiekte Peter, woraufhin James‘ und mein Blick augenblicklich zu unserem Freund zuckten, der die Bemerkung des Kleinsten von uns gar nicht mitbekommen hatte. Geistesabwesend starrte er zu Lily Evans und Leanne Jackson hinüber, die etwas abseits pflichtbewusst die Köpfe über ihren Zaubertrankbüchern zusammen steckten. Verständnislos runzelte ich die Stirn, denn ich wäre nie auf die Idee gekommen, das Mädchen, in welches mein bester Freund seit fast sieben Jahren verknallt ist, auch nur aus dem Augenwinkel anzuschauen. Und da sass mein guter, alter Freund Remus und sabberte förmlich auf seinen Teller.
„Hey, Moony. Vollmond ist erst in zwei Wochen.“ Zischte James und zog Remus am Umhang. Augenblicklich schreckte dieser aus seinen Gedanken auf und blinzelte verdutzt in die Runde.
„Wie bitte?“ Brachte er schliesslich heraus und rieb nervös die Hände an einander.
„Warum starrst du Lily an als wolltest du sie gleich auffressen?“ Fragte James und klang dabei, als hätte Remus ihm seine lieblings Schokofroschkarte geklaut.
„Tu ich doch gar nicht.“ Antwortete Remus vollkommen verwirrt und ich nahm es ihm beinahe ab. Es erstaunte mich, dass er uns nach so vielen Jahren immer noch den Ahnungslosen vorspielen konnte, wenn es drauf ankam.
„Ach komm, verarschen kannst du jemand anderen, aber nicht uns.“ Presste ich zwischen den Zähnen hervor, die Wut unterdrückend.
„Was soll das? Ich habe und werde Lily nie anstarren!“ Beleidigt packte Remus seine sieben Sachen zusammen und stand auf. Bevor er jedoch wütend davon stampfen konnte, drehte er sich noch einmal um.
„Denkt ihr ich würde der Freundin meines besten Freundes hinterher schauen?“ Fragte er und sein Gesichtsausdruck schien irgendwie verletzt. Ich zuckte unwissend mit den Schultern.
„Mittlerweile denke ich, dass jeder von euch unsere Freundschaft verraten würde.“
„Ich würde das nie tun!“ Rief Peter hastig und ich nickte, bevor ich einen Schlug Kürbissaft nahm.
„Nein, Peter, du nicht.“ Bestätigte ich leise und warf James einen vorwurfvollen Blick zu, so dass auch er sofort beleidigt die Miene verzog. Remus ging ohne ein weiteres Wort.
Ich leerte meinen Kürbissaft und verliess ebenfalls die Grosse Halle. Es kam mir nicht einmal in den Sinn, Remus zu folgen. Ich wollte allein sein.

Ich verbrachte den Nachmittag damit, über die Ländereien zu streifen und mir all die Orte anzusehen, die wir als Jungs entdeckt und erkundet hatten. Immer wieder huschte mein Blick zu den Wipfeln des Schlosses hinauf und ich fragte mich, wie es sein würde, diesen alten Mauern in zwei Monaten für immer den Rücken zu kehren. Ich wusste, was ich danach machen würde. Diesen Entschluss hatte ich schon im Sommer gefasst, als ich alleine in meiner Wohnung gesessen und jeden Tag den Tagespropheten verschlungen hatte. Ich würde mich der Widerstandsbewegung anschliessen und gegen all das kämpfen, was meine Familie und Ihresgleichen mit ihren verdrehten Idealen erreicht hatten. Alleine der Gedanke an meine Mutter brachte mein Blut wieder in Wallungen und eine unbändige Wut stieg in mir auf.
Ich wusste nicht, warum der Jähzorn so oft Besitz von mir ergriff, ich wusste nur, dass ich diese Zustände, die momentan herrschten, nicht mehr länger ertragen konnte. Ziellos lief ich umher und bemerkte erst später, dass ich direkt zu den Gewächshäusern gelaufen war. Wahrscheinlich hatte sich mein Unterbewusstsein mit der Erkenntnis gemeldet, dass ich meine Vorräte für den Kräuterkundeunterricht noch auffüllen musste. Die Arbeit über Alihotsi war morgen fällig und ich hatte noch nicht einmal damit angefangen – und so, wie Remus unterwegs war, würde er mich bestimmt nicht abschreiben lassen.
So betrat ich Gewächshaus Vier und suchte, mit den Händen in den Taschen, die Reihen nach Alihotsi und Klerwurzgewächs ab. Hinter einer der dünnen Trennwände hörte ich plötzlich Stimmen, die ich kannte. Es war Remus mit einem Mädchen. Misstrauisch spähte ich an der Wand vorbei und erkannte Jackson, die gerade Keimlinge setzte. Remus stand daneben und hielt einen Stapel Töpfe in der Hand.
„Und du bist sicher, dass ich nicht helfen soll?“ Fragte er mit übertrieben gutgelaunter Stimme und lächelte.
„Nein, danke. Ich schaffe das schon. Stell die Töpfe bitte einfach da ab.“ Antwortete Jackson freundlich.
„Die gröbste Arbeit habe ich schon hinter mir. Die Alraunen aus Gewächshaus Zwei zahnen und schreien ununterbrochen. Es war ein einziger Kampf, sie so mit Erde zu bedecken, dass sie still sind.“ Fügte sie noch hinzu und wischte sich mit dem Unterarm über die Stirn, wobei sie Erde auf der Hälfte ihres Gesichts verschmierte. Ihre Wangen waren von der Arbeit gerötet, was zusammen mit der Erde einen starken Kontrast zu ihrer sonst eher bleichen Haut darstellte. Ich war fasziniert. Aber noch faszinierender fand ich die Reaktion meines Freundes, der die Töpfe abgestellt hatte, aber keine Anstalten machte, zu gehen.
„Du willst unbedingt Heilerin werden, nicht wahr?“ Fragte er interessiert und beobachtete, wie Jackson mit ihren zierlichen Händen die Keimlinge fast liebevoll in die frische Erde setzte. Irgendwie hat die Kleine ja ´nen Knall, oder?
„Ja, eigentlich schon. Und was hast du für Zukunftspläne?“ Sie lächelte ihn so offen an, dass Remus sofort die Röte in’s Gesicht schoss … Mir wurde in diesem Moment auch zum ersten Mal klar, dass unsere Jackson, die wir früher immer liebevoll ‚Bohnenstange‘ genannt hatten, die wir aus Solidarität vor Slytherins, die sie ärgern wollten beschützt hatten, die uns aus Dank später nach jeder Dummheit zusammenflickte, die mich abschreiben liess, wenn Remus mal wieder sauer auf mich war, dass diese Jackson wirklich ein Mädchen war. Und mir wurde klar, dass mein Freund, so anders er auch sein mag, wie jeder andere Mann seine Bedürfnisse hatte. Ich musste grinsen.
„Ich hätte gerne für das Ministerium gearbeitet, Abteilung zur Aufsicht magischer Geschöpfe, aber daraus wird nichts.“ Antwortete Remus in diesem Moment und ich wurde hellhörig. Uns gegenüber hatte Remus das nie erwähnt, ich hatte wie alle anderen angenommen, dass seine Begeisterung, genauso wie die von James, Peter und mir, der Widerstandsbewegung gehörte. Ich wurde wieder wütend weil Remus nicht ehrlich zu uns gewesen war und war gespannt, welch abtrünnige Tiefen des Remus Lupin ich noch zu hören bekommen würde.
„Warum nicht?“ Fragte Jackson überrascht und schaute auf. Remus druckste herum und mir wurde klar, dass er sich gerade auf ziemlich dünnem Eis befand. Wer hatte schon einmal etwas von einem Werwolf im Ministerium gehört? Ich musste das Lachen unterdrücken. Doch das fiel mir nicht schwer, denn mir wurde bewusst, dass dies wohl genau der Grund dafür war, warum mir Remus seine geheimen Wünsche nie erzählt hatte. Weil sie genauso abwegig und lächerlich waren, wie die Vorstellung, dass Peter je einen Orden des Merlin verliehen bekäme. Und weil er genau wusste, dass ich lachen würde. Drachenmist.
„Meine Noten sind nicht gut genug.“ War die fadenscheinige Ausrede meines Freundes und ich ignorierte den Impuls, mir mit der flachen Hand gegen die Stirn schlagen zu wollen. Remus war noch nie gut darin gewesen, Ausreden zu erfinden. Dies überliess er normalerweise James und mir. Wie auf Befehl begann Jackson auch schon, unsicher zu lachen, ehe sie entgegnete:
„Soll das ein Scherz sein, oder? Du bist einer der besten Schüler unseres Jahrganges. Du wärst perfekt für das Ministerium. Du bist fleissig, bescheiden, intelligent und man kann gut mit dir reden.“ Sie hatte ihre Arbeit nun vollkommen unterbrochen und war einen Schritt auf ihn zu gegangen. Remus schien augenblicklich noch verlegener.
„Ich lerne so viel, um mit Kro- ich meine James - James und Sirius mithalten zu können ...“
Ich nahm an, dass man mich mit einem Verwirrungszauber oder einem Ohrwicht-Zauber belegt hatte,… Ich konnte nicht glauben, dass Remus das Gefühl hatte, sich mit uns messen zu müssen. Peter war ja auch unser Freund, obwohl er schon beim Gedanken an einen Schwebezauber in Panik geriet.
„Oh, ich verstehe. Es ist auf Dauer anstrengend, wenn man sich immer bemühen muss, um gut zu sein, nicht? Ich kenne das. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mir meine guten Noten lieber hart erarbeite, als dass sie mir sozusagen im Schlaf zufliegen. Das hält einen auf dem Boden, wenn du weisst, was ich meine.“ Sie lachte auf und widmete sich wieder ihren verdammten Keimlingen. Ihrer Aussage entnahm ich, dass sie dachte, dass ich nicht mit beiden Beinen fest auf dem Boden stünde. Wer hatte den bitte schön mehr Ahnung vom Leben, sie oder ich?
Wütend verliess ich das Gewächshaus. Auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum meines Hauses, Gryffindor, machte ich mir Gedanken um James, Peter, Remus und mich und um unsere Freundschaft. Seit einigen Monaten schien alles komplizierter und schwieriger geworden zu sein und wenn ich daran dachte, was uns nach unserem Schulabschluss erwartete, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es besser werden würde.
Trotzig blieb ich stehen und starrte auf eine Gruppe von Leuten, die auf mich zu kam. Allesamt Slytherins aus dem Abschlussjahrgang, in ihrer Mitte Snape, der Waschlappen.
„Hey Schniefelus, lustwandeln du und deine Freunde durch die Gänge ehe ihr euch bei einem Tässchen Tee zusammensetzt und darüber tratscht, wie unheimlich gefährlich ihr seid?“ Meine schlechte Laune übernahm die Kontrolle über mein Mundwerk und ich bereute es, liess mir aber nichts anmerken und versuchte, den coolsten und gelassensten Eindruck zu hinterlassen, den es überhaupt gab. Snape grinste schleimig und drehte sich zu seinen Freunden um.
„Oh, der kleine Black ist ganz alleine unterwegs, ohne seinen geliebten Freund Potter. Das Traumpaar Black und Potter einmal nicht vereint, welch seltene Gelegenheit.“ Säuselte er und seine Hand wanderte langsam zu seiner Umhangtasche. Ich war schneller.
„Expelliarmus!“ Rief ich und Snapes Zauberstab flog durch den Korridor des zweiten Stocks, schlitterte über den feuchten Boden und unter dem Türspalt der gefluteten Mädchentoilette hindurch.
„Den kannst du ja holen, wenn du das nächste Mal für kleine Mädchen musst, Schniefelus.“ Rief ich höhnisch und schlenderte an der Gruppe vorbei. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr, drehte mich um und rief:
„Stupor!“ Einer der Idioten aus Slytherin – ich war zu faul, mir ihre Namen zu merken – flog ein paar Meter zurück und blieb regungslos liegen. Ich drehte meinen Zauberstab in den Händen, wie ich es bei den Cowboys mit ihren Colts in den schwarz-weiss Western in Muggelkunde gesehen hatte, und steckte ihn in die Tasche meines Umhangs.
Ich fühlte mich gut, als ich durch das Portraitloch kletterte. Und ich fühlte mich noch besser, als ich James und Peter in unserer Ecke entdeckte, die Koboldstein spielten und mir zuwinken. Grinsend schlängelte ich mich durch die Sessel auf sie zu und meine gute Laune stieg immer mehr. Es hatte gut getan, meinen Frust an Snape abzulassen, so dass nichts mehr davon übrig war.
„Hey Leute!“ Begrüsste ich meine Freunde, liess mich in einen der freien Plüschsessel plumpsen, griff nach einem Stück des Kesselkuchens, den James schon mal aus der Küche besorgt hatte, und biss zufrieden davon ab.
„Wo ist Moony?“ Fragte James beiläufig, wenn auch etwas misstrauisch. Ich lachte und klopfte ihm beruhigend auf die Schultern.
„Um den müssen wir uns keine Sorgen machen, der ist in den Gewächshäusern und macht Jackson schöne Augen.“
„Nein!?“ Fragte James ungläubig und griff nach seinen Haaren. Ich nickte grinsend und wir verfielen alle zusammen in schallendes Gelächter. Während ich auf einem weiteren Bissen meines Kesselkuchens herum kaute, dachte ich daran, was ich im Gewächshaus gesehen hatte. Ich wusste weder, was ich davon halten sollte, noch, ob ich es gut, oder schlecht fand.


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