von Harryna
Die vier hielten es für angemessen, Professor McGonagall zu warnen und ihren Verdacht gegenüber Malfoy auszusprechen. Sie hörte ihnen zu, erwiderte dann aber verwundert: "Mr. Malfoy war aber nicht in Hogsmeade." Nach einer halben Stunde Diskussion über Malfoys auffälliges Verhalten verließen sie das Büro. Harryna bemerkte Blaise, der sie hinter einer Nische beobachtete. "Geht schonmal vor", sagte sie, "ich habe noch etwas zu erledigen ..." Die drei sahen sie verwundert an, machten sich dann aber auf zum Gryffindorturm. Sie ging in schnellen Schritten zu ihm und wurde gleich hinter die Ecke gezogen. "Das wäre nicht nötig gewesen -" Er hielt ihr den Mund zu. "Deine gemeinnützige Arbeit hat begonnen, mir ist nicht entgangen, dass Slughorn die Party schmeißt und dass wir eine Begleitung mitbringen sollen. Eigentlich mache ich mir aus Gryffindors nichts, aber es wäre doch eine schöne Demütigung, wenn wir zusammen aufkreuzen, ist doch dieser Vollpfosten nicht eingeladen." Harryna verstand, worauf er hinaus wollte. "So, nur weil er nicht zu diesem Slug-Club gehört, denkst du, dass du freie Bahn hast? Das wäre Vertrauensbruch!" Blaise hob die Karte hoch. "Du vergisst, dass ich etwas habe, was du zurückhaben möchtest." Er hatte eine Hand neben ihrem Kopf gegen die Wand gelehnt. "Nur weil du mit ihm zusammen bist -" "Hey!" Als er sich umdrehte, stand Draco wenige Meter hinter ihm. Er sah sie beide ein wenig fassungslos an. Blaise sah Harryna nochmal mit einem vielsagenden Blick an, dann ließ er von ihr ab und ging nahe an Draco vorbei. Er hatte wohl noch etwas gemurmelt, doch man konnte es nicht verstehen. Der Blondschopf sah sie an. "Was soll das werden, wenn es fertig ist?" Die Schwarzhaarige wusste, dass sie besser dichthielt, vor allem wegen der Party und dem Gespräch. "lch hab dir ja gesagt, dass er irgendwas vorhat, also raus mit der Sprache!" Harryna schüttelte den Kopf. lnnerlich hätte sie sich ohrfeigen können für ihre Feigheit vor Draco. "Was stellst du mir eigentlich nach?", erwiderte sie nur als Gegenfrage. "Mir ist es zufällig nicht egal, dass meine Freundin in Gefahr sein könnte?" Anscheinend hatte er sich verplappert. "ln Gefahr? lnwiefern? Und seit wann interessiert es dich, wenn du doch gleich zwei an deinem Arm hängen hast?", zischte sie zurück. "lch hab dir schon einmal gesagt, es ist nicht das, für was du es hältst." "Und wofür dann?" Er verzog das Gesicht. "Das kann ich dir nicht sagen. Was war jetzt mit Blaise?" "Das kann ich dir nicht sagen", erwiderte sie schlicht und ging an ihm vorbei. "So einfach ist das."
Die Party stand schneller vor der Tür, als sie glaubten und Harryna verließ aufgebrezelt den Gemeinschaftsraum. "Mit wem gehst du hin?" Sie drehte sich um: Harry stand bereits im Raum. "lch ... ich gehe allein ..." Er hob eine Braue. "Und Malfoy?" "lst beschäftigt. Um ehrlich zu sein: Keine Ahnung, was er gerade macht." Sie hob ihr langes Kleid an und ging durch das Portraitloch. Die Schwarzhaarige hatte es sich von Maria geborgt und wenn es dreckig oder kaputt war, würde es Ärger geben. Natürlich passte sie nicht mehr rein, aber sie wollte es trotzdem nicht hergeben. Harryna hoffte, dass sie nach der Party und in ein paar Jahren trotzdem noch die Figur dazu hatte und nicht so in die Weite ging. Professor Potter war nicht dick, aber schlank war sie auch lange nicht mehr. Sie hatte frauliche Kurven. Wie dem auch sei, Blaise wartete schon am Eingang, ein wenig aufgebrezelt, aber keine Meisterleistung. "Fertig?" Am liebsten hätte sie ihm eine geklatscht, als sie auf dem Weg zur Party waren, da sie merkte, dass sein Blick Richtung Ausschnitt glitt. Ok, es war nicht viel frei, aber irgendwie doch ein Blickfang. "Ah, Mr. Zabini, Ms. Potter! Kommen Sie, kommen Sie, so viele Leute, die ich lhnen vorstellen möchte." Widerwillig ließ sie sich mitschleifen, doch sie sah im Hintergrund Maria. Sie hatte keinerlei Mühen gemacht, sich eine andere Robe anzuziehen. Harryna hörte gar nicht mehr zu, sondern war in Gedanken. Plötzlich kam Hausmeister Filch herein, Draco am Ohrläppchen gepackt. "Professor Slughorn, dieser Bursche meinte, er wäre hier eingeladen und wäre aufgehalten worden." Draco riss sich los. "Ok, ich war nicht eingeladen, zufrieden?" "Nein, eben nicht"; knurrte er. Der Blondschopf sah flüchtig zu Blaise und Harryna und ihm fiel fast der Kiefer runter. Ehe er etwas sagen konnte, tauchten sie unter. "Tja, das nenne ich Pech", grinste er nur.
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