Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Weisse Rosen - Abschied von Remus

von kleio

Sirius

Die Luft in Zimmer 4 des Tropfenden Kessels war stickig vom Qualm der Zigaretten. Emmeline und ich sassen auf dem Bett und rauchten feinsten Koboldtabak, den sie irgendwo aufgetrieben hatte. Ihre langen, wirren Locken fielen ihr über Schultern und Rücken und ihr ungeschminktes, braungebranntes Gesicht machte einen müden, aber zufriedenen Eindruck.
Es musste schon Mittag sein, die Sonne schien steil und hell durch das kleine Fenster und liess die Staubkörner im Licht tanzen. Unsere Kleider lagen wild verstreut auf dem Fussboden. Irgendwie kam ich mir irre poetisch vor und hatte das Gefühl, ich müsste aus einem Gedichtband vorlesen oder verruchte, schnülzige Sätze von mir geben - aber das war nicht meine Art. Ich schwieg. Normalerweise hätte ich mich längstens verdrückt, aber bei Emmeline machte mich Intimität nicht nervös. Nicht, dass mich Intimität allgemein nervös machte, es war dieser Moment danach, wenn ich nicht wusste, wie ich mich verhalten, oder besser gesagt, welches Verhalten von mir verlangt wurde. Emmeline machte es mir leicht, sie erwartete nichts, mit ihr war alles einfach und auf eine lockere Art natürlich. Ich lehnte mich gegen die Wand und musterte sie. Die Sommersprossen auf ihren Unterarmen, die grünen Augen, das Batikshirt, das die übergezogen hatte ...
"Hast du auch so riesigen Hunger?" Fragte sie in die Stille und nahm einen tiefen Zug ihrer Zigarette, ehe sie diese auf dem Fussboden ausdrückte.
"Klar," meinte ich, und tat es ihr gleich.

Gemeinsam gingen wir nach unten und bestellten ein verspätetes Frühstück. Ich blieb am Tresen stehen, um zu bezahlen, Emmeline suchte uns einen Tisch, wo sie sich auch gleich wieder eine Zigarette drehte.
Ich bezahlte und gerade, als ich mich zu ihr setzen wollte, fiel mein Blick auf jemanden, der in der hintersten Ecke alleine an einem Tisch sass und direkt zu mir hinsah. Es war Jackson.
Nervös fuhr ich mir durch die Haare und ohne, dass ich es verhindern konnte, wurde mir heiss. Mein Blick flackerte nervös zu Emmeline, die lässig auf ihrem Stuhl sass, das eine Bein angewinkelt, und mich fragend ansah.
"Komm gleich wieder..." Murmelte ich und machte mich auf den Weg. Tausend Dinge schwirrten mir durch den Kopf, als ich langsam auf Jackson zuging. Natürlich würden ihr meine ungekämmten Haare und das zerknitterte Hemd auffallen, und diese Einsicht störte mich.
"Hallo, wie geht's?" Fragte ich, als ich bei ihr angekommen war. Meine Stimme klang merkwürdig rau. Nervös vergrub ich die Hände in den Taschen meiner Jeans.
"Gut, danke. Und dir?" Fragte sie mit ihrer leisen, sanften Stimme und mir fuhr eine Gänsehaut den Rücken runter. Gleichzeitig kam ich nicht umhin, zu bemerken, wie erschöpft und müde sie wirkte.
"Auch gut ..." Sagte ich und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. Ich wollte eigentlich noch etwas sagen, aber mir kam einfach nichts in den Sinn. Verdammt...
"Wie geht es Remus und den anderen Jungs?" Fragte sie und ich merkte, wie sich in mir alles verkrampfte. Remus.
Es durchfuhr mich, wie ein Blitz. Das, was ich hier tat, was ich hier fühlte, das war falsch! Die Nervosität, die Schuldgefühle, die Peinlichkeit, das waren alles Gefühle, die ich nicht fühlen durfte, weil sie das Mädchen betrafen, in das einer meiner besten Freunde verliebt war.
Mit ihr und ihm wird es sowieso nichts.
Meldete sich ein Stimmchen in meinem Kopf, das ich mit einem imaginären Tritt sofort hinauskatapultierte. Ich mag ja, was die Moral angeht, etwas zu kurz gekommen sein, aber Vertrauen unter Freunden schrieb ich immer noch ganz gross!
"Denen geht's blendend, alles bestens. Remus wohnt bei mir. Aber ich muss jetzt auch los, bin mit jemandem hier. Mach's gut." Sagte ich und drehte mich einfach um.
"Grüss ihn von mir!" Rief sie mir noch hinterher, aber ich überhörte es.

Zurück bei Emmeline, musste ich ihren scharfsinnigen und etwas spöttischen Blick über mich ergehen lassen.
"Hey, warum bist du denn auf einmal so melancholisch und verspannt?" Fragte sie und fuhr mir neckisch mit ihrem Fuss das Schienbein hinauf.
"Ach, nichts. Hab nur 'ne alte Bekannte gesehen." Murmelte ich und biss energisch in meinen Toast.
Emmeline lachte leise und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
"Bist du sicher, dass sie nur eine Bekannte ist? Bis vor ein paar Minuten warst du so entspannt, und nun bist du die Reue in Person." Sinnierte sie und ich grummelte nur irgendeine Entschuldigung. Emmeline lehnte sich zu mir rüber und raunte mir in's Ohr:
"Hat dir die letzte Nacht etwa nicht gefallen?"
Die erhoffte Gänsehaut blieb aus. Überhaupt empfand ich ihre Anwesenheit nicht mehr als angenehm und locker, sondern als nervig. Ich fühlte mich, als müsse ich mich vor ihr rechtfertigen, und das hasste ich. Aber noch mehr ging es mir gegen den Strich, dass ich diese Reue empfand, wie ich sie sonst nie kannte. Dieses Gefühl, als sei letzte Nacht ein Fehler gewesen.
Und mit einem Mal war mir die Lust auf unverbindlichen Sex gründlich vergangen. Ich schaute Emmeline an, und sah eine Fremde, mit der mich nichts verband.
Sie nahm meinen plötzlichen Stimmungswechsel mit der gleichen Gelassenheit hin, mit der sie sowieso alles hinnahm, weshalb ich auch kein schlechtes Gewissen hatte, als ich mich verabschiedete.

Ich war wütend auf Jackson, weil sie mir meinen Tag versaut hatte, weshalb ich direkt in mein Schlafzimmer apparierte. Dort warf ich mich auf mein Bett und starrte an die Decke. Die Wut stieg in mir hoch, doch der Drang, irgendetwas kaputt zu machen, wich dem Bild ihrer traurigen Augen. Ich sah sie direkt vor meinem inneren Auge sitzen: So verzweifelt und zerbrechlich. Ich hätte mich zu ihr setzen sollen, sie fragen sollen, was los sei, irgendetwas sinnvolles sagen sollen, ihr meine Hilfe anbieten sollen oder ... jetzt fielen mir tausend Dinge ein. Aber jetzt war es zu spät.
"Wie geht es Remus und den anderen Jungs?"
Wütend warf ich mein Kissen gegen die Wand - doch stattdessen traf es eine Kommode, auf der ein Bild in einem Billigrahmen stand. Das Bild fiel und ich hörte Glas zerspringen.
Na toll ... müde rappelte ich mich auf und mit einem Schlenker meines Zauberstabs verschwanden die Scherben und das Foto landete in meiner Hand. Es zeigte Krone, Moony, Wurmschwanz und mich in den Drei Besen. Wir lachten ausgelassen, ich hatte meine Arme um Krones und Monny's Hals gelegt und Wurmschwanz thronte im Vordergrund auf unseren Knien. Das war an der Abschlussfeier gewesen, James Dad hatte es aufgenommen. Wir lachten um die wette und alberten herum, schnitten Fratzen, verpassten einander Kopfnüse oder klopften uns freundschaftlich auf die Schultern. Wir waren glücklich.
Vorsichtig legte ich das Foto auf die Kommode, als es an der Tür klopfte.
"Tatze, alles in Ordnung?" Drang Remus' Stimme von der anderen Seite.
"Alles bestens." Rief ich und trat aus dem Zimmer.
"Hab gar nicht gehört, wie du heimgekommen bist. Wo warst du die ganze Nacht? James hat heute morgen angerufen." Er deutete auf das Telefon und ging voraus ins Wohnzimmer. Ich folgte ihm.
"War noch im Tropfenden Kessel... Und was wollte Dumbledore von dir?" Fragte ich und mein Blick fiel auf Remus gepackten Koffer, die zusammengefaltete Decke und den Reiseumhang und Rucksack, den er bereit gelegt hatte. "Du verreist?!"
"Ja, ich habe meinen ersten Auftrag für den Orden. Kann ich den Koffer bei dir lassen, da, wo ich hingehe, brauche ich den nicht." Antwortete Remus mit steinerner Stimme. Er bemühte sich, entschlossen und tapfer zu wirken. Doch sein verkrampftes Kinn lies auf anderes schliessen: Angst.
"Wo soll's denn hingehen?"
"Das darf ich eigentlich nicht sagen ..."
"Komm schon, Moony, mensch, wir sind beste Freunde. Da gibt's keine Geheimnisse!"
"Zu den Werwölfen."
Ich schluckte. Das war krass - und, obwohl es irgendwie logisch war, hatte ich nicht damit gerechnet. Das war ein gefährlicher und verdammt wichtiger Auftrag, der für Remus tödlich enden könnte.
"Und, also, was sollst du da? Mit denen verhandeln, Du-weisst-schon-wem zuvor kommen und sie für unsere Sache gewinnen? Weisst du, wie scheiss-gefährlich das ist?!"
Remus schluckte heftig, ehe er antwortete.
"Ja, weiss ich und nein, nichts davon. Ich soll mit ihnen leben, herausfinden, wie weit sie schon mit mit Du-weisst-schon-wem in Kontakt stehen, und Dumbledore diese Informationen liefern."
"Undercover-Spion also..." Murmelte ich - nicht ohne ein Fünkchen Neid. Remus durfte etwas heldenhaftes tun. Wir durften nur dahocken und zuhören.
"Wenn du es so nennen willst... Ich muss auch bald aufbrechen."
"Wie? Jetzt? Ohne dich richtig von uns zu verabschieden?" Ich war schockiert. Das war ja wohl nicht gerade die feine, englische Art, sich so einfach klammheimlich aus dem Staub zu machen und sich alleine in ein gefährliches Abenteuer zu stürzen. Wir waren immer zusammen gewesen.
"Man, Scheisse Tatze, wenn ich mich jetzt noch grossartig von euch verabschiede, dann fällt es mir noch schwerer. Ich habe eine verfluchte Scheiss-Angst! Ich habe eine solche Angst, dass ich nicht wieder komme, dass ich die Erwartungen, die Dumbledore an mich stellt, nicht erfüllen kann, dass ich euch nie wieder sehe ... dass ich ... dass ich andere Menschen verletzen werde, während ich da draussen bin. Mit den anderen. Dass ich einer von ihnen werde, wenn ich mich wie einer von ihnen verhalten muss, während ich mir wahrscheinlich in jeder Sekunde wünschen werde, mit euch hier bei dir zu sitzen, mit James und Peter und dir. Aber ich muss gehen, weil es die einzige vernünftige Möglichkeit für mich ist, etwas zum Widerstand beizutragen!"
Und dann, ja, dann stand er einfach nur da und heulte. In diesem Moment wurde mir klar, dass an dieser ganzen Widerstandssache nichts heldenhaftes war, dass wir das nicht taten, weil wir auf einen Orden des Merlin hofften oder wegen Ruhm und Ehre, sondern, weil wir etwas beitragen wollten, weil wir nicht in einer Welt leben wollten, die von Todessern regiert wurde.
Remus beruhigte sich langsam und ich drückte ihn kurz an mich, um ihm zu zeigen, dass es ok war.
"Musst du echt jetzt schon los?" Fragte ich und klopfte ihm aufmunternd auf die Schultern.
"Eigentlich erst morgen Abend..." Schniefte er und suchte in den Taschen seines Umhangs nach einem Taschentuch.
"Na siehst du, ich rufe jetzt Krone und Wurmy an und dann machen wir morgen richtig einen drauf. Nachmittags Kino und dann gehen wir in eine Bar. So einfach lassen wir dich nicht davon kommen." Meinte ich mit einem aufmunternden Grinsen.
"Ich will morgen Mittag aber noch in die Winkelgasse, ein, zwei Dinge besorgen."
"Wenn du willst, auch das." Sagte ich schulterzuckend und griff nach dem Hörer des Telefons.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
Katie Leung über ihren Filmkuss mit Daniel Radcliffe