von NadineWeasley
Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich die zwei Verliebten von einander. Schwer atmend und beflügelt von ihren Gefühlen, sahen sie sich in die Augen. Diese Wärme, Vertrautheit und Zuversicht, die Hermines Augen ausstrahlten, gaben ihm eben diese Zuversicht, um positiv in die Zukunft blicken zu können. Das klare, helle Braun, dass ihre Pupillen umspielte, brachte Ron schier um den Verstand. Immer noch seine Hände an ihren Wangen, verlor er sich ganz langsam in dem, ihm angebotenen Bild.
Mit großer Erwartung schaute sie ihm entgegen. Als Hermine bemerkte, dass Ron sie mit einer Begierde ansah, wie sie sich das schon immer gewünscht hatte, stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie konnte einfach nicht fassen, dass sie beide (und Harry, aber das war gerade nicht wichtig) das schreckliche letzte Jahr überlebt hatten. Wie viel Glück sie doch eigentlich hatten, um in diesem Moment vor der Großen Halle hatten stehen können.
‚Einen Moment mal‘, dachte Hermine ‚hatten wir nicht etwas anderes vor, als uns hier verträumt in die Augen zu sehen? Egal!‘ Beide hätten noch Stunden dort stehen können, doch die Ruhe wurde von Rons Magenknurren unterbrochen, welches immer lauter nach Aufmerksamkeit schrie. „Das er nicht einmal leise sein kann“, beschwerte sich Ron, was Hermine nun leise kichern lies. „Weißt du, dass du dich gar nicht verändert hast?“ sprach die Braunhaarige. Empört entgegnete ihr Ron, dass er sich sehr wohl verändert habe, jedoch lies seine Freundin keine Widerspruch zu. „Nein, hast du nicht. Du bist immer noch der gleiche Junge, mit dem ich letztes Jahr Harry versprochen habe, dass wir ihm beistehen und ihn nicht alleine lassen werden. Derselbe Junge, in den ich mich vor 3 Jahren endgültig verliebt habe.“ „Verliebt“, stellte Ron unglaubwürdig fest. „Ja, Ron, verliebt. Warum klingst du so … seltsam?“ „Nein, nicht seltsam, überrascht. Ich meine, meine Traumfrau steht vor mir und sagt mir ins Gesicht, dass sie sich vor Jahren in mich verliebt hat. Und ich habe es all die Jahre nicht bemerkt, ich bin einfach ein Trottel.“ Geknickt sah er nach unten auf seine Füße. Als Hermine sah, wie sehr Ron sich für seine jahrelange Ungewissheit schämte, hob sie seinen Kopf hoch genug, damit sie ihm in die geliebten Augen sehen konnte. „Du bist nicht ‚ein Trottel‘, du bist mein Trottel, den ich liebe, so wie er ist! Ich denke, du musst das so hinnehmen, weil sich das so schnell nicht ändern wird.“ Ron lächelte, gab ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn und gemeinsam gingen sie – endlich – in die Große Halle, um zu frühstücken.
Nur vereinzelt saßen ein paar Personen oder auch mal eine kleinere Gruppe an den Tischen. Professor McGonagall hatte für die Verbliebenen ein, den Umständen entsprechendes, Festmahl errichtet, mit Toast, leckeren Aufstrichen und Belag, etlichen Getränken und anderen Leckereien. Die Verliebten setzten sich etwas abseits an den eigentlichen Gryffindor-Tisch, aber außer ihnen hielt sich niemand an die alte Ordnung. In der Halle erinnerte nichts mehr an die Schlacht, die noch vor wenigen Stunden vorgeherrscht hatte. Die Mauern und Fester waren repariert und die Tische und Bänke sind an ihre ursprüngliche Stelle gerückt worden. Sie nahmen sich jeder eine Scheibe Toast, welches noch so warm war, dass die Butter darauf schmolz, und belegten es mit den ihnen dargebotenen Köstlichkeiten. Noch mit Essen im Mund begann Ron undeutlich zu sprechen: „Findest du es nicht auch …“ „Ron, bitte, mach erst deinen Mund leer. Ich verstehe sonst kein Wort.“ Der Angesprochene kaute und schluckte sein Essen runter, um dann von vorne zu beginnen. „Ich wollte wissen, ob du es auch so komisch findest, dass jetzt alles vorbei sein soll, ich meine in Bezug auf Du-weißt-schon-wen.“ „Ach so, das wolltest du mir sagen“, Hermine lachte kurz „Es fühlt sich auf jeden Fall merkwürdig an, aber gut merkwürdig. Ich meine, an das Gefühl, nicht von jeder mir entgegen kommenden Person umgebracht werden zu wollen, muss ich mich wohl erst noch gewöhnen. Aber das bekomme ich schon hin – wenn du mir hilfst.“ Beide sahen sich kurz an und frühstückten dann schweigend weiter. Ron rutschte aber immer weiter auf der Bank in Hermines Richtung, was ihr natürlich auffiel. Schließlich legte er seinen freien Arm um ihre Taille und sie ließ es geschehen. Immer noch müde von der vergangenen Nacht legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und machte für einen kurzen Moment ihre Augen zu. Jedoch wurde die Ruhe und Vertrautheit in dieser Sekunde durch Harry und Ginny, die sich zu ihnen an den Tisch gesellt hatten, zerstört.
Ginny und Harry tauschten viel sagende Blicke aus, bevor sie ihre Freunde begrüßten. „Wir dachten schon, wir wären die einzigen, die um diese Uhrzeit wach sind“, sprach Harry „warum habt ihr uns nicht Bescheid gesagt, dann hättet ihr hier nicht alleine rumsitzen müssen.“ Ron und Hermine sahen sich kurz an und wurden schlagartig rot. Hermine versuchte die Situation zu erklären. „Also wir … ähm … nun ja, wir wussten ja nicht, dass … dass ihr schon wach seid. Und bevor wir euch wecken, da haben wir … ähm … uns gedacht, dass …“ „Hermine, entspann dich. Ich bin froh, dass ihr endlich zu einander gefunden habt!“, sprach Harry, auch im Sinne von seiner Freundin Ginny.
Gemeinsam saßen sie noch lange da, aßen und berichteten Ginny einige Dingen aus dem letzten Jahr.
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